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Donnerstag, 9. März 2023

Mittelamerika - Vulkane und Mayastätten

Zwischen mystischen Stätten und exotischer Natur – auf Rundreise durch Mittelamerika

Mittelamerika, das Land „zwischen den Amerikas“: Das klingt, als spräche man von einer Art zu kurz gekommenen kleinem Bruder der großen Geschwister im Norden und Süden. Ein Bild, das einen auf die ganz falsche Fährte lockt. Mittelamerika, umgeben von den Stränden der Karibik und des Pazifiks, ist der grüne, feurige, lebensfrohe und exotische Mittelpunkt Amerikas. Wir nehmen Sie mit auf eine Rundreise nach Mittelamerika – zu den Highlights so vielfältiger und unterschiedlicher Länder wie Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama.
Es ist ein wenig verwirrend. Wer heute den Begriff Mittelamerika verwendet, meint häufig die Landbrücke zwischen Nord - und Südamerika und die Inseln und Staaten der Karibik. Andere sprechen, wenn sie das Festland meinen, von Zentralamerika. Wie dem auch sei, wir wissen, wo wir bei unserer Rundreise nach Mittelamerika hinwollen: In die Länder südlich von Mexiko und nördlich von Kolumbien, die schon immer eine Bühne für den Austausch von Gütern, Kulturen und Ideen zwischen Nord und Süd waren.

Sehenswürdigkeiten auf einer Rundreise durch Mittelamerika

Tikal Ruinen der Maya, Technikwunder Panama - Kanal, Ruinen von Quirigua, Exkursionen in den Regenwald, San José, Talamanca - Gebiet, Masaya Vulkan, Traumhafter Pazifikstrand

Von Maya und Eroberern

Das erste Ziel unserer Rundreise durch Mittelamerika ist Guatemala, das „Land der Bäume“. Was werden Modesto Méndez und Ambrosio Tut wohl gestaunt haben, als sie 1848 bei ihrer Expedition durch die Urwälder plötzlich auf die alte Mayastadt Tikal stießen, mit ihren riesigen Tempeln, ihren Plätzen und mit Hieroglyphen übersäten Stelen? Tikal ist noch heute ein mystischer Ort und er bietet uns einen willkommenen Anlass, gleich zu Beginn unserer Entdeckungen auf die großen Themen zu sprechen zu kommen, die die Staaten, Kulturen und Menschen Mittelamerikas das letzte Jahrtausend prägten: Auch wenn Tikal wohl im 10. Jahrhundert schon verlassen war – die Maya hatten es sich schon mehr als 3.000 Jahre lang in der Mitte Amerikas bequem gemacht und eine komplexe Hochkultur entwickelt. Sie betrieben Landwirtschaft und Handel, pflanzten Mais, Bohnen und Paprika, bescherten Europa Papaya, Mango und Kakao. Vor den Hohepriestern, die allein mit den Göttern sprachen, hatten sogar die Könige Respekt. Und Götter gab es viele, mehr als 250. Es gab Götter für Tod und Leben, Regen und Donner, Krieg und Frieden, sogar für Schokolade war ein Gott zuständig. All dies, und wir werden es bei unserer Rundreise durch Mittelamerika nicht nur in Guatemala erleben, verschwand in kürzester Zeit, nachdem die spanischen Konquistadoren Mittelamerika betraten. In Santiago, dem heutigen Antigua, bauten sie die Hauptstadt von Neuspanien. Das Mayareich legten sie in Schutt und Asche. Krankheiten, innere Streitigkeiten der Maya paarten sich mit der Brutalität der Eroberer. Und auch die Kirche half mit, das Erbe der Maya zu zerstören, allen voran Bischof Diego de Landa, der kurzerhand alle Mayaarchive verbrennen ließ, die ihm in die Hand fielen. Ironie der Geschichte: Es war die harte Hand der Konquistadoren, die einen anderen Bischof, Bartolomé de las Casas, zu seiner Klageschrift über die Zustände in Lateinamerika veranlasste. Sie wiederum sorgte dafür, dass man sich in Spanien wenigstens theoretisch Gedanken über die Menschenrechte machte. Die Realität der Unterworfenen in Mittelamerika berührte das häufig nicht, sie wurden in das berüchtigte Encomienda - System gezwängt, das den spanischen Kolonialherren für ihre Indigo -, Kaffee -, Kakao - und Tabakpflanzungen kostenlose Arbeitskräfte bescherte. Auf unserer Rundreise durch Mittelamerika müssen wir diese Dinge wissen, um zu verstehen, was sich hinter den versunkenen Mayastädten und - tempeln, hinter idyllischen altstädtischen Kolonialensembles und dem noch heute akuten Kampf der Maya um ihre Bürgerrechte verbirgt.


