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Samstag, 18. März 2023

Bolivien - Land der Superlative

Bolivien – eine Rundreise durch die authentischen Anden

Bolivien steht im touristischen Schlagschatten seiner Nachbarn. Peru punktet mit Cuzco und Machu Picchu, Chile mit 6.450 Kilometern Küste und landschaftlichen Kontrasten zwischen Atacama und Patagonien. Und Bolivien? Eine Rundreise durch das andine Binnenland bringt faszinierende Facetten an den Tag – grandiose Landschaften, die von Vulkanbergen über das Hochland bis zum Regenwald reichen, eine Geschichte, die Spanien einst reich machte und Menschen, die zwar eigenwillig sind, aber ein riesiges Herz für alle haben, die sich für ihre Kultur interessieren. Einige Superlative bietet das Land auch – aber die heben wir uns für später auf.

Das Land formt den Menschen

Bolivien ist grob gesagt dreimal so groß wie Deutschland und seit Bolivien 1884 den sogenannten Salpeterkrieg gegen Chile verlor, ist es ein Binnenland, ohne Zugang zum Meer. Einige sagen, dieser Umstand führe dazu, dass es in Bolivien etwas rauer, wilder und eigenwilliger zugehe als in anderen Ländern Lateinamerikas. Sie haben unrecht. Bolivien lernen wir auf unserer Rundreise als ein Paradebeispiel dafür kennen, wie Geographie, Klima, Umwelt und Geschichte Menschen formen können. Bolivien ist wie kaum ein anderes Land des Kontinents durch die Anden geprägt. Die längste Gebirgskette der Welt, die sich von Venezuela im Norden bis in den Süden Chiles erstreckt, entfaltet sich auf bolivianischem Territorium zu ihrer vollen Pracht und Breite. In einem weiten Bogen durchzieht das Gebirge den Westen des Landes und definiert die drei wesentlichen geographischen und klimatischen Zonen: die Anden und das bis zu 800 Kilometer Breite Hochland – Altiplano genannt – im Westen, die subtropischen Yungas – Nebenwälder – und gemäßigten Täler an den östlichen Hängen und die Tiefebenen – die Llanos – im Osten, deren Flüsse in den Amazonas entwässern.


Landschaftliche Wunder

Dazwischen ist viel Raum für die landschaftlichen Wunder Boliviens. Unsere Rundreise führt uns zum Salar de Uyuni, die rund 12.000 Quadratkilometer große Salzpfanne im Südwesten des Landes. Die Anden im Rücken, die unendliche Weite um uns herum, ein Meer von Salz. Zehn Milliarden Tonnen Salz sollen es sein, nur ein Bruchteil davon wird jährlich für den nationalen Markt abgebaut. Dazwischen immer wieder kleine Seen wie die rötlich schimmernde Laguna Colorado, in der Flamingos auf der Suche nach Plankton durch das Wasser stolzieren. Geysirfelder erinnern daran, dass wir uns hier in Bolivien auch auf einer Rundreise zur jüngeren Erdgeschichte befinden: Der Salar de Uyuni entstand, als der Lago Minchíns, das gewaltige vorzeitliche Binnenmeer, austrocknete. Der wahre Reichtum des Salars lagert übrigens unter dem bis zu 90 Meter dicken Salzsee. Unter der Kruste befinden sich die größten Lithiumvorkommen der Erde und ohne Lithium keine Smartphone - Akkus. Im Nordwesten Boliviens, und jede Rundreise führt an ihm vorbei, liegt auf 3.810 Metern Höhe der Titicacasee, der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Und bevor wir anfangen, zu viele Zahlen zu bemühen: In den größten See Lateinamerikas passt der Bodensee 13 Mal rein.


