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Dienstag, 18. Juli 2023

Nicaragua - Vulkane, Seen, Wasserfälle und einsame Strände 9 Tipps

Eine Reise nach Nicaragua bedeutet auch gleichzeitig eine Reise in vergangene Zeiten. Sammeln Sie Reiseinspiration und Tipps für das Land. Ob Kolonialstädte, Vulkane, Nebelwälder oder einsame Strände - Nicaragua hat viel zu bieten!

Das mittelamerikanische Land ist, nach Haiti, das zweitärmste der gesamten Region. Nördlich grenzt es an El Salvador und Honduras, im Süden an Costa Rica. Während viele die Costa Rica Reise mit einem Abstecher nach Nicaragua kombinieren, lohnt es sich definitiv mehr Zeit einzuplanen. Denn wer Costa Rica liebt, wird in Nicaragua noch mehr Abgeschiedenheit, weniger Luxus und vor allem günstigere Preise finden.

Grundsätzlich ist der westliche Teil des Landes mehr erschlossen als der Osten. Hier befinden die vielen, teils auch aktiven Vulkane, wunderschöne Kolonialstädte, einsame Pazifikstrände, Kaffee - und Kakaoanbaugebiete, die kühle Selva Negra, Lagunen, rauschende Wasserfälle und beeindruckende Canyons. Die Karibikküste ist noch ein kleiner Geheimtipp, da diese nur sehr schwer per Land erreichbar ist und meistens angeflogen wird. Nicaragua kann definitiv mit dem eigenen Mietwagen befahren werden. Mehr Komfort bietet eine geführte Rundreise. Zum Abschluss lohnt sich ein Strandaufenthalt auf einer der beiden karibischen Inseln Nicaraguas. Neun Reisehighlights, die Sie auf keinen Fall in Nicaragua verpassen sollten, stellen wir Ihnen hier vor.

1. Granada - wunderschöne Kolonialstadt

Nachdem Sie in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, gelandet sind, führt Sie der erste Weg direkt in die wunderschöne, traditionelle Kolonialstadt Granada. Diese ist nur ca. 1 Stunde Fahrzeit von Managua entfernt und ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes. Hier können Sie in einem der vielen Boutiquehotels, die in den wunderschön restaurierten Kolonialbauten zu finden sind, übernachten. Ein Erlebnis, wie aus vergangenen Zeiten mit dem heutigen Komfort!

Nach einer entspannten Nacht wartet die Stadt und ihre interessante Geschichte auf Sie. Da die Stadt direkt am Nicaragua See, dem größten See Mittelamerikas, liegt und dieser durch des San Juan River mit dem karibischen Meer verbunden ist, wurde die Stadt mehrmals von Eroberern angegriffen, zerstört und wieder aufgebaut. Noch heute sind einige Gebäude halb verfallen und andere aufwändig restauriert. Einen guten Überblick bekommen Sie bei einer Kutschfahrt durch die Stadt. Aber auch zu Fuß können Sie das Zentrum bequem erkunden. Beobachten Sie im „Parque Central“ mit Blick auf die bekannte gelbe Kathedrale die Einheimischen bei ihrem täglichen Leben, klettern Sie auf die Spitze der Inglesia La Merced, dem höchsten Gebäude der Stadt und betrachten Sie den Ort von oben oder genießen Sie ein kaltes Getränk in einer der vielen Bars und Restaurants.

Auch rund um Granada gibt es einiges zu erleben. Die Stadt steht im Schatten des schlafenden Vulkans Mombacho. Diesen können Sie über ausgeschilderte Pfade erkunden. Dabei wandern Sie durch den beliebten Nebelwald, genießen tolle Aussichtspunkte und die reiche Flora und Fauna. Die Wanderung ist relativ leicht und ist ein beliebtes Ziel für Familien. Außerdem können Sie auf dem Nicaragua See die berühmte Isletas besuchen. Diese kleinen, meist unbewohnten Inseln sind vor Jahrtausenden von Jahren durch einen Vulkanausbruch des Mombacho entstanden. Geführte Bootstouren werden am Hafen angeboten. Wahlweise können Sie auch Kajaks mieten und auf eigene Fast die beeindruckende Landschaft erkunden. Besonders zum Sonnenuntergang mit Blick auf den Mombacho ist dies ein wunderschönes Erlebnis. Es gibt sogar einige wenige Unterkünfte auf den Isletas. Hier reisen Sie mit Sicherheit abseits der bekannten Touristenpfade.

2. Laguna de Apoyo - Schwimmen im Vulkankrater

Die Laguna de Apoyo, ein gefüllter Kratersee, ist nur einen Katzensprung von Granada entfernt und eignet sich auch als Tagesausflug. Jedoch lohnt es sich hier ein bis zwei Tage zu bleiben, sich in der Lagune treiben zu lassen und einfach nur die Ruhe zu genießen. Für viele Einheimische ist es ein beliebtes Ziel für einen Wochenendausflug, um Geburtstage zu feiern oder sich von der Hitze abzukühlen. Am Abend hat die Lagune jedoch etwas Magisches. Schwimmen Sie unter klarem Sternenhimmel im warmen Wasser, hören Sie die Vögel zwitschern und die Libellen zirpen. Hier kommen Sie ganz sicher zur Ruhe.

