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Samstag, 10. Juni 2023

Eine Woche „Special Edition Ostkanada“

"Fliegen Sie mit KLM aus Hamburg los, steigen sie nur in Amsterdam um, begeben Sie sich direkt dorthin, und tauschen sie vorher CAD 200,00 um."

Man kann sagen, dass sich ein Traum erfüllt hat. Kanada war schon immer „in meinem Visier“ - Ich wollte es schon schon immer kennen lernen und nun bot sich die Gelegenheit dazu.

Geplant war eine 7 - tägige Reise, bei der wir einen Teil des Ostens mal kurz, mal intensiv kennenlernen sollten. Hierfür war es erforderlich, einige Strecken über längere Distanzen mit dem Mietwagen zu überbrücken, doch darüber später.

Also – los geht’s.

"Rücken Sie vor auf Los – die Reise kann beginnen."

Tag 1: Flug und Ankunft in Montréal

Von Hamburg flog ich mit der KLM pünktlich nach Amsterdam, wo wir uns dann als Gruppe begrüßten und anschließend gemeinsam den Langstreckenflug nach Montréal antraten.

KLM ist am 07.10.2019 100 Jahre alt geworden und somit die älteste noch fliegende Airline der Welt! Meinen Glückwunsch – Wir nahmen in der Economy Comfort Class Platz, welche mehr Beinfreiheit, Breite, gehobeneres Essen und erweitertes Entertainment - Programm bietet. Die Sitzlehne lässt sich weit zurückdrehen und man hat dadurch eine komfortable Schlafmöglichkeit, welche auf Flügen von mehr als fünf Stunden bei einem überschaubaren Aufpreis stark zu empfehlen sind.

Nach circa 7,5 Stunden erreichten wir Montréal Trudeau International Airport, Ortszeit kurz vor 17.00 Uhr, bekamen (fast) alle zeitnah unser Gepäck und begaben uns zu dem nicht weit entfernten Check - In Counter von Alamo Mietwagen, welche uns – bei einer Gruppengröße von 11 Personen – 3 schwarz funkelnde Ford Premium SUV übergaben.

Wir teilten uns also auf, wobei ich mich als Fahrer mit meiner Kollegin Petra aus Mannheim eintragen ließ und schließlich dann die erste Fahrt zu unserem Hotel Downtown Montréal übernahm. GPS ist dabei und empfehlenswert. In den folgenden Tagen habe ich mich dann harmonisch mit Petra abgewechselt!

Bereits im Dunkeln kamen wir an unserem ersten Hotel an, dem Bestern Western Ville Marie Hotel & Suites. Dieses Hotel ist im Wesentlichen zu empfehlen. Alle Zimmer sind groß, bei Zweier - Belegung Twin - Room bekommt man zwei Queen Beds. Die Lage ist ebenfalls gut. Der Mont Royal - Hügel liegt einen Kilometer zur einen – die Altstadt mit Notre Dame circa 2,5 Kilometer zur anderen Seite. Das Frühstücksbuffet war gut, ist aber bei einem Aufenthalt mit Zeit kein „Must“. WIFI ist vorhanden. In Montréal wird  fortwährend gebaut und in Stand gesetzt, dieses betrifft auch den Straßenbau. Eine Lärmbeeinträchtigung stellt dieses aber für das Hotel nicht unbedingt dar. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Premium SUV Mietwagen für die Hotel Parkgarage zu groß waren, wir konnten aber auf der gegenüberliegenden Seite zu einem leicht höheren Preis die Wagen parken.

Tag 2: Montréal – Fahrt nach Wendake

Nach Begrüßung, Frühstück in Buffet - Form und einer Hotelbesichtigung erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten Montréals. Unser Plan, um 16.00 Uhr unser nächstes Ziel zu erreichen, ermöglichte es uns, eine circa 90 - minütige Stipvisite der Stadt zu realisieren. Dass Montréal eine Besichtigung wert ist, hatte ich von Freunden und Kunden schon oft gehört.

Immerhin schafften wir es per Pedes dann noch bis zum Sankt - Lorenz - Strom, um den Rand der Altstadt mit Notre Dame zu streifen und einen kleinen Eindruck des alten Zentrums zu bekommen. Wenn ich nach Montréal zurückkehre, werde ich dieses ausführlich nachholen!

Es wurde nun Zeit, mit den Mietwagen Richtung Quebéc - Wendake aufzubrechen, das sind immerhin 260 Kilometer und inklusive der Stauungen in der Baustelle Montréal benötigten wir über vier Stunden, um das Ziel zu erreichen. 

An Quebéc City vorbei über den Sankt - Lorenz - Strom erreichten wir eine gute halbe Stunde vor unserem Zeitplan Wendake mit dem architektonisch einzigartigen Hôtel Musée Premières Nations, welches dem Stamm der Huron Wendat komplett gehört und über ein Museum sowie im Areal ein nachgebautes Indian Longhouse verfügt, in dem der Stamm früher mit mehreren Familien wohnte und lebte.

Wir hatten die Möglichkeit, die Indian Summer verträumte wunderschöne Gegend anschauen. Bei blauem Himmel entschied ich mich, am Rivière Saint - Charles in die bunte Blättervielfalt einzutauchen. Ein Highlight! Am Nachmittag wurden wir dann herzlichst vom Hotel begrüßt und machten anschließend den Besuch im Museum im Gebäude, um über Geschichte, Kultur und das heutige Leben der Huronen mehr zu erfahren.

Danach ging es zum Storytelling in das nachgebaute traditionelle Longhouse, bei dem wir am Lagerfeuer auf Fellen den Geschichten des Erzähler lauschten.

Nach einem abschließendes Stockbrot - Essen am Feuer und guten Gesprächen wurden wir im Hotelrestaurant erwartet, bei dem wir einen langen kulinarisch wunderbaren Abend verbrachten.

Voller Eindrücke lies sich diese zweite Nacht wunderbar in unserem im indianischen Art - Déco - Stil gehaltenen Zimmer beschließen.   

Man könnte hier noch viel mehr über diesen speziellen Fleck Erde berichtigen. 

Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass die Huron Wendat eigentlich gar nicht hier, sondern an den großen Seen beheimatet waren (Huron Sea). Sie kamen mit circa 150 Überlebenden (nach einer großen Pockenepedemie) in diese Gegend und ließen sich hier nieder.

Weiterhin befinden sie sich im Streit mit dem Staat Kanada um mehr Anerkennung und Gebietsrückgaben.

Tag 3: Wendake – Fahrt auf dem Northern Highway über Rigaud und Oka nach Ottawa

Wendake haben wir dann noch nicht sofort verlassen müssen.

Nach einem sehr guten Frühstücksbuffet im Hotelrestaurant verabschiedeten wir uns vom Hôtel Musée Premières Nations und fuhren im Ort wenige Minuten zur Huron Traditional Site, einem weiteren Huron Wendat zugehörigen Museumsdorf, wo wir an einer 45 - minütigen Führung teilnahmen. Unser umtriebiger Guide verstand es mit Humor und Kenntnis uns diesen Aufenthalt unterhaltsam zu gestalten, wobei an diesem Morgen die Temperaturen bereits nur noch 6° Celcius aufzeigten.

Sogar ein verliebtes Waschbärpaar in einer Mülltonne gehörten zu unserem Programm!

Hiernach stand die längste Fahrt auf dem Programm. Das GPS unseres Wagens meinte es für uns besonders gut. Wir wurden auf dem nördlichen Highway über Oka – vorbei an Montréal und den obligatorischen Staus – auf die Fähre über den Lac de deux Montagne geführt.

Schließlich erreichten wir die traditionelle Unterkunft Sucrerie De La Montagne. Wir wurden auch gleich vom stolzen Besitzer Stefan Faucher begrüßt und bekamen sogleich ein handfestes gutes Essen auf Holzbänken und Tischen im rustikal charmanten Esssaal. Die Sucrerie liegt in einem Waldgebiet, hat 4 Log Cabins und ist hauptsächlich ein traditionelles historisches Ausflugsziel für Naturliebhaber und sogar wöchentlich für Hochzeiten.

Stefan zeigte uns noch die Räumlichkeiten, in denen er traditionell Ahornsirup herstellt und seine historische Bäckerei.

Es war bereits Nachmittags und wir hatten freie Fahrt zum Endziel Ottawa. Unsere Gruppe nutzte dieses, um entlang des Ottawa Fluss in Rigaud nach schönen Fotostopps zu suchen, um schließlich den Motorway Richtung Ottawa zu entern, das wir am frühen Abend erreichten.