Lieblingslandschaften

Fahren wir weiter, setzen wir unsere Rundreise durch Mittelamerika fort. Guatemala wartet mit vielen Mayastätten auf, El Ceibal und Yaxha zum Beispiel. Uns zieht es aber zu der fröhlichen Seite des guatemaltekischen Alltags, zum Markt von Chichicastenango, wo man wirklich alles findet, was es zu kaufen gibt und uns Farben, Düfte und Geräusche in ihren Bann schlagen. Still und erhaben wird es hingegen an den Ufern des Atitlán Sees. Der amerikanische Forschungsreisende John L. Stephens nannte den See „das großartigste Schauspiel, das wir je gesehen haben.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Und so ist es häufig bei einer Rundreise durch Mittelamerika – vor lauter Vulkanen, Gebirgen, Seen, Stränden und Dschungeln weiß man gar nicht, was die persönlichen Lieblingslandschaften sind. In Honduras, wenn wir die Mayastätte Copán schon hinter uns gelassen haben, kommen wir im Westen wieder in solche Zauberlandschaften. Berge und Nebelwälder, idyllische Seen und alte Städte wie Comayagua sind einige der Gründe, warum Honduras für viele Rundreisende ein Geheimtipp in Mittelamerika ist.


Menschen und Kulturen Mittelamerikas

Respektvoll und auf Augenhöhe begegnen wir auf unserer Rundreise durch Mittelamerika den Einwohnern unserer Reiseländer. Es sind diese authentischen Begegnungen, die unsere Reise zu einem besonderen Erlebnis machen und uns nachhaltig prägen. Noch lange werden wir uns erinnern an die Gespräche, die wir auf farbenfrohen Märkten geführt haben und an die bunten Gewänder, deren traditionelle Herstellung uns erklärt wurde. Wir lernen die Geschichte von Familienunternehmen, die ihr Handwerk von Generation zu Generation weitergeben und lassen uns mitreißen von landestypischer Musik und ihren Tänzen.



Mittwoch, 8. März 2023

Peru - Unterwegs im Land der Inka

Küste, Berge, Regenwald: In Peru finden wir die Quintessenz Lateinamerikas. Kaum ein Land des Kontinents ist landschaftlich so vielfältig und reich. Und in keinem lässt sich die Geschichte präkolumbischer Kulturen und europäischer Eroberer so deutlich und drastisch in Ausgrabungsstätten und Städten erzählen. Dazu noch die berühmte neue andine Küche und das peruanische Mosaik ist perfekt. Bei einer Rundreise durch Peru lernen wir dies alles kennen.

Sehenswürdigkeiten auf einer Peru Rundreise

Lima, Moche - Kultur, Nazca - Linien, Machu Picchu, Titicacasee, Anden

Hauptstadt Lima: Start unserer Rundreise durch Peru

Lima liegt am Meer. Und trotzdem hat man irgendwie das Gefühl, die Limeños können nicht besonders viel mit dem Ozean anfangen. Zwar rühmt man sich, den besten Fisch des Landes zuzubereiten, aber die Steilküste schiebt sich wie ein Riegel zwischen Pazifik und die alte, moderne, charmante und chaotische Hauptstadt Perus und ihre 8,7 Millionen Einwohner. Schauen wir bei der ersten Station unserer Rundreise durch Peru nicht auf das Meer, schauen wir auf das koloniale Ensemble der Altstadt rund um Plaza Mayor und Plaza San Martín und schauen wir uns das Museo Rafael Larco Herrera an. Topografie, Geschichte und Kultur - schon gleich zu Anfang in Lima können wir die großen Themen unserer Rundreise durch Peru erleben und antizipieren. Die Trias Meer, Berge und Regenwald und die reiche und dramatische Kultur - und Herrschaftsgeschichte zwischen präkolumbischer, kolonialer und postkolonialer Zeit setzen einen gewaltigen und spannenden Rahmen.


Kulturelle Viefalt auf einer Peru Rundreise erleben

Keramik der Moche und Gold der Chimú

Deswegen bieten sich ja Hauptstädte für den Start einer Reise an - weil sie häufig die wichtigsten Museen des Landes beherbergen. Bei unserer Rundreise durch Peru eröffnen uns das archäologische Nationalmuseum, das „Goldmuseum“ und das private Museo Rafael Larco Herrera einen hervorragenden Einstieg in die Welt der Kulturen Perus vor der spanischen Eroberung. Wir sehen Keramik der Moche - Kultur, die im Norden Perus um 600 florierte, Gold - und Silberarbeiten der Chimú, die zwischen 1000 und 1450 unweit Trujillos residierten und schließlich eine Vielzahl von Artefakten der Kultur, die wir am besten zu kennen glauben: die Inka.

