Memphis Tours

Montag, 10. Juli 2023

Griechenland - Inselhüpfen auf den Kykladen

Unsere Reise führte uns nach Griechenland. Die Ankunft verlief einwandfrei. Hurra!! 

Mykonos

Erste Destination: Partyinsel Mykonos - aber ohne Party. Wir wohnten schön zentral in Mykonos Town, fußläufig am Hang zur Altstadt. Hier hieß es: Sehen und gesehen werden. Ein wunderbares Schaulaufen. Wir machten einen Bogen um Sunset Bars und andere Menschenansammlungen und genossen die schöne Altstadt, bewunderten (und belächelten manchmal) die schönen Menschen, die umher flanierten, machten einen herrlichen Ausflug nach Delos und staunten über die teilweise heftige Beschallung der Strände. Da gehörten wir wohl nicht ganz zur Zielgruppe, aber vielen Besuchern schien es zu gefallen. Es stand noch ein Strandtag am bekannten Paradise Beach auf dem Plan, bevor es morgen weiter mit der Fähre nach Amorgos ging.

Amorgos

Zweiter Teil unserer Kykladen Reise: Amorgos. Ein echtes Kontrastprogramm zu Mykonos. Es gibt zwei größere Küstenorte. Katapola im Süden und Egliari im Norden. Wir wohnten in Egliali, in einen kleinem, am Hang gelegenen Hotel. 'The Big Blue' war zweckmäßig eingerichtet, das Bett super schmal und das Badezimmer winzig, da wurde Duschen zu einer Herausforderung. Es hatte aber einen wunderbaren Ausblick und war fußläufig zum Hafen. Unsere Fähre kam in Katapola an. Mit dem Bus ging es in 45 Minuten für € 3,- quer über die gebirgige Insel. Die kleinen weißen Häuser mit den blauen Fensterläden schmiegen sich an den Hang. Der Ort war schnell durchstreift. Es gab nur ein 4 - 5 - Sterne - Hotel hoch über der Bucht und ein etwas größeres Familienhotel am Strand, die meisten Unterkünfte waren kleine Hotels, Pensionen und Appartements. Ein Badeboot fuhr stündlich zu den beiden vorgelagerten Stränden, man konnte aber auch dorthin laufen. Nur € 4,- haben wir für Hin - und Rückfahrt bezahlt. 

Der eine Strand war textilfrei. Levrossos Beach hat einige wenige Schattenplätze, eine Taverne und eine hübsche dezente Beach Bar, vom Strand her nicht zu hören. Dort konnte man auch zurückgesetzt zum Strand Liegen und Sonnenschirme mieten, ansonsten sollte man sich einen Sonnenschirm mitbringen. Es wurden leckere Snacks angeboten. Der Strand war feinkieselig/grobsandig, das Wasser schön klar. Der Stadtstrand erstreckte sich entlang der Promenade. Restaurants und Tavernen gab es im Ort in großer Auswahl. Eine Institution war das traditionelle 'To Nimani'. Sehr zu empfehlen! Die gefüllten Weinblätter waren köstlich! Den Sonnenuntergang kann man gut am 'Sunset Boulevard' genießen. Im 'Amorgianos' am Hafen wurde abends häufig griechische Live Musik gespielt. Wer kann, singt mit.

Aufgrund der Gebirgsstraße mit den unzähligen Serpentinen haben wir uns anstelle eines Rollers, ein Auto gemietet. Dort passte dann auch bequem das Strandequipment inkl. Sonnenschirm hinein und man war unabhängig von den Busverbindungen. Eine schöne Tagestour ist: Badebucht Mouros (Kiesstrand, wunderbare Blautöne des Wassers, Höhlen, toll zum schwimmen), Agia Ana - 'The Big Blue' Strand (winzig und immer sehr voll), Chora mit den kleinen Gassen, schönen Geschäften und Restaurants, dann unbedingt zwischen 17 und 19 Uhr das Kloster Chosowiotissa besuchen. Der Aufstieg war schweisstreibend, aber absolut lohnenswert!
Chora hat uns so gut gefallen, dass wir an einem anderen Tag nochmals abends mit dem Bus hingefahren sind, um die Abendatmosphäre dort zu genießen. Die Geschäfte hatten bis spät abends geöffnet. Sehr schön war der Spaziergang zu den alten Windmühlen. Man wurde fast weggeweht vom Wind und hatte eine tolle Sicht auf die Stadt und die Berge. 
Eine zweite schöne Tour in den Süden der Insel mit Bademöglichkeit und Fotostopp am Schiffswrack ('The Big Blue') ist eine kleine Wanderung ab Vroutsi zum Steilfelsen von Arkesini mit der Kapelle Ionnis.
Abends bietet sich ein Besuch zum Sonnenuntergang mit anschließendem Abendessen im Bergdörfchen Langada bei Egliari an.

Fazit: Eine wunderschöne, unaufgeregte Insel. So, wie wir uns Griechenland vorgestellt haben.

Paros

Dritter Teil unserer Kykladen Reise: Paros. Von Katapola nahmen wir die Seajet Fähre um 14.15 Uhr nach Paros. Amorgos - Koufinisi - Naxos - Mykonos - Naxos - Paros. Ein ganz schöner Ritt. In Parikia wurden wir abgeholt und zum Hotel in Naoussa gebracht. € 20,- kostete der Transfer. Wir wohnten im 'Parian Lithos'. Sehr schöne Zimmer, hell und freundlich, komfortabel, sehr aufmerksam geführt. Sonnenuntergangsterrasse mit Meerblick, sehr guter, eigenproduzierter Wein. Einziger Wehmutstropfen: Die Hauptstraße war deutlich hörbar. Den ersten Strandtag haben wir in Monastir verbracht. Das Badeboot fuhr für € 6,50,-. Unangenehm: Ein Restaurant beschallte die Bucht durchgängig. Es gab Wassersport, die Aussicht war beschränkt und das Wasser über circa 200 Meter sehr seicht. 'Babybeach' gut für Familien, zum Schwimmen eher langweilig. Das Shopping Angebot am Abend und die Restaurant und Barauswahl waren riesig. 

