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Samstag, 22. Februar 2025

Flexibel Wandern in Andorra

Hmmm, Andorra … klingt in meinen Ohren wie der Name von einem Königreich, vielleicht irgendwo zwischen Mordor und dem Auenland. Stimmt natürlich nicht ganz, tatsächlich ist es ein Fürstentum, und es liegt zwischen Frankreich und Spanien. Dort kann man es leicht übersehen, denn es ist nicht nur mitten in den Pyrenäen versteckt, sondern zudem flächenmäßig eher übersichtlich.

Also höchste Zeit, sich dieses besondere Fleckchen Erde einmal aus der Nähe anzuschauen. Am besten zu Fuß, denn Andorra ist für Wanderer wie geschaffen.

Es erfordert einen gewissen Anlauf, um das Land zu erreichen, aber dann wird schnell klar, dass man sich von einem Blick auf die Karte nicht täuschen lassen sollte: Mag sein, dass es im Grunde nur eine Straße gibt, die in diesen kleinen, modernen, selbstbewussten Staat hinein- und aus ihm herausführt, während alles andere in Sacktälern endet. Gemessen daran ist die vorhandene Infrastruktur gewaltig. Natürlich nicht zufällig, sie korrespondiert den Zahlen der Besucher, welche vor allem im Winter nach Andorra strömen – und denen Einiges geboten wird:

Wir hatten uns zum Glück für den etwas ruhigeren Juli entschieden, auch um dem sogenannten deutschen Sommer zu entfliehen. Entgehen wollten wir eigentlich der Variante mit westfälischem Landregen und 15 Grad. Davon konnte im Juli bekanntlich nicht die Rede sein, eher vom Gegenteil, aber eine Auszeit davon war auch nicht schlecht. Für Andorra war der Monat jedenfalls gut gewählt. Natürlich hatte es einen Regentag, aber ohne den geht es ja im Hochgebirge irgendwie sowieso nie. Und vom Wandern konnte er uns auch nicht abhalten. Aber meistens schien sowieso die Sonne auf Land und Leute.

Es gibt übrigens einen fantastischen Kniff, mit dem sich die etwas umständliche Anreise via Barcelona relativieren lässt: Man hängt einfach noch ein paar Tage dort an. Ist ein ziemliches Kontrastprogramm: Eine riesige, turbulente Stadt mit aberwitzigen Bauwerken, einer wunderschönen Altstadt, unzähligen Bars, sehr coolen Geschäften und und und. Und alle, denen das nicht reicht, haben sogar die Gelegenheit, einfach mal im Atlantik zu baden …

Ein Reisebericht von Marzena Horsch

Freitag, 21. Februar 2025

Irland - Natur und Ku(h)ltur auf der grünen Insel

Schafe, saftig grüne Wiesen, viel Regen und gutes Bier. Das fällt mir ganz spontan zum Stichwort Irland ein. Dass Irland aber noch viel mehr ist und nochmals mehr sein kann, durfte ich selbst erleben.

In Irland ticken die Uhren anders…

Keine zwei Stunden dauert der Flug nach Dublin und schon hat man das Gefühl dass die Uhren anders ticken (was sie ja auch um eine Stunde definitiv tun). Von Hektik am Flughafen keine Spur, alles geht ein wenig gemächlicher und gemütlicher vonstatten. Schnell hat sich unsere Gruppe um unsere Reiseleiterin Helga versammelt und auf geht es in die Wicklow Mountains.

Kaum haben wir den Autobahnring Dublin verlassen, sehen wir sie bereits: unsere ersten Kühe und Schafe. Sofort kommt uns der Name Kerrygold in den Sinn, und wird uns die kommenden Wochen auch dauerhaft begleiten.

Den ersten Nachmittag nutzten wir direkt für einen Besuch von Russborough House, bevor es zur Begrüßung den schönsten Sonnenuntergang der Reise gab.

Am nächsten Tag war das Wetter schon eher „irisch“: Nieselregen und leichter Nebel. Wir fanden es großartig, denn so umgab die Klosteranlage von Glendalough eine mystische Stimmung. Von dort aus machten wir uns auf zu unserer ersten Wanderung. Durch Wald- und Heidelandschaft erwanderten wir uns die Wicklow Mountains. Gerne wären wir an diesem schönen Flecken Erde länger geblieben.

Killarney, Seeblick vom Feinsten

Über den geschichtsträchtigen Rock of Cashel fuhren wir weiter gen Südwesten. Killarney, das Tor zum Ring of Kerry, war unser Ziel. Das schmucke Städtchen mit zahlreichen Pubs und landestypischen Lädchen lädt wahrlich zum Bummeln ein. Doch auch zum Wandern durch den gleichnamigen Nationalpark. Mit See- und Bergblick machten wir uns bei schönstem Sonnenschein, auf den Muckrosslake zu umrunden. Das Muckross House mit seinen schönen Gärten bildete den perfekten Tagesabschluss. Dort gönnten wir uns erstmal eine gute Tasse Kaffee und DAS Gebäck der Iren, einen süßen Scone.

Darf´s was zu essen sein?

Da bietet es sich doch an direkt einen Schwenk zum Thema Kulinarik einzubauen: die Iren essen gut! Deftig darf es gerne sein aber auch Fisch können sie großartig zubereiten. Nicht nur in Form von Fish & Chips 😉 Das Frühstück ist reichhaltig. Neben dem allbekannten Porridge (Haferbrei) gibt es zahlreiche warme Beilagen wie Speck, Würstchen, Kartoffelrösti etc. Sehr beliebt sind auch Black Pudding und White Pudding, eine Art Grützwurst. Die bei uns in der Gruppe beliebten Scones erhält man dagegen eher zum 5 o´Clock Tea als zum Frühstück. Den haben die Iren bereitwillig von den Engländern übernommen. Außer den Scones gibt es jede Menge Kuchen. Leckeren Kuchen, den man überall kaufen kann. Sei es im Pub oder im Museumscafé, Kuchen gehört zu den Iren wie die Kerrygoldkuh zur Butter. Diese, also die Butter, wird übrigens auch zum Kuchen gereicht.

Blauer Himmer, grüne Wiesen, Cliffs of Moher

Genug vom Essen und weiter zu atemberaubender Natur: denn die Cliffs of Moher sind ein echtes Spektakel! Der Wettergott war uns gnädig und so begleitete uns an diesem Tag die Sonne. Wir wanderten entlang der Klippe und kamen aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus: hinter jeder Biegung und jedem Felsvorsprung bot sich ein anderes Panorama. Grandios und definitiv eines der Highlights dieser Reise. Aber manchmal sagt ein Bild auch mehr, als tausend geschriebene Worte… Nur noch eines sollte gesagt sein: es gibt zwei Wege. Einen für die Schwindelfreien näher am Abgrund und einen Weg etwas weiter entfernt. Die zwei Wege treffen immer wieder aufeinander, sodass auch Wanderer mit Höhenangst das Erlebnis Cliffs of Moher miterleben können.

Inselidylle Inisheer

Am nächsten Tag betrachteten wir die Klippen von einer ganz anderen Seite: nämlich von der Fähre aus, die uns nach Inisheer, der kleinsten der drei Aran-Inseln, bringen sollte. Wir hatten inzwischen schon einige Tage in Irland verbracht und in jedem besser sortierten Souvenir-Shop leuchtete einem die Reklame zu den Strickwaren der Aran-Islands entgegen – entsprechend hatten wir Bilder einer Insel voller Schafe im Kopf. Die Realität war dann aber doch eine andere: auf den Inseln wird zwar gewebt und gestrickt, vor allem während der Wintermonate, aber selbst für Schafe ist die Insel zu rau und wetterumtost. Dafür ist sie ein wahres Naturparadies und Refugium für Seevögel. Wir nahmen uns einen ganzen Tag Zeit, dieses Eiland, das wie aus einer anderen Zeit erscheint, zu erkunden.

I am a Galway Girl

Nach zwei Tagen inmitten der Natur dürstete es uns mal wieder nach etwas Stadtleben. Die wohl derzeit berühmteste irische Stadt, Ed Sheeran sei Dank, ist Galway. Die schmucke Altstadt, direkt am Meer gelegen, bietet zahlreiche Möglichkeiten, es sich gut gehen zu lassen. Sei es bei dem Besuch eines der zahlreichen Pubs mit Live-Musik, die in Galway allgegenwärtig ist, oder beim Shoppen eines der berühmten Claddagh-Ringe. Der historische Verlobungsring Westirlands ist nicht nur ein authentisches Souvenir, sondern auch ein Zeichen für den Beziehungsstatus des Trägers (ähnlich der Schleife beim Dirndl). Wird er  zum Beispiel rechts getragen, mit der Herzspitze zum Träger weisend, wird kundgetan, dass bereits eine Liebesverbindung besteht.