Das empfehlenswerte Hotel The Lord Elgin Hotel Ottawa Downtown mit 205 Zimmern sollte uns die nächste Übernachtung bieten. Das Hotel verfügt über weitgehend geräumige Zimmer, liegt zentral in der Nähe des Rideau Kanals und ist somit ein idealer Ausgangspunkt Ottawa Downtown zu erkunden. Frühstücksbuffet, Valet Parking (preislich nicht inklusive), WiFi, Swimming Pool – alles obligatorisch. Auch hier sei angemerkt, dass die Premium SUVs wegen Ihrer Größe im nahe gelegenen Parkplatz der Townhall ihr zu Hause fanden (kostenfrei!).

Zum Abend erkundeten wir das Nachtleben von Ottawa (uns wurde überall darauf hingewiesen, dass Ottawa um 22.00 Uhr die Bürgersteige hochklappt!) und wir fanden in „walking distance“ einen sehr schönen District mit Gastronomie, welcher an ein „altes“ Ottawa erinnert. 

Tag 4: Von Ottawa nach Toronto

Nach dem Frühstück entschied sich ein Teil unserer Gruppe für eine Hop - on - Hop - off - Bustour mit einem Doppeldeckerbus, um auch hier einen etwas eingehenderen Eindruck der Stadt zu erhalten. Unter anderem passierten wir das kanadische Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft, welches das meistbesuchte Museum Kanadas ist und Rideau Hall, die Residenz des jeweiligen Oberhaupts von Kanada.

Nun war vereinbart worden, gegen 18.00 Uhr das Chelsea Hotel in Toronto zu erreichen. Mit unserem SUV fuhren wir zunächst Richtung St. Lorenz Strom zur A2, einer Scenic Route am Fluss entlang bis Brockville, wo wir am Strom einen Blick auf die vorgelagerten Inseln bekamen. Nach Eindeckung mit Wasser und anderem Notwendigen ging es auf dem Motorway Richtung Toronto, der mit circa sechs Millionen Einwohnern drittgrößten Stadt Nordamerikas. Schon 80 km vor der Stadt begannen lange Staus und die Autobahn war dann vor Toronto teilweise 5 - spurig.

Nach einem Tankstop in der City erreichten wir unser Ziel – das Chelsea Hotel ein 1.600 Zimmer großer Hotelkomplex mitten in der Skyscraper Skyline Torontos nahe dem bekannten Eaton Centre und dem Dundas Square, welcher mit dem Times Square New Yorks verglichen wird. Die Zimmer waren nicht sehr groß, den Standard würde ich als durchschnittlich bewerten. Das Frühstücksbuffet ähnelt einem Ikea Fast Food Bereich – wer es mag... Alternativ bietet sich die T Bar, ein À - la - Carte - Restaurant daneben, an, das deutlich angenehmer ist. Am Dundas Square nahmen wir in einem hippen Pub - Restaurant unser Dinner ein und verabschiedeten uns zu einem ausgiebigen Schlaf in die Nacht.

Tag 5: Toronto

Dieser Tag gehörte einzig und allein Toronto! In Toronto werden aus Kostengründen viele Hollywood Filme für New York gedreht, da die Szenerie teilweise an Manhattan erinnert. Selbst ein New York Taxi Cab Enterprise gibt es daher hier!

Frühmorgens hatten wir die Mietwagen mit der Hälfte unserer Gruppe im Alamo City Depot Wellington Street abgegeben. Von nun an galt es die Stadt zu Fuß oder Kleinbus zu erobern.

Wir nahmen in einem luxuriösen Kleinbus Platz und entdeckten auf einer 90 - minütigen Tour einige Highlights der Stadt. Wir besuchten unter anderem den noblen Wohnort Casa Loma, den Business District mit den vier Hauptbanken und den Distillery Historic District - einer der wenigen alten, nun touristischen Teile der Stadt.

Wir wurden schließlich in Kensington Market einem faszinierenden alten Teil Torontos abgesetzt und die anschließende Food Tour "Toronto kulinarisch" begann.

Kensington Market liegt direkt neben Chinatown und hinterlässt einen prägenden Eindruck. Ein Schmelztiegel unterschiedlichster Nationalitäten, vertreten durch unterschiedliche picturesque Restaurants.

Unser Host suchte für uns einen Popkorn - Shop mit über 80 verschieden Sorten sowie ein mexikanisches und italienisches Restaurant aus. Wunderbar!

Darüberhinaus erkundeten wir mit Ihm das pulsierende Straßenleben dieses Stadtteils mit all seinen Originalen und Graffitis.

Der Kleinbus nahm uns wieder auf und es ging zu den nächsten Höhepunkten – wohlgemerkt – alles an einem Tag!

Der CN Tower gilt als einer der 7 Wunder der Moderne und war mit seinen 553 Metern bis 2009 der höchste Fernsehturm der Welt. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl (Sicht offen!) auf circa 350 Meter, um von hier die atemberaubende Skyline und den Ontariosee bewundern zu können.

Gleich am Fuß des Towers liegt Ripley's Aquarium of Canada – das Aquarium umfasst 5,7 Millionen Liter Wasser und beherbergt mehr als 16.000 Meeresbewohner (450 Spezien wie Haie, Riesenschildkröten und Manta Rays).

Abends gab es die Gelegenheit, das Fairmont Royal York Hotel zu inspizieren und wir verbrachten den Abend bei einem wahrlich opulenten Dinner in einem exklusiven noblen Dining - Room.

Dieses Hotel bietet wenige Parkplatz - Möglichkeiten, ist aber gegenüber der Union Railway Station Torontos gelegen. Bis 1931 war es Torontos höchstes Bauwerk. Es ist ein luxuriöses, gediegenes 5 - Sterne - Hotel. Den Gold - Bereich – ein Exklusivbereich im Hotel – haben wir ebenfalls besichtigt.

Tag 6: Niagara – das volle Programm!

Pünktlich früh morgens abgeholt, fuhren wir wieder in einem exklusiven Kleinbus aus der City Richtung Süden Kanadas. Ich muss hier anmerken, dass ich höchst interessiert gewesen bin, wie Niagara auf mich wirken würde, da ich diese Attraktion als stark touristisch überladen, also auf Kosten der Natur eingeschätzt hatte.

Ich bin eines Besseren belehrt worden!

Bevor es zu den Fällen ging, stoppten wir am Peller Estate, einem gekürten Weingut, inklusive des Testens verschiedener Weinsorten und Besichtigung des Geländes mit Wein - und Eiskeller!

Das Weingut liegt im Mündungsbereich zum Ontario Lake in der Region Niagara on the Lake. Die Kanadier scheinen Fans des supersüßen Eisweins zu sein.

Achtung: Wein ist in Kanada sehr hochpreisig!

Nach unserem Besuch des Peller Estate Weinguts erreichten wir Niagara. Die Niagarafälle sahen wir dann vom Restaurant und von den Zimmern aus bei der Besichtigung des Hotels Sheraton on the Falls. Wer es noch nicht weiß, dem sei nun gesagt, dass die kanadische Seite die Sightseeing - Seite der Wasserfälle ist. Auf der USA - Seite liegen sie mehr oder weniger unter einem und man sieht darüber hinaus die Hotel - Skyline vom kanadischen Ort Niagara, darauf kann man eigentlich verzichten.

Interessant war aber tatsächlich die Besichtigung eines Hotels, welches zwar keinen Blick auf die Fälle gewährt, dafür aber ruhig in dritter Reihe liegt und alle Attraktionen in 5 - 10 Minuten fußläufig zu erreichen sind: Das Old Stone Inn Boutique Hotel – meine Empfehlung! Wenn keine Kinder dabei sind.

Ein um die am Anfang im vorherigen Jahrhundert erbautes Gebäude mit Charme und Exklusivität. Es wurde viel Wert auf den Lobby - wie Essensbereich gelegt. Kein Stahl, kein Beton - wunderbar!

Nun rückten die Niagarafalls ganz in den Fokus. Auf drei unterschiedliche Weisen entdeckten wir die Fälle.

Per Boot mit der Hornblower Niagara Cruise zu den Fällen (Nass werden inklusive!)

Per Pedes hinter / unter die Fälle mit der Journey Behind the Falls Tour in einem Höhlensystem unter den Horseshoe Falls.

...und hiernach der Helikopterflug über die Niagarafälle, deutschsprachig unterlegt, ein 9 - minütiger Ride over the Falls.

