Freitag, 3. März 2023

Bhutan – von Glücklichen und Donnerdrachen

Eine Rundreise durch Bhutan – eine unvergessliche Reise in das Land des Glücks

Eine Rundreise durch Bhutan, das einzige buddhistische Königreich der Welt, kommt dem ultimativen Abenteuer sehr nah! Die Bergwelt des Himalaya mit ihren Sechs - und Siebentausendern und den tief eingeschnittenen Tälern, wunderschöne buddhistische Klöster und Tempel sowie die Hauptstadt Thimphu sind nur einige Highlights auf einer Rundreise durch Bhutan. Wenn wir eine Papierfabrik, eine Weberei und eine Malschule besuchen, über traditionelle Märkte spazieren und in Klöstern auf Mönche treffen, erleben wir die Traditionen und den Alltag der Einwohner Bhutans hautnah. Sichtbares Zeichen der tiefen Religiosität sind die vielen Chörten, tibetische Kultbauten, Mani - Mauern, bunte Gebetsfahnen, die überall im Wind flattern, und vor allem die Klosterfeste, die sogenannten Tshechus. Machen wir uns auf zu diesem unentdeckten Ort des Glücks, wo die Menschen per Gesetz die Lebensqualität als Bruttonationalglück messen – eine ganz besondere Alternative zum Bruttoinlandsprodukt westlicher Staaten.
Das unvergessliche Erlebnis beginnt bereits bei der Anreise. Bei klarem Wetter haben wir vom Flugzeug aus eine perfekte Sicht auf das Bergmassiv des Himalaya. Und der Anflug auf den Internationalen Flughafen Paro im Westen des Landes ist ein kleiner Nervenkitzel, denn der Flughafen liegt auf über 2.000 Metern Höhe in einem Tal. Nur sehr erfahrene Piloten dürfen hier landen und die Flugzeuge, mit denen die bhutanischen Airlines fliegen, verfügen über spezielle aufgerüstete Motoren.

Im Land des Donnerdrachens

Dann sind wir da, in Bhutan. Oder Druk Yul, wie man hier auf Dzongkha sagt – im „Land des Donnerdrachens“. Donnerdrachen – wie das schon klingt! Gleich zu Beginn unserer Rundreise durch Bhutan sind wir gefangen von den Legenden, Geschichten und Mythen dieses fremden Landes. Bhutan liegt abgeschieden. Im Süden grenzt es an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Assam, Westbengalen und Arunachal Pradesh. Im Norden liegt die Autonome Region Tibet, die zu China gehört. Und die natürliche Barriere des Hochhimalaya, mit mächtigen Bergen wie dem Gangkhar Puensum, der mit 7.570 Metern der höchste Berg Bhutans ist. Lange Zeit schottete sich das Königreich vom Rest der Welt ab, wurde von regionalen Fürsten regiert und erstmals im 17. Jahrhundert in einem theokratischen Reich geeinigt. In dieser Zeit, und wir sehen sie fast an jedem Tag unserer Rundreise durch Bhutan, entstanden die mächtigen Dzong in den Provinzen des Landes, in Simthokha, Punakha, Wangduephodrang, Trongsa, Jakar, Thimphu und Paro. Respekteinflößend stehen diese Klosterburgen auf Bergen, an Flüssen, in den Städten, und sind deutliche Zeichen der Macht von weltlichen und religiösen Herrschern. Man betritt sie durch relativ kleine Tore – eine militärische Vorsichtmaßnahme – und gelangt in bunte und prächtige Komplexe aus Fachwerk, die sich um zentrale Innenhöfe gruppieren. Es ist während unserer Rundreise durch Bhutan schwierig zu entscheiden, wer der schönste der Dzong ist. Der Dzong von Punakha? Der von Trongsa? Wir sehen sie alle!


