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Freitag, 7. Juli 2023

Afrika All In - Von Namibia über Botswana, Simbabwe, Kenia und Uganda bis nach Ruanda

Es gibt diese Reisen, die man plant und schon vorab weiß, dass sie ein einmaliges Erlebnis im Leben sein werden.

Safaris, alte Traditionen & einsame Wüste in Namibia

Über Amsterdam und Windhoek flogen wir nach Swakopmund, dem bekannten Küstenort an der Atlantikküste Namibias. Von hier aus startete unsere erste Tour – per Allrad Truck mit Campingübernachtungen im einfachen Zelt lag eine Etappe von Namibia über Botswana bis zu den Victoria Falls vor uns. 

Nach einem Zwischenstopp mit Wanderung um die Granitformationen von Spitzkoppe erreichten wir am übernächsten Tag unser erstes Highlight der Reise, den Etosha Nationalpark. Die Landschaft der 4760 km² großen Etosha Salzpfanne wirkt, besonders in der Trockenzeit, öde und karg. An den Wasserlöchern tummeln sich jedoch alle Vertreter des Afrikanischen Wild Lifes. Direkt am Wasserloch neben unserem Zeltplatz konnten wir bereits eine Elefantenfamilie, Nashörner, unzählige Antilopen und Giraffen bestaunen. Nach einer Pirschfahrt durch die Weiten der Pfanne konnten wir auch Warzenschweine, Schakale, Zebras und etliche Vogelarten, wie die farbenfrohe Gabelracke auf unserer Bucket List abhaken.

Auf unserer Fahrt Richtung Botswana, mit Stopp und Stadtbesichtigung in Windhoek, durchquerten wir die Steppe der Kalahari Wüste und statteten Einheimischen einen Besuch ab. Diese leben hier bereits seit Jahrhunderten nach alten Traditionen und Bräuchen, die auch heute noch, im Zeitalter des Hightechs, gelten und uns eindrucksvoll präsentiert wurden. Welche Heilpflanzen wachsen in der Wüste? Wie lassen sich Wasserquellen aufspüren? Wie ist das Familienleben im Stamm geregelt und wer übernimmt welche Aufgabe?

Natur & Tierbeobachtungen in Botswana

Per Einbaum entlang unzähliger Wasserwege, zu Fuß ins Reich der Tiere, Campen mit Büffeln und Elefanten in direkter Nachbarschaft, Baden im Fluss, die Heimat von Krokodilen und Flusspferden ist und ein Dinner mit tierischem Besuch unter freiem Himmel. Das alles fasst das Abenteuer Okavango Delta in Botswana sehr treffend zusammen. Zwei Tage verbrachten wir hier ohne Toilette und Dusche aber mit Erlebnissen, die man kaum in Worte fassen kann. Wussten Sie, dass der grummelnde Magen eines Elefanten für unsere Ohren exakt so klingt, wie das Knurren eines Löwen oder, dass die kleine Chance einem Büffel zu entkommen nur dann besteht, wenn Sie zickzack rennen? Nein? Wir auch nicht. Die Nächte im Okavango Delta gehören zu den besten unserer gesamten Reise.

Den Kopf voller fantastischer Eindrücke, ging es bereits weiter zum nächsten Highlight – dem Chobe Nationalpark. Dieses riesige Schutzgebiet mit wunderschöner Hügellandschaft und dem Chobe Waldreservat bilden den ersten Nationalpark Botswanas. Der gleichnamige Chobe River beheimatet Flusspferde, denen wir auf einer Tour mit kleinen Booten sehr nah kamen. Auch wenn vor allem die Elefantenpopulation sehr groß ist, entdeckten wir neben den zahmen Riesen hier zum ersten Mal auch den König der Steppe – den Löwen. Genau genommen war es ein Löwenpaar, welches sich von der unsanften Paarung (unter Löwen üblich) von uns Betrachtern nicht abhalten ließ. Hyänen, Krokodile, Wasserböcke und Springböcke waren weitere Spezies, die wir in dieser absolut traumhaften Landschaft bestaunen durften. Auf die Spuren von Nashörnern begaben wir uns zu Fuß mit Gummistiefeln. Bis zum Knie im Sumpf zu stehen und zu wissen, dass jeder Fluchtversuch vergebens wäre, ist eine Erfahrung der besonderen Art, vor allem, wenn die Nashornfamilie keine 3 Meter daneben genüsslich grast.

Der erste Teil unserer Reise endete an den gigantischen Victoria Falls. Hier in Simbabwe, an der Grenze zu Sambia, stürzt sich auf einer Länge von fast 2 Kilometern der Sembesi River fast 100 Meter in die Tiefe. Ein fantastischer Anblick, den wir bei einem Bad im Devils Pool, direkt an der Kante der Wasserfälle, auch von Oben genießen konnten. Achtung, dieses Bad ist nichts für schwache Nerven.

Tauchen, Massai Kultur & mehr Safaris in Kenia

Nach zwei Tagen in Livingstone flogen wir über Nairobi nach Mombasa. 6 Tage Erholung, weißer Strand und traumhaftes, türkisfarbenes Meer lagen vor uns. Am Diani Beach ließen wir die Seele baumeln und tauchten ab in die farbenfrohe Unterwasserwelt des Indischen Ozeans. Im 5* Hotel The Sands at Nomad genossen wir unser Bett, das tolle Essen, jeglichen Komfort und besten Service.

Erholt, gestärkt und bereits voller Eindrücke flogen wir zurück nach Nairobi, wo wir unsere nächste Tour starteten, die uns von Kenia über Uganda nach Ruanda brachte. Schluss mit Komfort! Ab jetzt war wieder Camping angesagt. Nun könnte ich berichten von Flamingos am Nakuru Lake, von Massai Dörfern, traditionellen Bräuchen, offenherzigen Menschen, einer Fahrt auf dem Viktoriasee bis zur Quelle des Nils, der quirligen Stadt Kampala oder dem Genozidmuseum in Kigali. Alles Erlebte ist eine Geschichte wert, aber dies ist eben kein Buch und ich beschränke mich auf die Highlights.

Kenias bekanntester Nationalpark Masai Mara liegt direkt an der Grenze zu Tansania, auf dessen Seite das Gebiet nicht mehr Masai Mara sondern Serengeti heißt. Die Masai Mara erkundeten wir per offenem Allradfahrzeug und was soll ich sagen – Wer Natur liebt, der kommt hier aus dem Staunen nicht mehr heraus! Saftgrüne Hügel, Savanne, Flüsse und Natur soweit das Auge reicht und bis an den Horizont heran. Die Vielfalt der Tiere, die hier lebt, ist überwältigend: Riesige Büffel - und Antilopenherden, Elefanten und Nilpferde in großen Gruppen, Geparden, Schakale, Hyänen, Leoparden, Löwen, wunderschöne Vogelarten, Zebras, Gnus, Warzenschweine, Nashörner, Paviane und viele, viele mehr. Auf unserer Safari bekamen wir alle und wirklich alle vor unsere dauerhaft klickenden Kameras. Auch wenn die Masai Mara bekannt und beliebt ist, die Anzahl der Safarifahrzeuge hält sich in Grenzen und kein Tier wird gejagt oder bedrängt. 

Das Beste kommt zum Schluss - Gorilla Trekking in Uganda

DAS absolute Highlight dieser Reise liegt und lebt im Hochland Ugandas. Vorab sei gesagt – ein bisschen Fitness sollte man mitbringen. Mit Bergschuhen, Wanderstock, 3 Litern Trinkwasser und Sonnenschutz ausgerüstet wanderten wir zunächst etwa eine Stunde gemäßigt bergauf und entlang von Reisterrassen. Dann wurde der Weg schmaler, steiler und führte in den Dschungel hinein. Plötzlich rief unser Ranger: „Stopp! Hier müssen wir jetzt nach links!“.  Etwas irritiert blickte ich auf den Steilhang und den dichten, scheinbar undurchdringlichen Urwald links von uns.  Unseren Ranger hielt dies nicht auf und mit der Machete bewaffnet schlug er unserer kleinen Gruppe von 8 Personen eine Schneise quer durch den Regenwald. 