Wir nahmen uns ein Auto (wäre von zuhause aus gebucht preiswerter gewesen mit besserer Versicherung) und erkundeten die Inselstrände: Kolimbithres liegt sehr hübsch mit kleinen Sandbuchten in Felsformationen, war aber unsäglich laut. Nichts für uns. Den Strand von Santa Maria erreichte man am besten mit dem Auto. Eine lange Sandbucht mit seichtem Wasser und viel Wind für Surfer. Es gab eine Surfschule, Liegen mit Schirm - Kosten € 20,- pro Tag. Die Straße weiter durch gefahren kommt man zum 'kleinen' Santa Maria Strand, der auch sehr schön sein soll. Weiter ging es von dort zum späten Mittagessen nach Ambelas, zu 'To Thalami', mit Tischen direkt am Meer ist das Restaurant bekannt für seinen guten Fisch. Der gekochte Oktopus war jedenfalls sehr lecker. Derart angetan von Aussicht und Essen, sind wir noch zwei mal Abends hin gefahren. Fahrzeit gute 10 Minuten. Direkt am Restaurant führt eine Treppe zu einem kleinen Strand. 

Wir fuhren weiter zum Molos Beach, um die schönen Spätnachmittagstunden an diesem unbewirtschafteten und sehr ruhigen Strand ohne Schirm zu verbringen. Vereinzelt spenden Bäume Schatten. Auch hier war das Wasser sehr seicht. Am Abend ergatterten wir einen Tisch bei 'Palea Agora - Old Kafeino'. Das Restaurant in der Altstadt war sehr beliebt und die Tische begehrt. Sehr leckere Mezze, z. B. 'Tomato Balls' & 'Zucchini Sticks'. 

Nach so viel Strand ist ein Stadtbummel in Parikia angesagt. Die Kirche der 100 Türen ist sehr sehenswert, die Altstadt schön zum bummeln und shoppen. Wir fuhren am übernächsten Abend nochmal mit dem Bus (hält vor der Haustür) rein, um den Sonnenuntergang mit einem Sundowner hoch oben über der Promenade zu genießen. Der letzte Bus zurück ging um 23.15 Uhr. 

Den Nachmittag verbrachten wir in Irini. Ein netter kleiner Strand, sehr ruhig und idyllisch mit einer einfachen Taverne 'Livadaki' Gleich nebenan: 'Palm Beach' - sieht ebenfalls sehr hübsch aus. Ein schönes Ausflugsziel ist das Bergdorf Lefkes mit einer gepflegten kleinen Altstadt und hübschen Plätzen. Die imposante Kirche wird am Abend angestrahlt. Vom Restaurant 'Flora' hoch oben über dem Dorf, hat man einen guten Ausblick. 

Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre nach Antiparos. Die Fähren fuhren bis 00.30 Uhr in der Nacht, jede halbe Stunde. Die Überfahrt kostete mit Auto für 2 Personen € 8,-. Es gibt eigentlich nur eine Straße, verfahren konnte man sich also nicht. Der kleine Ort mit seiner Fussgängerstraße war schnell durchstreift. Wir fuhren ganz zum südlichen Ende der Insel zum Strand von Georgios. Von dort aus wurden auch Touren zur Ausgrabungsstätte aus Despotiko Island mit dem Boot angeboten. Der Strand ist ruhig und bewirtschaftet. Das Liegenset mit Schirm kostete € 15,-. Lecker Essen konnte man z. B. bei Captain Pipinos direkt am Wasser. Die Oktopusse und Makrele hingen zum Trocknen auf der Leine. Der Sonnenuntergang soll hier traumhaft schön sein. 

Längst haben wir nicht alle Strände von Paros abgeklappert, werden wir auch nicht mehr schaffen, dafür sind es zu viele und wir verweilen auch gerne an einem, wenn er uns gefällt. Erstaunlich ruhig fanden wir den bekannten 'Golden Beach' vor. Die lange, breite Sandbucht ist der größte Sandstrand der Insel. Wir bekamen das Liegen/Sonnenschirme für € 15,-. Wassersport wurde auch angeboten. Noch nie vorher gesehen: 'Foil Wake' - Man steht auf einem kleinem Board und schwebt quasi über dem Wasser. Sah cool und easy aus, ist aber wohl sehr schwierig und erfordert viel Übung. Der Verleiher schaute uns mit diesem Blick an: 'Versucht es erst gar nicht.' Der Strand war oft sehr windig, der eigene Sonnenschirm hat dann keine Chance. Bei Windsurfern sehr beliebt. 

Es war so schön - wir fahren da nochmal hin.

Santorini

Vierter Teil unserer Kykladen Reise: Santorini. Die Fähre der Blue Star Linie brachte uns von Paros über Naxos nach Santorini. Ich finde die große Blue Star Ferry angenehmer als die Sea Jets, da man sich im Freien aufhalten kann, und so die abgelaufenen Häfen sieht.
Am Hafen standen Linienbusse bereit, die uns für € 2,- über eine spektakuläre Serpentinenstrasse nach Fira brachten. Dort mussten wir umsteigen, was eine ziemlich konfuse und hektische Angelegenheit war, aber schließlich saßen wir im richtigen Bus nach Oia oder auch Ia. Die Fahrt kostete € 1,60,-. Vom Busbahnhof in Oia rollten wir nur einige 100 Meter mit unserem Gepäck bis zu unserer Unterkunft: Aplai Dome.
Sehr schönes Haus, ruhig gelegen, modern, leckeres Frühstück, freundlich geführt und einen hübschen Pool mit Liegen und Schirm.
Hier konnte man den Sonnenuntergang auch sehr schön anschauen, ohne die Menschenmassen am Sunset Point.
Natürlich gingen wir aber am ersten Abend auch dahin, wo alle hingehen, um den Sonnenuntergang zu sehen. Sah schon toll aus, war mir aber definitiv zu rummelig. Kein Platz mehr für Magie und Romantik.
Die Caldera war der Wahnsinn! Viele der Hotels, die verschachtelt in den Hang gebaut sind, haben eigene Jacuzzis und kleine Privatpools für die Gäste, die abends blau leuchten - hierfür wurden allerdings auch stolze Preise aufgerufen. 
Abends spazierten wir 15 Minuten zum 'Santorini Moy', einer schönen Taverne mit Live - Musik. 
Es war sehr windig und ich wünschte, ich hätte eine Jacke dabei gehabt. 

