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Donnerstag, 27. März 2025

Auf Draculas Spuren - Eine Reise nach Rumänien

Transsilvanien, die Walachei oder das Buchenland – Orte von denen ich zwar gehört habe, meist aber eher in Verbindung mit Sprichwörtern und Sagen. Selten trifft man jemanden, der tatsächlich in Rumänien war. So begab ich mich auf eine Reise zu den Ursprüngen des Dracula-Kultes, eine Reise voller Geheimnisse und Mythen.

Schaut man in die Regale von Buchhandlungen, sind Reiseführer über Rumänien noch eher selten anzutreffen. Georgien erlebte den Boom vor etwa 6 Jahren, aktuell ist Albanien eines der beliebtesten Reiseziele in Osteuropa. Nach Rumänien trauen sich nur wenige, bzw. können sich vorstellen, ihren Urlaub dort zu verbringen. Vielleicht liegt dies auch an den negativen Vorurteilen, die wir über Rumänien im Kopf haben. Unsere Reiseroute sollte mich eines Besseren belehren. Rumänien ist einmalig, gastfreundlich, historisch und mit einer ursprünglichen Natur gesegnet. Die perfekten Zutaten für einen Wanderurlaub erster Klasse!

Rumäniens Hauptstadt

Wir reisten nach Bukarest an, der Hauptstadt Rumäniens. Eine moderne Metropole, deren Architektur sich zwischen futuristischen Hochhäusern, kommunistischen Betonbunkern und Jugendstilpalästen bewegt. Ein multikultureller Hotspot und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Auf einem Stadtrundgang entdeckten wir die vielseitigen Facetten Bukarests und das zweitgrößte Gebäude der Welt, den Parlamentspalast. 1.000.000 m³ weißer Siebenbürger Marmor, 700.000 t Stahl und Bronze, 900.000 m³ Holz, 3500 t Kristallglas und 200.000 m² Samt- und Brokatvorhänge wurden nach den Vorstellungen des Diktators Ceaușescu zu dem monumentalen Koloss verbaut.

Auf in die Karpaten!

Raus aus der Stadt, rein in die Natur und rauf auf die Berge. Die Karpaten werden gerne als die natürliche Krone Rumäniens bezeichnet. Zu Recht! Am Fuße des Königssteingebirges wanderten wir durch Schluchten, Wiesen und Wälder. Feuersalamander und wilde Orchideen säumten den Weg. Wir begegneten selten anderen Menschen. Wenn, dann waren es Einheimische. Touristen? Fehlanzeige! Welch ein Genuss.

Selbstverständlich steht auch das Schloss Bran auf unserer Besichtigungsliste, der angebliche Sitz von Dracula. Schade nur, dass der irische Autor Bram Stoker nie selbst einen Fuß nach Rumänien gesetzt hat. Vielleicht hätte sein Kult-Roman, dann noch eine ganz andere Wendung genommen. Das Schloss ist auf jeden Fall sehr sehenswert, wenn auch ziemlich touristisch.

Orthodoxes Klosterleben

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir im Kloster Neamt in der Region Moldau. Eine einmalige Erfahrung und sehr eindrucksvoll. Bruder Antonius erzählte uns viel über die Geschichte des Klosters, als auch den orthodoxen Glauben. In der Region gibt es viele weitere Klöster, die wir auf unseren Wanderungen kennenlernten.
Die Klöster in der Region Bukowina (Buchenland) sind noch spektakulärer. Deren Fassaden sind von außen komplett mit Szenen aus der heiligen Schrift bemalt, einmalig in Europa und somit UNESCO-Kulturerbe. Am schönsten ist mir das Kloster Voronet in Erinnerung geblieben, auch bekannt als die „sixtinische Kapelle des Ostens“. Die Region zeichnet sich auch besonders durch die kunstfertige Eierbemalung aus. Mit gefärbtem Wachs werden ausgeblasene Enten- oder Gänseeier filigran bemalt. Ein tolles und nachhaltiges Souvenir!

Auf Heimatsuche in Siebenbürgen

Unsere Reiseroute führte uns wieder nach Transsilvanien, in die siebenbürgische Stadt Schäßburg. Wir erkundeten den mittelalterlichen Ortskern mit zahlreichen, gut erhaltenen Häusern und spürten der Geschichte nach. Vom Stundturm aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die komplette Altstadt und die grünen Hügel der Umgebung. Zum Abendessen kehrten wir auf einer der zahlreichen Terrassen ein und genossen eine traditionelle Hirtenspeise: Polenta mit Schafskäse und Speck. Einfach aber sehr schmackhaft. Freunde der deftigen Küche kommen in Rumänien auf jeden Fall auf Ihre Kosten.

Sibiu war Kulturhauptstadt 2017 und ist nach Schäßburg eine weitere siebenbürgische Stadt in Rumänien, die wir besichtigten. Bekannt als kulturelles Zentrum und Standort einer der ältesten Universitäten des Landes, lockt Sibiu jedes Jahr zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Das fast mediterrane Klima, die malerischen Gassen und zahlreichen Plätze vermitteln einem das Gefühl, als sei man in Italien. Auch hier lernten wir auf einem geführten Stadtrundgang die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen, bevor wir uns auf eigene Besichtigungstour begaben. Sehr zu empfehlen ist das Brukenthal-Museum (fakultativ), welches einen guten Überblick über den Lebenswandel der wohlhabenden Siebenbürger Sachsen, als auch zeitgenössische rumänische Kunst gibt.

Ein letztes Mal Bergluft…

Bevor wir unsere Heimreise antraten, unternahmen wir eine letzte Wanderung in den Südkarpaten. Ein schöner Waldweg führte uns zunächst gemächlich aufwärts, dann ging es etwas steiler über Almwiesen und durch Heidekraut hinauf zu unserem anvisierten Gipfel. Wir genossen die letzten Ausblicke auf schneebedeckte Gipfel und die unglaubliche Ruhe und Unberührtheit der rumänischen Bergwelt.

Mein Fazit: Wer eine gute Mischung aus kulturellen Besichtigungen und mittelschweren Wanderungen in alpiner Landschaft sucht ist in Rumänien genau richtig. Noch befindet sich das Land im Wandel. Unterwegs sieht man sowohl traditionelle Dorfbewohner mit Pferdekarren und Handpflügen, aber auch moderne Metropolen mit Hochhäusern aus Stahl und Glas. Gerade diese Vielfalt, als auch die wenigen Touristen geben einen authentischen Einblick in das Land.

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Dienstag, 25. März 2025

Eine blau - weiße Farbsymphonie - Inselhüpfen auf den Kykladen

Bei der Suche nach meinem Urlaubsziel habe ich es mir nicht leicht gemacht. Wie wäre es mit Marokko? Oder vielleicht Ibiza? Nochmal kurz in die Sonne, während zuhause bereits die nasskühle Jahreszeit beginnt. Gutes Essen sollte es geben und am besten irgendwo ans Meer! Der Reisefinder spuckt Inselhüpfen auf den Kykladen mit dem Fahrrad aus.

Warum bin ich da eigentlich nicht direkt drauf gekommen? Griechische Gaumenfreuden, Meer soweit das Auge reicht und die Möglichkeit drei verschiedene Inseln auf die sportliche Art bei mediterranem Klima zu entdecken. Also auf geht´s zum Inselhüpfen!

Inselhüpfen: Kalimera Santorin!

Nach einer ziemlich kurzen Nacht landete ich bereits am Vormittag auf der Vulkaninsel. Ich konnte es kaum fassen, nach Santorin wollte ich schon immer einmal. Zuvor hatte ich die unterschiedlichsten Meinungen über die Insel gehört und wollte mir mein eigenes Bild machen, daher wurde der Nachmittag genutzt, die Gassen der Hauptstadt Fira zu erkunden. Weiß und Blau soweit das Auge reicht, zwischendurch vervollständigt die blühende Bourgainvillea das Bild. Man muss nur lang genug laufen und die eine oder andere verwinkelte Gasse nehmen, um die zahlreichen Tages-Touristen hinter sich zu lassen.

Inselhüpfen: Auf nach Paros!

Am nächsten Morgen trafen wir dann auch auf die Nachzügler aus Frankfurt, die erst spät auf Santorin gelandet waren. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde machten wir uns auf den Weg zum Hafen, von wo aus wir die Weiterreise nach Paros antraten. Voller Vorfreude auf die nächsten zwei Wochen, fuhren wir vorbei an Santorins Kraterrand und genossen den Blick auf die Insel.