3. Masaya und aktiver Masaya Vulkan

Das Highlight in Nicaragua ist der aktive Masaya Vulkan. Vor allem in den Abendstunden ist ein Besuch beeindruckend, denn dann erleuchtet die brennende Lava den Himmel rot. Aber auch tagsüber sieht man die rote Lava in der Erde brodeln. Die Zeit eines Aufenthaltes in der Nähe des Kraters ist nur begrenzt – maximal 20 Minuten dürfen Menschen sich dort aufhalten. Reisende mit Lungen - oder Atemproblemen sollten einen Besuch sorgfältig abwägen und im Ernstfall darauf verzichten. Stattdessen lohnt sich auch ein Besuch in dem kleinen Museum am Eingang des Nationalparks.

Neben dem Vulkan sollte auch ein Besuch in den gleichnamigen Ort nicht fehlen. Wenn Sie noch das passende Souvenir suchen, werden Sie auf dem Markt von Masaya sicherlich fündig. Auch weitere kleine Ortschaften rund um den Vulkan sind ein Besuch wert – einige haben sich auf ein bestimmtes Handwerk fokussiert. So sieht man in Catarina viele Pflanzenhändler, die die Wege an den Straßen komplett mit ihren bunten Blumen zugestellt haben. In anderen Orten hingegen findet man alle möglichen Gefäße aus Ton hergestellt. Masaya liegt nur ca. 30 Minuten von Granada entfernt und ist daher ein idealer Tagestrip.

4. Ometepe - Beeindruckende Vulkaninsel

Neben dem Masaya Vulkan gibt es noch viele weitere (aktive) Vulkane im Land. Zwei davon befinden sich inmitten des Nicaragua Sees und formen die einzigartige Insel Ometepe. Die Insel hat die Form einer Acht und genau so verläuft auch die einzige Straße. Diese führt auch einmal über die Landebahn des kleinen Flughafens der Insel. Ein interessantes Erlebnis, dort hinüberzufahren!

Von der kleinen Hafenstadt Rivas fährt mehrmals täglich eine Fähre auf die Insel rüber. Wenn Sie mit dem eigenen Mietwagen reisen, können Sie diesen sogar mitnehmen. Auf der Insel selbst gibt es kaum öffentliche Infrastruktur und es bietet sich an einen Roller oder Motorrad zu mieten, falls an keiner geführten Tour teilgenommen wird. Das Positive an der ganzen Sache: die Insel ist vom Massentourismus verschont und bietet vor eine große Auswahl an nachhaltigen Unterkünften.

Die Aktivitäten auf der Insel sind vielseitig – auf geführten Tagestouren können die Vulkane Concepción und Maderas erklommen werden. Dies ist jedoch, aufgrund der steilen Pfade nur etwas für fitte Reisende. Gemächlicher ist der die ca. 1 - stündige Wanderung zum San Ramón Wasserfall. Hier kann man sich auch direkt abkühlen, bevor es entlang des Bachlaufs wieder zurück geht. Besonders Naturliebhaber kommen gerne auf die Insel. Im Naturreservat Charco Verde und im Schmetterlingspark gibt es viel zu entdecken. Da generell abgeraten wird im Nicaragua See zu Baden ist die künstliche Lagune „Ojo de Agua“ eine perfekte Alternative.

Wer am Festland von Nicaragua schon zum Entschluss kommt, dass die Zeit in dem Land stehen geblieben ist, wird dieses Gefühl auf Ometepe noch deutlicher spüren. Kühe, Ziegen, Hühner und Hunde werden immer wieder die Straßen versperren, da diese einfach frei herumlaufen. Doch die Strecken zwischen den Ausflugszielen sind kurz und die Landschaft einfach beeindruckend, sodass eine kurze Pause hin und wieder angenehm ist.

5. León - ehemalige Hauptstadt

León, im Nordwesten gelegen, ist neben Granada die zweite Kolonialstadt des Landes und auch frühere Hauptstadt des Landes. In León kommen vor allem kulturell Interessierte auf ihre Kosten, da es hier mehrere Museen z.B. das Rubén Darío Museum, einer der einflussreichsten Dichter des Landes, das Revolutionsmuseum, das Kunstmuseum Fundación Ortiz Guardian und das Museo de Leyendas y Tradiciones (Museum der Legenden und Traditionen) gibt. Des Weiteren befinden sich im Stadtzentrum mehrere Kirchen, wovon die weiße Basilika Kathedrale de Asunción bestimmt die beeindruckendste ist. Der Aufstieg auf das Dach ist nicht nur wegen des Ausblicks einzigartig, sondern auch hier ist die Kathedrale komplett weiß gestrichen und darf nur barfuß betreten werden. Weitere Kirchen sind oft in bunten Farben gestrichen, wie auch die vielen Häuser in den Kopfsteinpflasterstraßen. In León lohnt es sich einfach durch die schmalen Straßen zu wandern, die Gebäude zu bestaunen und zwischendurch einen Halt für ein kühles Getränk zu machen.

