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Sonntag, 19. März 2023

Argentinien - Feuer und Eis

Im Land der Naturwunder – eine Rundreise in Argentinien

Argentinien – der achtgrößte Staat der Erde. Achtmal würde die Bundesrepublik Deutschland in das Staatsgebiet Argentiniens passen. Dabei hat das Land im Süden Amerikas gerade einmal die Hälfte der Einwohner der Bundesrepublik. Viel Platz also für viel Landschaft, für Pampa und Patagonien, feurige Metropolen und Feuerland: eine Rundreise zur landschaftlichen Vielfalt Argentiniens.

Buenos Aires – das Paris des Südens

Zugegeben: Buenos Aires ist keine Landschaft. Buenos Aires ist eine Stadt – Hauptstadt Argentiniens, pulsierende Metropole, erste Anlaufstelle für europäische Auswanderer vergangener Jahrhunderte wie heutige Besucher, die hier ihre Rundreise durch Argentinien beginnen. Und es gibt kaum eine Hauptstadt Südamerikas, die es mit Buenos Aires aufnehmen kann. Die Stadt an der Mündung des Rio de la Plata ist von einer ungeheuren Vitalität geprägt und wirkt in vielen Vierteln außerordentlich mediterran. Liegt es an den spanischen und italienischen Wurzeln vieler Porteños, wie sich die Bewohner Buenos Aires nennen? Oder an der strategischen Lage am puerto, dem Hafen, der schon immer einer der wichtigsten des Kontinents war? Wie dem auch sei, die Anfänge der Stadt waren holprig. Der erste Spanier, der versuchte, hier eine Siedlung zu gründen, wurde von Indianern verspeist, der zweite starb auf der Rückreise nach Europa auf hoher See. Was blieb war der Name: Buenos Aires, die Stadt der Jungfrau der Guten Winde. Die Winde blieben der Stadt hold, bis heute. Sie bliesen hundertausende von Schiffen in den Hafen, füllten die Kassen und finanzierten den Bauboom, der aus Buenos Aires im späten 19. Jahrhundert das „Paris der Südhalbkugel“ werden ließ. Buenos Aires heute? Eine Stadt von knapp 13 Millionen Einwohnern, eine Stadt, in der wir zu Beginn unserer Rundreise durch Argentinien im Viertel San Telmo eng umschlungene, Tango tanzende Paare sehen, im Hafenviertel La Boca an die argentinische Fußballbegeisterung denken und am Präsidentenpalast an Evita Perón – don’t cry for me, Argentina.


In die Weiten der Pampa und zum Großen Wasser

Es klingt nach einer ultimativen Verabschiedung, wenn man in die Pampa geschickt wird. In Wirklichkeit ist es ein Glück, wenn man bei einer Rundreise das geografische und landwirtschaftliche Herz Argentiniens aus der Nähe erleben kann. Wüsste man sonst, woher all die guten argentinischen Steaks kommen? Und wüsste man um den ökologischen Reichtum dieser Steppen - und Gebirgslandschaft? Hätte man sonst einen Ort, um den Legenden und Geschichten zu lauschen, die sich um die Gauchos, um Freiheit, Abenteuer, Ehre und Tapferkeit ranken? Sicher nicht! Einen Kontrast zu den Weiten der Pampa bilden im Norden Argentiniens, an der Grenze zu Paraguay und Brasilien, die Cataratas del Iguazú – die 275 Wasserfälle des „Großen Wassers“. Die Niagarafälle, die Viktoriafälle, sie alle finden hier ihren Meister: Ein mehr als 2,5 Kilometer breiter Basaltriegel lässt rund 1.700 Kubikmeter Wasser in der Sekunde über seine Kanten rollen. Der Río Iguazú entspringt übrigens auf 1.300 Meter Höhe und mündet auf nur 90 Meter über Meeresspiegel in den Rio Paraná. Der wiederum mündet bei Buenos Aires in den Atlantik – auch eine Rundreise durch Argentinien.


Geologische Einsichten und guter Wein

Unsere Rundreise führt uns zunächst weiter in den äußersten Nordwesten Argentiniens, an den Rand der Anden, nach Salta. Uns bietet sich wieder ein ganz anderes Bild: Die Stadt entführt uns in die Zeit der spanischen Kolonialzeit. Die Plaza 9 de Julio zeigt sich fast wie vor 400 Jahren mit Kathedrale und Rathaus, drum herum treffen wir immer wieder auf koloniale Adelspaläste. Abends ist das Stadtzentrum lebendig und in der alten Bahnhofsstraße gibt es die besten Empanadas der Stadt. Dann brechen wir auf und fahren noch ein Stück weiter nach Norden, in die Quebrada de Humahuaca. Die UNESCO hat das 70 Kilometer lange Tal, das im ebenfalls kolonialen Humahuaca endet, mit Recht zu einem Weltnaturerbe ernannt. Die Fahrt in die „Schlucht“ ist eine Fahrt in die bunt schillernde Erdgeschichte. Alle Farben der Erde finden sich an den Wänden, Sonne und Schatten tun ihr Übriges. Besonders eindrucksvoll ist der Cerro de Siete Colores, der Berg der sieben Farben. Wer sich während einer Rundreise in Argentinien in Purmanarca morgens bei Sonnenaufgang den Berg anschaut, weiß woher der Name kommt. Weiter im Süden, in Mendoza, hat die Erde den Menschen auch ein Geschenk gemacht – in Form eines perfekten „Terroir“ für den Weinanbau. Schon die Jesuiten kelterten hier vor 400 Jahren ihren eigenen Messwein, heute locken Cabernet Sauvignon und Syrah, Malbec und Merlot nicht nur Argentinier in die Bodegas.

Tausend Jahre altes Gletschereis

Uraltes Gletschereis bestaunen wir am Perito Moreno Gletscher. Wir warten gespannt darauf, bis der Gletscher kalbt - eines der spektakulären Naturschauspiele unseres Planenten. Patagonien ist ein riesiger Spielplatz für alle Outdoor - Liebhaber, ganz egal, ob sie ihren Urlaub aktiv oder gemütlich verbringen wollen. Auch fasziniert bei unserer Rundreise die besondere Vielfalt und Pracht der Natur in Argentiniens Süden. Von den Gipfeln der südlichen Andenkordillere führen Gletscher in riesige Seen wie dem Lago Argentino. Berge türmen sich rund um die tiefblauen Gewässer auf, und bis zu 4.000 Jahre alte Alercen, Verwandte der nordamerikanischen Sequoias, wachsen in den Himmel. Mehr Natur geht nicht!


Am Ende der Welt

Wohl aber kann die Natur bedrohlicher sein. Feuerland – wie gefährlich das schon klingt! Aber eigentlich sollte der südlichste Zipfel Amerikas nicht Feuer -, sondern „Rauchland“ heißen. Der Grund für den Namen ist ganz profan. Der Entdecker Francisco de Hoces wurde vom Wind mit seiner Karavelle San Lesmes weit in den Süden jenseits des 55. Breitengrads getrieben. Aus den Hütten der Eingeborenen stieg Rauch empor. Rauchland notierte de Hoces in sein Tagebuch. Daraus wurde Feuerland. De Hoces war der erste, der es schaffte, Amerika im Süden zu umrunden. Viele scheiterten in den berüchtigten „Furious 60s“ am Versuch, sich einen Weg um Kap Hoorn und durch den Beagle Kanal zu bahnen. In Ushuaia, der südlichsten Stadt, die wir bei unserer Rundreise durch Argentinien sehen, erzählt das Museo del Fin del Mundo davon. Und auch wir kehren um, nach Buenos Aires und von dort nach Hause. Denn weiter als zum Ende der Welt kann man nicht reisen.

Samstag, 18. März 2023

Bolivien - Land der Superlative

Bolivien – eine Rundreise durch die authentischen Anden

Bolivien steht im touristischen Schlagschatten seiner Nachbarn. Peru punktet mit Cuzco und Machu Picchu, Chile mit 6.450 Kilometern Küste und landschaftlichen Kontrasten zwischen Atacama und Patagonien. Und Bolivien? Eine Rundreise durch das andine Binnenland bringt faszinierende Facetten an den Tag – grandiose Landschaften, die von Vulkanbergen über das Hochland bis zum Regenwald reichen, eine Geschichte, die Spanien einst reich machte und Menschen, die zwar eigenwillig sind, aber ein riesiges Herz für alle haben, die sich für ihre Kultur interessieren. Einige Superlative bietet das Land auch – aber die heben wir uns für später auf.