Pünktlich zum Sonnenuntergang trafen wir auf Paros ein, unser Zuhause für die nächsten Tage. Kurz die Koffer abstellen, dann ab in die Taverne: Unser erstes gemeinsames Gruppen-Abendessen mit unseren Reiseleitern David und Sabrina. Ob Souvlaki oder gefüllte Paprika, allesamt erfreuten wir uns an der griechischen Küche. Das ein oder andere Yamas folgte. Kein Zweifel, an guter Gesellschaft und Unterhaltung würde es die nächsten zwei Wochen nicht fehlen!

Auf die Räder, fertig, los!

Nach einem ausgiebigen Frühstück war es dann endlich so weit. Wir schwangen uns in den Sattel und brachen auf unsere erste Tour auf. Die Einstiegstour führte uns auf nur 30 km nach Parikia, dem Hauptort der Insel. Wir ließen uns von den verschlungenen Gassen der Stadt mit ihren weißen Häusern, blauen Fensterläden und den gelegentlichen Pink der Bourgainvillea in ihren Bann ziehen. Weiter ging´s per Rad zum Kolimbithres Strand. Zeit für eine Erfrischung.

Inselumrundung

Am darauffolgenden Tag wurde unsere Sportlichkeit auf die Probe gestellt. Die Umrundung der Insel brachte zwar wenige Höhenmeter mit sich, bei starkem Gegenwind kam uns aber selbst der kleinste Hügel wie ein Gebirgsmassiv vor. Der Mittagsimbiss und die anschließende Badepause entschädigten uns für alle Strapazen.

Inselhüpfen: Die kleinste Insel der Agäis!

Unser nächstes Tagesziel war Antiparos. Wer sich sportlich verausgaben wollte konnte die Strecke ab dem Hotel fahren, wobei eine kurze „Rampe“ mit einer Steigung von 20 Prozent zu bewältigen war. Alternativ konnte der erste Teil mit dem Bus gefahren werden. Spätestens jetzt lernten wir, dass die sogenannten Rampen uns fortan häufiger unterkommen würden. Kurze Zeit später trafen die „Rampensäue“ hechelnd beim Rest der Gruppe ein. Zur Belohnung gab es eine herrliche Abfahrt bis zur Fähre nach Antiparos. Auf Antiparos meisterten wir die nächsten Rampen und erreichten schließlich eine hübsche Tropfsteinhöhle.

Der Antennenberg 

Getreu dem Motto „man wächst mit seinen Herausforderungen“ schwangen wir uns auf die Räder, um den „Antennenberg“, den höchsten Berg von Paros zu erradeln. Trotz des gelegentlichen Fluchens des einen oder anderen, kamen am Ende alle glücklich und zufrieden am Gipfel des Berges an.

Um unseren Energiehaushalt wiederaufzufrischen, gönnten wir uns hausgemachte Meze und genossen den Blick auf Lefkes, die ehemalige Hauptstadt der Insel.

Bis zum nächsten Mal Paros – Hallo Naxos

Mit der Fähre brachen wir zum zweiten Teil unserer Kykladen-Reise auf und bezogen unser schönes Gruppenhotel auf Naxos. Vom Hotelpool aus ergab sich ein toller Blick auf das Meer und bis zum Antennenberg auf Paros.

Zur Eingewöhnung starteten wir am Folgetag mit wahrem Genussradeln auf der überraschend grünen Insel Naxos. Die Fahrt entlang malerischer Buchten lud zum Träumen ein. Am Nachmittag blieb genügend Zeit, um am Strand zu entspannen und die spätsommerliche Wärme des Mittelmeeres zu genießen.

Unsere nächste Tour begann mit einem moderaten Anstieg und führte uns anschließend durch die Tragea Ebene. Unser erstes Ziel des Tages war der marmorne Jüngling „Kouros von Melanes“ aus der Zeit um 700 – 600 v. Chr.. Der Kouros ist unvollendet und wurde nicht verwendet, da seine Füße beim Transport abbrachen. Mittags kehrten wir in Chalki ein, der ehemaligen Hauptstadt der Insel Naxos.

Die Königsetappe auf den Kykladen

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: An unserem letzten Tag auf Naxos erwartete uns die Königsetappe. Wieder einmal stellte David uns vor die Wahl: entweder ab dem Hotel per Rad bei einer Gesamtlänge von ca. 90 km auf 1300 Höhenmetern oder das erste Stück mit dem Bus mit insgesamt ca. 750 Höhenmetern. Etwa die Hälfte der Gruppe entschied sich für Variante 1 und der andere Teil für die verkürzte Version. Man kann schon sagen, dass wir an unsere Grenzen kamen! Trotzdem war die Fahrt durch die Berge und die anschließende Abfahrt zum Küstenstädtchen Apollonas ein atemberaubendes Erlebnis – und das in gleich doppelter Hinsicht. Eine kurze Badepause und das Mittagessen in Apollonas hatten wir uns mehr als verdient. Danach folgte der „oh nein“-Streckenabschnitt, denn nach jeder Linkskurve kam ein neuer Hügel zum Vorschein. Nicht zuletzt auf der Selbstfindungsstrecke konnte jeder sein eigenes Tempo fahrend, seinen Gedanken nachhängen und die Aussichten genießen. Zum krönenden Abschluss besuchten wir eine Olivenpresse und probierten diverse Köstlichkeiten, unter anderen „the best cake oft the universe“.

Zurück nach Santorin

Von unseren Rädern mussten wir uns zwar schon verabschieden, das Ende der Reise war jedoch noch nicht ganz erreicht. Was noch auf uns wartete, war ein absolutes Highlight und definitiv der krönende Abschluss unserer zweiwöchigen Tour. Nachdem wir Santorin erreicht hatten und uns auf dem Weg zum Abendessen machten, wartete eine besondere Überraschung auf uns: Ein Sonnenuntergang der Extraklasse.

An unserem letzten Tag schnürten wir die Wanderstiefel. Per Pedes ging es entlang des Kraterrandes von unserem Standort Karterados bis zum Küstendorf Oía an der nordwestlichen Spitze der Agäisinsel. Ob man überhaupt von Wanderung sprechen kann sei hier einmal dahingestellt, denn die leidenschaftlichen Hobbyfotografen unter uns, mussten alle paar Metern ein neues Foto knipsen. Man kann es uns nicht verübeln, denn die Aussichten vom Kraterrand auf das von der Sonne glitzernde Meer und die umliegenden weißen Häuschen mit ihren bunten Türen sind einfach beeindruckend. Das Ziel unserer Wanderung war der berühmt berüchtigte Foto-Spot: die drei blauen Kapellen vor dem tiefblauen Meer, die sich im Vordergrund des Meeres abzeichnen.

Radfahrspaß in abwechslungsreichen Landschaften, Zeit zum Baden im Meer, gutes Essen in urigen Tavernen und der Komfort von wenigen Standortwechseln. Santorin, eine Insel die ich schon seit langem einmal besuchen wollte. Genau diese Kombination hat für mich das Kykladen-Inselhüpfen so besonders gemacht.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wo es als nächstes hingeht…

Ein Reisebericht von Leah Dickerhoff

Sonntag, 23. März 2025

Menorca - Ländliches Idyll trifft mediterranen Charme

Es sollte mein erster Balearen Besuch werden – abschließend kann ich sagen, dass es definitiv nicht mein letzter gewesen sein wird! Seit 1993 ist Menorca ein Biosphärengebiet und ein Großteil der Insel steht unter Naturschutz.

Während der einwöchigen Reise lernten wir die unglaubliche Vielfalt der Insel kennen und lieben. Die einzelnen Wanderungen fanden in verschiedenen Ecken Menorcas statt und ich war jedes Mal aufs Neue überrascht, wie facettenreich die Natur einer einzigen Insel doch sein kann. Große Hotelbauten suchte man vergebens, stattdessen prägten traumhafte Buchten, grüne Wiesen und romantische, geschichtsträchtige Hafenstädte die Insel.
Kennst Du schon den Zmutsgeier, die endemische Kokosnusspflanze und die Legende über die dummen, ausgestorbenen Ziegen? – Nein? Dann geht es Dir wie mir, bevor ich im Mai mit einer Wikinger Gruppe und Reiseleiter Michael Ahrens die kleine Schwester Mallorcas, Menorca entdeckt habe.

Menorca: Die Traumbuchten

Die Wanderungen führten uns meist entlang der Küste – das Meer immer im Blick. Während wir am ersten Tag die hellsandigen, einsamen Buchten mit türkis-blauem Wasser des Südwestens erwanderten, erwarteten uns am zweiten Tag weite, gold-gelbe Sandstrände im Norden. Wir durchwanderten auch die Cala Macarelleta, die in ganz Spanien bekannt ist wegen eines dort aufgenommen Werbespots einer bekannten spanischen Biermarke. Neben den malerischen Sandstränden durften wir an unserem letzten Urlaubstag noch die schroffe Küste Menorcas kennen lernen – den Schieferkap von Favàritx.