Unser Aufenthalt in Connemara fiel im mehr oder weniger ins Wasser. Es regnete in Strömen, wie man es ja eigentlich auch in Irland erwartet, sodass wir unsere geplante Wanderung leider nicht unternehmen konnten. Doch auch ein erzwungener Ruhetag hat etwas Gutes. Wir tankten Energie und machten uns somit am nächsten Tag voller Elan auf nach Dublin.

Flüssiges Gold – Whiskey vs, Whisky

Unterwegs hielten wir im kleinen Ort Kilbeggan, um uns näher mit der Trinkkultur der Iren zu beschäftigen. Neben den zahlreichen Biersorten, gehört nämlich der Whiskey ( ganz wichtig mit „E“ geschrieben!) zu den beliebtesten Getränken. Die traditionelle Whiskey-Destillerie veranschaulicht den Herstellungsprozess und warum der irische Whiskey besser ist, als der des Erzrivalen Schottland: die Reifezeit ist nämlich gesetzlich um einen Tag länger festgelegt, somit ist der irische immer um mindestens einen Tag älter 🙂 Der Theorie erfolgte selbstverständlich die Praxis, und so verkosteten wir die Erzeugnisse.

Von Tür zu Tür durch Dublin

Dublin, bekannt für den Bezirk Temple Bar, das Trinity College und die Rockband U2, den irischen Exportschlager Nummer 3 (nach Guinness und Molkereiprodukten), die hier sogar ein eigenes Hotel betreiben. Während unserer halbtägigen Stadtführung lernen wir die schönsten und wichtigsten Orte der Hauptstadt kennen und sammeln schon Ideen für unseren freien Nachmittag. Wie es sich für eine Großstadt gehört, bietet auch Dublin zahlreiche Möglichkeiten für jeden Geschmack. Ich empfehle einen Besuch des archäologischen Museums mit seiner tollen Ausstellung zur Geschichte Irlands und der größten europäischen Sammlung an Moorleichen (einzigartig!). Das Großartige in Irland ist, dass der Eintritt in alle staatlichen Museen kostenlos ist. In die meisten Kirchen hingegen muss man Eintritt zahlen.

Bevor es am nächsten Morgen zurück nach Deutschland ging, besuchten wir noch das berühmte Trinity-College mit dem Book of Kells und der großartigen Bibliothek, die sogar für den Film Harry Potter als Kulisse diente. Ein erhabenes Gefühl durch die Reihen historischer Bücher zu schlendern und ein grandioser Abschluss dieser sehr abwechslungsreichen und entschleunigenden Irland-Rundreise.

Durch mehrere Nächte pro Standort, den wirklich ausgeglichenen Mix aus Natur und Kultur, die überraschend gute Küche und eine großartige Reiseleitung wurde diese Reise zu einem wahren Genuss. Und wen ärgert da noch der eine oder andere Regenschauer?

Féach tú go luath (Bis bald auf Gälisch)

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Donnerstag, 20. Februar 2025

Natur und Kultur in Cornwall

Welche Bilder kommen euch in den Kopf, wenn ihr an Cornwall denkt? Bei mir sind es wilde Küsten, romantische Gärten, malerische Küstenorte mit weißen Stränden… Klingt traumhaft, oder? Und das ist es auch! Ich durfte eine Woche lang Cornwall mit seinen kulturellen und landschaftlichen Highlights entdecken und habe mich ein wenig in dieses Fleckchen Erde verliebt.

Cornish Kitchen:

Die englische Küche hat noch heute bei vielen Menschen einen schlechten Ruf. Auch ich muss ehrlich sagen, dass bei außergewöhnlichen und raffinierten Mahlzeiten nicht als erstes England bzw. Cornwall in meinen Gedanken aufploppte. Aber was ich am Reisen so liebe: man wird immer wieder „eines besseren belehrt“! 🙂 Die Küche in Cornwall kann sich wirklich schmecken lassen: von den Klassikern wie Fish ‘n‘ Chips, über vegetarische und vegane Küche und traditionelle Gerichte modern aufgepeppt.
Sehr bekannt ist eine bestimmte Leckerei zur „Tea Time“, die man definitiv probieren sollte. Scones, das brötchenartiges Teegebäck mit Clotted Cream, einem besonders dicken Rahm und Jam, der klassischen Erdbeermarmelade. Mmh lecker! In einigen Cafés gibt es sogar glutenfreie Scones und vegane Clotted Cream.

Ortschaften:

Davon lernten wir auf dieser Reise einige kennen. Mein Favorit war jedoch unser Standort St. Ives. Die kleine, verwinkelte Hafenstadt ist zu recht heute eine der beliebtesten Urlaubsorte in Cornwall. Kleine Gassen mit hübschen Geschäften, urigen Cafés, Restaurants und Pubs, umgeben von mehreren weißen Sandstränden.

Roseland:

Wer den Namen hört, denkt vermutlich an eine romantische Rosenlandschaft. Doch weit gefehlt, denn das kornische Wort „ros“ steht für den Begriff Landvorsprung was diese hübsche Gegend ziemlich genau beschreibt. Die Wanderung auf dem Küstenpfad zum St. Anthony Head mit kurzem Besuch der Kirche St.-Anthony-in-Roseland und die anschließenden Fährüberfahrten nach St. Mawes und Falmouth waren für mich ein ganz besonderes Erlebnis.

National Trust:

Die gemeinnützige Organisation ist für die Denkmalpflege und den Naturschutz in England, Wales und Nordirland verantwortlich. Aufgrund der kulturellen Schätze und der vielen Gärten, die es in Cornwall zu verwalten und betreuen gibt, spielt die Organisation dort eine wichtige Rolle. Viele „Kornen“ arbeiten in ihrer Freizeit ehrenamtlich und unterstützen dem National Trust aktiv bei der Denkmalpflege und arbeiten für den Naturschutz. Es gehört sozusagen zum guten Ton. Spannend fand ich die sogenannten Arbeitsferien, auch für internationale Touristen. Eine super Sache! Man lebt und arbeitet mit Einheimischen und tut dabei etwas für den guten Zweck. Vielleicht eine coole Idee für eine Urlaubsverlängerung oder die nächste Reise?

Wandern in Cornwall:

Wenn man in dieser Region eins kann, dann ist das Wandern. Von einfachen bis mittelschweren Touren, kleinen Etappen oder längeren Einheiten auf den Fernwanderwegen. Entlang der Küste und im Landesinneren, Abwechslung gibt es genug. Auf den bekannten Routen trifft man natürlich viele gleichgesinnte Wanderer. Ruhiger hat man es da auf den abgelegenen Pfaden durch die mystischen Hochmoorlandschaften.

Art:

Auch wenn St. Ives ein kleiner Ort ist, in Sachen Kunst ist er ganz groß! Wusstet ihr, dass es hier die Tate Gallery gibt? Moment, die ist doch in London? Das ist korrekt. Aber auch in St. Ives gibt es eine Tate Gallery. Sie ist die kleine Schwester, soll heißen ein Erweiterungsbau von der in London. Ich bin kein Kunstexperte, aber hatte dort eine gute Zeit. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das Barbara Hepsworth Museum. Dort kann man die  tollen Werke der berühmten Bildhauerin, illustriert in einem malerischen Garten, bewundern. Im angeschlossenen Wohnhaus und ihrem Atelier bzw. ihrer Werkstatt erfährt man viel über ihr bewegtes Leben und  ihre Schaffenszeit in Cornwall. St. Ives war und ist noch heute Schaffensort vieler Künstler, wodurch mit der Zeit auch viele kleine Galerien entstanden. Heute ist der Ort eines der bedeutendsten Kunstzentren Cornwalls. Bei dem einmaligen Licht und der besonderen Kulisse kann man auch nur kreativ werden ;-).

Leben:

So schön und lebenswert das Leben in Cornwall heute ist und wie die Rosamunde Pilcher Verfilmungen es uns schmackhaft machen, war es wahrlich nicht immer. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten rund 40.000 Menschen im Bergbau. Männer, Frauen und Kinder. Ganze Familienstämme verdienten mit der Gewinnung von Zinn, Kupfer Blei, Silber, Wolfram, Zink und Arsen ihren Lebensunterhalt. Wer die Geschichte des Ruhrgebiets kennt, weiß wie hart das Leben als „Tinner“ gewesen ist. Wenn man durch das Land streift kommt man nicht umhin auf Relikte aus der Zeit des Bergbaus zu stoßen. Man findet Ruinen von Hallen, Hütten, Türmen oder Maschinenhäusern. Wir haben auf unserer Reise die Lewand Mine, ein stillgelegtes Bergwerk, besucht und dort viel über die industrielle Vergangenheit Cornwalls gelernt. Interessant und ergreifend! Für alle Technik-Interessierten: Hier gibt es eine wieder funktionstüchtige Balancier-Dampfmaschine.