Tiwanaku, Aymara und Inka

Der See bietet uns eine hervorragende Überleitung in die Geschichte Boliviens. Denn wir sind während unserer Rundreise nicht hier, weil der See so groß ist. Titicaca, mit seinem kristallklaren blauen Wasser, ist ein mystischer Ort: Dem spanischen Chronisten Garcilosa de la Vega zufolge, der die alten Legenden sammelte, schickte einst der Sonnengott Inti seine beiden Kinder Manco Capac und Mama Ocllo auf die Sonneninsel im Titicacasee. Von dort aus machten sie sich auf den Weg nach Norden und gründeten Cuzco, wo Manco Capac erster Inka wurde. Die historische Realität ist wahrscheinlich profaner. Auch wenn die Inseln des Titicacasee voller archäologischer Funde sind, die Inka waren die letzten Eroberer des heutigen Boliviens, bevor die Spanier kamen. Um 1440 stießen sie in das Altiplano vor und unterwarfen die Aymara, die weite Teile des Landes ab dem 13. Jahrhundert kontrollierten. Die wahre alte Hochkultur Boliviens aber waren die Tiwanaku, deren Reich etwa um 1000 vor Christus am Titicacasee entstand. Unsere Rundreise bringt uns nach Tiwanaku, ungefähr 70 Kilometer westlich von La Paz, zu einer der wichtigsten prähispanischen Stätten ganz Südamerikas. Hier finden wir die Kultur Tiwanakus in ihrer besten Ausprägung – in Form der gleichnamigen Ruinenstadt und des berühmten Sonnentors, des Intipunkus. Für die historische Identität sind diese Traditionslinien wichtig: Mehr als Zweidrittel der rund zehn Millionen Einwohner des Landes haben indigene Wurzeln – die Quechua, Aymara und Guaraní sind die wichtigsten Gruppen. Die Nachfahren der Spanier, und da unterscheidet sich Bolivien von seinen Nachbarn, sind mit 15 Prozent eindeutig in der Minderheit.


Das Gold Potosís und die Kirchen Concepcións

Wenn die Spanier sagen wollen, dass etwas ein Vermögen kostet, sagen sie: „Vale un Potosí – das kostet ein Potosí.“ Bis heute ist die bolivianische Stadt ein Synonym für unermesslichen Reichtum – und unerträgliche Ausbeutung. Als die Spanier 1542 Bolivien in das Vizekönigreich Peru eingliederten, hatten Aymara und Inka am reichen Berg, dem Cerro Rico, schon Jahrhunderte Silber gefördert. Trotzdem änderte sich mit ihnen alles: Sage und schreibe 60.000 Tonnen ließen die neuen Herren ihre einheimischen Sklaven aus dem Berg holen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden in Europa sieben von zehn Silbermünzen aus dem Edelmetall Potosís geprägt. Wenn wir in Bolivien während unserer Rundreise Potosí, die königliche Münzprägeanstalt und die Minen besuchen, verstehen wir, warum der Ort bis heute Symbol für die hässliche Seite der spanischen Kolonialherrschaft ist. In Concepción und den anderen Orten in der Pampa, die als Jesuiten - Reduktionen in die Geschichte eingingen, sehen wir die sich kümmernde Seite. Die Jesuiten, in Europa häufig wegen ihres Machtanspruchs skeptisch beäugt, gründeten hier Mitte des 18. Jahrhunderts Missionsstationen, in denen sich die einheimischen Guaraní ansiedelten. Hier waren sie vor Sklavenhändlern und Ausbeutung sicher. Das Experiment währte nur kurz. Schon 1767 verbot der spanische König die Siedlungen in ganz Südamerika. Während die großen Reduktionen Paraguays damals auf Druck der Krone geschlossen wurden, leben in den Dörfern Boliviens, die wir während unserer Rundreise besuchen, noch heute christliche Guaraní.