Etwa eine Stunde hangelten wir uns die Hänge hinauf und hinab, umgeben von dichtem Gestrüpp, Lianen und anderem Gewächs. Ohne Handschuhe geht hier nichts! Dann wurde der Ranger plötzlich leiser und langsamer, bog einige große Blätter zur Seite und da waren sie. Ein stolzer Silberrücken, mehrere Weibchen, wilde Teenager und neugierige Babys – die ganze Gorillafamilie war anwesend und beäugte uns neugierig, mit Vorsicht aber ohne Angst. Diese Tiere sind unglaublich menschlich und hochintelligent. Sie schauten uns gutmütig an, als ob sie mit uns sprechen wollten. Die Jungen purzelten beim Spielen den Berg runter und wir mussten aufpassen nicht umgekegelt zu werden. Angst hatte ich keine Sekunde lang. Diese Tiere wissen genau wer für sie gefährlich ist und wer nicht. Unsere Zeit bei den letzten Berggorillas der Welt war auf maximal 60 Minuten begrenzt und wir genossen jede Sekunde. Wir dachten: „Wie konnte man diese Wesen nur jagen und in Massen töten?“ Und da standen wir nun mitten im dichten Urwald, tief bewegt von dieser Begegnung und mit dicken Kullertränen im Gesicht. 

Ruanda - das Ende unserer Afrika Reise

Unsere Reise neigte sich dem Ende zu. Per Transfer fuhren wir über die Grenze nach Ruanda. Wussten Sie, dass Ruanda auch die “Schweiz Afrikas“ genannt wird? Das einst vom Völkermord gebeutelte Land, zeigt sich heute modern, wohlhabend und sehr westlich. Die grausame Geschichte spürt man jedoch bis heute. Ein Besuch des Genozidmuseums in Kigali führte uns schonungslos vor Augen, was die rücksichtslose Kolonialherrschaft in Ruanda angerichtet hat.

5 Wochen waren wir unterwegs und jeder Tag war ein Erlebnis. Diese Reise trägt für mich das Motto “Once in a lifetime“!

Ein Reisebericht von Katja Nessler

Donnerstag, 6. Juli 2023

Tansania - Beeindruckende Tierwelt & Great Migration in der Serengeti

Es ging für mich wieder einmal los in die große weite Welt. Mein Reiseziel: Tansania.

Am Kilimanjaro International Airport begann meine Reise und ich wurde von Vincent, meinem Fahrer/Guide für die nächsten 8 Tage, abgeholt.

Auf dem Weg zur ersten Unterkunft konnte ich vom Auto aus einen Blick auf den Mount Kilimanjaro werfen, der mit seinen 5.895 Metern der höchste Berg Afrikas ist. Das Bergmassiv liegt direkt an der Grenze zum nördlichen Nachbarland Kenia.

Angekommen im Golf Safari House ging es nach der langen Anreise und einem sehr leckeren Abendessen relativ früh ins Bett, damit ich am kommenden Tag fit für den Start meiner Safari war.

Tarangire Nationalpark

Nach dem Frühstück fuhren wir knapp drei Stunden zum Tarangire Nationalpark, durch den der Tarangire - Fluss fließt, der das ganze Jahr über Wasser führt und somit der Hauptgrund für die hohe Großwilddichte im Park ist. Besonders beeindruckend sind die dort sehr häufig vorkommenden mächtigen Baobab - Bäume.

Während unserer Zeit im Park konnten wir viele Elefanten, Zebras, Giraffen, Gnus, Affen, Paviane, verschiedene Vögel wie Strauße, Geier und Adler und auch den ein oder anderen Schakal, Warzenschweine und Echsen sehen. Mich begeistern vor allem auch die kleinen Dik Diks, eine der kleinsten Antilopenarten.

Unser Mittagessen genossen Vincent und ich auf einem kleinen Picknickplatz mit spektakulärer Aussicht auf den Tarangire Fluss, wo sich gerade eine Herde Elefanten, eine Gruppe Zebras und drei Löwen zum Trinken versammelt hatten.

Auf unser Essen mussten wir dort besonders aufpassen, da dort unzählige kleine Affen unterwegs waren, die sich auch nicht davor scheuten, einem dass Essen direkt aus der Box oder sogar aus den Händen zu stehlen.

Nach einem spannenden Tag und vielen Tierbeobachtungen übernachteten wir in der Ndovu Tarangire Lodge, wo ich mein Abendessen am Lagerfeuer serviert bekam. „Ndovu“ bedeutet „Elefant“ auf Suaheli, der Landessprache Tansanias.

Da in Tansania nichts eingezäunt ist, auch nicht die Camps, dürfen sich Touristen dort nach Sonnenuntergang nur noch in Begleitung eines Mitarbeiters der Lodges auf dem Gelände bewegen. Wenn man beispielsweise zum Abendessen abgeholt werden möchte, hat man dafür dann ein Walkie - Talkie oder eine große Taschenlampe im Zelt, mit denen man einen Mitarbeiter zum Zelt rufen kann.

Man ist mitten in der Wildnis und kann nachts den verschiedensten Tierlauten lauschen. Jedes Mal aufs Neue eine unglaubliche Erfahrung.

Lake Manyara Nationalpark

Am nächsten Morgen fuhren wir die relativ kurze Strecke zum Lake Manyara Nationalpark, dem kleinsten Nationalpark Tansanias. Der Park befindet sich am Ufer des Lake Manyara, ist relativ dicht mit Büschen und Bäumen bewachsen und hat viele Quellen und Bäche.

Der Park ist vor allem dafür bekannt, dass man mit etwas Glück Löwen auf Bäumen entdecken kann. Dies war uns an diesem Tag zwar nicht vergönnt, aber neben Pavianen, kleinen Affen, Elefanten, Giraffen, Zebras und verschiedener Antilopen konnten wir tatsächlich einen mächtigen Leoparden entdecken, der sich zum Mittagschaf auf einen Baum zurückgezogen hatte. Das Highlight dieses Tages!

Safari im Central Serengeti Park

 Das Wort „Serengeti“ stammt aus der Massai - Sprache und heißt übersetzt so viel wie „endlose Ebene“. Ein durchaus treffender Begriff für diesen absolut spektakulären Nationalpark mit seiner weiten Savannenlandschaft. Man hat fast das Gefühl, man sei mitten im Film „König der Löwen“ gelandet.

Ein Löwenpärchen, das unweit von der Straße im hohen Gras lag, war passenderweise eines der ersten Tiere, die wir zu sehen bekamen. Nur wenige Hundert Meter weiter lag eine kleine Löwenfamilie (Mutter mit zwei männlichen „Teenagern“) direkt am Straßenrand unter einem kleinen Baum und genoss den Schatten.  

Auf der weiteren Fahrt sahen wir wieder viele Zebras, unter anderem beim Trinken am Fluss, riesige Echsen, Antilopen, Strauße, Giraffen, Elefantenherden mit Jungtieren, Nilpferde, Marabus und andere Vögel wie zum Beispiel einen Sekretär, Geier, Kronenkraniche und einen Kori Bustard, der zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt zählt.

Das absolute Highlight des Tages war jedoch eine Löwin, die gerade dabei war, eine frisch gefangene Antilope zu verspeisen. Wir hatten eine perfekte Sicht auf die Löwin und ihre Beute und konnten ihr so eine ganze Weile genauestens beim Fressen zusehen. Unglaublich spannend, so etwas live und direkt vor einem zu sehen.

Haben Sie jemals gesehen, wie ein Löwe die Innereien einer Antilope „schlürft“, wie unsereins es mit Spaghetti mit Tomatensauce machen würde? Ein unvergesslicher Anblick.

Kurz bevor wir unser Camp für die Nacht erreichten, kamen wir noch an drei Geparden vorbei, die sich schattensuchend unter einen Baum gelegt hatten.

Die Nacht verbrachten wir im Siringit Serengeti Camp mitten in der Serengeti, wo wir einen atemberaubenden afrikanischen Sonnenuntergang genießen konnten.

Beeindruckende Migration der Gnus in der nördlichen Serengeti

Nach dem Frühstück ging es am nächsten Morgen dann Richtung nördlicher Serengeti, wo zu dieser Jahreszeit die Great Migration der Gnus in vollem Gange ist. Das heutige Ziel war, eine der riesigen Herden bei der Flussüberquerung des Mara Flusses beobachten zu können.

Was ich mir als sehr einfach vorstellte, stellte sich doch als etwas komplizierter dar, wie Vincent mir erklärte. Oft dauert es Stunden oder sogar Tage, bis sich das erste Tier einer Herde traut. Läuft jedoch ein Tier los, rennen alle anderen hinterher.

Unser Plan bestand also darin, eine große Herde zu finden, die sich bereits am Fluss versammelt hatte. Um die Gnus nicht weiter zu verunsichern, mussten sich alle Fahrzeuge so gut es ging im Busch verstecken. Dann hieß es Warten.

