Samstag, 14. Oktober 2023

Kanazawa Tipps - Sehenswertes und Kulinarisches in Japan Geheimtipp

Wenn ich Freunden erzählte, dass ich eine Japanreise  machen werde, war ihre erste Frage meist, ob ich die Thunfisch - Auktion auf dem Tsukiji - Fischmarkt in Tokio besuchen würde. Im Anschluss fragten sie mich, ob ich im Restaurant von Jiro essen würde, der in Japan bereits ein bekannter Mann war und durch den Dokumentarfilm Jiro Dreams of Sushi weltweit berühmt wurde.

Ich habe Tsukiji besucht, aber nicht die Thunfisch - Auktion. Während ich den Markt erkundete, hatte ich das Glück, den Schwiegersohn eines Ausstellers kennenzulernen, der ein wenig Englisch sprach. Zusammen mit seinen Eltern, die ebenfalls zu Besuch waren, nahm er mich unter seine Fittiche und führte mich durch das Chaos. Wir spazierten durch die feuchten, mit Fisch gefüllten Gänge und endeten schließlich bei einem Sashimi - Restaurant.

Bei meiner Abreise aus Tokio habe ich mir gewünscht, wir hätten mehr Zeit in Tsukiji gehabt, denn ich liebe nichts mehr als einen Markt zu besuchen und neue Eindrücke und Speisen kennenzulernen – besonders mit spontanen einheimischen Guides wie den beiden unten.

Glücklicherweise führte die Reise weiter nach Kanazawa, wo mich frische Köstlichkeiten und ein weiterer Fischmarkt erwarteten.

Kanazawa wurde im späten 16. Jahrhundert als Burgstadt gegründet und blieb von Naturkatastrophen und den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs verschont. Einst war es eine mächtige und strategisch wichtige Stadt für den Maeda-Klan, doch in der Meiji-Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts fiel Kanazawa hinter den Rest des Landes zurück und wurde im Gegensatz zu anderen japanischen Metropolen nie voll industrialisiert.

Kanazawa liegt zwischen dem Japanischen Meer und den Japanischen Alpen in einem Klima mit einer ausgeprägten Regenzeit. Aufgrund der Niederschläge, der Berge und der nährstoffreichen vulkanischen Erde bringt das Land einige ganz besondere Lebensmittel hervor, darunter der begehrte und mit Mineralwasser vom Berg Hakusan bewässerte Koshihikari - Reis, frischen Fisch und Meeresfrüchte je nach Saison sowie eine große Bandbreite an Gemüse.

Viele dieser Lebensmittel gibt es auf dem belebten und bunten Omicho - Markt zu kaufen, auf dem es vor Händlern nur so wimmelt und der erfüllt ist von dem Geist, den ich so liebe. Das ich Kanazawa so genossen hab, lag nicht zuletzt an den vielen Stunden, die ich auf dem Omicho - Markt damit verbracht habe, das Angebot zu verkosten, mir Obst schmecken zu lassen und die Händler bei ihrer Arbeit zu beobachten. Fisch konnte man hier nicht nur für Zuhause kaufen, sondern auch direkt an Ort und Stelle verzehren – rohe Austern, gegrillte Jakobsmuscheln, Seeigel, Garnelen und noch vieles mehr wurden serviert.

Neben diesen natürlichen Reichtümern hat die Stadt auch eine interessante Vergangenheit. Während der Edo - Zeit (1604 - 1868) war dies die reichste Region des Landes außerhalb des Tokugawa - Shogunats und hatte Zugang zu den Produkten von Hokkaido, da es am Handelsweg zwischen Hokkaido und Osaka lag. Handwerk, Blattgoldproduktion und Kunst in der Stadt florierten, was sich auch nach dem Ende der Edo - Zeit fortsetzte. 2009 ernannte die UNESCO Kanazawa zur Stadt des Handwerks und der Volkskunst.