Beim Betrachten all dieser Kostbarkeiten weiten sich unser Blick und unser Wissen: Moche, Nazca, Chimú, Aymara – schon 1.000 Jahre vor dem Reich der Inka lebten und herrschten in Peru Hochkulturen mit straffen sozialen Hierarchien, komplexen Wasserversorgungssystemen, blühender Landwirtschaft und einem gut bevölkerten Pantheon an Göttern, die ihre Opfer forderten. Immer ganz vorne dabei der Jaguar.


Mumien und Moche - Kultur

Verlassen wir Lima und beginnen wir unsere Rundreise durch Peru mit der Suche nach den Überresten fast verschwundener Kulturen. Bei Chiclayo, im Norden Perus, treffen wir auf einen Fürsten, den Herren von Sipán. Rund 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß und seit rund 1.700 Jahren begraben mit dem größten Goldschatz, den man je in Amerika gefunden hat. Der tote Fürst der Moche - Kultur war reich geschmückt mit goldenen Brustplatten, Armreifen, Muschelketten und mit Türkisen besetzten Goldamuletten. Vergleichbar ist nur ein ungefähr gleichaltes Grab, das wir bei unserer Rundreise durch Peru 60 Kilometer nördlich von Trujillo im Ausgrabungskomplex Huaca El Brujo sehen. 28 Jahre alt war die Frau, als sie starb, schwanger und mit Spinnen und Schlangen tätowiert. Der Grabschmuck - Goldmasken, Schmuck und Keramiken – weist sie als Königin aus. Die wahre Sensation: Zum ersten Mal ist mit diesem Fund eine Frau als bedeutende Herrscherin der prä - inkaischen Zeit bezeugt.

Nazca - Linien

Fast zeitgleich, aber 1.000 Kilometer weiter im Süden, herrschten die Nazca. Auch sie hinterließen der Nachwelt einiges - massive Tempel, Kopftrophäen getöteter Gegner und feinste Webwaren zum Beispiel. Doch bis heute rätselt die Menschheit über ihre wichtigste Hinterlassenschaft, die Nazca - Linien: Ein Lama findet sich, eine fast 200 Meter lange Eidechse, ein Kondor mit 180 Meter Flügelspannweite. Aber was bedeuten die Linien? Ist es ein astronomischer Kalender? Oder, wie der unverbesserliche Erich von Däniken meinte, ein Zeichen für die Präsenz Außerirdischer auf der Erde? Am besten, wir finden es bei einer Rundreise durch Peru selbst heraus.


Die Welt der Inka auf einer Peru Rundreise entdecken

Die Geschichte der Inka wird meistens von ihrem Ende aus betrachtet, als Untergang im Angesicht der spanischen Eroberer. Bei unserer Rundreise lernen wir in vielen Regionen Perus, dass eine neue Perspektive neue Einsichten bringt. Und neue Perspektiven bringt uns auch ein Besuch der legendären Inkastadt Machu Picchu. Was für magische Aussichten bieten sich vom Sonnentor aus über die Anlage, die Berge, den Himmel! Bis heute sind die Geheimnisse der 1911 von Hiram Bingham „entdeckten“ Anlage nicht gelüftet, bleiben Alter und vor allem Funktion der Anlage ein Mysterium.

Klar ist nur: Machu Picchu ist wie die Festung Sacsayhuamán bei Cuzco und die vielen anderen Inkaruinen, denen wir in Peru begegnen, ein Beleg für das hohe kulturelle Niveau, auf dem sich die Inkagesellschaft befand. Erst im 15. Jahrhundert begannen die Inka, aus dem Tal von Cuzco zu expandieren und sich ein Reich zu schaffen, das von Norden und Süden 4.000 Kilometer maß, mit 15.000 Kilometer befestigter Straße ausgestattet war, eine hocheffiziente Landwirtschaft besaß und den sich gegenüber unterworfenen Völkern versöhnlich zeigte. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.