Leute:

Die Menschen in Cornwall bleiben mir in bester Erinnerung. Alle waren freundlich, hilfsbereit, aufgeschlossen, dabei total bescheiden und höflich. Wir kamen mit vielen Einheimischen nett ins Gespräch und wurden stets  freundlich empfangen. Ein Highlight war sicherlich, als wir während unserer Hochmoorwanderung einen Bauernhof passierten und den Oldtimer-Traktor bewunderten. Just in dem Moment stieg der Besitzer des Hofes aus seinem Auto und zündete den Motor, um uns sein Gefährt zu präsentieren. Der Mann war ein englischer Herr, wie er im Buche steht (ich sage nur der Dr. und das liebe Vieh). Wir haben uns sehr gefreut, er hat sich noch mehr gefreut und alle hatten was zu erzählen, ist das nicht schön?

und und und… aber am besten ist es, wenn ihr euch selbst ein Bild macht!

Ein Reisebericht von Alex K.

Mittwoch, 19. Februar 2025

Aktiv und entspannt auf Chalkidiki

Als ich vor einiger Zeit mit dem Flugzeug die 3 markanten Finger der Halbinsel Chalkidiki überflog, dachte ich: „Das möchte ich mir eines Tages gerne aus der Nähe betrachten.“ Besonders der Berg Athos ist schon aus der Vogelperspektive beeindruckend.

Es war dann soweit. Nach unspektakulärer Anreise (im positiven Sinn, alles klappte reibungslos) wurden wir am Flughafen Thessaloniki persönlich von unserer Reiseleiterin Eva Schraft empfangen.

Der Transfer zum Hotel Lagomandra Beach auf Sithonia dauerte ca. 2 Stunden. Dort angekommen, blieb Zeit für erste Erkundungen und ich entdeckte die Taverne „der Pirat“ oberhalb der alten Küstenstraße. Sie sollte im Laufe der Woche Anlaufpunkt für die Mittagspause für einen Teil der Gruppe werden.

Vor dem ersten gemeinsamen Abendessen organisierte Eva eine Vorstellungsrunde, bei der meine Wikinger-Mitbringsel unter Applaus gerne angenommen wurden.

Anschließend ging es, wie von da an immer, zum gemeinsamen Abendessen. Abends und morgens gibt es im Zuge der Halbpension jeweils Buffet, teils international, aber auch mit lokalen Spezialitäten. Der leckere, besonders sahnige Joghurt mit griechischem Honig hatte es mir besonders angetan.

Für die Bezeichnung „Aktiv und entspannt“ kamen meinen Mitreisenden spontan neue Formulierungen in den Sinn: „betreutes Wandern“, weil Eva sich wie eine Mutter um das Wohl der Gruppe bemühte, oder auch „geführte Entspannung“, weil sie durch kurze Anekdoten oder Buchzitate uns Interessantes über Land und Leute näherbrachte. Den Meisten gefiel die Balance zwischen Programm und Freizeit sehr gut.

Das Programm auf Chalkidiki:

Am 2. Tag wurden wir mit einem Bötchen direkt am Hotelstrand abgeholt. Die Wanderung entlang der Küste war ca. 10 km lang und man hatte Gelegenheit, in den 3,5 Stunden seine  Mitreisenden kennen zu lernen.

Tag 3 bot die nächste Wanderung, diesmal kürzer, mit einem kleinen anspruchsvollen Stück bereits in der Mitte, bei dem man über einige größere Felsplatten raufklettern musste. Den Auf- und Abstieg zum Petrusfelsen wagte knapp die Hälfte der Gruppe. Sie präsentierten den anderen im Anschluss stolz ihre Panoramafotos.

Tag 4 und 5 waren klassische Bus- und Bootsausflugstage, wie sie im Programm beschrieben sind. Besonders hübsch fand ich das Dorf Arnea mit seinen restaurierten Häusern aus dem 19. Jahrhundert.

Auch die Bootsfahrt entlang der Mönchsrepublik Athos – in gebührendem Abstand, weil Frauen an Bord waren (und Mönche der Meinung sind, dass diese stinken) – entsprach genau meiner Vorstellung.

Nach 2 Tagen, in denen wir unsere Beine recht wenig benutzt hatten, lernten wir am 6. Tag wieder „laufen“. Wir kamen bei bestem Wetter und 27 Grad alle ordentlich ins Schwitzen, als wir zum Dorf Parthenonas die 320 Höhenmeter in 2,5 Stunden überwunden. Belohnt wurden wir mit einer Einkehr in einer Taverne mit schöner Aussicht und süßen Katzen, von denen sich so manch Einer kaum losreißen konnte. Der aktive Teil der Reise war geschafft!

Den letzten Tag konnte man zusammen mit Eva am Animationsprogramm des Hotels wie Beach-Stretching, Aqua-Gymnastik teilnehmen oder am Strand relaxen und im bereits 20 Grad warmen Meer schwimmen. In der geschützten Bucht beim Hotel war es wahrscheinlich noch 1-2 Grad wärmer.

Das Fazit zur Reise auf Chalkidiki:

„Aktiv und entspannt“  trifft das Motto zu 100%. Diese Mischung ist genau mein Ding! Ich werde Wiederholungstäterin!

Ein Reisebericht von Uta Kreutzer

Dienstag, 18. Februar 2025

Teneriffa - Aufstieg zum Teide - leicht gemacht

Wir (das sind mein Mann und ich), hatten uns für unseren Urlaub auf Teneriffa einiges vorgenommen. Unser persönliches Highlight: der Teide. Den höchsten Berg Spaniens (knapp über 3.700 m) wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Gut 1 ½ Stunden benötigt man mit dem Mietwagen vom Hotel Luz del Mar aus, der Weg führt uns zunächst über ein idyllisches Sträßchen  in die spektakuläre Bergwelt Teneriffas. Über Serpentinen und durch urige Dörfer nähern wir uns Stück für Stück der Vulkanlandschaft, die Spannung steigt mit jedem Blick, den wir während unserer kurvenreichen Fahrt schon auf den Vulkangipfel erhaschen können. Im Nationalpark angekommen tauchen wir ein in eine andere Welt.

Durch immergrünen Pinienwald schlängelt sich die Straße. Hin und wieder geben kleine Lichtungen einen  weiten Blick auf das Meer frei. Nach einiger Zeit verschwinden die Bäume und wir erreichen eine karge, in unzählige Brauntöne gefärbte Vulkanlandschaft. Unterwegs gibt es einige Möglichkeiten, das Auto stehen zu lassen und Spaziergänge in Parkplatznähe zu unternehmen.  Wir dachten nicht, dass der Weg das Ziel sei, allerdings ist die außergewöhnliche Landschaft alleine diesen Ausflug schon wert und ein Highlight für sich.

Tipp: Parallel zum Beantragen des Gipfelpermits (dieses benötigt man, wenn man von der Seilbahn aus den Gipfel erklimmen möchte) im Internet auch die Seilbahn buchen, vor Ort kann sie zur passenden Uhrzeit ausgebucht sein. Die Fahrt mit der Seilbahn dauert nur wenige Minuten, sorgt aber aufgrund der Ausblicke für einen Wow-Effekt, den wir nicht missen möchten. Oben angekommen sind wir überrascht, dass uns die Höhenluft zunächst ein bisschen schwindelig werden lässt. Also lassen wir uns Zeit, genießen die grandiose Aussicht und machen uns nach einer kurzen Akklimatisierung von ungefähr 10 Minuten auf zum Tor am Wärterhaus, welches nur die Permitinhaber passieren dürfen (den ein oder anderen neidischen Blick haben wir auf uns gezogen).

Spätestens hier sind wir froh, uns trotz des zugegeben leicht gemachten „Aufstiegs“ mit der Seilbahn unsere Wanderoutfits angezogen haben. Es geht einen felsigen Pfad steil bergauf, den wir in ca. 45 Minuten erklimmen. Immer wieder halten wir inne, um die Aussicht zu genießen (und Luft zu holen J). Oben angekommen treffen wir gleichgesinnte Wanderer und halten das ein oder andere Pläuschchen. Wir machen unzählige Fotos in alle vier Himmelsrichtungen und können uns nicht entscheiden, welcher Abschnitt des 360-Grad-Panoramas uns am besten gefällt.