Das Land formt den Menschen

Bolivien ist grob gesagt dreimal so groß wie Deutschland und seit Bolivien 1884 den sogenannten Salpeterkrieg gegen Chile verlor, ist es ein Binnenland, ohne Zugang zum Meer. Einige sagen, dieser Umstand führe dazu, dass es in Bolivien etwas rauer, wilder und eigenwilliger zugehe als in anderen Ländern Lateinamerikas. Sie haben unrecht. Bolivien lernen wir auf unserer Rundreise als ein Paradebeispiel dafür kennen, wie Geographie, Klima, Umwelt und Geschichte Menschen formen können. Bolivien ist wie kaum ein anderes Land des Kontinents durch die Anden geprägt. Die längste Gebirgskette der Welt, die sich von Venezuela im Norden bis in den Süden Chiles erstreckt, entfaltet sich auf bolivianischem Territorium zu ihrer vollen Pracht und Breite. In einem weiten Bogen durchzieht das Gebirge den Westen des Landes und definiert die drei wesentlichen geographischen und klimatischen Zonen: die Anden und das bis zu 800 Kilometer Breite Hochland – Altiplano genannt – im Westen, die subtropischen Yungas – Nebenwälder – und gemäßigten Täler an den östlichen Hängen und die Tiefebenen – die Llanos – im Osten, deren Flüsse in den Amazonas entwässern.


Landschaftliche Wunder

Dazwischen ist viel Raum für die landschaftlichen Wunder Boliviens. Unsere Rundreise führt uns zum Salar de Uyuni, die rund 12.000 Quadratkilometer große Salzpfanne im Südwesten des Landes. Die Anden im Rücken, die unendliche Weite um uns herum, ein Meer von Salz. Zehn Milliarden Tonnen Salz sollen es sein, nur ein Bruchteil davon wird jährlich für den nationalen Markt abgebaut. Dazwischen immer wieder kleine Seen wie die rötlich schimmernde Laguna Colorado, in der Flamingos auf der Suche nach Plankton durch das Wasser stolzieren. Geysirfelder erinnern daran, dass wir uns hier in Bolivien auch auf einer Rundreise zur jüngeren Erdgeschichte befinden: Der Salar de Uyuni entstand, als der Lago Minchíns, das gewaltige vorzeitliche Binnenmeer, austrocknete. Der wahre Reichtum des Salars lagert übrigens unter dem bis zu 90 Meter dicken Salzsee. Unter der Kruste befinden sich die größten Lithiumvorkommen der Erde und ohne Lithium keine Smartphone - Akkus. Im Nordwesten Boliviens, und jede Rundreise führt an ihm vorbei, liegt auf 3.810 Metern Höhe der Titicacasee, der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Und bevor wir anfangen, zu viele Zahlen zu bemühen: In den größten See Lateinamerikas passt der Bodensee 13 Mal rein.


Tiwanaku, Aymara und Inka

Der See bietet uns eine hervorragende Überleitung in die Geschichte Boliviens. Denn wir sind während unserer Rundreise nicht hier, weil der See so groß ist. Titicaca, mit seinem kristallklaren blauen Wasser, ist ein mystischer Ort: Dem spanischen Chronisten Garcilosa de la Vega zufolge, der die alten Legenden sammelte, schickte einst der Sonnengott Inti seine beiden Kinder Manco Capac und Mama Ocllo auf die Sonneninsel im Titicacasee. Von dort aus machten sie sich auf den Weg nach Norden und gründeten Cuzco, wo Manco Capac erster Inka wurde. Die historische Realität ist wahrscheinlich profaner. Auch wenn die Inseln des Titicacasee voller archäologischer Funde sind, die Inka waren die letzten Eroberer des heutigen Boliviens, bevor die Spanier kamen. Um 1440 stießen sie in das Altiplano vor und unterwarfen die Aymara, die weite Teile des Landes ab dem 13. Jahrhundert kontrollierten. Die wahre alte Hochkultur Boliviens aber waren die Tiwanaku, deren Reich etwa um 1000 vor Christus am Titicacasee entstand. Unsere Rundreise bringt uns nach Tiwanaku, ungefähr 70 Kilometer westlich von La Paz, zu einer der wichtigsten prähispanischen Stätten ganz Südamerikas. Hier finden wir die Kultur Tiwanakus in ihrer besten Ausprägung – in Form der gleichnamigen Ruinenstadt und des berühmten Sonnentors, des Intipunkus. Für die historische Identität sind diese Traditionslinien wichtig: Mehr als Zweidrittel der rund zehn Millionen Einwohner des Landes haben indigene Wurzeln – die Quechua, Aymara und Guaraní sind die wichtigsten Gruppen. Die Nachfahren der Spanier, und da unterscheidet sich Bolivien von seinen Nachbarn, sind mit 15 Prozent eindeutig in der Minderheit.


Das Gold Potosís und die Kirchen Concepcións

Wenn die Spanier sagen wollen, dass etwas ein Vermögen kostet, sagen sie: „Vale un Potosí – das kostet ein Potosí.“ Bis heute ist die bolivianische Stadt ein Synonym für unermesslichen Reichtum – und unerträgliche Ausbeutung. Als die Spanier 1542 Bolivien in das Vizekönigreich Peru eingliederten, hatten Aymara und Inka am reichen Berg, dem Cerro Rico, schon Jahrhunderte Silber gefördert. Trotzdem änderte sich mit ihnen alles: Sage und schreibe 60.000 Tonnen ließen die neuen Herren ihre einheimischen Sklaven aus dem Berg holen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in Europa sieben von zehn Silbermünzen aus dem Edelmetall Potosís geprägt. Wenn wir in Bolivien während unserer Rundreise Potosí, die königliche Münzprägeanstalt und die Minen besuchen, verstehen wir, warum der Ort bis heute Symbol für die hässliche Seite der spanischen Kolonialherrschaft ist. In Concepción und den anderen Orten in der Pampa, die als Jesuiten - Reduktionen in die Geschichte eingingen, sehen wir die sich kümmernde Seite. Die Jesuiten, in Europa häufig wegen ihres Machtanspruchs skeptisch beäugt, gründeten hier Mitte des 18. Jahrhunderts Missionsstationen, in denen sich die einheimischen Guaraní ansiedelten. Hier waren sie vor Sklavenhändlern und Ausbeutung sicher. Das Experiment währte nur kurz. Schon 1767 verbot der spanische König die Siedlungen in ganz Südamerika. Während die großen Reduktionen Paraguays damals auf Druck der Krone geschlossen wurden, leben in den Dörfern Boliviens, die wir während unserer Rundreise besuchen, noch heute christliche Guaraní.

Wildes Land, eigenwillige Menschen

Das Leben in der Höhe, eine eigene uralte Kultur, indigene Traditionen, die grandiosen Barrieren der Anden, das Wissen um seine eigene Geschichte: Während unserer Rundreise lernen wir sie kennen, die Quellen, die die Mentalität der eigenwilligen Bolivianer speisen. Ob in La Paz, in Sucre, im Altiplano oder auf den Inseln des Titicacasees: Bolivien ist authentisch, wild und umwerfend.

Freitag, 17. März 2023

Brasilien - Land der Superlative

Eine Rundreise durch Brasilien – von Samba und der Seele des Landes

Brasilien: Es gibt wenige Länder der Welt, die wir so gut zu kennen glauben, ohne jemals dort gewesen zu sein. Schließen wir unsere Augen und denken an Brasilien. Was sehen wir? Samba und Strand, das eleganteste Fußballspiel der Welt, Copacabana, Capoeira und Caipirinha, Amazonasdschungel und Wasserfälle. Hinter der Kulisse der klassischen Klischees verbirgt sich aber ein ganzer Kosmos der farbenfrohen Vielfalt, die nur und ausschließlich erleben kann, wer sich aufmacht über den Atlantik. Starten wir unsere Rundreise durch das südamerikanische Bilderbuchland Brasilien.