Es gibt in der Stadt auch den Garten Kenroku - En, eine der größten Touristenattraktionen der Stadt und einer der drei besten Gärten Japans. Nichtsdestotrotz – und bei allem Respekt für diesen wunderschönen Garten – hat mich der Ninja - Tempel der Stadt mehr begeistert.

Der Myoryuji - Tempel, auch Ninja - dera genannt, wurde von den Maeda 1585 zunächst als traditioneller Tempel errichtet. 1643 wurde er versetzt und befestigt, um die Bewohner vor Eindringlingen aus dem Tokugawa - Shogunat zu schützen. Zwar waren hier wohl nie echte Ninjas untergebracht (man wird ja wohl noch träumen dürfen), dennoch wird er aufgrund seiner unglaublich listigen Konstruktion Nina - Tempel genannt.

Hier gibt es falsche Opferstöcke, Treppen mit dünnen Setzstufen, durch die man Eindringlinge in die Füße stechen kann, drehbare Mauern, die sich in Fallen verwandeln, ein „Zwischengeschoss“ und ein „Zwischen - Zwischengeschoss“, um die tatsächliche Höhe des Gebäudes zu verbergen, Tunnel, Geheimräume, 29 Treppenhäuser und noch vieles mehr. Angeblich gibt es auch eine direkte Verbindung zur Burg Kanazawa. In jedem Fall ist der Ninja - dera eines der interessantesten Gebäude, die ich in Japan gesehen habe.

Das geheimnisvolle Flair des Ortes wurde noch verstärkt durch die Tatsache, dass die Führung auf Japanisch stattfand und unsere Gruppe nur mit einem englischsprachigen Buch bewaffnet dem Guide zu folgen versuchte. Im Gänsemarsch gingen wir Treppen hoch und runter, an Falltüren vorbei und entdeckten, was man alles in den Wänden und Böden eines unscheinbar wirkenden Gebäudes verstecken kann.

Der Samurai - und der Geisha - (Chaya) - Bezirk waren eine nette Abwechslung zu den Metallbrücken und Stahlbauten des Geschäftsviertels und gaben unserer Gruppe die Gelegenheit, einen ganzen Nachmittag lang ziellos durch Seitenstraßen und krumme Gassen zu schlendern, um alle Sehenswürdigkeiten zu finden. Und mit „ziellos schlendern“ meine ich, dass wir keine Ahnung hatten, wo’s langging.

Am späten Nachmittag haben wir es dann schließlich doch noch in den gut erhaltenen Higashi Chayagai (Östlichen Chaya - Bezirk) geschafft. Mit seinen grau gepflasterten Straßen und braunen Holzhäusern fühlte es sich wie eine andere Welt an im Vergleich zum Markt vom Vormittag.

Kanazawa war die einzige Stadt auf der „Japan“ - Reise, die ich noch gar nicht gekannt hatte, und sie wurde während meiner Reise zu einem meiner Lieblingsorte in Japan. Die Stadt ist sehr beliebt bei japanischen Touristen, allerdings sah ich nur wenige ausländische Besucher, und bei einer völlig unrepräsentativen Umfrage unter meinen Freunden haben nur drei überhaupt schon mal von ihr gehört gehabt. Daher wollte ich hier mal nicht die Pracht des Fuji oder das Chaos von Tokio in den Vordergrund rücken, sondern diesen Geheimtipp mit seinem faszinierenden Markt und seinem köstlichen Essen.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

Wir hatten nur einen freien Nachmittag in Kanazawa und mussten daher einige harte Entscheidungen darüber treffen, was wir essen und sehen wollten. Für alle mit mehr Zeit habe ich hier noch weitere Vorschläge. Das D.T. Suzuki - Museum. Das Suzuki - Museum wurde von Yoshio Taniguchi entworfen, der auch das MoMA in New York City neu gestaltet hat. Es ist Daisetsu Teitaro Suzuki gewidmet, einem buddhistischen Philosophen, der großen Anteil daran hatte, dass der Zen - Buddhismus im Westen bekannt wurde. Das Museum ist eine Hommage an Suzuki und den Zen - Buddhismus und seine perfekte Architektur macht es zu einem der friedlichsten Orte der Stadt.