In der Zwischenzeit genossen wir unser köstliches Lunchpaket, bis es plötzlich losging! Auf einmal sind die Gnus los, haben sich den kleinen Abhang hinunter gestürzt und sind durch den Fluss gelaufen. Wir sind darauf hin natürlich sofort nach vorne gefahren, so dass wir dieses unglaubliche Spektakel aus der ersten Reihe miterleben konnten. Es war phänomenal. Ich fühlte mich wie inmitten einer National Geographic Dokumentation!

Auf keiner meiner Safaris habe ich bisher gesehen, dass die Guides Tiere fotografieren, da es für sie alltäglich ist. Anders hier: jeder wollte dieses auf der Welt einmalige Ereignis festhalten.

Als dann fast alle Tiere der riesigen Herde auf der anderen Seite des Flusses angekommen waren, näherte sich ein Krokodil und schnappte plötzlich eines der Tiere, welches daraufhin anfing lauthals zu schreien, so dass die verbleibenden Gnus schlagartig umdrehten und wieder zurück zum Ufer liefen. Letztlich konnte sich das Gnu jedoch befreien und das Krokodil ging leer aus.

Auch auf der Fahrt zum Camp begegneten uns immer wieder riesengroße Gnu -
Herden, die blökend um uns herumliefen.

Die folgende Nacht verbrachten wir im Kaskaz Mara Camp. Da um diese Zeit besonders viele Gnus in dieser Gegend unterwegs sind, war es kaum eine Überraschung, dass ich auch im Camp auf eine ganze Herde stieß. Es waren auch einige Zebras dabei, die ich aus nächster Nähe direkt vor meinem Zelt beobachten konnte.

Zuerst waren die Gnus noch relativ weit entfernt, über den Abend kamen sie immer näher, so dass sie nachts irgendwann im Camp angekommen waren und blökend durch das Camp und um die Zelte herum liefen. Es war eine laute Nacht.

Zurück im Central Serengeti Park

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück in den mittleren Teil der Serengeti.

Neben den altbekannten Tieren freute ich mich besonders darüber, eine Black Mamba direkt vor uns über die Straße schlängeln zu sehen.

Außerdem wurde ein weiterer Punkt meiner „Tier - Wunschliste“ erfüllt, als wir zu einem Löwen kamen, der gerade ein Nickerchen auf einem Baum machte! Der Rest seiner Familie lag unweit davon entfernt schlafend unter einem Busch.

Nur ein paar Minuten später wartete schon der nächste Höhepunkt auf uns: zuerst konnten wir nur eine Antilope sehen, die ganz oben in einem Akazien - Baum hing. Nach genauerem Hinsehen konnten wir die Leopardin entdecken, die ein paar Äste weiter unten auf einem Ast schlief. Das hatte ich zuvor auch noch nie gesehen. Einfach unglaublich! 

Leoparden tragen ihre Beute oft in die Baumkronen, da sie dort vor anderen Raubtieren und Aasfressern wie Löwen, Hyänen oder Geiern sicher sind. So können sich die Leoparden ganz entspannt mit dem Verspeisen der Beute Zeit lassen, ohne dass sie Angst haben müssen, dass ihnen ihre Beute gestohlen wird.

Am nächsten Morgen begrüßte mich eine Gruppe Giraffen vor meinem Zelt, die gerade am Frühstücken waren.

Dann hieß es auch schon wieder „Auf Wiedersehen, Serengeti“. Eine letzte Überraschung hielt der Nationalpark dann aber doch noch für uns bereit: Wir trafen auf eine neun - köpfige Löwenfamilie, bestehend aus drei Weibchen, zwei Männchen und vier Jungtieren! Die Tiere liefen eine ganze Weile mit uns mit und wir konnten sie beim Spielen und Trinken beobachten. Der perfekte Abschluss meiner Zeit in der Serengeti. 

Letzter Stopp in der Ngorongoro Conservation Area

Der letzte Stopp meiner Reise war die Ngorongoro Conservation Area, wo bis heute Massai Stämme leben, zwar nicht direkt im Krater aber in den umliegenden Gebieten.

Der Krater entstand beim Einbruch eines steilen Vulkankraters. Wer in den Krater hinunter will, muss eine steile und kurvige Straße am inneren Kraterrand hinunterfahren.

In der Mitte der Ebene befindet sich ein großer See, darum herum ist hauptsächlich Grasland und nur am Kraterrand ist es bewaldet. Aus diesem Grund findet man im Krater auch keine Giraffen oder Impalas, da diese Blätter von den Bäumen und Büschen fressen und nicht das Gras vom Boden.

Im Krater findet man eine der höchsten Raubtierdichte Afrikas. Die Löwen, Leoparden und Fleckenhyänen machen dort Jagd auf die vielen Zebras, Gnus und verschiedene Antilopen - Arten.

Auf Jagd konnten wir die Löwen zwar nicht beobachten, aber schon kurz nachdem wir im Krater waren, haben wir ein Löwenrudel mit mindestens zehn Tieren im hohen Gras entdecken.

Außerdem sahen wir einige Nilpferde, die den Tag im Wasser genossen, Büffel, Pelikane, Flamingos, Strauße und andere Vögel, Antilopen, Gazellen, Gnus, Zebras, Warzenschweine, Schakale und auch eine Hyäne.

Nach einem weiteren erlebnisreichen Tag endete diese wunderschöne und erlebnisreiche Reise wieder am Kilimanjaro Flughafen und es ging zurück nach Hause.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Mittwoch, 5. Juli 2023

Namibia - Mit dem Zelt durch Namibia

Wer eine Camping - Reise nach Namibia plant, sollte vorab drei Dinge wissen:

Erstens, verbringt man sehr viel Zeit auf, sagen wir einmal, „interessanten“ Straßen. Auf meiner Reise sind wir in 16 Tagen circa 4.500 Kilometer durch das Land gefahren, oft auf Schotterpisten. Diese Distanz würde ich in dieser Zeit nur empfehlen, wenn man, so wie ich, eine geführte Tour macht und nicht selbst fährt. 
Zweitens, wird man dem feinen namibischen Sand, der seinen Weg wirklich überall hin findet, für die gesamte Reisezeit nicht entkommen und drittens ist Namibia ein landschaftlich wunderschönes Land und definitiv eine Reise wert!

Meine unvergessliche Reise durch dieses atemberaubende Wüstenland startete in Windhoek.

Nach einer kurzen Stadtrundfahrt, bei der wir das Nationalmuseum, eine Kirche, den Stadtteil Katutura (Armenviertel/Slums von Windhoek) und den historischen Bahnhof besichtigt hatten, ging es früh am nächsten Morgen los in Richtung Südosten.

Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark

Unser erstes Ziel war der Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark. Dieser Nationalpark liegt hauptsächlich auf den Staatsgebieten von Südafrika und Botswana und ist Teil der Kalahari Wüste.

Im Camp angekommen, bekamen wir zuerst eine Einweisung, wie wir die Zelte und die Feldbetten aufzubauen haben. Anschließend machten wir eine kleine Wanderung zu einer Aussichtsplattform, von der wir einen atemberaubenden Blick über das gesamte Wüstengebiet genießen konnten.

Nach einem leckeren Abendessen am Lagerfeuer folgte die kälteste und längste Nacht meines Lebens. Trotz eines Null - Grad - Schlafsacks, Fleecedecke und mehreren Lagen an Kleidung war an Schlaf während dieser Nacht kaum zu denken. Wie kalt es tatsächlich war, wussten wir nicht. Aber die Tatsache, dass der Joghurt, den wir über Nacht auf dem Tisch draußen haben stehen lassen, am nächsten Morgen angefroren war, spricht für sich selbst.

Nach einem frühen Frühstück ging es direkt los in den Nationalpark auf Pirschfahrt. Zuerst aber mussten wir offiziell nach Südafrika einreisen, da ein großer Teil des Parks auf südafrikanischem Boden liegt.

Während unseres Tages im Park sahen wir die typischen Wüstenbewohner: Schakale, verschiedene Antilopen, wie zum Beispiel Springböcke, Steinböcke, Kudus und natürlich viele Oryx, viele Giraffen, verschiedene Vögel wie Adler und Eulen und auch ein paar Löwen.

Eine Mitreisende und ich entschieden uns für die zweite Nacht für ein Upgrade in ein Zimmer, um der Kälte zu entfliehen. Da nur noch ein Chalet verfügbar war, haben wir die zweite Nacht in Wärme und Luxus verbracht. Zum Glück waren die restlichen Nächte temperaturmäßig wesentlich angenehmer.

Fish River Canyon

Vom Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark ging es am nächsten Morgen dann noch weiter in den Süden bis zum Fish River Canyon. Auf dem Weg legten wir einen Zwischenstopp bei den bekannten Quiver Trees (dt. Köcherbäume) ein. 