León ist außerdem von Vulkanen umgeben. Auch der neuste Vulkan Nicaraguas Cerro Negro liegt hier und ist ein riesiger schwarzer Berg ohne jegliche Vegetation und Schatten. Hier findet die unter Adrenalinjunkies bekannte Sportart „Vulkan Boarding“ statt. Nach dem ca. 1 - stündigen Aufstieg, der aufgrund der Hitze am Morgen gemacht werden sollte, wird sich auf das Brett gesetzt und die Piste runtergesurft. Ein einmaliges Erlebnis! Natürlich können Sie den Vulkan auch zu Fuß wieder runter wandern. Vom Cerro Negro haben Sie zudem eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung inkludive den Momotombo Vulkan und den Telica Vulkan. Auch diese können bei Wanderungen erkundet werden. Wenn Sie sich für eine 2 - tägige Wanderung interessierten, ist der Telica Vulkan ihr optimales Ziel. Hier wandern Sie abends zum Krater hinauf, genießen den Sonnenuntergang direkt am Kraterrand und übernachten auch dort, bevor es in den frühen Morgenstunden wieder herunter geht.

Nur ca. eine halbe Stunde entfernt von León befindet sich noch der kleine Ort Las Penitas, direkt am Pazifik. Hier können Sie sich von der Hitze in der Stadt erholen. Nicht weit entfernt von hier ist außerdem das Naturreservat Isla Juan Venado, welches auf einer geführten Bootstour näher erkundet werden kann.

6. Endlose Weite an den Pazifikstränden

Neben Las Penitas gibt es noch viele weitere, kleine, Küstenorte. Vor allem bei Surfern ist die Pazifikküste beliebt, da hier optimale Bedingungen herrschen und es deutlich leerer als z.B. im Nachbarland Costa Rica ist. Einige Orte, abseits des Massentourismus, sind Playa Hermosa, El Transito, Popoyo, El Gigante und El Ostional. Wer mobil ist, findet immer wieder versteckte Buchten. Oft müssen einige Kilometer über Offroad Strecken zurückgelegt werden, jedoch hat man den Strand dann oft für sich ganz allein.

Der wohl bekannteste Ort an der Pazifikküste ist San Juan del Sur im Süden Nicaraguas. Neben dem Strand des Ortes lohnt es sich bei einem Ausflug zu den umliegenden Stränden teilzunehmen. Fast jede Unterkunft bietet solche Ausflüge u.a. zum Surfen an. Im Ort selbst befinden sich eine große Anzahl an Restaurants, Bars und Nachtclubs.

Selva Negra und aufregender Somoto Canyon

Über das ganze Jahr herrschen in Nicaragua tropische Temperaturen mit einer Regenzeit zwischen Mai und November. In dem höher gelegenen Schwarzwald, der Selva Negra, finden Sie jedoch kühlere Temperaturen. Hier leben sogar einige Menschen mit deutscher Herkunft, die vor allem Kakao - und Kaffeeanbau betreiben. Wie in ganz Nicaragua, steht auch hier Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Übernachten Sie in einer der Ecolodges und lassen Sie sich von selbst angebauten, frischen Produkten verwöhnen. Hier können Sie außerdem an einer Tour durch das Gebiet teilnehmen und Flora und Fauna besser kennenlernen. Auf keinen Fall fehlen sollte eine Kaffeetour, wo Sie mehr über den Prozess des Anbaus und Herstellung erfahren.

Von der Selva Negro können Sie vorbei an der kleinen Stadt Estelí, die bekannt für ihre Zigarrenherstellung ist, weiter in den Norden nach Somoto reisen. Dort befindet sich der gleichnamige erst 2004 entdeckte Canyon. Erleben Sie die einzigartige Landschaft bei einer Canyoning Tour. Mit einer Schwimmweste gesichert können Sie hier von Klippen springen und sich von dem Flusslauf treiben lassen.

Unberührte Karibikküste und Trauminseln Corn Islands

Nach aufregenden Tagen auf dem Festland von Nicaragua lohnt sich ein Abstecher auf die Karibikinseln Corn Islands. Von der Hauptstadt Managua erreichen Sie das Inselparadies innerhalb von einer Stunde. Neben Big Corn, der Hauptinsel, gibt es noch Little Corn. Diese Trauminsel kann nur per Boot von Big Corn aus erreicht werden. Sie ist außerdem so klein, dass es keine motorisierten Transportmittel an Land gibt. Ruhe und Abgeschiedenheit finden Sie hier sicherlich.

Abseits der bekannten Touristenpfade ist die Karibikküste am Festland Nicaraguas. Auch diese erreichen Sie am besten mit dem Flugzeug, da es kaum ausgebaute Straßen gibt, die hier hinführen. Der wohl größte Ort ist Bluefields, wo sich auch der kleine Flughafen befindet. Von hier aus können Sie die Laguna de Perlas per Boot erkunden oder sich mit einem frisch gefangenen Hummer verwöhnen lassen. Im Gegensatz zum westlichen Teil des Landes, der spanisch geprägt ist, finden Sie hier die kreolische Kultur und Küche vor. Ein toller Kontrast zum restlichen Land!

Fazit: Für jeden Reisenden, der gerne abseits der Touristenpfade Länder erkundet, findet in Nicaragua noch etliche Möglichkeiten! Die Vielseitigkeit an Aktivitäten, die beeindruckende Natur und außerordentliche Gastfreundschaft sind die besten Voraussetzungen für einen aufregenden Urlaub.

Ein Reisebericht von ?