Eroberer aus der Provinz

Das Inkareich erlosch wenige Jahrzehnte, nachdem die Spanier zu ihrem Feldzug ansetzten, an inneren Kämpfen, eingeschleppten Krankheiten und der List und Verschlagenheit der Eroberer. Es waren keine gebildeten und feinfühligen Menschen, die Pizarros und Orellanas dieser Welt. Vielmehr waren sie gelangweilte Kleinadlige aus der spanischen Extremadura, wo sich Fuchs und Hase heute noch gute Nacht sagen. Vielleicht erklärt dies ihren Kampfeswillen und ihre Entschlossenheit – sie hatten nichts zu verlieren.

Und selbst als Karl V. das ganze Neukastilien von Nicaragua bis Feuerland zum Vizekönigreich Peru erhoben hatte, änderte sich das Schicksal der indigenen Bevölkerung nicht. Dafür sorgt schon das System der „encomiendas“, das den Kolonisatoren einheimische Zwangsarbeiter kostenlos zur Verfügung stellte. So schrumpfte die indianische Bevölkerung des Inkareichs des 15. Jahrhundert von 15 Millionen Menschen auf eine Million 200 Jahre später. Daran müssen wir denken, wenn wir während unserer Rundreise durch Peru in den kolonialen Altstädten von Trujillo, Arequipa, Cuzco und Lima vor Kathedralen, an eleganten Plazas und in lauschigen Patios stehen.

Perus natürliche Vielfalt

Meer, Berge und Regenwald

Eine gewagte These: Selbst wenn es keine indigene Geschichte, keine Moche, Nazca und Inka gäbe - eine Rundreise durch Peru würde sich noch immer mehr als lohnen. Denn der wahre Schatz Perus liegt in seiner natürlichen Vielfalt. Vom Tierreichtum der Ballestas - Inseln bei Paracas über die erhabenen Landschaften des Altiplano und die Vulkane der Anden bis hin zum dichten Regenwald des Amazonas bei Iquitos hat Peru alles zu bieten, was die Landschaftsformen Südamerikas ausmacht. Und viele der Landschaften sind so erhaben und großartig, dass es nur allzu verständlich ist, dass sie den alten Völkern Perus heilig waren. Wer am Rand des Titicacasees steht oder durch das Urubambatal von Ollantaytambo nach Pisac fährt, wird sich daran erinnern.

Dienstag, 7. März 2023

Uruguay - Zwischen Gelassenheit und Karneval

Es ist das kleine unbekannte Land zwischen den zwei schillernden und lauten Größen Brasilien und Argentinien – und doch ist Uruguay Vorreiter auf vielen Ebenen. Ob Menschenrechte, Gleichstellung oder Umweltschutz – Uruguays Entwicklung ist beeindruckend. Und das obwohl oder gerade weil das Land eine tiefe Zufriedenheit und Gelassenheit ausstrahlt.

Sehenswürdigkeiten auf einer Uruguay Gruppenreise

Colonia del Sacramento, Montevideo

Uruguays Städte auf einer Gruppenreise entdecken

Colonia del Sacramento: Uruguays Urgestein

Sie ist die älteste Stadt Uruguays, deshalb repräsentiert sie die allgegenwärtige tiefe Gelassenheit des Landes vermutlich am besten. Colonia del Sacramento entstammt der portugiesischen Kolonialzeit, die alten Bauten in der Altstadt sind UNESCO - Weltkulturerbe. Bei einem Spaziergang über das Kopfsteinpflaster der autofreien Stadt können Besucher die alte Stadtmauer, das Stadttor, den Leuchtturm, die Kirche Matriz del Santísimo Sacramento und die ehemalige Stierkampfarena Plaza de los Torros entdecken. Auch ein kleiner Stadtstrand am Río de Plata steht zum Sonnen und Baden bereit.


Montevideo: Abwechslungsreiche Hauptstadt

Die Hauptstadt Uruguays liegt direkt an der Mündung des Río de Plata. Auch sie spiegelt die Gelassenheit des gesamten Landes wider, denn entgegen des Beispiels der Nachbarländer scheint die Globalisierung vor Montevideo beinahe Halt gemacht zu haben. Große Marken, Werbeplakate und Handelsketten findet man hier nur schwer. Dieser Charme spiegelt sich stattdessen in traditionellen Cafés, Restaurants und Bars wieder. Die Sehenswürdigkeit Montevideos bleibt die Altstadt, sie befindet sich an der Plaza Artigas. Hier befindet sich auch die Freiheitsstatue und das Mausoleum des uruguayischen Freiheitskämpfers Jose Artigas. Er wird als der „Vater der Unabhängigkeit“ bezeichnet, aufgrund seiner Verdienste an der Revolution gegen die Kolonialherrschaft der Portugiesen. Auch das Gebäude Palacio Salvo findet sich auf dem Platz wieder, ein architektonisch interessantes Gebäude des Architekten Mario Palanti.