Die unter uns liegende Vulkanlandschaft kommt uns fast schon unwirklich vor und der Ausblick über das weite Meer bis hin zu den benachbarten Inseln in der Ferne lässt unsere Reiseherzen höher schlagen. Nach circa einer halben Stunde treten wir den Rückweg an, der über den gleichen Pfad hinunter zur Seilbahn führt. Sie bringt uns sicher zurück zum Parkplatz und wir genießen die Rückfahrt durch den Nationalpark, der uns mit seiner ungewöhnlichen Landschaft verzaubert hat.

Zurück im Hotel Luz del Mar entspannen wir noch etwas auf unserem geräumigen Balkon und am Hotelpool mit Meerblick, um unsere Eindrücke Revue passieren zu lassen. Von diesem wunderschönen Ausflug werden wir noch lange schwärmen. Abschließend beenden wir diesen Tag gebührend mit einem sehr guten Abendessen im Hotel.

Ein Reisebericht von Julia Fleischmann

Montag, 17. Februar 2025

Menorca - Eine aktive Erkundung der Insel

Hallo, wir sind drei Pärchen aus dem Stuttgarter und Münchner Raum und werden zusammen mit unserem Reiseleiter Amir für Wikinger Reisen die Insel Menorca entdecken.

Der erste Tag auf Menorca hält eine Menge für uns bereit

Am ersten Tag brachte uns ein Bus zum nördlichsten Punkt der Insel, dem Cap de Cavalleria. Dort besichtigten wir den Leuchtturm (in dem ein kleines Museum untergebracht ist) sowie die nähere Umgebung. Die Steilklippen und die zerklüftete Küstenlinie sind sehr sehenswert. Nach einem Cortado am dortigen kleinen Café fuhren wir ein Stück zurück und machten Halt an einem kleinen Parkplatz. Von dort ging es auf Schusters Rappen von der Platja de Cavalleria entlang der Küste auf den Spuren des Cami de Cavalls zum Restaurante Binimel-là.

Nach einem stärkenden Mittagessen unter schattenspendenden Maulbeerbäumen wanderten wir weiter zur Cala Pregonda, einer wunderschönen von bunten Sandsteinen eingefasste Bucht, die nur zu Fuß erreicht werden kann. Die Temperaturen und etliche Feuerquallen ließen ein kühlendes Bad im Meer allerdings nicht zu. Wir genossen hingegen die Blicke über die Küste sowie die atemberaubende Landschaft. Nach einem kurzen Stopp begaben wir uns auf den Rückweg zum Restaurant. Von dort brachte uns der Bus wieder zurück zu unserem Hotel.

Mit dem Rad rund um Ciutadella

Am heutigen zweiten Tag fuhren wir mit dem Bus zunächst nach Ciutadella, der ehemaligen Hauptstadt von Menorca. Wir machten einen kleinen Stadtrundgang, besichtigten die Markthalle und genossen in einem angrenzenden Café balearische Spezialitäten wie Ensaimadas sowie einen Cortado. Geschwind kauften wir noch Proviant für den weiteren Tag und machten uns im Anschluss auf den Weg zu einem Fahrradverleih. Von dort starteten wir eine Radrundtour.

Wir fuhren auf Nebenstraßen durch Felder und Wiesen immer entlang der Trockensteinmauern. Ein erstes Ziel war die talayotische Siedlung Son Catlar. Nach einer kurzen Besichtigung schwangen wir uns wieder auf die Räder und fuhren weiter zur traumhaft schönen Bucht Son Saura. Das glasklare, türkise Wasser lud gleich zu einem erfrischenden Bad ein. Im Anschluss picknickten wir am Strand. Viel zu schnell war es wieder Zeit für den Aufbruch und wir fuhren zurück nach Ciutadella. Mit dem Bus ging es von dort zurück zum Hotel.

Aktive Auszeit auf Menorca Tag 3

Wanderung von Santo Tomás zur Cova del Coloms und zur Playa de Binigaus

Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück stand heute wieder eine Wanderung auf dem Programm. Wir konnten dieses Mal direkt vom Hotel aus starten. Nach einem kurzen Stück durch die Hotelanlagen von Santo Tomás, zweigte der Weg ab ins Landesinnere. Trotz der schlechten Wettervorhersage für Menorca, versprach der Tag wieder gut zu werden. Sobald wir aus dem kleinen Wäldchen heraus kamen, drückte sich auch die Sonne langsam durch die Wolken durch und ließ den Himmel blau werden.

Vorbei an Trockenmauern, die für Menorca sehr typisch sind und in denen sich Eidechsen unheimlich wohl fühlen, ging es nach Es Migjorn Gran. Das kleine Örtchen wurde im 18. Jahrhundert erbaut und sticht einem schon von weitem mit seinen weißen Häusern entgegen. Wir schlenderten durch die engen Gassen und ließen uns in einem kleinen Kaffee nieder. Das Wetter wurde leider schlechter, tat aber unserer tollen Stimmung keinen Abbruch. Das Schöne an solch einer Gruppenreise ist unter anderem, dass einem nie der Gesprächsstoff ausgeht und es immer etwas zu lachen gibt.

Am Ortseingang thronte ein sogenanntes „Talayot“ – ein Bauwerk aus der prähistorischen Architektur Menorcas. Aus Steinen wurde eine Art Turm errichtet. Es konnte nie genau geklärt werden, welchen Zweck diese Türme hatten. Man vermutet allerdings, dass diese zur Kontrolle des Territoriums dienten. Über die steinige Rampe konnten wir hinauf steigen und das 360 Grad Panorama über die Landschaft genießen. In der Ferne konnten wir auch schon das Meer erkennen – unser Ziel am heutigen Tag.

Talayot

Cova del Coloms

Wir verließen Es Migjorn Gran und kamen bald auf einen kleinen Pfad. Dieser schlängelte sich durch die bewachsene Schlucht Baranc de Binigaus. Links und rechts des Weges ragten gewaltige Kalkfelsen empor und boten mit ihrer hellen Farbe einen tollen Kontrast zu den grünen Pflanzen und Bäumen. Amir, unser Wikinger-Guide, entpuppte sich als ein toller Pflanzenkenner. Wir erfuhren sehr viel über die ausgeprägte Flora und Fauna der Insel und konnten sogar einige Dinge, wie den Wilden Fenchel, kosten.

Wir waren alle schwer beeindruckt, als wir plötzlich wie aus dem Nichts heraus vor einem gewaltigen Höhlen-Portal standen – der Cova del Coloms. Die Höhlendecke erreicht sage und schreibe 24 Meter Höhe und hat damit zum Beinamen „La Catedral“ beigetragen.

Cova del Coloms

Playa de Binigaus

Kurze Zeit später eröffnete sich uns der Blick aufs Meer – wir standen am Strand der Playa de Binigaus. Baden wollten wir heute nicht, es war mittlerweile einfach zu kühl. Während einige auf dem weißen Sand saßen und das Wellenrauschen genossen, kletterten andere über die schroffen Felsen und erkundeten kleine Buchten. Vom Strand waren es nur wenige Minuten zurück zum Hotel. Den Vormittag ließen wir beim gemeinsamen Snack im Restaurant „Es Bruc“ ausklingen, das wunderschön direkt am Meer gelegen ist.

Schluchtenwanderung

Den Nachmittag hatten wir dann zur freien Verfügung. Vom Bummeln in Santo Tomàs, dem spazieren entlang der Klippen Richtung Son Bou, bis zum Mittagsschläfchen im Hotel war alles dabei – ach ist es schön, mit Wikinger eine Aktive Auszeit zu haben 🙂

Küstenwanderung Menorca Küste auf Menorca

Tag 4. Mahón – Kultur und Shopping in Menorcas Haupstadt

Heute führte uns unser Weg nach Mahón, die Hauptstadt von Menorca und östlichster Punkt Spaniens. Mit dem öffentlichen Bus sind es etwa 40 Minuten Fahrzeit bis zu diesem wunderschönen Ort mit seiner schmucken Altstadt. In Mahón angekommen, führte uns unser Guide Amir etwas herum und erzählte uns einiges Interessante über das Städtchen. Gegründet wurde Mahón durch die Karthager, einer Legende nach sogar von Hannibals Bruder Mago Barkas, dem die Stadt auch ihren Namen verdanken soll.

