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Dienstag, 10. Dezember 2024

Der Zauber Vietnams

Gooooood mooooorning, Vietnam! Aufbruch in das Land des Drachen: Zwischen Kommunismus, Buddhismus, traumhaften Landschaften und der berühmten Küche Vietnams erleben wir zwei Wochen voller bewegender Eindrücke!

Meltingpot Saigon

Ankunft in Saigon, heute Ho-Chi-Minh-Stadt – es ist schwül, warm, laut und voll. Eine asiatische Millionenstadt wie aus dem Bilderbuch. Hoch-moderne Wolkenkratzer stehen neben alten, buddhistischen Tempeln. Vietnamesinnen in traditionellen Ao Dais fahren auf E-Rollern zur Arbeit. Ein Schmelztiegel nicht nur der Kulturen, sondern auch der Zeit.

Nach einer Nacht in der Hauptstadt des Südens fahren wir weiter in das Mekong-Delta. Das drittgrößte Flussdelta der Welt ist ein Labyrinth aus Flüssen, Kanälen und Inseln voll von kleinen Ein-Ruder-Booten bis zu großen Frachtkähnen. Unsere idyllische Mekong-Lodge ist der ideale Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung in dieser grandiosen Landschaft. Wir wandern durch Obstplantagen, vorbei an blühenden Bäumen und Büschen und genießen die Ruhe abseits der Großstadt. Zum Abendessen gibt es vietnamesische Küche vom Feinsten – einfach lecker! Und das Wichtigste für mich, gar nicht scharf 😉

Vietnams Perlen – Hoi An & Hue

Wir reisen mit dem Flugzeug weiter nach Zentralvietnam, zu zwei der sehenswürdigsten Städte Vietnams. Hoi An, die Stadt der Lampions, wurde nie zerstört und verfügt daher heute über eine der best-erhaltenen Altstädte Vietnams. Kleine, verwinkelte Gassen und bunte Lampions schmücken die Altstadt und erwecken das Gefühl eines lebendigen Freilichtmuseums. Überall sind kleine Cafés und Boutiquen – einfach schön zum Schlendern. Am Nachmittag begeben wir uns aufs Rad – ab ins Grüne, genauer in die Reisfelder. Wir radeln vorbei an Flüsschen und Dörfern, beobachten Reispflanzer auf Ihren Feldern und gönnen uns einen erfrischenden Kokos-Kaffee. Besser kann es nicht sein.

Hue, die alte Kaiserstadt, lockt mit zahlreichen UNESCO-geschützen Bauwerken. Die am Parfümfluss gelegene Stadt war lange Zeit Sitz der kaiserlichen Familie und die bedeutendste Stadt in Zentralvietnam. Wir begeben uns auf historische Pfade und besichtigen die Highlights, die Hue zu bieten hat. Per Rikscha lernen wir die Altstadt kennen und genießen den Fahrtwind, ohne selbst in die Pedale treten zu müssen. Ein einmaliges Vergnügen! Dafür legen wir beim Abendessen selbst Hand an und lernen bei einem Kochkurs die Besonderheiten der vietnamesischen Küche kennen. Als Vorspeise drehen wir uns selbst Frühlingsrollen, zum Hauptgericht gibt es vietnamesische Omeletts und einen gebratenen Feigensalat. Mit Teamwork zum Ziel und einem schmackhaften Dinner – ein echt spaßig-gelungener Abend.

Nachtzug nach Hanoi

Per Nachtzug reisen wir von Hue weiter in den Norden – Endstation Hanoi. Für einige aus unserer Gruppe war die Zugfahrt ein echtes Abenteuer und Highlight der Tour. In unseren 4er-Schlafabteilen machen wir es uns gemütlich, mit Proviant an Snacks, Obst, Bier und Wein und los geht´s. Ein bisschen fühlen wir uns wie auf Klassenfahrt. Es wird Kartengespielt, gequatscht und erzählt und vor allem eines – sehr viel gelacht! An Schlaf ist nicht viel zu denken – aber gut gedöst ist halb erholt und so kommen wir relativ munter morgens in Hanoi an.

Nach einer erfrischenden Dusche und einem kurzen Frühstück machen wir uns auf, Hanoi zu erkunden. Ein Besuch des Mausoleums von Onkel Ho ist für jeden Vietnam-Reisenden Pflicht, ebenso der Literaturtempel und der Hoan-Kiem-See. Kulturell wird es bei einer Aufführung im Wasserpuppentheater mit Live-Musik und traditionellen Liedern. Bereits seit dem 11 Jh. gibt es diese Kunstform in Nordvietnam. Traditionell wurden diese bei bedeutenden Festen in der Region aufgeführt, heutzutage finden die meisten Aufführungen für Touristen statt. Dadurch bleibt die Kunstform erhalten und wird vom Aussterben bewahrt. Eine schöne Form von nachhaltigem Tourismus.