Beim Canyon angekommen, konnten wir entlang der Schlucht von verschiedenen Aussichtspunkten spektakuläre Blicke über den 160 Kilometer langen, bis zu 27 Kilometer weiten und bis zu 550 Meter tiefen Canyon genießen – und das ohne jegliche Zäune oder Absperrungen.

Übernachtet haben wir in Ais - Ais, auf einem Campingplatz umgeben von Felsen. Das Gebiet ist bekannt für seine natürlichen heißen Quellen, die sogar den Pool des Campingplatzes schön warm machten.

Am nächsten Morgen hatten wir einen entspannteren Start in den Tag. Da wir erst um 09:00 Uhr losfuhren, konnten wir vor dem Frühstück noch ein bisschen die felsige Umgebung bei einem kleinen Spaziergang erkunden und uns die Beine etwas vertreten.

Aus & Orange River

Das nächste Etappenziel war Aus, ein Ort im Südwesten des Landes. Auf dem Weg dorthin trauten wir unseren Augen kaum, als wir etwas entdeckten, was wir seit unserer Ankunft in Namibia nicht mehr gesehen hatten: eine saftig grüne Landschaft! Wir waren am Orange River angekommen, der ganz im Süden Namibias die Grenze zwischen Namibia und Südafrika darstellt.

Wir hatten ein wenig Zeit, an den Fluss herunter zu klettern und diese grüne Oase zu genießen, zu entspannen, Fotos zu machen und sogar im Fluss zu baden.

Nach dem Einchecken im Camp genossen wir ein paar seltene Minuten mit WiFi und den dortigen (sehr kalten!) Pool, bevor wir circa 30 Minuten vom Haupthaus durch die interessante Wüstenlandschaft bis zu unserem Camp für die nächsten zwei Nächte wanderten.

Geisterstadt Kolmanskop

Um 07:30 Uhr machten wir uns am nächsten Morgen auf nach Kolmanskop, einer Geisterstadt, in der Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu 400 Menschen in Steinhäusern lebten, die nach deutschem Vorbild errichtet wurden. In der Siedlung wohnten aber nicht nur die Arbeiter sondern auch deren Familien. Deswegen gab es im Ort neben den Wohnhäusern auch eine Schule, ein Krankenhaus, ein Theater, eine Turnhalle, einen Tante - Emma - Laden und sogar eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner. All diese Häuser kann man bis heute besichtigen. Wir schlossen uns einer geführten Tour an, während der uns das Wichtigste über das frühere Leben in der heutigen Geisterstadt erklärt wurde. Danach hatten wir noch genug Zeit, alles selbst zu erkunden.

Das Besondere an der Siedlung ist, dass sich die Wüste das Land langsam aber sicher zurück erobert. In und an den meisten der Häuser steht der Sand daher meterhoch und man muss von Haus zu Haus durch tiefen, sehr feinen Sand marschieren. Ich fand es dort sehr spannend und interessant und kann jedem einen Besuch in Kolmanskop nur empfehlen!

Lüderitz & Wildpferde

Nach diesem einmaligen Erlebnis fuhren wir weiter zur Küste bis nach Lüderitz. Dort machten wir Mittagspause in einem Restaurant am Hafen und begaben uns auf einen kleinen Erkundungsspaziergang durch den Ort.

Auf dem Rückweg zum Camp machten wir einen kurzen Stopp, bei einem Aussichtspunkt, an dem man zur richtigen Zeit viele Wildpferde beobachten kann. Leider waren diese gerade anderswo unterwegs, so dass wir „nur“ ein paar Oryx und eine Menge Strauße sahen. Kurz bevor wir wieder im Camp waren, hatten wir aber Glück und konnten doch noch ein paar der Pferde sehen.

Namib Wüste

Danach folgte eines meiner persönlichen Highlights der Tour: wir verbrachten zwei Nächte auf einem riesigen privaten Gebiet mitten im Nirgendwo in der Namib Wüste, umgeben von nichts als Felsen und Wüste. Für unsere Zelte gab es vorbestimmte Stellen, die mit kleinen Mäuerchen eingerahmt und mit einem einfachen Holzdach auf vier Stelzen zum Schutz vor der gnadenlosen Wüstensonne überdacht waren.

Nachdem die Zelte aufgebaut waren, machten zwei Mitreisende und ich uns auf, einen der Felsen in der Umgebung zu erklimmen. Unser Ziel war es, bis ganz nach oben zu klettern. Da die einzelnen Felsbrocken nach oben hin aber immer größer und steiler wurde, stellte sich das als erheblich schwieriger dar, als ursprünglich gedacht. Wir versuchten unser Bestes, mussten aber ein paar Meter unterhalb unseres Zieles feststellen, dass es kein Weiterkommen gab. Danach kam der weitaus schwierigere Teil: wir mussten irgendwie wieder herunter zum Camp gelangen. Nach viel Klettern, Rutschen, Springen und Festklammern war auch das geschafft und wir konnten uns im Schatten des Camps etwas von der Hitze erholen. Auch wenn wir es nicht bis ganz nach oben schafften, hatten wir einen riesen Spaß!

Kurz vor Sonnenuntergang beschloss die gesamte Gruppe, auf einen anderen der Felsen zu klettern, um den Sonnenuntergang in der Wüste zu beobachten. Wir hatten den Felsen sorgfältig ausgesucht und erhofften uns eine freie Sicht auf die Sonne. Endlich oben angekommen hieß es dann, alles Hab und Gut festzuhalten, damit es nicht vom kräftig wehenden Wind weggeweht werden konnte. Die Aktion hatte sich gelohnt, wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.

Abends überraschten uns noch fünf Oryxantilopen mit einem Jungtier, als sie durch das Camp spazierten.

Den nächsten Tag verbrachten wir komplett in der Wüste. Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf zu einem knapp dreistündigen Entdeckungsspaziergang auf und am frühen Abend wurden wir von zwei Einheimischen mit einem Pirschfahrzeug zu einem Evening Drive abgeholt. Während der Fahrt konnten wir die wunderschöne Wüstenlandschaft noch einmal ausgiebig genießen. Als krönenden Abschluss präsentierte die Natur uns den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Reise mit spektakulären Farben.

Namib - Naukluft - Park: Sossusvlei & Deadvlei

Die Vorfreude auf den kommenden Tag machte das Aufstehen um 04:30 Uhr am nächsten Morgen etwas einfacher. Nachdem das Camp abgebaut war und wir gefrühstückt hatten, ging es direkt weiter zum nächsten großen Highlight: wir fuhren nach Sossusvlei im Namib - Naukluft - Park. 

Unser Ziel war „Big Daddy“, mit 325 Metern Höhe die höchste Sanddüne der Welt. Jeder der vorhat, diese Düne zu bezwingen, rate ich, dies so früh morgens wie möglich zu machen, da es in der Mittagssonne unerträglich heiß wird. Außerdem sollte man nicht ganz unsportlich sein, da der Aufstieg im feinen Sand alles andere als ein Spaziergang ist. Wenn man es dann aber bis nach ganz oben geschafft hat, wird man mit einer einmaligen und unvergesslichen Aussicht belohnt. Sand und Dünen soweit das Auge reicht.

Der spaßigste Teil kommt aber danach, wenn man den steilen Hang der Düne auf der anderen Seite mit Vollgas wieder herunterrennen kann, ein unglaublich befreiendes Gefühl. Dass von der Düne danach noch etwas übrig war, grenzte fast an ein Wunder, wenn man bedenkt, wie viel Sand wir alle in den Schuhen, Socken und so ziemlich überall anders hatten.

Unten angekommen, steht man direkt im Deadvlei. Dort kann man die Bilder machen, die den meisten Menschen als erstes in den Sinn kommen, wenn sie an Namibia denken: man steht mitten in einer von orangenen Dünen umgebenen Tonpfanne mit hellem Boden, blauem Himmel und toten Bäumen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Sesriem Canyon und in einem Café mit dem besten Apple Pie Namibias genossen wir einen entspannten Abend im Camp.

Walvis Bay & Living Desert Tour in Swakopmund

Am darauffolgenden Tag konnten wir uns etwas von den Strapazen des Vortages erholen. Wir fuhren weiter nach Norden und überquerten den südlichen Wendekreis (Tropic of Capricorn).

Mittag gegessen haben wir an diesem Tag in Walvis Bay direkt am Meer mit hunderten von Flamingos, bevor wir für zwei Nächte in eine Lodge in Swakopmund eincheckten.