Nach einem leckeren Imbiss im „Mercat de Pescados“, dem Fischmarkt, ging es für uns auf hohe See!

Oder besser gesagt: Auf Schiffsrundfahrt durch den Hafen, der der zweitgrößte Naturhafen der Welt ist. Wie bereits erwähnt, war er für die Seefahrt von militärischer Bedeutung. Dementsprechend war die Hafeneinfahrt auch stark gesichert, wovon heute noch viele Festungsanlagen zeugen. In der Festung „La Mola“ (erbaut 1850 bis 1875) wurden während der spanischen Diktatur bis 1975 tausende Gefangene gefoltert und ermordet.

Weniger grausam ging es auf unserem anschließenden Abstecher zur lokalen Destillerie „Xoriguer“ zu. Neben vielen anderen Getränken kann man hier auch Menorcas Nationalgetränk, den Gin, probieren. Besonders gerne wird der Gin als „Pomada“ zusammen mit frisch gepressten Zitronen und Eis getrunken.

Nach unserer Rückkehr nach Sant Tomàs ging für einen Teil von uns ein kleiner Traum in Erfüllung. Amir hatte einen Reitausflug organisiert – und zwar auf den für Menorca typischen Rappen, den Menorquinern. Von Son Bou ging es Richtung Meer und dann ein Stück an der Küste entlang. Was für ein Erlebnis: Auf dem Pferderücken über den Sandstrand und durch die leichte Brandung und dabei die tiefstehende Sonne am Horizont. Fast schon zu schön um wahr zu sein!

Mit diesen tollen Erlebnissen im Kopf ließen wir den Tag im Hotel gemütlich ausklingen.

Tag 5. Aktives Erwachen – Küstenwanderung

Der Morgen begann heute mit dem “Aktivem Erwachen“.

Noch vor dem Frühstück brachen wir zu einem herrlichen Strandspaziergang auf.
Das Meer war heute etwas rauer als in den vergangenen Tagen und die Luft noch recht kühl.
Während den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die über  die Hügel kamen machten wir auf den Klippen vor unserem Hotel einige entspannende Yogaübungen.

Nach dem Frühstück ging es dann tiefenentspannt und energiegeladen auf den Cami  de Cavalls nach Westen.  An der Playa de Binigaus verließen wir den Rundweg und unser Guide Amir führte uns ins Landesinnere. Vorbei an verlassenen Ställen und Höfe, schlängelte sich der Weg hinauf durch einen verwunschenen Kiefernwald. Die Luft war erfüllt vom Duft der Nadelbäume und dem Zwitschern der Vögel. Immer wieder war der typische Ruf des Wiedehopfs zu hören, welcher nach seinen Lauten in Katalonien treffenderweise „Putput“ genannt wird.

Pause machten wir an der traumhaft schönen Bucht „Cala Escorxada“.
Türkiesblaues Wasser und weißer Sandstrand luden zum Verweilen ein. Von hier aus folgten wir wieder dem Cami de Cavalls direkt an der Küste in Richtung Santo Tomas. Der Kleine Pfad schlängelt sich auf den Klippen entlang und bietet einen herrlichen Blick auf das Meer.

Hier entdeckten wir auch eine interessante Höhle. Sie führte durch die Felsen hindurch und öffnete sich nach einigen Metern wieder zum Meer hin um von dort noch tiefer im Fels zu verschwinden.

Nach einem erfrischenden Sprung ins Meer gönnten wir uns Meeresfrüchte, kühle Getränke und Cortados an der Strandbar.

Den restlichen Nachmittag stand wieder zur freien Verfügung. Während manche die freie Zeit im Pool verbrachten spazierten andere zum nahegelegenen Feuchtgebiet und beobachteten  Schildkröten oder aber gingen zum Shoppen in die kleinen Geschäftchen von Santo Tomas.

Nach dem gewohnt leckeren Abendessen trafen sich noch alle auf einen Drink an der Hotelbar und ließen den Tag gemütlich ausklingen und die Erlebnisse Revue passieren.

Kajaktour – Monte Toro

Da die See, schon wie am Tag zuvor, etwas rauer war als gewohnt, wurde die Kajaktour kurzfristig in den Norden der Insel verlegt. Auch für unseren Guide Amir war dies Neuland und so waren wir gespannt was uns erwartet.

Es ging nach „Na Macaret“, wo schon die Guides mit den Kajaks auf uns warteten. Schnell noch in die Neoprenanzüge geschlüpft und mit Bocadillios für den Mittagssnack eingedeckt, ging es nach einer kleinen Einführung ab ins Wasser. Die Fahrt ging an der Küste entlang und wir wurden verzaubert durch grandiose Felsformationen und eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

Wir bewunderten die vermutlich ältesten Felsformationen der Insel und jedes Mal wenn wir wieder um eine Ecke paddelten, erwartete uns der nächste Wow Effekt: kleine Buchten, schroffe Felsen, Kormorane, aufgetürmte Felsschichten, viele Möwen und Ziegen die sich im Fels tummelten. Sogar ein Kaninchen sauste über den Berg.

Das Wasser war klar und in der Bucht in der wir zur Pause anlegten ruhig und türkisblau.

Die Bucht ist nur per Boot zu erreichen, da der Landweg durch Privatbesitz führt.

Am Fuße der höchsten Sanddüne Mallorcas machten wir unser Picknick und genossen die Stille. Das Kunstwerk einer überdimensionalen Nadel, die den Längengrad markierte schmückte den Strand.

Die große naturgeschützte Düne, die sich durch besondere Winde mit der Zeit aufgetürmt hat, bot eine herrliche Kulisse zum Baden und Schnorcheln.

Die Neoprenanzüge waren eine echte Wohltat, da das Meer im Mai doch noch recht frisch ist.

Unsere Guides waren sehr umweltbewusst und sammelten angeschwemmtes Plastik ein, sodass der Strand wieder absolut sauber war – sehr sympathisch!

Rückweg der Kajaktour

Mit Rückenwind ging es über das offene Meer zurück. Kurz vor Ende hatten sie noch eine kleine Überraschung für uns bereit, eine runde, fast geschlossene Bucht mit klarem und ruhigem Wasser. Sehr schön!

Im Anschluss ans Paddeln gab es wieder Cortados im Restaurante Cala Moli, es waren wohl die leckersten, aber auch teuersten Ensaimadas weit und breit 😉

Für die Rückfahrt organisierte uns Amir noch spontan einen extra Programmpunkt: wir fuhren auf den höchsten Berg Menorcas „El Toro“, von wo aus wir einen grandiosen Rundumblick auf die Insel genießen und unsere Wandertouren noch mal Revue passieren lassen konnten. Eine kleine Kirche konnte besichtigt werden und die große Jesus Statue hält ihre Arme schützend über uns und die bezaubernde Insel.

Blick vom El Toro

Mit diesem erfülltem Tag geht leider auch unsere Reise zu Ende.

Im Hotel zieht uns die sehr nette Performance dreier Sänger noch einmal auf die Tanzfläche und wir nehmen Abschied von einer durchweg gelungen Reise.

Ein Reisebericht von Menorca Entdecker

Sonntag, 16. Februar 2025

Madeira - Kulturlandschaft und Vulkanismus

Cristiano-Ronaldo-Flughafen auf Madeira, kurz nach der Landung stehe ich am Gepäckband und halte ungeduldig nach meinem Koffer Ausschau. In Gedanken bin ich bereits ein paar Schritte weiter: werde ich gleich am Ausgang direkt meine Gruppe finden? Sind meine Mitreisenden wohl schon da? Mit was für Menschen werde ich überhaupt die nächste Woche verbringen?

Und hoffentlich falle ich durch meine halbwegs begrenzte Sportlichkeit nicht negativ auf – ausgerechnet als Wikinger-Mitarbeiter Mitte 30 auf den Wanderungen schlapp zu machen, fände ich vor meinen Mitreisenden zwischen Ende 50 und Ende 70 doch sehr peinlich! Ist Wandern überhaupt etwas für mich?? Meine Gedankengänge werden jäh unterbrochen durch ein violettes Leuchten auf dem Gepäckband: mein Koffer ist da. „Dann kann’s ja losgehen!“, denke ich ein wenig nervös und begebe mich neugierig darauf, was die kommende Woche für mich bereithält, in Richtung Ausgang…

Die Begrüßungsrunde am Abend und das anschließende gemeinsamen Abendessen bieten Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen. Ich bin positiv überrascht: meine Mitreisenden scheinen trotz des Altersunterschiedes von bis zu 45 Jahren sehr freundlich, aufgeschlossen und entspannt zu sein. Auch die Paare unter Ihnen sind offen für Gespräche und den Erfahrungsaustausch vergangener Reisen.