Das 21st Century Museum of Modern Art. Das erklärte Ziel dieses Museums ist es, die Region mit der Zukunft der Kunst zu verbinden, indem reiche und vielfältige moderne Kunst gezeigt wird, die Genregrenzen ebenso überwindet wie die Grenzen von Raum und Zeit. Es ist wie ein UFO geformt, hat riesige Glaswände und eine schwindelerregende Anzahl an praktischen Experimenten. Hier kann man gut ein paar Stunden verbringen, vor allem während einem der für Kanazawa typischen Regenschauer.

Zwei Restauranttipps in Kanazawa für alle Sushi - Liebhaber: Mit großem Budget: Der Sushi - Meister im Otomezushi ist Kazuhiko Tsurumi, der „Jiro von Kanazawa“ – was für viele schon Grund genug ist, um dem Restaurant einen Besuch abzustatten. Alle, die sorgfältig zubereitetes und kunstvoll präsentiertes Sushi lieben, sollten Omakase (Empfehlung des Küchenchefs) im Otomezushi (4 - 10 Kiguramachi, Kanazawa) probieren. Weitere begeisterte Kritiken gibt es hier.

Mit kleinerem Budget: Hier gibt es keine Tische, sondern nur eine lange Sushi - Theke und jede Menge köstliche frische Fischgerichte zu leistbaren Preisen. Eine gute Wahl für alle, die einfache, aber frische Speisen genießen wollen, ohne ein Loch in ihr Reisebudget zu sprengen (1 - 5 - 29, Katamachi, Kanazawa,).

Ein Reisebericht von Jodi Ettenberg

Donnerstag, 12. Oktober 2023

5 faszinierende Fakten über Sumatras Flora und Fauna

Wegen seiner Regenwälder und Tierwelt ist Sumatra sagenumwoben. Trotzdem steht dieses Ziel bei den meisten Reisenden nur auf der “Irgendwann” - Liste. Irgendwann ist jetzt. Als eine der größten Inseln der Welt ist dieses dicht bewachsene indonesische Juwel ideal für Abenteurer, die das Außergewöhnliche suchen. Sumatra ist wild und rau, und dank seiner seltenen und wundervollen Flora beherbergt es eine Vielfalt von Tieren – einige der faszinierendsten (und seltsamsten) der Welt. Lasse dich von diesen bizarren, komischen und hochinteressanten Fakten über die Pflanzen und Tiere inspirieren, die Sumatra ihr Heim nennen.

1. Riecht, als wäre etwas gestorben: Rafflesia arnoldii

Auf Sumatra ist die größte Blume der Welt heimisch – die Rafflesia arnoldii. Sie kann einen Durchmesser von bis zu 1 m und ein Gewicht von 7 kg erreichen. Als Parasit heftet diese seltene Pflanze sich an einen Wirt, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen. Als wäre das nicht schon seltsam genug, dünstet die Riesenrafflesie einen abstoßenden Geruch aus, wenn sie blüht. Manche sagen, er ähnle dem Gestank von verwesendem Fleisch, weshalb sie im Volksmund auch als „Aasblume“ bezeichnet wird.

2. Rallyestreifen: Der Sumatra - Tiger

Sumatra - Tiger sind die kleinste Unterart der Tiger, haben aber die größte Streifenkonzentration. Wegen der geringeren Größe können die Tiger sich leicht durch den dichten Dschungel Sumatras bewegen. Außerdem verfügen sie über Schwimmhäute zwischen den Zehen und sind dadurch gute Schwimmer. Bei der Jagd verfolgen sie daher oft die Taktik, ihre Beute ins Wasser zu treiben.

