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Sonntag, 5. März 2023

Aserbaidschan – Zwischen Tradition und Moderne

Eine Rundreise durch Aserbaidschan – die Brücke zwischen Europa und Asien

Wird man gefragt, was einem zu Aserbaidschan einfällt, kommt meistens nicht so viel bei herum. Vielen ist die Hauptstadt Baku ein Begriff und die Tatsache, dass Aserbaidschan über bedeutende Ölvorkommen verfügt. Doch das Land hat viel mehr zu bieten: Neben der wunderschönen und facettenreichen Hauptstadt Baku gibt es in Aserbaidschan zahlreiche ursprüngliche Dörfer und Kleinstädte zu sehen sowie über 350 Vulkane und eine Vielzahl Nationalparks. Außerdem hat Aserbaidschan eine wundervolle Lage, direkt am Kaspischen Meer. So wird eine Rundreise durch Aserbaidschan zu einer Entdeckungsreise zwischen Europa und Asien.

Boom der Moderne neben historischer Ursprünglichkeit

Auf unserer Rundreise durch Aserbaidschan treffen wir auf die mit 2,2 Millionen Einwohnern größte Metropole des Kaukasus: Baku. Diese Stadt hat so viele verschiedene Facetten wie kaum eine andere Stadt. Ein breiter Mix aus historischer Ursprünglichkeit und hochmodernen Wolkenkratzern treffen hier direkt aufeinander. Wenn man in Baku ist sollte man unbedingt die heute noch fast komplett ummauerte Altstadt besichtigt haben, welche zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Hier gibt es Highlights wie zum Beispiel den 29,5 Meter hohen Jungfrauenturm, welcher vermutlich dem 5. oder 6. Jahrhundert entstammt und früher zur Stadtbefestigungsanlage gehörte. Zudem ist der Palast der Schirwanschahs einen Besuch wert. Er entstand als die muslimische Dynastie Schirwanschah in der Region Schirwan, dem heutigen Aserbaidschan, im 15. Jahrhundert regierte. Der Palast beeindruckt mit seinen zwei identischen Stockwerken, auf welchen sich jeweils bis zu 25 Räume befinden.

Im neuen, modernen Baku müssen wir auf unserer Rundreise unbedingt die Flame Towers besichtigen. Die drei bis zu über 180 Meter hohen Wolkenkratzer sind wie eine Flamme geformt und sorgen in der Dunkelheit für wunderschöne Beleuchtungen. An Museen hat Baku auch einiges zu bieten, wie zum Beispiel das Museum für moderne Kunst, welches über 900 Ausstellungsstücke präsentiert, sowie auch ein Teppichmuseum. Hier sind nicht nur die ausgestellten Teppiche sehenswert, sondern auch das Gebäude selbst. Von außen sieht dieses nämlich wie ein aufgerollter Teppich aus.


Die einzigartige Landschaft des Kaukasus

Vom Kaukasus - Gebirge bis hin zum Kaspischen Meer, vom Tayschgebirge bis zum Sarısu - See. Aserbaidschans Natur und Landschaft sind fast so vielseitig wie die Städte mit ihren Kombinationen aus Alt und Moderne. Das kleine Land bietet durch neun unterschiedliche Klimazonen eine imposante und abwechslungsreiche Kulisse.
Das Kaukasus Gebirge im nördlichen Teil des Landes ragt mit seinen Bergen über 4000 Meter in den Himmel. Zu ihren Füßen liegen Obstgärten und fruchtbare Felder, dazu gibt es zahlreiche spektakuläre Wasserfälle und tiefe Schluchten.
Im Zentrum des Landes befinden sich karge Wüsten und dichte Wälder.
Der Süden des Landes ist fruchtbar und lädt im Sommer zum Baden im Kaspischen Meer ein.
Aserbaidschan besitzt ebenfalls eine gewaltige Vielfalt der Flora und Fauna. Rund 18.000 verschiedene Tierarten finden hier ihr Lebensraum. So zählen unter anderem Flamingos und Pelikane zu den beheimateten Tierarten.

Samstag, 4. März 2023

Bali – Insel der Götter

Eine Rundreise durch Bali – Hindutempel trifft Vulkan

Bali ist einer der Sehnsuchtsorte dieser Welt. Eine abgeschiedene tropische Insel, dominiert von mächtigen Vulkanen, an den Rändern versehen mit gepuderten und palmengesäumten Stränden. Da vergisst man fast, wie viel Kultur, wie viele Geschichten und wie viel Gastfreundschaft sich im Hinterland verbergen. Zeit für eine aufregende Bali Rundreise.

Annäherungen an Bali

Sicherlich, man kann ganz einfach nach Bali fliegen. In Denpasar im Süden der Insel landen täglich mehr als 100 Flüge. Aber viel angemessener und aufregender ist es, bei einer Bali Rundreise die Insel von Nordwesten her und von Java aus kommend mit der Fähre zu erreichen. Dutzende Fähren kreuzen ständig die Bali Street und landen in Kilimanuk. Auf dem Weg erkennt man langsam die Umrisse der Insel im Dunst, tauchen die Berge des Taman - Nationalparks auf. Unsere erste Wahrnehmung: Bali ist bergig! Und diese Wahrnehmung wird sich während unserer Bali Rundreise noch verstärken. Denn die Vulkane des Pazifischen Feuerrings prägen auch Bali. Allen voran der Gunung Ayung, der mit 3.142 Metern höchste Berg der Insel. Er thront im Nordosten Balis und ist seit 50 Jahren friedlich. Und er ist heilig, wie so vieles auf Bali: Quellen, Berge, Flüsse bedeuten den Einwohnern sehr viel. Die Balinesen sind – anders als ihre Nachbarn auf Java und Sumatra – keine Muslime. Sie sind Hindu und ihr Glauben mischt sich mit animistischen Kulten und Traditionen der Ahnenverehrung. Das muss man wissen, wenn man in Bali eine Rundreise unternimmt, denn sonst versteht man die vielen Tempel, Zeremonien, Schreine und Opfergaben, die das Leben der Menschen hier prägen, nicht.

Balis Tempelwelt

Während einer Bali Rundreise sind die Tempel allgegenwärtig und beliebtes Ausflugsziel. Zum Beispiel der Muttertempel aller balinesischen Heiligtümer, der Pura Besakih. Die Lage ist einzigartig. Auf 900 Meter Höhe schmiegt sich die Anlage an die Hänge des Gunung Ayung. Alle Fürstentümer der Insel haben hier eigene Tempel und alle balinesischen Hindus haben hier ihre Ahnenschreine. In Mengwi, im Zentrum der Insel, findet sich der Tempel Pura Taman Ayun, der aus dem 17. Jahrhundert stammt und den der mächtige Raya von Mengwi stiftete. Das besondere an Pura Taman Ayun: Hier werden auch andere Heiligtümer verehrt, wir finden Schreine, die den wichtigsten Bergen gewidmet sind und einen, im dem der Tempel Pura Sada verehrt wird. Pura Kehen in Bangli finden wir während unserer Bali Rundreise im Zentrum der Insel. Er geht zurück auf das 13. Jahrhundert, ist in Terrassen angelegt und war Staatstempel der alten Gelgel - Dynastie.


Ubud – das Künstlerdorf im Zentrum

Keine Bali Rundreise ohne Ubud, den wichtigsten Ort im Zentrum Balis. In den 1920er und 1930er Jahren sprach sich in Deutschland und den Niederlanden langsam herum, dass hier, abseits der politischen Wirren Europas, eine kleine aber feine Künstlerkolonie entstand. Walter Spies, Spross einer in Russland ansässigen deutschen Kaufmannsfamilie, hatte den Anfang gemacht und sein Haus wurde Anziehungspunkt für Literaten wie Vicky Baum und Schauspieler wie Charlie Chaplin. Baum verewigte ihre Erinnerungen im Roman „Liebe und Tod auf Bali“. Nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine neue Generation Künstler um Don Antonio Blanco, dem heute ein Museum in Ubud gewidmet ist. Vergessen wir bei aller Geschichte aber eins nicht: Ubud ist auch Zentrum der klassischen balinesischen Handwerkskunst. Packen wir also unsere Koffer zu Hause nicht zu voll, wir werden während unserer Bali Rundreise in Ubud garantiert das eine oder andere Souvenir finden!

Jatiluwih – das dreifache Glück

Jatiluwih in der Mitte Balis ist noch immer so etwas wie ein Geheimtipp für eine Bali Rundreise und allemal einen Ausflug von einem der Strände des Südens wert. Jatiluwih heißt auf Deutsch so viel wie „wirklich wunderbar“. Drei Autostunden von den Stränden des Südens entfernt, 850 Meter über dem Meeresspiegel, klare Luft und ein fantastischer Ausblick. Hunderte kleine terrassenförmig angelegte Reisfelder liegen unter uns im Schatten des Vulkans Batukaru. Ein Szenario, das die UNESCO im Sommer 2012 dazu bewegte, die Region zum Welterbe zu ernennen. Schützenswert fand die UNESCO nicht etwa den wunderbaren Ausblick über die Felder. Hinter der Idylle steckt ein 1.000 Jahre altes und bewährtes kooperatives System der Pflege der Felder und der Wasserwirtschaft, die Subak. Ungefähr 1.200 dieser Kooperativen gibt es noch auf Bali, allein fünf in der Gemeinde Jatiluwih. Zwischen 40 und 200 Mitglieder stark ist eine Subak.