Üppig grünes Nordvietnam

Von Hanoi aus begeben wir uns in die Berglandschaft des Nordens. Das Tal von Mai Chau mit saftig grünen Reisfeldern, üppigen Bambuswäldern und sprudelnden Bächen ist ein Paradies für Aktivurlaub. Auf zwei Wanderungen lernen wir das echte, ländliche Leben zwischen Reisanbau und Wasserbüffeln kennen. Jetzt, im März, flattern dutzende von bunten Schmetterlingen durch die Luft. Ein wahrhaftes Naturidyll – kein Wunder, dass Mai Chau als Urlaubsort auch bei vietnamesischen Städtern sehr beliebt ist.

Wir nähern uns wieder der Küste und besuchen die „trockene Halong-Bucht“ in der Provinz Ninh Binh. Fast schon mystisch erheben sich die schroffen Karstfelsen aus der lieblichen Fluss- und Feldlandschaft. Auf einer Paddeltour im Schutzgebiet begeben wir uns auf Bootssafari um mit etwas Glück Affen zu sichten. Was soll ich sagen – wenn Engel reisen 😉 Eine ganze Familie Schwarzlanguren futtert genüsslich auf einem Baum direkt vor unserer Nase – der perfekte Moment!

Highlight Halong-Bucht

Von der trockenen Halong-Bucht ist es nicht mehr weit zur Halong-Bucht im Golf von Tonkin. Für viele das absolute Highlight der Reise und das Ziel in Vietnam schlechthin. Zu Recht, wie ich sagen kann! Das türkisblaue Wasser, die phantastischen Felsformationen, die fast schon mystischen Nebel- und Wolkenformationen (an bis zu 150 Tagen im Jahr liegt die Bucht im Nebel) – es ist wirklich ein Ort, den man gesehen haben muss. Aber man darf nicht verheimlichen, dass dies auch viele andere Touristen wissen. Bis zu 600 Schiffe legen täglich in Richtung Halong-Bucht ab, die sich zum Glück zwischen den einzelnen Inseln und Felsen gut verteilen. Für mich war die Nacht in der Halong-Bucht auf jeden Fall mit eines der Highlights der Reise.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, Vietnam hat mich verzaubert!

Die freundlichen und hilfsbereiten Menschen überall berühren das Herz. Die kulturelle Vielfalt zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich in der Architektur, der Kleidung aber auch im Alltag der Vietnamesen. Das unglaublich schmackhafte und frische Essen, ohne Schärfe, war für mich ein Erlebnis. Dazu wirklich gut ausgewählte Unterkünfte und unser umsichtiger Reiseleiter Thang, der wirklich versuchte jeden Wunsch zu erfüllen, haben diese Reise zu einem rundum gelungenen Urlaub gemacht.

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Samstag, 7. Dezember 2024

Radreise Jordanien - Von antiken Städten über Wüstenlandschaft zum Roten Meer

Ein Abenteuer beginnt

Als ich mich auf die Radreise 3122R „Durch das Nabatäerreich vom Toten zum Roten Meer“ vorbereitete, wusste ich, dass mich eine unvergessliche Erfahrung erwartete. Jordanien, ein Land reich an Geschichte und natürlicher Schönheit, stand schon lange auf meiner Liste. Was ich jedoch erleben sollte, übertraf meine Erwartungen.

Die Reiseleitung: Ein Fenster in die Vergangenheit

Unser Reiseleiter Adnan, ein erfahrener Kenner der jordanischen Geschichte, führte uns souverän durch sein Heimatland. Seine Führungen in Jerash und Petra waren nicht nur informativ, sondern auch lebendig und fesselnd. Keine Frage blieb unbeantwortet. Seine Unterstützung zusammen mit unserem sympathischen Busfahrer und dem kompetenten Radteam, bestehend aus einem Radguide und einem Radmechaniker, war unschätzbar.

Radreise Jordanien: Ein sportliches und kulturelles Gleichgewicht

Unsere Radtouren durch Jordanien waren ein echtes Abenteuer. Besonders die Tour an Tag 7, die uns durch spektakuläre Landschaften führte, bleibt unvergessen. Die Aussichten waren atemberaubend, und die hügelige bis bergige Beschaffenheit des Geländes stellte unsere Kondition gelegentlich auf die Probe. Nicht nur wir waren fasziniert von der grandiosen Landschaft, auch die Kamele am Wegesrand betrachteten uns neugierig aus sicherer Entfernung. In den Pausen bei den Radtouren versorgte uns das Radteam fürsorglich mit kalten Getränken, Nüssen und Trockenfrüchten. 

Die Reise begann mit einem beeindruckenden Besuch in Jerash, der besterhaltenen römischen Stadt im Nahen Osten. Die Größe und Pracht der Ruinen waren überwältigend, und unser Reiseleiter Adnan vermittelte uns mit seiner lebendigen Erzählweise ein tiefes Verständnis für die Geschichte des Ortes. 

Radreise Jordanien: Vom Toten Meer zum Mount Nebo

Sehr genossen habe ich das Baden im Toten Meer an unserem Hotel, wo wir sogar einen eigenen Strandzugang hatten. Das entspannende Bad war ein wunderbarer Kontrast und die perfekte Vorbereitung auf die Fahrradtour des nächsten Tages. 

