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Montag, 29. April 2024

Drei einzigartige Costa Rica - Erfahrungen

Als ich zwei Wochen lang durch Costa Rica reiste, war ich unter anderem überrascht, wie viele einzigartige Erfahrungen ich in Costa Rica sammeln konnte. Neben all den üblichen Vulkan - Trekking-, Wasserfall- und Surf - Erlebnissen, von denen man in Costa Rica allgemein hört, gab es auch noch einige andere Erfahrungen, die mein Abenteuer noch besser machten. Hier sind einige der einzigartigen Dinge, die ich erlebt habe und die auch du für deinen in Erwägung ziehen solltest.

Besuch im Schutzzentrum für Faultiere

Vor meiner Reise wusste ich wenig über Faultiere, abgesehen davon, dass sie lustig aussahen und sich sehr langsam bewegen. Ich hatte keine Ahnung, dass ich mich in sie verlieben würde. Etwas außerhalb des kleinen Städtchens Limon im Nordosten des Landes an der Karibikküste unweit von Panama befindet sich das Faultier - Schutzzentrum. Die Besitzer der Sloth Sanctuary, die 1997 offiziell eröffnet wurde, kamen zufällig dazu, dieses Zentrum zu errichten, nachdem sie ein verletztes Faultier namens Buttercup aufgenommen hatten. Mit Buttercup wurde die Geschichte bekannt und die Leute brachten ihnen immer mehr Faultiere, um die sie sich kümmern sollten, und jetzt haben sie das einzige Faultier - Schutzzentrum des Landes, in dem sie sich um zwei - und dreifingrige Faultiere kümmern.

Heute bieten sie tägliche Touren durch das Schutzzentrum an, und führen ein kleines Bed and Breakfast sowie kleine Boots - und Vogelbeobachtungstouren auf ihrem Grundstück durch. Sie haben viele Faultiere und bekommen immer mehr. Es gibt dort mehrere Mitarbeiter und einen Tierarzt und Forscher, die alle hoffen, allen Faultieren helfen zu können und sie schließlich wieder in die freie Wildbahn zurückführen zu können, wenn die Zeit reif ist. Sie haben auch eine Faultier - Aufzuchtstation für die Babyfaultiere, die sie bekommen, und diese sind buchstäblich die süßesten Kreaturen, die du je gesehen hast. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, an denen man so nah an ein Faultier herankommen kann.

Besuch eines indigenen Dorfes

Ich war während der Regenzeit in Costa Rica, was einige unserer Pläne buchstäblich trübte, aber das hielt uns nicht davon ab, in ein Einbaum - Kanu zu steigen, um eine einstündige Fahrt flussaufwärts zu machen. Mit Panama zu unserer Linken und Costa Rica zu unserer Rechten kamen wir schließlich in einem indigenen Dorf an, wo einige Mitglieder des Bribri - Stammes leben. Obwohl es regnete und ich bis zu den Knien voller Matsch war, führten sie uns fröhlich durch ihr kleines Dorf und brachten uns in ihr Haus, wo wir zu essen bekamen und lernten, wie man aus dem Kakaosamen reine Schokolade herstellt.

Sie zu treffen und etwas über ihre Kultur und ihr Leben zu erfahren, war definitiv eine einzigartige costaricanische Erfahrung, die ich nicht erwartet hatte. Es war wahrscheinlich auch die beste Schokolade meines Lebens.

Besuch einer Vanille - Farm

In Costa Rica wird vieles angebaut, von Bananen und Zuckerrohr bis hin zu Palmöl, es bietet auch das perfekte Klima für Kakao (zur Herstellung von Schokolade) und ist ein guter Ort, um Zimt und Vanille anzubauen. Auf der Villa Vanilla Spice Farm machte ich eine Tour, bei der ich mehr über Vanille und Zimt erfuhr, als es eigentlich möglich war. Ich lernte, wie die Vanilleschote wächst und von Hand bestäubt wird, wie sie getrocknet und der Extrakt und andere Dinge daraus gewonnen werden. Überraschenderweise lernte ich auch, dass, wenn wir denken, dass wir Zimt essen, es sich dabei um eine billigere Version der gleichen Gattung handelt, die als Cassia bekannt ist. Wir wurden unser ganzes Leben lang betrogen! Außerdem habe ich gelernt, dass Zimt selbst eine Schicht des Baumes ist, die zwischen der Rinde und dem Holz liegt, und es gibt eine leichte Präzision, um diese korrekt zu entfernen. Merkt euch eine Lektion, die ich gelernt habe: Zimt, frisch vom Baum, hat einen brennenden Geschmack; wenn euch also ein Stück angeboten wird, dann nehmt nur einen kleinen Bissen.