Die Subaks entstanden, weil es im regenreichen Bali paradoxerweise schwierig war und bis heute ist, das lebenswichtige Wasser auf die Felder zu bekommen. 162 Flüsse und Bäche strömen von den Abhängen der Vulkane hinunter und haben tiefe Schluchten in die Berge gegraben. Die Bauern organisierten sich, gruben bis zu drei Kilometer lange und 40 Meter tiefe Tunnel und schufen in 1.000 Jahren ein weit verästeltes System von Kanälen und Wasserleitungen, das heute noch 90.000 Hektar Land bewässert. Alle Mitglieder der Subaks kümmern sich gemeinsam um die verlässliche, faire und gerechte Verteilung des Wassers. So erreicht man bis zu drei Ernten im Jahr. Und die Subak ist mehr als eine wirtschaftliche Kooperative. Sie regelt das soziale Zusammenleben der Reisbauern in Dörfern wie Jatiluwih und bestimmt den religiösen Festkalender. Die wichtigste Göttin der Reisbauern ist Dewi Danu, die Wassergöttin. Ihr sind die unzähligen kleinen Tempel gewidmet, die sich auf jedem noch so kleinen Reisfeld finden, und die zentralen Wassertempel Balis wie der Pura Ulun Danu Bratan, der idyllisch im Kratersee des erloschenen Vulkans Bratan liegt. Auch ein Ziel für individuelle Erkundungen während einer Bali Rundreise. Hinter der Philosophie der Subak verbirgt sich eine der zentralen Glaubensvorstellungen des Hinduismus: Tri Hita Karana, das dreifache Glück. Für die Balinesen gilt, dass Glück nur erreicht werden kann, wenn die Götter, die Menschen und die Natur in einem harmonischen Gleichgewicht existieren. Eine schöne Vorstellung.


Tipp: Die Strände Balis

Sie haben während ihrer Bali Rundreise viel erlebt? Haben Tempel erkundet, sind an Vulkanen Rad gefahren und durch die Reisfelder geschlendert? Dann haben Sie es sich verdient, Ihre Bali Rundreise mit ein paar Tagen am Meer abzurunden. Hier sind ein Paar Tipps: 

Die Strände Balis sind legendär und die Hotellerie bietet alles, was Reisende sich wünschen! Die vier Orte Kuta, Lengian, Seminyak und Canggu an der Südwestküste liegen dicht beieinander, so dass Sie an kilometerlangen, breiten Stränden mit hellem Sand von einem Ort zum anderen wandern können. Wie wäre es mit einem Sundowner im hippen und trendigen Seminyak? Surfer finden hier auch tagsüber beste Bedingungen.

Die Strände Jimabarans, eines kleinen Fischerdorfes südlich des Flughafens Denpasar, gehören zu den schönsten Stränden des Süden Balis. Abends sollten Sie sich hier nach einer interessanten Bali Rundreise einen frischen Fisch auf den Grill legen lassen. Und sich anschließend einen Cocktail gönnen, den spektakulären Sonnenuntergang gibt es gratis dazu! Im äußersten Süden Balis finden Sie am Strand von Nusa Dua eine gehobene Hotellerie mit hervorragenden Restaurants. Es ist ein Küstenabschnitt für alle, die Ruhe lieben. Sanur im Südosten Balis ist ein schöner Erholungsort, in dem die alten Traditionen Balis noch lebendig sind. Ein großes Riff schützt die Bucht vor der Brandung, der Strand ist ruhig!

Ganz im Osten Balis lädt nach einer Bali Rundreise Candi Dasa zu ein paar Tagen Entspannung ein. Die Region ist ruhig und vom Massentourismus weitgehend unberührt. Und wer es ganz abgelegen mag, zieht an die unberührten feinen Lavastrände von Pemuteran im Nordwesten der Insel. Im Hinterland können Sie die Nationalparks besuchen, im Meer Delfine beobachten. Aber auch hier heißt es: schwimmen, schnorcheln, tauchen oder einfach die Seele baumeln lassen.

Freitag, 3. März 2023

Bhutan – von Glücklichen und Donnerdrachen

Eine Rundreise durch Bhutan – eine unvergessliche Reise in das Land des Glücks

Eine Rundreise durch Bhutan, das einzige buddhistische Königreich der Welt, kommt dem ultimativen Abenteuer sehr nah! Die Bergwelt des Himalaya mit ihren Sechs - und Siebentausendern und den tief eingeschnittenen Tälern, wunderschöne buddhistische Klöster und Tempel sowie die Hauptstadt Thimphu sind nur einige Highlights auf einer Rundreise durch Bhutan. Wenn wir eine Papierfabrik, eine Weberei und eine Malschule besuchen, über traditionelle Märkte spazieren und in Klöstern auf Mönche treffen, erleben wir die Traditionen und den Alltag der Einwohner Bhutans hautnah. Sichtbares Zeichen der tiefen Religiosität sind die vielen Chörten, tibetische Kultbauten, Mani - Mauern, bunte Gebetsfahnen, die überall im Wind flattern, und vor allem die Klosterfeste, die sogenannten Tshechus. Machen wir uns auf zu diesem unentdeckten Ort des Glücks, wo die Menschen per Gesetz die Lebensqualität als Bruttonationalglück messen – eine ganz besondere Alternative zum Bruttoinlandsprodukt westlicher Staaten.
Das unvergessliche Erlebnis beginnt bereits bei der Anreise. Bei klarem Wetter haben wir vom Flugzeug aus eine perfekte Sicht auf das Bergmassiv des Himalaya. Und der Anflug auf den Internationalen Flughafen Paro im Westen des Landes ist ein kleiner Nervenkitzel, denn der Flughafen liegt auf über 2.000 Metern Höhe in einem Tal. Nur sehr erfahrene Piloten dürfen hier landen und die Flugzeuge, mit denen die bhutanischen Airlines fliegen, verfügen über spezielle aufgerüstete Motoren.

Im Land des Donnerdrachens

Dann sind wir da, in Bhutan. Oder Druk Yul, wie man hier auf Dzongkha sagt – im „Land des Donnerdrachens“. Donnerdrachen – wie das schon klingt! Gleich zu Beginn unserer Rundreise durch Bhutan sind wir gefangen von den Legenden, Geschichten und Mythen dieses fremden Landes. Bhutan liegt abgeschieden. Im Süden grenzt es an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Assam, Westbengalen und Arunachal Pradesh. Im Norden liegt die Autonome Region Tibet, die zu China gehört. Und die natürliche Barriere des Hochhimalaya, mit mächtigen Bergen wie dem Gangkhar Puensum, der mit 7.570 Metern der höchste Berg Bhutans ist. Lange Zeit schottete sich das Königreich vom Rest der Welt ab, wurde von regionalen Fürsten regiert und erstmals im 17. Jahrhundert in einem theokratischen Reich geeinigt. In dieser Zeit, und wir sehen sie fast an jedem Tag unserer Rundreise durch Bhutan, entstanden die mächtigen Dzong in den Provinzen des Landes, in Simthokha, Punakha, Wangduephodrang, Trongsa, Jakar, Thimphu und Paro. Respekteinflößend stehen diese Klosterburgen auf Bergen, an Flüssen, in den Städten, und sind deutliche Zeichen der Macht von weltlichen und religiösen Herrschern. Man betritt sie durch relativ kleine Tore – eine militärische Vorsichtmaßnahme – und gelangt in bunte und prächtige Komplexe aus Fachwerk, die sich um zentrale Innenhöfe gruppieren. Es ist während unserer Rundreise durch Bhutan schwierig zu entscheiden, wer der schönste der Dzong ist. Der Dzong von Punakha? Der von Trongsa? Wir sehen sie alle!


Buddhistisches Bhutan

Das Land öffnet nach wie vor nur zögerlich und sehr kontrolliert seine Tore für Touristen aus aller Welt. Und das mit Absicht. Der Schutz der traditionellen und kulturellen Werte, aber auch der unvergleichlichen Natur stehen an erster Stelle. Das Ergebnis spüren wir auf unserer gesamten Rundreise durch Bhutan. Von westlichen Einflüssen fast unberührt, ist Bhutan ein zutiefst buddhistisches Land und die tiefe Religiosität der Bewohner begleitet uns von Tag zu Tag. Schon früh, im 7. Jahrhundert, kam der Buddhismus nach Bhutan. Ein Jahrhundert später tritt dann der „Nationalheilige“ Guru Rinpoche aus dem Dunkel der Geschichte. An vielen Stationen unserer Rundreise durch Bhutan werden wir von dem „kostbaren Meister“ hören und von der Einführung des tantrischen Buddhismus im Land. Im Alltag der Menschen offenbart sich die buddhistische Religiosität in verschiedenen Formen: Täglich wird vor dem Hausaltar gebetet, Butterlampen werden geopfert und regelmäßig hohe Lamas in Tempeln und Klöstern besucht. Bhutaner pilgern zu heiligen Stätten, stellen Gebetsfahnen auf und verehren Reliquien. Eine fremde und doch verwandte Welt.