Das Paradies entdeckt

Ganz gleich, ob es der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral im Jahr 1500 war, der Brasilien entdeckte. Oder ob der Spanier Vicente Yáñez Pinzón bereits 1499 entlang der Ostküste segelte. Oder ob es noch früher der Franzose Jean Cousin auf seiner Entdeckungsreise gewesen ist. Eine der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte Brasiliens fiel, bevor irgendein Europäer jemals Brasilien gesehen hatte – 1494 im staubtrockenen kastilischen Tordesillas. Dort teilten Spanier und Portugiesen die Welt unter sich auf. Alles links vom 46 Längengrad West ging an Spanien, alles rechts davon an Portugal. Das ist einer der Gründe, warum man heute in Peru spanisch, aber in Brasilien portugiesisch spricht. Und das ist auch gut so, denn wie klänge João Gilbertos „Girl from Ipanema“, wenn es nicht auf portugiesisch gesungen würde? Niemals so weich und erotisch!


Die schönste Stadt der Welt

Apropos Ipanema. Genauso wie sich die frühen Entdecker an der Küste Brasiliens im Paradies wähnten, war der exilierte deutsche Schriftsteller Stefan Zweig standhaft der Meinung, in Rio de Janeiro in der schönsten Stadt der Welt zu sein. Wer will es ihm verübeln. Rio ist magisch, Rio ist „maravilhosa“, und man muss kein Portugiesisch können, um zu wissen, dass das „wunderbar“ heißt. Bei unserer Rundreise lernen wir hier gleich zu Anfang, dass Brasilien Leben heißt. Der Körperkult am Copacabana, Bars und Musik – wer in Rio trüben Gedanken nachhängt, ist selber schuld. Einmal im Jahr dann der Höhepunkt des Festkalenders: Beim Karneval von Rio konkurrieren die besten zwölf Sambaschulen im Sambódromo um die Gunst des Publikums und der Jury. Bis zu 50.000 Tänzer zeigen in zwei Nächten, was sie über das Jahr gelernt haben. Und wer bei seiner Rundreise durch Brasilien keines der begehrten rund 78.000 Tickets im von Oscar Niemeyer entworfenen Karnevalstadion bekommen hat, muss sich nicht ärgern. Schon ab Mitte Januar stürzen sich die Cariocas in den Straßenkarneval und seine 400 Umzüge. Die weiteren Höhepunkte Rio de Janeiros kann man während einer Rundreise durch Brasilien rund ums Jahr erleben. Der Zuckerhut aus 570 Millionen Jahren altem Gneis, der Corcovado mit der Christusstatue, die Guanabara - Bucht, dort wo alles begann – wir müssen uns fast losreißen bei so viel „maravilhosa“.


Das große Wasser

Iguassu – ganz im Süden. Nur ein gutes Drittel der berühmten Wasserfälle liegt auf der brasilianischen Seite, aber manchmal ist weniger mehr. Denn anders als auf der argentinischen Seite hat man hier einen atemberaubenden Panoramablick auf die größten Wasserfälle der Welt. Oder wie die Brasilianer sagen: „Die Argentinier haben die Bühne, wir sehen das Stück.“ Und das Stück wird seit fast 120 Millionen Jahren täglich gegeben. Bei unserer Rundreise durch Brasilien nähern wir uns im Nationalpark von Iguassu über einen Panoramaweg den Katarakten und sehen den 2.700 Meter breiten Canyon mit seinen Wasserfällen. Im breitesten, dem „Teufelsrachen“, stürzt das Wasser 90 Meter in die Tiefe. Zum Vergleich: Die Niagarafälle sind maximal 47 Meter hoch.


Die Oper im Dschungel

Manaus am Amazonas, unsere Rundreise führt in den Norden Brasiliens. Was muss das für ein Gefühl gewesen sein, als in Manaus am 7. Januar 1897 das Opernhaus – das Teatro Amazonas – eröffnet wurde. Was hatten sie gespottet: ein Opernhaus im letzten Winkel der Welt! Aber die Unmengen von Geld, die die Kautschukbarone von Manaus damals mit ihrem Monopol verdienten, machten das Projekt möglich. Und bis man 1906 auch in Malaysia begann, Kautschuk zu ernten, gaben sich die europäischen Opernstars die Klinke in die Hand. Und das Publikum jubelte. 1907 dann war der Spuk vorbei. Erst mehr als 70 Jahre später knüpfte man an die alten Zeiten an: Placido Domingo brachte den Saal 1990 zum Toben, José Carreras folgte 1996 und Christoph Schlingensief inszenierte 2007 den „Fliegenden Holländer“. Wir reisen während unserer Rundreise durch Brasilien nicht mit dem Flugzeug weiter, sondern nehmen ein Boot auf dem Amazonas zu unserer Urwaldlodge, die uns die natürlichen Superlative Brasiliens vor Augen führt. Im Amazonasgebiet leben der kleinste Affe und der kleinste Frosch der Welt (er ist gerade einmal Streichholzgroß), dazu etwa 1.500 Vogel - und 15.000 Insektenarten neben Faultieren, Pumas, Pekaris und Jaguaren. Dann gäbe es da noch 2.500 Baumarten. Auf jeden Fall genug Akteure für eine eigene Oper der Natur mitten im Dschungel.


Die Seele des Landes

Unsere Rundreise durch Brasilien führt uns zurück aus dem Dschungel an das Meer, nach Salvador in den Bundesstaat Bahia. Wenn das Herz Brasiliens in Rio de Janeiro schlägt, liegt in Salvador die Seele des Landes. Mehr noch als in Rio liest man in den Fassaden des Zentrums Salvadors wie in einem Geschichtsbuch. Amerigo Vespucci, vom deutschen Kartographen Waldseemüller irrtümlich als Namensgeber für einen ganzen Kontinent gewählt, landete hier 1501, fünfzig Jahre später wurde „São Salvador da Bahia de Todos os Santos“ Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Keine Stadt des Landes, das sehen wir während unserer Rundreise durch Brasilien in Salvador ganz deutlich, ist so durch die afrobrasilianische Bevölkerung geprägt. Während landesweit gerade einmal sieben Prozent der Brasilianer afrikanische Wurzeln haben, ist es in Salvador jeder zweite. Und die kulturelle und religiöse Identität der Nachkommen der ehemaligen Sklaven ist ungebrochen. Fast 1.000 Orte des Candomblé - Kultes gibt es in Salvador und auch der brasilianische Kampftanz Capoeira hat seine Wurzeln in Afrika.

Angekommen am Meer: Vor unserer Rundreise durch Brasilien glaubten wir das Land zu kennen. Jetzt, am Ende, kennen wir es wirklich und in all seinen Facetten. Und wir sind neugierig auf mehr. Aber wir können ja wiederkommen!

Donnerstag, 16. März 2023

Chile - Bergriesen und Osterinsel

Eine Rundreise durch Chile – von Salzseen zum Ende der Welt

Chile – eingeklemmt zwischen dem Pazifik und den Riesen der Anden, ein Land mit 4.000 Kilometer Küste und 7.000 Meter hohen Bergen. Ein Land, das sich selbst als „den letzten Winkel der Welt“ bezeichnet. Ein Land, dessen Fußballer wir schätzen, dessen Weine wir trinken und dessen Erze auch in unseren Kabeln stecken. Lernen wir ihn kennen, diesen letzten Winkel der Welt, bei einer Rundreise durch Chile.
Chile ist für viele Europäer noch die schöne Unbekannte unter den südamerikanischen Reisezielen. Über eine Distanz von Norwegen zur Sahara erstreckt sich das Land an der Pazifikküste – und so ziemlich alle Landschaftsformen und Klimazonen schafften es, auf diesem Raum einen Platz zu finden. Während unserer Rundreise durch die landschaftliche Vielfalt Chiles treffen wir auf eine riesige Salzwüste im Norden, auf die majestätischen Gebirgszüge der Anden, die sich bis nach Feuerland zieht, auf Weingüter und Seenlandschaften in der Mitte, auf das Land der Mapuche im Süden und am Ende auf das eisige Meer. Vergessen wir die Osterinseln nicht, einsam im Pazifik, chilenisches Staatsgebiet und doch irgendwie Südsee.

