Memphis Tours

Freitag, 21. Juli 2023

Malediven - Katamaran Segeltörn

Nachdem wir bei unserer ersten Malediven Reise 14 Tage in dem fabelhaften Resort "LUX* South Ari Atoll" verbracht hatten und dort einen Bilderbuchurlaub genießen durften, haben wir uns dieses Mal für eine andere Art die Malediven zu bereisen entschieden. Dieses Mal wollten wir etwas mehr von den 1.196 Inseln entdecken und haben uns für die Reise mit dem Katamaran „Eleuthera 60“ entschieden.

Am frühen Morgen beginnt unser Landeanflug auf Male. Unter uns glitzern, die wie an einer Perlenkette aneinander liegenden Atolle. Sie wirken wie unzählige grüne Kleckse im türkisfarbenen, kristallklaren Meer. Lagunen, weiße Sandbänke und Palmen  - was für ein Anblick! Wir wollten am liebsten sofort landen. Acht Uhr morgens – die Sonne schien und es ist bereits jetzt schon ziemlich warm. Die Einreiseformalitäten waren schnell und recht unkompliziert erledigt und nachdem wir unsere Koffer erhalten hatten, fanden wir auch gleich unseren „Abholer“ der örtlichen Agentur. Unser Katamaran war für uns erst ab 14 Uhr einzugsbereit – es musste noch klar Schiff an Bord gemacht werden. Wir hatten also noch etwas Zeit. Diese durften wir am Pool des Hulhule Island Hotels verbringen. Wir bekamen Handtücher, einen WLAN - Zugang, einen Gutschein für Getränke sowie eine halbstündige Massage. Erst ein bisschen schwimmen, dann ein kleiner Spaziergang zum Strand des Hotels und danach eine schöne Fußmassage - so ging die Zeit angenehm dahin. Trotzdem freuten wir uns sehr, als es dann am frühen Nachmittag per Bootstransfer zu unserem Zuhause für die nächsten zehn Tage ging. Auf dem Katamaran warteten dann schon unser Skipper, der Koch und unser „Mann für alle Gästebelange“.

Schnell wurden die acht Gäste auf die vier verfügbaren Kabinen verteilt. Unsere Koffer warteten dort schon auf uns. Die Kabinen des Katamarans sind wirklich nicht sehr groß, haben aber überraschend viel Stauraum. Trotzdem ist es sinnvoll keine sperrigen Koffer, sondern eher leicht verstaubare Taschen mitzunehmen. Insgesamt ist der verfügbare Platz doch eingeschränkt. Wir hatten ein ausreichend großes, bequemes Bett und eine Nasszelle mit WC. Tanzen konnten wir in der Kabine nicht - wollten wir ja aber auch nicht. Wir wollten vielmehr an Deck und unsere Mitreisenden kennenlernen.

Es ging los! Während wir bei Kaffee und Kuchen den quirligen Hafen von Hulhule Island verließen, gab es eine kleine Vorstellungsrunde. Alle machten einen sehr netten Eindruck! Das konnte nur ein schöner Urlaub werden. Kurze Zeit später ankerten wir ganz allein vor der Kuda Wataru Sandbank. Leider regnete es leicht. Aber der Regen war warm und wir wollten nach einer langen Anreise endlich schwimmen und am Strand nach Muscheln und Krebsen Ausschau halten. An Bord zurück, duftete es schon herrlich und wir waren begeistert, als wir sahen, was unser kleiner Koch in seiner winzigen Küche für uns gezaubert hatte. Wir hatten einen wunderbaren, geselligen Abend und freuten uns auf den nächsten Tag.

Die Malediven bestehen aus insgesamt 26 Atollen, die sich über 868 Kilometer von Norden nach Süden erstrecken. Unser Segelgebiet lag in den beiden Atollen Baa & Raa. Die geologische Formation der Malediven ähnelt einem Strang einer langen Perlenkette. Um vom östlich gelegenen Male Atoll zu den beiden westlich gelegenen Atollen Baa & Raa zu gelangen, segelten wir jeweils einmal auf Hin - und Rückreise durch den großen Kanal, der diese Kette aus Atollen trennt. Da wir an unserem ersten Abend mit einem Gewitter empfangen wurden, war am Vormittag etwas unruhiger Wellengang zu erwarten. So warteten wir ab, suchten uns eine nahe gelegene andere Insel und schnorchelten dort. Relativ schnell beruhigte sich der Seegang und der Skipper warf den Motor an, um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen.