Der Besuch des Mount Nebo, von wo aus Moses das Heilige Land erblickte, war eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit. Die Aussicht von dort oben in das Jordantal bis nach Israel war einfach atemberaubend.

Radreise Jordanien: Petra, Wadi Rum und Rotes Meer

Die Besichtigung der berühmten Felsenstadt Petra, eines der “neuen sieben Weltwunder”, war das absolute Highlight unserer Reise. Die Führung durch Adnan war hervorragend, und die zu dem Zeitpunkt fast menschenleere Ausgrabungsstätte gab uns das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Von unserem Hotel aus konnten wir die Ausgrabungsstätte zu Fuß erkunden und die Atmosphäre in vollen Zügen genießen.

Ein einzigartiges Erlebnis unserer Reise war die Radtour durch die atemberaubende Wüstenlandschaft im Wadi Rum. Wir übernachteten in einem Beduinen-Wüstencamp, umgeben von der Stille und Weite der Wüste und dem weiten Sternenhimmel über uns. 

Den Abschluss unserer Reise bildete ein entspannter Strandtag am Roten Meer. Die Möglichkeit, im klaren Wasser zu schnorcheln und die Sonne am Privatstrand zu genießen, war der perfekte Abschluss einer ereignisreichen Woche.

Die Verpflegung: Ein kulinarisches Abenteuer

Die jordanische Küche war eine Entdeckung für sich. Als Vegetarierin fand ich immer etwas Leckeres zu essen. Warmes Fladenbrot mit Hummus und Falafel – einfach lecker! Die organisierten Picknicks während der Radtouren boten eine willkommene Abwechslung und die Möglichkeit, lokale Spezialitäten zu probieren. Besonders der frisch gepresste Granatapfelsaft oder der erfrischende Zitronensaft mit Minze wurden schnell zum Gruppenfavoriten.

Fazit: Eine Reise voller Kontraste und Abenteuer

Diese Radreise durch Jordanien war eine perfekte Mischung aus kulturellen Erlebnissen und sportlichen Radtouren. Die Vielfalt der Landschaften, die reiche Geschichte des Landes und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen machten diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Jordanien ist ein Land der Kontraste und Wunder, und ich bin dankbar, dass ich diese Reise erleben durfte.

Ein Reisebericht von Raphaela Fritsch

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Trekking im Iran

Salaam zusammen! „Was? Du willst zum Trekking in den Iran reisen!? Ist das nicht gefährlich?“ – so klang es von vielen Seiten, als ich von meinen Reiseplänen erzählt habe.

Ja – in den Iran – dieses Land steht schon lange auf meiner Wunschliste! Viele schlechte Nachrichten kommen aus den Medien, viele positive Stimmen hingegen von Leuten, welche dieses mysteriöse Land bereist haben.

So durften wir während dieser 2-wöchigen Reise nebst wunderschöner orientalischer Kultur auch sehr unterschiedliche Berg- und Wüstenlandschaften erleben.

Nebst der Vielfalt des Landes haben uns aber vor allem die Menschen tief im Herzen berührt. Die Bevölkerung leidet unter der auferzwungenen islamischen Prägung, welche der allergrösste Teil der Menschen überhaupt nicht will. Im Kleinen ist die stille Auflehnung und Revolution dagegen überall spürbar: allzu lose sitzendes Kopftuch, Alkohol, Satellitenschüssel, Musik und Tanz im Verborgenen. . .

Dazu kommen nun noch die harten Sanktionen – der Alltag ist für viele Iraner und Iranerinnen noch schwieriger geworden, viele haben wegen der Inflation  einen grossen Teil ihres Ersparten verloren.

Trotz all dieser widrigen Umstände: die Herzlichkeit, die unglaubliche Gastfreundschaft und die Fähigkeit der Menschen, trotz allem eine positive Grundhaltung zu bewahren – dies alles hat mich tief beeindruckt.

Den ersten Tag in Teheran verbringen wir mit Farinaz – sie ermöglicht uns erste Einblicke in den Alltag und zeigt uns ein paar Sehenswürdigkeiten.

Später treffen die weiteren Teilnehmer ein und wir fahren Richtung Berge am Kaspischen Meer.

In Fuman sind die leckeren Nuss-Zimt-Kardamon-Küchlein besonders bekannt und beliebt.

Diese Reise ist eine grosse Bereicherung für mich. Ein wunderbares Erlebnis, die Menschen im Iran persönlich kennenzulernen!

Ich denke nicht, dass es meine letzte Reise in diese Gegend war und hoffe, es warte eine bessere Zukunft auf Land und Leute.

Ein Reisebericht von Barbara Forster

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Sulawas, sulawer, sulawo? – Geheimnisvolles Sulawesi!

Als ich meinen Freunden und Kollegen zum ersten Mal erzählte, dass ich nach Sulawesi fliege, wurden die Augen groß: Wo ist das denn? Was machst du da? Wie kommst du darauf? Fakt ist – die wenigsten wissen wo Sulawesi liegt oder wie es dort aussieht, bzw. was es überhaupt dort zu sehen gibt. Doch gerade das reizte mich: eine Insel die noch weitestgehend vom Tourismus unberührt ist. Ich konnte es kaum erwarten!