Ein Blick in den Alltag Bhutans

Rundreise Bhutan traditionelles BauwerkIst er reich, der Bhutaner? Ist er glücklich? Was denkt er? Fragen, die uns während unserer Rundreise durch Bhutan umtreiben. Es ist fast unvorstellbar: 1974 besuchten die ersten Touristen das Land, 1982 wurde der Flughafen von Paro gebaut, 1999 bekam Bhutan Fernsehen – als letztes Land der Erde. Heute haben Smartphone, Social Media und Daily Soaps Einzug gehalten. Dennoch kleiden sich Bhutaner traditionell, er mit einem Gho, sie mit einer Kira. Sie vertreiben sich die Zeit mit Bogenschießen und lieben nichts mehr, als mit einigen Freunden um einen reich gedeckten Tisch zu sitzen. Sind die Bhutaner also glücklich, auch ohne die allumfassenden Segnungen der Moderne? Laut der alle fünf Jahre stattfindenden Umfrage der Regierung zum Bruttonationalglück kann man dies zumindest für fast jeden zweiten Bewohner des Landes so sagen, auch wenn Bhutan beim Bruttonationalprodukt im globalen Vergleich abgeschlagen hinten liegt.

Höhepunkt Tshechu – Mysterienspiele

Das Highlight unsere Rundreise durch Bhutan führt uns am Ende zu den mystischen Klosterfesten, den Tshechus: Es beginnt am Morgen ganz ruhig. Im Innenhof des Dzong, der prächtigen Klosterburg von Jakar in der Provinz Bumthang, stellen sich einige Frauen in traditionellen Gewändern zu ersten Tänzen auf. Erst langsam füllt sich der Hof, kleine Kinder im Sonntagsstaat drängeln sich am Geländer der Galerie im ersten Stock. Der Provinzgouverneur und seine Entourage nehmen in der VIP - Loge Platz. Und dann explodieren die Farben und Geräusche. Die Tänzer, häufig Mönche, drehen sich in ihren bunten und wertvollen Gewändern zur Musik der Schalmeien und Trommeln, schneller und schneller, bis sie in Trance geraten. Die Zuschauer sind gebannt, allein die Atsara, die Spaßmacher, lockern mit exzessiven Posen und Zoten das Geschehen auf. Uralt sind diese Tshechus genannten Festivals, die an mittelalterliche Mysterienspiele erinnern und zu Ehren des in Bhutan allseits verehrten Guru Rinpoche veranstaltet werden. Für die Bhutaner sind die Feste, die im ganzen Land stattfinden, eine willkommene Ablenkung vom Alltag und bieten eine Gelegenheit, alte Freunde zu treffen, sich intensiver mit der Religion zu beschäftigen und dadurch Verdienste zu erwerben. Für Besucher öffnet sich bei den Tshechus ein ganz besonderes und verstecktes Fenster zu den Menschen im Land des Donnerdrachens.

Donnerstag, 2. März 2023

China - Das Reich der Mitte und der Kontraste

Große Mauer, Yangtze, Kaiserstädte und Metropolen

China, das sind rund 1,38 Milliarden Menschen, das ist 26 - mal Deutschland, das sind 5.000 Jahre Kulturgeschichte und 56 als Nation anerkannte ethnische Gruppen. Wir müssen nicht lang drum herum reden: Eine China Rundreise müsste Jahre dauern, wenn wir all das sehen und verstehen wollten. Soviel Zeit hat keiner. Geben wir also ein paar Tipps für alle, die sich bei einer China Rundreise zeitlich einschränken müssen.
Dass China riesig, vielfältig, komplex und unverwechselbar ist, ist eine Binsenwahrheit für alle, die sich nur ein wenig mit den Entwicklungen in der Welt beschäftigen. Die Chinesen sind Globalisierungsgewinner und Traditionalisten in einem, Reichtum und Armut stehen nebeneinander und das einzig Beständige scheint der Wandel zu sein.

Sehenswürdigkeiten auf einer Rundreise durch China

Beijing, Shanghai, Hongkong, Kaiserstädte, Tibet, Yangtze, Große Mauer, Reisterrassen

Beijing: Start unserer Rundreise durch China

Sommerpalast, Verbotene Stadt und Große Mauer

Beginnen wir unsere Beobachtungen in Beijing, nicht nur, weil wir hier in der Hauptstadt sind, sondern, weil die meisten China Rundreisen hier anfangen oder enden. Die Olympiastadt von 2008 bietet einen wunderbaren und voluminösen Einstieg in das Thema China. Sommerpalast, Kunming - See, die Verbotene Stadt und die nahe Große Mauer – an einem der ersten Abende der China Rundreise, bei einer Peking - Ente, diskutiert man nach all diesen Eindrücken unweigerlich den Begriff des Reichs der Mitte.

Als Konfuzius vor 2.500 Jahren lebte, kannte man das Reich der Mitte noch nicht, sah sich aber schon als Zentrum der Zivilisation. Die Idee einer nationalen Einheit Chinas kam erst später auf, mit den Reichseinigungen. Nachdem die Mongolen eine Stadt schufen, in der sich Marco Polo vor lauter Pracht die Augen rieb, bauten sie die Kaiser der Ming - Dynastie zu einem Himmel auf Erden aus. Und heute? Zugegeben, manchmal sieht man den Himmel von Erden aus nicht, aber nirgendwo lernen wir während einer China Rundreise so schnell, was es heißt, im Reich der Mitte zu sein.

Als einer der ersten Reiseveranstalter, der China bereiste, spielte dieser Reiseveranstalter eine tragende Rolle im Aufbau diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland und war von Beginn an mit dabei. 

Die Kaisterstädte Xian und Nanjing

Chinas Selbstbewusstsein

Auch in den Kaiserstädten Xian und Nanjing nahe Shanghai, zwischen Großer Wildganspagode und Konfuziustempel, lässt sich in der Gruppe trefflich diskutieren: Wer hat denn nun die Kultur gepachtet, WIR Europäer oder DIE Chinesen? Das traditions -  und selbstbewusste China hält uns bei unserer Rundreise den Spiegel vor und lehrt uns wie schon Marco Polos Zeitgenossen, dass es immer mehrere Wege zum Glück gibt.


Der chinesische Weg zum Glück

Vielfalt im Riesenreich erleben

Kommen wir zurück zum Anfang: Der chinesische Weg zu Glück und Erfolg ist untrennbar mit der Vielfalt des Riesenreiches verbunden. Zum Beispiel die Religionen: Konfuzius trifft auf Lao Tse trifft auf Gautama Buddha trifft auf Mohammed, und irgendwie sitzt der Papst auch noch am Tisch. Überall bei einer China Rundreise erleben wir historische und lebendige Zeugen des religiösen Miteinanders: Moscheen in Xian, Konfuziustempel in Nanjing, buddhistische Tempelhöhlen in Luoyang, es ist manchmal schwer, den Überblick zu behalten.

China: Land der Superlative und Details

Denn vieles in China ist einfach nur groß! Die Städte gehören zu den größten der Welt, die Berge Tibets zu den höchsten, der Fluss Yangtze zu den längsten. Man darf sich von den Superlativen, so beeindruckend sie sein mögen, nicht den Blick auf die Details verstellen lassen. Denn es gibt sie noch, die authentischen kleinen Dörfer und Städte, in denen das alte China uns bei unserer Rundreise die Tür öffnet. Die 40.000 - Einwohner - Stadt Pingyao südlich von Taiyuan ist so ein Ort. Das Zentrum ist von einer Ming - Mauer begrenzt, dahinter verbergen sich altertümliche Gassen, ein Konfuziustempel, ein Stadtturm und der Yamen, der Komplex alter Amtsgebäude. Und fast hätten wir es vergessen, früher gab es hier rund 20 Wechselbanken und Pingyao zeigt uns so, wie geschäftstüchtig man seit jeher in China war.


Chinas Megametropolen auf einer Rundreise erleben

Shanghai

Was für ein Kontrast offenbart sich uns, wenn wir in den Metropolen des Landes stehen. Am Bund etwa, der großartigen Hafenpromenade Shanghais. Sicherlich fällt unser Blick auch auf die kolonialen Gebäude neben uns, doch was uns gefangen nimmt, ist die Skyline Pudongs auf der anderen Seite des Flusses Huangpu: Der Oriental Pearl Tower, der Jin Mao Tower und das World Financial Center – drei 400 - plus - Meter Hochhäuser flankieren den Shanghai Tower, der mit 632 Metern zur Zeit das höchste Gebäude Chinas ist.

Hongkong

In Hongkong reiben wir uns bei unserer Rundreise die Augen. Wie kann man eine Millionenstadt bauen an einem Ort, der dafür gar keinen Platz hat? Alles in Hongkong ist ein wenig enger, eingezwängt zwischen Wasser und Bergen. Aus der ehemaligen britischen Kolonie wurde eine Sonderverwaltungszone, wie es im Bürokratenchinesisch heißt. Wir lernen bei unserer China Rundreise in Hongkong beide Seiten kennen, hören Englisch neben Kantonesisch und erfreuen uns an einer außerordentlich internationalen gastronomischen Szene genauso wie an Nachtmärkten, dem Geschichtsmuseum und der Insel Lantau.