Kurz vor unser Rückfahrt nach Toronto gab es noch etwas ganz Besonderes!

Wir hielten am Illumination Tower (eine Art Leuchtturm), wo wir freundlich begrüßt und anschließend aufgefordert worden, selber die Knöpfe zu drücken, welche abends die Fälle in den unterschiedlichsten Farben erleuchten lassen. 

Als besonderer Tipp erwähnenswert!

Tag 7: Toronto & Rückreise

Der Tag der Abreise. Am Morgen waren noch einige Hotelbesichtigungen geplant. Meine persönliche Hitparade der besichtigten Hotels teile ich Ihnen gerne persönlich mit!

Die letzten paar Stunden vor der Rückreise hatten wir dann noch die Möglichkeit, uns je nach Belieben die Stadt anzuschauen.

Zunächst wurde von fast Allen der St. Lawrence Markt besichtigt – außen alt, innen vielfältige kulinarische Stände, schön! 

Danach entschied ich mich für die Icehockey Hall of Fame und zu guter letzt für  mein persönlich alleiniges Ausklingen auf der Dachterasse unseres Chelsea Hotels.

Die Abreise wurde dann noch einmal in unterschiedlichen Varianten (zu Fuß, per Rail) bewältigt.

Wir haben uns dafür auch die notwendige Zeit gelassen.

Angekommen am Lester B. Pearson International Airport checkten wir dann ein und verließen diese sehenswerte Stadt dann mit der Air France über Paris nach Hause.

Optisch ist die Air France Premium Economy top, schöne breite Sitze, Beinfreiheit, gutes Essen und Entertainment - Programm. Die Sitze lassen sich für große Personen allerdings in einer Schale nach vorne absenken, die Beinfreiheit wird dadurch nicht vergrößert (Vergleich KLM Hinflug). Für mich mit über 1,80 Größe ist dieses ein Grund, die holländische Fluggesellschaft im Advanced Seating zu bevorzugen.

Meine persönlichen Highlights

Unsere tolle Gruppe!

Wendake

Niagarafälle

Mein Fazit: Diese Tour war unbedingt dazu geeignet, Ostkanada kennenzulernen, natürlich aber nicht intensiv darin einzutauchen, dafür waren gerade im ersten Part die Reisetage zu lang. Kanada bleibt für mich ein Naturziel, deshalb hat mich die Provinz Quebéc mit Ihrer Natur, Historie und dem Indian Summer stark beeindruckt. Die Reise war informativ und hat Lust auf mehr Kanada gemacht! Es war ein konkreter Einstieg in dieses wunderbare Land, um Gefühl und Detailwissen unseren Kunden näherzubringen.

Ein Reisebericht von Jan Groth

Freitag, 9. Juni 2023

Kurztour von Montréal nach Toronto - Ostkanada

Ich startete mit einer Kollegin von KLM/Air France sowie 9 Kollegen meine Reise in den Osten Kanadas. Mit der KLM ging es über Amsterdam nach Montréal. Der Flugzeugtyp, ein Airbus 330 – 200, bot uns viel Platz und der Service der KLM war hervorragend. Mit meinem Zubringerflug ab München hatte ich zwei Stunden Zeit zum Umsteigen, was völlig stressfrei machbar war. Wir kamen gegen 17.00 Uhr in Montréal an und ich war sehr positiv überrascht über die zügige Einreise. 

Es gibt etliche Automaten, sodass relativ viele Leute auf einmal Ihre Einreiseformalitäten regeln können und auch das Gespräch mit dem Beamten war ganz kurz. Wie lange man bleibt und was man vor Ort macht, mehr war es nicht und wir waren unter 15 Minuten nach Kanada eingereist.

Montréal

Nachdem alle Ihr Gepäck hatten, holten wir uns an der Alamo Mietwagen Flughafenstation unsere drei gebuchten Fullsize SUV (z. B. Chevrolet Tahoe o. ä.) ab. Alamo meinte es besonders gut mit uns und hat für uns ein Upgrade auf Premium SUV getätigt, so dass wir uns dann mit drei riesengroßen Ford Expedition und jeder Menge Platz im Auto auf dem Weg ins erste Hotel, das Best Western Ville Marie Hotel & Suites in Montréal machten. Das Hotel liegt fußläufig zur Altstadt (ca. 25 Minuten) und zu vielen Restaurants, Shops, Museen und vielem mehr. Das Zimmer hatte zwei Queensize - Betten und ist sehr geräumig und groß. Das Hotel verfügt über ein Restaurant, eine Bar, ein Fitnesscenter sowie Parkmöglichkeiten. Allerdings waren unsere Autos zu groß für die Parkgarage, so dass wir das öffentliche Valet Parking gegenüber vom Hotel nutzen mussten.

Wendake

Die Strecke betrug gute 260 Kilometer und wir benötigten über drei Stunden, da uns in Montréal leider viele Baustellen Zeit kosteten. Das Hôtel Musée Premières Nations liegt circa 20 Fahrminuten von Québec City entfernt am Akiawenrahk - Fluss. Die Zimmer sind riesengroß und sehr schön eingerichtet - alles angelehnt an die Geschichte der Huron - Wendat, First Nation. Um die geht es auch im angeschlossenen Museum sowie bei Events wie „Myth & Legend“, was im Hotel angeboten wird. Ein Abend im, für die Tradition typischen Longhouse, rund ums Lagerfeuer sitzend, Geschichten von den Hurons hören. Das Hotel verfügt über ein Restaurant, in dem man gut frühstücken und auch zu Abend essen kann. Des Weiteren gibt es einen großen Spa Bereich, ausreichend Parkplätze (nicht überdacht) und der kleine Ort ist zu Fuß erreichbar. 

Im Ort gibt es das Huron Traditional Site, ein Freilichtmuseum, in dem man auch nochmal viele Informationen zu den Huron - Wendat bekommt. Die geführt Tour dauerte circa 45 Minuten und gibt einen netten Eindruck in die Geschichte des Volkes.

Am nächsten Tag machten wir einen kurzen Spaziergang Richtung „Alten Hafen“ in Montréal, vorbei an Notre Dame und durch die historische Altstadt, Richtung Riesenrad, bevor wir uns mit den Autos auf den Weg nach Wendake zu unserem nächsten Hotel, dem Hôtel Musée Premières Nations machten.

Rigaud

Danach ging unsere Reise direkt weiter zur Sucrerie De La Montagne in Rigaud, welche circa 3,5 Stunden entfernt von Wendake liegt. Die traditionelle Unterkunft liegt in einem Wald eingebettet und bietet neben einem Restaurant, einem Souvenirshop, einer Zuckerhütte, in der Ahornsirup hergestellt wird, nur vier kleine Log Cabins, die im Sommer und auch im Winter bewohnt werden können. Die Unterkunft hat ausreichend Parkplätze und wird auch von Bussen angefahren, da dort diverse Aktivitäten wie z. B. Kutschenfahrten, Wandern, Radfahren möglich sind. Im großen Saal servieren die Gastgeber leckere Hausmannskost mit musikalischer Begleitung. Die Log Cabins konnten wir uns an dem Tag leider nicht anschauen, da eine Hochzeitsgesellschaft vor Ort war. Rigaud selbst ist ein kleines nettes Örtchen, welches circa eine Stunde Fahrt entfernt von Montréal liegt.

Ottawa - Kanadas Hauptstadt

Unsere Fahrt ging weiter nach Ottawa, der Hauptstadt Kanadas, die 130 Kilometer entfernt liegt. Wir erreichten Ottawa gegen frühen Abend und schon ging wieder die Parkplatzsuche los. Auch diesmal klappte es mit Valet Parking. Unser nächstes Hotel, das Lord Elgin Hotel, lag mitten in der Stadt und hat mir sehr gut gefallen. Renoviert im Jahre 2017 hat es alles, was man für einen Städtetrip benötigt. Zentrale Lage, Restaurant mit ordentlichem Frühstück, die Zimmer sind nicht groß, aber völlig ausreichend.

Am Morgen machten wir eine 2 - stündige Hop - on - Hop - off - Bustour durch Ottawa, um einen kleinen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Mir hat es sehr gut gefallen, die Mischung aus den pompösen Regierungsgebäuden, den tollen Stadthäusern sowie vielen Grünflächen und den Kanälen, auf denen auch Bootstouren angeboten werden.