Das ländliche Hinterland

Neben den malerischen Buchten lernten wir auch das menorquinische Hinterland kennen. Besonders die Schlucht von Binigaus zeigte eindrucksvoll wie grün Menorca sein kann. Auch während der anderen Wanderungen verließen wir immer mal wieder die Küstenpfade und wanderten stattdessen durch Pinienhaine, an Wiesen vorbei und entlang des bäuerlichen Kulturland.

Kultur auf Menorca

Während unserer Besuche von Mahón an Tag 4 und der damaligen Hauptstadt Ciutadella an Tag 6 haben wir einiges über die Geschichte der Insel erfahren. Bei einer Rundfahrt durch den Naturhafen von Mahón konnten wir geschichtsträchtige Bauten bestaunen und dessen Geschichte kennen lernen. Auch unsere Wanderungen waren kulturell geprägt. So lernten wir bei Besuchen von alten Talayotischen und Römischen Stätten allerhand über die Vergangenheit Menorcas kennen und auch die aktuellen Geschehnisse, Traditionen und Feste waren zwischendurch Thema. Die Legende über die „dummen Ziegen“ kommt im Übrigen aus dem Talayotischen Zeitalter! Dabei handelt es sich um die Urziege, welche den Talayoten zu Opfer gefallen ist und somit ausgestorben ist. Wusstest Du übrigens schon, dass die Menorquiner für ihre Künste des Steinewerfens in Spanien weit bekannt waren?

Flora und Fauna

Auch die Pflanzen- und Tierfreunde unter uns kamen auf ihre Kosten. Ob morgens beim Aufstehen oder abends beim Einschlafen – wir wurden stets von einem Tierkonzert begleitet. Die Klänge von Grillen, Fröschen, Eulen und diversen anderen Vogelarten haben den Aufenthalt in unserem Gruppenhotel „Rural Morvedra Nou“ untermalt. Auch während der Wanderungen gab es einiges zu entdecken. Immer mal wieder begegneten uns Schildkröten am Wegesrand, Eidechsen kreuzten zügig unseren Weg und über uns zog der rote Milan seine Kreise. Bei dem anfangs angekündigten Zmutsgeier handelt es sich übrigens um den Schmutzgeier. Diesen haben wir neben dem roten Milan und Wiedehopf oft während unserer Wanderungen oder Transfers gesehen.
Wilde Orchideenpflanzen und Kamillensträucher, farbenprächtige Mohnfelder und immer wieder verschiedene wilde Knoblauchgewächse. Wir kamen aus dem Entdecken gar nicht mehr heraus. Die „endemische Kokosnusspflanze“ ist übrigens nur ein Wachholderstrauch unter welchem überraschenderweise eine Kokosnuss lag. Gerade im Landesinneren säumten Olivenbäume, Pinienhaie und Steineichen den Weg. Immer wieder machten wir Stopps, um den Erklärungen zu lauschen und die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Alles in allem kann ich sagen, dass es eine mehr als gelungene Reise war. Unsere Reiseleitung Michael Ahrens, der zu allem etwas Interessantes und Wissenswertes zu erzählen wusste, eine tolle und harmonische Gruppe und eine wunderschöne und kontrastreiche Landschaft.

Ein Reisebericht von Tabea L.

Donnerstag, 20. März 2025

Die Insel des ewigen Frühlings - Wandern auf Teneriffa

Möchtest du der grauen und kalten Jahreszeit entfliehen? Wie wäre es mit Wandern auf Teneriffa, der Insel des ewigen Frühlings? Die Temperaturen auf der größten kanarischen Inseln sind ganzjährig bestens zum Wandern geeignet.

Ankunft am Hotel Luz del Mar

Im Frühling war es für mich soweit. Meine erste Wikinger Reise stand an. Nach einigem Überlegen, schließlich gibt es eine große Auswahl an Reisen, entschied ich mich für einen Wanderurlaub auf Teneriffa.
Voller Vorfreude auf meine erste Gruppenreise, begab ich mich zum Flughafen. Bereits während des Fluges hielt ich Ausschau nach potentiellen Mitreisenden. Ob das Ehepaar mit den Wanderschuhen, welches neben mir saß, wohl dazugehörte? Am Flughafen angekommen wurde ich von unserer Reiseleiterin Outi in Empfang genommen. Dort traf ich nun auch wirklich auf die ersten Mitreisenden.
Bereits während des Transfers zu unserem Hotel nahmen wir die Vielfältigkeit Teneriffas war. Vom trockenen Süden fuhren wir in den grünen Nordwesten der Insel, den wir in dieser Woche primär erkundeten.
Unsere Unterkunft für diese Wanderwoche war das Wikinger eigene Vier-Sterne Hotel Luz del Mar, welches in Los Silos, im Norden Teneriffas liegt. Der große Pool und die Sauna boten die perfekte Möglichkeit nach den Wanderungen zu entspannen.

Wandern auf Teneriffa – Die erste Wanderung

Am nächsten Tag war es endlich soweit, wir starteten unsere erste Wanderung. Diese war laut unserer Reiseleiterin Outi, verglichen mit dem Programm für die noch folgenden Tagen, ein Spaziergang. Vom Hotel aus ging es entlang der Küste in die schöne Nachbarstadt Garachico. Zuerst hatten wir das Meer immer vor Augen. Später führte uns der Weg durch Bananenplantagen, die sehr typisch für die Kanaren sind.

Wanderung zum Vulkan Garachico

Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach El Tanque. Von dort aus wanderten wir teils durch Kiefernwälder und teils durch schwarze Lavaasche zum Vulkan Garachico. Später kehrten wir in einem Café ein, wo die meisten von uns einen Barachito, einen kleinen Kaffee mit Kondensmilch und Likör 43 probierten. Diesen kann ich, obwohl ich kein Kaffeefan bin, bestens empfehlen.

Mein Highlight: Die Wanderung im Teno Gebirge

Mein persönliches Highlight war die Wanderung im Teno Gebirge. Wir gingen vorbei an Teichen und durch Wälder. Häufig konnten wir Blicke auf das Tal werfen. Nach zwei Stunden erreichten wir einen Punkt, auf dem wir eine großartige Aussicht auf La Gomera hatten. Von dort an konnten wir die kanarische Insel und später auch die Stadt Buenavista immer wieder sehen.

Wandern auf Teneriffa: Die Südseite

Am abwechslungsreichsten war der sechste Tag. Wir fuhren in den Teide Nationalpark und somit das erste Mal auf die Südseite der Insel, die eine ganz andere Vegetation aufzuweisen hat, als der grüne Norden. Es standen zwei jeweils zweistündige Wanderungen auf dem Programm. Zuerst machten wir eine Rundwanderung um den Montaña Samara. Diese führte uns durch beeindruckende Lavaasche. Hier hatten wir einen tollen Blick auf den Teide, Spaniens höchsten Berg. Die zweite Wanderung bei den Roques de García war mit seinen Felsformationen ein beeindruckender Kontrast.

Anspruchsvolle Wanderung nach Tierra de Trigo

Am nächsten Tag ging es nach Tierra de Trigo, durch zahlreiche einheimische Pflanzen und vorbei an den Cuevas Negras, den schwarzen Höhlen. Die Wanderung war aufgrund ihrer Höhenmeter die anspruchsvollste der Reise. In Tierra de Trigo angekommen, kehrten wir in ein einheimisches Restaurant ein und probierten verschiedenste Tapas, wie z.B. den für die Kanaren typischen Ziegenkäse.

Mein Fazit zum Wandern auf Teneriffa

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von einer wirklich sympathischen und lustigen Gruppe. So stieg ich wieder in ein Flugzeug, mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck und der Frage im Kopf, wohin wohl meine nächste Wikinger Reise führt.

Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr bereit für die Insel des ewigen Frühlings?

Ein Reisebericht von Janina R.

Dienstag, 18. März 2025

Aktiv & Entspannt an der Algarve

Am ersten Morgen wurde ich doch relativ früh von einem Geräusch geweckt, dass ich eher der Nordsee zugeordnet hätte. Einen kurzen Moment kam ich ins Grübeln, machte dann aber die Tür zu meinem Balkon auf, und ich wusste was mich nun jeden Morgen weckt. Eine Mischung zwischen Wellenrauschen und Möwengesang.  Herrlich – der Urlaub an der Algarve kann beginnen.

Algarve – ein kleines Stück Portugal… mit einer Küste, wie ich sie mir im Traum nicht hätte vorstellen können.