Wasserwandern auf dem Yangtze

China auf einer Rundreise vom Wasser aus entdecken

Es waren lange Diskussionen, als der Yangtze aufgestaut wurde zu seiner jetzigen Form. Lohnt eine Kreuzfahrt auf dem Fluss noch, lautete eine oft gestellte Frage? Die Antwort damals wie heute: Natürlich! 6.380 Kilometer schlängelt sich der drittlängste Fluss der Erde auf seinem Weg vom Hochland Tibets bis zum Ostchinesischen Meer. Eine Schifffahrt zwischen Chongqing und Yichang gehört noch immer zu den Highlights einer jeden China Rundreise, die Wert auf Abwechslung und Ruhephasen legt. Die Felswände der Qutang - Schlucht sind nun zwar „nur noch“ 800 Meter hoch, aber wer erkennt schon mit bloßem Auge den Unterschied? Gut, die vielen Strudel und Stromschnellen sind verschwunden, aber der riesige Drei - Schluchten - Staudamm ist auf der anderen Seite eine eigene Attraktion, die allemal entschädigt. Und die 76 Kilometer lange Xiling - Schlucht ist noch immer eine Sehenswürdigkeit der Extraklasse.


Tibet: Das andere China

Die Hochburg des Buddhismus

Vom Wasser auf die Berge. Und auf was für welche. Die Autonome Region Tibet ist so faszinierend anders als der Rest Chinas, dass sie eigentlich ein ganz eigenes Reiseziel für sich ist. Und doch gehört allein die Bahnfahrt von Xining hinauf nach Lhasa auf das Tibet - Qinghai - Plateau zu dem Schönsten und Aufregendsten, was man bei einer China Rundreise erleben kann. Über riesige Viadukte und Brücken und durch dunkle Tunnel führt der Weg hinauf zum Tanggu - Pass auf 5.072 Metern Höhe und wieder hinunter nach Lhasa auf 3.700 Meter – auf das Dach der Welt.

Dass die Uhren hier anders ticken, sehen wir auf Schritt und Tritt. Bunte Gebetsfähnchen wehen im Wind, Tibet ist eine Hochburg des Buddhismus. Und überall grüßt die Kulisse des Himalaya - Massivs. Der Höhepunkt einer jeden Tibet Reise? Der Potala - Palast, der ehemalige Winterpalast des Dalai Lamas. Auch wenn er heute weitestgehend verlassen ist, er ist weiterhin ein Ort stiller Verehrung für viele gläubige Tibeter.

Das unbekannte China auf einer Rundreise erleben

Abseits gängiger Touristenrouten unterwegs

Wir sagten es eingangs: Eine umfassende China Rundreise, die alle landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte einschließt, würde Jahre dauern. Deshalb konzentrieren sich viele bei ihrer ersten China Rundreise auch auf die traditionellen Höhepunkte: Beijing mit der Großen Mauer, Xian mit der Terrakotta - Armee, Shanghai, Suzhou und Hangzhou am Gelben Meer. Vielleicht einige Tage auf dem Yangtze. Eine solche Reise macht Spaß, öffnet neue Horizonte und schafft Erlebnisse, von denen man noch lange zehrt. Nun kommt aber der Appetit beim Essen, wie es so schön heißt. Und deshalb ist es gut, dass es mehr China gibt, als man bei der ersten Reise entdecken kann.

Die Minderheiten Südchinas

Wir setzen unsere China Rundreise fort, abseits der gängigen Touristenrouten. Unser Ziel: Der Süden Chinas mit seiner Vielzahl ethnischer Minoritäten. 92 Prozent aller Chinesen sind sogenannte Han - Chinesen. Dabei geht der Begriff Han auf die gleichnamige Dynastie zurück, die ab dem Jahr 206 v. Chr. rund vierhundert Jahre lang regierte. Aber erst im frühen 20. Jahrhundert entstand das Konzept einer chinesischen Nation mit den Han als größter Nationalität. Im Süden des Landes allerdings leben viele der 55 anerkannten ethnischen Minoritäten. Hier ist bei einer Rundreise die ganze Vielfalt Chinas in den Gesichtern der Menschen, ihrer Kleidung, ihren Sprachen und Dialekten und ihren Traditionen abzulesen.

Die Hakka kommen zum Beispiel ursprünglich aus Sibirien. Seit mehr als 1.000 Jahren aber leben sie in der Region um Longyan, 150 Kilometer im Landesinneren von Xiamen, in festungsgleichen Rundhäusern. Die Yao wurden erstmals vor mehr als 2.500 Jahren erwähnt, viele von ihnen leben heute in Grenznähe zu Vietnam, Laos und Myanmar. Die Dong sind bekannt für ihre virtuosen Holzbauten, die pagodenartigen, heiligen Trommeltürme und die aufwendig hergestellten und überdachten „Wind - und - Regen - Brücken“. Die Miao wurden schon vor mehr als 2.000 Jahren von den Han immer weiter nach Süden verdrängt. Sie tragen an Festtagen aufwendigen Kopfschmuck. Eine letzte Volksgruppe auf unserer Rundreise durch Chinas Süden sind die Naxi, die in der Provinz Yunnan leben und eine ganz besondere spiritistische Naturreligion leben.


Bilderbuch China

Im Süden begegnet uns bei unserer Rundreise immer wieder das unbekannte Bilderbuch - China. In Guilin in der Provinz Guangxi haben die Götter und die Natur wunderschöne Landschaften geformt: mystische Karstkegel, die inmitten von Reis -  oder Lotusfelder stehen, Bambuswälder und märchenhafte Bergszenerien unter der Sonne des Südens. Und durch diese Landschaften fließt zwischen Guilin und Yangshuo der bezaubernde Li - Fluss.

Die weltweit größten Reisterrassen

Ganz im Süden Yunnans dann, nahe der vietnamesischen Grenzen, haben die Hani die weltweit größten Reisterrassen gebaut. Wie surreale Gemälde sehen diese fantastischen Anlagen aus der Luft aus. Unwirklich schön wird es auch weiter im Norden, zwischen Dali, Lijiang und Zhongdian: Das knapp 5.600 Meter hohe Jadedrachen - Schneegebirge ist schon aus der Ferne zu sehen und thront mit seinen schneeweißen Gipfeln über uns wie eine kalligraphierte Landschaft mit Seen, hölzernen Brücken und Pagoden.

Die Tigersprungschlucht

Dann ein letzter Höhepunkt einer Südchina Rundreise – die Tigersprungschlucht. Sie ist mit 3.900 Metern die tiefste Schlucht der Welt. Glaubt man der Legende, so kann ein Tiger die Schlucht in zwei Sprüngen meistern. Was kommt danach? Eine kurze Busfahrt und die letzte große Stadt vor dem Himalaya – Zhongdian, auch bekannt als Shangri - La. Ein wunderbarer Ort, um über das Paradies und die Vielfalt Chinas nachzudenken und eine kleine Rundreise durch die bekannten und weniger bekannten Regionen des Landes zu beenden.

Mittwoch, 1. März 2023

Indien - Taj Mahal trifft Technologie

Erlebnisse aus 1001 Nacht für alle Sinne

Duftende Gewürze betören mit ihren Aromen, farbige Saris leuchten in der Sonne, die Atmosphäre in den Straßen ist quirlig und aufregend – eine Rundreise durch Indien ist ein wahres Abenteuer für alle Sinne. Es sind die faszinierenden Kontraste und gelebten Gegensätze, die Indien ausmachen und prägen. Auf dem Land in traditionellen Bauerndörfern überlebt die Vergangenheit. Kuhdung trocknet als Brennstoff in der Sonne und Ochsenkarren sind übliche Verkehrsmittel. In den südlichen Metropolen wie Bengaluru und Hyderabad hingegen arbeiten Computerspezialisten in modernen Hochhäusern. Unsere Indien Rundreise bringt uns zu den Highlights dieser größten Demokratie der Welt – so sieht Indien sich jedenfalls selbst.

Sehenswürdigkeiten auf einer Rundreise durch Indien

Delhi, Agra, Taj Mahal, Rajasthan, Jaipur, Bengaluru

Vielfalt erleben auf einer Indien Rundreise

Alleine die Lage Indiens ist von geografischer Vielfalt geprägt: Sie reicht von den Höhenzügen des Himalajas im Norden mit Hochtälern wie Ladakh über ursprüngliche Oasen in der Wüste Thar und die Gangesebene und tropische Strände bei Goa bis hin zu grünen Kokospalmen - und Teeplantagen im südlichen Kerala. Zwischen diesen mehr als 3.000 Kilometern finden wir auf unserer Indien Rundreise Gebetsstätten unterschiedlicher Glaubensrichtungen, herrschaftliche Tempelanlagen, mittelalterliche Festungen und Maharajapaläste sowie versteckte und weltbekannte Kulturschätze wie das Taj Mahal in Agra und den Palast der Winde in Jaipur. Ein kurzer Blick zurück: Bereits 2.300 vor Christus entstanden die ersten Hochkulturen, dann wanderten arische Stämme ein, hinduistische und buddhistische Dynastien wechselten sich ab. Durch die islamische Eroberung im 11. Jahrhundert vermischten sich die Kulturen und Religionen. Und das spürt man bis heute.