Im schönen Nachmittagslicht erreichten wir die unbewohnte Insel Innafushi. Alles funkelte und das Meer hatte eine wunderbare türkisende Farbe. Mit dem Schlauchboot setzten wir über. Schon bei der Überfahrt sahen wir sechs Mantas. Auf der Insel suchte sich jeder sein eigenes, schönes Fleckchen oder erkundete die Insel. Wir beobachteten tropische Vögel, Flughunde, Reiher und eine Seeschlange in der Lagune. Natürlich würden sich auch die nächsten Inseln ähneln, alle haben schöne, einsame Strände, an denen sich Palmen sanft im Wind wiegen. Aber die erste Insel blieb uns in Erinnerung – einfach nur traumhaft schön!

Bevor die Sonne unterging waren wir alle wieder an Bord und lagen gemütlich auf unseren Sonnenliegen und genossen die Ruhe. Ab und zu erklang ein Vogelruf von der Insel und dann folgte ein fantastischer Sonnenuntergang in allen Farben von Rosa, über Orange bis Lila. Was für eine Pracht! Die nächsten Tage fuhren wir von einer kleinen Bilderbuchinsel zur Nächsten. Jeder Anblick war für eine Foto - Tapete geeignet. Die Tage an Bord waren ganz leicht und zugleich wunderbar.

Es gab keinen festen Tagesablauf, aber so sah ein Tag auf dem Katamaran in etwa aus. Wenn der Koch etwas aktiver in der Küche wurde und es lecker nach Kaffee und Frühstück roch, fanden sich alle an Deck ein und frühstückten. Danach ging es für ca. 1 - 1,5 Stunden zum Schnorcheln. Sobald wir wieder alle an Bord waren, wurde der Anker gehoben und wir glitten sanft durch die türkis schimmernden Wellen zu unserem nächsten Traumstrand. Meist entspannten wir ein wenig im Schatten unseres weißen Segels.  Ab und zu begleiteten uns Delfine für eine Weile.

Die Angel hatten wir auch immer draußen. Manchmal hatten wir Glück und fischten uns einen Teil unseres Dinners selber. Auf jeden Fall zauberte unser Koch jeden Tag abwechslungsreiches, gesundes und sehr wohlschmeckendes Essen auf den Tisch. Wir saßen alle gemütlich beisammen, hatten Zeit, lachten viel und genossen das Leben. So einfach kann Urlaub sein! Nach dem Mittagessen ging es wieder los. Wir wollten mehr von der Unterwasserwelt entdecken. Jeder dieser Korallengärten ist anders und wir konnten uns gar nicht satt sehen an der Vielfalt der farbenprächtigen Unterwasserwelt. Nur bei den wunderschönen Oktopussen mussten wir aufpassen. Die hätte unser Koch gerne in seiner Küche gehabt, wir wollten sie aber lieber in Ruhe beobachten. Wir blieben also nicht allzu lang bei ihnen, damit wir die Oktopusse nicht verrieten. Die ebenso wunderschönen Langusten traf ein anderes Schicksal und sie bereicherten dann unser Abendessen.

Irgendwann duftete es nach Kaffee und Kuchen und wir schwammen zurück an Bord. Egal ob frisch gebackener Kuchen, Waffeln oder Kokosnüsse, lecker war es auf jeden Fall. Meist wurde es nach dem Nachmittagssnack ganz ruhig auf dem Schiff. Jeder entspannte auf seine Art. Fischen, lesen oder ein Schläfchen auf der Kabine.

Wenn die Sonne etwas sanfter wurde und das Licht besonders schön war, waren wir dann meist bereit für eine weitere Erkundung. Manchmal schnorchelten wir noch einmal und an anderen Tagen besuchten wir auch verschiedene Fischerdörfer. Die kleinen Dörfer sind sehr schön bunt. Jedes Häuschen hat eine andere Farbe und es macht Spaß durch die Gassen zu schlendern. Die Menschen sind streng muslimisch und etwas verhalten, aber dann doch auch neugierig und aufgeschlossen. Wir achteten auf unsere Bekleidung, hielten Arme und Beine bedeckt und warteten mal ab - dann kam es auch zu schönen Begegnungen. Irgendwann stürmten die Kinder auf uns zu und dann folgten ihnen ihre Mütter. Irgendwann hatten wir alle gemeinsam Spaß.