Am nächsten Tag machten wir die Küstenwanderung von Oia nach Fira. Die ist 10 Kilometer lang und in 3 Stunden zu schaffen. Sneaker sind hier angesagt. Nicht vergessen, Wasser mitzunehmen. Ein Hut ist auch eine gute Idee. Wer im Juli oder August hier ist, sollte vormittags oder am späteren Nachmittag wandern, sonst ist es zu heiß. Die Aussichtspunkte sind vor allem im ersten Teil wunderbar. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke trafen wir auf einen freundlichen alten Mann, der uns für € 3,- Kaktusfrüchte verkaufte und aufschnitt. Lecker! So was bekommt man zuhause eher selten.
Abends durchstreifen wir die Caldera jenseits des Kraterweges. 

Wir übernahmen einen Mietwagen. 'Rent a wreck' wäre die korrekte Bezeichnung. Was für eine verbeulte Karre! Die wäre daheim wahrscheinlich nicht über den TÜV gekommen. 35 € + 10 € Versicherung mit 300 € Eigenbeteiligung. Zahlbar in cash. Also: von zuhause aus buchen! 
Wir fuhren nach Kamari in den Süden und sahen uns 'Ancient Thiera' an. Die Ausgrabungsstätte ist liegt hoch oben auf dem Berg mit herrlichem Rundumblick. Zu erreichen über unzählige Serpentinen. Die Anlage selber war leider etwas lieblos präsentiert. Es gab keine Führungen. 
Im Anschluss fuhren wir zum Kamari Beach. Recht grober, schwarzer Kieselstrand. Es war schwer, ohne Badeschuhe ins Wasser zu kommen. 
Fanden wir nicht so toll und fuhren relativ zeitig zurück ins Hotel zum Sonnenuntergang am Pool. 

Danach machten wir uns auf den Weg hinunter zum Hafen. 230 unterschiedlich hohe Stufen dauerte der Abstieg, da haben wir uns das Abendessen redlich verdient. Und das ist bei 'Katina' einfach phantastisch! Selten so einen leckeren Fisch gegessen. Bedienung und Beratung waren super nett, das Ambiente sehr, sehr romantisch. Der Chef präsentierte und erklärte uns geduldig die Fische und ich weiß nun auch, was der Unterschied bzw. die Gemeinsamkeit von Oktopus, Sepia und Calamari ist. Ohne Schnick Schnack, einfach gut. Red Snapper für 2 Personen mit Beilage, eine Flasche Wasser und 1/2 Liter Hauswein kosteten € 58,-. Baklava 'auf Haus' - das ist reell. 
Bloß blöd, dass wir die 230 Stufen auch wieder rauf mussten. Man kann auch ein Taxi nehmen, aber wir schnauften uns nach oben, um uns dort in einer wunderbaren winzigen Bar 'Meteor' noch einen Ouzo als Absacker zu gönnen.

Letzter Tag! Wir fuhren nochmal in den Süden der Insel auf der Suche nach einem netten Strand. Perissa Beach war uns zu steinig. Man gelangt über die glitschigen Steine nur mühsam und unelegant ins und aus dem Wasser. Aber nur circa nur einen Kilometer weiter westlich am Perivolos Beach, ist der schwarze Strand feinsandiger und auch im Wasser ist feiner Kiesel. Herrlich klar und schön zum Schwimmen. Strandbuden, Tavernen und Beach Bars reihten sich aneinander, aber es war zu dieser Jahreszeit sehr entspannt und ruhig. Da sehr wenig los war, bekamen wir Schirm und Liegen ohne Gebühr, wenn wir im dazugehörigen Restaurant verzehrten. 
 
Abreisetag. Der Abflug mit Condor war erst abends, daher fuhren wir nochmal für die letzten Stunden an den Perivolos Strand.

Mein Fazit: Griechenland bietet eine gute Reisemöglichkeit. Die Reise war für uns ein Genuss. Wir fühlten uns nirgends unsicher oder unwohl. Wann kann man sonst schon einmal die Inseln mit so wenigen Besuchern kennen lernen? Die Strände waren in der Nachsaison teilweise fast menschenleer. Bei den Fährfahrten fanden wir die Fahrten mit den Großfähren angenehmer, weil man sich draußen aufhalten konnte.

Griechenland steht auf der Liste der Länder, die wir gerne wieder besuchen werden.

Ein Reisebericht von Birgit Tomesch

Sonntag, 9. Juli 2023

Eindrucksvolles Island - Nordlichter & Wale

Einmal Polarlichter sehen und die ursprüngliche Natur Islands erkunden – das war für mich und eine Freundin ein Traum, der sich nun erfüllen sollte. Wir waren gespannt auf die Reise in das Land aus Feuer und Eis, aus Gletschern, Geysiren und Lavafeldern. Der Flug mit Iceland Air zwischen Düsseldorf und Reykjavík dauerte nur ca. 3,5 Stunden und so kam man entspannt an seinem Ziel an und konnte den Abend noch für eigene Erkundungen nutzen. Unsere Reise lag, etwas außerhalb der Hauptreisezeit. Das Wetter war typisch nordisch: Ein Mix aus Sonne, Wind und Regen. Mit der richtigen Kleidung im Gepäck macht einem das jedoch nichts aus. Wir empfanden die Reisezeit als genau richtig: noch nicht zu kalt, aber es gab schon Chancen ein paar Nordlichter zu entdecken. 