Den nächsten Tag hatten wir zur freien Verfügung und konnten an verschiedenen Aktivitäten wie einer Katamaranfahrt, Rundflügen über die Umgebung, Reiten, Quadfahren oder Fahrradtouren durch die Wüste und einiges mehr teilnehmen. Ich persönlich entschied mich für eine „Living Desert Tour“, bei der wir mit einem Allradfahrzeug durch die Dünen außerhalb Swakopunds unterwegs waren und die kleinen, weniger bekannten Bewohner der Wüste suchten. Während er Tour sahen wir eine Zwergpuffotter, verschiedene Echsen, zwei Chamäleons und (mein persönliches Lieblingstier der ganzen Reise) einen „durchsichtigen“ Wüstengecko.

Skeleton Coast & Spitzkoppe

Nach einer weiteren entspannten Nacht auf einem richtigen Bett fuhren wir an der Küste weiter Richtung Norden bis nach Spitzkoppe. Unterwegs stoppten wir an der Skeleton Coast bei einem der bekannten Schiffswracks und am Cape Cross mit seiner riesigen Robbenkolonie.

In Spitzkoppe angekommen, wanderten wir etwas in der Umgebung, die auch ein beliebtes Tagesausflugsziel für Touristen ist. Da wir aber nicht wie die anderen Touristen nur kurz für einen kleinen Ausflug in der Gegend waren, sondern direkt dort übernachteten, hatten wir die Gegend gegen späten Nachmittag wieder ganz für uns alleine.

Safari im Etosha Nationalpark 

Langsam neigte sich unsere tolle Reise dem Ende zu und wir machten uns am nächsten Tag auf zu unserem vorletzten Etappenziel, weiter nach Norden bis nach Okaukuejo im Etosha Nationalpark, in dem wir den ganzen restlichen Tag und den kommenden vollen Tag auf Pirschfahrt verbrachten.

Bevor wir zur ersten Fahrt aufbrachen, besuchten wir das Wasserloch am Rande des Camps und trauten unseren Augen kaum, als wir eine riesige Elefantenherde mit unzähligen Jungtieren entdeckten. Den kleinen Elefanten hätten wir stundenlang beim Spielen im Wasser zuschauen können.

Während unserer Zeit im Park sahen wir unheimlich viele Löwen, viele Spitz - und Breitmaulnashörner, Zebras, Gnus, Oryy, Kudus, Springböcke, Impalas, Strauße, Schakale, Giraffen, verschiedene Vögel, eine Hyäne, Perlhühner, Erdhörnchen, ein paar Warzenschweine, zwei der eher seltenen Honey Badger (dt. Honigdachse) und sogar einen Geparden und einen Leoparden.

Der Etosha Park ist ein sehr trockener und daher fast etwas karger Nationalpark, mit vielen einzelnen Wasserlöchern, der im Inneren die Etosha - Pfanne einschließt. Hierbei handelt es sich um den Boden eines ehemaligen Sees, der nun komplett ausgetrocknet ist.

Waterberg Plateau

Die letzte Nacht auf Tour verbrachten wir am Waterberg Plateau auf halber Strecke zwischen dem Etosha Park und Windhoek.

Dort hatten wir die Wahl zwischen einer Wanderung auf das Plateau oder einer Pirschfahrt in der Umgebung. Obwohl wir dort die Chance gehabt hätten, Büffel (und damit noch das letzte Mitglied der „Big Five“ bestehend aus Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel) zu sehen, entschieden wir uns alle für die Wanderung, da wir nach den vielen Stunden im Truck alle ein wenig Bewegung brauchen konnten.

Da es auf dem Weg nach oben tatsächlich regnete, wurde der Aufstieg etwas rutschig. Als wir oben ankamen, kam dann aber schon wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und wir hatten einen gigantischen Blick über das Tal zu unseren Füßen.

Auf dem Weg nach unten verloren wir uns alle etwas aus dem Augen. Schließlich kamen wir auf einigen Um - und Irrwegen in drei kleinen Gruppen auf drei unterschiedlichen Wegen (und keiner auf dem ursprünglichen Weg, den wir nach oben gewandert waren) an drei unterschiedlichen Stellen wieder unten an.

Im Camp verbrachten wir unsren letzten Nachmittag damit, unser Essen gegen Paviane zu verteidigen und eine Wildschweinmutter mit ihren zwei Jungen dabei zu beobachten, wie sie seelenruhig auf der Suche nach Futter in unserem Camp und zwischen unseren Beinen umherspazierten.

Am nächsten Morgen fuhren wir das letzte Stück Richtung Süden zurück nach Windhoek, wo unsere Reise endete.

Auch wenn es anstrengend war, wir viel Frieren und auch viel Schwitzen mussten, war es eine wunderschöne und unvergessliche Reise, an die ich immer mit Freude zurückdenken werde.

Ein Reisebericht von Frsanziska Teply

Dienstag, 4. Juli 2023

Sansibar - Mehr als weiße Traumstrände und blaues Meer

Die kleine Insel mit dem klangvollen Namen Sansibar liegt vor der Küste Tansanias im Indischen Ozean. Sansibar ist aus Deutschland mit meistens einem Zwischenstopp gut zu erreichen. Dabei beträgt die reine Flugzeit ca. 12 Stunden. Viele Reisende nutzen Sansibar als Möglichkeit, nach einer Safari in Ostafrika noch ein paar entspannte Tage am Strand zu verbringen. Die Insel verspricht aber auch als alleiniges Urlaubsziel abwechslungsreiche Tage.

Nach einem ruhigen und entspannten Flug erreichten wir früh morgens den kleinen Kisauni Airport der Insel. Die Einreiseformalitäten waren innerhalb von 30 Minuten erledigt. Ich empfehle, das online - Visum noch vor der Abreise zu beantragen, dann muss man vor Ort nicht länger in verschiedenen Schlangen anstehen. Am Flughafen kann man sowohl Euro als auch US - Dollar in die lokale Währung, den Tansania Schilling, umtauschen. Man sollte darauf achten, viele kleine Geldnoten zu erhalten, da auf der Insel selbst in größeren Hotels häufig keinerlei Wechselgeld vorhanden ist und die Kreditkartengeräte nicht überall immer zuverlässig funktionieren.

Für die ersten Tage unserer Sansibar Rundreise haben wir ein Hotel an der Südostküste gebucht, um die Transferzeit vom Flughafen überschaubar zu halten. Der Verkehr hielt sich in den frühen Morgenstunden in Grenzen und außerhalb von Stonetown fließt der Verkehr sowieso ganz gut, von ein paar Straßenbaustellen mal abgesehen. Die Transfers auf der Insel gingen meist über Straßen mit geteertem Belag.

Der erste Eindruck der Strände an der Ostküste Sansibars war feinsandig, weich und einfach traumhaft schön. Die Traumstrände Sansibars sind allerdings von starken Gezeiten geprägt. Bei Ebbe sinkt der Wasserspiegel stark und macht das Baden im Meer für ein paar Stunden unmöglich, bis die Flut wieder einsetzt. Dann kann man prima für die nächsten paar Stunden im warmen Wasser des Indischen Ozeans entspannen. 

Auf der Weiterfahrt zur nächsten Unterkunft haben wir unterwegs im einzigen Nationalpark Sansibars halt gemacht. Der Jozani Chwaka Bay Nationalpark liegt an der Chwaka Bay, zentral auf der Insel und besteht aus mehreren, unterschiedlichen Gebieten. Wir sind zunächst mit unserem Guide auf Dschungelwegen durch den Urwald spaziert und haben die Rotkopf - Guereza Affen gesucht. Die Affen sind nur auf Sansibar heimisch und im Nationalpark gut zu beobachten. Im Anschluss daran sind wir zu den Mahagonibäumen spaziert und danach in den anderen Teil des Parks gefahren. Hier konnten wir vom erhöhten Boardwalk die Mangroven sehen und erfuhren alles über deren Verbreitung und ihre Aufgabe in der Natur.

Um zu unserem nächsten Hotel an der Nordostküste zu gelangen, fuhren wir durch verschiedene größere und kleinere Ortschaften. Besonders die Fahrt durch Matemwe war ein spannendes Erlebnis, da hier das lokale Dorfleben direkt an und auf der mitunter stark ausgewaschenen, unbefestigten Straße stattfindet. Von unseren Hotel konnte man sich kostenlos Fahrräder ausleihen und in 10 - 15 Minuten ins Dorf radeln um selbiges auf eigene Faust zu erkunden.