Wildes Land, eigenwillige Menschen

Das Leben in der Höhe, eine eigene uralte Kultur, indigene Traditionen, die grandiosen Barrieren der Anden, das Wissen um seine eigene Geschichte: Während unserer Rundreise lernen wir sie kennen, die Quellen, die die Mentalität der eigenwilligen Bolivianer speisen. Ob in La Paz, in Sucre, im Altiplano oder auf den Inseln des Titicacasees: Bolivien ist authentisch, wild und umwerfend.

Freitag, 17. März 2023

Brasilien - Land der Superlative

Eine Rundreise durch Brasilien – von Samba und der Seele des Landes

Brasilien: Es gibt wenige Länder der Welt, die wir so gut zu kennen glauben, ohne jemals dort gewesen zu sein. Schließen wir unsere Augen und denken an Brasilien. Was sehen wir? Samba und Strand, das eleganteste Fußballspiel der Welt, Copacabana, Capoeira und Caipirinha, Amazonasdschungel und Wasserfälle. Hinter der Kulisse der klassischen Klischees verbirgt sich aber ein ganzer Kosmos der farbenfrohen Vielfalt, die nur und ausschließlich erleben kann, wer sich aufmacht über den Atlantik. Starten wir unsere Rundreise durch das südamerikanische Bilderbuchland Brasilien.


Das Paradies entdeckt

Ganz gleich, ob es der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral im Jahr 1500 war, der Brasilien entdeckte. Oder ob der Spanier Vicente Yáñez Pinzón bereits 1499 entlang der Ostküste segelte. Oder ob es noch früher der Franzose Jean Cousin auf seiner Entdeckungsreise gewesen ist. Eine der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte Brasiliens fiel, bevor irgendein Europäer jemals Brasilien gesehen hatte – 1494 im staubtrockenen kastilischen Tordesillas. Dort teilten Spanier und Portugiesen die Welt unter sich auf. Alles links vom 46 Längengrad West ging an Spanien, alles rechts davon an Portugal. Das ist einer der Gründe, warum man heute in Peru spanisch, aber in Brasilien portugiesisch spricht. Und das ist auch gut so, denn wie klänge João Gilbertos „Girl from Ipanema“, wenn es nicht auf portugiesisch gesungen würde? Niemals so weich und erotisch!


Die schönste Stadt der Welt

Apropos Ipanema. Genauso wie sich die frühen Entdecker an der Küste Brasiliens im Paradies wähnten, war der exilierte deutsche Schriftsteller Stefan Zweig standhaft der Meinung, in Rio de Janeiro in der schönsten Stadt der Welt zu sein. Wer will es ihm verübeln. Rio ist magisch, Rio ist „maravilhosa“, und man muss kein Portugiesisch können, um zu wissen, dass das „wunderbar“ heißt. Bei unserer Rundreise lernen wir hier gleich zu Anfang, dass Brasilien Leben heißt. Der Körperkult am Copacabana, Bars und Musik – wer in Rio trüben Gedanken nachhängt, ist selber schuld. Einmal im Jahr dann der Höhepunkt des Festkalenders: Beim Karneval von Rio konkurrieren die besten zwölf Sambaschulen im Sambódromo um die Gunst des Publikums und der Jury. Bis zu 50.000 Tänzer zeigen in zwei Nächten, was sie über das Jahr gelernt haben. Und wer bei seiner Rundreise durch Brasilien keines der begehrten rund 78.000 Tickets im von Oscar Niemeyer entworfenen Karnevalstadion bekommen hat, muss sich nicht ärgern. Schon ab Mitte Januar stürzen sich die Cariocas in den Straßenkarneval und seine 400 Umzüge. Die weiteren Höhepunkte Rio de Janeiros kann man während einer Rundreise durch Brasilien rund ums Jahr erleben. Der Zuckerhut aus 570 Millionen Jahren altem Gneis, der Corcovado mit der Christusstatue, die Guanabara - Bucht, dort wo alles begann – wir müssen uns fast losreißen bei so viel „maravilhosa“.