Wo liegt Sulawesi?

Um das „Geheimnis“ zu lüften, Sulawesi liegt in Indonesien, 2,5 Flugstunden von Jakarta/Java entfernt. Massentourismus à Fehlanzeige. Auch mit Bali ist die Insel nicht zu vergleichen. Was aber macht Sulawesi aus?

Freundlichkeit und Neugier begegnen uns…

Zu allererst möchte ich die wunderbar freundlichen und interessierten Menschen erwähnen! Selten wurde ich als Ausländerin so ehrlich und freundlich empfangen, sei es von den Restaurantangestellten oder der Marktfrau am Straßenrand. Nach dem ersten Tag war das Lächeln quasi in meinem Gesicht festgetackert und das fühlte sich gar nicht schlecht an. Auch muss ich zugeben, dass ich mir vorher so meine Gedanken über Indonesien als größten muslimischen Staat der Welt gemacht habe. Den Islam kannte ich bisher von meinen Reisen nach Nordafrika und doch fühlte er sich hier ganz anders an. Ich als Frau wurde zu keinem Zeitpunkt kritisch beäugt oder fühlte mich eingeschränkt. Ganz im Gegenteil: ich lernte hier eine sehr offene und tolerante Glaubenshaltung kennen, die ich als sehr angenehm empfand.

Warum Sulawesi?

Jetzt reist man nicht unbedingt der Menschen wegen soweit… Mein Hauptgrund mich für Sulawesi zu begeistern, liegt tatsächlich weit zurück. 2010 war ich im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Im Eingangsfoyer dort steht ein großer, originaler Reisspeicher von der Insel. Dieser ist so kunstvoll verziert und architektonisch interessant, dass mir sofort klar war: Irgendwann fliege ich auf diese Insel und schaue mir das live an. Es hat ein wenig gedauert, aber gut Ding will ja Weile haben 😉

Die Region Toraja

Sulawesi bietet viel Natur, aber vor allem auch Kultur. Das Hochland, die Region Toraja, lässt einem Studienreisenden das Herz höher schlagen. Hier wird Tradition nicht nur bewahrt sondern bis heute gelebt. Ganz wichtig sind dabei vor allem die zeremoniellen Feste zur Beerdigung, die auch mal eine Woche dauern können. Wer so viel Glück hat wie ich und zum passenden Zeitpunkt vor Ort ist, kann auch als Tourist an dem regelrechten Fest teilnehmen. Der Tod ist allgegenwärtig, allerding nicht im negativen Sinne, sondern viel mehr im Positiven. Die Verstorbenen haben einen festen Platz im alltäglichen Leben. Ich fühlte mich stark an mein Erlebnis zum Dia de los Muertos in Guatemala erinnert, wo eben auch der Tod keinen Abschluss, sondern den Übergang in einen neuen (Lebens-) abschnitt darstellt. Toraja jedenfalls lässt einen ganz tief in diese Welt eintauchen. Und das Beste daran ist: man begegnet so gut wie keinen anderen Touristen. Das trifft übrigens auf die gesamte Insel zu.

Mehr möchte ich eigentlich gar nicht erzählen, denn um die Faszination Sulawesi zu begreifen, muss man selbst vor Ort gewesen sein! In diesem Sinne: Nehmt das Kleinod doch in eure nächsten Reisepläne auf. Auch Wikinger bietet eine Reise zur „Orchideeninsel“, wie Sulwasi auch genannt wird, an.

Indonesien für Entdecker

Ich war von der Insel mehr als begeistert. Wenn Ihr noch ein unentdecktes Inselparadies erkunden möchtet, dann nichts wie hin 😉

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Dienstag, 26. November 2024

Trekking - Erlebnis Nepal - Im Angesicht der 8000er

Nepal – seit jeher übt dieses Land eine Faszination auf Bergsteiger und Trekkingfans aus. Auch ich konnte mich dieser Faszination nicht entziehen und so führte mich meine erste Wikinger-Reise in das Land, welches 8 der 14 höchsten Berge unserer Erde beheimatet. Auf der Reise Panoramablicke am Annapurna & Everest lernte ich nicht nur die zwei bekanntesten Trekkinggebiete Nepals kennen, sondern auch gastfreundliche Menschen, die sich über jeden Reisegast freuen, der nach dem schweren Erdbeben wieder ihr Land besucht. Es war eine Reise vollgepackt mit beeindruckenden Erlebnissen und hier sind meine persönlichen Highlights vom Nepal Trekking:

Der Flug nach Lukla

Der Tenzing-Hillary Airport in Lukla liegt auf über 2.800 m, die etwa 500 m kurze Landebahn hat eine Steigung von 12%, begrenzt von einer Felswand an einem Ende und einem Talabgrund am anderen Ende. Zugegeben, etwas mulmig ist einem schon, wenn man in Kathmandu in die kleine Propellermaschine steigt, doch der nicht mal 30-minütige Flug nach Lukla ist ein atemberaubendes Erlebnis. Der Blick aus dem Fenster eröffnete uns die faszinierende Landschaft des Himalayas aus der Vogelperspektive, bei strahlendem Sonnenschein zogen die schneebedeckten Gipfel dieser Bergriesen zum Greifen nah an uns vorbei und ließen uns aus dem Staunen nicht mehr rauskommen.