Sansibar wird auch die Gewürzinsel genannt, was ich seit dem Besuch auf einer kleinen Gewürzfarm gut verstehen kann. Hier werden unter anderem Vanille, Pfeffer, Zitronengras, Gewürznelken, Zimt, Ingwer, verschiedene Früchte und vieles mehr angebaut. Die Farm ähnelte eher einem kleinen Familienbetrieb als einer hochherrschaftlichen Plantage. Beim Spaziergang durch den Garten der Farm erklärten die Angestellten anschaulich, wie und wo welche Pflanze wächst und wie sie benutzt werden kann. Wir fanden es sehr beeindruckend, welche unterschiedliche Düfte und Geschmacksrichtungen innerhalb der kurzen Zeit auf uns einwirkten. Zum Schluss haben wir noch frische Früchte gekostet und konnten uns mit verschiedenen Gewürze (auch als Mitbringsel) eindecken. Die Preise sind deutlich günstiger als in Deutschland. Auch auf dem Markt in Stonetown bekommt man die tollen Gewürze - mit etwas Verhandlungsgeschick auch zu sehr günstigen Preisen. 

Die nächsten Tage unserer Reise haben wir in den Hotels und an den Strände im Norden Sansibars genossen. Ebbe und Flut sind besonders im Nordwesten rund um Nungwi nicht ganz so extrem wie im Südosten, so dass man hier auch bei Ebbe mal im Meer baden kann. Die verschiedenen Korallen kann man beim Schnorcheln betrachten. Ich empfehle zusätzlich auch Badeschuhe beim Plantschen im Meer. Abends laden in den Hotels an der Westküste die verschiedenen Bars am Steg zum gemütlichen Sundowner ein.

Statt auf dem Heimweg direkt zum Flughafen zu fahren, sind wir noch eine Nacht in Stonetown geblieben. Es war angenehm, die Stadt nicht nur als Halbtagesausflug für wenige Stunden zu besuchen, sondern etwas mehr Zeit zu haben. Mit unserem Guide sind wir durch das historische Zentrum spaziert und haben uns das alte Fort, das Palastmuseum und die anglikanische Kirche besichtigt. Die Altstadt besteht aus vielen verwinkelten Gässchen, Gebäuden mit wunderschönen alten Holztoren mit Metallbeschlägen, kleine Lädchen mit hilfsbereiten, aber nicht aufdringlichen Verkäufern. Man kann auch problemlos eigenständig ein bisschen umherspazieren - wir haben uns überall sicher gefühlt und hatten keinerlei Orientierungsprobleme. Für einen Sundowner mit Ausblick übers Meer waren wir im Beach House. Die Spezialität des Barkeepers dort sind Drinks mit Gin – man kann aber auch andere Getränke genießen. Zum Abendessen waren wir in einem kleinen Restaurant direkt am Strand, sehr gemütlich mit Stühlen und Tischen im Sand, unter ein paar alten Bäumen. Wie so oft während der Reise haben wir auch hier zwar recht lange auf unser Essen gewartet, wurden aber durch leckere Speisen für unsere Geduld belohnt.

Unser Heimreise traten wir in den frühen Morgenstunden an. Daher wurden wir kurz nach Mitternacht in unserem Hotel abgeholt. Wir wurden noch mit einer kleinen Frühstücks - Box ausgestattet, mit der wir uns die Wartezeit nach dem Check - in am Flughafen verkürzen konnten. Ein kleines fotografisches Highlight unseres Heimflugs hatten wir bei der Zwischenlandung am Kilimanjaro Airport zum Sonnenaufgang. Die Bergspitze des 5.895 Meter hohen Kilimanjaros war beeindruckend und aus dem Flugzeug gut sichtbar. Ein hübscher Abschluss unserer abwechslungsreichen Reise durch Sansibar.

Ein Reisebericht von Katja

Montag, 3. Juli 2023

Südafrika - Eco Ranger Experience

Afrika hat mich schon immer fasziniert und berührt. Die Wildnis, die Tiere, die Farben, die Musik… und ich wurde nicht enttäuscht. Seit der ersten Reise nach Südafrika hat mich das Afrika - Fieber gepackt. Vor allem der Busch mit seiner Tierwelt hat es mir angetan. Ich fand es immer spannend, was die Ranger über die Tier - und Pflanzenwelt zu erzählen hatten. Als ich dann den Ranger - Schnupperkurs entdeckt habe, war ich Feuer und Flamme. Also los – 7 Tage in einer der entlegensten und unberührtesten Gegenden des Krüger Nationalparks in Südafrika. 5 Teilnehmer, 6 Guides, ein Zeltcamp ohne Zäune. Einfach mitten in der Natur. Kein Fernsehen, kein Internet, kein Kontakt zur Außenwelt, kaum Strom. Ein großes Abenteuer!

Das Camp lag ganz im Norden des Krüger Nationalparks, im Makuleke Konzessionsgebiet. Das Gebiet ist für Besucher, die nicht im Camp oder einer der zwei privaten Lodges wohnen, nicht zugänglich. Das heißt, man hat den eh schon touristenarmen Norden des Krüger Parks fast ganz für sich allein.

Die Zelte waren einfach, aber geräumig. Die Seitenwände bestanden aus Netzstoff, dadurch hatte man einen Rundumblick in den Busch.

Bei Ankunft gab es ein kurzes Sicherheitsbriefing. Da das Camp nicht eingezäunt war, konnten die Tiere ungehindert durch das Camp streifen. Die goldene Buschregel bei der Begegnung mit einem Tier lautet: "Whatever you do, don't run!“

Auf Spurensuche im südafrikanischen Busch

Der Tag im Busch begann früh. Kurz vor Sonnenaufgang, gegen 5 Uhr, wurden wir per Buschtrommel geweckt. Die erste Nacht in der ungewohnten Umgebung war etwas unruhig und so waren wir froh, dass es nun endlich losging. Man musste sich erst an die ganz anderen Geräusche hier gewöhnen. Hyänen „lachten“ in der Ferne und immer wieder knackte oder raschelte es neben dem Zelt. Steht etwa direkt neben unserem Zelt ein Elefant? Vielleicht ist es auch ein Ameisenbär oder gar ein Leopard, der durchs Camp streift. Alles war möglich…Die Ungewissheit und die Aufregung ließen uns erst spät einschlafen.

Noch etwas müde, aber voller Vorfreude warfen wir uns, noch im Dunkeln, mit Stirnlampen bewaffnet, in unsere Safari - Outfits und trafen die  Guides und die anderen Teilnehmern auf dem Aufenthaltsdeck. Es gab Tee/Kaffee und Rusks (sehr harte und trockene Biskuits), bevor es zu Fuß raus zur ersten Lektion ging. Zwei erfahrene Spurenleser leiteten den Kurs, begleitet von zwei bewaffneten Guides, die uns im Notfall schützen sollten.

Schon kurz nach Verlassen des Camps fanden wir die ersten Spuren. Mithilfe unserer „Bush - Bibeln“ (in diesem Fall das „Tracker Manual" von der Tracker Academy) identifizierten wir die Spuren einer Ginsterkatze, die in der Nacht durch das Camp gestreift sein musste. Es war spannend zu „lesen“, was in den letzten Stunden in der Umgebung los gewesen war. Bei jedem weiteren Schritt schaute man, ob man weitere Spuren entdecken konnte, die einem mehr erzählten. Unsere Guides, die in der Umgebung aufgewachsen waren, erspähten jeden noch so winzigen Pfoten - oder Hufabdruck. Die Liste der Tierspuren, die wir gefunden und identifiziert haben, wurde immer länger und wir versuchten uns Eselsbrücken zu bauen, um uns alles zu merken:

Die Spur eines Warzenschweins sieht aus wie eine Box, die des Kudus wie ein Rugby - Ball und die der Hyänen haben kleine Pyramiden in der Mitte. Aus dem Abstand der Fußabdrücke kann man die Größe des Tieres, das Tempo und die Laufrichtung bestimmen. Wir identifizierten die Spur eines männlichen Leoparden, der nahe unserem Camp ein Warzenschwein gejagt haben muss – das konnten wir aus den Spuren herauslesen. Wir verfolgten die Spur ein wenig, bis sie sich im Gebüsch verlor. Das Wissen unserer Guides war immens und uns rauchten bald die Köpfe, aber es machte total Spaß, den Busch mal mit anderen Augen zu sehen.

Um keine Spur zu verpassen oder aber um nicht über einen Ast oder Stein zu stolpern, lief man oft den halben Tag mit gesenktem Kopf umher. Aber es lohnte sich, immer mal wieder den Kopf zu heben und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Es war einfach traumhaft schön: Ringsherum überall sattes Grün, bunte Vögel schwirrten wie wild umher und hier und da standen gewaltige und beeindruckende Baobabs (Affenbrotbäume). Einfach magisch!