3. Der Werkzeugmacher: Der Sumatra - Orang - Utan

Abgesehen von Borneo ist Sumatra der einzige Ort auf der Welt, wo man Orang - Utans in der Wildnis beobachten kann; allerdings ist der Bestand auf etwa 6600 zusammengeschrumpft. Wie Menschen, Gorillas, Schimpansen und Bonobos zählen Orang - Utans zu den Menschenaffen – wir teilen sogar 96,4% unseres Erbguts mit ihnen! Genau wie wir haben Orang - Utans die angeborene Fähigkeit, zu denken und Schlüsse zu ziehen, und benutzen Werkzeuge. So schwingen sie Stöcke, um Honig aus Bienennestern zu bekommen, und wenn es auf Sumatra stark regnet, fertigen sie aus großen Blättern Schirme.

4. Der Fischerkönig: Das Sumatra - Nashorn

Das Sumatra - Nashorn ist das kleinste seiner Art und streitet sich mit dem Java - Nashorn um den wenig beneidenswerten Titel des am stärksten vom Aussterben bedrohten. Auf Sumatra war früher der Glaube weit verbreitet, Nashörner würden fischen, indem sie ihren Darm in einem Bach entleerten und dann die unglückseligen Fische fingen, die von ihren Exkrementen überwältigt wurden. Mahlzeit!

5. Der schlaue Scheißer: Der Malaysische Tapir

Auf den ersten Blick erinnern Malaysische Tapire an große Schweine. Sie sind allerdings näher mit Zebras, Eseln, Pferden und Nashörnern verwandt. Malaysische Tapire können gut schwimmen und leben oft in der Nähe von Wasser, weil sie dort Zuflucht vor Raubtieren wie dem zuvor erwähnten Sumatra - Tiger suchen. Malaysische Tapire verrichten ihr Geschäft im Wasser – wenn auch aus Gründen, die sich von denen unterscheiden, die dem Sumatra - Nashorn fälschlicherweise zugeschrieben werden: So können Raubtiere sie nicht wittern.

Ein Reisebericht von Daniel Sendecki

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Reisevorbereitungen für Indien – 5 wertvolle Tipps!

Es stimmt, Indien ist ein Ort wie kein anderer. Eine Reise dorthin öffnet einem die Augen zu einem Land, einer Kultur und Menschen, von denen man nie gedacht hat, dass sie tatsächlich existieren, aber manchmal kann es auch sehr frustrierend sein, wenn man umgeben von seiner schier konstanten Hektik ist. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich sagen: Wenn ihr nach einem Erlebnis sucht, an das ihr euch ein Leben lang erinnern werdet, dann ist Indien das Richtige für euch. Indien stand seit Jahren auf meiner Liste der Länder, die ich unbedingt bereisen wollte, und als ich dort hin reiste, fand ich dort alles, was ich mir jemals hätte vorstellen können und vieles mehr. Auf einer Reise in Indien erlebt man ohne Zweifel in vielerlei Hinsicht einen Kulturschock, aber wenn man vorbereitet dort landet und aufgeschlossen ist für das, was dieses Land zu bieten hat, erwartet einen hier ein absolut einmaliges Erlebnis.

1. Nehmt euch Zeit, euch langsam an die lokale Küche zu gewöhnen

Die lokale Küche eines Landes ist ein wichtiger Bestandteil eines authentischen Reiseerlebnisses. Dies gilt ganz besonders für Indien, das mit seiner riesigen Palette an Geschmacksrichtungen und Gerüchen aufwartet. Normalerweise greife ich sofort voll zu und probiere die exotischsten Gerichte, die ein Land zu bieten hat, aber was Indien angeht, sollte man seinem Magen ein paar Tage Eingewöhnungszeit geben und darauf achten, was man seinem Körper zumutet. Das heißt auch, darauf zu achten, seine Palette mit nicht zu scharfem Essen zu überfordern und in Restaurants (anstatt an Buden am Straßenrand) zu essen. Wenn ihr euch dann aber erst einmal an die indische Küche gewöhnt habt, solltet ihr möglichst viele verschiedene Dinge probieren. Indien bietet euch unendlich viele verschiedene Gerichte, die nur darauf warten, von euch verkostet zu werden. Bonus - Tipp: Wenn ihr Wasser in Flaschen kauft, solltet ihr die Flasche zunächst auf den Kopf stellen bevor ihr das Siegel öffnet. Tropft die Flasche, ist das Siegel undicht und ihr solltet den Verkäufer bitten, euch eine neue Flasche zu geben.