Mahatma Gandhi

Indien ist erst seit achtzig Jahren unabhängig

Bei dieser reichen Vergangenheit darf man eins nicht vergessen: Erst vor achtzig Jahren erhielt Indien seine Unabhängigkeit und damit seine jetzigen Grenzen, nachdem Mahatma Gandhi jahrzehntelang die Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen die ehemalige britische Kolonialmacht aufrief. Der friedvolle Revolutionär ermutigte seine Landsleute zum gewaltfreien Aufstand gegen die englischen Kolonialherren. Mit dem berühmten Salzmarsch 1930 wollte Gandhi das Salzmonopol der Briten beenden und setzte doch viel mehr in Gang. Er einte seine Landsleute über Kasten, Geschlecht und Religion hinweg und erreichte als Mahatma, als „Große Seele“, mit seinem gewaltfreien Widerstand die Unabhängigkeit. Sein friedvoller Weg beeinflusste übrigens Martin Luther King, Nelson Mandela und den Dalai Lama. Machen wir uns also auf und suchen wir Zeugen dieser bewegenden Vergangenheit. Was hinterließen die islamischen Eroberer, was Händler und Seefahrer, aber auch Portugiesen, Holländer, Franzosen und die Briten?


Sehenswertes in der Metropole Delhi

Neu - Delhi: Start unserer Indien Rundreise

Fangen wir an und suchen wir die Antworten auf unserer Indien Rundreise im Herzen Indiens in der Metropole Delhi. Große Parks und Alleen sowie eine geometrische Straßenführung und koloniale Architektur: Das Regierungsviertel Neu - Delhi wirkt wie am Reißbrett entstanden und so ist es auch. Ab 1911 geplant, 1931 eingeweiht, verwirklichten die Engländer ein geordnetes und modernes Verwaltungszentrum. Verwundert reiben wir uns die Augen über so viel Monumentalarchitektur. Und das soll Indien sein? Ja, auch, aber nicht nur. Ein Teil der Geschichte ist das moderne Regierungsviertel allemal. Genauso wie das India Gate. Nach dem Vorbild des Arc de Triomphe in Paris erinnert das Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Alt - Delhi

Weiter nördlich entdecken wir dann die ehemalige Moghulmetropole Alt - Delhi und schlendern durch enge Gassen und Basare mit exotischen Gerüchen. Hier schlägt das wahre Herz Indiens. Schon stehen wir vor dem Roten Fort, einer faszinierenden Festungsanlage aus rotem Sandstein. Weiter geht es zur großartigen Freitagsmoschee, der größten Moschee Indiens, und zu Mahatma Gandhis Gedenkstätte Raj Ghat. Das alles ist nur ein Teil einer Millionenmetropole, die beständig wächst. Aber wo finden wir die märchenhafte Seite Indiens? Bei den Maharajas und ihren Palästen?


Rajasthan: Im Land der Paläste und Maharajas

Jaipur: Das Land der Könige

Unsere Indien Rundreise führt uns nach Rajasthan, in das Land der Könige, in die Hauptstadt Jaipur, die neben Agra mit dem Taj Mahal übrigens bei Reisenden sehr beliebt ist. Vielleicht liegt das ja an der Altstadt mit den rosarot gestrichenen Häusern? Den Anstrich erhielten sie 1876 in Vorbereitung auf den Besuch von Kronprinz Albert Eduard, Prince of Wales. Seitdem wird die traditionelle Farbe der Gastlichkeit immer wieder aufgefrischt. Die „Pink City“ hat aber noch mehr zu bieten. Unser nächstes Ziel ist der Palast der Winde. Diese Fassade mit ihren unzähligen Fenstern entführt uns in die Zeit der Rajputenfürsten und ihrer Haremsdamen. Denn diese konnten hinter dem steinernen Fächer auf die Straße und die üppigen Festumzüge blicken, aber blieben selber im Verborgenen. Ein Ausflug nach Amber bringt uns einer Festungsanlage näher, die so typisch für den Burgcharakter vieler Paläste Rajasthans ist.

Pilgerort Pushkar

Und dann erreichen wir Pushkar, idyllisch an einem See inmitten der Wüste gelegen. Dieser Pilgerort nimmt in der Hierarchie der Hindus einen sehr hohen Rang ein, denn hier steht einer der wenigen Brahma - Tempel des Landes. Das farbenprächtige Pushkarfest, eine Mischung aus Wallfahrt, Markt und Kirmes, zieht alljährlich tausende von Besuchern an. Mit Fatehpur Sikri, der Stadt des Sieges, erkunden wir eine fast vollständig erhaltene Mogulstadt aus dem 16. Jahrhundert, die kurz nach ihrer Fertigstellung wieder verlassen wurde. Heute wie damals beeindruckt das 53 Meter hohe Siegestor, das höchste Portal Indiens.


Das Taj Mahal in Agra 

Ein meisterliches Bauwerk für ewige Liebe

Und dann stehen wir in Agra vor dem Taj Mahal. Eines der bekanntesten Bauwerke, meistfotografiert, ein architektonisches Kleinod und Zeichen unsterblicher Liebe. Kurz zu den Daten: Der große Moghulkaiser Shah Jahan errichtete dieses Grabmal der Liebe für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die bei der Geburt des 14. Kindes im Alter von 38 Jahren starb. Beindruckt von der vollkommenen Symmetrie wandern wir entlang des Gebäudes aus weißem Marmor und tauchen ein in die mystische Aura dieses vollkommenen Mausoleums.

Schönheit hat ihren Preis

Sie muss bemerkenswert gewesen sein und war nicht nur Lieblingsfrau, sondern auch Beraterin und Begleiterin des großen Moghulkaisers Shah Jahan. Bei der Geburt des 14. Kindes starb Mumtaz Mahal im Jahr 1631. Als Zeichen ewiger Liebe ließ der zutiefst traurige Moghulkaiser das Taj Mahal in Agra errichten. Ein Grabmal der Weltklasse mit perfekter Symmetrie, aus weißem Marmor mit herrlichen Intarsienarbeiten aus Türkis, Karneol und Lapislazuli. Auf jeder Indien Rundreise ist dieses weltberühmte Mausoleum ein Muss. Jeder hat schon einmal ein Foto gesehen, vielleicht sogar eigene Bilder im Kopf. Wenn man dann aber selbst durch das dunkle Eingangstor tritt und dieses wunderbare Bauwerk vor einem liegt, dann weiß man, warum sich niemand diesem mystischen Anblick entziehen kann.

Gartenanlage als Symbol des Paradieses

Bei der Planung und dem Bau wurde nichts dem Zufall überlassen. Das Taj Mahal liegt symbolträchtig am Ende eines rechteckigen Gartens, der durch Wassergräben symmetrisch in vier Bereiche geteilt ist und das Paradies symbolisiert. Und so spazieren wir durch dieses Highlight unserer Indien Rundreise und sind entzückt von der Gartenanlage, nähern uns langsam dem Taj Mahal, werden von seiner Spiegelung im Wasser begleitet, die wunderbare Kontraste zum Blau des Himmels und dem Grün der Bäume schafft. Der quadratische Hauptbau selber steht auf einer 100 mal 100 Meter hohen Marmorplattform und wird von vier Minaretten eingerahmt, die nur zur Zierde dienen. Die elegante Hauptkuppel ist ein architektonisches Meisterwerk. Wenn wir das Grabmal umrunden, sehen wir herrliche Intarsienarbeiten, die überwiegend Pflanzenmotive zeigen, sowie Verse aus dem Koran.


Ruhestätten befinden sich in einer Gruft

Das Innere des Taj Mahals ist im Vergleich dazu eher bescheiden. Die Grabmäler im kleinen Zentralraum sind nur Scheingräber, sogenannte Kenotaphe, die eigentlichen Ruhestätten befinden sich in einer verschlossenen Gruft darunter. Zwei identische Sandsteingebäude rahmen das Meisterwerk ein, links steht eine Moschee, auf der anderen Seite ein Gästehaus. Aber: Schönheit hat ihren Preis. Der Bau der Anlage hat 22 Jahre lang gedauert. Neben 20.000 Arbeitern, darunter Schreiner und Schmiede, waren auch Elefanten, Esel und Kamele im Einsatz. Den Bau einer Moschee oder eines Grabmals durch Sondersteuern zu bezahlen, war damals durchaus üblich. Für das Taj Mahal musste die Bevölkerung rund um Agra aufkommen. Ob Shah Jahan im fertig gestellten Grabmal seiner geliebten Frau gedenken konnte, ob das Mausoleum aus reinem Marmor ist und viele weitere Informationen erfahren Sie dann direkt vor Ort, auf unserer Indien Rundreise am Taj Mahal.

Ahmedabad

In Agra sehen wir noch die perfekte Festung mit dem Roten Fort, das zu den beeindruckendsten Wehrbauten Indiens gehört und tatsächlich die größte Befestigungsanlage der Welt ist. Unser nächstes Ziel auf unserer Rundreise in Indien ist Ahmedabad, die ehemalige Hauptstadt von Gujarat. Uns erwartet ein faszinierendes Potpourri aus Tradition und Moderne, Islam und Hinduismus. Auf der östlichen Seite des Sabarmati - Flusses befindet sich die Altstadt mit zahlreichen Moscheen, engen Gassen, bunten Basaren und historischen Kaufmannshäusern. Wir besichtigen die Sidi - Sayid - Moschee und natürlich den Sabamati - Ashram, wo Mahatma Gandhi lebte und 1930 der legendäre Salzmarsch begann.