Auch die von uns besuchten Atolle wurden von dem Tsunami 2004 stark getroffen. Wir besuchten eine Tsunami Insel, die auch heute noch nicht wieder bewohnt ist. Es war erschreckend und faszinierend zu sehen, wie eine funktionierende Stadt innerhalb von Sekunden zerstört wurde und damit auch den Schock dieses Tages gleichzeitig wie eingefroren wiedergibt. Es sieht dort so aus, als wären die Menschen nur mal kurz weg. Es wirkt so friedlich, aber da liegt ein Puppe und dort ein Kinderschuh. Man fragt sich, wie es den Menschen heute geht, die damals ihre Heimat verloren haben. Durch diesen Tsunami wurden viele Inseln aufgegeben und die Gebiete werden seither weniger befischt. Das hat für die Unterwasserwelt auch positive Folgen: Auf den der großen Welle abgewandten Seite der Inseln sind die Unterwassergärten noch einmal schöner, vielfältiger und bunter. Die Tage hier sind so wunderbar.

Wir waren im Paradies! Aber irgendwie hat jedes Paradies seinen kleinen Haken – man muss das Paradies auch irgendwann wieder verlassen. Um uns den Abschied etwas leichter zu machen, wurden wir erstmal allein an Bord zurück gelassen. Unsere drei Jungs vom Katamaran sausten aufgeregt zwischen Schiff und Sandbank Cuculu hin und her. Und sie zauberten uns einen wunderbaren Abschiedsabend auf der Insel. Überall brannten Fackeln und Kerzen. Der Grill wurde ausgepackt und im weichen Sand standen festlich eingedeckte Tische. Ein wirklich romantischer und magischer Abend!

Dann noch einmal den großen Kanal kreuzen und noch ein letztes Mal kurz vor Male schnorcheln. Das wurde aber nochmal richtig eindrucksvoll. Hier lagen hunderte von riesigen Muränen und nochmal doppelt so viele Manta Rochen und ließen es sich von Fischabfällen einer Fischfabrik gut gehen. Dann mussten wir aus dem Wasser. In einer Stunde erreichten wir Hulhumale. Dann fing es auch noch an zu regnen – alle Tage schien die Sonne, so dass wir ein wenig traurig waren. Aber dann kam die Sonne plötzlich wieder raus und mit ihr erschienen ein großer Regenbogen sowie Dutzende Delfine, die um uns herum sprangen. Wie schön ist das denn?! Dann noch einen letzten schönen Abend im Hafen mit Vollmond, Kofferpacken und Schlafen. Am Morgen ging es nach Hause. Das war ein wunderschöner Urlaub!

Ein Reisebericht von Kathrin Dorra

Donnerstag, 20. Juli 2023

Madagaskar - Wir lagen vor Madagaskar...ein paradiesisches Abenteuer

Ein lange gehegter Wunsch ging in Erfüllung: Einmal im Leben nach Madagaskar! Aber warum eigentlich? So richtig vorstellen konnte ich es mir nicht. Was erwartet mich überhaupt in diesem Land, das zu den ärmsten der Welt zählt? Eine außergewöhnliche Flora und Fauna und Lemuren sehen – ein Abenteuer weit abseits des Massentourismus. Trotz meiner anfänglichen Verunsicherung aufgrund diverser Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes sowie in Medien und von „Insidern“ beschloss ich, dieses Abenteuer dennoch zu wagen.

Zunächst einmal hieß es früh aufstehen. Um 06:35 Uhr startete mein Flug mit Air France ab Stuttgart via Paris, wo ich beim Landeanflug auf der rechten Seite sitzend sogar einen Blick auf den Eiffelturm und den Triumphbogen erhaschen konnte. Weiter ging es bis nach Antananarivo kurz „Tana“, was so viel heißt wie „Die Stadt der Tausend“ – aber über zwei Millionen Einwohner hat. Der ca. 10 ½ Stunden dauernde Langstreckenflug verlief pünktlich und angenehm und wir landeten um 22:45 Uhr (Ortszeit) in der Hauptstadt Madagaskars. Verglichen damit erschienen uns die nun folgenden zwei Stunden Wartezeit bei der Passkontrolle wie eine Ewigkeit, denn irgendwie waren wir plötzlich die letzten in der Schlange. Da wir uns für das Visum bei Ankunft entschieden hatten, mussten wir, wie die über 300 weiteren Passagiere, auf unseren Visastempel warten, für den man vor Ort umgerechnet ca. 25 Euro bezahlt. So lernten wir gleich die madagassische Mentalität kennen, die uns auch den Rest der Reise begleiten würde: „Mora Mora“ – immer mit der Ruhe!