Montag, 17. Juli 2023

Brasilien - Rio de Janeiro 5 Insidertipps

Die Einwohner Rios nennen ihre Stadt gerne „Cidade Maravilhosa“, die traumhaft schöne Stadt. Die Metropole ist für viele Reisende eine Traumziel und bietet viele tolle Erlebnisse. Laura hat für Sie 5 einzigartige Insidertipps für Ihre nächste Reise zusammengefasst. Lassen Sie sich inspirieren!

1. Academia de Cachaҫa

Eine Reise nach Brasilien geht nicht ohne einen der besten Caipirinhas der Welt getrunken zu haben. Die Academia befindet sich im Stadtteil von Leblon, unweit vom berühmten Strand von Ipanema. Das kleine gemütliche Lokal bietet Cachaҫas in ca. 150 Variationen an. Für den kleinen Hunger stehen außerdem leckere, brasilianische Spezialitäten wie Palmherzen mit Butter, Maniok oder der Fejioada auf der Speisekarte.

2. Strand von Grumari

Grumari gehört zwar offiziell noch zur Stadt von Rio de Janeiro, ist allerdings ca. 50 km vom Zentrum entfernt. Das hat zur Folge, dass nur wenige Touristen sich an diesen wunderschönen Strand verirren. Vor einem liegt der unruhige Ozean, der von mehreren Surfern bestritten wird. Hinter einem liegen die vom Dschungel bedeckten Felsen. Es ist ein schönes Feeling, Rio so gelassen und wahrhaftig zu erleben.

3. Stadtteil Santa Teresa

Santa Teresa ist das Künstlerviertel von Rio de Janeiro. Am besten gelangt man zu diesem Stadtteil in Höhenlage mit der sogenannten „Bondinho“, der typischen gelben Straßenbahn, die sie über verwinkelte und kurvenreiche Straßen ins Herz von Santa Teresa bringt. Machen Sie sich allerdings auf lange Wartezeiten gefasst.

Ein kleiner Geheimtipp ist das Restaurant Apracivel. Sie werden hier mit leckerem Essen und einer sagenhaften Aussicht belohnt.

4. Botanischer Garten

Sollten Sie eine Auszeit vom Stadttrubel benötigen, ist der Botanische Garten in Rio ein gutes Ziel, um wieder etwas zu entschleunigen. Der Garten beherbergt ca. 6.500 Arten, darunter auch welche, die vom Aussterben bedroht sind. Es ist ein Biosphärenreservat mit vielen Gewächshäusern, Orchidarien und einem See mit der größten Seerose des Amazonas, die „Victoria Amazonica“. 

5. Lapa und die Bar Semente

Um ein authentisches Bild von Rio zu bekommen, geht nichts über einen Besuch des Stadtteils Lapa. Hier gilt allerdings die Faustregel: Passen Sie auf Ihre Wertsachen auf!

Am Abend füllen sich die Straßen voller Leben. Es gibt unzählige Restaurants in allen Preisklassen, Bars und Clubs.

Die Bar Semente in Lapa ist ein kleiner Geheimtipp. Die Bar ist nicht sehr groß, dafür gibt es aber tolle Livemusik (Jazz und Folk). Ein Erlebnis, was man hauptsächlich nur mit Einheimischen teilt.

Eine tolle Alternative ist außerdem das Shoppingcenter "Rio Sul". Es ist das größte Einkaufszentrum in Rio und liegt im Stadtteil Botafogo. Hier gibt es über 400 Geschäfte, Restaurants und ein Kino. 

Ein Reisebericht von Laura

Sonntag, 16. Juli 2023

Costa Rica - Erlebnisreise

Es ging für mich los auf eine spannende Reise nach Costa Rica. Mit Air France flog ich ab Stuttgart über Paris nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Nach der Landung am Abend ging es für mich und eine Freundin per Transfer vom Flughafen zum Hotel in der Innenstadt, wo wir direkt müde ins Bett fielen.

Am nächsten Morgen gingen wir erst einmal in ein Café in der Nähe des Hotels für ein ausgiebiges Frühstück. Danach beschlossen wir, die Stadt etwas zu erkunden. Allerdings muss man sagen, dass San José außer einem kleinen Zoo, ein paar Museen und Parks, einer Shopping - Straße und Märkten nicht wirklich viel zu bieten hat. Deswegen machten wir uns relativ früh wieder auf den Weg zurück ins Hotel, wo wir am Abend den Rest unserer kleinen Reisegruppe trafen und von unserem Guide einen Überblick über die gesamte Reise und was uns erwarten wird, erhielten.

Manuel Antonio Nationalpark

Am darauffolgenden Morgen ging es mit dem öffentlichen Bus zum circa drei Stunden entfernten Ort Quepos an der Pazifikküste, wo wir die folgenden zwei Nächte verbrachten.

Der Ort ist Ausgangspunkt für den Manuel Antonio Nationalpark, der zwar Costa Ricas kleinste, aber dafür meist besuchter Nationalpark ist. Mit dem Bus kommt man für ein paar Cent in 20 Minuten von Quepos nach Manuel Antonio, einem kleinen Örtchen direkt außerhalb des Parks mit Restaurants, Bars, Souvenirläden und auch ein paar Hotels. Dort findet man auch den öffentlichen Strand der Gegend. Dieser ist 5 Kilometer lang. Die anderen vier wunderschönen Strände befinden sich alle innerhalb des Parks. Der Eintritt zum Nationalpark betrug 16 USD. Den Nachmittag verbrachten wir, nach dem Mittagessen in einem der Restaurants, am öffentlichen Strand außerhalb des Parks, wo wir auch einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen konnten.