Thousand Islands & Brockville

Danach ging unsere Fahrt ins 465 Kilometer entfernte Toronto. Nachdem unsere Zeit leider sehr knapp bemessen war, konnten wir nicht die Landstraße nehmen und die Landschaft der Thousand Islands genießen. Einen kleinen Eindruck konnten wir aber gewinnen, wir machten einen kurzen Stopp in Brockville, welches 75 Kilometer von Kingston in der Region der Thousand Islands am Nordufer des Sankt Lorenz Stroms liegt und für mich sehr sehenswert war. Brockville ist bekannt für einen stillgelegten Eisenbahntunnel, der erste Eisenbahntunnel Kanadas, sowie die Nähe zu zwei Brücken, die in die USA führen: 40 Kilometer westlich die Thousand Islands Bridge und 25 Kilometer östlich die Ogdensburg Prescott International Bridge. Des Weiteren hat Brockville ein sehr schönes Rathaus mit einem Uhrenturm. Im Ort sowie auch auf den Wegen zwischen Highway und Landstraße stehen tolle Anwesen und Wohnhäuser. Auf dem Highway ging es dann für uns fast 4,5 Stunden nach Toronto, wo wir gegen Abend in unserem Übernachtungshotel eintrafen.

Toronto, Weingüter & Niagarafälle

Das Chelsea Hotel liegt zentral in Toronto und hat etliche Sehenswürdigkeiten sowie Shoppingzentren wie zum Beispiel das Eaton Centre in fußläufiger Nähe. Die Zimmer sind sehr klein und egal auf welchem Stockwerk, das Hotel hat 27, gibt es einen Balkon, der zugänglich ist. Mit etwa 1.590 Zimmern ist das Hotel riesig und im Eingangsbereich geht es zu wie auf dem Bahnhof. Das Frühstücksbuffet - Restaurant kann ich nicht empfehlen, da es dort durch die vielen Gäste sehr chaotisch und laut ist. Die T Bar, ein À - la - Carte - Restaurant daneben, ist deutlich angenehmer. Die Zimmer selbst sind aber leise und wir haben gut geschlafen. Das Hotel bietet ein Hallenbad mit Rutsche, Kinderbetreuung, Fitnesscenter, Sauna und auch eine Dachterrasse. Parkmöglichkeiten gibt es ebenfalls rund rum in diversen Parkhäusern.

Am nächsten Tag gaben wir den Mietwagen an der Alamo Stadtstation ab, die auch nicht weit entfernt vom Hotel ist. Dann startete unser Sightseeing durch Toronto mit einer privaten Bustour mit deutschsprachiger Reiseleitung. Die Tour führte uns über das Zentrum, in verschiedene Villenviertel und auch an einige Sehenswürdigkeiten. Wir stoppten zum Beispiel im Distillery Historic District, wo viele Lokale zu finden sind. Zur Winterzeit ist dort auch ein kleiner Weihnachtsmarkt, allerdings mit Eintrittsgebühren.

Die Tour führte uns zum Kensington Market, was kein Markt ist, sondern ebenfalls ein Viertel mit vielen Lokalen und kleinen Läden. Hier machten wir eine tolle Foodtour, die mit 25 Sorten Popcorn begann, über leckeres Tex Mex - Essen bis zum Pizzatasting (Kartoffelpizza, Nutellapizza) führte und wir Papp satt unseren Weg Richtung CN Tower antraten.

Der CN Tower ist ein 553 Meter hoher Fernsehturm und gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Es gibt eine Freiluftplattform, eine verglaste Plattform, ein Restaurant und den EdgeWalk, laut Anbietern der höchste freihändige Panorama - Spaziergang, bei dem die Teilnehmer mit Klettergeschirr gesichert an einem Drahtseil festgemacht sind. Vom CN Tower aus hat man eine großartige Sicht über Toronto und die Seen. 

Direkt neben dem Turm ist eine weitere Attraktion, das Ripley’s Aquarium of Canada, was wir uns als nächstes anschauten. Das Aquarium ist in verschiedene Regionen eingeteilt und es gibt jede Menge Meeresbewohner zu bestaunen, teilweise auch zum Anfassen.

Den Abend ließen wir im Fairmont Royal York Hotel bei einem guten Abendessen ausklingen. Das Hotel liegt gegenüber vom Union Square, dem Hauptbahnhof und hat eine ausgezeichnete Lage. Vom Hotel aus führte eine Rolltreppe in den PATH. PATH ist ein Netzwerk von unterirdischen Fußgängertunneln, welches sich über 27 Kilometer durch Toronto erstreckt. Das ist wie ein großes Kaufhaus, überall sind Shops und Läden zu finden und die Kanadier müssen nicht vor die Haustür, wenn das Wetter mal schlecht ist. Sie können alle wichtigen Dinge über den PATH erledigen. Das war eine sehr faszinierende Erfahrung.

Ein sonniger Tag begrüßte uns tags drauf, perfekt für unseren Ausflug zu den Niagarafällen. Mit dem Bus ging es in zwei Stunden zuerst zum Peller Estates Weingut zur Führung mit Weinprobe. Bekannt ist die Region für den Anbau von Eiswein. So führte es uns durch die schöne Landschaft mit vielen Weingüter und tollen Anwesen weiter nach Niagara Falls.

Die Tour hinter die „Kulissen“ der Niagarafälle, „Journey Behind the Falls“, kann man machen, aber man verpasst auch nichts, wenn man die nicht gemacht hat. Mit einem Aufzug ging es 13 Stockwerke tief in ein Tunnelsystem bei den kanadischen Horseshoe Falls. In dem System sind Bildtafel, die ein bisschen die Geschichte von den Niagarafällen darstellt, es gab zwei offene Plattformen, wo man das Wasser runterfallen sieht und noch eine weitere Plattform, wo man etwas seitlich von den Horseshoe Falls auch nochmal hautnah am Wasserfall sein kann. Auch hier bekommt man vorher einen Regenponcho.

Absolutes Highlight an dem Tag war für mich der Helikopterflug über die Niagara Fälle. Der dauerte zwar nur neun Minuten, aber die Sicht auf die Fälle, den Niagarafluss, die Regenbogenbrücke zwischen USA und Kanada und das komplette Umland, war grandios. 

Ein nettes Erlebnis war auch das Light - up - the - Falls - Dinner - Paket. Zuerst gab es  ein Vier - Gänge - Menü mit Blick auf die Fälle und danach ging es direkt in den Illumination Tower. Von hier aus wird die Beleuchtung der Niagarafälle bei Nacht gesteuert und es war schon witzig, selbst die Farben auszusuchen und direkt zu sehen, wie sich die Beleuchtung ändert. Der Illumination Tower ist nur in Kombination mit dem Dinner buchbar. Nach einem erlebnisreichen Tag ging es zurück nach Toronto, wo wir gegen 22.00 Uhr eintrafen. Einen kleinen Drink nahmen wir noch im „The Queen and Beaver Public House“, ein Pub direkt gegenüber vom Chelsea Hotel. Der Pub ist sehr urig und gemütlich und eine gute Wahl, wenn man nach einem anstrengenden Tag nicht mehr ewig durch die Stadt laufen möchte.

Im Sheraton on the Falls konnten wir ein gutes Lunchbuffet mit großartiger Sicht auf die Niagarafälle genießen, bevor  wir dann mit der „Hornblower“ eine Bootstour machten. Mit einer Standseilbahn geht es zum Boot, jeder bekommt einen Regenponcho und dann geht die Tour 15 Minuten an den Fällen entlang. Ein Spaß für Groß und Klein, wenn man gerne nass wird.

Am letzten Tag schauten wir uns noch das Courtyard by Marriott, das Holiday Inn Toronto Downtown Centre sowie das Bond Place Hotel an. Alle drei Hotels haben eine super Lage und sind vom Preis - Leistungsverhältnis durchaus attraktiv. Wer es etwas kleiner mag, der ist wohl im Bond Place Hotel mit 285 Zimmern am besten aufgehoben. Schön war hier vor allem, dass die Zimmer keinen Teppichboden und keine Duschvorhänge haben. Das hat mir sehr gut gefallen. Von dort liefen wir noch ein bisschen zu Fuß durch die Stadt. Erster Stopp war der St. Lawrence Market, eine große Markthalle mit verschiedenen Lebensmitteln und kleinen Souvenirgeschäften. Wer eine große Auswahl für ein Mittagessen haben möchte, ist hier genau richtig.