Die Hängebrücken

Der Weg ist bekanntermaßen das Ziel und dies trifft ohne Zweifel auch auf diese Reise zu. Kaum in Lukla gelandet, führte uns der Weg mitten hinein in eine beeindruckende Bergwelt ohne Straßen und Autos. Dafür Begegnungen mit Wandergruppen aus aller Welt, Lastenträgern und Yak-Karawanen. Unser Weg führte uns vorbei an weißen Stupas, Gebetsmühlen, Manisteinen und farbenfrohen Klöstern. Ein Highlight waren dabei auch die mit bunten Gebetsfahnen behangenen Hängebrücken, die man automatisch mit Nepal und den Himalaya in Verbindung bringt – und davon lagen gleich mehrere auf unserem Weg in die Sherpa-Hauptstadt Namche Bazar. Eine dieser Hängebrücken, benannt nach Sir Edmund Hillary, hat spätestens seit dem Kinofilm „Everest“ aus dem Jahr 2015 einen besonderen Bekanntheitsgrad erlangt: der Gang über die luftig schwankende Konstruktion in mehr als 100m Höhe über das Tal des Flusses Dudhkoshi ist ein besonderes Erlebnis – solang man schwindelfrei ist 😉

Das Everest-Panorama

Es gibt Berge, hohe Berge und es gibt den Sagarmatha, der mit seinen 8848 Metern alle anderen überragt. Der nepalesische Name für den Mount Everest bedeutet soviel wie Himmelskönig – ein ziemlich passender Name wie ich finde. Es ist jedenfalls ein unbeschreiblicher Moment, wenn man in fast 4000m Höhe zum ersten Mal auf den höchsten Punkt der Erde blickt. Das überwältigende Bergpanorama aus Everest, Nuptse, Lhotse und Ama Dablam wird mir wohl auf ewig im Gedächtnis bleiben.

Kulinarische Genüsse

Während der Reise konnten wir natürlich auch die leckere einheimische Küche kennenlernen. Das bekannteste Gericht Nepals ist sicherlich das Dal Bhat, welches meist aus Linsen, Reis, Spinat, Curry, Fleisch und allerhand Gewürzen besteht. Getreu dem Motto „Dal Bhat Power 24 hour“ hat es uns die nötige Kraft für die Wanderungen mitgegeben. Ein weiteres beliebtes Gericht sind die Momos, quasi die „Maultaschen“ Nepals. Die Teigtaschen sind gefüllt mit Gemüse oder verschiedenem Fleisch und wie immer gut gewürzt (Achtung: Knoblauch steht in der nepalesischen Küche besonders hoch im Kurs ;)). Zum Essen gab es dann meist Tee – oder Bier mit Namen wie Everest und Sherpa Khumbu Kölsch. Ein Kölsch im Himalaya? Vielleicht nicht ganz original, aber doch ein purer Genuss nach einer anstrengenden Trekking-Etappe 😉

Unser Reiseleiter

Was wäre eine tolle Reise ohne einen tollen Reiseleiter? Es war wirklich beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung uns unser Reiseleiter Anil sein Land mit seinen Menschen, seiner Natur, Kultur und seinen Religionen nähergebracht hat. Und auch dem tollen Trekkingteam, welches uns während den Wanderungen so gut begleitet hat, gilt ein großer Dank. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hat die Reise auch in dieser Hinsicht zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Ein Reisebericht von Niclas Damrau

Sonntag, 24. November 2024

Der Heilige Kühler oder eine schnelle Dienstreise in die Mongolei

Schnell zum Flughafen, schnell ein Flieger nach Ulaanbaatar, schnell in die Berge, schnell die Wanderwege auskundschaften und schnell wieder nach Hause.

Das war der Plan für meine Dienstreise in die Mongolei.

Was ich aber gleich in der Mongolei bemerkte: Das Wort „schnell“ gibt es wohl im Mongolischen nicht. Oder es gibt es vielleicht schon aber es ist eeeetwaaaaas dehnbarer als bei uns. Es heißt in etwa „so schnell, wie es die äußeren Umstände erlauben“. Ich würde es eher mit „Nimm’s gelassen, es wird schon klappen“. Oder vielleicht mit: „Eile mit Weile“.

Zu dieser Erkenntnis kam ich aber erst nach ein paar Tagen. Zunächst bin ich davon ausgegangen, dass der Begriff „schnell“ ein zu eins ins Mongolische übersetzbar ist.

Was mir in den nächsten Tagen einige Kopfzerbrechen bereiten sollte. Aber alles der Reihe nach.

Ich sah mir zuerst Ulaanbaatar an. Alles lief nach Plan: Schnell von A nach B und von B nach C, kurze Besichtigung, ein Paar Fotos und dann gleich weiter.

Am nächsten Morgen flogen wir nach Ulaangoom und stiegen gleich in einen russischen UAZ 452. Dann fuhren wir schnell los, um… gleich am nächsten Heiligen Steinschrein anzuhalten.