Das große Wasser

Iguassu – ganz im Süden. Nur ein gutes Drittel der berühmten Wasserfälle liegt auf der brasilianischen Seite, aber manchmal ist weniger mehr. Denn anders als auf der argentinischen Seite hat man hier einen atemberaubenden Panoramablick auf die größten Wasserfälle der Welt. Oder wie die Brasilianer sagen: „Die Argentinier haben die Bühne, wir sehen das Stück.“ Und das Stück wird seit fast 120 Millionen Jahren täglich gegeben. Bei unserer Rundreise durch Brasilien nähern wir uns im Nationalpark von Iguassu über einen Panoramaweg den Katarakten und sehen den 2.700 Meter breiten Canyon mit seinen Wasserfällen. Im breitesten, dem „Teufelsrachen“, stürzt das Wasser 90 Meter in die Tiefe. Zum Vergleich: Die Niagarafälle sind maximal 47 Meter hoch.


Die Oper im Dschungel

Manaus am Amazonas, unsere Rundreise führt in den Norden Brasiliens. Was muss das für ein Gefühl gewesen sein, als in Manaus am 7. Januar 1897 das Opernhaus – das Teatro Amazonas – eröffnet wurde. Was hatten sie gespottet: ein Opernhaus im letzten Winkel der Welt! Aber die Unmengen von Geld, die die Kautschukbarone von Manaus damals mit ihrem Monopol verdienten, machten das Projekt möglich. Und bis man 1906 auch in Malaysia begann, Kautschuk zu ernten, gaben sich die europäischen Opernstars die Klinke in die Hand. Und das Publikum jubelte. 1907 dann war der Spuk vorbei. Erst mehr als 70 Jahre später knüpfte man an die alten Zeiten an: Placido Domingo brachte den Saal 1990 zum Toben, José Carreras folgte 1996 und Christoph Schlingensief inszenierte 2007 den „Fliegenden Holländer“. Wir reisen während unserer Rundreise durch Brasilien nicht mit dem Flugzeug weiter, sondern nehmen ein Boot auf dem Amazonas zu unserer Urwaldlodge, die uns die natürlichen Superlative Brasiliens vor Augen führt. Im Amazonasgebiet leben der kleinste Affe und der kleinste Frosch der Welt (er ist gerade einmal Streichholzgroß), dazu etwa 1.500 Vogel - und 15.000 Insektenarten neben Faultieren, Pumas, Pekaris und Jaguaren. Dann gäbe es da noch 2.500 Baumarten. Auf jeden Fall genug Akteure für eine eigene Oper der Natur mitten im Dschungel.


Die Seele des Landes

Unsere Rundreise durch Brasilien führt uns zurück aus dem Dschungel an das Meer, nach Salvador in den Bundesstaat Bahia. Wenn das Herz Brasiliens in Rio de Janeiro schlägt, liegt in Salvador die Seele des Landes. Mehr noch als in Rio liest man in den Fassaden des Zentrums Salvadors wie in einem Geschichtsbuch. Amerigo Vespucci, vom deutschen Kartographen Waldseemüller irrtümlich als Namensgeber für einen ganzen Kontinent gewählt, landete hier 1501, fünfzig Jahre später wurde „São Salvador da Bahia de Todos os Santos“ Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Keine Stadt des Landes, das sehen wir während unserer Rundreise durch Brasilien in Salvador ganz deutlich, ist so durch die afrobrasilianische Bevölkerung geprägt. Während landesweit gerade einmal sieben Prozent der Brasilianer afrikanische Wurzeln haben, ist es in Salvador jeder zweite. Und die kulturelle und religiöse Identität der Nachkommen der ehemaligen Sklaven ist ungebrochen. Fast 1.000 Orte des Candomblé - Kultes gibt es in Salvador und auch der brasilianische Kampftanz Capoeira hat seine Wurzeln in Afrika.