Island lässt sich auf vielen Wegen erkunden. Individuelle Camper - oder Mietwagenreisen, geführte Touren als auch Bus - oder Schiffsreisen bieten das passende Angebot für jeden Geschmack. Unsere Wahl fiel auf eine Kombination aus Bus - und Schiffsreise mit Expeditionscharakter, um so Land und Leute sowie die Natur und Geschichte des Landes genauestens kennenzulernen. Die Reiseleiter waren deutschsprachig und vermittelten ihr Wissen und ihre Leidenschaft für das Land im magischen Norden aus erster Hand. Die absoluten Highlights der Reise entlang der Westküste Islands möchte ich mit Ihnen teilen.

Reykjavík

Angekommen in Reykjavík wollten wir gleich die Stadt erkunden. Ein Mix aus Tradition und Moderne erwartete uns. Die Hauptstadt Islands ist unheimlich vielseitig und so schlenderten wir durch die Fußgängerzone mit modernen Geschäften und hippen Läden, tranken Kaffee direkt am Hafen, lauschten den Wikinger - Gesängen eines Straßenmusikers und besichtigten die majestätische Kirche Hallgrímskirkja. Das Konzert - und Kongresszentrum Harpa liegt direkt am Wasser und besticht durch seine besondere Architektur, die das Licht in allen Farben spiegelt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kuppel Perlan, sowie zahlreiche Museen, Markthallen und die Regenbogenstraße in der Fußgängerzone, die die jährliche Reykjavík Pride farblich untermalt und auch sonst im Jahr ein echter Hingucker ist.

Ein Besuch eines Thermalbades sollte auf keiner Islandreise fehlen. Diese findet man im ganzen Land. Das bekannteste ist wohl die Blaue Lagune in der Nähe von Reykjavík. Diese konnten wir zeitlich leider nicht mehr besuchen und sie musste somit auf die To Do Liste für das nächste Island - Abenteuer geschrieben werden.

Stykkishólmur

Mit dem Expeditionsschiff verließen wir das urbane Leben und erreichten den Ort Stykkishólmur auf der Halbinsel Snæfellsnes. Snæfellsnes wird auch als Island im Miniaturformat bezeichnet. Wir erkundeten schroffe Küsten, Wasserfälle und die unendlichen Weiten der Natur. Zum Abschluss besuchten wir das kleines Fischerdorf Arnastapi sowie ein Haifischmuseum. Nachdem man viel zur Geschichte der Familie und dem Fang sowie der Verarbeitung der Grönland Haie gelernt hatte, konnte man den typischen Hákarl, der aus dem fermentierten Fleisch des Grönlandhais besteht, probieren. Dies funktionierte am besten mit viel Brot und einem isländischen Schnaps, um den stark salzigen Geschmack wieder zu vergessen. Aber: Tradition ist eben Tradition und sollte somit auch mal gekostet werden. 

Ísafjörður

In der Nacht wurden wir von der Reiseleitung geweckt und es wurde spannend. Obwohl es noch früh im Jahr war, waren grüne Nordlichter am Himmel zu sehen. Nur schwach, aber es war dennoch ein einmaliges Erlebnis. Es lohnt sich also, wenn man nachts seine Schuhe und Jacke parat hat und schnell reagieren kann.

In Ísafjörður angekommen, bestaunten wir das kleine Örtchen mit der majestätischen Bergkulisse. Das Städtchen ist der Hauptort der Westfjorde. Diese Gegend ist selbst für  isländische Verhältnisse sehr einsam.

Heute hatten wir eine Kajaktour durch die Fjorde gebucht. Nach einer kurzen Einweisung und ein paar Koordinationsproblemen, bei denen uns die Reiseleiterin zu helfen wusste, genossen wir die Fahrt durch das ruhige Wasser und konnten sogar kleine Seehunde sehen, die in der Sonne badeten und neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser hielten.

Húsavík

Weiter ging es mit dem Bus und wir erkundeten den Myvat See. In der Region gibt es außerdem zahlreiche Pseudokrater und Lavafelder, die sehr spannend zu entdecken sind. Auch hier hielten die Reiseleiter spannende Informationen über die Geologie des Landes bereit.

Ein absolutes Highlight erwartete uns am nächsten Morgen: Eine Bootstour zur Beobachtung der Wale stand auf dem Programm. In Spezialkleidung gingen wir an Bord des RIB Bootes. Nach ein paar Minuten rasanter  Fahrt sichteten wir bereits den ersten Wal. Das war ein unvergessliches Ereignis und wird lange in Erinnerung bleiben.

Auf dem Weg nach Akureyri machten wir noch Halt an den Götterwasserfällen. Der sogenannte „Goðafoss“ erstreckt sich über 30 Meter und zählt zu den imposantesten Wasserfällen Islands.

Auf dem Weg zurück nach Reykjavík beeindruckten mich noch der Besuch von Deildartunguhver, wo wir heiße Wasserquellen sahen, sowie die Erkundung des Nationalparks Þingvellir (Thingvellir).

In Reykjavík angekommen, endete unsere Reise durch Island mit unheimlich tollen Eindrücken und Erlebnissen und ich bin sicher, dass ich nochmals hier her zurückkommen möchte, da es noch so viel zu entdecken gibt.

Ein Reisebericht von ?

Samstag, 8. Juli 2023

Thailand - Eine Reise zwischen Tempeln, Stränden und exotischer Vielfalt

Willkommen in Thailand – dem Land des Lächelns. Tauche ein in eine faszinierende Welt voller Kontraste und entdecke pulsierende Metropolen, paradiesische Inseln und eine reiche Kultur.