Rundreise durch Südindien

Gegensätze ziehen sich an

Ortswechsel. Unsere Rundreise führt uns nach Südindien, wo die Traditionen noch ursprünglicher scheinen und sich doch mit modernen Entwicklungen arrangieren müssen. Uns erwartet ein Nebeneinander von lokalen Gepflogenheiten und Errungenschaften der neuen Zeit. Wie in Bengaluru, Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka. Im Silicon Valley Indiens findet sich führende Computertechnologie neben traditionellem, fast mittelalterlichem Alltagsleben.

Fantastische Tempelanlagen wie der Shiva - Tempel von Halebid und der Tempel in Belur mit seinen sehr schönen, aus einem Stück gehauenen Eckfiguren erwarten uns. Die Tempelanlage in Somnathpur aus der Hoysala - Dynastie des 13. Jahrhunderts zählt zu den schönsten und interessantesten Bauwerken der Welt. Aber auch die Natur hat hier einiges zu bieten.

Kerala

Die Berge sind teilweise mit Teeplantagen überzogen, in Kerala entdecken wir die Backwaters, ein vernetztes Wasserstraßensystem im dschungelartigen Hinterland. Kochi ist eine malerische Hafenstadt und Zentrum Keralas. Schon in der Antike war Kochi ein berühmter Gewürzhandelsplatz. Die Lage ist ausgesprochen reizvoll: Verstreut über viele kleine Inseln gehört Kochi zu den schönsten Städten Indiens.

Und hier unten im Süden Indiens spüren wir auf unserer Rundreise, dass der internationale Handel schon immer ein Garant für kulturelle Begegnung war. Ganz selbstverständlich sehen wir portugiesische Kirchen, eine Synagoge, eine der ältesten Franziskanerkirchen Indiens und die berühmten chinesischen Fischernetze. Ein Miteinander der Gegensätze, ein Nebeneinander von Tradition und Moderne.


Religiöser Vielfalt begegnen auf einer Indien Rundreise

Fragile Pluralität?

Die Farben der Flagge Indiens: Orange repräsentiert den Hinduismus, Grün den Islam und der Mittelstreifen in Weiß steht für die restlichen Glaubensrichtungen. Die Landesflagge Indiens symbolisiert die Vielfalt der Religionen, denn es gibt im Land keine offizielle Staatsreligion. Auf unserer Indien Rundreise erleben wir immer wieder, wie intensiv der Alltag der indischen Bevölkerung von Glaube und Tradition geprägt ist. Wir besuchen hinduistische, buddhistische und Sikh - Tempel, Ashrams, Moscheen und sogar Kirchen. Wir begleiten Menschen, die ihren Göttern Opfer bringen, mit Blumen und Öllampen und im stillen Gebet. Indien war schon immer ein spirituelles Land mit magischer Anziehungskraft. Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus haben auf dem Subkontinent ihre Wurzeln und noch heute ihre Heimat. Deshalb fragen wir uns auch auf unserer Indien Rundreise: Wie kommen die großen Glaubensrichtungen heute miteinander aus? Leben sie in Harmonie, nebeneinander oder sogar gegeneinander?


Hinduismus dominiert in Indien

Indien ist die Wiege des Hinduismus und so verwundert es nicht, dass rund 80 Prozent der Inder tief in dieser Glaubensrichtung verwurzelt, die wir nach westlichen Vorstellungen zwischen philosophischer Orientierung und religiöser Alltagspraxis verorten. Der mehr als 3.000 Jahre alte Glaube an Karma und Wiedergeburt, an die Trias Brahma, Shiva und Vishnu in all ihren vielfältigen Manifestationen, ein archaisches aber höchst aktuelles Kastensystem: All dies erleben wir auf unserer Rundreise durch Indien, wenn wir hinduistische Tempel besuchen und mit den Menschen ins Gespräch kommen, über ihre Vorstellungen von der Welt und ihren Glauben.

Der Islam ist zweitgrößte Religion in Indien

Der Islam ist mit über 13 Prozent Anhängern die zweitgrößte Religion in Indien. Die wie das Christentum streng monotheistische Glaubensrichtung fand ihren Weg mit muslimischen Händlern und Eroberern ihren Weg auf den Subkontinent. Eine aktuelle Bestandsaufnahme auf einer Rundreise durch Indien liefert ein ambivalentes Bild vom Zusammenleben der Religionen. Auf unserer Indien Rundreise sehen wir die größte Moschee in Delhi und hören viel über das riesige Mogulreich, das seinen Höhepunkt von 1527 bis 1707 hatte. Auf unserer Indien Rundreise wird uns auch klar, dass der Glaube, egal welcher Richtung, ein essenzieller Bestandteil des Alltags, der Kunst und Architektur war und immer noch ist. Aber es wird auch deutlich, dass „Zuhören“, die Grundlage einer jeden Religion und Verständigung, manchmal im Alltag zu kurz kommt.

Im Geburtslands Buddhas

Dass der Buddhismus in Indien geboren wurde, kann man bei einer Rundreise fast übersehen, wenn man nicht genau hinschaut. Obwohl Siddharta Gautama, besser bekannt als Buddha, in Indien im 6. Jahrhundert vor Christus als Fürstensohn geboren wurde, sind heute weniger als ein Prozent der Inder Buddhisten. Von der nordindischen Heimat Gautamas breitete sich der Buddhismus über Sri Lanka, Zentral -, Ost -, und Südostindien aus. Heute finden wir vom ursprünglichen Theravada - Buddhismus nur noch wenige Spuren in Indien. Wohl aber von der tibetischen Lesart, der wir während unserer Rundreise durch den Norden Indiens in der ehemaligen britischen Hill Station Dharamsala, begegnen. Hier hat heute das Oberhauptes der tibetischen Buddhisten, der Dalai Lama, mitsamt der tibetischen Exilregierung, seinen Sitz.

Jaina und Sikhs, Parsen und Christen

Die religiöse Vielfalt Indiens scheint unendlich. Bei unserer Indien Rundreise treffen wir im Süden immer wieder auf Christen, ihre Symbole und Gotteshäuser. Die Portugiesen brachten die Religion in der katholischen Ausprägung mit nach Indien. Und sie waren überrascht, schon Christen in Indien vorzufinden: Die Thomas Christen führen ihre Mission direkt auf den Apostel zurück, der 72 nach Christus in Chennai das Martyrium gefunden haben soll. Auch Parsen, Anhänger der Zoroastrismus, treffen wir in Indien. Ihre uralte Religion fand aus Persien den Weg nach Osten.

Der Jainismus wiederum, der sich vor mehr als 2.500 Jahren aus dem Brahmanismus entwickelte, ist vielen im Westen ein Rätsel geblieben. Keine Religion, mehr eine Lebenseinstellung leben die Jaina. Eine Einstellung, die auf dem strikten Prinzip beruht, keinem anderen Lebewesen Schaden zuzufügen.

Die Sikhs schließlich sind die jüngste Glaubensgemeinschaft des heutigen Indiens: Vor rund 500 Jahren wurde der Sikhismus, dem heute in Indien fast zwei Prozent der Bevölkerung folgen, durch Guru Nanak Nev gestiftet. Rezitation und Meditation, harte Arbeit und das Teilen mit Bedürftigen sind die drei Pfeiler dieser außerordentlich pragmatischen Glaubensrichtung, die wir bei unserer Indien Rundreise immer wieder im Norden des Lands treffen.

Wo immer wir in Indien also reisen, die spannende Vielfalt des Glaubens Indiens reist mit uns. Schauen wir also, fragen und hören zu, bei Hindi und Muslimen, Christen und Sikhs, Buddhisten und Parsen. Und lernen wir.

Dienstag, 28. Februar 2023

Indochina - Am Ufer des Mekong

Vietnam, Kambodscha und Laos – eine Rundreise zur Vielfalt Indochinas

Das Schicksal führte Vietnam, Kambodscha und Laos zusammen. Die französischen Kolonialherren vereinten einst diese drei so unterschiedlichen Länder zur Region Indochina. Genauer gesagt, übernahmen sie 1887 den Begriff Indochina von Conrad Malte - Brun, der diesen das erste Mal 1810 in seinem sechsbändigen Werk "Précis de la Géographie Universelle" prägte. Und so hieß die neue Kolonie Union Indochinoise. Wussten Sie, dass die Bezeichnung Südostasien erst seit dem Zweiten Weltkrieg benutzt wird? Auf einer Rundreise durch Indochina beschäftigen wir uns deshalb natürlich mit dem kolonialen Erbe und einer weiteren schicksalhaften Gemeinsamkeit: dem Kommunismus. Ab 1975 brachte diese Ideologie den drei Ländern eine unfreiwillige Isolation, aus denen sich Kambodscha, Laos und Vietnam in unterschiedlichen Geschwindigkeiten befreien.
Freuen wir uns auf eine faszinierende Rundreise durch Indochina, in der wir drei lange Zeit verschlossene Länder mit Gemeinsamkeiten und kulturellen Unterscheiden kennen lernen. Laos, Kambodscha, Vietnam: Sie alle verbindet der Mekong. Als Lebensader Indochinas zieht sich dieser Fluss wie ein roter Faden durch Südostasien und beeinflusst das Leben an seinen Ufern maßgeblich. Auf unserer Rundreise durch Indochina begegnen wir dem faszinierenden Fluss immer wieder. Im Hochland Tibets auf rund 5.200 Metern Höhe entspringt der Mekong und begibt sich auf einen langen Weg von 4.500 Kilometern. Fast die Hälfte seiner Gesamtlänge liegt auf chinesischem Staatsgebiet, danach trennt er Myanmar von Laos und alle beide von Thailand. Weiter fließt er nach Kambodscha. Bei Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt, mündet der Tonle Sap - Fluss, den der Tonle Sap - See speist, in den Mekong und gemeinsam machen sie sich auf die letzte Etappe über die vietnamesische Grenze. Einmal im Jahr ist das allerdings anders. Wenn der Mekong Hochwasser führt, drängen seine Wassermassen in den Tonle Sap, der Nebenfluss ändert seine Fließrichtung und führt für mehrere Monate das Wasser in den Tonle Sap - See. Ein einmaliges Schauspiel. In Vietnam bewässert der Mekong am Ende als Neun - Drachen - Fluss ein 70.000 Quadratkilometer großes Delta und ist Lebensgrundlage und bester Verkehrsweg in einem. An den Ufern liegen kleine Dörfer, schwimmende Märkte, Fischfarmen und fruchtbare Gärten. Am Ende seiner Reise mündet der Mekong ins Südchinesische Meer.