Ich liebe es an der Küste zu wandern, immer den Blick auf´s Meer gewandt. Und die Felsalgarve ist wirklich imposant. Die zerfurchte 20 – 50 m hohe Steilküste mit malerischen Formationen, aus gelben und rötlich braunen Kalk- und Sandsteinfelsen, sowie kleinen Buchten, erinnerte viele in der Gruppe an Teile des Grand Canyons in Miniaturform.

Der doch teilweise raue Atlantik gräbt immer wieder neue Furchen ins Gestein, es entstehen sogar kleine Höhlen und Grotten. Eigentlich sollten auch diese mit dem Boot besichtigen, aber leider war es aufgrund eines zu hohen Wellengangs nicht realisierbar. Insgeheim hab ich mir gedacht, gar nicht so schlimm … Ich bin nicht so ganz seetauglich und so war es an Land bei den Wanderungen wesentlich entpannter. Das war ja auch die ganze Woche unser Motto !!

Auf unserer Reise sind wir nach Olhão gefahren, um von dort aus auf die vorgelagerte Insel Culatra überzusetzen. In dieser Region wird noch sehr viel Fischerei betrieben.

Der Naturpark Ria Formosa

Nicht nur wegen seiner vielfältigen Landschaft, sondern auch durch seine einzigartige Lage, ist dies einer der beeindruckendsten Orte. Es handelt sich um ein einzigartiges Lagunensystem, das durch kontinuierliche Bewegung, bedingt durch den Wind, Strömungen und Gezeiten, einem ständigen Wandel unterliegt.

Gekonnt manövrierte die Fähre durch diese Landschaft und legte nach einer halben Stunde auf der kleinen Insel Culatra an. Hier habe ich gedacht, die Zeit sei stehen geblieben … Nach dem  weltbesten Bica (Espresso) in der Hafenkneipe für  gerade mal  0,70 €, wanderten wir durch die Dünenlandschaft Richtung Strand. 

Muschelsuche an der Algarve – mein Highlight!

Am Strand verfiel man automatisch in die gebückte Haltung, so wie früher als Kind, wo man am Strand immer auf Muschelsuche war … das war, für mich als Strandliebhaber, ein absoluter Höhepunkt meines Aufenthaltes!

Beim Fotografieren auf den Küstenwanderungen war ich immer wieder damit beschäftigt die schönsten Motive zu suchen. Sei es das funkelnde Meer, die schroffen Felsen oder aber auch die Vielfalt an Blumen.

Aber auch das Hinterland hat seinen Reiz. Auf der Fahrt nach Alte ist uns auch immer wieder aufgefallen, wie sauber es überall ist. Fernando, unser Reiseleiter, erklärte uns, dass allen hier bereits im Kindesalter eingebläut wird, achtsam mit der Natur umzugehen. Wirklich auffällig war, wie viele Müllbehälter überall vorhanden sind. Auf den Straßen und Gehwegen wurde immer wieder gefegt. Die üblichen Bauruinen, die man eigentlich aus den südlichen Ländern kennt, findet man hier nicht vor. Wenn hier etwas angepackt wird, dann wird das auch bis zum Ende durchgezogen . Hut ab !!

Nachdem wir oberhalb von Alte eine kleine Wanderung gemacht haben, wurden wir am Ende mit landestypischen Leckereien beohnt. Ähnlich wie bei spanischen Tapas, durften wir viele schmackhafte, typisch portugisiesche Kleinigkeiten kosten. Absolut lecker! Ebenso die „Cataplana“ – in einem Kupfertopf gegartes Gemüse mit Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch – waren ein kulinarisches Highlight. Dazu ein leckerer portugisiescher Wein. Perfeito! So kann man es sich gut gehen lassen.

Portugal überzeugt mich immer wieder!

Alles in allem hat mich Portugal mal wieder überzeugt. Sei es die Freundlichkeit der Leute – unser Busfahrer Joao, das Hotelpersonal oder die Anwohner, die uns immer freundlich zuwinkten. Überall freundliche Menschen!

Für mich war es sicher nicht der letzte Besuch in Portugal. Ich muss einfach nochmal die tolle Landschaft mit dem sauberen Atlantik, den Stränden, Menschen und dem leckeren Essen genießen.

„Urlaub ist, nichts zu tun und den ganzen Tag dafür zur Vefügung zu haben“. Also auf nach Portugal!

Ein Reisebericht von Katja Engels

Sonntag, 16. März 2025

Meine Aktivreise auf Sardinien - Radelfans aufgepasst!

Sonne, kristallklares blaues Meer, Fahrrad fahren, abschalten, kulinarische Köstlichkeiten, Italien! All das waren Argumente, die mich bewegt haben die Radreise „Beinahe karibisch – Sardiniens bezaubernder Norden“ mitzumachen. Ich freute mich auf eine wundervolle Aktivreise in Sardinien, bei der ich die Insel zu Fuß und mit dem Fahrrad kennenlernen und erkunden würde.

Jeder der sich ab und zu einmal nach ein bisschen mehr nach Sonne, Strand und Meer sehnt, ist in Italien genau richtig. Wer dazu noch ein wenig karibisches Flair genießen möchte, aber keine Lust auf lange Flugstunden hat, sollte unbedingt einmal nach Sardinien reisen. Als ich mich für die Reise „Beinahe karibisch – Sardiniens bezaubernder Norden“ entschied, war mir nach einer kurzen, sonnigen Auszeit. Dabei war eines ganz wichtig: Keine Lust auf Strandurlaub! Also rauf aufs Fahrrad und Sardiniens Norden erkunden! Hier folgen die spannendsten Touren meiner Reise…

Radtour entlang der Costa Smeralda

Unsere erste Radtour führte uns entlang der Costa Smeralda. Wir haben hier einen traumhaften Blick auf die smaragdgrüne Küste. Gelegentlich halten wir an kleinen Buchten und Aussichtspunkten für kurze Foto- und Verschnaufpausen. Ein besonderes Highlight ist der Stopp an einer traumhaften Bucht mit kristallklarem türkisfarbenem Wasser. Wir haben dort Zeit zum Baden und genießen das von unserem Reiseleiter Frank Teubner organisierte Picknick mit kulinarischen Spezialitäten Sardiniens. Auf dem Rückweg haben wir noch Zeit uns den beeindruckenden, mehrere Millionen Jahre alten Bärenfelsen anzuschauen.

Insel-Radtouren

Unsere nächsten Radtouren bringen uns vor die Küste Sardiniens. Mit der Fähre gelangen wir auf die Insel La Maddalena, auf der uns eine 41 km lange Tour erwartet. Es geht mit einem langen Anstieg zu einer Wetterstation am höchsten Punkt der Insel. Was rauf geht, geht auch wieder runter: die Abfahrt ist eine lange Panoramastraße mit traumhaftem Ausblick auf das tiefblaue Meer. Auf unserem Weg entdecken wir eine Schildkröte. Frank erklärt uns, dass es sich hierbei um eine Breitrandschildkröte handelt. Weiter geht es über eine Brücke zur Insel Caprera. In einem idyllischen Kieferwäldchen machen wir Rast, bevor wir unsere Tour zu einem beinahe karibischen Traumstrand fortsetzten. Strahlweißer Sand und kristallklares, türkisfarbenes Wasser laden uns hier zum Baden ein. Nach einer frischen Abkühlung treten wir unseren Rückweg an. Zurück am Hafen haben wir noch Zeit in der Altstadt zu bummeln und ein Eis zu genießen, bevor uns die Fähre wieder nach Palau bringt.

Wandertag am Capo di Testa

Am vierten Tag lassen wir die Räder ruhen und machen uns zu Fuß auf den Weg für eine kleine Wanderung am Capo di Testa. Wir erkunden die beeindruckende Granitwelt des Valle di Luna, welches mit Sicherheit ein Highlight dieser Reise ist. Hier sieht und spürt man die Kreativität und Magie der Natur, welche diesen Ort geformt hat.

Radfahren und Kultur

Unsere dritte Radtour führt uns nach vielen Steigungen und Abfahrten zu der hübsche Küstenstadt Castelsardo.

Abends besuchen wir die niedliche Altstadt und die Festung von Castelsardo, welche in der Abendbeleuchtung besonders idyllisch erscheint und von wo aus wir einen herrlichen Blick auf den gesamten Ort haben. Hier haben wir Zeit für einen abendlichen Spaziergang durch die Altstadt.