Wir stiegen aus, umrundeten den Steinschrein, legten zwei Dutzend Steine dazu. Meine Begleiter Otgo – eine zierliche, sportliche Mongolin, die in Berlin studierte und Sukhee, ein Bär von einem Mann, der für uns kochen sollte, gingen noch einmal um den Schrein herum und murmelten dabei geheimnisvolle Formeln.

Und noch einmal und noch einmal.

Es sei wichtig, versicherten sie während ich auf die Uhr schaute, damit Götter unserer Reise gegenüber positiv eingestellt seien.

Nach einer Weile fuhren wir weiter. Bis zum Heiligen Bogen. Und wieder steigen wir aus. Meine Begleiter gingen um den Bogen herum und  murmelten dabei geheimnisvolle Formeln.

Und noch einmal und noch einmal.

Es sei wichtig, die Götter auf der anderen Seite des Bogens zu besänftigen. Denn mit der Überschreitung des Bogens seien für uns andere Götter zuständig erklärten sie, während ich auf die Uhr schaute.

Nach einer weiteren Weile fuhren wir weiter. Die Schotterpiste schraubte sich steil in die Höhe, bis wir einen – wohl wieder – Heiligen Pass erreichten. Wir stiegen aus, denn – das war doch klar – jenseits des Passes wieder andere Götter für uns zuständig waren…

Ich schaute nervös auf die Uhr, denn es ist mittlerweile spät geworden.

Nun fuhren wir eine wilde Sandpiste runter, doch für den alten guten UAZ war das ein Kinderspiel.

Dann aber windete sich die Piste zum nächsten Pass hinauf und plötzlich dampfte und gluckerte etwas verdächtig in der Fahrerkabine.

Es war der Heilige Kühler, der wohl auf die ganzen Beschwörungen unterwegs nicht hörte…

Das Wasser kochte vor sich hin, ich schaute resigniert auf die Uhr und.. widmete mich lieber der Landschaft drum herum…

Irgendwann am späten Abend – zum Glück waren die Junitage sehr lang – erreichten wir unser Camp.

Das Küchenzelt wurde aufgestellt; ich hatte schon einen höllischen Hunger… Ich fragte, was es zum Essen gibt und Sukhee zeigte auf eine Kiste in der Zeltecke…

Eier und Fleisch… Als Sukhee meinen Gesichtsausdruck sah, lachte er wild los und schob den Fleischberg zur Seite…

Broccoli, Tomaten und Paprika – der Abend war gerettet! Und Sukhee erwies sich als ein ausgezeichneter Koch!

So saß ich gleich mit meiner Gemüseschale auf einer Tischseite, Sukhee und unser Fahrer mir gegenüber und schabten genüsslich das Fleisch von den Knochen… Nach einem harten Tag Arbeit haben sie sich das verdient, dachte ich und versprach mir, ihnen nicht mit meiner Uhr auf den Wecker zu gehen…

Der letztere erwies sich übrigens als überflüssig, denn gleich nach dem Sonnenaufgang hörte ich ein schrilles Pfeifen und Schnaufen. Ich machte mein Zelt auf und… ein Kamel mit zerzausten Kopfhaaren schielte mich neugierig an. „Steh auf, wir müssen los“ schien er zu sagen, „und übrigens: hast du zufällig einen Kamm zur Hand?“

Unsere Pferde allerdings hatten wohl nicht ganz so eilig…

Wir schulterten unsere Rucksäcke und zogen endlich los, durch eine traumhafte Berglandschaft des Turgen-Gebirges, vier Tage lang ohne UAZ und dampfenden Kühler…

Sukhee erwies sich nicht nur als ein ausgezeichneter Koch, sondern auch als ein ausdauernder Wanderer….,mit dem, wir die letzten weißen Flecken auf der Trekking-Karte der Mongolei erforschten.

Otgo dagegen kannte hier in der Wildnis jeden einzelnen Stein. Und Baum.

Auch die Pferde wurden irgendwann dazu überredet (ja, die Mongolen sind di ebesten Pferdeflüsterer!), sich doch noch auf den Weg zu machen. Und die brauchten wir dringend, denn ohne ihre Hilfe hätten wir keinen der zahlreichen Flüsse überqueren können.

Die Uhr habe ich längst vergessen, wir liefen und liefen und genossen die herrliche Steppenlandschaft. Mittags hielten wir an; meine Begleiter freuten sich auf ihren Fleisch-; für mich gab es einen Gemüseteller…

Irgendwann erreichten wir das idyllische Chigaachin-Tal. Hier gab es weder Uhren noch Spielkonsolen; die Kinder liefen in ihrer Freizeit einfach den Yaks hinterher…

Hier wartete auf uns schon unser UAZ. Schade! Nachdem ich die die Uhr und den Kalender vergaß, wäre ich mit unserem Team noch eine weitere Woche mitgelaufen!  Stattdessen nahmen wir Abschied von unserem Trekkingteam…und reisten mit Otogo und Sukhee zum Khar-See.