Am nächsten Tag machten wir vormittags eine Katamaran - Tour auf dem Meer vor dem Park, wo wir schnorcheln, schwimmen und die Sonne genießen konnten. Danach ging es in die Natur: mit einem local guide machten wir uns zu Fuß auf den Weg durch den Park. Auf diesem sehr interessanten Spaziergang konnten wir einige Faultiere, Krabben, Echsen, Leguane, Äffchen, Vögel, gut versteckte schlafende Fledermäuse unter einem großen Blatt, eine Waschbären - Familie und viele kleine Insekten beobachten. Wie der Guide die teils sehr gut versteckten und getarnten Tiere im Dickicht erspähen konnte, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Gezeigt hat er uns die Tiere durch eine Art Fernrohr, durch die er es sogar schaffte, super Nahaufnahmen der Tiere mit unseren Smartphones zu machen.

Zum Abschluss besuchten wir einen der Strände innerhalb des Parks.

Monteverde Nebelwald

Nachdem die ersten Tage bereits wie im Flug verflogen waren, ging es weiter nach Monteverde in den Nebelwald. Die über fünfstündige Fahrt legten wir durch unterschiedlichste und wunderschöne Landschaften dieses Mal in einem privaten Fahrzeug zurück. Die Straßen waren teilweise nur Schotterpisten und oftmals mit vielen Schlaglöchern versehen, was für eine sehr holprige Fahrt sorgte. Unterwegs konnten wir wieder einige Tiere sehen. Unter anderem begegneten uns Ara Papageien, andere bunte Vögel und Äffchen. Was ich besonders spannend fand, waren unzählige, riesige Krokodile in einem Fluss, über den wir über eine Brücke fuhren.

„Monteverde“ heißt so viel wie „Grüner Berg“. Der Name kommt daher, dass sich in dieser Region die Atlantik - und Pazifikwinde treffen und es aufgrund dessen sehr oft sehr nebelig und regnerisch ist. Dadurch ist es sehr feucht und ein üppiger Wald konnte entstehen.

Bevor es ins Hotel ging, machten wir einen Zwischenstopp bei einem sogenannten „Strangler Hollow Fig Tree“ (deutsch: Würgefeige). Hierbei handelt es sich um eine Pflanze, dessen Samen durch Vogelkot auf Äste der Bäume gelangt und von dort aus Luftwurzeln in Richtung Boden wachsen. So wird allmählich der ganze Baum umschlungen, bis er schließlich abstirbt und so ein Hohlraum „innerhalb“ der Feige entsteht, wo ursprünglich der Baum war. Und genau diesen engen Hohlraum sind wir dann einer nach dem anderen komplett bis nach oben hochgeklettert und sind so inmitten des Blätterdaches des Nebelwaldes gelandet. Die verschlungenen Wurzeln dienten hierbei als Leiter.

Am Abend ging es dann zu einem Nachtspaziergang durch den Wald. Auf diesem Spaziergang konnten wir wieder einige Tiere sehen: Faultiere, verschiedene Frösche, eine Vogelspinne, eine grüngelbe Palmlanzenotter (Giftschlange), die sich in einem der Würgefeigen verkrochen hatte und gegen Ende hatten wir sogar das Glück ein Kinkaju - Weibchen mit Ihrem Jungtier über die Äste rennen zu sehen. Ein Kinkaju, oder auch Wickelbär genannt, ist eine in Mittel - und Südamerika lebende Art der Kleinbären.

Am folgenden Morgen machten wir eine kleine Wanderung durch das Santa Elena Reserve, bevor es weiter ging zu den Monteverde Hanging Bridges (deutsch: Hängebrücken). Dort kann man über verschiedene, teilweise sehr lange, Hängebrücken spazieren und sehr schöne Ausblicke über den Wald genießen.

Highlight dieses Tages war jedoch der Zipline Parcours, den wir am Nachmittag besuchten. Auf neun verschiedenen Ziplines, saust man an einem Seil durch bzw. über den Wald. Nachdem man auf den ersten, kürzeren Ziplines etwas geübt hat, wurden die Lines immer länger. Die längste Zipline ist circa eineinhalb Kilometer lang und führt über ein Tal. An dieser „fliegt“ man „Superman - Style“ mit dem Kopf voraus das Seil hinab.

Letzte Station war der „Tarzan Swing“, bei dem man von einer Plattform herunterspringt, dabei an einem Seil befestigt ist und so danach am Seil noch etwas schaukelt.

La Fortuna & Arenal Vulkan

Von Monteverde aus ging es dann am nächsten Morgen per Van und Boot nach La Fortuna zum Arenal Vulkan.

La Fortuna ist das „Epicenter of adventure“ in Costa Rica. Man kann dort Reitausflüge machen, Kajak fahren, Standup Paddel Boards ausleihen, wandern am Vulkan, Canyoning Touren durch einen Fluss  machen, bei denen man von Klippen springen oder sich abseilen muss, oder einfach einen ganz entspannten Tag im Thermalbad machen. In der Gegend gibt es viele heiße Quellen, die die Bäder mit dem heißen Wasser versorgen.