Aktivreise auf Sardinien: Radeln und Wandern zur Neptun Grotte

Die vierte Radtour führt uns an einem herrlichen Strand vorbei weiter Richtung Nordwesten. Wir radeln weit hinauf zum Capo Caccia. Zu Fuß steigen wir die Treppen entlang der weißen Kalksteinfelsen hinab zur Neptun Grotte, eine beeindruckende Tropfsteinhöhle. Unser Weg führt uns einige Kilometer weiter nach Alghero, deren Altstadt mit ihrem spanischem Einfluss punkten kann.

Die Königsetappe unserer Aktivreise auf Sardinien

An unserem letzten Radtag erwartet uns die anstrengendste aller Touren. Nach einer kleinen Altstadtrundfahrt mit dem Fahrrad verlassen wir Alghero und radeln entlang der unendlichen und steilen Küste Richtung Bosa, unserem Ziel. Diese Tour ist mit fast 900 Höhenmetern eine Herausforderung für alle, die wir jedoch meistern.

In Bosa angekommen gönnen wir uns wieder ein Eis und verbringen die Zeit am nahegelegenen Strand. Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen. Spät nachmittags nehmen wir unseren Flug von Olbia zurück nach Frankfurt.

Wir haben Sardinien innerhalb einer Woche von seiner schönsten Seite kennengelernt. Von karibischen Stränden, über die höchsten Berge, entlang der Küste, durch eine bezaubernde Granitwelt und stets begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten haben wir den Norden Sardiniens erradelt. Das Tolle an dieser Reise sind die Ausblicke mit denen man nach einer langen Auffahrt belohnt wird und die bezaubernden Strände, die uns zwischen den Touren zum Baden einladen.

Für mich hat sich diese Reise mit dem Fahrrad durch den Norden Sardiniens auf alle Fälle gelohnt. Und wann erkundest du Sardinien?

Ein Reisebericht von Julia Neumann

Freitag, 14. März 2025

Sardinien - Meine Urlaubserinnerungen

Nun ist es wohl soweit; die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und der Himmel ist nicht mehr durchgehend strahlend blau, sondern färbt sich immer öfter gräulich. Für mich ist dies die Zeit des Jahres, in der ich gerne in Urlaubserinnerungen schwelge. Gerade bin ich beim Stöbern auf zahlreiche Fotos von türkisfarbenem Meer, welches sich mit dem himmelblauen Horizont vermischt, grünen Olivenbäumen und wildem Rosmarin gestoßen. Mir ist, als könnte ich die Düfte der blühenden Pflanzen und das Salz des Mittelmeers noch riechen, die Glocken der weidenden Ziegen hören und die weiten Panoramablicke entlang der wunderschönen Küste und im schroffen Hinterland vor mir sehen.

In meinen Urlaubserinnerungen bin ich wieder auf Sardinien. Mit einer tollen Wikinger Gruppe wohne ich im Hotel Mediterraneo im Osten dieser Insel, die ich schon lange einmal entdecken wollte. Es ist April und die Insel erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. „Paradies zwischen Bergen und Meer“ – dieser Titel sagt alles. Unsere Wanderungen sind sehr vielseitig und ich kann mich nicht entscheiden, welche mir am besten gefallen hat. Meinen Mitreisenden geht es ähnlich. Auf der einen Seite haben wir die steil abfallende Küste der Region erkundet, sei es auf einer Wanderung oder während eines fakultativen Bootsausflug vom Wasser aus. Die Szenerie ist einfach großartig. Wir schauen unendlich weit auf das türkisfarbene Meer, während wir im Hintergrund die Glocken der Ziegen hören, die in den dicht bewachsenen Felsen weiden. Andererseits entdecken wir wilde Schluchten und Felsformationen im Hinterland der Insel. Auch hier genießen wir Panoramablicke und erleben – in angemessenem Abstand – tierische Begegnungen mit fast freilebenden Eseln, Schweinen und Ziegen. Hier dürfen die Tiere noch Tiere sein.

Die beste Urlaubserinnerung: Meine Lieblingswanderung

Je länger ich in Urlaubserinnerungen schwelge, desto mehr erwische ich mich doch dabei, einen leichten Favoriten unter den Wanderungen vor Augen zu haben. Eine Wanderung, die auf einer Hochebene startet. Hier spazieren wir zunächst durch Weideland, gespickt von Wasserstellen in Form kleiner Teiche und dicht bewachsenen Wegen. Es fühlt sich ein bisschen an wie in einer anderen Welt. Hin und wieder entdecken wir zwischen den Ästen Esel und Rinder, die sich aber weniger für uns, sondern mehr für Ihre Mahlzeiten interessieren.

Wir lassen diesen verwunschen wirkenden Teil der Golgo-Hochebene hinter uns und machen uns auf den Weg zu unserer eigentlichen Wanderung. Zugegeben, diese Wanderung ist vermutlich die anspruchsvollste während dieser Tour, aber die Anstrengungen werden belohnt. Verlaufen können wir uns nicht, zum einen haben wir ja unseren erfahrenen Reiseleiter dabei, zum anderen ist der Wanderweg gut ausgeschildert und befestigt. Zunächst können wir nur erahnen, welche grandiose Aussicht uns wieder einmal erwartet. Der erste Teil der Wanderung führt uns entlang duftender Vegetation. Petrus meint es, wie in der ganzen Wanderwoche, sehr gut mit uns und die Landschaft um uns herum ist in strahlenden Sonnenschein getaucht. Nachdem wir kurz bergauf gewandert sind, erhaschen wir den ersten Blick auf die vor uns liegende Küste – vielversprechend. Weiter geht es durch eine bergige Kulisse. Oft bleiben wir stehen, um einfach nur die steil aufragenden Felsen links und rechts vom bergab führenden Wanderweg zu bestaunen, wir fühlen uns neben den steinernen Formationen richtig klein.

Urlaubserinnerung an die Cala Goloritze

Langsam aber sicher kommen wir unserem Ziel immer näher. Von weitem sah die Felsnadel der Cala Goloritze noch klein aus, doch je näher wir ihr kommen, desto imposanter wirkt sie auf uns. Respekt vor den Kletterern, die sich hinauf trauen! Als wäre diese Mischung aus imposanten Felsen und weiten Blicken auf das endlos wirkende Meer nicht schon genug, erwartet uns die Cala Goloritze zu einer erholsamen Pause am Strand. Wir machen es uns im weichen Sand oder auf den Felsen, die wie eine natürliche Sitzgelegenheit wirken, gemütlich. Einige von uns genießen einfach den Blick auf das glitzernde Meer, andere trauen sich – trotz noch recht frischer Wassertemperatur – sogar hinein. Nach einer kurzen Akklimatisierung ist die Abkühlung im schon karibisch wirkenden Meer einfach herrlich! Wir einigen uns darauf, dass wir uns an der Bar, die sich am Start der Wanderung befindet, wieder treffen. So kann jeder selbst bestimmen, wie lange er/sie an diesem paradiesischen Ort verweilen möchte und in welchem Tempo wir zurückwandern. Schließlich geht es den gleichen Weg zurück, in diese Richtung natürlich hauptsächlich bergauf. Oben angekommen sitzen wir bei Cappuccino, Eis oder einer Cola gesellig beisammen bis uns der Bus abholt und zurück in unsere Unterkunft bringt.

Wir machen uns frisch, manch ein Gruppenmitglied springt noch kurz in das direkt vom idyllischen Hotelgarten zugängliche Meer. Wir beschließen diesen tollen Tag mit dem guten abendlichen Essen im Hotel und freuen uns auf die gemeinsamen Tage, die noch vor uns liegen.

Für mich war diese Woche auf Sardinien perfekt, um mir einen ersten Eindruck von der Insel zu machen. Aber auch für erfahrene Sardinienbesucher ist das abwechslungsreiche Programm mit Wanderungen und fakultativen Ausflügen die ideale Möglichkeit, dem Alltag für eine Woche zu entfliehen. Und allen die gerne in Urlaubserinnungen schwelgen empfehle ich den Blick auf einige Bilder mit blauem Himmel und türkisen Meer.

Ich komme auf jeden Fall wieder!

Ein Reisebericht von Julia F.

Mittwoch, 12. März 2025

Highlights der Kanaren - „Pfiffige“ Gomeros oder was ein Norweger auf La Gomera macht

Auf der Suche nach den Highlights der Kanaren setzte ich bei der Urlaubsplanung folgende Prioritäten: leichte Wanderungen und viel Entspannung. La Palma? El Hierro? „ Nein, Du musst unbedingt nach La Gomera“, meinte meine Kollegin Svenja, „da pfeifen sie so schön.“

Ok, normalerweise habe ich andere Reiseauswahlkriterien. Was also bietet La Gomera noch? Ich informiere mich und lese, dass die Insel noch zu Beginn der 80er Jahre als Geheimtipp für Individualisten, sprich „Hippies“, galt. Die 370 Quadratmeter Inselfläche sind eine Mischung aus Meer, tropischer Vegetation und Vulkanismus.