2. Rechnet mit Magenverstimmungen

Egal, wie vorsichtig ihr auch seid, es ist beinahe unvermeidlich, dass euer Magen während eurer Reise einmal nicht erfreut über ein Gericht sein wird, das ihr probiert habt. Sich langsam an die lokale Küche heranzuwagen mag helfen, aber die Chancen, dass ihr euch trotzdem eine Magenverstimmung einfangt, stehen recht hoch. Dies sollte euch aber auf keinen Fall davon abhalten, Indien zu besuchen oder während eurer Reise dort keine neuen Gerichte zu probieren. Indiens Küche ist ein wichtiger Teil eures Reiseerlebnisses dort, und auch wenn ich ein paar Tage Magenprobleme hatte, hätte ich es sehr bereut, das Essen nicht richtig probiert zu haben. Lasst euch also nicht von eurer Furcht von einem authentischen Geschmackserlebnis abhalten. Wappnet euch einfach mit ein paar Tabletten aus der Apotheke, die euren verstimmten Magen wieder beruhigen.

3. Kleidet euch gediegen!

Es ist sehr wichtig, dass man die Kultur des Landes respektiert und sich entsprechend kleidet. Für eure Reisevorbereitungen für Indien ist dies ganz besonders wichtig. Allgemein gilt, dass man in Indien stets seine Knie und Schultern bedeckt halten sollte. Haltet eure Arme und Beine wenn möglich auch bedeckt, auch wenn Inder meist toleranter sind als man es ihnen nachsagt und es in der Regel nicht als Zeichen der Respektlosigkeit auffassen werden, wenn ihr dies nicht immer tut. Beim Besuch religiöser Orte solltet ihr jedoch vorher immer nachfragen, da dort oftmals strengere Kleidungsvorschriften gelten.

4. Handelt immer vorab einen Preis aus

Wenn ihr bereits ein wenig über eine mögliche Reise nach Indien recherchiert habt, habt ihr vielleicht bereits Geschichten über Taxi - Betrügereien gelesen, bei denen ihr im Kreis herumchauffiert werdet und euch am Ende eine exorbitante Summe berechnet wird. Um solche und ähnliche Situationen, wenn ihr zum Beispiel eine Aktivität oder ähnliches bucht, zu vermeiden, solltet ihr den Preis immer vorab aushandeln. So wisst ihr immer, auf welchen Preis ihr euch einstellen könnt. Bonus - Tipp: Lasst Dienstleistungen oder Aktivitäten möglichst von eurem Hotel oder Guide für euch buchen. Oftmals erhaltet ihr so den besten Preis und vermeidet außerdem, dass ihr übers Ohr gehauen werdet.

5. Bleibt flexibel

Was Reisevorbereitungen für Indien betrifft, plane ich zwar gerne, aber versuche, so flexibel wie möglich zu bleiben, wenn ich unterwegs bin. Man weiß eben nie was passieren könnte und irgendwann werden seine Pläne immer durch etwas aus der Bahn geworfen. Das gilt besonders für Indien, wo euch das allgegenwärtige Chaos garantiert irgendwann einmal einen Strich durch die Rechnung macht und ihr durch die Parade einer Familienfeier oder Kühe, die die Straße überqueren, eine Weile aufgehalten werdet. Wenn ihr nach Indien reist, wird euch so etwas früher oder später einmal passieren. Wenn ihr Dinge gerne im Voraus plant, solltet ihr einplanen, dass die Dinge nicht nach Plan laufen werden, und, was noch wichtiger ist, Indiens oftmals bizarre Kultur annehmen. Ihr werdet diese Erfahrung nirgendwo sonst auf dieser Welt machen, genießt sie also solange ihr dort seid.