Fast die Hälfte meiner Reisegruppe war bereits mit Wikinger Reisen unterwegs.

Sie schätzen das aktive Miteinander und den entspannten Umgang untereinander. „Bei Wikinger sitzt man nicht die ganze Zeit im Bus, sondern sieht und erlebt wirklich, wo man ist… und es sind auch nicht so kleinkarierte Leute dabei, die so vieles besser wissen oder können,“ raunt mir eine ältere Dame augenzwinkernd zu. Die „Kenner“ bestätigen mir auch meine Vermutung: wir befinden uns hier nicht in einem Wikinger-typischen Hotel.

Das 4* Enotel Lido am Rande von Funchal ist mit gut 300 Zimmern nicht gerade klein und persönlich geführt, dafür jedoch recht luxuriös: neben großzügigen und modernen Zimmern (die meisten mit Meerblick) bietet unsere Unterkunft unter anderem drei Innen- und Außenpools, ein Fitnesszentrum und einen schönen Spa-Bereich mit Sauna und Wellness-Angeboten. Durch das All-Inclusive-Angebot könnten wir uns in den nächsten Tagen durch die unterschiedlichen Restaurants und Bars probieren. Nach dem Abendessen zieht es mich jedoch erstmal noch mit ein paar Mitreisenden zu einem kleinen Spaziergang entlang der Promenade, wo wir in einem der Lokale den Tag mit unserem ersten madeirischen Cocktail, dem berühmten „Poncha“, beschließen.

Tag 2 (Fr)

Heute geht es richtig los: 8:30 Uhr Abfahrt am Hotel. Wir fahren über den Encumeada-Pass bis zum Bica da Cana und schließlich zur Hochebene Paul da Serra (1.500 m).

Nach fantastischen Ausblicken auf die Schluchten von Rabacal starten wir unsere erste Wanderung. Sie führt uns bei angenehm sonnigem Wetter eine gute Stunde nicht sonderlich steil, jedoch stetig bergab über Waldboden und Bruchsteinstufen entlang des Wasserkanals. Die dicht wachsende Vegetation aus Bäumen und Sträuchern spendet angenehmen Schatten und wir bewundern die vielen verschiedenen Blumen am Wegesrand. Der schmale Weg entlang der Levada der 25 Quellen lässt nur an wenigen Stellen den Gegenverkehr anderer Wanderer zu, daher ist besonders nach unserer kurzen Rast am schönen und daher leider nicht ganz spärlich besuchten Risco-Wasserfall häufig Warten und Vorbeilassen angesagt. Eine weitere Stunde sind wir unterwegs.

Nach einem etwa 1 km langen und wirklich dunklen Tunnel mit dick bemoosten Wänden und nassem Boden kommen wir im Lorbeerwald an – hier tut sich eine andere Welt auf: dichte Nebelschwaden hängen zwischen den Terrassenfeldern eines Bauern und dem vom Waldbrand des letzten Jahres schwarzen Wald dessen einziges Grün den Schmarotzerpflanzen gehört, die sich mutig an den trostlos schwarzen Baumstämmen emporwinden. Unser Weg ist dicht mit Asche bedeckt, die bei jedem Schritt aufwirbelt, doch dazwischen sprießt es schon wieder grün und viele kleine Blüten tupfen wie zum Trotz ein wenig Farbe in dieses gespenstische Bild. Fasziniert verlassen wir diese unwirkliche Szenerie, denn an einer kleinen Waldstraße wartet schon unser Fahrer Pedro mit dem Bus und bringt uns nach Porto Moniz.

Im Ort verbringen wir eine knappe Stunde. Nur wenige aus der Gruppe nutzen die Gelegenheit zum Baden in den Meerwasserschwimmbädern, die meisten ziehen nach einem kleinen Spaziergang entlang der Promenade die Rast in einem Café mit Meerblick bei Espresso und Cappuccino vor. Glücklich über den schönen Tag beschließen wir diesen am reichhaltigen Abendbuffet im Hotel und ein paar anschließenden Getränken im Außenbereich.

Tag 3 (Sa)

Der wanderfreie Tag wurde von Tag 5 auf heute vorverlegt. 21 von 22 Gästen nehmen am fakultativen Ausflug nach Funchal teil. Sie besuchen die Markthalle, entdecken dort viele uns vorher unbekannte Früchte, die man an allen Ständen probieren darf, exotische Blumen und merkwürdig aussehende Fischsorten, die hier nach individuellem Bedarf portioniert verkauft werden. Anschließend gibt es die Gelegenheit zu einem kurzen Bummel entlang der Hafenpromenade, wo gerade eine große Open-Air-Ausstellung von Oldtimern stattfindet.

Das alte „Papamobil“ ziert den Vorplatz der Kathedrale. Sie lohnt aber auch ohne Papst-Gefährt einen Besuch, ebenso wie eine Stickereimanufaktur und Blandys Wine Company, in der der berühmte Madeira-Wein hergestellt wird. Einzelne Gäste wagen eine Korbschlittenfahrt. Danach unternehmen sie einen Ausflug ins Nonnental und von dort aus zurück zum Hotel.

Ich selbst nutze den wanderfreien Tag für mich, um mit dem Bus in die Stadt zu fahren, Funchal entspannt auf eigene Faust zu erkunden, mit Muße über den Markt und durch die Straßen zu bummeln und bei einem entspannten Cappuccino von einem Café aus das bunte Treiben in teils noch anlässlich des vergangenen Blumenfestes geschmückten den Straßen zu beobachten. Den Fußweg über die Promenade zurück zum Hotel finde ich leicht und schaffe ihn gut in 45 min. Beim gemeinsamen Abendessen tauschen wir in die Erlebnisse des Tages aus.

Mich zieht es danach noch ein eine Salsa-Bar in der Nähe des Hotels, die ich bereits am Ankunftstag entdeckt habe. Auch wenn meine Gruppe sehr nett ist und ich mich mit meinen Mitwanderern wirklich gut verstehe, empfinde ich es als schöne Ergänzung, mit halbwegs Gleichaltrigen ein Bier zu lateinamerikanischer Musik zu trinken. Außerdem war ja heute wanderfrei, ich habe also noch genügend Energie zum Tanzen, auch wenn es am nächsten Morgen wieder zeitig losgeht.

Tag 4 (So)

Meine Nacht war kurz, aber erholsam. Nach einem schnellen Kaffee – mehr Frühstück brauche ich dank Lunch-Paket des Hotels nicht – geht es Punkt 9:00 Uhr mit der Gruppe auf ins Korbflechterzentrum in Camacha. Hier können wir den Arbeitern bei Ihrem künstlerischen Traditionshandwerk über die Schulter schauen und ihre Produkte im Shop bewundern oder gleich kaufen.

Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir zwischen Caniço und Camacha die Levada dos Tornos – einen der längsten Wasserkanäle der Insel – und folgen ihr auf zumeist ebenem Pfad für etwa 3 Stunden durch lichten Wald und vorbei an vielen kleinen Terrassenfeldern, die gerade von den Kleinbauern bearbeitet werden. Damit diese den Sonntagsgottesdienst des Dorfes nicht gänzlich verpassen, wird er über Lautsprecher aus der Kirche übertragen. Die Gebete mit vielen Gesängen dazwischen sind eine ungewohnte, jedoch angenehme akustische Untermalung unserer Wanderung. Und da wir auf diesen angenehmen Wegen nicht so sehr auf unsere Schritte achten müssen, können wir die Aussicht über das Tal und die umliegende hügelige üppig-grüne Landschaft bis zum Meer genießen und haben Muße, die wunderschönen wildwachsenden Blumen am Wegesrand zu bewundern, die eine unendliche Vielfalt an Fotomotiven liefern.

Mittags fahren wir weiter zum Cabo Girão, der höchsten Steilküste Europas bei Câmara de Lobos. Wer sich dort auf den Skywalk traut, wird mit einem Blick durch den Glasboden in 580 m Tiefe belohnt! Das ist mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten: ich stelle in diesen Tagen zwar fest, dass ich genügend Energie habe, um tagsüber einige Stunden zu wandern und die Nächte durchzutanzen – dies ändert jedoch nichts an meiner Höhenangst, die mir gerade in solche Dimensionen den Schweiß auf die Stirn treibt! So genieße ich den (besonders für mich im wörtlichen Sinne!) „atemberaubenden“ Ausblick lieber vom mir sicherer erscheinenden Rand der Plattform aus, wo einem NICHT der vermeintlich „sichere Tod“ von unten entgegen grinst…

Nach einer knappen Stunde Aufenthalt geht es mit beeindruckenden Panoramabildern im Gepäck zurück zum Hotel. Am Buffet finden wir heute Abend unter anderem eine echte madeirische Spezialität: Degenfisch mit Banane – klingt merkwürdig, ist aber absolut köstlich, wie ich feststelle!