Montag, 27. Februar 2023

Indonesien – Vielfalt der 17.000 Inseln

Eine Rundreise durch Indonesien – zu Tempeln, Vulkanen und Altvölkern

Indonesien – mehr als 17.000 Inseln bilden das größte Inselreich der Erde. Wetten, dass auch für Sie eine dabei ist? Auf Sumatra im Westen, Java in der Mitte und Sulawesi im Norden finden wir bei einer Rundreise durch Indonesien die Spuren und Zeugnisse vieler Kulturen und Religionen, undurchdringlichen Regenwald, sattgrüne Reisterrassen und majestätische Vulkane. Tauchen wir ein in eine Welt voller Mythen, Rituale und exotischer Traditionen.

Erster Stopp unserer Rundreise durch Indonesien ist Sumatra. Das klingt nach Exotik und üppiger Natur. Die zweitgrößte Insel des Inselreiches ist von außerordentlicher natürlicher Schönheit und Vielfalt. Das war auch der Grund für die niederländischen Kolonialherren, sich für Sumatra zu interessieren. Und für die Rohstoffe, die die Natur hervorbrachte. Palmöl, Tropenholz, Kautschuk, Kapok, Tabak, Tee und Kaffee lieferte die „Insel des Goldes“. Und noch heute steuert Sumatra fast 60 Prozent zum Bruttosozialprodukt Indonesiens bei – dem Erdöl und Erdgas sei Dank. In der Tiefebene der Insel finden wir üppige Regenwälder, an der Westküste türmt sich über 1.700 Kilometer Länge das Barisangebirge auf.

Der Norden Sumatras gehört zu den meistbesuchten Regionen der Insel. Startpunkt aller Erkundungen hier ist während einer Rundreise durch Indonesien Medan. Sie ist die Hauptstadt der Nordprovinz. Wir treffen auf eine kosmopolitische Metropole, die während der Kolonialzeit zu einem ethnischen Schmelztiegel wurde: Javaner, Batak, Aceher, Christen, Sihks und Tamilen ließen sich hier nieder. Wir lernen gleich zu Beginn unserer Rundreise durch das faszinierende Indonesien in der Raya - Moschee, dass wir im größten islamisch geprägten Staat der Welt unterwegs sind. Dass Medan eigentlich „Schlachtfeld“ bedeutet, erfahren wir im Sultanspalast. Denn dort, wo sich heute die Hauptstadt befindet, befehdeten sich immer wieder die Sultane von Deli und Aceh.


Naturwunder auf Sumatra

Von der Stadt in die Natur. In Nationalparks wie dem Gunung Leuser leben heute die letzten „Waldmenschen“ Sumatras. Früher waren die Orang - Utans neben Sumatra - Elefanten, zweihörnigen Sumatra - Nashörnern und Königstigern weit verbreitet. Heute müssen sie vor der Zivilisation geschützt werden, leben zurückgezogen in den Wäldern oder werden in Auffangstationen auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Zu den Highlights Sumatras gehört während einer Rundreise durch Indonesien unbestritten der Toba - See. Es ist schon einige Millionen Jahre her, aber es muss eine der bisher gewaltigsten Vulkanexplosionen auf der Erde gewesen sein, die den bis zu 500 Meter tiefen und 530 Quadratkilometer großen Toba - See schuf. Es waren und sind bis heute die Vulkane, die die Topografie Indonesiens bestimmen und das Ackerland so fruchtbar machen. Wie zerstörerisch aber die Aktivität der rund 140 Vulkane Indonesiens sein kann, zeigte die Explosion des Krakatau 1883, die rund 36.000 Menschen tötete. Die Vulkanasche sorgte noch im weit entfernten Europa für ungewohnte Lichtphänomene. Rund um den Toba - See aber zeigt sich die Vulkanlandschaft heutzutage von ihrer idyllischen Seite. Und wie sie mit und vom See leben, erzählen uns die dort siedelnden Batak, ein altmalaiisches Volk, das für seine imposanten Holzbauten und seine megalithischen Steinsetzungen bekannt ist.


Java – kulturelles Herz

Szenenwechsel: Wir sind in Jakarta, Indonesiens Hauptstadt auf Java, der Hauptinsel. Mit rund 18 Millionen Einwohnern kann man Jakarta mit Recht einen tropischen Moloch nennen. Bei unserer Rundreise durch Indonesien schauen wir uns die Kolonialgebäude am Fatahillah Square an und machen uns dann auf ins Grüne. In Bogor empfängt uns der größte Botanische Garten Südostasiens. Ein deutscher Botaniker begründete ihn Anfang des 19. Jahrhunderts im Auftrag der niederländischen Kolonialregierung in der Sommerresidenz des Gouverneurs. Wer sich heute auf den rund fünf Kilometer langen Rundgang durch den Park macht, trifft auf rund 20.000 Pflanzenarten, die in Indonesien wachsen. Das Zentrum der Insel Java ist auch das Zentrum der javanesischen Kultur. Rund 200 Kilometer breit und 1.000 Kilometer lang ist Java, aber rund um die alte Sultansstadt Yogyakarta liegt das kulturelle Herz der Insel.

So tauchen wir bei unserer Rundreise durch Indonesien in Borobodur und Prambanan nochmals in die Religionsgeschichte des Archipels ab. Mit der Indisierung Indonesiens kamen auch indische Glaubensvorstellungen nach Java, buddhistische und hinduistische Vorstellungen existierten eine Zeit lang parallel, bevor im 13. Jahrhundert die Islamisierung einsetzte. Mit dem Borobodur erwartet uns nicht weniger als die größte buddhistische Tempelanlage der Welt, in Prambanan das wichtigste hinduistische Heiligtum Javas. Ein wunderbarer Ort, um sich in den Geschichten des Ramayana - Epos zu verlieren.

Der Osten Javas ist wiederum stark vulkanisch geprägt, und viel ließe sich hier über den Pazifischen Feuerring, Plattentektonik und geologische Besonderheiten sagen. Das alles tritt jedoch hinter das Erlebnis zurück, am frühen Morgen zu sehen, wie die Sonne über den Nebelschwaden in der Caldera des Tengger - Kraters und dem Vulkan Bromo aufgeht. Eine Erinnerung fürs Leben. Und auch der Vulkan Ijen im Osten Javas lässt uns bei unserer Rundreise durch Indonesien tief in die Erdgeschichte schauen. Mitten im Krater, den wir nach einer dreistündigen Wanderung erreichen, glänzt ein türkisgrüner Schwefelsee, an dessen Rändern noch heute Schwefel per Hand und unter schweren Bedingungen abgebaut wird.


Sulawesi – im Land der Toraja

Die Insel Sulawesi hat viele Facetten. Sie ist ein Paradies für Taucher und ein Erlebnis für Aktivreisende. Uns interessiert während unserer Rundreise durch Indonesien aber die spannende Kultur der Insel. Insbesondere die der Toraja. Vor mehr als 3.500 Jahren wanderte dieses protomalaiische Volk aus dem Süden Chinas auf Sulawesi ein, siedelte zunächst an den Küsten und wurde später in die Bergwelt des Zentrums Sulawesis abgedrängt. „Menschen im Inneren“ nennen die im Süden siedelnden Bugis folgerichtig ihre Nachbarn in den Bergen. Das Faszinosum der Toraja liegt in der Architektur ihrer Häuser und insbesondere in den komplexen Totenritualen, die Besucher aus aller Welt anziehen. Ohne Nagel kommen die riesigen und mit schiffsbodenartigen Dächern versehenen Häuser der Toraja - Aristokratie aus. Rund um Rantepao, den Hauptort des Toraja - Landes, sieht man diese Häuser in vielen Dörfern. Ebenso kommt man immer wieder an den Felsen- und Höhlengräbern der adligen Toraja, geschmückt mit täuschend echten Holzfiguren der Verstorbenen, vorbei. Bei den Toraja bilden die Trauerfeierlichkeiten den rituellen Höhepunkt des Lebens und ein „Dirapai“, eine Bestattungszeremonie eines Adligen, kann schon einmal fünf bis sieben Tage dauern. Tausende geladene Besucher beschenken die Angehörigen des Verstorbenen, Wasserbüffel und Schweine werden in großer Zahl geopfert, Hahnenkämpfe finden neben Totenklagen statt. Ein ebenso archaisches wie spannendes Bild bietet sich dem Bebachter, der das Glück hat, ein „Dirapai“ zu erleben.

