Dienstag, 7. Mai 2024

Die 4 besten Aktivitäten in Costa Rica, die den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben

Dein Herz rast, während du durch den Regenwald flitzt, das zischende Geräusch des Seilzugs über deinem Kopf hörst und den Dschungel blitzschnell an dir vorbeiziehen siehst. Als sich die Plattform nähert und deine Füße wieder auf festem Boden landen, kannst du das breite Grinsen auf deinem Gesicht nicht verbergen.

Dieses aufregende Abenteuer ist nur eines von vielen Adrenalinschüben im sattgrünen und wunderschönen mittelamerikanischen Land Costa Rica. Wir haben eine Auswahl der aufregendsten Aktivitäten zusammengestellt, die du während deiner Zeit dort ausprobieren kannst.

1. Ziplining

Es gibt keinen besseren Ort für diesen rasanten und intensiven Sport als Costa Rica. Ob durch die Baumkronen eines der sattgrünen Regenwälder oder durch den Nebelwald eines Vulkans wie Monteverde oder Arenal; beim Ziplining erlebst du die Landschaft aus der Vogelperspektive aus bis zu 425 m Höhe!

Einige Zipline - Touren beginnen mit einer Fahrt in einer offenen Gondel zum höchsten Punkt des Waldes, die eine herrliche Aussicht in einem langsamerem Tempo bietet. Eine Reihe von mit Drahtseilen verbundenen Plattformen bringen die Zipline - Teilnehmer zurück nach unten und die Pfade und Hängebrücken, die dazwischen liegen, sorgen für zusätzliche, unvergessliche Momente, um die Schönheit der Natur Costa Ricas zu genießen. Einige Abenteuer, wie das in Monteverde, bieten noch weitere spannende Erlebnisse wie eine kostenlose Tarzanschaukel und die Möglichkeit zum Bungee - Jumping.

2. Bungee - Springen

Es gibt nichts Schöneres, als von einer hohen Struktur in den freien Fall zu springen, um seinen Adrenalinspiegel zu steigern. Bungee - Springen ist eine beliebte Aktivität in Costa Rica; das Land wurde sogar offiziell zu einem der 10 besten Schauplätze in der Welt für das Bungee - Springen gekürt. Hier befindet sich die höchste Sprunganlage Lateinamerikas – der Extremo Park in Monteverde – der auch das erschreckendste Abenteuer Costa Ricas genannt wird.

Bungee - Jumper springen (nachdem sie natürlich in die Ausrüstung geschnallt wurden) von einer Plattform, die 142 Meter in der Luft über einem Fluss baumelt und fast im Nebelwald verschwindet. Die Plattform wird mit einer Seilbahn erreicht, die die Abenteuerlustigen nach oben bringt, was dank des durchsichtigen Bodens selbst schon eine Erlebnisfahrt ist. Hier kann man auch die Zip - Line - Tour machen oder an der Tarzanschaukel schwingen – wenn man den Bungeesprung überlebt.

3. Canyoning

Hast du dir schon einmal vorgestellt, eine steile Felswand zu erklimmen? Nun, wenn du Canyoning in Costa Rica machst, kannst du das zu einem erreichbaren Ziel machen, mit erfahrenen Canyoning - Spezialisten an deiner Seite und der besten Ausrüstung. Canyoning ist eine Mischung aus Abseilen von Wasserfällen und Wandern in dschungelbewachsenen Slot - Canyons. Die Teilnehmer seilen sich bei kontrolliertem Abstieg an Felswänden und rauschenden Wasserfällen entlang; und manchmal gibt es auch eine Seilrutsche oder Rafting.

Es ist eine wunderbare Reise der Selbsterkenntnis, die einem eine sonst nicht erreichbare Perspektive der tropischen Wasserfälle und riesigen Bäume dieser magischen Orten ermöglicht. Es ist definitiv ein nasses Abenteuer, du solltest also unbedingt einen Satz trockene Kleidung mitbringen. Canyoning eignet sich am besten für Kinder ab 12 Jahren und Personen mit guter körperlicher Verfassung.

4. Tauchen mit Haien

Wie bei den meisten tropischen Reisezielen mit einem langen Küstenstreifen ist das Tauchen auch hier ein großes Vergnügen. Es gibt viele Tauchplätze im ganzen Land; aber wer dabei einen Adrenalinschub erleben möchte, der sollte einmal etwas Zeit unter Wasser mit den einschüchterndsten und faszinierendsten Kreaturen des Meeres verbringen.

Von den Cocos - Inseln bis zu den Catalina Islands gibt es mehrere Orte – und Möglichkeiten – um mit Haien zu tauchen. Im abgelegenen Cocos, wo viele der sanftmütigen Hammerhaie leben, kannst du in einer dreiköpfigen Tauchertruppe an diesem atemberaubenden Schauspiel teilnehmen. Eine begehbare Acrylkapsel ermöglicht es jedem Passagier, die Haie aus nächster Nähe in einer vollständig geschützten Umgebung zu beobachten.

Wenn du nicht bis zu den Cocos - Inseln reisen willst, sind die Catalinas - Inseln, direkt vor der Küste von Guanacaste und einer der schönsten Tauchplätze in Costa Rica, auch dank ihres atemberaubenden indigoblauen Wassers, eine gute Wahl. Auf den „Cats“ gibt es neben Haien auch den pazifischen Riesenmantarochen.