Am folgenden Morgen verpasste ich beinahe unseren Abfahrtstermin, da ich vergessen hatte, meinen Wecker auf die lokale Zeit eine Stunde vorzustellen und mein Handy es leider nicht automatisch getan hatte. Peinlich! Der Ausflug führte zum UNESCO - Weltkulturerbe Ambohimanga („Heiliger Hügel“), die ehemalige Königsresidenz erreichten wir nach einer ca. einstündigen Fahrt außerhalb der Stadt. Hier erfuhren wir einiges über die Kultur und den überwiegend vorherrschenden Ahnenkult der Madagassen.

Am späten Nachmittag fuhren wir zum Flughafen, von wo aus wir mit Air Madagascar ca. 1 ½ Stunden auf die Insel Nosy Be weiter flogen. Unsere Unterkunft für heute lag zwar nur ca. fünf Kilometer vom Flughafen entfernt, aber für diese brauchten wir fast 20 Minuten. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie eine solche „Straße“ erlebt. Nicht einmal das Wort Schotterpiste würde dem gerecht. Es war eher ein breiter Trampelpfad mit Schlaglöchern so breit und tief, dass ich bis heute nicht weiß, wie es unser Transferbus da durch geschafft hat. Mehr als Schritttempo war daher nicht drin. Endlich angekommen wurden wir aber mit einer geschmackvollen, gepflegten Lodge belohnt, deren ganze Schönheit sich erst am folgenden Tag zeigen sollte. Glücklicherweise war ich bereits zum Sonnenaufgang wach, den ich in seiner ganzen Pracht von meinem mit Moskitonetz versehenem und somit nach Himmelbett aussehendem Schlafgemach genießen konnte. Herrlich! Leider mussten wir nach einer Nacht bereits Abschied nehmen. Hier wäre ich sehr gerne noch ein paar Tage länger geblieben.

Einen Tag später stand uns ein etwas sportlicher Ausflug bevor. Wir wurden zum Hafen von Ambatozavavy gebracht, der im Prinzip nicht viel mehr als eine kleine, palmengesäumte Bucht ist. Von dort paddelten wir mit den landestypischen Pirogen nach Ampasipohy im Lokobe Naturreservat. Was nun folgte war einfach grandios! Wir durften die außergewöhnliche Biodiversität dieser großartigen Natur hautnah erleben. Vom kleinsten Chamäleon der Welt, das gerade einmal so groß ist wie ein Daumennagel, über Blattschwanzgeckos, die sich derart gut tarnen, dass sie sich von der Rinde des Baumes auf dem sie leben absolut nicht abheben, bis hin zu den begehrten Lemuren, von denen wir gleich drei verschiedene Arten sehen konnten, war alles dabei.

Zum Abschluss hatten wir noch das Glück zwei prächtige Exemplare der Würgeschlange Boa Constrictor zu sehen. Ein überwältigendes Naturerlebnis! Auf dem Rückweg konnten wir aus der Ferne noch eine christliche Taufzeremonie im Meer beobachten, bevor wir nach der Rückkehr mit dem Bus zum Mont Passot gebracht wurden, der höchsten Erhebung der Insel, von wo wir einen herrlichen Sonnenuntergang mit Blick auf die Kraterseen und vorgelagerten Inseln erleben durften.

Auch der Ausflug am nächsten Tag war ein Highlight. Wir fuhren mit einem Motorboot von Ambatoloaka nach Nosy Iranja und konnten auf dem Weg dorthin sogar Wale beobachten und hatten noch die Möglichkeit zum Schnorcheln. Noch bevor wir auf der Insel ankamen erblickten wir den spektakulären Strand. Eine Sandbank, welche die zwei Teile der Insel bei Ebbe verbindet und bei Flut im Meer versinkt. Nach dem Mittagessen in der kleinen Lodge vor Ort unternahmen wir einen kurzen Fußmarsch auf die höchste Erhebung, von wo wir den wunderschönen Blick über diese paradiesische Insel nochmals von oben genießen konnten. In den einfachen aber liebevoll eingerichteten Hüttchen am Strand hätte ich sehr gerne eine Nacht mit Robinson Crusoe - Feeling verbracht. Leider mussten wir aber wieder zurück nach Nosy Be, wobei die Fahrt in den traumhaften Sonnenuntergang die Wehmut besänftigte.