Angekommen am Meer: Vor unserer Rundreise durch Brasilien glaubten wir das Land zu kennen. Jetzt, am Ende, kennen wir es wirklich und in all seinen Facetten. Und wir sind neugierig auf mehr. Aber wir können ja wiederkommen!

Donnerstag, 16. März 2023

Chile - Bergriesen und Osterinsel

Eine Rundreise durch Chile – von Salzseen zum Ende der Welt

Chile – eingeklemmt zwischen dem Pazifik und den Riesen der Anden, ein Land mit 4.000 Kilometer Küste und 7.000 Meter hohen Bergen. Ein Land, das sich selbst als „den letzten Winkel der Welt“ bezeichnet. Ein Land, dessen Fußballer wir schätzen, dessen Weine wir trinken und dessen Erze auch in unseren Kabeln stecken. Lernen wir ihn kennen, diesen letzten Winkel der Welt, bei einer Rundreise durch Chile.
Chile ist für viele Europäer noch die schöne Unbekannte unter den südamerikanischen Reisezielen. Über eine Distanz von Norwegen zur Sahara erstreckt sich das Land an der Pazifikküste – und so ziemlich alle Landschaftsformen und Klimazonen schafften es, auf diesem Raum einen Platz zu finden. Während unserer Rundreise durch die landschaftliche Vielfalt Chiles treffen wir auf eine riesige Salzwüste im Norden, auf die majestätischen Gebirgszüge der Anden, die sich bis nach Feuerland zieht, auf Weingüter und Seenlandschaften in der Mitte, auf das Land der Mapuche im Süden und am Ende auf das eisige Meer. Vergessen wir die Osterinseln nicht, einsam im Pazifik, chilenisches Staatsgebiet und doch irgendwie Südsee.

Städte – Santiago und Valparaiso

Unsere Rundreise durch Chile beginnen wir in Santiago. Wie in anderen Hauptstädten Südamerikas lässt sich hier die Landesgeschichte wie durch ein urbanes Brennglas lesen. Im Museum für präkolumbischer Kunst und im Historischen Nationalmuseum sind wir vielleicht ein wenig überrascht zu erkennen, wie ethnisch vielfältig Chile vor der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert war: die Chinchorro - Kultur, die der Menschheit die ältesten Mumien der Welt hinterließ, die Aymara, die Inka, die im 15. Jahrhundert von Peru den Norden Chiles besiedelten, die Mapuche, die sich noch viele Jahrzehnte lang gegen die spanischen Invasoren wehrten. Letztlich erfolglos. Die Spanier erreichten Chile erst 1540, schufen schnell einige Stützpunkte wie San Yago de La Nueva Extremadura (sic!), die zunächst unter den Angriffen der Mapuche nicht lang stand hielten – aber immer wieder und hartnäckig aufgebaut wurden, bis die einheimischen Stämme zurückgedrängt waren. Auf der Plaza de Armas, mit Blick auf die Kathedrale Santiagos, können wir uns all das sehr gut vorstellen, auch weil der Eroberer Pedro de Valdivia streng von seinem Denkmal auf uns herabblickt. Wir rächen uns und fahren auf den Cerro San Cristóbal. Von hier haben wir einen einzigartigen Blick auf die Sechs - Millionen - Metropole, sehen die Plaza de Armas und schauen zur Abwechslung streng auf Valdivia hinunter. Die Spanier waren es auch, die Valparaíso, jenseits der Küstenkordillere am Pazifik, zu einem Hafen ausbauten. Das „paradiesische Tal“ kommt als recht kubistisch zusammengewürfeltes Häusermeer am Hang daher, seit 2013 ist die Altstadt, die wir mit Schrägaufzügen erreichen, UNESCO Welterbe. Bis zur Eröffnung des Panamakanals war Valparaíso eine der wichtigsten Hafenstädte des Kontinents – des einen Freud, des anderen Leid. Und noch heute ist sie eindeutig eine Hafenstadt, voller Atmosphäre und Leben.