Highlights der Kanaren: Ideales Wanderklima

Ganzjähriges Wanderklima mit Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad. Super!

Das klingt auf alle Fälle schon mal interessant. Ich checke die Reisen und bleibe bei Reise „Aktiv und entspannt auf La Gomera“ hängen. Das ist sie, meine Reise: Leichte Wanderungen in Kombination mit einem komfortablen Vier-Sterne-Hotel.

Ich fliege zunächst nach Teneriffa und treffe am Flughafen gleich ein paar Mitreisende. In einem bequemen Kleinbus geht`s gleich weiter zum Hafen von Los Christianos, von wo uns die Fähre auf die zweitkleinste Insel der Kanaren bringen soll. Doch Moment … Fred Olsen Express Fähre? Das klingt nun wirklich nicht spanisch.

Nach 45 Minuten Überfahrt landen wir in San Sebastian auf La Gomera. Von dort aus schlängelt sich unser Bus mit der langsam hungrig werdenden Gruppe die Serpentinen hoch und wieder runter zum Hotel Jardín Tecina in Playa Santiago. Mittlerweile ist es 22 Uhr und ich bete, dass wir noch etwas zu essen bekommen.

An der Rezeption werden wir freundlich begrüßt, man will unser Gepäck auf unsere Zimmer bringen, während wir das Restaurant aufsuchen. Das hört sich nach einem perfekten Urlaubsstart an.

In den Unterlagen über das Hotel lese ich, dass dieses der Familie Fred Olsen gehört. Nun bin ich doch neugierig geworden, was es mit diesem Norweger Fred Olsen auf La Gomera auf sich hat.

Am nächsten Morgen bei einem ersten Erkundungsspaziergang in den kleinen Ort Playa Santiago klärt uns unser Reiseleiter Hernan auf.

Als der norwegische Reeder Thomas Olsen im Jahre 1904 La Gomera betrat, verliebte er sich in diese Insel. Er baute sich hier zunächst ein Haus. Dann kaufte er Wasserrechte und Land, legte Plantagen an, exportierte Bananen und Tomaten und verschaffte den Gomeros Arbeit. Er errichtete ein Krankenhaus, ein Kino und Häuser für seine Arbeiter. Später übernahmen sein Sohn Fred mit seinem Bruder die Geschäfte und stiegen mit dem Hotel und der Fähre in den Tourismus ein. Durch den Nationalpark konnte sich der Tourismus zum Glück nicht so ausbreiten, wie auf den großen kanarischen Inseln. Ein absoluter Gewinn für La Gomera.

Am nächsten Tag erkunden wir die Inselhauptstadt San Sebastian. Farbig und lebensfroh kommt sie daher: gelbe Häuser mit grünen und blauen Türen. Die Laternenmasten mit bunten Kränzen für die anstehende Fiesta geschmückt. Ein Hippie mit hochgesteckter Rasta-Frisur sitzt vor der Kirche Nuestra Senora de la Asuncion. Und im hübschem Terrassencafe auf der Plaza de la Constitution trinken ein paar Rentner ihren Cortado. Mir gefällt die Hafenstadt.

Doch Hernan drängt langsam zum Aufbruch. Die „Queseria Lacabezada“ wartet schon auf uns. Würzigen oder eher milden Käse probieren? Oder doch die verführerisch duftende Käsepaste Almogrote? Zusammen mit dem süßen Palmhonig eine absolute Köstlichkeit.

Nach diesen Schmankerln tut die anschließende Wanderung richtig gut.

Der wilde Norden erwartet uns am vierten Urlaubstag. Auf der Fahrt dorthin wechseln sich wilde und zerklüftete Felslandschaften mit Palmenhainen ab. Das Grün der Landschaft ist Urlaub für meine Augen. Zwischendrin erhasche ich immer wieder einen Blick auf kleine schwarze Strandbuchten. Unser Bus schraubt sich höher und höher die Straße hinauf. War es gerade noch wohlige 23 Grad, als wir losfuhren, haben wir oben im Nationalpark gerade mal 10 Grad. Dass die Insel mehrere Mikroklimas hat, fühle ich nun deutlich. Im feuchten Norden und Osten begeistert der immer grüne Lorbeerwald und im Süden wachsen Bananen, Avocados und Mangos.

Angekommen im wohl schönsten Dorf der Insel – Agulo – scheint wieder die Sonne, Gott sei Dank! Die meisten von unserer Gruppe zücken ihre Kameras. Alles wirkt so ruhig und beschaulich. Der rote Weihnachtsstern leuchtet neben der weißen Hauswand. Ein Oldtimer tuckert über die Straße und fast meine ich auf Kuba zu sein.

Wir fahren weiter zum Informationszentrum des Garajonay-Nationalparks. Von hier spazieren wir zum spektakulären Aussichtspunkt Mirador de Abrante. Eine komplett verglaste Plattform hoch auf einem Berg. Auf das Gefühl „wie in der Luft schweben“ müssen wir leider verzichten. Bauarbeiten, betreten zur Zeit verboten. Schade!

Gut, dann zur Entschädigung wenigstens ein Kaffee. Wir nehmen im angrenzenden Restaurant Platz. Eine andere Reisegruppe ist bereits da. Es geht recht trubelig zu. Der Kellner am Ausschank pfeift auf einmal laut und sein Kollege eilt sogleich herbei und holt die Bestellung ab. Ich denke, andere Länder andere Sitten. In Deutschland gilt Herpfeifen eher als unhöfliche Sitte. Ich registriere dieses Pfeifen weiter und plötzlich dämmert es mir. Das sind die „pfiffigen Gomeros“ von denen meine Kollegin so angetan war. Und richtig. Etwas später gibt es noch eine kleine Vorführung zu „El Silbo“.

Die Einwohner von La Gomera haben eine weltweit einzigartige Pfeifsprache entwickelt. So werden auch heute noch Nachrichten ohne Handy von Tal zu Tal verbreitet. Und auch in den Schulen gehört „El Silbo“ zum festen Unterrichtsinhalt. Seit 2009 gehört die einmalige Pfeifsprache übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wahnsinn, wie viel und was diese kleine kanarische Insel alles zu bieten hat. Wollt Ihr es auch, so wie ich, etwas ruhiger im Urlaub angehen lassen oder eines der Highlights der Kanaren kennenlernen? Dann ist das Eure Reise!

Ein Reisebericht von Christine Sperling

Montag, 10. März 2025

Istrien pur! Warum du per Rad durch das grüne Paradies Kroatiens reisen solltest!

Was gibt es Besseres als während der Herbst zu Hause bereits an die Türen klopft und die Bäume sich allmählich gelb und rot färben, bevor sie ihre Blätter ganz verlieren, dem stressigen Büroalltag zu entfliehen und vor dem langen Winter nochmal neue Energie im mediterranen Teil Europas zu tanken. Warum solltest du Istrien mit dem Fahrrad entdecken?

Meine Reise führte mich nach Kroatien – um genau zu sein in den westlichsten Teil Kroatiens – nach Istrien. Zugegeben, Istrien stand vorher nicht wirklich auf meiner Bucket-List, umso mehr haben mich die romantischen Dörfer im hügeligen Hinterland, sowie Istriens Küstenstädtchen in ihren Bann gezogen.

Zwischen Adriaküste und traditionsreichem Hinterland

Auf den unterschiedlichsten Straßen und Wegen entdeckten wir das grüne Paradies Kroatiens per Rad mit all seinen Facetten. Unterwegs wurde es nie langweilig, denn alle paar Meter gab es etwas Neues zu entdecken: Flüsse, Täler, mittelalterliche Dörfer, Tiere, farbenfrohe Pflanzen, Küstenstreifen, Burgen und Weinreben.

Aktivurlaub für Körper und Sinne

„Man wächst mit seinen Herausforderungen“ –  oder anders formuliert: jeder erklommene Berg bringt einen ein Stück näher an das Tagesziel. Unsere Radtouren durch das hügelige Hinterland hatten es auf Teilen der Strecke ganz schön in sich. Meine erste Aktivreise hat mir jedoch gezeigt, dass es unglaublich entspannend sein kann an seine Grenzen zu gehen. Klingt widersprüchlich? Die Anstrengung, gepaart mit dem leichtem Druck des Fahrtwindes im Gesicht und dem würzigen Duft der Olivenhaine und Wälder lässt alle Gedanken an den Alltag förmlich davonwehen. Außerdem ist doch nach einem aktiven Start in den Tag die Freude hinterher umso größer, den Nachmittag bei diversen istrischen Köstlichkeiten und einem guten Tropfen Wein ausklingen zu lassen.