Gut gestärkt ging es für uns weiter Richtung Wasser. Am Sugar Beach, ein Sandstrand am der östlichen Bayfront von Toronto, konnten wir ein bisschen Sonne tanken bevor es uns noch ins Eaton Centre, ein großes Shoppingcenter nicht weit vom Chelsea Hotel, zog. Zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel hatten wir zwar keine Zeit mehr, aber es war trotzdem nett, einmal durchzubummeln, bevor es dann mit den Koffern Richtung Metro ging. Mit der fuhren wir zum Union Square und dann ging es mit dem UP Express zum Flughafen. Nachdem es unser erster Besuch in Toronto war, haben wir lieber mehr Zeit eingeplant und das war auch gut so. Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hat uns schon fast 1,5 Stunden Zeit gekostet.

Am Flughafen angekommen, checkten wir für unsere Flüge mit Air France nach Paris ein. Wir durften in der Premium Economy Platz nehmen. Es ist eine 2 - 4 - 2 Bestuhlung mit breiten Schalensitzen, in denen man gut Platz hat. Das Essen war auch lecker. Der Umstieg in Paris klappte mit zwei Stunden entspannt.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Zeit vor Ort natürlich viel zu kurz war und wir dadurch viel auf dem Highway verbracht haben anstatt auf den Landstraßen, aber auch für einen Kurztrip haben wir jede Menge gesehen und erlebt. Der Indian Summer rund um Montréal war traumhaft schön und dafür lohnt es sich auf jeden Fall in der Zeit nach Kanada zu fliegen. Wer viele Städte besichtigt, sollte sich aber auf jeden Fall einen kleinen Mietwagen nehmen, denn die großen SUVs passen sehr oft von der Höhe nicht in die Parkhäuser und dann geht die Parkplatzsuche los.

Ein Reisebericht von Sybille Duering

Dienstag, 30. Mai 2023

Eine Reise quer durch Kanada in der Elternzeit

Endlich sechs Wochen Urlaub am Stück! Das muss man ausnutzen! Daher haben wir uns entschieden mit einem Camper von Toronto nach Vancouver zu fahren.

Der Flug mit British Airways über London war sehr angenehm, auch für unseren 18 Monate alten Sohn, da hier für Kleinkinder bis 12,5 kg ein Kindersitz angeboten wird, der an der Zwischenwand im Flugzeug befestigt werden kann, an der auch die Babytragen befestigt werden. In Toronto angekommen, sind wir mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Wir haben das Renaissance Hotel in der Innenstadt gewählt, weil dieses sehr zentral und fußläufig zu vielen Sehenswürdigkeiten liegt. Ein zusammenklappbarer Buggy darf natürlich nicht fehlen. Mit Kind kann man viel in Toronto unternehmen wie z. B. einen Besuch im Ripley's Aquarium, CN Tower und Eisenbahnmuseum.

Nach zwei Tagen in Toronto haben wir unser Zuhause für die nächsten Wochen angenommen, einen C25 von Cruise Canada. Vorab haben wir in der Stadt einen Kindersitz gekauft, so dass wir direkt losfahren konnten. Die Übernahme lief problemlos und nach einem Großeinkauf bei Walmart ging es weiter zu den Niagarafällen. Hier ist natürlich eine Fahrt auf der Hornblower direkt an die Fälle Pflicht.

Von hier aus ging es über den Ganaraska Forest zum Algonquin Provincial Park, wo wir die ersten Wanderungen unternommen haben. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und die ersten Elche ließen nicht lange auf sich warten. Entlang der Großen Seen (Lake Hudson, Lake Superior) ging die Reise weiter.

Besonders schön ist hier der Pukaskwa Nationalpark, wo wir lange an einsamen Stränden spazieren konnten. Nach ein paar Tagen haben wir mit Winnipeg endlich wieder die Zivilisation erreicht. Dort gibt es ein tolles Kindermuseum, welches einen Besuch wert ist.

Nun ging es weiter in den Riding Mountain Nationalpark, der für seine Bisons bekannt ist. Diese haben wir auch noch gesehen, bevor wir von einem Schneesturm überrascht wurden und dann doch lieber den Aufenthalt verkürzt haben. Im Mai kann es in Kanada durchaus nochmal richtig kalt werden. Mit jedem weiteren Kilometer änderte sich die Landschaft und wir sind mitten durch die Kornkammer Kanadas (Saskatchewan) gefahren. Rechts und links nur Felder. Aber auch diese unendliche Weite hat seinen Reiz, besonders wenn man dann mitten in der Prärie ist wie im Grasslands - Nationalpark. Dieser Park war ein Highlight der Reise. Es ist so ruhig, dass man das Gras wachsen hören kann. Der Campingplatz mitten im Park ist eingezäunt, damit die Bisons nicht direkt an den Camper kommen. Da dieser Park zu den wenigen Dark Sky Preserves dieser Welt gehört sind wir mitten in der Nacht noch einmal aufgestanden, um den wunderschönen Sternenhimmel zu beobachten.

Im Anschluß  ging es dann weiter Richtung Westen. Die Berge kamen immer näher und der erste Park in den Rocky Mountains war für uns der Waterton Lakes Nationalpark an der Grenze zu den USA. Hier gab es dann endlich die Postkartenmotive mit den klaren Seen, schneebedeckten Bergen und tiefen Schluchten mit Wasserfällen. Auch die ersten Schwarzbären Mamas mit ihren Jungen haben wir hier gesehen. Nach vielen tollen Wanderungen fuhren wir Richtung Norden in den Banff und Jasper Nationalpark. Der Icefield Parkway mit den vielen Stops an Gletschen und Seen ist absolut empfehlenswert. Besonders die Wanderung zum türkisfarbenen Peyto Lake war sehr schön. Aber auch hier lag Ende Mai teilweise noch hoher Schnee.

Nach Wochen im Camper brauchten wir mal wieder etwas Luxus und haben die Camper - Betten gegen ein komfortables Bett im Fairmont Chateau Lake Louise getauscht. Das Hotel liegt traumhaft am Lake Louise. Nach den ganzen Highlights sind wir dann weiter zum Wells Gray Provincial Park mit seinen vielen Wasserfällen gefahren. Ab hier fuhren wir dann wieder südwärts über Whistler nach Vancouver. Vancouver hat sehr viel zu bieten und wir haben auch viel gemacht, was auch gerade für Kinder sehr interessant ist: Bootstour, Seilbahn auf den Grouse Mountain, Aquarium - Besuch sowie eine Kutschfahrt durch den Stanleypark.

Nach knapp sechs Wochen ging unsere Reise dann leider zu Ende. Wir haben sehr viel erlebt und einfach nur die Natur genossen. Gerade mit Kindern ist eine Reise mit dem Camper ideal. Man macht die Tür auf und die Kinder können draußen spielen. Auch sind die Kanadier sehr kinderfreundlich. Überall gibt es tolle und gepflegte Spielplätze. Ein ideales Land, um mit Kindern unterwegs zu sein.

Ein Reisebericht von Dorothee

Montag, 29. Mai 2023

Großstadtleben in New York & Indian Summer in Kanada

New York ist immer eine Reise wert – Und deshalb stand es zum zweiten Mal auf meiner To - Do - Liste. Von Frankfurt aus ging es mit dem A380 von Lufthansa direkt zum John F. Kennedy Airport, wo die Einreise leider etwas lange dauerte. Dafür war unser Gepäck aber schon da und wir machten uns auf den Weg zu unserem Shuttle. Nach circa 5 Minuten kam unser Fahrer, der uns durch den Verkehr New Yorks bringen sollte.

New York City

Angekommen im Freehand New York, ging es nach einer kleinen Pause auch schon raus auf die Straßen Manhattans! Das Hotel liegt ganz in der Nähe vom Flatiron Building, welches wir zuerst begutachtet haben, und weiter ging es zu Fuß bis zum Times Square. Es war einiges los und bei den ganzen Werbetafeln war es taghell, obwohl es eigentlich schon längst dunkel war. Wir ließen das Treiben auf uns wirken und sind total erledigt zurück im Hotel ins Bett gefallen. 

Für die nächsten Tage haben wir uns einen Hop - on - Hop - off - Bus inklusive drei Attraktionen gebucht. Zuerst ging die Fahrt nach Lower Manhattan. Mit einem Stopp im Washington Square Garden kamen wir am Battery Park an und sahen zum ersten Mal die Freiheitsstatue. Dort haben wir uns auch das Terminal der Staten Island Ferry angesehen, mit der man übrigens kostenlos fahren kann und einen guten Blick auf die „Lady“ hat.