Ein ganz besonderer Moment war, als wir einen Elefantenbullen auf einem unserer Bushwalks entdeckten. Er fraß in der Ferne ganz entspannt Früchte von einem Baum. Unsere Begleiter prüften die Windrichtung und sprachen sich kurz ab. Der Bulle schien entspannt und der Wind trug unseren Geruch von ihm weg. Daraus schlossen die Guides, dass es ungefährlich sei, sich dem Elefanten noch ein wenig zu nähern, um ihm besser beobachten zu können. Wir kamen bis auf circa 15 Meter an ihn heran und verharrten eine Weile hinter schützendem Gestrüpp, von wo aus wir ihn in Ruhe beobachteten. Ein ganz besonderer Gänsehaut - Moment!

Zurück im Camp wurde uns ein herzhaftes Frühstück von den Küchenladies gezaubert. Drei bis vier Stunden waren wir nun unterwegs und konnten eine Stärkung gut gebrauchen. Nach dem Frühstück wurde das neu Gelernte in einer kleinen Theorie - Stunde vertieft. Danach hatten wir ein paar Stunden Freizeit. Einige holten noch ein wenig Schlaf nach oder beobachteten von der eigenen Terrasse oder dem Gemeinschaftsdeck aus, was rund um das Camp vor sich ging. Wir nutzten die Zeit, um die vielen neuen Infos für uns zu ordnen und setzen uns mit unseren Büchern und Aufzeichnungen unter den großen, schattenspendenden Baobab - Baum. Die Guides leisteten uns mit ihren Büchern Gesellschaft und halfen, wenn wir Fragen hatten.

Nach dem Mittagessen, um 14:30 Uhr, ging es wieder raus – dieses Mal mit dem Safari - Jeep. So sah man noch ein wenig mehr von der Tierwelt: Elefanten, Zebras und Hyänen kreuzten unseren Weg und die Guides erzählten uns etwas zu den Verhaltensweisen. Wenn einer von ihnen spannende Spuren entdeckte, stiegen wir aus, um diese zu inspizieren. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang fuhren wir eine Brücke über dem Luvuvu - Fluss an. Hier stiegen wir aus und ließen bei einem Sundowner - Getränk den atemberaubenden Sonnenuntergang auf uns wirken.

Zurück im Camp wartete das Abendessen auf uns. Anschließend ließen wir den Abend gemeinsam bei einem Bier gemütlich am Lagerfeuer mit Gitarrenmusik und Safari - Geschichten ausklingen – unserem „Bush - TV“…

Als wir hinter uns im Gebüsch etwas rascheln hörten, hielten wir inne. Es musste ein Elefant sein, der Äste abknickte und Sträucher ausriss. Hin und wieder hörte man ein tiefes Grummeln. In der Ferne hörte man Hyänen lachen, während vor uns das Feuer flackerte und über uns die Sterne funkelten. Ein weiterer Gänsehautmoment. Das ist Afrika…!

In den nächsten Tagen lernten wir noch vieles mehr über Flora, Fauna, das Ökosystem und die Geologie in dieser besonderen Region des Krüger Nationalparks. Neben dem Spurenlesen stand auch die Orientierung im Busch auf dem Programm. Wir lernten, wie man sich im Busch orientiert, wie man navigiert oder ein Allradfahrzeug fährt. Ein Highlight war die Übernachtung im Busch, bei der wir auch viel über die Astronomie und den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre lernten. Wir lernten z. B. das Southern Cross (das Kreuz des Südens) kennen, das man nur am Himmel der Südhalbkugel beobachten kann. Der Sternenhimmel hier, so weit ab von allen Städten oder anderen Lichtquellen, war wirklich atemberaubend.

Ein weiteres wichtiges Thema des Ranger - Programms war das Problem der Wilderei. Wir lernten, welche verschiedenen Möglichkeiten es gab, die Tiere vor Wilderern zu schützen. So kann etwa jeder einen kleinen Teil beitragen, indem er auf Nashornfotos, die er im Internet veröffentlicht, nicht den Standort preisgibt, um ihn Wilderern nicht preiszugeben.   

Der Kurs war eine einmalige und unvergessliche Erfahrung. Fernab jeglicher Zivilisation den ganzen Tag draußen in der Wildnis zu sein, sie durch die Augen der Ranger zu sehen und mit Hilfe ihres Wissens besser zu verstehen, das hat diesen Kurs zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Ich bin jetzt übrigens offiziell geprüfte FGASA (Field Guide Association of Southern Africa) - Trackerin, denn wer möchte, kann am Ende des Kurses eine Prüfung ablegen und bekommt bei Bestehen ein Zertifikat. 

Die nächsten Safaris werde ich nun sicher durch mein neu gewonnenes Rangerwissen aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Ich halte jetzt schon Ausschau nach dem nächsten Kurs…

Ein Reisebericht von Jasmin Leimbrock

Sonntag, 2. Juli 2023

Kenia - Safaris im Land der Masai

Es ging für mich los auf eine unvergessliche Reise durch Kenia. Von Stuttgart startete ich mit Air France über Paris nach Nairobi, wo ich nach einem sehr ruhigen Flug früh morgens landete. Mit dem im Vorfeld beantragten elektronischen Visum war die Einreise schnell erledigt. Am Flughafen wurde ich bereits erwartet und in das Tamarind Tree Hotel in Nairobi gebracht. 

Dort verbrachte ich den Tag am Pool, bevor sich unsere kleine Reisegruppe am Abend zum gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen im berühmten „Carnivore Restaurant“ traf. Die Kellner gehen dort dauerhaft mit riesigen Fleischspießen an den Tischen vorbei und die Gäste können auch exotischere Fleischsorten wie Krokodil oder Strauß probieren.

Mount Kenya Nationalpark

Am nächsten Morgen war, wie an jedem Tag der Tour, frühes Aufstehen angesagt und wir fuhren zum Mount Kenya Nationalpark, wo wir eine Nacht in der Serena Mountain Lodge übernachteten. Die rustikale Lodge liegt inmitten eines üppigen Waldes, weswegen dort keine klassischen Pirschfahrten angeboten werden. Stattdessen bekamen wir Gummistiefel und knielange Regenponchos und machten uns damit  zu einem Nature Walk durch den Wald auf, während dem wir viel über die Kultur, die Pflanzen und Tiere der Region lernten.

Kurz bevor wir die Lodge wieder erreichten, hatten die Guides eine kleine Überraschung für uns vorbereitet: auf jeden von uns wartete ein mit Teeservice gedeckter Baumstumpf und es wurde uns Kaffee, Tee und Kuchen angeboten.

Das besondere an der Serena Mountain Lodge ist ihre Lage direkt an einem Wasserloch. Die Lodge ist auf Stelzen gebaut und ermöglicht den Tieren dadurch, sich frei zu bewegen. Man kann die Tiere auf Bodenhöhe durch eine Art Bunker, von oben von der Dachterrasse oder sogar noch bequemer vom eigenen Balkon aus beobachten. Zu regelmäßigen Besuchern am Wasserloch gehören unter anderem Büffel, Elefanten, Paviane, Hyänen und ab und zu auch mal der ein oder andere Leopard.

Da manche dieser Tiere nur nachts unterwegs sind, wenn man in der Regel gerade schläft, hat die Lodge sich einen besonderen Service ausgedacht. Während des Abendessens wird eine Liste herumgereicht, auf die man sich zimmerweise eintragen kann, welche Tiere für einen interessant sind. Erscheint eines dieser Tiere am Wasserloch, wird man durch ein Klopfen an der Zimmertür vom Lodge - Personal geweckt und kann die Tiere in Ruhe vom eigenen Balkon aus beobachten. Der von uns angekreuzte Leopard hat sich während unserer Nacht am Mount Kenya leider nicht am Wasserloch gezeigt.

Nachdem wir am frühen Morgen  typisch afrikanisch von schreienden Hyänen geweckt wurden, machten wir uns auf den Weg nach Norden in Richtung Samburu National Reserve.

Auf dem Weg überquerten wir den Äquator von der Süd - auf die Nordhalbkugel.

Samburu -, Buffalo Springs - & Shaba Nationalreservat

Obwohl wir nur knapp 200 Kilometer weiter nördlich waren, kam es uns fast so vor, als ob wir in einem anderen Land angekommen wären. Die Landschaft und das Klima waren ganz anders: der üppige und feuchte Wald um den Mount Kenya war trockenem Buschland und offenen Grasflächen gewichen.