Warum Istiren? Živjeli – Gaumenfreu(n)de am Abend

Wein und Kroatien? – Passt das überhaupt zusammen?- Die istrische Weinkultur hat sich während der letzten Jahre zu einem wahrem Geheimtipp entwickelt und lädt zu einem besonderen Geschmackserlebnis ein. Schon während unserer Radtouren führte unser Weg vorbei an prächtigen Weinreben und ließ Vorfreude auf ein Gläschen am Abend aufkommen. Istrien genießt zudem einen hervorragenden Ruf als Trüffelregion. So war natürlich auch eine Käse- und Trüffel-Verköstigung Bestandteil unserer Reise.

Kulturelle Höhepunkte Istriens

Auch kulturell hat Istrien viel zu bieten: Die Halbinsel blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Region wurde 1915 durch das Londoner Abkommen Italien zu gesprochen und stand auch schon in der frühen Neuzeit unter venezianischer Herrschaft. Im heutigen Istrien ist der venezianische Einfluss auch noch immer, vor allen in den Küstenstädtchen, stark spürbar.

Auf unseren geführten Stadtführungen erlebten wir eine Reise in die frühbyzantinische Zeit beim Besuch der Euphrasius-Basilika in Poreč (UNESCO-Weltkulturerbe) und ins römische Zeitalter beim Besuch des Amphitheaters in Pula, das seinerzeit als Schauplatz für Gladiatorenwettkämpfe diente.

Warum Istrien? Rovinj – Mediterranes Flair hoch 10

Mein persönliches Highlight war die Küstenstadt Rovinj. Schon von weiten kann einen der Blick auf die einstige Inselstadt nur verzaubern. Rovinj läd zum Flanieren, bummeln und zum Genuss von einem Gläschen Vino mit Hafenblick ein.

Den Zauber Istriens machen viele Dinge aus: die Freundlichkeit der Menschen, die romantischen Dörfer im Hinterland, die malerischen Küstenstädtchen, die kulturelle Vielseitigkeit und natürlich regionale Köstlichkeiten wie Trüffel und Wein. Es wird bestimmt nicht meine letzte Reise nach Kroatien gewesen sein.

Ich habe dich inspiriert? Dann erlebe auch du Istrien in vollen Zügen.

Ein Reisebericht von Leah Dickerhoff

Samstag, 8. März 2025

Cornwall - Perfekt zum Wandern & Entspannen

Nach einem Super-Sommer in Deutschland war es nun nach der großen Hautreisezeit auch für mich endlich mal wieder Zeit in den Flieger zu steigen. Nach der ganzen Hitze fiel mir die Zielauswahl nicht besonders schwer – hier meine persönlichen Auswahlkriterien: Moderate Temperaturen, Wind der ordentlich den Kopf frei pustet und Blick auf eine Traumküste – das Ganze gepaart mit einem Wanderprogramm, das auch für mich, den weniger trainierten Bürositzer, gut zu machen ist. Da sprang mir Cornwall zum Wandern direkt ins Auge.

Der südwestliche Teil Englands, die Kulisse der Rosamunde Pilcher Filme, knapp 1500 km Küstenwanderweg und mehr als 300 Strände, die Heimat von Cream Tea und Cornish Pasty und eine Pilgerstätte für Freunde englischer Gartenkunst – Cornwall sollte es sein. Für mich die „Aktiv & Entspannt in Cornwall“ Variante mit der Reisenummer 5312.

Es war dann endlich soweit. Voller Vorfreude machte ich mich auf zum Flughafen in Düsseldorf. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was mich erwarten sollte…

Um eine lange Geschichte abzukürzen – mein Flieger ist ausgefallen.

Aber als Wikinger-Mitarbeiter und Geburts-Optimist habe ich die Anreise als Herausforderung angenommen und bin tatsächlich nur ca. 10 Stunden nach meinen Mitreisenden endlich im Hotel in Newquay angekommen. Zukünftig bin ich dann auch für Beratungen zum Nachbus-Netz in Großbritannien bestens gewappnet ;-)!

Cornwall hat mich sofort in seinen Bann gezogen.

Obwohl Newquay wahrhaft keine schöne Stadt ist, wird schnell klar, warum sie ein Surfer-Paradies ist. Die Strände sind einfach ein Traum und die Seele ist rau! Wenn man am Strand oder auf der Klippe steht könnte man problemlos stundenlang den Blick über die Felsen schweifen lassen und das Wellenspiel beobachten.

Dazu die Besuche von wirklich pittoresken Orten wie Padstow, Fowey oder St. Ives und St. Michael’s Mount mit dme Schloss (an unserem zweiten freien Tag), mit wunderbaren Häfen, in denen die kleinen, bunten Boote je nach Tide auf dem Wasser tanzen, oder gemütlich auf dem Sand liegen. Hutzelige Läden voller Fudge, Seifen, Kunst, Decken aus Schafwolle, Seafood und vielem mehr!

Dazwischen kleine Cottages mit dem perfekten Blick auf’s Meer.

Und dann noch die kleinen, feinen Wanderungen durch eine atemberaubende, kontrastreiche Landschaft, mit einer  Vegetation, die durch den warmen Golfstrom geprägt ist, so dass da auch schon mal eine Palme am Wegesrand stehen kann. Von der rauen Steilküste geht es zu malerischen Buchten mit langen feinen Sandstränden über die spielende, glückliche Hunde jagen.

An einem anderen Tag wandelt sich das Bild und der Weg führt durch die Dünenlandschaft von Holywell Bay.

Die Radtour am Mündungstrichter des Camel River, der an der Padstow Bay in den Atlantischen Ozean mündet bietet ein schönes Bild, da der Fluss sehr stark vom Gezeitenstrom abhängig ist und bei Ebbe die Sandbänke als freie Strandfälle sichtbar werden lässt

Immer wieder säumen auf den Wanderungen endlose Brombeerbüsche unseren Weg. Wir passieren Schafweiden und kleine bewaldete Passagen und immer wieder ergeben sich Ausblicke die Rosamunde Pilcher alle Ehre machen – Kitschroman pur – und doch unglaublich schön!!!

Lost Gardens of Heligan und Eden Project

Ein Highlight waren die Besuche der „Lost Gardens of Heligan“ und des „Eden Project“ (mein Ziel am ersten freien Tag) beides Gärten, mit einer spannenden Geschichte. Während Heligan einem an vielen Stellen fast magisch vorkommt, ist Eden unfassbar modern – mit den Gewächshäusern, die einem Science Fiction Film entsprungen sein könnten, und in denen man verschiedene Klimazonen erleben kann.

Außerdem bietet Eden mit dem externen Anbieter „Hangloose Adventure“ auch die Möglichkeit etwas Adrenalin in den Urlaub einzubauen. Meinen Zipline Flug über den Garten hinweg, werde ich sicher nicht so schnell vergessen!

Aber auch die kreative Abendgestaltung wird mir im Gedächtnis bleiben. Was habe ich nicht alles erlebt… Eine grandiose Pubtour durch Newquay, einen schönen Abend im Theater mit gleich zwei Theaterstücken, einen Cocktail-Abend im Beachclub, eine Karaokeparty, einen milden Sommerabend auf der Terrasse des Mermaid Inn in Porth und eine Klippenparty.

„Urlaub, der bewegt“ hat hier mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Neben den Wanderungen waren es bei dieser Reise vor allem meine Mitreisenden, die mich bewegt haben! Und an diese möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal wenden: Danke, dass ich Euch Kennenlernen durfte und Danke für die großartige Zeit! Durch Euch war mein Urlaub perfekt! Ihr seid einmalig und ich hoffe, dass sich unsere Wege mal wieder kreuzen! Ihr seid echte Wohlfühl-Menschen für mich! Auf bald!

Ein Reisebericht von Meike Mittag

Freitag, 7. März 2025

Slowenien - Auf den Sattel - fertig - los!

Meine erste Wikinger-Radreise führte mich nach Slowenien. Zugegebener Maßen war ich noch nie dort und hatte aufgrund meiner Vorlieben für Berge, Alpenlandschaften sowie meine Outdoor-Affinität gefallen an der Slowenien-Radreise gefunden. Gesagt, getan. Dann ging es für mich als „Gruppenreisen-Neuling“ auf die brandneue-Radreise getreu dem Motto: Auf zu neuen Abenteuern!