Tag 5 (Mo)                                                                                    

Pünktlich um 08:40 Uhr sammelt unser Fahrer Pedro uns wieder am Hotel ein und bringt uns heute zum dritthöchsten Berg Madeiras, dem Pico Arieiro (1.818 m). Bereits auf der Fahrt dorthin können wir beobachten, wie die Landschaft um uns herum sich wandelt, erst immer waldiger wird und nebliger, bis wir auf einer teils beängstigend schmalen Serpentinenstraße über dem Dunst die Radarstation erreichen, die einem haushohen Golfball gleicht – wir sind da.

Über einen Natursteinweg mit unzähligen Stufen wandern wir insgesamt etwa eine Stunde über den Wolken und zwischen steilen Schluchten auf und ab bis zur Aussichtsplattform und zurück. Die Luft ist kühl und kristallklar und der Ausblick auf die vom duftenden Besenginster gelb-grünen Hänge zwischen den schroffen Felsen und Wolkenfeldern unter eisblauem Himmel lässt mich trotz der leichten Anstrengung glücklich grinsen: es ist so unendlich schön hier! Auch wenn man den Weg mit nur wenig Schwindelfreiheit schaffen kann, verlangen die vielen Stufen auf und ab ein wenig Kondition und so bin ich mir selbst dankbar, dass ich in den letzten zwei Monaten wieder regelmäßig beim Sport war. Einigen Mitreisenden wird jedoch aufgrund der steilen Abhänge so mulmig, dass sie kehrtmachen und am Startpunkt auf die Rückkehr der Gruppe warten. Nach kurzer Pause zum Luftholen fahren wir weiter nach Santo da Serra, wo wir eine kleine Mittagspause einlegen und Gelegenheit haben, durch die Parkanlagen eines ehemaligen Landsitzes zu spazieren.

Am Nachmittag unternehmen wir eine weitere 2-stündige Wanderung. Das Naturreservat am Ostkap Madeiras, Ponta de São Lourenço, zeigt uns dabei ein völlig anderes Gesicht der Insel: im halbtrockenen Klima erheben sich rotbraune Felsen aus Tuffstein und Basalt, baumlos und nur von einem dünnen Teppich endemischer Kriechpflanzen bewachsen, wie eine lange schroffe Kette aus dem Atlantik. Einem felsigen bis sandig-gerölligen Pfad folgen wir bergauf und bergab bis zum Ponta do Furado. Dabei haben wir stets aus zahllosen Perspektiven die steilen Klippen und Felsformationen ringsum im Blick, denen das tiefblaue Meer in weißer Gischt entgegenschlägt. Müde von der Wanderung in der trockenen Hitze fahren wir zum gemeinsamen Abendessen zurück ins Hotel und lassen im Anschluss den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

Tag 6 (Di)

Um 9 Uhr sammelt sich unsere Gruppe wieder vor dem Hotel und es geht per Bus nach Lugar do Baixo, wo wir eine kleine Bananenplantage besuchen. Dort erfahren wir viel Interessantes über den Anbau des madeirischen Klassikers. Weiter geht es nach Calheta. Am Hafen teilen wir uns in zwei Gruppen ein: die erste Gruppe fährt mit einem ehemaligen Fischerboot „Ribeira Brava“ hinaus aufs Meer, um nach Delfinen, Schildkröten und Walen Ausschau zu halten. All zu viel sehen sie leider nicht, dennoch genießt das Grüppchen den Vormittag zu Wasser.

Die zweite Gruppe wandert mit Reiseleiterin Lina etwa 1 ½ Stunden zwischen Feldern und Gärten entlang der Levada do Prazeres und besichtigt im Anschluss die kleine Zuckerrohrfabrik von Calheta. Dort gibt es zum Schluss diverse Spezialitäten zu verkosten und zu kaufen. Nach einer gemeinsamen Mittagspause im Hafen, bei der wir uns über die Erlebnisse des Vormittags ein wenig austauschen, tauschen wir die Aktivitäten. Die zweite Gruppe auf dem Boot hat mehr Glück: sie begegnen mehreren kleinen Delfinschulen und kehren selig zurück in den Hafen. Ein wenig neidisch bin ich schon darauf. Doch ich weiß, dass mein Magen mir dankbar war für mein privates Alternativprogramm, einen Bummel durch den kleinen Hafen und entlang des künstlich angelegten Sandstrandes von Calheta – Bootsausflüge nimmt er mir meist etwas übel.

Am Abend findet sich nur etwa die Hälfte unserer Gruppe zum gemeinsamen Abendessen ein: einige hatten kleine Tische in den japanischen und madeirischen Spezialitätenrestaurants des Hotels reserviert und auch ich mache gemeinsam mit zwei Mitreisenden einen Abendspaziergang nach Funchal. Dort genießen wir in der schönen Atmosphäre der Altstadt bei lauer Luft und Straßenmusik die madeirischen Spezialitäten Espetada (gegrilltes Fleisch auf einem Lorbeerspieß) und Degenfisch mit Banane – das Essen ist köstlich und die Stimmung in den Gassen ist Urlaubsfeeling pur!

Tag 7 (Mi)

Wieder pünktlich um 9 Uhr starten wir bei heute dicht bedecktem Himmel zu unserem letzten Tagesausflug in den Nordosten Madeiras. Auf halber Strecke stoppen wir im Naturschutzgebiet Ribeiro Frio und wandern dort eine Stunde gemütlich über Waldboden entlang der Levada dos Balcões bis zum Aussichtspunkt Balcões, von wo aus wir den Blick über die dicht bewaldeten Felsformationen genießen.

Auf dem Weg begleiten uns immer wieder diese sehr betriebsamen spatzenähnliche Vögel, die kaum Scheu zu kennen scheinen. Dann geht es mit dem Bus weiter gen Norden bis nach Santana. Dort stehen noch einzelne der traditionellen madeirischen Häuser aus weißgetünchtem Naturstein, deren Strohdächer bis zum Boden reichen. Ringsum ist ein Garten angelegt mit vielen Blumen der endemischen Pflanzenwelt, die uns bereits in den vergangenen Tagen immer wieder am Wegesrand begegneten.

Nachdem wir genügend Fotos dieser typischen Postkartenmotive „im Kasten“ haben, fahren wir mittags weiter nach São Vicente. Dort erkunden wir im Rahmen einer Führung die 400.000 Jahre alten Lavagrotten und das angeschlossene Vulkanologie-Zentrum. Gerne wäre der Großteil der Gruppe stattdessen lieber noch ein wenig durch die Natur gewandert, doch so konnten wir im Garten der Höhlenanlage noch einige sonderbar aussehende Blüten und Pflanzen ausmachen, die wir bis dahin noch nirgends gesehen hatten.

Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen und anschließender großer Runde im Außenbereich des Hotels leistet uns Reiseleiterin Lina noch ein wenig Gesellschaft, bevor wir uns von ihr verabschieden müssen.

Tag 8 (Do)

Abreise: Da nur wenige Gäste bereits nach dem Frühstück zum Flughafen gebracht werden, bleibt den meisten noch ein wenig Zeit, die vergangene Woche gemeinsam beim Mittagessen Revue passieren zu lassen. Ich mache mich stattdessen mit einer Mitreisenden noch einmal auf nach Funchal zur Markthalle, wo wir gefühlte Unsummen ausgeben für diverse Sorten Maracujas sowie weitere exotische Früchte als Mitbringsel für Zuhause. Noch ein letzter kurzer Bummel durch die kleinen kopfsteingepflasterten Altstadtgassen, dann bringt uns ein Taxi zurück zum Hotel. Um 14 Uhr wird der Großteil unserer Gruppe abgeholt und zum Flughafen gebracht – zu unserer Freude von unserem Fahrer Pedro, von dem wir uns so nochmals richtig verabschieden können. Sehr zufrieden und aktiv erholt starten wir mit vielen großartigen Eindrücken im Gepäck gen Heimat.