Quer durch die Hochhäuser fuhr uns der Bus wieder Richtung Norden und wir stiegen am UN Gebäude aus (etwas enttäuscht, dass die Fahnen nicht gehisst waren, aber das holten wir in den nächsten Tagen nach). Weiter liefen wir zur Grand Central Station, dem Hauptbahnhof Manhattans, welcher mit den vielen Gleisen und Winkeln sehr beeindruckend war. Der nächste Stopp war das Rockefeller Center, wo wir unser erstes Ticket einlösten, um auf den Top of the Rock zu fahren. Für die wirklich lohnenswerte Aussicht fährt man gerade einmal 42 Sekunden und kann dann ganz Manhattan von oben erkunden. Zurück zum Times Square – und zu unserem Abendessen – ging es zu Fuß und von dort aus wieder zum Hotel.

Zum Start in den nächsten Morgen gab es einen leckeren Bagel von Zucker´s, nur circa 300 Meter vom Freehand entfernt. Der Bus brachte uns wie am Vortag wieder in den Financial District, wo wir zum Ground Zero gingen. Die beeindruckenden Brunnen wurden genau dort gebaut, wo bis zum 11.September noch die Twin Tower standen. Unser Weg führte in das 09/11 Memorial Museum, um unser zweites Freiticket einzulösen und die Geschichte hinter dem Ereignis kennen zu lernen. Nach mindestens zwei Stunden im Museum, vielen bewegenden Bildern und Geschichten machten wir uns auf den Weg über die Brooklyn Bridge auf die andere Seite vom East River. Auch hier hat man einen super Blick auf die Skyline Manhattans und ist in den Straßen von Brooklyn schon in einer anderen Welt. Die Wohnstraßen in der Nähe der Brücke sind sehr ruhig und man kann dem Großstadtchaos kurz entfliehen. Eigentlich wollten wir auch hier eine Tour mit dem Bus machen. 

Was wir nicht wussten: der Bus fährt nur bis 15 Uhr und so sind wir auch zurück wieder zu Fuß über die Brücke gelaufen. Am Abend holten wir aber auch Brooklyn nach und machten die Nachttour durch Manhattan und Brooklyn.

Nun fehlte uns noch Upper Manhattan. Vom Times Square aus liefen wir Richtung Norden zum Columbus Square, ein Kreisverkehr mit einer Kolumbus - Statue und zum Lincoln Center. Von dort aus nahmen wir wieder den Bus mit unserem sehr guten Guide und fuhren einmal um den Central Park herum, wobei wir sehr viele tolle Informationen zu Gebäuden, Museen und den einzelnen Vierteln erhielten. Am Nachmittag stand noch eine Bootsfahrt auf dem Programm. An der Freiheitsstatue vorbei genossen wir den Blick auf Manhattan mit Franks Sinatras „New York, New York“ im Hintergrund.

Toronto

Früh am Morgen wurden wir von unserem Shuttle wieder abgeholt und zum Flughafen Newark in New Jersey gebracht, um unseren Weiterflug nach Toronto anzutreten. Mit Air Canada Express flogen wir in kurzen 1,5 Stunden nach Kanada und holten unseren Alamo Mietwagen direkt am Flughafen ab. 

Entlang des Ontario Lake fuhren wir über den Highway 2, nicht über den „großen“ Highway 401, durch kleine Orte mit schönen Herbstlandschaften. Unser erster richtiger Stopp sollte Kingston sein, aber es lief leider nicht alles nach Plan… Kurz nach Cobourg platzte uns ein Reifen, den wir natürlich wechseln mussten. Die nette Dame von der Alamo Road Assistance half uns super weiter und nach wenigen Minuten kam jemand um den Ersatzreifen zu montieren. Die Suche nach einem Ersatzwagen dauerte dann jedoch länger als gedacht und unser ersehnter Kingston - Stopp musste ausfallen.

In Gananoque haben wir einen ganzen Tag verbracht. Es ist ein sehr kleines, verschlafenes Dorf, aber sehr schön, um nach New York etwas runter zu kommen. Wir sind etwas spazieren gegangen und haben eine Bootstour durch die Thousand Island Region gemacht. Auf den einzelnen kleinen Inseln stehen sehr schöne Häuser, teilweise mit kleinem Garten oder Wald und Bootanleger. Die Idee, dort ein Haus zu kaufen, haben wir dann aber doch wieder verworfen…

Montréal

Nächster Halt: Montréal. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, denn so Französisch habe ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Kaum ist man über die Grenze nach Quebéc gefahren, sind alle Straßenschilder etc. nicht mehr auf Englisch. Auch in den Hotels und Geschäften wird man auf Französisch angesprochen. Zuerst sind wir auf den Mont Royal gewandert – die Aussicht in verschiedene Richtungen auf Montréal lohnt sich allemal. Der Hafen war bei unserem Besuch im Oktober leider nicht mehr sehr belebt, die touristischen Attraktionen wie Notre Dame und die Altstadt konnten wir uns aber natürlich trotzdem ansehen. Außerdem stand ein Besuch im Olympiastadion auf dem Programm, in dem man geführte Touren machen und auch auf eine Aussichtsplattform fahren kann. 

Auf dem Rückweg zum Hotel gab es das kanadische Nationalgericht Poutine im Restaurant Poutineville. Das Gericht besteht in der Basis aus Pommes, Bratensauce und Käse. Man kann je nach Belieben weitere Zutaten wählen. Mein Fazit dazu war eindeutig: Lecker!

Ottawa

Dann ging es für uns wieder zurück nach Ontario, da konnten wir auch die Straßenschilder wieder lesen… 

Unser Tagesziel war die kanadische Hauptstadt Ottawa, die als Regierungsstadt im Gegensatz zu anderen Städten weniger touristisch ausgelegte Ecken hatte. 

Der Parliament Hill mit den schlossartigen Regierungsgebäuden war sehr schön angelegt und wirklich gut erhalten. Was man meiner Meinung nach auch gesehen haben muss, ist der Wachwechsel am nationalen Kriegsdenkmal. Zu jeder vollen Stunde werden dort die Wachen auf eindrucksvolle Weise abgelöst. Auch sehenswert ist der ByWard Market mit Marktständen mit frischem Obst und Gemüse, außerdem steht dort ein großer Ottawa Schriftzug (ein Foto wert).

Algonquin Provincial Park

Von dort aus ging es durch den Algonquin Provincial Park, in dem wir einige Kilometer zurückgelegt haben. Es gibt diverse Wanderwege für jede Länge und mit unterschiedlichen Highlights wie zum Beispiel eine Aussichtsplattform über den Park oder einen Rundweg um einen See. Der Park hat mir sehr gefallen, vor allem zum Indian Summer ist die Landschaft wunderschön bunt. Übernachtet haben wir in Huntsville, bevor es am nächsten Tag weiter nach Toronto ging.

Toronto & Niagara Fälle

Natürlich durfte auf unserer Rundreise auch der Abstecher zu den Niagara Fällen nicht fehlen. Es ist wirklich beeindruckend, die tosenden Wasserfälle zu sehen, und auf jeden Fall einen Besuch wert! In Toronto haben wir sehr zentral gewohnt und konnten so auch wieder alles zu Fuß erreichen. Die Hockey Hall of Fame durfte für mich als Eishockey - Fan nicht fehlen. Ein Spiel der Maple Leafs konnten wir uns aber leider nicht ansehen. Am CN Tower hat auch Toronto einen Schriftzug mit dem Stadtnamen, der abends sehr schön beleuchtet ist. Die kleine Antwort auf New Yorks Times Square ist der Entertainment District an der King Street, direkt gegenüber vom Eaton Center, wo wir eine ausgiebige Shoppingpause eingelegt haben (je höher das Geschäft, desto höher der Preis!). 

Auf jeden Fall sollte man auch den St. Lawrence Market mit vielen frischen Waren besuchen und auf jeden Fall ein Peameal Bacon Sandwich an der Carousel Bakery essen. Außerdem haben wir Casa Loma besucht und eine sehr interessante Geschichte gehört, ob sie wahr ist oder nicht werden wir wohl nicht erfahren. Es gibt in der Steinmauer, die um das Schloss gebaut wurde, einen Stein, der nicht in das Gesamtbild passt. Sir Henry Pellatt hatte beim Bau des Schlosses die Einwohner Torontos gebeten, im Gegenzug zu einem kleinen Geldbetrag einen Stein auf den Hügel zu tragen. Ein kleiner Junge wurde von den Arbeitern abgewiesen, sein Stein wäre nicht schön genug, da hat Sir Henry ihm einen ganz besonderen Platz gegeben.

Zurück von Toronto flog uns die Air Canada wieder nach Frankfurt in das genauso kalte Deutschland.