Ein Reisebericht von Cailin O'Neil

Sonntag, 28. April 2024

Bunte und aufregende Tierbegegnungen in Costa Rica

Es ist meine lebenslange Faszination für Tapire, die mich erstmals auf Costa Rica aufmerksam werden ließ. Und als ich mir Dokumentationen über den Tapir – das große, schweineähnliche Säugetier mit der langen Schnauze – ansah, bezauberte mich die Vielfalt der Tierwelt in Costa Rica immer mehr. Als ich das Land dann endlich besuchte, hatte ich neben Tapiren auch noch eine lange Liste weiterer exotischer Tiere, die ich unbedingt sehen wollte. 

Nimm zum Beispiel den wunderschönen Quetzal. Der Vogel hat lange, grüne Schwanzfedern und seine rote Brust stammt der Legende nach vom Blut gefallener Maya - Krieger, deren Leichen die Vögel vor plündernden Soldaten der Konquistadoren geschützt haben sollen. Ich wollte den bekannt scheuen Quetzal fast ebenso sehr sehen wie den Tapir.

An meinem ersten Tag in Costa Rica ging ich vor Tagesanbruch mit einer kleinen Gruppe einen Hang hinauf in den Nebelwald. Wir traten verschlafen aus dem Dickicht hervor und da in einem wilden Avocadobaum saß ein Quetzal - Weibchen. Sie hatte zwar nicht die markante gespreizten Schwanzfedern des Männchens, war mit ihren strahlend grünen, roten, schwarzen und weißen Federn aber ebenfalls wunderschön.  

„Das ist ja leicht“, dachte ich mir, obwohl ich genau wusste, dass erfolgreiche Tierbeobachtungen das Ergebnis sorgfältigen Studiums von Orten und Jahreszeiten und einer gehörigen Portion Glücks sind. Geduld ist ebenfalls wichtig: Nachdem einige der anderen Vogelbeobachter bereits gegangen waren, wurde meine Geduld belohnt, als etwa eine Stunde später einige Quetzal - Männchen im selben Baum landeten. 

Manchmal stellt man sich Dinge so grandios vor, dass die Wirklichkeit dagegen eine Enttäuschung sein kann. Mit dem Quetzal war es nicht so. Es war leicht zu sehen, warum der Vogel seit Langem verehrt wird und Herrscher wie Montezuma seine Federn in ihrem Kopfschmuck getragen haben. Die Vogelwelt in Costa Rica ist ebenso farbenfroh wie vielfältig und im Verlauf unserer Reise bemerkte ich, dass ich nach allen möglichen Arten Ausschau hielt, von faszinierenden kleinen Kolibris bis zum großen grünen Ara. 

Es zahlte sich aus, einen lokalen Guide für die/Besuche der Parks zu engagieren. Im atmosphärischen Monteverde - Nebelwald sorgte unser Guide dafür, dass Jorge, ein einheimischer Experte, drei von uns auf einem Naturspaziergang begleitete. Dabei sahen wir nicht nur einen weiteren Quetzal hoch oben in den Baumkronen, sondern Jorge entdeckte auch drei fette Raupen auf einem Blatt etwa 15 m von uns entfernt auf der anderen Seite eines Bachs. Naturführer nehmen auf allen diesen Spaziergängen Fernrohre mit, damit ihre Kunden die Tierwelt aus der Nähe sehen können. Das ist auch gut so, denn mit bloßem Auge hätte ich diese Raupen nie sehen können. 

Die vielleicht denkwürdigste Tierbegegnung, die ich in Costa Rica erleben durfte, war am Strand in Tortuguero, wo ich einem Nest von Babyschildkröten beim Schlüpfen zusah. Einige hundert Schildkrötenbabys kämpften sich aus dem Sand heraus und aneinander vorbei, bevor sie über den Strand ins Karibische Meer tapsten. Sie hatten Glück, denn sie wurden von begeisterten Touristen eskortiert und waren so vor den lauernden Mangrovebussarden geschützt.

Manchmal kommt dir die Tierwelt in Costa Rica auch von selbst ganz nah. Einmal blieb unser Busfahrer auf einer Landstraße plötzlich stehen und ein Faultier schaute beim Fenster herein. Es hatte nicht gerade viel Energie, aber ein sehr zufriedenes Lächeln im Gesicht. Dieses Faultier verkörperte für mich perfekt Pura Vida, die Lebenseinstellung in Costa Rica, wonach jeder das Leben in seinem eigenen Tempo genießen soll.

In drei Wochen erlebte ich jede Menge unvergessliche Begegnungen mit der Tierwelt in Costa Rica. Ich wurde von Brüllaffen im Baum über meiner Hütte geweckt, fantastische Blaue Morphofalter landeten auf meinem Arm und bei einer Nachtwanderung begegnete ich verdutzt dreinsehenden Rotaugenlaubfröschen.

Aber was war mit dem Tapir?

Unser Guide verriet mir schließlich, dass er seit 17 Jahren in Costa Rica lebte und das Tier nur an einem einzigen Ort je gesehen hat. Wie das Glück es wollte, hatte ich am Ende der Reise einen Tag frei und konnte einen Ausflug von San José an den von ihm genannten Ort machen, den Rand des Nationalparks Braulio Carrillo.