Indien ist ein fantastisches Land, und wenn ihr gerne einmal aus eurer Komfortzone ausbrecht, um neue Dinge zu erleben, werdet ihr es ohne Zweifel lieben, dorthin zu reisen. Solange ihr auf den Kulturschock, den ihr dort erleben werdet, vorbereitet seid und diesen akzeptiert, werdet ihr den Trip eures Lebens haben. Die beste Reisevorbereitung für Indien ist, eine aufgeschlossene Haltung zu haben. Die Erlebnisse, welche euch in Indien erwarten, sind genau der Grund, weshalb wir reisen: Neue Orte besuchen, neue Dinge erleben und neuen Leuten begegnen. Indien hat all das zu bieten und wenn ihr mit einer aufgeschlossenen Haltung dorthin reist, werdet ihr es nie bereuen!

Ein Reisebericht von Stephan Popescu

Montag, 9. Oktober 2023

Die 5 leckersten glutenfreien Snacks aus Nordindien

Während der Planung meiner Reise nach Indien mit meiner Mutter war ich sehr gespannt darauf, welche herrlichen Gerichte uns dort erwarten würden. Wie bei jedem Land, das ich bisher besucht habe, recherchierte ich intensiv online die vielen Möglichkeiten, dort zu reisen und meine Mutter und ich besuchten vor unserer Abreise mehrere indische Restaurants in Montreal.

Trotz all dieser sorgfältigen Planung konnte uns nichts auf die schiere Menge der Speisen vorbereiten, von denen wir in Rajasthan umgeben wurden. Ich dachte mir also, dass ich euch an dieser Stelle, statt der traditionellen Currys und Gerichte, einige der neuen Snacks vorstellen könnte, die wir auf der Reise entdeckten. Da ich Zöliakie habe, sind diese alle glutenfrei. Und sie waren sehr lecker.

1. Bajra Roti

Ich kannte das traditionelle Roti, ein dünnes Brot aus Weizen mit Curry, das in Indien, Myanmar und anderswo serviert wird. In Rajastan wird es aus Hirse hergestellt, da diese in Teilen von Rajasthan angebaut wird. Das Korn ergibt eine dickere, dichtere Version des dünnen Roti - Fladenbrots. Durch seine Konsistenz isst man davon kleinere Mengen, da es sehr sättigend ist. Aber es eignet sich genauso gut zum Saucen aufwischen wie das Original.

Unten auf einem Bild seht ihr Palak Paneer, ein in Rajasthan sehr beliebtes Gericht aus Spinat und Frischkäse, mit diesem Zöliakie - freundlichen Hirsebrot.

2. Poha

Eine schmackhafte, schnelle und einfache Alternative zum Frühstücksbrot ist Poha, ein Gericht aus plattgedrücktem Reis, Kurkuma, Chili, Zwiebeln, Senfsamen und mehr. Es kann in wenigen Minuten angebraten werden, ist sehr aromatisch und kann am Morgen auch gut mit Eiern gegessen werden.

Das erste, was ich nach meiner Rückkehr tat, war, diese Gewürze zu kaufen und selber ein paar Pohas zu machen. Ich fand, dass es auch ein idealer Snack am späten Nachmittag ist, wenn man ein wenig hungrig ist, aber noch nicht hungrig genug für das Abendessen ist. Ein zusätzlicher Bonus ist, dass es sowohl aufgewärmt als auch bei Raumtemperatur sehr lecker schmeckt.