Mein Fazit zu unserer Reise: es war eine sehr schöne und interessante Kombination. Wir haben viele unterschiedliche Eindrücke gesammelt, vom Großstadtleben bis zur Natur und kleinen Dörfern, und noch mehr Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Der Indian Summer ist einfach nur schön, aber auch schon sehr kalt, also immer genug Pullover einpacken!

Ein Reisebericht von Jasmin Semp

Samstag, 20. Mai 2023

Mit der Familie entlang der Great Lakes

Wir machten uns mit unserem vierjährigen Sohn auf den Weg von München nach Toronto. Der Direktflug mit Air Canada hatte zwar etwas Verspätung, aber der Flug im Dreamliner selbst war dank des freundlichen Service und dem guten Essen an Board sehr angenehm. 8 Stunden und 30 Minuten vergingen wie im Flug, woraufhin wir entspannt in Toronto unseren Alamo Mietwagen entgegennehmen konnten. Die Übernahme verlief reibungslos, solange man sich nicht zusätzliche Versicherungen „aufschwatzen“ lässt - denn bei unseren Tarifen ist bereits alles Notwendige für eine Mietwagenrundreise inkludiert. Mit einem vorgebuchten Kindersitz, der problemlosen Unterbringung von drei Koffern im Kofferraum und einem kostenlosen Fahrzeugupgrade in die Fullsize Kategorie konnte unsere Reise zu dritt starten. Unser erster Halt war zunächst das Best Western Plus Toronto Airport. In dem schönen Hotel konnten wir uns nach einem langen Flug erholen. Am folgenden Tag ging es endlich auf die Reise mit einem ersten Stopp in der Hockey Hall of Fame in Toronto. Hier wurde uns die über hundertjährige Geschichte der NHL eindrucksvoll vorgestellt. Sportinteressierte sollten auf alle Fälle einen Blick wagen und die zahlreichen Sports Memorabilia bestaunen, inklusive des berühmten Stanley Cups, die wichtigste Eishockeytrophäe der Welt.


Atemberaubende Natur 

Da der Tag noch einige Kilometer in Richtung Norden zu unserem ersten Campingplatz für uns bereithielt, konnten wir uns leider nicht die Zeit für Toronto nehmen, die wir dort gerne noch verbracht hätten. Nach vier Stunden Fahrzeit erreichten wir dann den Grundy Lake Provincial Park, der uns mit einem wunderschönen Wetter und Sonnenschein willkommen hieß. Nach dem Aufbau der Zelte blieb auch noch Zeit zum Baden in einem der unzähligen Seen. Aufgrund eines unglaublich trockenen Sommers war es uns allerdings verboten, ein Feuer zu machen und zu grillen. Hierüber sollte man sich immer zwingend vorab informieren, damit man sich nicht komplett auf ein gegrilltes Abendessen verlässt. Dank unserer Vorbereitung mussten wir deshalb nicht auf ein Abendessen verzichten.

Über Sudbury machten wir uns schließlich nach der ersten Nacht im Zelt weiter in Richtung Sault Ste. Marie auf, wo wir die Nacht auf einem KOA Campingplatz verbrachten. Hier erwartete uns neben einem Swimmingpool, Spielplatz, einer Hundearea und einer Fernsehecke alles, was den modernen Camper begeistert. Auch per Auto ist die nächste Stadt nicht weit entfernt gewesen. So lassen sich beispielsweise an den Soo Locks die großen Schiffsfrachter beobachten, die vom Lake Huron über den St. Mary River in den Lake Superior schiffen.

Auf der Weiterreise nach Thunder Bay galt es auf der Hälfte der Strecke einen Halt in Marathon einzulegen, einem kleinen Ort im Nirgendwo. Dort im Penn Lake Park konnten wir direkt am See zelten. Die Campingplätze können vorab gebucht werden (für die Hauptsaison ist das, wie überall in Nordamerika, sehr zu empfehlen). Informieren Sie sich frühzeitig, wie lange der jeweilige Park für Besucher zum Übernachten geöffnet hat. Der Weg ab Sault Ste. Marie ist von wenig Verkehr und aufgrund von Nadelwäldern und Steilklippen von einer atemberaubenden Natur geprägt.

In Thunder Bay angekommen erwartete uns das geschichtsträchtige Prince Arthur Waterfront Hotel mit einem tollen Ausblick auf den Lake Superior. Das Hotel liegt im Stadtteil Port Arthur und jede Menge Restaurants lassen sich hier entdecken. Von der Marina aus starteten wir eine 90 minütige Segeltour durch den Hafen von Thunder Bay und erfuhren alles Spannende über die Geschichte der Stadt und die großen, teils stillgelegten Industriebauten direkt am Wasser. Nicht zuletzt gefiel besonders unserem Sohn die Tour, bei der er sich sogar als Kapitän versuchen und für kurze Zeit das Segelboot steuern durfte.

Ontarios Wildnis

Am nächsten Tag war es der regionale Anbieter „Wilderness North“, der uns für eine fünftägige Reise in Ontarios Wildnis zum Flughafen brachte und uns mit einem Kleinflugzeug zur Miminiska Lodge am Miminiska Lake flog. Beliebt bei Hobby - Anglern bietet dieser Ort weitaus mehr als nur Fischen. Unsere Gruppe bestand nun aus sechs Personen, zu denen auch ein älterer Herr mit seinem Enkel gehörte, was unserem Sohn sehr entgegenkam. Wir hatten bisher in unserem ganzen Leben noch nie geangelt und empfanden es als ein sehr entspannendes Abenteuer. Nach einer Einweisung besteht die Möglichkeit auf eigene Faust oder mit einem Guide aus dem Boot heraus zu Fischen. Sollte das Angeln für manch einen wenig Anreiz bieten, sorgen Kajaks, Kanus oder Stand - Up - Paddeling für eine schöne Alternative. Aber auch Schwimmen und Relaxen sind bei passendem Wetter immer eine Option. Die Tagesgestaltung hängt dabei ganz individuell vom Gast ab und wird vor Ort besprochen und organisiert. Wanderungen rund um die Seen zu historischen Städten der dort ansässigen First Nations versetzen einen so über die Natur und die vielen Tiere, wie auch Bären und Elche, in Staunen. 

Die Miminiska Lodge zeichnet sich durch ein erstklassiges Essen aus und auch der kleine Kühlschrank im Zimmer wird so bestückt, wie es der Gast wünscht. Wir hatten eine tolle Zeit, mit hervorragendem Badewetter und sehr freundlichen Gastgebern, die wir so schnell nicht vergessen werden. Die Rückreise erfolgte am Morgen direkt nach dem Frühstück. In Thunder Bay selbst wird man entweder zum Flughafen für den Weiterflug oder zurück zum Hotel gebracht, wo auch unser Auto parkte.

Der Nordosten der USA

Mit dem Auto ging es dann ohne Komplikationen weiter über die Grenze in die USA. Selbstverständlich muss man hier etwas Zeit einplanen, da alle Fragen beantwortet und Fingerabdrücke sowie Fotos abgegeben werden müssen. Die Autoschlange ist allerdings nicht so lang wie z.B. an den Niagara Falls.

An diesem Tag machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung, weshalb wir uns auf Grund von Dauerregen gegen unseren vorgebuchten Zeltplatz entschieden und spontan weiter nach Duluth fuhren. Letztendlich stellte sich dies als eine gute Idee heraus. Der kleine Ort mit seinem schönen Stadtkern veranlasste uns, das Railway Museum zu besuchen und dort die größte Dampflock der Welt und viele andere historische Züge zu besichtigen. Der Lakewalk um den See führte uns anschließend zur Aerial Lift Bridge. Hier kann man sich vorab über die Homepage der Stadt informieren, wann die großen Frachtschiffe ein - oder auslaufen.

Da ich unbedingt einmal in das größte Shopping Center der USA, der Mall of America, wollte, obwohl ich kein Fan von langen Shoppingtouren bin, war Minneapolis/St. Paul der nächste Stopp auf unserer Route. Nicht nur unzählige Geschäfte, die sich aneinander reihen, sondern auch ein Vergnügungspark mit den beliebten Nickelodeon Figuren bescherten uns ein ganz anderes Erlebnis als die Natur, die wir die letzten Tage gesehen hatten. Spongebob oder auch Paw Patrol waren eine schöne Abwechslung für unseren Sohn.