So fand ich mich auf dem Weg von Düsseldorf mit Zwischenlandung in München und Weiterflug nach Triest in einer kleinen Maschine wieder, welche größtenteils mit Wikinger-Gästen gebucht war. Mein Kopf voller Fragezeichen wie diese Reise wohl wird und dem Gedanken im Gepäck, ob ich auch alles eingepackt hatte. Ein Glück, dass ich vor Anreise nochmal einen Blick in die Ausrüstungsliste in den Reiseinformationen geworfen hatte, sodass ich alle sieben Sachen im Koffer verstaut hatte. Ich war also bestens gerüstet, das mir noch unbekannte Land mit der Gruppe zu entdecken.

Was mich in Slowenien erwartete..

…waren sehr gastfreundliche Menschen. So erkundeten wir ländliche Gebiete, in denen eine touristische Infrastruktur je nach Region unterschiedlich ausgeprägt war. Besonders zu Beginn der Reise – in den Julischen Alpen – ließ mich der Gedanke an eine Zeitreise nicht los. Es entsprach einfach zu sehr meiner Vorstellung an die frühen Anfänge des Schweizer Tourismus. Wahrscheinlich entstand dieser Gedanke durch die Ursprünglichkeit der Natur, die bewahrt wurde. Nur die sprachlichen Differenzen vertrieben die Illusion und holten mich zurück auf den slowenischen Boden.

Die Wege

Und wo wir schon beim Thema Boden sind. Gerade beim Radfahren ist der Untergrund entscheidend dafür wie gut man vorankommt. Die sehr gut ausgebauten und größtenteils asphaltierten Wege, teilten wir uns nur bedingt mit Autos. Es blieb also genügend Zeit, die Ausblicke zu genießen und während dem Radeln zu quatschen. Auch die ein oder andere schnelle Abfahrt blieb nicht aus, sodass mich ein gelegentlicher Jauchzer überkam.

Die Unterschiede die das kleine Land zu bieten hat, kann man während dem Radfahren besonders gut wahrnehmen. Nachdem wir auf dem Hochplateau der Julischen Alpen gestartet und durch das Weinanbaugebiet Breda geradelt sind, befand sich das Ende der Reise am Golf von Triest in Muggia. Es ist beeindruckend diese doch sehr vielfältigen Landschaften innerhalb von nur 8 Tagen zu entdecken.

Mein persönliches Highlight der Reise waren die Höhlen von Škocjan. Ich hatte noch nie solche immensen Tropfsteinhöhlen mit verschiedenen Felsformationen, Stalagmiten, Stalaktiten und Stalagnaten gesehen. Und als wäre das nicht schon beeindruckend genug, gelangt man nach der „Stillen Höhle“ in die „Rauschende Höhle“, durch die der Fluss Reka fließt. Eine unglaubliche fast unreale Filmkulisse, die einen unter der Erde erwartet. Einen Moment lang fühlte ich mich in die Szene des Filmes „Der Herr der Ringe“ versetzt, bis der Guide zum gemeinsamen Voranschreiten ermahnte. Und das, obwohl keine Fotos und Filmaufnahmen in der Höhle erlaubt sind.

Mich hat das Land mit allen seinen Facetten und unterschiedlichen Regionen begeistert und es wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass mich mein Urlaub hierhin verschlägt.

Ein Reisebericht von Stephanie Zundler

Montag, 3. März 2025

Summertime in Wales

Mein nächstes Wikinger-Abenteuer stand vor der Tür: eine Wanderwoche im schönen Wales! Kleine Info am Rande: Wales liegt im Südwesten Großbritanniens und ist wie Schottland und Nordirland Teil des Vereinigten Königreichs. Die Waliser haben eine reiche und stolze keltische Kultur und sogar eine eigene Sprache. So findet man Ortsschilder oder Speisekarten fast immer auf walisisch und englisch.

Unser Reiseziel befindet sich im Südwesten von Wales: die Region Pembrokeshire, genauer gesagt der Ort Tenby. Von hier aus erkundeten wir mit unsere Reisegruppe und Reiseleiterin Jutta die wunderschönen Küstenwanderwege des „Pembrokeshire Coast Path“.
Interessanterweise hatte sich ein Großteil der Gruppe (wie wir auch) Wales als Reiseziel ausgesucht, da sie nicht so gerne in der großen Hitze wanderten und so dem heißen Sommer in Good Old Germany entfliehen zu können.
Was soll ich sagen, es war eine sehr, sehr heiße Woche!! Aber warum soll es in Großbritannien auch immer nur regnen? 😉

Wales und besonders Pembrokeshire ist definitiv eine Reise wert. Natur und Kultur überall! Weite Landschaften mit zerklüfteten Klippen treffen auf bezaubernde Ortschaften mit Relikten aus der Vergangenheit… und dazu noch viel Meer!

Ich möchte euch gerne meine persönlichen Reise-Highlights verraten:

Der Standort Tenby

Gleich nach der Ankunft konnten wir den Ort auf eigene Faust erkunden und ich war sofort begeistert! Die alte Stadtmauer mit dem prächtigen Stadttor führt hinein in das bunte Treiben. Bergauf und -ab geht es durch die verwinkelte Altstadt mit kleinen Gassen und größeren (Einkaufs)-Straßen. Überall findet man hübsche Geschäfte, stylische Cafés, urige Pubs und natürlich viele Restaurants. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Über dem kleinen Hafen erstrecken sich die berühmten bunten Häuser, die bei dem super Sommerwetter noch mehr zu leuchten schienen. Sonnenanbeter können sich an einem der Sandstrände rund um den Ort entspannen und auch Kulturfans kommen auf ihre Kosten, z. B. im Tenby Museum & Art Gallery. Das Wichtigste für uns Wanderfans: Tenby ist der ideale Ausgangspunkt zu den schönsten Etappen auf dem „Pembrokeshire Coast Path“!

Das Giltar Hotel

Die Lage: fantastisch! Vom Bett aus kann man gefühlt direkt ins Meer hüpfen. Direkt an der Promenade gelegen, hat man  einen tollen Strand- und Meerblick inklusive Sonnenuntergang. Der talentierte Gärtner des Hauses macht das Hotel zusätzlich zu einem besonderen Blickfang. Ein liebevoll angelegter Garten direkt über dem Strand – Insektenhotel inklusive! – und dazu viele Blumenkübel und phantasievolle Pflanzenskulpturen. Von innen würde ich das Hotel als sehr gepflegt, gehoben landestypisch und stilvoll beschreiben. Das Personal war „super friendly” und der Service „on point“. Zum Frühstück und Abendessen wurden wir verwöhnt mit regionalen Speisen in super guter Qualität. Zum Glück waren die Wanderungen so anstrengend ;-).

Die Wanderungen

Der Pembrokeshire Coast Path ist zum Wandern einfach toll! Von der Landschaft mal ganz abgesehen, sind die Wege zwar bekannt, aber noch nicht überlaufen. So kann es sein, dass einem außer Kühen und Schafen stundenlang niemand begegnet. Die Pfade sind gut zu laufen, etwas Kondition ist dennoch von Vorteil, da es ganz schön auf und ab geht. Dies kann vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen anstrengend sein… ich spreche aus Erfahrung!

Dafür eröffnen sich immer wieder neue und atemberaubende Blicke auf die Landschaft und die wunderschöne Küste. Neben vielen verschiedenen Vogelarten haben wir von weitem sogar einige Robben gesichtet (ich muss an dieser Stelle betonen, dass Robben zu meinen Lieblingstieren gehören, daher finde ich diese Info besonders erwähnenswert :-).

Caldey Island

Mein Tipp für den freien Tag: ein Bootausflug zur Insel Caldey. Im Sommer ist es zwar nicht so einsam hier, dennoch fand ich den Besuch absolut lohnenswert. Man kann zum Leuchtturm, dem Caldey Lighthouse oder am schönen Strand spazieren. Es gibt sogar kleine Geschäfte, die selbst gemachtes Parfum und selbstgemachte Schokolade verkaufen. Außerdem eine Kapelle, eine Trappistenabtei, ein kleines Museum, einfach viel zu entdecken.

Zum Abschluss sind wir im parkähnlichen Café eingekehrt, bevor es per Boot – zu dem wir dank der Tide sogar ein Stück mit einem Amphibienfahrzeug fahren durften (für Interessierte: ein umgebautes Pionierfahrzeug M2B Alligator der deutschen Firma EWK) – zurück nach Tenby ging.

Auch wenn wir auf den Wanderungen ziemlich ins Schwitzen kamen, die Region ist einfach atemberaubend schön und hat uns für die „Strapazen“ mehr als entschädigt.
Es war gewissermaßen ein unerwarteter Sommerurlaub.
Und mit dem großen, weißen Sandstrand direkt vor der Hotel-Tür war das Wetter dann doch genau richtig :-).

Ein Reisebericht von Alex K.