Buddhistisches Bhutan

Das Land öffnet nach wie vor nur zögerlich und sehr kontrolliert seine Tore für Touristen aus aller Welt. Und das mit Absicht. Der Schutz der traditionellen und kulturellen Werte, aber auch der unvergleichlichen Natur stehen an erster Stelle. Das Ergebnis spüren wir auf unserer gesamten Rundreise durch Bhutan. Von westlichen Einflüssen fast unberührt, ist Bhutan ein zutiefst buddhistisches Land und die tiefe Religiosität der Bewohner begleitet uns von Tag zu Tag. Schon früh, im 7. Jahrhundert, kam der Buddhismus nach Bhutan. Ein Jahrhundert später tritt dann der „Nationalheilige“ Guru Rinpoche aus dem Dunkel der Geschichte. An vielen Stationen unserer Rundreise durch Bhutan werden wir von dem „kostbaren Meister“ hören und von der Einführung des tantrischen Buddhismus im Land. Im Alltag der Menschen offenbart sich die buddhistische Religiosität in verschiedenen Formen: Täglich wird vor dem Hausaltar gebetet, Butterlampen werden geopfert und regelmäßig hohe Lamas in Tempeln und Klöstern besucht. Bhutaner pilgern zu heiligen Stätten, stellen Gebetsfahnen auf und verehren Reliquien. Eine fremde und doch verwandte Welt.

Ein Blick in den Alltag Bhutans

Rundreise Bhutan traditionelles BauwerkIst er reich, der Bhutaner? Ist er glücklich? Was denkt er? Fragen, die uns während unserer Rundreise durch Bhutan umtreiben. Es ist fast unvorstellbar: 1974 besuchten die ersten Touristen das Land, 1982 wurde der Flughafen von Paro gebaut, 1999 bekam Bhutan Fernsehen – als letztes Land der Erde. Heute haben Smartphone, Social Media und Daily Soaps Einzug gehalten. Dennoch kleiden sich Bhutaner traditionell, er mit einem Gho, sie mit einer Kira. Sie vertreiben sich die Zeit mit Bogenschießen und lieben nichts mehr, als mit einigen Freunden um einen reich gedeckten Tisch zu sitzen. Sind die Bhutaner also glücklich, auch ohne die allumfassenden Segnungen der Moderne? Laut der alle fünf Jahre stattfindenden Umfrage der Regierung zum Bruttonationalglück kann man dies zumindest für fast jeden zweiten Bewohner des Landes so sagen, auch wenn Bhutan beim Bruttonationalprodukt im globalen Vergleich abgeschlagen hinten liegt.

Höhepunkt Tshechu – Mysterienspiele

Das Highlight unsere Rundreise durch Bhutan führt uns am Ende zu den mystischen Klosterfesten, den Tshechus: Es beginnt am Morgen ganz ruhig. Im Innenhof des Dzong, der prächtigen Klosterburg von Jakar in der Provinz Bumthang, stellen sich einige Frauen in traditionellen Gewändern zu ersten Tänzen auf. Erst langsam füllt sich der Hof, kleine Kinder im Sonntagsstaat drängeln sich am Geländer der Galerie im ersten Stock. Der Provinzgouverneur und seine Entourage nehmen in der VIP - Loge Platz. Und dann explodieren die Farben und Geräusche. Die Tänzer, häufig Mönche, drehen sich in ihren bunten und wertvollen Gewändern zur Musik der Schalmeien und Trommeln, schneller und schneller, bis sie in Trance geraten. Die Zuschauer sind gebannt, allein die Atsara, die Spaßmacher, lockern mit exzessiven Posen und Zoten das Geschehen auf. Uralt sind diese Tshechus genannten Festivals, die an mittelalterliche Mysterienspiele erinnern und zu Ehren des in Bhutan allseits verehrten Guru Rinpoche veranstaltet werden. Für die Bhutaner sind die Feste, die im ganzen Land stattfinden, eine willkommene Ablenkung vom Alltag und bieten eine Gelegenheit, alte Freunde zu treffen, sich intensiver mit der Religion zu beschäftigen und dadurch Verdienste zu erwerben. Für Besucher öffnet sich bei den Tshechus ein ganz besonderes und verstecktes Fenster zu den Menschen im Land des Donnerdrachens.

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