Da wir unsere Tagesetappen nicht unnötig in die Länge ziehen wollten, entschieden wir uns, auf dem Weg nach Green Bay eine weitere Nacht im State Park im Zelt zu verbringen. Die Strecke durch Wisconsin ist von viel Farmland und wenig Verkehr geprägt. Green Bay galt als ausgewähltes Ziel unserer Reise, da ich gerne der Heimatstadt der NFL - Mannschaft Green Bay Packers einen Besuch abstatten wollte, weshalb wir uns auch gegen eine Fahrt entlang des Mississippis in Richtung Chicago entschieden. Die kleine Stadt in Wisconsin lebt hauptsächlich von der Papierindustrie und natürlich von den „Packers“. Auch hier kann ich nur wieder sagen, Sportinteressierte sollten sich unbedingt die Hall of Fame anschauen und vorab eine Tour durch das Stadion buchen. Die faszinierende Geschichte erzählt jede Menge Wissenswertes über Vergangenheit und Gegenwart der einzigen NFL - Mannschaft, die sich aus rund 360.000 Besitzern zusammensetzt und somit als Community - Owned gilt. Das Best Western Plus Green Bay ist dabei ein gutes Mittelklassehotel, welches fußläufig vom Lambeau Field entfernt liegt.

Unser nächster Ort hieß Oskosh, eine Kleinstadt, die durch die Herstellung der gleichnamigen Kinder - Latzhosen zu Berühmtheit gelangte. Am Lake Winnebago gelegen, der größte Binnensee von Wisconsin, überzeugt Oskosh mit seinem charmanten Stadtkern und seinen guten Restaurants sowie Cafés. 

Bevor es für uns drei schließlich nach Chicago ging, landeten wir zuvor in der Bierhauptstadt des mittleren Westens als auch der Heimat von Harley Davidson. Milwaukee verdankt seinen vielen, deutschen Einwanderern die Bierbrauereien, die beispielsweise in der MillerCoors Brewery besichtig werden können. Grundsätzlich reicht hier ein Tag zum Erkunden oder man kann es auch als Zwischenstopp für ein paar Stunden einbauen und sich neben Brauereien auch das Harley - Davidson - Museum anschauen sowie entlang der Promenade des Lake Michigan spazieren gehen.

Von einer quirligen Großstadt bis hin zu Seen und Dünen

Mit Chicago waren wir dann wieder in einer richtigen Großstadt angekommen. Mit einem Kind in der Großstadt muss man immer etwas flexibler sein und kann sein Tagesprogramm nicht so gestalten, wie man das eventuell gerne möchte. Unser gemeinsamer Abend begann mit einem spannenden Spiel der Boston Red Sox gegen die Chicago White Sox, wo nicht nur die Atmosphäre im Stadium glänzte, sondern auch der Ausblick vom Guaranteed Rate Field auf die beleuchtete Skyline der Stadt. Am nächsten Tag wagten wir uns in den Trubel von Downtown. Um auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, gönnten wir uns den Luxus und stellten den Mietwagen für ungefähr 40 USD in einer Garage ab. Bedingt durch das Chicago Jazz Festivals schien die ganze Stadt auf den Beinen, beim Picknicken und Genießen des tollen Sommerwetters zu sein. Besonders der Millennium Park konnte die schlechte Laune unseres Sohnes mit einem Spielplatz mitten im Park heben, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Hochhausfront Chicagos rund um die Grünfläche hatten. Entspannt in der Großstadt zu sein ist etwas Seltenes, aber wir hatten es hier geschafft. Mein letzter Wunsch auf der Liste war das Second Leiter Building, das älteste noch bestehende Hochhaus und Vorbild für die Skyscraper dieser Welt. Glücklicherweise war es nicht so weit weg und es gab keine Beschwerden beim Fußweg.

Chicago hinter uns gelassen, ging es weiter entlang des Lake Michigan bis nach Holland. Hier haben wir nur ein paar Gehminuten vom See entfernt unser Zelt aufgeschlagen und den sonnigen und warmen Nachmittag am langen und breiten Sandstrand verbracht. Wer gerne badet und Erholung sucht, kann in dem kleinen Touristenort auch gerne zwei oder drei Nächte bleiben. Am besten aber ist es, wenn man nicht mit dem Auto bis zum Strand fahren muss. Denn als ein State Park bilden sich hier bekanntlich in der Hochsaison lange Schlangen und man verbringt einige Zeit im Auto, bis man dieses endlich abstellen kann. 

Um Traverse City und Sleeping Bear Dunes National Lakeshore nicht zu verpassen, folgte nach unserer knapp zweistündigen Fahrt der Loop (Pierce Stocking Scenic Drive; Eintritt 20 USD) durch den National Lakeshore bis zum Lake Michigan Overlook. Von hier hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den See und kann, wenn man sich das körperlich zutraut und keine Kinder dabei hat, auch den Abstieg bis zum Ufer wagen. Allerdings warnen Schilder auch explizit davor, dass der Weg hinauf gut zwei Stunden dauern kann oder die Rettungsaktion kostspielig endet. Wir haben uns dann dafür entschieden die Dünen oberhalb des Sees abzulaufen, was auch spannend und anstrengend genug war. Wer gerne wandert, hat hier im kompletten National Lakeshore die Möglichkeit auf ausgewiesenen Wanderwegen, Touren in verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden abzulaufen.

Nach unserer Nacht im Zelt im Interlochen State Park sind wir den Vormittag durch Traverse City gebummelt und haben Läden mit skurrilen Waren unsicher gemacht. Die kleine Stadt ist ein typischer nordamerikanischer Touristenort und bietet alles was man so braucht. Der historische Ortskern ist sehr gepflegt und nett hergerichtet. Aber man muss nicht zwingend mehr als einen Tag hier verbringen, es sei denn man möchte die die Umgebung mit seinen tollen Stränden näher erkunden.

Die Niagarafälle

Zwei weitere Nächte in einem kleinen State Park in Harrison/Michigan und in London/Ontario sollten uns nun von den Niagarafällen trennen. Im Gegensatz zur Grenzüberschreitung in die USA verlief die Einreise nach Kanada mit drei einfachen Fragen (Was macht man in Kanada?, Wie lang bleibt man?, Wo geht es danach hin?) sehr unkompliziert. Insgesamt drei Stunden verbrachten wir dann an den berühmten Wasserfällen, nachdem wir das Auto hervorragend am Niagara Falls Parking Lot #1 abstellen (CAD 20,- Parkgebühren) konnten und endlich die Horseshoe Falls erreichten. Grundsätzlich ist es alles sehr beeindruckend und man sollte sich die Fälle nicht entgehen lassen. Allerdings muss ich auch sagen, dass es einen Ausflug von New York, Philadelphia oder Boston nicht rechtfertigt, nur um einmal die Wasserfälle gesehen zu haben. Große Touristenmassen, eine lange Anreise und das Wetterrisiko sind einige Faktoren, welche bedacht werden sollten. Bei einer Kombination mit dem Osten Kanadas oder dem Nordosten der USA empfehle ich dann aber dem Abenteuer offen gegenüber gestellt zu sein.

Kurz vor Ende unserer Mietwagenrundreise als Familie ließen wir die letzten Tage gemütlich in Toronto, im Stadtteil „The Beach“ ausklingen. 15 Minuten zu Fuß vom Lake Ontario entfernt, begeisterten das Wasser und die Wellen meinen Sohn an zwei Nachmittagen und per Straßenbahn ließ es sich innerhalb von 40 Minuten in Toronto Downtown weitere vier Stunden verbringen. Toronto bietet unter anderem mit dem Harbour Square Park, den Toronto Islands (die einen tollen Ausblick auf die Skyline ermöglichen) und dem CN Tower viele schöne Erlebnisse, die es wert sind mehr Zeit dort zu verbringen.

Am Ende stellte die Mietwagenrückgabe am Flughafen keine weiteren Probleme dar und auch mit Air Canada und Lufthansa über Montreal konnten wir die Reise mit einem recht angenehmen Rückflug abschließen.

Alles in allem durften wir unsere Zeit rund um die Great Lakes sehr genießen und auf der abwechslungsreichen Reise zwischen einsamer Natur und quirligen Großstädten als Familie einiges erleben. Nicht zuletzt sorgen die vielen Spielplätze in den Städten und an jedem noch so kleinen Ort vor allem für kleinere Kinder für eine willkommene Abwechslung. Mir hat die Mischung aus Campingerlebnis und Hotels sehr gefallen, da so die Natur genossen werden kann und zwischendurch trotz alledem auch mal eine „eigene“ Dusche für Entspannung sorgt.

Ein Reisebericht von ?

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