Ein Reisebericht von Shelley Seale

Montag, 6. Mai 2024

Der Rhythmus des Lebens - Afrokubanische Musik und Kultur in Havanna

Lauter, rhythmischer Gesang und Trommelschläge hallen durch die von abgefahrener Streetart und ausgefallenen Kunstinstallationen gesäumte Gasse. Die Trommelschläge sind schnell und heftig und werden mit dem Gesang noch lauter und schneller. Der junge Rumbatänzer nimmt ebenfalls Fahrt auf und bewegt Knie und Hüften im Takt der gefühlvollen Musik. Die Sänger singen in einer Sprache, die ich nicht verstehe, aber es passt perfekt zum Flair dieser Musikgruppe.

Rumba ist ein Genre der kubanischen Musik und vereint Tanz, Trommeln und Gesang. Die Musik ist temperamentvoll und voller Energie, kraftvoll und hypnotisch zugleich. Die schnellen Trommeln weisen unüberhörbar auf ihre westafrikanischen Wurzeln hin.

Im 19. Jahrhundert wurde Rumba in Kuba, traditionell von armen Arbeitern mit afrikanischen Wurzeln in den Straßen und solares (Höfen) gespielt, zunächst mit cajones (Holzkisten), die später durch tumbadoras (Congatrommeln) ersetzt wurden. Heute ist die Rumba einer der bekanntesten Musikstile und Tänze in Kuba.

Hier in der Callejon de Hamel steht Rumba für ein Lebensgefühl. Die Afrokubaner leben die Rumba und sie ist ein wichtiger Teil ihrer kulturellen Identität. Nirgendwo bekommst du ein besseres Gefühl für afrokubanische Musik und Kultur als in diesem farbenfrohen Teil von Havanna. Jeden Sonntag um Mittag herum geht es hier mit der Rumba los. Bald haben sich jede Menge Zuschauer versammelt.

Coole afrokubanische Kunst

Die callejon (Gässchen) liegt an der Calle San Lazaro. Obwohl nur wenige Blocks vom Malecón Boulevard am Meer entfernt, ist sie mit nichts vergleichbar, was ich sonst in Havanna gesehen habe.

Die Callejon de Hamel ist ganz der afrokubanischen Musik, Kunst und Kultur gewidmet und dementsprechend vollgepackt mit psychodelischen Kunstinstallationen, schrägen Bars, Santeria - Figuren und Skulpturen. Die Hauswände sind mit großen Malereien in kräftigen Farben, handgeschnitzten Orisha - Statuen und zu Kunstwerken veredelten Schrottteilen geschmückt.

Die meisten der in der Callejon de Hamel ausgestellten Kunstwerke stammen von Salvador Gonzáles Escalona, einem Maler, Wandmaler und Bildhauer aus Camagüey in Zentralkuba, der seine afrokubanischen Arbeiten als Mischung aus Surrealismus, Kubismus und abstrakter Kunst beschreibt.

1990 gründete er hier in der Callejon de Hamel eine Kunstgalerie und leitete damit einen massiven Wandel in diesem ehemals verarmten Bezirk ein. Trotz einiger Startschwierigkeiten inspirierten ihn die Bewohner hier stets zum Weitermachen und schließlich wurde die Straße von einem Slum zu einem Zentrum der afrokubanischen Kultur.

Heute ist die Callejon de Hamel quasi ein Open - Air - Museum für aufstrebende Künstler. Es gibt Workshops, in denen kubanische Kinder malen lernen können, und Läden, in denen Kunstwerke als Souvenirs verkauft werden.

Die Wurzeln der Santeria -Tradition

Neben Rumba und Kunst ist die Callejon de Hamel auch bekannt für Santeria - Tempel und überlebensgroße Statuen von Orishas (Santeriageistern).

Santeria ist eine synkretische Religion mit westafrikanischen Wurzeln. Die meisten Vorfahren der heutigen Afrokubaner wurden einst als Sklaven von Westafrika nach Kuba verschleppt und von ihren Herren gezwungen, zum Christentum zu konvertieren. Doch obwohl sie taten wie praktizierende Christen, indem sie die Heiligen anbeteten, bleiben sie auch ihrem animistischen Glauben treu.

Anhänger der Santeria, oder Regla de Ocha, bezeichnen sich unter Umständen selbst als katholisch und besuchen katholische Messen, während sie gleichzeitig ihre aus Afrika stammende Religion in ihrem Tempelhaus oder im Haus eines religiösen Führers praktizieren. Sie erkennen Gemeinsamkeiten zwischen den katholischen Heiligen und ihren eigenen. So gilt etwa die Heilige Barbara als Manifestation von Changó, einer der beliebtesten Orishas in Kuba.

Jahrhundertelang wurde Santeria im Geheimen praktiziert, um religiöser Verfolgung und der allgemein mit der afrokubanischen Kultur verbundenen sozialen Stigmatisierung zu entgehen. Die Religion wurde in Form mündlicher Überlieferungen und bei Initiationszeremonien von einer Generation zur nächsten weitergegeben. So entstanden eine eng verbundene Gemeinschaft und verschiedene Stammbäume.

Heute können die Afrokubaner Santeria offen praktizieren und ihre Tempel und Orisha - Statuen können in der Callejon de Hamel besichtigt werden. Viele von ihnen sind aus Altwaren entstanden – ein weiteres Beispiel dafür, wie Kunst und Religion einander in der afrokubanischen Kultur ergänzen.

Es ist kein Wunder, dass die Callejon de Hamel so viele Besucher anlockt — es ist ein absolut einzigartiger Ort und mit nichts sonst in Havanna zu vergleichen. Manche behaupten, der Ort hätte aufgrund der vielen Besucher seinen Charme verloren, doch lass dich davon nicht abschrecken - es ist immer noch einer der interessantesten Plätze, die du in Havanna besuchen kannst.

Ein Reisebericht von Nellie Huang