Mein Guide dort fragte mich, was ich sehen wollte. Ich antwortete: „Tapire. Nur Tapire.“ Er schüttelte den Kopf und sagte mir dasselbe, das ich bereits die letzten 20 Tage gehört hatte: Dass Tapire nur sehr selten zu sehen sind. Aber genau in dem Moment kamen wir um eine Ecke und dort waren gleich drei von ihnen: Eine Tapirmutter mit einem Baby und einem weiteren Jungtier.

Aber auch wenn ich das große Glück hatte, Tapire zu sehen, blieben mir noch genug Tierarten verborgen, dass ich die perfekte Ausrede habe, um meine nächste Reise nach Costa Rica zu planen.

Ein Reisebericht von Richard Kitzinger

Donnerstag, 25. April 2024

Eine Führung im Bob Marley Museum in Kingston, Jamaika

Als Bob Marley in sein neues Haus in der 56 Hope Road einzog, rümpften viele seiner Nachbarn explizit die Nase. Seine Musik mag Jamaika bekannt gemacht haben, aber das hieß nicht, dass sie wollten, dass er und sein Gefolge ihre gepflegte, wohlhabende Nachbarschaft verdarben. In den Jahrzehnten seit dem verfrühten Tod der Reggae - Ikone haben sich die Dinge jedoch geändert und Marleys Haus ist in ein fantastisches Museum seines Lebens umgewandelt worden. 

Das Bob Marley Museum ist durch hohe Tore mit schmiedeeisernen, in den Rastafari - Farben Rot, Gold und Grün gestrichenen Löwen geschützt und das beliebteste Touristenziel von Kingston. Es ist ein Herrenhaus aus der Kolonialzeit, in dem es ein bisschen knarrt und das inmitten von riesigen Mauerbildern des Mannes und freundlichen Hinweisschildern steht, die Besucher vor herabfallenden Mangos von den umliegenden Bäumen warnen.

Der Eingang zum Haus wird von einer lebensgroßen Statue von Marley selbst bewacht, der in seiner Musik verloren ist und triumphierend die Faust hebt. Hier ist auch der Treffpunkt für Führungen – das Haus ist relativ klein, deshalb kann man es grundsätzlich nur als Teil einer kleinen Gruppe besuchen –, wo ein Museumsführer einen grundlegenden Überblick über Marleys Leben und Karriere gibt. Anschließend geht es in das erste Hauptzimmer, in dem gerahmte goldene und Platin - Schallplatten hängen, die seine Musikkarriere nachzeichnen. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Führung wird der Museumsführer deine Gruppe abchecken und euch alle dazu bringen, One Love zu singen.

Einige der faszinierendsten Ereignisse aus Bob Marleys Leben sind im wahrsten Sinne des Wortes an die Wände eines anderen Raumes gepinnt, der mit Ausschnitten aus Zeitungen und Zeitschriften von Interviews, Kritiken und Berichten tapeziert ist. Der Song, den du gerade erst gesungen haben wirst, hat hier einen tieferen Nachklang, wo du das Plakat für das „One Love Peace Concert“ findest, das im April 1978 stattfand und bei dem Bob Marley als Hauptact auftrat, als Jamaika eine seiner größten Krisen nach der Unabhängigkeit erlebte und die blutige Rivalität zwischen politischen Parteien drohte, das Land auseinanderzureißen. Nur zwei Jahre zuvor hatten unbekannte Kriminelle versucht, Marley in der Hope Road zu ermorden, und dein Museumsführer wird die Einschusslöcher in dem Zimmer zeigen, in dem die Schießerei stattfand. 

Das Museum bietet viele Einblicke in Marleys Leben als Superstar, deshalb ist es eine nette Abwechslung, wenn man einen der wenigen Räume betritt, die so gelassen wurden, wie sie waren, als er dort lebte. In seinem Schlafzimmer hängt ein gerahmtes Bild der Rastafari - Ikone Haile Selassie über dem Bett, während am Bettende eine wunderschöne sternförmige, mit Blumen und Vögeln bemalte Gitarre lehnt, so als wäre ihr Besitzer nur mal kurz in die Küche gegangen. Nur die Strickmütze in einer Vitrine im Regal deutet darauf hin, dass hier etwas für die Nachwelt festgehalten wurde. 

Wenn du am Ende der Führung noch Zeit hast, ist es möglich, einen Ausflug zu den noch immer arbeitenden Tuff Gong Studios zu arrangieren, wo viele der klassischen Musikstücke von Marley aufgenommen wurden. Aber ein Besuch im Museum in der 56 Hope Road bleibt ein würdiger Tribut an den Mann, der Reggae zu einer Weltmusik gemacht hat. Letztlich waren auch seine alten Nachbarn ziemlich stolz darauf, dass er ihre Gegend bekanntgemacht hat. 

Ein Reisebericht von Paul Clammer

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