Die Begrüßung im Ashnil Samburu Camp hätte nicht besser sein können: am angrenzenden Fluss hatte sich eine große Elefantenherde inklusive Jungtieren zum Trinken gesammelt! Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als kleinen tollpatschigen Elefanten beim Plantschen im Wasser zuzuschauen.

Nur ein paar Meter weiter lief außerdem eine kleine Gruppe Giraffen vorbei und direkt im Camp wurden wir aufmerksam von Pavianen und anderen kleinen Äffchen beäugt.

Nachdem wir unsere feststehenden Zelte bezogen hatten, machten wir uns auf zu unserem ersten richtigen Game Drive.

Das Besondere an Game Drives im östlichen Afrika ist die Art der Fahrzeuge. Wir waren die gesamte Reise über in einem Allrad Land Rover unterwegs. Bei diesen Fahrzeugen kann man das Dach hochklappen, so dass man auch während der Fahrt und wenn man für Beobachtungen anhält, aufstehen und einen uneingeschränkten Rundumblick genießen kann. Wenn man so klein ist wie ich, muss man zwar auf den Sitzen stehen, aber selbst das ist kein Problem, solange man sich während der rasanten Fahrt über die unebenen Straßen und Wege gut festhält.

So konnten wir während der Fahrt durch das Samburu Nationalreservat und das benachbarte Buffalo Springs National Reserve unter anderem Strauße, eine riesige Herde Zebras, verschiedene Antilopenarten, Paviane, Giraffen und Elefanten beobachten.

Das Highlight der Pirschfahrt kam am Ende, als wir schon wieder auf dem Rückweg zum Camp waren.

Auf einem Erdhügel entdeckten wir fünf Löwen, wie sie ganz entspannt zusammengekuschelt den frühen Abend genossen. Auch wenn es nicht das erste Mal war, dass ich Löwen in freier Wildbahn gesehen habe, hat es mir wieder fast den Atem verschlagen. Diese majestätischen Katzen aus so geringer Entfernung zu sehen ist unbeschreiblich.

Am nächsten Morgen ging es nach einem frühen Frühstück direkt wieder los auf Pirsch. Die Müdigkeit war schnell vergessen, als wir in einem Baum, nicht weit vom Weg entfernt, eine Katze erspähten.

Zuerst dachten wir noch, es sei ein Leopard, da diese sehr gerne in Bäumen auf Ästen liegen. Als wir dann mit dem Fahrzeug angehalten hatten, wurde uns aber schnell klar, dass das Tier für einen Leoparden zu klein und zierlich war. Es handelte sich tatsächlich um einen Geparden! Diese Katzen auf einem Baum anzutreffen ist sehr ungewöhnlich.

Nachdem wir ihn eine Weile still beobachtet hatten, wurde ihm die Aufmerksamkeit anscheinend zu viel, so dass er sich umdrehte und wir nur noch sein Hinterteil und wedelnden Schwanz sehen konnten, bevor er schließlich vom Baum sprang und durch das hohe Gras davon trottete.

Als wir uns nach unserem Game Drive wieder in Richtung Lodge und unseren lang ersehnten Frühstück auf den Weg machen wollten, entdeckte eine Mitreisende durch ihr Fernglas plötzlich ein Löwenmännchen, das in ziemlicher Entfernung unter einem Busch lag und das tat, was Löwen am besten können: schlafen und nichts tun. Erkennen konnte sie ihn nur, weil er zufälliger Weise in diesem Moment den Kopf gehoben und sich umgeschaut hatte. Sonst hätten wir ihn vermutlich nie bemerkt. Sofort fuhren wir los in Richtung Löwe. Da wir aber natürlich mit dem Fahrzeug nur auf den angelegten Wegen bleiben durften, war es gar nicht so einfach, die Stelle ausfindig zu machen, wo wir den Löwen vermuteten. Nachdem wir eine halbe Stunde ergebnislos die ganze Gegend abgesucht hatten, beschlossen wir, dass es Zeit war umzukehren und zurück zu fahren. Wir sollten jedoch noch belohnt werden. Als wir gerade aufgegeben hatten, entdeckten wir den majestätischen König der Tiere doch noch, wie er zwischen Busch und hohem Gras ganz entspannt da lag und uns beobachtete.

Nach dem Frühstück fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum benachbarten Shaba Nationalreservat. Dieser Park ist mehr für seine Landschaft und weniger für Wildbeobachtungen bekannt. Trotzdem kann man Zebras, Giraffen, Elefanten, Antilopen und andere Tiere bestaunen.

Lake Nakuru

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den langen Weg zum Lake Nakuru weiter südwestlich.

Nachdem wir unterwegs einen Platten hatten, den Reifen wechseln mussten und endlich angekommen waren, war ich wieder erstaunt darüber, wie anders die Landschaft hier war. Von der Trockenheit im Norden war nichts übrig geblieben. Wir waren umgeben von grünem Wald und saftigen Wiesen. Das hatte natürlich auch viel damit zu tun, dass wir während der Regenzeit unterwegs waren und die Gegend die Tage zuvor viel Niederschlag erhalten hatte.

Unsere Lodge, die Lake Nakuru Sopa Lodge, lag wunderschön auf einer Klippe. So konnten wir von unseren privaten Balkonen, dem Restaurant und auch vom Infinity Pool aus atemberaubende Ausblicke auf den See und den umliegenden Park genießen.

Lake Nakuru ist weltweit bekannt für seine Flamingo Populationen und auch wenn die Zahlen aufgrund des steigenden Wasserstandes des Sees in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen sind, konnten wir noch viele der pinkfarbenen Vögel in Ufernähe beobachten.

Außerdem hatten wir das Glück, neben vielen Zebras, Büffeln, Giraffen, Warzenschweinen und Impalas, auch ein paar Nashörner zu sehen.

Mein persönliches Highlight war jedoch ein kleines Pavian - Baby, das an seine Mama gekuschelt am Straßenrand saß. Dieses kleine Äffchen hat mein Herz erobert.

Masai Mara

Am nächsten Morgen ging es los zum letzten Stopp der Reise: die Masai Mara.

Bereits unterwegs sahen wir viele Masai gekleidet in typisch bunten, meist roten, Tüchern, wie sie ihrem Alltag nachgingen.

Auch in der Masai Mara erwartete uns wieder eine völlig neue Landschaft. Dort sieht es so aus, wie man sich Afrika vorstellt: rundum Grassavannen, dazwischen vereinzelte Bäume oder Hügel, riesige Tierherden und endlose Weiten.

Aufgrund zahlreicher Dokumentationen im Fernsehen dachte ich zwar, dass ich weiß, was mich erwarten würde, aber die Realität hat mir dann trotzdem die Sprache verschlagen. Es war ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl, im Fahrzeug stehend, mit Wind in den Haaren, umgeben von Zebra - und blökenden Gnuherden durch diese einmalige und atemberaubende Landschaft zu fahren. Ein Erlebnis, das ich sicherlich nie wieder vergessen werde.

Was mir auch besonders in Erinnerung blieb, war, als wir fünf Löwen (zwei Löwinnen und drei Jungtiere) dabei beobachten konnten, wie sie ein erlegtes Gnu fraßen. Es haben sich zwei Hyänen angeschlichen, die auf einen Happen der Löwenbeute hofften. Während die Löwen damit beschäftigt waren, die Hyänen zu vertreiben, schlich sich ein kleiner Schakal an die Beute und schnappte sich ein Stück Gnu, das fast halb so groß war wie er selbst, bevor er schleunigst wieder das Weite suchte.

Wir verbrachten unsere letzten zwei Nächte in der Mara Engai Lodge ganz im Westen der Masai Mara auf einem Berg mit gigantischem Panoramablick. Am ersten Abend konnten wir beim Sundowner in der Nähe der Lodge einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen und am nächsten Morgen ging es mit einem Bush Breakfast genauso spektakulär weiter.

Unsere Zeit in der Masai Mara genossen wir mit ausgiebigen Game Drives während denen wir unter anderem viele Löwen, Nilpferde, Elefanten - Gnu - und Zebraherden und jede Menge anderer Tiere sahen. Sehr eindrucksvoll war auch, als wir weder vor noch zurück fahren konnten, weil vor und hinter uns unaufhörlich Gnus an uns vorbeiströmten.

So endete unsere Reise nach sieben unvergesslichen und eindrucksvollen Tagen wieder in Nairobi, von wo aus es wieder zurück nach Hause ging.

Mein Fazit: Kenia ist ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Reiseziel. Wer auf der Suche nach großartiger Tierwelt, beeindruckender Landschaft und wunderschönen Lodges ist, ist hier genau richtig.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

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