Gooooood mooooorning, Vietnam! Aufbruch in das Land des Drachen: Zwischen Kommunismus, Buddhismus, traumhaften Landschaften und der berühmten Küche Vietnams erleben wir zwei Wochen voller bewegender Eindrücke!
Meltingpot Saigon
Ankunft in Saigon, heute Ho-Chi-Minh-Stadt – es ist schwül, warm, laut und voll. Eine asiatische Millionenstadt wie aus dem Bilderbuch. Hoch-moderne Wolkenkratzer stehen neben alten, buddhistischen Tempeln. Vietnamesinnen in traditionellen Ao Dais fahren auf E-Rollern zur Arbeit. Ein Schmelztiegel nicht nur der Kulturen, sondern auch der Zeit.
Nach einer Nacht in der Hauptstadt des Südens fahren wir weiter in das Mekong-Delta. Das drittgrößte Flussdelta der Welt ist ein Labyrinth aus Flüssen, Kanälen und Inseln voll von kleinen Ein-Ruder-Booten bis zu großen Frachtkähnen. Unsere idyllische Mekong-Lodge ist der ideale Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung in dieser grandiosen Landschaft. Wir wandern durch Obstplantagen, vorbei an blühenden Bäumen und Büschen und genießen die Ruhe abseits der Großstadt. Zum Abendessen gibt es vietnamesische Küche vom Feinsten – einfach lecker! Und das Wichtigste für mich, gar nicht scharf 😉
Vietnams Perlen – Hoi An & Hue
Wir reisen mit dem Flugzeug weiter nach Zentralvietnam, zu zwei der sehenswürdigsten Städte Vietnams. Hoi An, die Stadt der Lampions, wurde nie zerstört und verfügt daher heute über eine der best-erhaltenen Altstädte Vietnams. Kleine, verwinkelte Gassen und bunte Lampions schmücken die Altstadt und erwecken das Gefühl eines lebendigen Freilichtmuseums. Überall sind kleine Cafés und Boutiquen – einfach schön zum Schlendern. Am Nachmittag begeben wir uns aufs Rad – ab ins Grüne, genauer in die Reisfelder. Wir radeln vorbei an Flüsschen und Dörfern, beobachten Reispflanzer auf Ihren Feldern und gönnen uns einen erfrischenden Kokos-Kaffee. Besser kann es nicht sein.
Hue, die alte Kaiserstadt, lockt mit zahlreichen UNESCO-geschützen Bauwerken. Die am Parfümfluss gelegene Stadt war lange Zeit Sitz der kaiserlichen Familie und die bedeutendste Stadt in Zentralvietnam. Wir begeben uns auf historische Pfade und besichtigen die Highlights, die Hue zu bieten hat. Per Rikscha lernen wir die Altstadt kennen und genießen den Fahrtwind, ohne selbst in die Pedale treten zu müssen. Ein einmaliges Vergnügen! Dafür legen wir beim Abendessen selbst Hand an und lernen bei einem Kochkurs die Besonderheiten der vietnamesischen Küche kennen. Als Vorspeise drehen wir uns selbst Frühlingsrollen, zum Hauptgericht gibt es vietnamesische Omeletts und einen gebratenen Feigensalat. Mit Teamwork zum Ziel und einem schmackhaften Dinner – ein echt spaßig-gelungener Abend.
Nachtzug nach Hanoi
Per Nachtzug reisen wir von Hue weiter in den Norden – Endstation Hanoi. Für einige aus unserer Gruppe war die Zugfahrt ein echtes Abenteuer und Highlight der Tour. In unseren 4er-Schlafabteilen machen wir es uns gemütlich, mit Proviant an Snacks, Obst, Bier und Wein und los geht´s. Ein bisschen fühlen wir uns wie auf Klassenfahrt. Es wird Kartengespielt, gequatscht und erzählt und vor allem eines – sehr viel gelacht! An Schlaf ist nicht viel zu denken – aber gut gedöst ist halb erholt und so kommen wir relativ munter morgens in Hanoi an.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem kurzen Frühstück machen wir uns auf, Hanoi zu erkunden. Ein Besuch des Mausoleums von Onkel Ho ist für jeden Vietnam-Reisenden Pflicht, ebenso der Literaturtempel und der Hoan-Kiem-See. Kulturell wird es bei einer Aufführung im Wasserpuppentheater mit Live-Musik und traditionellen Liedern. Bereits seit dem 11 Jh. gibt es diese Kunstform in Nordvietnam. Traditionell wurden diese bei bedeutenden Festen in der Region aufgeführt, heutzutage finden die meisten Aufführungen für Touristen statt. Dadurch bleibt die Kunstform erhalten und wird vom Aussterben bewahrt. Eine schöne Form von nachhaltigem Tourismus.
Üppig grünes Nordvietnam
Von Hanoi aus begeben wir uns in die Berglandschaft des Nordens. Das Tal von Mai Chau mit saftig grünen Reisfeldern, üppigen Bambuswäldern und sprudelnden Bächen ist ein Paradies für Aktivurlaub. Auf zwei Wanderungen lernen wir das echte, ländliche Leben zwischen Reisanbau und Wasserbüffeln kennen. Jetzt, im März, flattern dutzende von bunten Schmetterlingen durch die Luft. Ein wahrhaftes Naturidyll – kein Wunder, dass Mai Chau als Urlaubsort auch bei vietnamesischen Städtern sehr beliebt ist.
Wir nähern uns wieder der Küste und besuchen die „trockene Halong-Bucht“ in der Provinz Ninh Binh. Fast schon mystisch erheben sich die schroffen Karstfelsen aus der lieblichen Fluss- und Feldlandschaft. Auf einer Paddeltour im Schutzgebiet begeben wir uns auf Bootssafari um mit etwas Glück Affen zu sichten. Was soll ich sagen – wenn Engel reisen 😉 Eine ganze Familie Schwarzlanguren futtert genüsslich auf einem Baum direkt vor unserer Nase – der perfekte Moment!
Highlight Halong-Bucht
Von der trockenen Halong-Bucht ist es nicht mehr weit zur Halong-Bucht im Golf von Tonkin. Für viele das absolute Highlight der Reise und das Ziel in Vietnam schlechthin. Zu Recht, wie ich sagen kann! Das türkisblaue Wasser, die phantastischen Felsformationen, die fast schon mystischen Nebel- und Wolkenformationen (an bis zu 150 Tagen im Jahr liegt die Bucht im Nebel) – es ist wirklich ein Ort, den man gesehen haben muss. Aber man darf nicht verheimlichen, dass dies auch viele andere Touristen wissen. Bis zu 600 Schiffe legen täglich in Richtung Halong-Bucht ab, die sich zum Glück zwischen den einzelnen Inseln und Felsen gut verteilen. Für mich war die Nacht in der Halong-Bucht auf jeden Fall mit eines der Highlights der Reise.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, Vietnam hat mich verzaubert!
Die freundlichen und hilfsbereiten Menschen überall berühren das Herz. Die kulturelle Vielfalt zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich in der Architektur, der Kleidung aber auch im Alltag der Vietnamesen. Das unglaublich schmackhafte und frische Essen, ohne Schärfe, war für mich ein Erlebnis. Dazu wirklich gut ausgewählte Unterkünfte und unser umsichtiger Reiseleiter Thang, der wirklich versuchte jeden Wunsch zu erfüllen, haben diese Reise zu einem rundum gelungenen Urlaub gemacht.
Ein Reisebericht von Nicole Kuhn