Das war sie nun, meine erste Wikinger-Wanderreise – Madeira: Kulturlandschaft und Vulkanismus – und mir bleibt so vieles davon:

  • unvergessliche Eindrücke von Madeira mit seinem Blütenmeer, den unzähligen Wasserläufen und unendlich scheinendem Grün, von Meer und Felsen, Bergen und Schluchten
  • die Erfahrung, dass Wandern nicht nur cool ist, sondern richtig glücklich machen kann
  • die Erkenntnis, dass man auch zwischen Mitte 50 und knapp 80 Jahren noch wunderbar verrückt, offen und aktiv sein kann – und sollte
  • die Vorfreude auf meine nächste Wikinger-Wanderreise – denn die kommt bestimmt!
Ein Reisebericht von Isabel Schad

Samstag, 15. Februar 2025

Fuerteventura - Barfuß durch den warmen, weißen Sand

Entspannen kann man hervorragend auf Fuerteventura. Und auch im Hotel Las Marismas . Mit seinem großen Pool und schönen Garten lädt das Hotel zu einer Runde Schwimmen oder aber zum Relaxen nach den Wanderungen ein. 

Oder man setzt sich in eine Strandbar am Stadtstrand von Corralejo und genießt, bei einem leckeren frischgepressten Saft, die Aussicht und das Meer und das bunte Treiben. Natürlich können wir die freie Zeit auch in den bekannten weißen Dünen von Corralejo genießen und im blauen Meer schwimmen gehen.

Aktiv sind wir an den 5 Wandertagen auf jeden Fall. Wir wandern durch die Dünen und am Strand entlang, gerne auch barfuß, ebenso wie durch den Barranco de las Peñitas. Außerdem genießen die Wanderung  auf Los Lobos und erklimmen, wenn wir möchten, die eine oder andere Caldera. Die Wanderungen sind alle gut zu schaffen und für wen es etwas anstrengender sein darf, hat unserer Reiseleitung Helga immer einen kleinen Umweg parat.

Die Reiseleiterin Helga betreut uns auf der Reise ganz wunderbar. Sie erklärt uns während der gesamten Zeit sehr viel über „Ihr“ Fuerteventura und über die Kanaren im Allgemeinen. Mit Ihrem Wissen kann Sie fast jede Frage sofort beantworten und wenn doch mal eine Frage kommt, die Sie nicht sofort beantworten kann, so folgt die Antwort spätestens beim gemeinsamen Abendessen. Helga kennt gefühlt Jeden auf der Insel persönlich und ist immer für einen Spaß zu haben.

Ein Reisebericht von Gudrun Blaich

Freitag, 14. Februar 2025

Aufstieg zum Stromboli - Wie aus einem Märchen!

… und dann bin ich endlich da und betrete diesen wunderbaren Ort. Die Fischerboote liegen im schwarzen Sand und warten darauf, auf den Wellen reiten zu dürfen.

Der Weg schlängelt sich entlang der Küste durch das Dörfchen aus weißen Steinhäusern. Links ein Strauch mit roten Hibiskusblüten und rechts, ganz versteckt, finde ich einen Frangipani. Allein dieser Anblick erweckt bereits Freude und Abenteuerlust in mir!

Es führen mehrere Wege durch das fruchtbare Land, welches an einigen Stellen an einen Urwald erinnert. Der Duft von Ginster und Jasmin steigt mir in die Nase und begleitet mich auf meinem Weg. Plötzlich setzt es ein, dieses tiefe und gefährliche Grollen, gefolgt von einem Fauchen. Ich stehe still und warte darauf, dass sich die Erde hebt oder im nächsten Moment ein Stück Fels den Abhang hinunter rollt. Aber es passiert nichts … das „Tier“ scheint wieder zu schlafen.

Der Tag geht in die Dämmerung über und dann ist es wieder da: erst das Grollen und dann das Fauchen. Am Horizont sehe ich die Feuerfontäne, die in den Himmel steigt. Haben wir es doch aufgeweckt?

Ein ungutes Gefühl macht sich in der Magengrube breit. So etwas kennt man doch nur aus einem Märchen, oder? Die mystische Insel und dann dieses riesige Ungeheuer, eine Mischung aus Echse und Raubvogel. Der feuerspeiende Drache, der die Prinzessin gefangen genommen hat. Ob er sich uns zeigen wird?

Ich folge weiter meiner Gruppe und lausche in regelmäßigen Abständen der Geräuschkulisse. Oben angekommen, kann ich ihn in voller Pracht begutachten! Er pulsiert, grollt, faucht, spuckt Feuer und raucht! Er ist aktiv und jederzeit zum Ausbruch bereit: der Stromboli. Ein Vulkan auf einer der sieben Vulkaninseln vor der Küste Siziliens. Eine Insel wie aus einem Märchen.

Ein Reisebericht von Christina Derlach

Sonntag, 9. Februar 2025

Wandern auf den Lofoten

Ich habe mir den Traum erfüllt: zur Mitternachtssonne in die Karibik des Nordens. Moment… Karibik? Im Norden?

Richtig! Und dieser Spitzname kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich gibt es leuchtend weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser. Der einzige Unterschied ist die Wassertemperatur. Es gibt sogar eine Surfschule, die nördlichste Surfschule der Welt.

Mein Flieger hob in den Norden ab. Mein Ziel waren die Lofoten, eine norwegische Inselgruppe, die verstreut im Nordmeer liegt. Hier gibt es noch Natur pur in einer unfassbar schönen, unberührten Wildnis. Umso mehr freute ich mich auf meinen 2-wöchigen Wanderurlaub.

Nach einem Umstieg in Oslo landete ich in Evenes/Narvik, wo sich der kleine Flughafen der Lofoten befindet.
Der Flug war ruhig, der Umstieg hat gut geklappt. Und auch das erste kleine Abenteuer ließ nicht lange auf sich warten…Gespannt wartete ich auf mein Gepäck und sah zu wie sich das Gepäckband langsam leerte, alle meine Mitreisenden hatten ihr Gepäck bereits.
„Hoffentlich kommt mein Rucksack noch“ dachte ich genau in dem Moment, als das Gepäckband stehen blieb und die Ausgabe für beendet erklärt wurde.

Mein Rucksack hat den Umstieg leider nicht geschafft und war noch am Flughafen in Oslo. Das war aber nicht weiter schlimm, schnell war alles organisiert und meine Mitreisenden haben mich sofort hilfsbereit mit Kleidung versorgt. Am Flughafenschalter gab es ein kleines Notfallset mit Kosmetikartikeln.
Bereits am nächsten Morgen wurde mein Rucksack zu unserer Unterkunft geliefert und die Mission Wandern auf den Lofoten konnte gestartet werden. Für das nächste Mal habe ich dazugelernt: unbedingt wichtige Dinge und Wechselkleidung ins Handgepäck packen!

Untergebracht waren wir in einer einfachen Ferienanlage, bestehend aus einem Haupthaus, in dem sich unsere Zimmer befanden und einem angrenzenden Campingplatz. Die Lage war einfach traumhaft, direkt an einem kleinen Meeresarm gelegen, mit Blick auf ein beeindruckendes Bergmassiv.
Besonders toll war der Blick um 3 Uhr nachts, wenn die Bergspitzen in wabernde Wolken gehüllt waren, die von der Mitternachtssonne in alle erdenklichen Rosa- und Orangetöne getaucht wurden.

Wir unternahmen insgesamt 8 abwechslungsreiche Wanderungen, die uns die einzigartige Landschaft der einst vergletscherten Lofoten näher brachte. Wer hätte gedacht, dass eine Inselgruppe so abwechslungsreich sein kann?

Steile Felshänge, Hochmoore mit schwammartigen, wassergetränkten Wiesen, kühle Schneefelder, saftiges Grün und Seetang so glatt wie Schmierseife – jeden Tag erwartete uns ein neues Abenteuer. Doch eines hatten alle Wanderungen gemeinsam: Die grandiose Aussicht vom Gipfel, die uns für alle Anstrengungen entschädigte.
Wir hatten Glück, denn wir durften die tollsten Panoramen bei strahlendem Sonnenschein genießen.
Und das ist nicht selbstverständlich, denn das Wetter auf den Lofoten ist so abwechslungsreich wie die Landschaft. Von 4 Grad im Nebel bis zu milden 20 Grad, von prasselndem Regen bis zu strahlendem Sonnenschein haben wir alles erlebt.

Eines meiner persönlichen Highlights war unsere Mitternachtswanderung – bei Sonnenschein. Die Lofoten liegen nördlich des Polarkreises und von Ende Mai bis Mitte Juli ist Polartag und die Sonne ist, wenn sie sich nicht hinter den Bergen versteckt, immer über dem Horizont sichtbar.

Habt ihr auch Reiseträume, in denen die Sonne nicht untergeht?

Ein Reisebericht von Lisa Loban