Bangkok

Da unser Ankunftstag auf einen Sonntag fiel, sind wir nach kurzem Frischmachen im Hotel direkt los zum Chatuchak Weekend Market. Mit über 10.000 Ständen ist er der größte Markt Thailands und eine beliebte Sehenswürdigkeit in Bangkok, wo man so ziemlich alles findet, was das Herz begehrt. Nach unserer Shoppingtour haben wir abends noch einen Spaziergang über die berühmte Khao San Road, DIE Touristen - Partymeile Bangkoks, gemacht. Da es Halloween war, war es noch verrückter und wuseliger als gewöhnlich!

Am nächsten Tag haben wir uns auf Tempel - Tour begeben. Gestartet haben wir den Tag mit einer kurzen Bootsfahrt über den Chao - Phraya - Fluss zum Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte. Der buddhistische Tempel ist vor allem durch seinen hohen Tempelturm bekannt.

Weiter ging es zum Wat Pho mit seinem riesigen liegenden Buddha. Da der Wat Pho unmittelbar südlich des Großen Palasts liegt, war das unser nächster Stopp. Der Palast war vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die offizielle Residenz des Königs von Siam (heutiges Thailand). Direkt an den Palast angeschlossen ist der Wat Phra Kaeo mit seinem berühmten Smaragd Buddha.

Wer danach noch immer nicht genug von Tempeln hat, findet in Bangkok unzählige weitere kleinere Tempel. Wichtig ist nur bei allen, sich angemessen zu kleiden. Für Frauen bedeutet das: bedeckte Schultern und Knie, kein bauch - oder rückenfrei und die Kleidung sollte nicht zu eng sein. Für Männer heißt es: lange Hosen und die Schultern bedeckt.

Maeklong Railway Market

Am darauffolgenden Tag machten wir einen Tagesausflug zum bekannten Maeklong Railway Market. Eigentlich handelt es sich bei diesem Markt um einen typischen thailändischen Markt. Es gibt zum Beispiel Früchte, Gemüse, Fisch. Es ging alles relativ eng zu und der Markt war voll mit Einheimischen und Touristen. Plötzlich ertönte ein Signal, was zu hektischen Treiben führte. Die Standbesitzer klappten ihre Markisen ein, deckten ihre Ware ab und versuchten gleichzeitig, die Touristen aus der Schussbahn des herannahenden Zuges zu dirigieren. Und dann kam er auch schon, der Zug, der einmal über den gesamten Markt fährt. Teilweise befinden sich nur wenige Zentimeter zwischen Zug und Mensch und Zug und Marktstand.

Auf dem Rückweg in die Stadt machten wir noch einen kurzen Stopp bei einem schwimmenden Markt, wo sowohl die Händler als auch die Käufer mit kleinen Booten unterwegs sind.

Auf der Suche nach ein klein wenig Natur besuchten wir noch den größten Park in Bangkoks Zentrum, den Lumphini Park. Im Park befinden sich drei künstlich angelegte Seen, die auch mit dem Ruder - oder Tretboot erkundet werden können. Die Stars des Parks sind aber zweifellos die bis zu knapp zwei Meter langen Warane, von denen man sich aber lieber fernhalten sollte!

Kanchanaburi

Für den nächsten Teil unserer Reise schlossen wir uns einer kleinen Gruppe an.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Kanchanaburi. Ein kurzer Stopp an der vom Film „Die Brücke am Kwai“ aus dem Jahre 1957 bekannten Eisenbahnbrücke durfte natürlich nicht fehlen.

Das letzte Stück bis zu unserem Quartier für die Nacht bewältigten wir im Longtail Boat. Die Nacht verbrachten wir im Jungle Rafts Floating Hotel mitten im River Kwai.

In der Bambus Lodge gab es keinen Strom. Beleuchtet wurde alles mit traditionellen Kerosinlampen und jedes Doppelzimmer verfügte über eine eigene Hängematte auf dem „Balkon“. Aber keine Angst, jedes Zimmer war mit einem Badezimmer mit Toilette, Dusche und warmem Wasser ausgestattet.

Die Lage inmitten der Natur im Dschungel, umgeben von Bäumen und dem Rauschen des Flusses, sorgt für eine unvergleichliche Idylle.

Die in einer langen Reihe hintereinanderliegenden einzelnen Bambushäuschen liefern eine besondere Freizeitbeschäftigung. In der Lodge werden Schwimmwesten bereitgestellt, mit denen man an einem Ende der Lodge in den Fluss springen kann und die Strömung einen in kürzester Zeit bis ans andere Ende treibt.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Boot zurück zur Anlegestelle und von dort weiter bis zu den Erawan Wasserfällen. Die Fälle verteilen sich auf sieben Stufen mit zahlreichen smaragdgrünen Pools. Bis zum höchsten Level geht es stetig über Stock und Stein bergauf, man wird ganz oben aber mit dem größten der Wasserfälle belohnt. Wer Schwimmsachen mitnimmt, kann dort auch baden.

Ayutthaya

Danach ging es weiter nach Ayutthaya, der ehemaligen Hauptstadt des siamesischen Königreichs. Bis heute findet man hier archäologische Stätte mit Palästen, buddhistischen Tempeln, Klöstern und Statuen. Einen Teil davon haben wir auf einer kleinen Fahrradtour erkundet. Wir haben unter anderem den Wat Mahathat im Zentrum des Archäologischen Parks besucht. Berühmt ist hier ein Baum, in dessen Wurzeln ein Buddha Kopf aus Stein eingewachsen ist. Ein echt tolles Fotomotiv.

Besonders gut hat mir der Wat Phra Si Sanphet, der ehemalige königliche und gleichzeitig größte Tempel, gefallen. Im Wat Lokayasutharam findet man eine riesige liegende Buddhastatue. Diese misst knapp 40 Meter in der Länge und 8 Meter in der Höhe.