Städte – Santiago und Valparaiso

Unsere Rundreise durch Chile beginnen wir in Santiago. Wie in anderen Hauptstädten Südamerikas lässt sich hier die Landesgeschichte wie durch ein urbanes Brennglas lesen. Im Museum für präkolumbischer Kunst und im Historischen Nationalmuseum sind wir vielleicht ein wenig überrascht zu erkennen, wie ethnisch vielfältig Chile vor der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert war: die Chinchorro - Kultur, die der Menschheit die ältesten Mumien der Welt hinterließ, die Aymara, die Inka, die im 15. Jahrhundert von Peru den Norden Chiles besiedelten, die Mapuche, die sich noch viele Jahrzehnte lang gegen die spanischen Invasoren wehrten. Letztlich erfolglos. Die Spanier erreichten Chile erst 1540, schufen schnell einige Stützpunkte wie San Yago de La Nueva Extremadura (sic!), die zunächst unter den Angriffen der Mapuche nicht lang stand hielten – aber immer wieder und hartnäckig aufgebaut wurden, bis die einheimischen Stämme zurückgedrängt waren. Auf der Plaza de Armas, mit Blick auf die Kathedrale Santiagos, können wir uns all das sehr gut vorstellen, auch weil der Eroberer Pedro de Valdivia streng von seinem Denkmal auf uns herabblickt. Wir rächen uns und fahren auf den Cerro San Cristóbal. Von hier haben wir einen einzigartigen Blick auf die Sechs - Millionen - Metropole, sehen die Plaza de Armas und schauen zur Abwechslung streng auf Valdivia hinunter. Die Spanier waren es auch, die Valparaíso, jenseits der Küstenkordillere am Pazifik, zu einem Hafen ausbauten. Das „paradiesische Tal“ kommt als recht kubistisch zusammengewürfeltes Häusermeer am Hang daher, seit 2013 ist die Altstadt, die wir mit Schrägaufzügen erreichen, UNESCO Welterbe. Bis zur Eröffnung des Panamakanals war Valparaíso eine der wichtigsten Hafenstädte des Kontinents – des einen Freud, des anderen Leid. Und noch heute ist sie eindeutig eine Hafenstadt, voller Atmosphäre und Leben.


Landschaftsbilder: Wüsten, Berge, Seen

Unsere Rundreise durch Chile führt uns in den äußersten Norden, in eine der extremsten Landschaften der Erde. San Pedro de Atacama war einst eine extrem kleine Oase am Rand der trockensten Wüste der Welt. Uns ist sie Ausgangspunkt für die Fahrt in den 300 Quadratkilometer großen Salar de Atacama, einen unter riesigen Schichten vulkanischen Materials begrabener Salzsee. Zurück nehmen wir Erinnerungen mit an die unendliche Weite, gleißende Sonne, Flamingos und Guanakos und die Erkenntnis, dass fast der Hälfte der Lithiumreserven und andere „Seltene Erden“ unter unseren Füßen lagern. Bevor wir uns bei unserer Rundreise durch Chile wieder gen Süden wenden, durchqueren wir das Valle de la Luna, das Mondtal, wo wir uns bei einem Cocktail den Mondaufgang ansehen.

Szenenwechsel: Ein Flug über Santiago bringt uns bei unserer Rundreise durch Chile von Norden nach Süden und von der Hitze an die Seen des Sur Chico, des „Kleinen Südens“. Vor gut 150 Jahren noch war hier Schluss mit der Zivilisation. Südlich lag das Land der Mapuche, die noch immer ihren Kampf um die Unabhängigkeit führten. Aber das Land bietet die fruchtbarste Erde, die Chile zu bieten hat, Vulkane, klare Seen, Wälder und Wiesen. Zu den Höhepunkten der Region zählt die Landschaft rund um den Lago Llanquihue. Wenn man sich hier hin und wieder kneifen muss, weil man glaubt im Schwarzwald zu sein, kommt das nicht von ungefähr. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten hier deutsche Einwanderer. Für Geschichte bleibt aber nicht viel Zeit angesichts von so viel Natur: der Vincente - Peres - Rosales Nationalpark, die Wasserfälle von Petrohue, die Silhouette des schneebedeckten Vulkans Osorno. Spektakulär!

Den landschaftlichen Höhepunkt treffen wir bei unserer Rundreise durch Chile dann ganz im Süden. Wir sind in Puerto Natales gelandet, dem Tor zum Nationalpark Torres del Paine. Die gesamte Gestalt des Parks ist von Gletschern geprägt. Was für eine Dramatik: „Türme“ hier, „Hörner“ dort, alle aus Granit und Kalk, seit Jahrtausenden von den Eismassen bearbeitet zu bizarren Formen. Dazwischen Seen, Wälder und Gletscher wie der Grey Gletscher, der sich von Süden in den Park schiebt. Einzigartig!


Geheimnisvolle Osterinseln

Unser letzter Stopp während der Rundreise durch Chile liegt in der Südsee. Zumindest kulturgeschichtlich. Die Isla de Pasqua, die Osterinsel, liegen rund 3.700 Kilometer vor der chilenischen Küste einsam und abgelegen im Pazifik. Die Bewohner, die Sprache, die Riten, die die Chilenen 1888 vorfanden, als sie die Insel annektierten und an irische Schaffarmer verpachteten, waren austronesisch respektive polynesisch. Und ihre große Zeit war schon vorbei. Die Osterinsel gilt als ein frühes Beispiel für eine von Menschen gemachte ökologische Katastrophe. Oder war es der Klimawandel, der die Hochkultur zum Erliegen brachte? Auf jeden Fall sind die steinernen Moai die stummen Zeugen einer der rätselhaftesten Kulturen der Welt. Eine unbekannte Welt weit vor der Küste der unbekannten Schönheit Chile.

Unsere Rundreise durch Chile hat uns eines der vielfältigsten Länder Südamerikas nähergebracht. Wir haben Salzwüsten, Gletscher, Seen, turmhohe Berge und eine rätselhafte Insel kennengelernt. Jetzt fehlt nur noch eins: Wir müssen hinreisen.

Mittwoch, 15. März 2023

Costa Rica - Das grüne Paradies in Mittelamerika

Land der Vulkane, Naturwunder und des Kaffees

Costa Rica gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Mittelamerika. Kein Wunder, denn das Land ist anders als seine Nachbarn und das gleich in mehreren Hinsichten: Eine Costa Rica Gruppenreise bringt uns in ein grünes Paradies.
Wenn man in Costa Rica eine Rundreise macht, fällt sofort auf: Das Land ist eines der artenreichsten Länder der Erde - das Leben brummt und blüht an jeder Ecke und jedem Ende. Auch wenn das Land nicht viel größer als Niedersachsen oder die Schweiz ist, findet man hier mehr Säugetier -, Vogel - oder Orchideenarten, als irgendwo sonst auf unserem Planeten. Woran liegt das?

Sehenswürdigkeiten auf einer Gruppenreise durch Costa Rica

San José, Talamanca - Gebiet, Nationalpark Manuel Antonio, Nationalpark Corcovado, Karibikstrände, Tortuguero Nationalpark, Vulkan Póas, Vulka Irazú

Artenvielfalt auf einer Gruppenreise durch Costa Rica entdecken

Zwischen Karibischem Meer und Pazifik

Zunächst einmal an der landschaftlichen Vielfalt: Bei einer Costa Rica Rundreise merkt man auf den gut ausgebauten Straßen recht schnell, wie bergig das Land ist. Von Nordwesten nach Südosten durchzieht es eine zentrale Kondoliere, aus der bis zu 3.800 Meter hohe Vulkane ragen. Der höchste Vulkan, der Irazu, ist 3430 Meter hoch, der höchste Berg, der Cerro Chirripo ist 3820m. Diese Gebirgskette am geologischen Scharnier zwischen Nord - und Südamerika trennt die Pazifikseite Costa Ricas von der der Karibik zugewandten Seite.

Die tropische Lage gepaart mit den Unterschieden in Höhe und Relief schaffen so zwölf Vegetationszonen und eine Vielzahl von Regionen mit einem ganz besonderen Mikroklima. Mangroven, Feuchtgebiete, Regen -, Nebel - und Trockenwälder, semi - aride Zonen und Strände, Gebirge und Täler wechseln einander ab und bieten einer Fülle von Tier - und Pflanzenarten Schutz.