3. Dosa

Ich entdeckte Dosas das erste Mal, als ich in Toronto war und in einem südindischen Restaurant aß. Ich staunte damals über die Schönheit dieser flockig dünnen Crêpes, die vorsichtig aufgerollt und mit mit Masala gewürzten Kartoffeln gefüllt werden. Obwohl meine Mutter und ich im Norden von Indien waren, haben wir dort durchaus ein paar Dosa - Verkäufer auf den Märkten und auf der Straße gefunden, wie dieser Junge im Bild unten. Diese Dosas schmeckten nicht nur köstlich (und wir wurden nicht krank davon); der Junge hatte außerdem eine solch selbstsichere und unverblümte Art an sich, dass es viel Spaß machte, ihm dabei zuzusehen, wie er gekonnt unsere Snacks zubereitete.

Dosas sind ein südindischer Crêpe aus einem Teig aus fermentierten Linsen und Reis. Der Dosa wird mit einem hölzernen Schaber dünn verstrichen, beginnend von der Mitte nach außen, während er gebacken wird. Das Gericht wird entweder mit oder ohne Füllung serviert. Diejenigen, die sich Sorgen machen, krank zu werden, sollten auf die Chutneys verzichten, die als Beilage für die Dosas auf der Straße angeboten werden, da viele der Saucen nicht erhitzt werden. Die Dosa selbst ist jedoch eine großartige Mahlzeit.

Beachtet, dass eine Art von Dosa, Rava Dosa, mit Weizenmehl zubereitet wird und daher von Zöliakern gemieden werden muss.

4. Dal Motth und andere Snacks aus Kichererbsenmehl

Ich habe festgestellt, dass es für Leute mit Zöliakie am schwierigsten ist, Snacks zwischen den Mahlzeiten zu finden. Unabhängig davon, ob ich in einem Land bin, wo meine Krankheit bekannt ist, werden schnelle Snacks oft mit Semmelbröseln paniert und sind in der Regel ungeeignet. In Ländern, in denen man diese Krankheit nicht kennt, kann es sehr stressig sein, einen Snack zu finden.

Ich war begeistert, dass in Nordindien, ein paar Snacks wirklich in Ordnung waren. Samosas waren es nicht, aber Pakoras (Frittierte Zwiebeln oder Paneer mit Kichererbsenmehl) und Dal Motth (unten), waren ein sicherer Snack für mich.

Dal Motth, eine Kugel aus Kichererbsenteig mit Kümmel und anderen Gewürzen, wurde ebenfalls frittiert und mit einem süßen und würzigen Chutney und frischen, rohen Zwiebeln serviert.

Auch wenn es nicht der gesündeste Snack war, (nichts Frittiertes ist gesund), waren sie dennoch eine einfache Alternative, wenn wir für einen Snack Halt machten, oder zwischen den Hauptmahlzeiten.

5. Bhujia

BHUJIA! Als ich meine Mutter diese Woche in Montreal besuchte, machten wir in einem Indischen Lebensmittelladen Halt, liefen ziellos durch die Gänge und atmeten tief ein. Der Geruch der Gewürze brachte mich wieder zurück auf die Reise, und ich träumte vor mich hin, als ich die Regalreihen entlanglief. Bis ich entdeckte, dass sie Bhujia verkauften. Ich griff mir sogleich ein paar Tüten davon, rannte zu meiner Mutter hinüber und rief “SIE HABEN UNSEREN SNACK!”

Wir aßen Bhujia das erste Mal auf den Straßen von Bikaner, wo es ursprünglich herkommt. Dieser gewürzte Snack aus Kichererbsenmehl war super lecker und sättigend, sodass ich nie zwischen den Mahlzeiten hungern musste. Bhujia wird in vielen Varianten, von mild gewürzt bis hin zu ‘ich brauch schnell einen Lassi’- scharf auf Märkten lose nach Gewicht verkauft (wie im Foto), aber ist auch in Tüten verpackt an Raststätten in ganz Rajasthan erhältlich. Und, natürlich in Indischen Supermärkten auf der ganzen Welt.

Ein Reisebericht von Jodi Ettenberg