Dieser liegt zwischen traumhaftschönen Sanddünen und sanften Hügeln und bietet hervorragende Wandermöglichkeiten. Die Landschaft ist hier einfach herrlich und wir hatten die Dünen nur für uns allein.

Am nächsten Tag stieg ich noch alleine zu einem Aussichtsberg…und genoss ein herrliches Panorama über dem Khar-See.

Ich dachte ich wäre hier allein am Berg…

Ich wanderte dann zurück ins Camp, wo mich Otgo und Sukhee schon mit einem Mittagessen erwarteten. Das Ger-Camp bestand aus sechs Gers (Jurten), die eine komfortable Übernachtung boten.

Ich hatte in meinem Ger sogar ein Kingsize-Doppelbett 🙂

Nun hieß es Abschied nehmen vom Khar-See und von den Bergen. Aber auch von Otgo…und von Sukhee…

An Dutzenden Heiligen Steinschreinen, Pässen vorbei und mit unseren dampfendem Heiligen Kühler fuhren wir nach Ulaanbaator zurück. Ohne auf die Uhr zu schauen.

Wir verabredeten uns zum unseren letzten gemeinsamen Abendessen, ich ohne die Uhr, sie ohne Fleisch… In einem veganen Restaurant – was für eine Aufopferung für einen echten Mongolen 🙂

Ein Reisebericht von Darek Wylezol

Freitag, 22. November 2024

Annapurna mit Genuss - mit Gipfelblick und guter Stube

„Hallo, ich bin Mani! Ihr denkt vielleicht, das sei ein deutscher Name, aber das stimmt nicht. Mein Name ist typisch nepalesisch!“ So stellte sich unser Reiseleiter nach unserer abendlichen Ankunft in Kathmandu vor und brachte uns direkt zum Lächeln – und die Vorfreunde auf die kommenden zwei Wochen hätte nicht größer sein können.

Ausgeschlafen nach der langen Anreise, standen am nächsten Tag die Highlights der „atemberaubenden“ Hauptstadt Kathmandus auf dem Programm. Atemberaubend in vielerlei Hinsicht: noch nie habe ich so viel Umweltverschmutzung, noch nie so viele Menschen an einem Ort und vor allem noch nie so viele kulturelle Höhepunkte gesehen!

Auf einem Hügel liegt die beeindruckende Stupa Swayambunath, vorn dort hat man einen Blick auf ganz Kathmandu – wenn doch dieser Smog nicht wäre… Doch davon ließen wir uns nicht abhalten und schossen viele Bilder der Stupa, der umherlaufenden Äffchen und den buddhistischen Gebetsmühlen.

Kultur pur in Kathmandu

Durch den fast undurchdringlichen Straßenverkehr gelangten wir mit unserem Bus zum nächsten Programmpunkt: Pashupatinath – das größte Heiligtum der Hinduisten in Nepal. Der Shiva-Tempel war zwar für uns Nicht-Hindus nicht zugänglich, jedoch konnten wir die Anlage erkunden und wurden Zeugen der hinduistischen Zeremonie, die Angehörigen nach deren Tod zu verbrennen und anschließend die Asche in den heiligen Fluss zu schütten.

Das war für unseren europäischen Geschmack zwar sehr gewöhnungsbedürftig, hielt uns aber nicht von unserer nächsten Anlaufstelle ab: das Mittagessen mit Blick auf die imposante Stupa Bodnath – und die Momos (gefüllte Teigtaschen) schmeckten schon wieder!

Nach dem Erkunden des quirligen Durbar Squares ging der erste Tag in Nepal mit vielen bunten, lauten, geruchsintensiven Eindrücken zu Ende…

Am darauf folgenden Morgen verließen wir Kathmandu und machten uns mit unserem Bus auf den Weg nach Pokhara, wo wir am späten Nachmittag ankamen. „Wow, außerhalb Kathmadus ist es ja total grün!“ – war wohl der häufigste Kommentar während des Fahrtags. „Sind das da oben Wolken oder schneebedeckte Berge?“ Als uns Mani diese Frage mit „Berge“ beantwortete, konnten wir es kaum noch abwarten, dass unser Trekking beginnt!

Das Trekking beginnt

Auf einem Rundwanderweg mit Blick auf Pokhara und den Begnas-See, stiegen wir bei tropischen Temperaturen durch Reisfelder und Wiesen auf zu einem Aussichtspunkt – und zum ersten Mal hatten wir die gigantische Annapurna-Kette vor uns! Da konnten wir uns noch nicht vorstellen, dass wir den Bergriesen in den nächsten Tagen noch näher kommen sollten…

„Hm, 1.000 Höhenmeter…bergauf…auf Treppenwegen?! Schaffe, ich das überhaupt?!“ Darüber hatte ich mir lange Gedanken gemacht und mich damit beruhigt, dass es erst am 10. Reisetag soweit sein wird und ich mich bis dahin an das Klima und die Begebenheiten gewöhnt habe – doch dann wurde das Routing geändert und es ging direkt am nächsten Morgen los! „Tschakka, wir schaffen das!“ war die Devise unserer Gruppe – und klar, wir haben es alle wohlbehalten geschafft.