Gruppenreise durch das Naturparadies Costa Rica

Zwei von drei Ticos – so nennen sich die Bewohner Costa Ricas selbst – leben im zentralen Hochland, zum Beispiel in der Hauptstadt San José. Im Norden der Meseta Central sieht man in der Ferne die Vulkane, im Süden steigen die Nebelberge des Talamanca - Gebirges empor. Der Nordwesten des Landes wiederum ist erstaunlich trocken, Zebus grasen auf Savannen und Cowboys, sabañeros in Costa Rica, singen ihre rauen Lieder.

Der Südwesten umfasst Täler, Berge und Küsten. Der Rio General rauscht durch diese Landschaft, Obstplantagen sichern den Bauern ein gutes Einkommen und in den Nationalparks Manuel Antonio und Corcovado warten Aras und die seltenen Jaguare. Im Norden des Landes stehen wir bei unserer Costa Rica Gruppenreise an den wunderbaren Stränden der Karibik. Ein Muss für Tierliebhaber: Der Tortuguero Nationalpark ist Eiablageplatz für Karett -, Leder -, und Grüne Meeresschildkröten.

Aktive und atemberaubende Vulkane in Costa Rica

Die Ticos tanzen buchstäblich auf dem Vulkan, sieben der 42 aktiven Feuerberge Mittelamerikas erheben sich in Costa Rica. So wird eine Rundreise auch zu einer Reise in die Erdgeschichte. Denn vier tektonische Platten treffen unter dem Land aufeinander und sorgen für Spannung auch über der Erde. Dabei sind Costa Ricas Vulkane durchaus besucherfreundlich. Am Póas und am Irazú kann man bei einer Costa Rica Rundreise bis an den Kraterrand fahren und in die schlammigen Kraterseen schauen.


Kulinarisches Costa Rica: Das Land des Kaffees

Vulkanausbrüche haben in der Vergangenheit immer wieder Leid und Zerstörung über die Ticos gebracht. Aber sie wissen mit ihren rauchenden Nachbarn zu leben und schätzen die besonders reichen Böden, die jeder Vulkanausbruch hinterlässt. So finden wir bei unserer Costa Rica Rundreise rechts und links des Weges immer wieder ertragreiche Kaffeeplantagen. „Grano de Oro“, Goldkorn, nennt man im Land ehrfurchtsvoll die Bohne, die es reich machte. Über Jamaika kam der Kaffee am Ende des 18. Jahrhunderts nach Costa Rica und fand im zentralen Hochland zwischen 700 und 1.100 Metern ideale Anbaubedingungen. In keinem Land der Welt ist der Ertrag pro Quadratmeter so hoch wie an der reichen Küste. So wird bei einer guten Tasse Kaffee eine Costa Rica Rundreise auch zu einem kulinarischen Erlebnis. Übrigens, bis in die 1990er Jahre, als der Kaffeepreis weltweit in den Keller ging, war das „grano de oro“ der Hauptdevisenbringer. Heute ist es der Tourismus. Mit Recht, wie wir finden.

Nachhaltigkeit als Lebensgefühl

Nachhaltigkeit als Lebensgefühl – die Costa Ricaner zeigen uns, wie es geht!
„Pura Vida!“ – das pure Leben! nennen sie ihre Lebenseinstellung und sind tatsächlich bei all ihrem Handeln ganz im Einklang mit sich und der Natur.

Dienstag, 14. März 2023

Ecuador - Vulkane und Darwinspatzen

Eine Rundreise durch Ecuador – Bestandsaufnahme am Äquator

Wie kann es sein, dass ein Land wie Ecuador mit solch besonderen kulturellen und ökologischen Schätzen in Europa und Deutschland so unbekannt ist? Artenreich, topografisch einzigartig und kulturell vielfältig: Wir nehmen Sie mit zu einer Rundreise zu den Höhepunkten Ecuadors. Willkommen im Land am Äquator.

Beginnen wir unsere Rundreise durch Ecuador in der Metropole: Viele sagen, Quito sei die schönste Hauptstadt Lateinamerikas. Und ja, vom Panecillo Hügel haben wir einen wunderbaren Blick auf das Häusermeer einer der höchstgelegenen Hauptstädte der Welt. Rund 2,2 Millionen Menschen leben hier auf 2.800 Metern Höhe zusammen. Uns zieht es in die koloniale Altstadt, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Mit Recht, denn aus dem in den 1970er Jahren noch unscheinbar wirkenden Ensemble haben Restauratoren und Stadtplaner ein architektonisches Juwel gezaubert. Vieles erinnert an die Zeit, als Francisco Pizzaro und Sebastián de Benalcázar in den 1530er Jahren die Stadt auf dem ehemaligen Grund und Boden des Stammes der Quitu gründeten. Schnell wurde Quito zu einer bedeutenden spanischen Handelsstadt für andines Silber auf dem Weg nach Europa, zu einem Ort der Kunst und der Kultur – solange sie katholisch war. Allein im Kern der Altstadt wurden 16 bis heute erhaltene Kirchen und Klöster gebaut. In der Calle Ronda und auf dem Plaza San Francisco, in der Jesuitenkirche und der Kathedrale leben die kolonialen Zeiten wieder auf.


Nebelwald am Äquator

Ecuador ist eines der artenreichsten Länder der Welt. Pazifikküste, andine Gebirge, Amazonasbecken – und das alles am Äquator. Von Stränden, dichtem Urwald bis zu fast 6.000 Meter hohen Vulkanen ist in Ecuador also alles zu finden, was Mutter Natur bereithält. 20.000 Pflanzenarten und einige tausend Tierarten – man kann sich über solche Vielfalt, gewachsen in Millionen Jahren Evolution, nur die Augen reiben. Unsere Rundreise durch Ecuador führt uns etwa 40 Kilometer von Quito in den Trockenwald des Jerusalem Nationalparks. Hier finden nicht nur Ornithologen ihr El Dorado. Subtropischer Wald sowie Nebel - und Bergwald sorgen für ein hohes Maß an Diversität der Flora und Fauna. So können wir uns an mehr als 250 Orchideenarten erfreuen. Auf unserer Rundreise lernen wir auch, dass in Ecuador wunderbare Schokolade hergestellt wird: nicht zart schmelzend, aber mit hohem Kakaoanteil. Nachdem das Land schon einmal im 19. Jahrhundert sein Hauptaugenmerk auf den Export von Kakao legte, boomt das Geschäft mit der Bohne heute wieder.


Rosen am Vulkan

Das nächste Exportgut wartet bei unserer Rundreise durch Ecuador im Osten Quitos auf uns. Wir machen uns auf ins Hochland, zu Vulkanen, Thermalquellen und unglaublichen Panoramen. Wussten Sie, dass Ecuador jährlich rund zwei Milliarden Rosen exportiert? Auf einer Farm im Hochland erfahren wir, dass circa 10.000 Menschen im Land in der Blumenindustrie arbeiten und der Großteil der Exportware nach Nordamerika geht. Auch über Arbeitsbedingungen und Umweltstandards können wir uns unterhalten. Dann fängt der Cotopaxi unseren Blick. Mit 5.897 Metern ist er der höchste noch aktive Vulkan der Welt. Er ist Teil einer Kette von Feuerbergen, die Ecuador von Norden nach Süden durchzieht. Der deutsche Universalgelehrte von Humboldt hat hier während seiner epischen Südamerikareise 1802 geforscht und widerlegte die in Europa damals weit verbreitete Neptunismus - Theorie, der zufolge alles Gestein aus Meeresablagerungen stammte. Wozu ein Stück Basalt doch alles gut sein kein. Humboldts Geschichten, zum Beispiel die vom Aufstieg auf den Chimabarazo, sind auch eine gute Lektüre, wenn wir bei unserer Rundreise durch Ecuador in den Thermalquellen von Papallacta ganz in der Nähe des Vulkans Antisana entspannen.