An unserem ersten Tag dort sind wie ein wenig durch das überschaubare Touristenörtchen spaziert und haben in den zahlreichen Souvenirshops gestöbert, bevor wir unsere Aktivitäten für die nächsten beiden Tage aussuchten und buchten.

Am Abend ging es dann für uns auch zu den Hot Springs - allerdings nicht in ein Thermalbad, sondern mit Badeanzug, Getränken und einem Handtuch ausgestattet in den Wald in einen Fluss, der mit heißem Wasser gespeist wird. 

Für den nächsten Morgen hatte ich mich für einen Reitausflug zum La Fortuna Waterfall entschieden. Am Ziel angekommen, wanderten wir zum Wasserfall hinunter und anschließend mussten wir das ganze Stück natürlich auch wieder nach oben wandern und zurück reiten. 

Am Nachmittag besuchte ich mit einer Mitreisenden eine kleine Kakaoplantage, wo sie uns zeigten, wie aus den einzelnen Kakaobohnen in sieben Tagen Schokolade hergestellt wird.

Der nächste Tag startete recht früh, da wir einen Tagesausflug zum Caño Negro in der Nähe der Grenze zu Nicaragua gebucht hatten. Unterwegs machten wir einen kurzen Zwischenstopp am Restaurant „Las Iguanas“, um die dort lebenden riesigen Leguane in den Bäumen ansehen zu können.

Am Ziel angekommen ging es auf ein kleines Boot auf dem Fluss „Rio Frio“, wo wir wieder die Chance zu Tierbeobachtungen hatten. Unter anderem konnten wir Kaimane, Leguane, Brüllaffen, Kapuzineräffchen, Klammeraffen, Faultiere und verschiedene bunte Vögel erspähen.

Sarapiqui Dschungel

Am nächsten Morgen ging es von La Fortuna mit Zwischenstopp auf einer Kaffeeplantage in den Dschungel von Sarapiqui. Zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte wurden wir mit einem Traktor eineinhalb Stunden mitten ins Nirgendwo in den Dschungel gefahren, wo wir eine private Lodge hatten. Dort verbrachten wir die nächsten Tage völlig abgeschnitten von der Zivilisation. Die Lodge befand sich in einem sehr schönen Garten direkt an einem Fluss. Am Abend machten wir einen Erkundungsspaziergang durch den Garten, um die dort lebenden Insekten und Reptilien zu beobachten. Dabei sahen wir dann endlich den „Costa Rica Frosch“: ein kleiner, grüner Frosch mit roten Augen und roten „Zehen“, sowie blauen Hinterbeinchen. 

Danach grillten wir noch ein paar Marshmallows über einem Lagerfeuer vor der Lodge.

In der Nacht hörten wir gefühlt jedes kleine Insekt im Umkreis. Nach der ersten Nacht im Dschungel machten wir uns um 6 Uhr morgens auf zur Vogelbeobachtung, wobei wir endlich auch die ersten Tukane sahen.

Nach dem Frühstück wanderten wir circa 45 Minuten durch den Dschungel an eine ruhige, wunderschöne Stelle des Flusses, wo wir (im sehr kalten Wasser!) baden konnten.

Mittags wurde uns beigebracht, wie man Empanadas macht. In Costa Rica ist man der Ansicht, dass man bereit dazu ist, zu heiraten, wenn man die perfekten Empanadas machen kann.

Tortuguero Nationalpark

Von unserer Dschungel Lodge ging es am folgenden Morgen dann wieder mit dem Traktor zurück in die Zivilisation und von dort weiter mit dem Bus und anschließend per Boot nach Tortuguero.

Tortuguero ist einer der Orte, an dem man die Riesenschildkröten beim Eierlegen und später dann die kleinen Schildkröten beobachten kann, wie sie sich auf den Weg ins Meer machen. Man muss allerdings zur richtigen Jahreszeit vor Ort sein.

Tortuguero selbst ist ein kleines Örtchen mit vielen kleinen (Souvenir -) Läden und Geschäften. Aufgrund der Lage am Fluss ist das Hauptverkehrsmittel das Boot. Im Ort selbst gibt es auch eine Informationsstelle zu den verschiedenen Schildkrötenarten, die man dort findet.

Wir unternahmen dort eine Kajaktour durch die engen Seitenarme des Flusses und machten eine kleine Wanderung durch den Tortuguero Nationalpark.

Puerto Viejo

Nach den beiden Nächten in Tortuguero ging es per Boot und Bus an die Karibikküste noch Puerto Viejo. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, entspannten Ort mit Reggae - und Karibik - Einflüssen. Man ist dort hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs.

Im Ort gibt es verschiedene Läden, Restaurants und auch einen Supermarkt. In der ganzen Umgebung befindet sich ein Strand nach dem anderen vor dem warmen, karibischen Meer.

Allerdings darf man keine puderzuckerweißen Traumstrände erwarten. Die Strände sind eher gold - braun aber trotzdem sehr schön.

Nachdem wir in Puerto Viejo angekommen waren, haben wir die Strände und auch einen Aussichtspunkt mit super Blick auf das Meer erkundet.

Abends waren wir dann etwas im Städtchen unterwegs.

Am nächsten Morgen machten wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg zum „Jaguar Rescue Center“, wo die verschiedensten Tiere, darunter Papageien, Tukane, (Baby -) Faultiere, Affen und Reptilien gesund gepflegt und versorgt werden, bevor sie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.