Der folgende Tag hielt wieder sportliche Highlights parat. Wir machten einen Reitausflug und besuchten anschließend den ersten und einzigen Golfplatz auf Nosy Be, der durch seine landschaftlich schöne Lage und die vergleichsweise preisgünstigen Green Fees sicherlich ein Geheimtipp für Golfer ist und sogar mit einem Pool und Konferenzraum mit 180° Blick aufwarten kann. Unsere heutige Unterkunft toppte alles Bisherige und wir hätten uns dort am liebsten eine der luxuriösen Villen direkt am Strand der wunderschönen, einsamen Bucht mit eigenem Pool, voll ausgestatteter Küche und traumhaften Meerblick gekauft.

Auch an unserem letzten Tag machten wir einen tollen Ausflug auf eine weitere, vorgelagerte, traumhaft schöne Insel – Nosy Komba, die wir mit dem Boot insgesamt einmal umrundeten. Wir konnten uns an den vielen, einsamen Traumstränden gar nicht satt sehen. Die diversen kleinen Lodges mit einfachen aber gut ausgestatteten Bungalows am Strand bzw. in Hanglage vermitteln einem das Gefühl von Urlaub im Paradies. Auch auf dieser Insel hatten wir in einem Naturreservat nochmals die Gelegenheit die Mohrenmakis (Lemuren) und verschiedene Chamäleons aus nächster Nähe zu sehen.

Schließlich kam der Tag der Abreise, doch da unser Flug zurück nach „Tana“ erst am Nachmittag gehen sollte, machten wir noch eine Stadtrundfahrt in Hell - Ville (einheimisch: Andoany), der Hauptstadt von Nosy Be. Dazu gehörte vorher noch der Besuch des „Heiligen Baumes“, ein über 200 Jahre alter gigantischer Banyanbaum, dessen Luftwurzeln sich über ein riesiges Areal (ungefähr so groß wie ein Fußballfeld) erstrecken und ein Labyrinth von Ästen bilden, was dem Ganzen eine mystische Atmosphäre verleiht. Vor dem Betreten mussten wir erst traditionell madagassische Gewänder anziehen. Im tiefen Inneren des Baumes dient eine kleine Nische den Einheimischen als Gedenk - und Gebetsstätte für ihren Ahnenkult. Anschließend besichtigten wir noch die Ruine einer einst herrschaftlichen Villa, welche im Jahre 1737 von einem wohlhabenden Inder erbaut und später verlassen wurde. Sie ist das einzige Überbleibsel des ersten Ortes der Insel. Dort hat sich die Natur den Platz zurückgeholt, denn die verbliebenen Wände sind über und über mit Wurzeln von Bäumen bewachsen, was mich sehr an Bilder von Angkor Wat erinnerte. Zum Abschluss hatten wir noch die Chance in der Markthalle Gewürze, Vanille und die letzten Souvenirs zu kaufen, bevor wir zum Flughafen gebracht wurden. Wir flogen dann zurück nach „Tana“, wo wir vor dem Heimflug noch eine Nacht in der Stadt verbrachten.

Mein Fazit: Wer etwas Besonderes erleben möchte, sich auf das Abenteuer einlässt, flexibel ist, sich von Unwägbarkeiten oder unvorhersehbaren Planabweichungen nicht abschrecken lässt und die nötige Umsicht, Geduld, Gelassenheit und Toleranz mitbringt, der wird in Madagaskar nicht nur fündig sondern reich belohnt. Die Menschen sind zurückhaltend aber freundlich und bisher noch vom Massentourismus verschont geblieben. Obwohl ich auf dieser Reise nur einen vergleichsweise stecknadelkopfgroßen Teil sehen und erleben durfte, hat mich dieses Land in seinen Bann gezogen. Madagaskar ist eines der außergewöhnlichsten Länder der Welt!

Ein Reisebericht von Daniela

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