Inka und koloniales Flair

Humboldt nannte die Ruinen von Incapirca ein „peruanisches Monument“ und so ganz unrecht hatte er nicht. Denn die Inka, die uns eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Ecuadors hinterließen, stammten aus dem Süden Perus und drangen ab dem späten 15. Jahrhundert in den Süden des heutigen Ecuadors ein. Insofern sind auch die Inka „Invasoren“, die mit militärischen Mitteln vorgingen und Teile der einheimischen Bevölkerung versklavten. Trotzdem, und das erfahren wir auf unserer Rundreise durch Ecuador immer wieder, hatten sie gegen die zahlenmäßig unterlegenen, aber auch in Ecuador brutal vorgehenden Spanier keine Chance. In Cuenca, der ehemaligen Inkahauptstadt Tomebamba, haben wir überraschenderweise ein anderes Bild. 30.000 der einheimischen Cuñari fielen dem Bruderkampf der Inkaherrscher zum Opfer, als Atahualpa 1525 in Tomebamba seinen Bruder Huascar bekämpfte. Die Spanier, die ihr Cuenca 1557 gründeten, lebten mit dem Wissen um das Leiden der Einheimischen mit diesen in so großer Harmonie, dass man heute noch Frauen aus der Stadt als „chola cuencana“ bezeichnet, als typische Mischung spanischer und Cañari - Wurzeln. Cuenca hat das wohl europäischste Stadtbild Ecuadors, in dem sich spanische Kolonialarchitektur mit französischen Einflüssen mischt. Und auch die Spuren deutscher jüdischer Auswanderer finden sich in Cuenca – eine lebendige und spannende Stadt.

Galápagos – Darwins Arche Noah

Was wäre eine Rundreise durch Ecuador ohne einen Abstecher auf die Galápagos - Inseln? Zumindest unvollständig. Man fliegt besser hin, denn der Vulkan - Archipel liegt rund 1.000 Kilometer vor der Küste Ecuadors einsam im Pazifik. Wahrscheinlich wären die Inseln auch heute noch ähnlich einsam wie die Osterinseln, wäre da nicht der britische Forscher Charles Darwin gewesen, der 1835 fünf Wochen lang zwischen den Inseln kreuzte. Nach Hause brachte er nicht nur die Nachricht von der im Wortsinn einzigartigen Tierwelt Galápagos‘, sondern auch die maßgeblichen Grundlagen für seine Evolutionstheorie – Spottdrosseln und „Darwinfinken“ sei Dank. In der Ausstellung der international renommierten Charles - Darwin - Forschungsstation im Süden der Insel Santa Cruz ist alles gut dokumentiert. Aber auch wenn wir es bei unserer Rundreise durch Ecuador auf den Galápagos - Inseln weniger akademisch angehen Rundreise Galapagos Inseln Echseund einfach nur die Natur genießen, werden wir begeistert sein. Die äußerlich recht spröden vulkanischen Inseln sind eine echte Arche Noah: Elefantenschildkröten, Landleguane, Flamingos, Seelöwen und – bären, Pinguine, Fregattvögel, Möwen und 300 Fischarten leben hier. Bei Tauch - oder Landgängen steht die Fauna fast immer im Vordergrund. Zum Schluss noch ein Tipp: Viele Galápagos - Besucher kreuzen mit kleineren und größeren Schiffen durch die Inselwelt. Warum nicht einmal Inselhüpfen und auch die Abende auf den dünn besiedelten Eilanden verbringen?

Montag, 13. März 2023

Kanada - Von den Rocky Mountains zu den Niagarafällen

Kanada - Faszinierende Natur und multikulturelle Städte

Naturwunder wie die Niagarafälle und die Rocky Mountains, unendliche und unberührte Weite, Gipfel und Gletscher, reizvolle Städte wie Toronto, Vancouver und Québec: Kanada fasziniert mit seiner grandiosen Natur und erfrischenden Städten mit multikulturellem Flair. Entdecken wir auf unserer Kanada Rundreise die immer noch spürbare Kolonialgeschichte, hören wir von den Ureinwohnern Kanadas, den Inuit, und der First Nation, den vielen indianischen Stämmen. Wir spüren die Toleranz und Lebensfreude der Kanadier und bekommen einen hervorragenden Einblick in das zweitgrößte Land der Erde.

Alleine die Fläche Kanadas ist beeindruckend. Mit fast 10.000.000 Quadratkilometern liegt Kanada auf dem zweiten Platz der größten Staaten der Welt, gleich hinter Russland. Viele Gebiete sind menschenleer und die Mehrheit der 36,2 Millionen Kanadier lebt in den Städten an der Grenze zu den USA. Deshalb beginnen wir unsere virtuelle Kanada Rundreise auch im Osten des Landes, in den Provinzen Ontario und Québec. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen hier die ersten Franzosen an und ließen sich im Tal des St. - Lorenz - Stroms nieder. Sie trafen auf äußerst dünn besiedeltes Territorium. Gerade einmal auf 300.000 Einwohner schätzt man die Zahl der Inuit und der First Nations genannten Ureinwohner Kanadas vor der Einwanderung der Europäer. Die aber siedelten schon seit etwa 5.000 Jahren im Norden Amerikas. Die neuen „Canadiens“ bekamen schnell neue Mitbürger, die Englisch sprachen: Engländer, Iren, Schotten und Waliser und auch Amerikaner aus den Vereinigten Staaten wanderten nach Kanada im Laufe der vergangenen 350 Jahre ein. Womit auch geklärt ist, warum Kanada heute zweisprachig ist. Ausnahme ist übrigens die Provinz Québec, in der Französisch die alleinige offizielle Amtssprache ist.


Französisches Flair in Québec und vielfältige Metropole Montréal

Was es mit dem historisch - französischen Erbe und dem Streben nach Unabhängigkeit genau auf sich hat, erfahren wir auf unserer Kanada Rundreise in der Stadt Québec. Die verwinkelte Altstadt Vieux - Québec beginnt hinter der Stadtmauer und teilt sich in die Ober - und Unterstadt. Highlights in der Oberstadt sind das beeindruckende Château Frontenac und die Dufferin - Terrassen mit einem herrlichen Blick auf die Dächer der Unterstadt und den St. - Lorenz - Strom. Von hier ist es nicht weit bis zur Zitadelle und den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Befestigungsanlagen. Das französische Flair spüren wir in Québec in jedem Winkel. Montréal, die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt und zweitgrößte Stadt Kanadas, zeigt sich hingegen kosmopolitischer. Geradezu faszinierend ist die Mischung aus europäischer Tradition und amerikanischer Moderne. Und so tauchen wir auf unserer Kanada Rundreise ein in das Stadtzentrum Montréals, erkunden das charmante Quartier Latin und die Basilika Notre - Dame mit dem prächtigen Altar. In Vieux - Montréal bestaunen wir die größte Anzahl historischer Gebäude des 19. Jahrhunderts in ganz Nordamerika. Und den Blick, den wir vom Mont Royal, dem Hausberg der Stadt, auf die Skyline genießen, werden wir lange nicht vergessen.


Ottawa, kanadische Hauptstadt mit Potential

Queen Victoria hat es sicherlich gut gemeint, als sie 1857 Ottawa zur Hauptstadt ernannte. Aber leicht war es am Anfang für das Holzfällerdorf und die verschlafene Provinzstadt nicht, sich zu einer ernstzunehmenden Metropole zu entwickeln. Es ist trotzdem gelungen. Wir überzeugen uns selbst davon und sind beeindruckt. Museen und moderne Architektur prägen das Stadtbild. Bei einem Stadtrundgang spazieren wir von den Houses of Parliament durch das Geschäfts - und Bankenviertel bis zur Sparks Street Mall. Wir sehen die Treppenschleusen des Rideau Canals, die National Gallery und genießen den Ausblick vom Nepean Point. Auf dem Byward Market entwickelt sich eine durchaus interessante Restaurantszene mit schönen Lokalen und Bars. Einfach mal vorbeischauen!