Nach unserem Tempelbesuch erwartete uns ein besonderes Erlebnis. Wir fuhren mit dem Nachtzug von Ayutthaya nach Chiang Mai. Ich muss gestehen, ich stand der Sache anfangs etwas skeptisch gegenüber. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass es eine tolle Erfahrung war und komfortabler als gedacht. Man schläft in Stockbetten, die rechts und links entlang im Zug angebracht sind und wird von den Bewegungen des Zuges sanft geschaukelt. Jeder hat einen Vorhang, den man für ein bisschen Privatsphäre zuziehen kann. Eine Schlafmaske ist hier von Vorteil, da die Abteile über Nacht nicht abgedunkelt werden.

Der Zug fuhr gegen 19:45 Uhr in Ayutthaya ab und erreichte Chiang Mai am nächsten Morgen um 07:15 Uhr. Bereits um 06:00 Uhr wird man geweckt, um die Betten zu räumen, da diese für den Tag zu normalen Sitzbänken umgebaut werden.

Pai

In Chiang Mai angekommen, ging es direkt weiter auf eine knapp vierstündige Fahrt nach Pai, wo wir die nächsten zwei Nächte verbrachten.

Den restlichen Tag haben wir im Hotel am Pool gelegen und sind am Abend über den Nacht - Straßen - Markt mit verschiedenem Kunsthandwerk und Streetfood geschlendert, bevor wir den Abend in einer der vielen Bars ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur 45 Minuten entfernten Lod Cave. Das Besondere ist hier, dass man in der Höhle teilweise auf einfachen Bambusflößen auf dem durch die Höhle fließenden Fluss unterwegs ist. Die Flöße werden von Locals gesteuert und Öllampen dienen als einzige Beleuchtung.

Nach einem entspannten Nachmittag am Pool machten wir abends noch einen Ausflug zum Pai Canyon, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Wenn man die besten Fotospots erreichen will, sollte man etwas abenteuerlich und schwindelfrei sein, da man teilweise über steile, schmale Wege balancieren und klettern muss.

Chiang Mai

Der nächste Tag startete mit der Rückfahrt nach Chiang Mai, wo wir den Elephant Nature Park besuchten. Dort werden misshandelte Elefanten, die vorher zum Beispiel in Zirkussen lebten oder als Arbeitstiere missbraucht wurden, liebevoll aufgenommen und rehabilitiert, so dass sie fortan ein entspanntes und glückliches Leben führen dürfen.

Am Abend machten wir uns alle zusammen auf zu einer Vespa Tour durch die Stadt.

Wir hatten alle einen Fahrer/eine Fahrerin, der/die uns sicher durch die kleinen Gassen navigierten. Unser erster Stopp war in einem kleinen Restaurant, wo wir selbst ein klassisches thailändisches Gericht zubereiten durften. Weiter ging es in ein Restaurant zum Abendessen und danach in eine Rooftopbar mit Livemusik für einen Drink.

Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen auf einen Erkundungsspaziergang durch die Stadt. Am Nachmittag organisierten wir uns einen Fahrer, der uns zum etwas außerhalb auf einem Berg liegenden Doi Suthep Tempel brachte. Laut Legende beherbergt der Tempel einen Knochen Buddhas und ist das Wahrzeichen Chiang Mais. An klaren Tagen hat man einen schönen Panoramablick über die Stadt und die umliegende Landschaft.

Am letzten Abend mit der Gruppe besuchten wir noch eine Cabaret Show und waren gemeinsam Abendessen.

Chiang Rai

Der nächste Morgen startete früh für uns, da wir einen Tagesausflug nach Chiang Rai und zum Goldenen Dreieck gebucht hatten. Wir wurden am Hotel abgeholt und besuchten den weißen Tempeln, den blauen Tempel und das Schwarze Haus, bevor wir eine kurze Bootsfahrt auf dem Mekong machten, wo sich die Grenzen von Thailand, Laos und Myanmar treffen.

Khao Lak

Die letzten fünf Nächte unserer Reise verbrachten wir im La Vela Hotel in Khao Lak, nachdem wir von Chiang Mai nach Phuket geflogen und von dort mit einem Transfer die knapp eineinhalb Stunden nach Norden gefahren waren.

Direkt am ersten Abend im Hotel hatten wir das Glück, dass das thailändische Lichterfest genau auf diesen Tag fiel, sodass wir eine spektakuläre Feuershow, Cocktailjongleure und ein riesiges Buffet genießen durften. Zudem war das ganze Hotel schön mit Lampions beleuchtet. Das Lichterfest (Loi Krathong) findet regelmäßig im November zum letzten Vollmond des thailändischen Jahres statt. „Loi“ bedeutet auf Deutsch „schwimmen“ und „Krathong“ bedeutet „Schiff“ oder „kleines Floß“. Es ist also ein Fest der schwimmenden Boote und so durfte auch jeder Gast ein kleines, mit Blumen und Räucherstäbchen geschmücktes, Boot ins Wasser setzten.

Den nächsten Tag verbrachten wir ganz entspannt im Hotel am Pool und Strand, bevor am darauffolgenden Tag ein Tagesausflug zu den Similan Inseln anstand. Die Similan Inseln bestehen aus neun Inseln, woher auch der Name kommt: „Similan“ leitet sich vom malaysischen Wort „sembilan“ für „neun“ ab.

Die Inseln, deren Strände und das umliegende Wasser sind traumhaft schön und eignen sich super für Schnorchel - oder Tauchausflüge. Die Inseln sind herrlich grün, der Sand hell und fein und das Meer schön türkis. Da die Inseln aus Granit bestehen, gibt es viele Felsen, auf die man für einen wunderschönen Ausblick klettern kann.

Unser nächster Tagesausflug führt uns in die Phang Nga Bucht und zum berühmten „Ko Tapu“, besser bekannt als „James Bond Felsen“.