Besonderes Highlight war der Pelikan „Pistachio“, der seit einiger Zeit in der Tierauffangstation lebt und dort frei herumlaufen kann, da er einen kaputten Flügel hat, deswegen nicht mehr fliegen und nicht mehr ausgewildert werden kann.

Nach einem guten Mittagessen in der Stadt verbrachten wir den restlichen Tag am Strand und genossen unseren letzten Tag in der Karibik. Denn am nächsten Tag ging es nach einem sehr leckeren Frühstück in einer lokalen Bäckerei und einem letzten Besuch am Strand wieder zurück nach San José, wo wir zuerst einen kurzen Ausflug zu einem Souvenir - Markt machten und unsere Rundreise schließlich bei einem gemeinsamen Essen am Abend endete.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück nach Hause.

Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Costa Rica und kann es als Reiseziel für alle, die Natur und Tiere mögen, gerne im tropischen Klima unterwegs sind und eine abwechslungsreiche Reise genießen möchten, nur sehr empfehlen.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Samstag, 15. Juli 2023

Kolumbien - Lust auf mehr

Unsere Kolumbien Reise startete in der Lufthansa Business Lounge am Frankfurter Flughafen. Der Flug war sehr angenehm, jedoch konnten wir aufgrund schlechten Wetters nicht pünktlich in Bogotá landen und unsere Ankunft verspätete sich um ca. eine Stunde. Dann hieß es aber: Welcome to Bogotá und die Vorfreude auf das noch unbekannte Kolumbien war riesig!  

Nach zwölf Flugstunden lernten wir noch am selben Abend unseren Tourguide Luis kennen. Unser Hotel in Bogotá (Hotel Regina) befand sich sehr zentral in der Stadt, nähe Old Town. Nach dem Check - In ging es sofort in ein kolumbianisches Restaurant, indem wir zu Abend aßen. Suppe mit Reis, Kartoffeln, Mais und Avocado stand für mich auf dem Speiseplan und zählt zu den beliebtesten Gerichten in Kolumbien. Luis zeigte uns eine kleine Präsentation über die Tour. Gegen 24.00 Uhr konnten wir todmüde unserem Bett endlich Hallo sagen.

Hauptstadt Bogotá

Nach einem überschaubaren, aber ausreichenden Frühstück teilte sich die Gruppe ein wenig auf, da wir den Vormittag zur freien Verfügung hatten. Einige entschieden sich für eine Free Walking Graffiti Tour durch die Altstadt. Andere, unter anderem ich, nahmen die Gondel auf den Berg „Cerro De Monserrate“ mit herrlichem Ausblick auf die Stadt. Das Wetter meinte es heute auch sehr gut mit uns und einige kamen mit roten Gesichtern vom immerhin 3.100 Meter hohen Berg zurück – ach ja, der Sonne so nah! Nach dem Berg ging es für mich in die kleine Altstadt, welche jetzt nicht wirklich spektakulär war. Ein paar kleine Gassen mit Hostels, viele sehr künstlerisch ansprechende Graffitis, eine Uni, ein kleiner Platz mit lungernden Studenten und ein paar Kneipen prägen das Bild.

Kaffeeregion Armenia

Am späten Nachmittag ging es schon wieder zum Flughafen und wir nahmen eine Maschine nach Armenia. Die Gegend ist berühmt für den Kaffeeanbau und bietet viele kleine Hacienda - Unterkünfte, eingebettet in schöner, grüner Landschaft. Unsere Hacienda war auf den ersten Blick sehr niedlich mit bunt angemalten Häusern, Hängematten, einem offenen Restaurant, Volleyballfeld, Dampfsauna und Pool inklusive Whirlpool. Die Zimmer waren geräumig, wobei nicht ganz sauber und die Hacienda lag an einer nicht sichtbaren, sehr befahrenen Straße; dementsprechend laut war es dann auch in der Nacht. 

Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir zur Kaffeeplantage „Recuca“ und haben dort an einer halbtägigen Tour inklusive Mittagessen und Kaffeeverköstigung teilgenommen. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung.

Salento & Cocora Valley

Am nächsten Morgen ging es früh um 8.00 Uhr bereits zur nächsten Destination – den hübschen, im Kolonialstil erbauten Ort Solento erreichten wir nach circa einer Stunde Busfahrt. Bevor wir in unsere Zimmer im gemütlichen Hotel „Solento Real“ einchecken konnten, ging es direkt mit zwei Tourguides in das Cocora Valley. Das Tal ist wunderschön und beheimatet riesige, bis zu 70 Meter hohe Palmen, die über 200 Jahre alt sind. Die Wanderungen durch dieses Tal sind für Touristen mittlerweile reglementiert, da man natürlich die Einzigartigkeit dieses Tals erhalten will und auf einen nachhaltigen Tourismus baut. Wir wanderten circa zwei Stunden bergauf und bergab durch dieses Tal, welches sich immer mehr mit Nebel zuzog und einen mystischen Eindruck hinterließ. Das Wetter wurde leider immer schlechter und der Regen hielt sich den ganzen Tag über. Nach einem Mittagessen mit frischem Fisch (Forelle und Snapper) ging es zurück zum Hotel mit den traditionellen, nach furchtbar viel Abgas stinkenden Jeeps.