Toronto – reizvolle Metropole mit multikultureller Vielfalt

Auf unserer Kanada Rundreise haben wir bereits viel gehört vom sogenannten kanadischen Mosaik. Was es damit genau auf sich hat, erfahren wir in Toronto, in der Finanz - und Kulturmetropole. Die Stadt ist weniger ein Schmelztiegel, als vielmehr ein Bewahrer der unterschiedlichen Kulturen: Denn es ist die Vielfalt der Gebräuche, Sprachen und Traditionen, die der Metropole am Ontario - See ein farbenprächtiges Erscheinungsbild verleiht. Dieses bunte Gemisch ist vor allem in den ehemaligen ethnischen Vierteln lebendig, zum Beipiel in Chinatown und am Corso Italia. Moderne Wolkenkratzer und der CN Tower mit seiner Aussichtsplattform prägen die Innenstadt genauso wie die alte und die neue City Hall, der Queens Park sowie der Financial und Shopping District. Ein Spaziergang am Ufer des Lake Ontario stimmt uns dann auf eines der imposantesten Naturwunder der Welt ein: die Niagarafälle. Die Wassermassen des Erie - Sees stürzen in den circa 60 Meter tiefer gelegenen Ontario - See. Und das mit donnerndem Getöse über die fast 1.000 Meter breite Felsstufe. Der Anblick ist einmalig und fordert alle unsere Sinne. Für einen spektakulären Blick auf das Naturphänomen aus nächster Nähe besteigen wir ein Boot und fahren so dicht an die Wasserfälle heran wie es geht. Um unsere Nerven zu beruhigen, spazieren wir schließlich durch den von viktorianischen Häusern geprägten Ort Niagara - on - the - Lake. Für ein erstes intensives Eintauchen in Flora und Fauna Ostkanadas ist ein Stopp in Tadoussac, dort wo der Saguenay in den St. - Lorenz - Strom mündet, genau das Richtige. In den Sommermonaten bildet sich hier so viel Plankton, dass der Tisch für Finn -, Beluga -, Zwerg -, Buckel - und Blauwale reichlich gedeckt ist. Aber es ist wie immer im Leben: Ein bisschen Glück braucht es auch für die Walbeobachtung.


Die unberührten Rocky Mountains

Kanadas Städte im Osten sind vielfältig, bunt und multikulturell. Uns aber zieht es während unserer Kanada Rundreise in die Natur, in die riesigen dünn besiedelten Flächen Kanadas. Im Westen locken die Rocky Mountains, unberührte Wälder, glasklare Flüsse, Gletscher und Eisfelder, fantastische Seen und Wasserfälle. 168 Nationalparks, National Historic Sites und National Marine Conservation Areas gibt es in Kanada – die meisten liegen vor uns. Einzigartige Landschaften erwarten uns also auf unserer Kanada Rundreise. Und die durchqueren wir nun auf einem der schönsten Highways der Welt: dem 230 Kilometer langen Icefields Parkway. Wir fahren durch die faszinierende Berglandschaft der Rocky Mountains und durch den Jasper - Nationalpark, den größten seiner Art in den Rockies. Rundreise Die einsame Straße windet sich durch eine atemberaubende Szenerie: Tiefgrüne Wälder und schroffe schnee - und eisbedeckte Berge erwarten uns. Das breite Tal des Athabasca - Flusses gewährt einen freien Blick auf die umliegenden Gipfel. Besonders beliebt ist das Maligne Valley. Tosendes Wasser, eine wilde Natur und faszinierende Felsformationen erwarten uns im spektakulären Maligne Canyon und am Maligne Lake, dem längsten natürlichen See der Rockies.


Gletscher und Eisfelder soweit das Auge reicht

Szenenwechsel: Das Columbia Icefield ist mit etwa 325 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Eisfeld südlich von Alaska. Es speist mehrere Flüsse und nährt acht Gletscher. Die präsentieren sich in besonderem Licht vom 2014 eröffneten Aussichtspunkt Glacier Skywalk. Besonders Mutige wagen sich auf die gläserne Aussichtsplattform, von der uns die Tierwelt der Rockies buchstäblich zu Füßen liegt. Mit dem Ice Explorer kann man auf die Eisfläche des Athabasca - Gletschers fahren. Auch das ein unvergessliches Abenteuer.

Der Banff - Nationalpark, der älteste des Landes

Und einzigartige Naturerlebnisse begleiten uns auf Schritt und Tritt. Unsere Kanada Rundreise bringt uns in den Banff - Nationalpark, den ältesten des Landes. Arbeiter der Canadian Pacific Railway fanden hier heiße Schwefelquellen. Zum Glück für die Natur wurde das Gebiet relativ schnell zum Reservat ausgewiesen und ist schon seit 1887 ein Nationalpark, übrigens der drittälteste weltweit. Da heiße Quellen immer ein attraktiver Anziehungspunkt für Kurgäste sind, entstand ebenfalls sehr früh das Banff Springs Hotel, erbaut im typisch kanadischen Château - Baustil. Von hier aus erkunden seit Generationen Kanadier und ausländische Gäste die Region, den Johnston Canyon, die Felsformation der Hoodoos und den Tunnel Mountain. Mit einer Seilbahn geht es auf den 2.285 Meter hohen Sulphur Mountain. Eine spektakuläre Aussicht ist garantiert. Und dann liegt der Lake Louise vor uns. Schwebestoffe verleihen dem See im Sommer eine herrliche smaragdgrüne Farbe. Die traumhafte Lage am Fuße des Victoria - Gletschers, eingerahmt vom dunklen Wald vor schneebedeckten Bergen, tut ihr übriges und so entsteht ein wunderschönes Motiv. Hier sollten wir unbedingt ein Erinnerungsfoto schießen!


Calgary – von Öl und Cowboys

Endlich, die Zivilisation hat uns wieder. Auf unserer Kanada Rundreise steht Calgary auf dem Programm. Wie viele Städte Kanadas entwickelte sich Calgary, als die Schienen der Canadian Pacific Railway 1883 hier ankamen und die zarten Anfänge der Stadt rund um das erste Bahnhofsgebäude errichtet wurden. Zunächst von der Landwirtschaft und der Viehzucht geprägt, verdiente Calgary vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg mit Öl sein Geld. Die Stadt wuchs, die Bevölkerung nahm zu und in der Innenstadt entstanden erste Hochhäuser. Und trotzdem hat sich Calgary seinen Cowboycharme erhalten. Jedes Jahr im Juli kann man das auf der zehntägigen Landwirtschaftsausstellung und Rodeoshow Calgary Stampede erleben. Nicht ohne Stolz nennt der Veranstalter sein Event „The greatest outdoor show on earth“. Mit mehr als 700.000 Besuchern kann das durchaus stimmen. Alles fing bereits 1886 an und damals wie heute vergnügen sich die Menschen bei Rodeoshows, Planwagenrennen, Viehausstellungen, Kirmes und vielen Abendveranstaltungen. Ein echtes Spektakel in Cowboymanier also!

Die Westküste mit Vancouver und Vancouver Island

Unsere Kanada Rundreise bringt uns schließlich an die Westküste. Besser kann die Lage einer Stadt nicht sein: Die multikulturelle Metropole Vancouver liegt perfekt eingebettet zwischen Meer und Bergen. Und so verwundert es nicht, dass sie zu den schönsten Städte der Welt gehört. Vancouver ist eine Stadt für sportbegeisterte Menschen: Ganz nach Lust und Laune können die Bewohner morgens Ski fahren, mittags segeln und abends baden. Wir lernen die von Gegensätzen geprägte Stadt kennen. Gastown, die Altstadt Vancouvers mit ihren liebevoll restaurierten Gebäuden aus viktorianischer Zeit, ist heute ein attraktives Vergnügungsviertel mit Restaurants, Bars, Kunstgalerien, zahlreichen Boutiquen und der Steam Clock, einer dampfbetriebenen Uhr. Nach dem Besuch des quirligen Stadtteils Chinatown und des Chinesischen Gartens unternehmen wir eine Panoramafahrt durch den Stanley - Park. Von hier aus können wir einen Blick auf die Skyline von Downtown Vancouver werfen und im Park aufgestellte Totempfähle verschiedener Indianerstämme besichtigen.

Victoria auf Vancouver Island

Auf der gegenüberliegenden Seite der Meerenge liegt Vancouver Island. Geprägt von Wäldern, Bergen und Buchten wachsen hier im feuchten Klima Fichten, Zedern und Helmlocktannen. Im Norden liegt das pittoreske Örtchen Telegraph Cove, eine der letzten auf Stelzen gebauten Siedlungen Kanadas, mit seinen historischen Häusern. Die Nahrung für Wale ist üppig und so haben wir hier die besten Chancen, Orcas, Zwerg - und Buckelwale zu sehen. Manchmal begleiten auch Delfine das Boot. Im Süden der Insel besuchen wir Victoria. Kleiner und beschaulicher als Vancouver ist Victoria immerhin Hauptstadt von British Columbia. Hier erinnern nicht nur die roten Doppeldeckerbusse an das Britische Königreich. Ganz nach guter alter englischer Tradition serviert das Hotel Fairmont Empress Tee und Gebäck, eine stilvolle Atmosphäre inklusive. Und dann schlägt das Herz eines jeden Gartenfreundes höher: Die weitläufigen Butchart Gardens begeistern mit einer ganzjährigen blühenden Blumenpracht, die vom mild - feuchten Klima mehr als begünstigt werden.