Mit einem Longtail Boot ging es vorbei an faszinierender Karstlandschaft, Kalkfelsen und Mangroven, bevor wir nach Besichtigung der James Bond Insel in kleine Kanus umstiegen und von Einheimischen durch Mangrovenwälder, Felstunnel und - höhlen navigiert wurden.

Der Ausflug endete mit dem Besuch eines Fischerdorfes, das komplett auf Stelzen im Wasser errichtet wurde. Einige erkennen vielleicht den vorgelagerten, schwimmenden Fußballplatz aus dem Film „Fack ju Göhte 2“.

Zum Abschluss unserer tollen Reise besuchten wir am letzten Tag noch den Khao Sok Nationalpark und ein weiteres Elephant Care Center.

Nach dem Besuch eines lokalen Markts verbrachten wir den Vormittag auf Kanus auf dem Sok Fluss, vorbei an Kalkfelsen und durch den Dschungel. Bei einem kleinen Zwischenstopp mitten im Wald wurde uns Kaffee und heiße Schokolade aus handgemachten Bambusbechern und Bambuslöffeln serviert, die wir dann auch mit nach Hause nehmen durften.

Danach stand das Highlight an: der Besuch bei den Elefanten. Hier durften wir die sanften Riesen aus der Nähe beim Baden im Fluss beobachten, wie sie freudig im Wasser plantschten.

Es war ein unglaublich schönes Erlebnis, diesen wundervollen Tieren einmal so nah kommen zu dürfen und der perfekte Abschluss für eine tolle Reise.

Von Phuket flogen wir am nächsten Tag dann wieder mit Singapore Airlines zurück nach Frankfurt.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Freitag, 7. Juli 2023

Afrika All In - Von Namibia über Botswana, Simbabwe, Kenia und Uganda bis nach Ruanda

Es gibt diese Reisen, die man plant und schon vorab weiß, dass sie ein einmaliges Erlebnis im Leben sein werden.

Safaris, alte Traditionen & einsame Wüste in Namibia

Über Amsterdam und Windhoek flogen wir nach Swakopmund, dem bekannten Küstenort an der Atlantikküste Namibias. Von hier aus startete unsere erste Tour – per Allrad Truck mit Campingübernachtungen im einfachen Zelt lag eine Etappe von Namibia über Botswana bis zu den Victoria Falls vor uns. 

Nach einem Zwischenstopp mit Wanderung um die Granitformationen von Spitzkoppe erreichten wir am übernächsten Tag unser erstes Highlight der Reise, den Etosha Nationalpark. Die Landschaft der 4760 km² großen Etosha Salzpfanne wirkt, besonders in der Trockenzeit, öde und karg. An den Wasserlöchern tummeln sich jedoch alle Vertreter des Afrikanischen Wild Lifes. Direkt am Wasserloch neben unserem Zeltplatz konnten wir bereits eine Elefantenfamilie, Nashörner, unzählige Antilopen und Giraffen bestaunen. Nach einer Pirschfahrt durch die Weiten der Pfanne konnten wir auch Warzenschweine, Schakale, Zebras und etliche Vogelarten, wie die farbenfrohe Gabelracke auf unserer Bucket List abhaken.

Auf unserer Fahrt Richtung Botswana, mit Stopp und Stadtbesichtigung in Windhoek, durchquerten wir die Steppe der Kalahari Wüste und statteten Einheimischen einen Besuch ab. Diese leben hier bereits seit Jahrhunderten nach alten Traditionen und Bräuchen, die auch heute noch, im Zeitalter des Hightechs, gelten und uns eindrucksvoll präsentiert wurden. Welche Heilpflanzen wachsen in der Wüste? Wie lassen sich Wasserquellen aufspüren? Wie ist das Familienleben im Stamm geregelt und wer übernimmt welche Aufgabe?

Natur & Tierbeobachtungen in Botswana

Per Einbaum entlang unzähliger Wasserwege, zu Fuß ins Reich der Tiere, Campen mit Büffeln und Elefanten in direkter Nachbarschaft, Baden im Fluss, die Heimat von Krokodilen und Flusspferden ist und ein Dinner mit tierischem Besuch unter freiem Himmel. Das alles fasst das Abenteuer Okavango Delta in Botswana sehr treffend zusammen. Zwei Tage verbrachten wir hier ohne Toilette und Dusche aber mit Erlebnissen, die man kaum in Worte fassen kann. Wussten Sie, dass der grummelnde Magen eines Elefanten für unsere Ohren exakt so klingt, wie das Knurren eines Löwen oder, dass die kleine Chance einem Büffel zu entkommen nur dann besteht, wenn Sie zickzack rennen? Nein? Wir auch nicht. Die Nächte im Okavango Delta gehören zu den besten unserer gesamten Reise.

Den Kopf voller fantastischer Eindrücke, ging es bereits weiter zum nächsten Highlight – dem Chobe Nationalpark. Dieses riesige Schutzgebiet mit wunderschöner Hügellandschaft und dem Chobe Waldreservat bilden den ersten Nationalpark Botswanas. Der gleichnamige Chobe River beheimatet Flusspferde, denen wir auf einer Tour mit kleinen Booten sehr nah kamen. Auch wenn vor allem die Elefantenpopulation sehr groß ist, entdeckten wir neben den zahmen Riesen hier zum ersten Mal auch den König der Steppe – den Löwen. Genau genommen war es ein Löwenpaar, welches sich von der unsanften Paarung (unter Löwen üblich) von uns Betrachtern nicht abhalten ließ. Hyänen, Krokodile, Wasserböcke und Springböcke waren weitere Spezies, die wir in dieser absolut traumhaften Landschaft bestaunen durften. Auf die Spuren von Nashörnern begaben wir uns zu Fuß mit Gummistiefeln. Bis zum Knie im Sumpf zu stehen und zu wissen, dass jeder Fluchtversuch vergebens wäre, ist eine Erfahrung der besonderen Art, vor allem, wenn die Nashornfamilie keine 3 Meter daneben genüsslich grast.