Zunächst fuhren wir zum Ausgangspunkt nach Birethani, wo unsere Sherpa-Mannschaft uns mit einem herzlichen „Namaste“ begrüßte. Unser Gepäck wurde auf die Träger verteilt – und los ging’s! Erst entlang eines Flusses, an Bananenstauden vorbei und über wackelige Brücken…und hinter jeder Wegkrümmung und mit jedem (am Ende hart erkämpften) Höhenmeter kamen die Sieben- und Achttausender näher und näher! Was für ein Panorama!

Die leuchtenden Berge von Nepal

In Gandruk vor dem Einbruch der Dunkelheit wurden wir vom Team der Logde freudig mit einem kühlen Everest-Bier und einem leckerem Abendessen begrüßt. Nach diesem Tag wir waren alle unglaublich stolz auf uns und saßen noch lange am gemütlichen Feuer im Haupthaus zusammen.

Doch um 06:00 Uhr war die Nacht zu Ende: „Aufstehen, Schlafmütze! Die Berge leuchten!“ In eine dicke Daunenjacke gehüllt, die in jeder Lodge zu Verfügung stehen, und einem frisch gekochten Kaffe in der Hand, standen wir auf der Terrasse und konnten unser (Berg-)Glück nicht fassen. Nach dem Frühstück mit Panorama-Blick brachen wir zur fakultativen Rundwanderung nach Ghorepani auf. Durch verwunschene Rhododendron-Wälder kamen wir den Gipfeln noch näher und hatten einen mehr als eindrucksvollen Blick auf Machapuchare & Co.

Am nächsten Tag ging es treppab ins Tal, um auf der anderen Seite wieder treppauf zu gehen. Nach diesem lagen Wandertag wurden unsere müden Beine mehr als entschädigt durch die traumhafte „Mala Lodge“. Wie kann es auf knapp 1.500 Meter so eine modere – ja fast schon luxuriöse – Beherbergung geben? Tolles Essen, kühle Getränke und ein bequemes Bett erwarteten uns.

Die folgende Etappe führte uns über Pothana nach Dhampus, unserem Tagesziel. Da es Samstag war, stand das ganze Dorf Kopf: die Jugendlichen trafen sich an mehreren Plätzen des Ortes um fröhlich und ausgelassen bei moderner Musik zu tanzen – und so manch ein Teilnehmer unserer Gruppe ließ sich davon anstecken.

Aussichten zum Annapurna-Massiv

Ohne nennenswerte Höhenunterschiede – ja, wir fühlten uns beinahe so fit, diesen Wandertag als einen Spaziergang zu bezeichnen – kamen wir zur letzten Etappe unseres Trekkings: zur japanischen Öko-Lodge in Astam Kot. Wir statteten den Schulkindern einen Besuch ab, genossen es, bei einer Rast unter gigantischen Weihnachtssternen, den riesigen Geiern und Milanen beim Gleiten in der Thermik zuzusehen und kehrten auch an diesem Mittag zu einer „Trekking-Suppe“ ein.

Wie auch in allen Lodges zuvor, genossen wir in Astam Kot die faszinierende Aussicht auf das Annapurna-Massiv.

Doch schon bald hatte uns die Zivilisation zurück: wir stiegen ab nach Phokara, wo wir der Freedom Stupa noch einen Besuch abstatteten.

In Phokara selbst blieb uns genug Zeit, bis zum Abflug am nächsten Mittag, Mitbringsel zu kaufen oder günstig Outdoor-Kleidung zu erfeilschen.

Der Abschied naht

Auf dem kleinen Flughafen von Pokhara wurde dann nicht nur unser Hauptgepäck gewogen, sondern auch jeder einzeln samt Handgepäck – zum Glück mussten wir niemanden aufgrund von Übergewicht ähm -gepäck zurücklassen 🙂 So sind wir am frühen Nachmittag zurück in Kathmandu gewesen, um dort direkt zum fakultativen Ausflug nach Patan, eine weitere Königsstadt unweit Kathmandus, zu starten. Hier erwarteten uns wieder Tempel und Paläste wie aus einer anderen Welt…

…in „unsere Welt“ zurück sind wir am 14. Reisetag mit einem kurzen Aufenthalt im Oman geflogen.

Das waren 14 Tage, die wir durch ein atemberaubendes Land gereist sind – diesmal durchweg im positiven Sinne gemeint. Die Vielfältigkeit dieses Landes, welches nicht nur aus dem Himalaja-Gebirge besteht, sondern zu einem viel größeren Teil aus fruchtbaren, tropischen Tiefebenen, in denen wir uns bei dieser Reise aufhalten, ist mindestens eine Reise wert! Die Erinnerungen an die äußerst komfortablen Lodges mit Personal, welches einem die Wünsche von den Augen abließt, die Panorama-Blicke auf die Annapurna-Kette, die freundlichen Begegnungen mit Einwohnern in kleinen Dörfern und die kulturelle sowie religiöse Fülle Nepals, möchte ich nicht missen – jedoch auf die eine oder andere Treppenstufe hätte ich gut verzichten können 😉

Ein Reisebericht von Susanne Gotthardt

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