Kanada – großartiges Land mit großem Herz

Was haben wir auf unserer Kanada Rundreise gelernt? Wir sind beeindruckt von wilder und großartiger Natur, von unvergesslichen Panoramen und Naturphänomenen, die einem den Atem stocken lassen. Viele Nationalparks bieten Pflanzen und Tieren Schutz. Wir haben das kanadische Mosaik in vielen Städten erlebt und das von Toleranz geprägte multikulturelle Miteinander. Und eins steht fest: Wir kommen wieder in dieses große und wunderbare Land. Denn es gibt noch viel zu entdecken.

Sonntag, 12. März 2023

Kolumbien - die Magie des Realismus

Eine Rundreise durch Kolumbien – im Norden Südamerikas

Kolumbien – das ist wie ein Roman von Gabriel García Márquez: Magie trifft auf Realismus. Der Realismus eines Landes, das sich nach Zeiten der Unsicherheit optimistisch der Welt öffnet. Die Magie, die man selbst erleben muss, zwischen der „vida loca“ der großen Städte, einsamen Karibikstränden, einst mächtigen Kolonialhäfen und den Riesen der Anden. Eine Rundreise durch Kolumbien – das ist eine Entdeckungsreise zur versteckten Quintessenz Südamerikas.

Bogotá – Europa trifft Südamerika

Angekommen in Bogotá. Eine guter Ort, um eine Rundreise durch Kolumbien zu beginnen. Denn hier trifft, mehr noch als in anderen Großstädten des Landes, Europa die Seele Südamerikas. Zudem tauchen wir in Bogotá gleich zu Beginn unserer Rundreise tief in die Geschichte Kolumbiens ein. Denn bevor die Stadt 1538 ihren spanischen Namen Santa Fé de Bacatá erhielt, hieß sie Bacatá, nach dem Stamm der Muisca, der zu den untergegangenen präkolumbischen Kulturen gehören. So ist die heutige Acht - Millionen - Metropole unmittelbar verbunden mit dem Kolumbien vor der spanischen Eroberung. Wenn wir durch das alte Bogotá schlendern, deutet wenig auf diese Zeit hin. Denn in La Candelería atmet alles feinstes Kolonialflair: Die Plaza Bolivar wurde 1539 als Hauptplatz angelegt, für Paraden und Stierkämpfe. Die erste Kathedrale wurde vierzig Jahre später begonnen, die jetzige stammt aus dem 18. Jahrhundert. Und die Fassaden der vielen Klöster erinnern uns daran, dass auch die alten Götter der präkolumbischen Kulturen einem neuen Glauben weichen mussten. Präsent und glänzend ist hingegen die alte Zeit im Goldmuseum Bogotás. Die Bewohner Amerikas beherrschten schon vor 4.000 Jahren die Kunst des Goldschmiedens. Und auch die Muisca, die präkolumbische Hochkultur, die vor der Entdeckung Amerikas weite Teile des heutigen Kolumbiens beherrschten, waren Meister der Goldschmiedekunst. Davon zeugt ein nur 19 Zentimeter großes Floß, das „balsa muisca“, das als Grabbeigabe eines Kaziken gefunden wurde.


Der „Goldene“ und das Meer

Das Gold der Muisca war es auch, dass die europäischen Neuankömmlinge im Südamerika des frühen 16. Jahrhunderts fast um den Verstand brachte. Sie alle suchten „El Dorado“, den Goldenen. Da gab es Geschichten von Häuptlingen, die ganz mit Goldstaub überzogen in den Guatavita - See getaucht wurden und mit goldenen Opfergaben bedacht wurden. Der Rest ist eine frühneuzeitliche Form der stillen Post: Bis die Nachrichten vom Goldmann in Europa angekommen waren, hielten viele dort „El Dorado“ schon für das legendäre Goldland – dass sie fortan suchten. Zum Beispiel der Deutsche Nikolaus Federmann, Handelsagent im Auftrag der Augsburger Welser, der kläglich scheiterte, von seinen Auftraggebern der Unterschlagung bezichtigt wurde und sein Leben in einem spanischen Gefängnis beendete. Der Goldmann brachte nicht immer Glück. Ihr Glück suchten auch viele, die mit der Spanischen Flotte in Cartagena ankamen. Zweimal im Jahr spuckten die Schiffe Abenteurer, Siedler, Soldaten und Missionare aus und nahmen dafür die Schätze der Inka und anderer unterjochter Völker an Bord auf dem Weg zurück nach Spanien. Heute ist Cartagena UNESCO - Welterbe und nach Bogotá zweitwichtigstes Reiseziel einer Rundreise durch Kolumbien. Von dicken Mauern bewehrt, schützte die Stadt das Gold und Silber, das später die spanischen Altäre zieren sollte. Nicht immer gelang das, mehrmals schlugen englische Freibeuter und Piraten zu. Der berühmteste? Sir Francis Drake, der die Stadt 1586 einnahm. Idyllisch hingegen ist der Spaziergang, den wir während unserer Rundreise durch Kolumbien in Cartagena auf den Spuren des berühmtesten Sohnes der Stadt machen: Gabriel García Márquez. Er arbeitete als junger Journalist in der Stadt und setzte ihr später in seinem Roman „Liebe in den Zeiten der Cholera“ ein literarisches Denkmal.


Treffen wir Juan Valdez

Juan Valdez treffen wir während unserer Rundreise durch Kolumbien an jeder Ecke. Dabei gibt es Juan Valdez eigentlich gar nicht. Er ist ein fiktiver „campesino“, der seit 1959 für den Nationalen Verband der Kaffeebauern wirbt: mit Sombrero und Schärpe und mit seinem Maultier Conchita, das Säcke frisch gepflückter Kaffeebohnen trägt. 560.000 Kaffeebauern wie Juan Valdez gibt es in Kolumbien, und wenn uns unsere Rundreise durch Kolumbien zur Kaffeeachse führt, der „eje cafetiera“, die durch das westliche Hochland verläuft, sind wir in ihrem Reich. „Kaffeeachse“, was für eine sterile Bezeichnung einer Region, die mit üppig - grünen Tälern und alten Hazienden geradezu übersät ist. Machen wir bei unserer Rundreise durch Kolumbien halt bei einem dieser Kaffeebauern und fragen ihn aus über das Geheimnis des kolumbianischen Kaffees. Wir erfahren, dass die Arabica - Bohne am besten auf den satten vulkanischen Böden in 1.000 Metern Höhe wächst, dass die konstanten Temperaturen und der Wechsel von Trocken - und Regenzeit ideal sind für das Wachstum des Kaffees und rund zwölf Prozent des Kaffees weltweit von Juan Valdez und seinen Kollegen produziert wird.

Artenvielfalt par excellence

Bleiben wir während unserer Rundreise durch Kolumbien in der freien Natur. Es ist wie so häufig in Südamerika. Viele der typischen Landschaftsformen des Kontinents finden sich in einem Land vereint. Angefangen von den Stränden des Tayrona - Nationalparks bei Santa Marta über das andine Hochgebirge mit seinen vulkanischen Erhebungen von mehr als 5.300 Metern bis hin zu dem dichten Dschungel im Süden, zu den Ebenen der Llanos und den Mangrovenwäldern des Pazifiks reicht das Spektrum. In 56 Nationalparks und Reservaten wird auf etwa zwölf Prozent der Landesfläche die Natur besonders geschützt. Aber auch außerhalb der Schutzräume lernen wir bei unserer Rundreise ein Kolumbien kennen, das grün, prall und bunt ist. Kein Wunder, dass in einem der artenreichsten Länder der Erde 55.000 Pflanzenarten gedeihen, darunter 3.500 Orchideenarten. Kein Wunder auch, dass sich am Verbindungspunkt zweier Subkontinente ein Paradies für Ornithologen entwickelt hat und auch kein Wunder, dass mehr als 470 Säugetier - und 750 Amphibienarten ihre Heimat hier gefunden haben. Viele dieser Tiere können wir sehen während unserer Rundreise durch Kolumbien, im Naturreservat Acaime, in einem Boot auf dem Río Magdalena, oder während Wanderungen im Hochland. Sie sind nur ein Mosaikstein bei unserer Rundreise durch das magische Kolumbien.

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