Sumatra, Java, Sulavesi – drei der über 17.000 Inseln des indonesischen Archipels. Drei Inseln, auf denen wir einen Großteil des landschaftlichen, kulturellen und ethnischen Kaleidoskops des Inselreiches erleben können. Zwischen Vulkanen, überbordender Natur, Tempeln und uralten Völkern – eine Rundreise zur faszinierenden Vielfalt Indonesiens.

Sonntag, 26. Februar 2023

Japan - Tokio, Tradition und Moderne

Kontraste zwischen Kirschblüte und Großstadt - Flair

Samurai – spätestens seit 1867 beschrieb dieser Begriff einen Arbeitslosen des alten Kriegerstandes. Und trotzdem scheint er Würde, Loyalität und Respekt zu vermitteln. Drei Attribute, die viele auch heute mit Japan verbinden. Und so sehr wie die Einhaltung der Etikette den Zustand der Gesellschaft definiert, so sehr erwartet jeden Reisenden eine übergroße Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft im Land der aufgehenden Sonne. Kaum jemand würde vor Antritt einer Japan Rundreise seine Erwartungen auf einen Strandurlaub konzentrieren. Und doch haben wir die Möglichkeit, beim Baden die höchsten Wonnen der Entspannung zu finden – in einer der tausenden Thermalquellen der Vulkaninseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Ein Tipp für alle Erstreisenden: Ignorieren Sie ihre kulturelle Prägung. Eine der ersten Erfahrungen auf einer Japanreise wird sein, dass diese nicht angeboren ist.

Sehenswürdigkeiten auf einer Japan Gruppenreise

Tokio, Kyoto, Traditionelle Gärten, Fujisan, Hiroshima

Tradition trifft Postmoderne auf einer Gruppenreise durch Japan

Widersprüche? Nicht für Japaner!

Kaum in Narita gelandet, sehen wir uns starken Kontrasten gegenüber. Wohl nirgendwo auf diesem Erdball werden wir eine vergleichbare Erfahrung machen. Nur hier kann man die Rituale des Shintoismus erleben, wie etwa beim Sanja Matsuri - Fest am Sensoji - Tempel. Beinahe ekstatische junge Menschen schieben Schreine durch die verschwitzte Menge und finden sich wieder in längst verloren gedachter Traditionalität. Die andere Seite: Ihr Geld verdienen einige von ihnen als professionelle Gamer in einer hochtechnisierten Welt. Der Buddhismus, die Schrift, der Bonsai und die Teezeremonie: All dies kam aus China nach Japan. Doch als dessen Stern drohte, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, übernahm man kurzerhand das Bürgerliche Gesetzbuch Preußens - und die Heeresordnung gleich mit. Ein beinahe herzloser Pragmatismus, könnte man denken. Doch in Wahrheit vereinen Japaner Traditionen und Postmoderne in einer uns fremden, für sie aber selbstverständlichen Art und Weise.


Philosophisches Hinterfragen hatte in Japan nie eine intellektuelle Heimat. Zu nah am Zweifel. Zu groß die Gefahr, dass eine Tradition auch die Verkörperung falschen Verhaltens sein könnte. Dann sich doch lieber gleich berufen auf den Ursprung, die japanische Genesis, die aus der genealogischen Verbindung von Göttern und Herrschern resultiert. Wir haben vor allen Dingen ein modernes Bild im Kopf, wenn wir nach Japan reisen: In jedem Haushalt der Welt scheinen sie vorhanden zu sein, die elektronischen Geräte der japanischen Industriekultur. Längst sind japanische Fahrzeuge mitverantwortlich für einen großen Teil der Mobilität in allen Erdteilen. Und doch ist es selbst in Shanghai mittlerweile leichter, eine Unterhaltung über das Wetter auf Englisch zu führen als in den Metropolen Japans. Mit der nötigen Unvoreingenommenheit lassen wir uns bei einer Japan Rundreise auf eine Erfahrung ein, die unseren Fragen eine neue Qualität geben wird.


Tokio: Ein Höhepunkt auf jeder Japan Gruppenreise

Japans faszinierende Hauptstadt entdecken

Gerade mal 150 Jahre ist die Geschichte Tokios alt, und in dieser Zeit wurde es schon zwei Mal quasi dem Erdboden gleichgemacht. Ob Erdbeben oder Krieg - „Un ga nai“ erklärt japanisch - lakonisch jede Katastrophe: „Kein Glück gehabt.“ Wir schauen uns in Japans faszinierender Hauptstadt um und entdecken gleich wieder spannende Gegensätze. Der berühmte Meiji - Schrein wurde am 1. April 1945 bei einem Bombenangriff zerstört, aber über 100.000 Freiwillige sorgten für die Fertigstellung des heutigen Bauwerks im Jahre 1958. Vom 20. ins 21. Jahrhundert: Mit 634 Metern ist der Skytree der höchste Fernsehturm der Welt und wir schauen herab auf etwas, was sich am Boden noch weniger nachvollziehen lässt. Wie die Menschen es schaffen, die riesigen Kreuzungen zu überqueren, erklärt wohl nur eine überdurchschnittliche Schwarmintelligenz. Tokio ist vielleicht die „urbs ultima“, der Prototyp urbaner Kultur, die Zusammenleben auf engstem Raum, Konsum und eine ganz eigene Geisteshaltung miteinander verbindet. Paris und London waren die Vorbilder der Ginza, der weltweit bekannten Flaniermeile der Stadt. Lassen wir uns treiben! Mehr braucht es nicht, um Tokio während einer Japan Rundreise besser zu verstehen.


Japanische Gartenbaukunst erleben

Kyoto, Okayama und Kanazawa

Kyoto, Okayama und Kanazawa sind drei Orte, die als besonders hervorzuhebende Stellvertreter die weltweit bewunderte Gartenbaukunst Japans repräsentieren. Das feuchtwarme Klima fördert eine einzigartige Blütenpracht - wir sind begeistert ob der wunderbaren Schönheit. "Chan“ war der ursprünglich chinesische Name für eine Interpretation des Buddhismus, die in Japan als "Zen" bis heute ihren religiös - kulturellen Beitrag leistet. Was das mit Gärten zu tun hat? Gleich einem tibetischen Tangka dienen zen - buddhistische Gärten auch der Meditation und unsere Japan Rundreise wird uns faszinierende Einblicke in diese für Europäer exotische Gartenarchitektur geben. Strahlend weißer, mit größter Perfektion geharkter Kies bildet mit akzentuiert gesetzten Pflanzen ein Ensemble einzigartiger Ästhetik, in der Wildwuchs keinen Platz findet.


Hoch hinaus auf der Gruppenreise durch Japan

Der Vulkan Fujisan

Es ist nur ein Tagesausflug von Tokio, und doch taucht man ein in eine andere Welt. 3.776 Meter hoch thront der Fujisan über dem Hakone - Nationalpark. Vier Wanderrouten führen hinauf auf den Berg, der zum ersten Mal im Jahre 663 von einem namenlosen Mönch bestiegen wurde. Zwischen der Ernennung des Schichtvulkans zum UNESCO - Welterbe im Jahre 2013 und seinem letzten Ausbruch liegen 305 Jahre. Die Wahrscheinlichkeit also, ihn unversehrt auf einer Japan Rundreise bei gutem Wetter erleben zu dürfen, ist hoch. Ebenfalls an der bereits 1964 eingeweihten Strecke des Shinkansen - Express liegt das historische Kyoto. Dreizehn buddhistische Tempel, drei Shinto - Schreine und eine Burg wurden von der Regierung als Nationalschätze Japans klassifiziert. Eine Japan Rundreise ohne einen Besuch dieser an Kultur so reichen Region wäre nicht komplett.


Die bunte Millionenstadt Hiroshima

Man täte Hiroshima Unrecht, es auf das unsägliche, aus dem Abwurf der Atombombe im August 1945 resultierende, Leid zu reduzieren. Irritierend ist, dass bis zum heutigen Tag der Grund, diese Waffe einzusetzen, nie wirklich eine Erklärung gefunden hat. Umso erstaunlicher, vielleicht aber auch gerade so typisch für den japanischen Charakter ist, dass uns heute eine überaus lebendige Millionenstadt mit einer bunten Kulturszene, trendigen Bars und einer großen Auswahl exzellenter Restaurants erwartet. Und auch wieder typisch: Die zur Schau getragene Lebenslust scheint nicht im Widerspruch zu den tiefen Gefühlen zu stehen, die man beim Besuch des Friedensparks sowie des Friedensmuseums empfindet.

Kulinarische Genüsse in Japan

Nudelsuppe? Shabu Shabu? Oder doch lieber Sushi?

Nein - es gibt ganz sicher keinen Grund, vor einer Japan Rundreise die letzten Pullover - Falten beim Packen mit Müsliriegeln und eingedostem Corned Beef zu verfüllen. Die Qualität der dargebotenen Speisen ist eh über jeden Zweifel erhaben. Jetzt geht es nur noch darum, das Richtige auszuwählen. Aber auch hier gilt, wie bei allen Überlegungen zu unserer Japan Rundreise: Freuen wir uns darauf!

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