Um in die Einkaufsmeile zu gelangen durchschreitet man das Tor zu Montevideos ehemaliger Stadtfestung, das Puerta de la Ciudadela. Dahinter laden Geschäfte zu einem gemütlichen Bummel ein, auch Grünanlagen zur Entspannung verbergen sich in diesem Stadtteil. Wer vom Hunger gepackt wurde, kann sich unweit des historischen Zentrums auf die Suche nach seinem liebsten Grill - Restaurant begeben. Die Auswahl ist riesig, denn die Uruguayer lieben ihr gegrilltes Fleisch!


Kultur auf einer Gruppenreise durch Uruguay erleben

Der längste Karneval der Welt

Meist denkt man beim Karneval an Brasilien. Doch auch Uruguay weiß diese Saison ausgelassen zu feiern! Sechs Wochen dauert das bunte Ereignis an, was den uruguayischen Karneval zum längsten der Welt kürt. Dabei setzen sich die Feierlichkeiten aus zwei Komponenten zusammen: Murga, ein musikalisches und satirisches Genre mit Ursprung in Spanien, das hier als kritische Stimme des Volkes agiert sowie dem Candombe. Dieser entstammt einem folkloristischen Tanz de afro - uruguayischen Bevölkerung, welche den Candombe in der Sklavenzeit entwickelten, um ihre Kulturen, Traditionen und Bräuche zu pflegen. Dafür nutzten sie den arbeitsfreien Sonntag der Woche, um sich mit Tanz und Trommelmusik hinter der Stadtmauer zu versammeln. Auch heute noch ist die Zeit des Karnevals eine Auszeit vom Alltag und ein Feiern von Zusammenhalt und der Freiheit, mit Straßenumzügen und Trommelmusik, Tanz und den satirischen und politisch - kritischen Murga - Aufführungen.


Mate - Tee

So wird Uruguay häufig gezeichnet, da kaum ein Einwohner das Haus verlässt, ohne eine Thermoskanne unter den einen Arm geklemmt zu haben. Diese ist immer mit heißem Wasser befüllt für die Zubereitung des Mate - Tees. Der Mate hat hier eine lange Tradition. Als Erfinder gilt der Indianerstamm der Guarani, welcher bis heute in Lateinamerika beheimatet ist. Sie ernteten als erstes das „Yerba“ (übersetzt: Kraut) des Mate - Strauchs für den beliebten Tee. Dieser wird nur mit dem zugehörigen Mate - Set getrunken, dazu gehören: der Becher, „Kalebasse“. Er kann aus verschiedensten Materialien bestehen. Traditionell wird er aus einem Kürbis hergestellt. Dazu gehört der Bombilla – ein metallener Strohhalm, der mit einem Sieb am unteren Ende die Teeblätter abhält. Andernfalls würden die Teeblätter mit getrunken werden, da der Tee zum Aufgießen direkt in das Trinkgefäß gegeben wird.

Der Brauch des Matetrinkens ist ein wichtiges soziales Element im Alltag der Uruguayer. Ob Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen – der Prozess wird mit jedem geteilt und bleibt dabei immer gleich. Dafür trinken alle Beteiligten aus dem gleichen Gefäß. Der Tee wird in der Runde getrunken und immer wieder mit heißem Wasser aufgegossen, bis die Teeblätter ausgewaschen schmecken. Neben dem sozialen Aspekt werden dem Tee auch gesundheitliche Vorteile nachgesagt. So hat der Tee einen aufputschenden Effekt, auch der Organismus soll angeregt werden, von Nerven über Muskeln bis zum Stoffwechsel. Doch probieren Sie selbst welche Wirkung der Tee auf Sie hat.


Das Land der Gelassenheit und des politischen Fortschritts

Uruguay wird oft übersehen. Das hat neben der Größe des Landes auch den Grund, dass es den Uruguays gut geht: Im Gegensatz zu Brasilien fällt es kaum negativ auf. Denn schon früh war das Land eine kleine Freiheits - und Wohlstandsoase: Einwanderer sind stets willkommen, Arbeitslosenzahlen sinken, Löhne und das Bruttosozialprodukt steigen. Die Ehe homosexueller Paare wurde bereits 2013 legalisiert. Auch in erneuerbare Energien wird weiter investiert, das Bildungs - und Sozialsystem gehört zu den fortschrittlichsten in Lateinamerika. Womöglich strahlt das Land auch deshalb eine tiefe Zufriedenheit und Ruhe aus.

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