Der erste Teil unserer Reise endete an den gigantischen Victoria Falls. Hier in Simbabwe, an der Grenze zu Sambia, stürzt sich auf einer Länge von fast 2 Kilometern der Sembesi River fast 100 Meter in die Tiefe. Ein fantastischer Anblick, den wir bei einem Bad im Devils Pool, direkt an der Kante der Wasserfälle, auch von Oben genießen konnten. Achtung, dieses Bad ist nichts für schwache Nerven.

Tauchen, Massai Kultur & mehr Safaris in Kenia

Nach zwei Tagen in Livingstone flogen wir über Nairobi nach Mombasa. 6 Tage Erholung, weißer Strand und traumhaftes, türkisfarbenes Meer lagen vor uns. Am Diani Beach ließen wir die Seele baumeln und tauchten ab in die farbenfrohe Unterwasserwelt des Indischen Ozeans. Im 5* Hotel The Sands at Nomad genossen wir unser Bett, das tolle Essen, jeglichen Komfort und besten Service.

Erholt, gestärkt und bereits voller Eindrücke flogen wir zurück nach Nairobi, wo wir unsere nächste Tour starteten, die uns von Kenia über Uganda nach Ruanda brachte. Schluss mit Komfort! Ab jetzt war wieder Camping angesagt. Nun könnte ich berichten von Flamingos am Nakuru Lake, von Massai Dörfern, traditionellen Bräuchen, offenherzigen Menschen, einer Fahrt auf dem Viktoriasee bis zur Quelle des Nils, der quirligen Stadt Kampala oder dem Genozidmuseum in Kigali. Alles Erlebte ist eine Geschichte wert, aber dies ist eben kein Buch und ich beschränke mich auf die Highlights.

Kenias bekanntester Nationalpark Masai Mara liegt direkt an der Grenze zu Tansania, auf dessen Seite das Gebiet nicht mehr Masai Mara sondern Serengeti heißt. Die Masai Mara erkundeten wir per offenem Allradfahrzeug und was soll ich sagen – Wer Natur liebt, der kommt hier aus dem Staunen nicht mehr heraus! Saftgrüne Hügel, Savanne, Flüsse und Natur soweit das Auge reicht und bis an den Horizont heran. Die Vielfalt der Tiere, die hier lebt, ist überwältigend: Riesige Büffel - und Antilopenherden, Elefanten und Nilpferde in großen Gruppen, Geparden, Schakale, Hyänen, Leoparden, Löwen, wunderschöne Vogelarten, Zebras, Gnus, Warzenschweine, Nashörner, Paviane und viele, viele mehr. Auf unserer Safari bekamen wir alle und wirklich alle vor unsere dauerhaft klickenden Kameras. Auch wenn die Masai Mara bekannt und beliebt ist, die Anzahl der Safarifahrzeuge hält sich in Grenzen und kein Tier wird gejagt oder bedrängt. 

Das Beste kommt zum Schluss - Gorilla Trekking in Uganda

DAS absolute Highlight dieser Reise liegt und lebt im Hochland Ugandas. Vorab sei gesagt – ein bisschen Fitness sollte man mitbringen. Mit Bergschuhen, Wanderstock, 3 Litern Trinkwasser und Sonnenschutz ausgerüstet wanderten wir zunächst etwa eine Stunde gemäßigt bergauf und entlang von Reisterrassen. Dann wurde der Weg schmaler, steiler und führte in den Dschungel hinein. Plötzlich rief unser Ranger: „Stopp! Hier müssen wir jetzt nach links!“.  Etwas irritiert blickte ich auf den Steilhang und den dichten, scheinbar undurchdringlichen Urwald links von uns.  Unseren Ranger hielt dies nicht auf und mit der Machete bewaffnet schlug er unserer kleinen Gruppe von 8 Personen eine Schneise quer durch den Regenwald. 

Etwa eine Stunde hangelten wir uns die Hänge hinauf und hinab, umgeben von dichtem Gestrüpp, Lianen und anderem Gewächs. Ohne Handschuhe geht hier nichts! Dann wurde der Ranger plötzlich leiser und langsamer, bog einige große Blätter zur Seite und da waren sie. Ein stolzer Silberrücken, mehrere Weibchen, wilde Teenager und neugierige Babys – die ganze Gorillafamilie war anwesend und beäugte uns neugierig, mit Vorsicht aber ohne Angst. Diese Tiere sind unglaublich menschlich und hochintelligent. Sie schauten uns gutmütig an, als ob sie mit uns sprechen wollten. Die Jungen purzelten beim Spielen den Berg runter und wir mussten aufpassen nicht umgekegelt zu werden. Angst hatte ich keine Sekunde lang. Diese Tiere wissen genau wer für sie gefährlich ist und wer nicht. Unsere Zeit bei den letzten Berggorillas der Welt war auf maximal 60 Minuten begrenzt und wir genossen jede Sekunde. Wir dachten: „Wie konnte man diese Wesen nur jagen und in Massen töten?“ Und da standen wir nun mitten im dichten Urwald, tief bewegt von dieser Begegnung und mit dicken Kullertränen im Gesicht. 

Ruanda - das Ende unserer Afrika Reise

Unsere Reise neigte sich dem Ende zu. Per Transfer fuhren wir über die Grenze nach Ruanda. Wussten Sie, dass Ruanda auch die “Schweiz Afrikas“ genannt wird? Das einst vom Völkermord gebeutelte Land, zeigt sich heute modern, wohlhabend und sehr westlich. Die grausame Geschichte spürt man jedoch bis heute. Ein Besuch des Genozidmuseums in Kigali führte uns schonungslos vor Augen, was die rücksichtslose Kolonialherrschaft in Ruanda angerichtet hat.

5 Wochen waren wir unterwegs und jeder Tag war ein Erlebnis. Diese Reise trägt für mich das Motto “Once in a lifetime“!

Ein Reisebericht von Katja Nessler

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