Landschaftsbilder: Wüsten, Berge, Seen

Unsere Rundreise durch Chile führt uns in den äußersten Norden, in eine der extremsten Landschaften der Erde. San Pedro de Atacama war einst eine extrem kleine Oase am Rand der trockensten Wüste der Welt. Uns ist sie Ausgangspunkt für die Fahrt in den 300 Quadratkilometer großen Salar de Atacama, einen unter riesigen Schichten vulkanischen Materials begrabener Salzsee. Zurück nehmen wir Erinnerungen mit an die unendliche Weite, gleißende Sonne, Flamingos und Guanakos und die Erkenntnis, dass fast der Hälfte der Lithiumreserven und andere „Seltene Erden“ unter unseren Füßen lagern. Bevor wir uns bei unserer Rundreise durch Chile wieder gen Süden wenden, durchqueren wir das Valle de la Luna, das Mondtal, wo wir uns bei einem Cocktail den Mondaufgang ansehen.

Szenenwechsel: Ein Flug über Santiago bringt uns bei unserer Rundreise durch Chile von Norden nach Süden und von der Hitze an die Seen des Sur Chico, des „Kleinen Südens“. Vor gut 150 Jahren noch war hier Schluss mit der Zivilisation. Südlich lag das Land der Mapuche, die noch immer ihren Kampf um die Unabhängigkeit führten. Aber das Land bietet die fruchtbarste Erde, die Chile zu bieten hat, Vulkane, klare Seen, Wälder und Wiesen. Zu den Höhepunkten der Region zählt die Landschaft rund um den Lago Llanquihue. Wenn man sich hier hin und wieder kneifen muss, weil man glaubt im Schwarzwald zu sein, kommt das nicht von ungefähr. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten hier deutsche Einwanderer. Für Geschichte bleibt aber nicht viel Zeit angesichts von so viel Natur: der Vincente - Peres - Rosales Nationalpark, die Wasserfälle von Petrohue, die Silhouette des schneebedeckten Vulkans Osorno. Spektakulär!

Den landschaftlichen Höhepunkt treffen wir bei unserer Rundreise durch Chile dann ganz im Süden. Wir sind in Puerto Natales gelandet, dem Tor zum Nationalpark Torres del Paine. Die gesamte Gestalt des Parks ist von Gletschern geprägt. Was für eine Dramatik: „Türme“ hier, „Hörner“ dort, alle aus Granit und Kalk, seit Jahrtausenden von den Eismassen bearbeitet zu bizarren Formen. Dazwischen Seen, Wälder und Gletscher wie der Grey Gletscher, der sich von Süden in den Park schiebt. Einzigartig!


Geheimnisvolle Osterinseln

Unser letzter Stopp während der Rundreise durch Chile liegt in der Südsee. Zumindest kulturgeschichtlich. Die Isla de Pasqua, die Osterinsel, liegen rund 3.700 Kilometer vor der chilenischen Küste einsam und abgelegen im Pazifik. Die Bewohner, die Sprache, die Riten, die die Chilenen 1888 vorfanden, als sie die Insel annektierten und an irische Schaffarmer verpachteten, waren austronesisch respektive polynesisch. Und ihre große Zeit war schon vorbei. Die Osterinsel gilt als ein frühes Beispiel für eine von Menschen gemachte ökologische Katastrophe. Oder war es der Klimawandel, der die Hochkultur zum Erliegen brachte? Auf jeden Fall sind die steinernen Moai die stummen Zeugen einer der rätselhaftesten Kulturen der Welt. Eine unbekannte Welt weit vor der Küste der unbekannten Schönheit Chile.

Unsere Rundreise durch Chile hat uns eines der vielfältigsten Länder Südamerikas nähergebracht. Wir haben Salzwüsten, Gletscher, Seen, turmhohe Berge und eine rätselhafte Insel kennengelernt. Jetzt fehlt nur noch eins: Wir müssen hinreisen.

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