Unser Hotel hatte einen überdachten Innenhof und die Zimmer lagen im 1. und 2. Stock zum Innenhof gerichtet. Sie waren sauber und boten eine große Dusche. Für den Nachmittag entschied ich mich zusammen mit ein paar weiteren Reisenden für eine kleine Shoppingtour, denn wir hatten bereits morgens schon viele kleine Souvenirläden erspäht. Die Ausbeute war aber sehr gering, denn eigentlich bot jeder Laden das gleiche an: Schmuck, KlimBim und Bekleidung, die man wohl hierzulande eher nicht trägt. Solento war trotzdem sehenswert, denn der Ort ist umgeben von grünen Tälern und mit einer schmalen Hauptstraße, die gesäumt ist von kolonialen Häuschen, geschmückt mit Blumenbalkonen. Das Ende der Straße führt nach 250 Stufen zu einem Aussichtspunkt auf die Täler. Am Abend aßen wir italienisch und schauten dabei ein Fußballspiel. 

Medellín

Für den nächsten Tag war die Rückkehr nach Armenia geplant, von wo wir den öffentlichen Bus nach Medellín nehmen sollten. Luis liebte es aber, uns zu überraschen und verkündete stolz, dass er uns einen privaten Bustransfer organisiert hat.

Die Fahrt nach Medellín führte uns in die Anden über eine kurvenreiche Straße mit tollen Ausblicken. Die Ankunft in der Stadt des berühmten Drogen - Bosses Pablo Escobar bescherte mir folgenden ersten Eindruck: riesen Stadt mit verstopften Straßen, Lärm, Hochhäusern und vielen unverputzten Gebäuden. Unser Hotel befand sich im Ausgehviertel, welches einen guten Eindruck machte im Vergleich zum Rest der Stadt. Es war touristisch und es reihten sich Bars und Restaurants aneinander. Unser Hotel „Dix“ befand sich an der Hauptstraße und war ganz neu mit weiteren Stockwerken im Rohbau. Die Zimmer und das Bad waren modern, allerdings waren die vorhandenen Fenster nicht zu gebrauchen, da diese entweder zu einem Innenhof mit direkter Hauswand oder zur lauten Straße gerichtet waren. 

Am nächsten Tag ging es mit der Metro in ein ärmeres Viertel – eine Art Favela, welches an einem Berg gelegen und über eine Gondelfahrt erreichbar war. Wir trafen dort den berühmten Graffiti - Künstler Chota, der seit seiner Geburt dort lebt und mittlerweile durch seine Kunst und Touristentouren dort auch gut leben kann. Chota konnte uns viele Geschichten aus dem Viertel erzählen, insbesondere aus der traurigen Vergangenheit, in der bis 2002 die Guerillas geherrscht haben. Diese Tour mit Chota bietet einen fantastischen Einblick in die „Favela“! Wir ließen uns viele Graffitis erklären, bestaunten Investitionsprojekte der Regierung, die tolle Aussicht, Street Art - Künstler und ließen uns selbstgemachtes Eis schmecken. Dazu schien die Sonne und wir genossen 28° C; ein toller Ausflug und eine enorme Aufwertung zum ersten Eindruck der Stadt. Auf der Rückkehr legten wir noch einen kurzen Stopp in Downtown mit vielen Passanten, fliegenden Händlern, einfachen Restaurants und Shops ein. Auf einem Platz hat sich der Künstler Fernando Botero mit seinen dicken bronzenen Menschen verewigt. Am Abend hatten wir wohl unser köstlichstes Dinner auf der ganzen Reise: kolumbianische Fusionsküche, gefunden dank der Internet Recherche von Danni.

Cartagena

Der nächste Tag sollte uns mit Avianca nach Cartagena bringen, jedoch waren die Avianca Mitarbeiter im Streik. Glück im Unglück, denn so wurden wir auf eine sehr frühe Maschine von Viva Colombia um 6.00 Uhr umgebucht und hatten somit den ganzen Tag in der Stadt am Meer. Den ursprünglich für den kommenden Tag geplanten Ausflug auf die Islas de Rosario konnten wir nun direkt nach Ankunft im Hotel machen. Schnell umziehen und im Schnellschritt zum Hafen, wo das Boot schon mit einigen anderen Touristen auf uns wartete. Cartagena bietet am karibischen Meer tropisches Klima, die Sonne brannte, das Wasser war angenehm warm und Delfine umrandeten unseren ersten Eindruck der Karibikküste. Die kleinen Inseln, circa eine Stunde Bootsfahrt entfernt vom Festland, sind typische Ausflugsziele ab Cartagena. Das Wasser ist klarer und kleine Unterkünfte oder Beach Clubs kümmern sich um die Tagesgäste. Wir genossen den Tag auf unserer Insel mit reservierten Beach Betten, einem Mittagessen und Planschen im fast türkisfarbenen Meer. Es fehlte lediglich der Sandstrand. Gegen 15.30 Uhr ging es zurück nach Cartagena und wir konnten nun unsere Zimmer im Hotel „Simon Bolivar“ beziehen. Das Hotel machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck: relativ zentral gelegen in einem typisch für Cartagena kolonialen Gebäude, ein überdachter Innenhof, auf dem sich ringsherum die Zimmer auf mehreren Stockwerken verteilen. Zudem punktet das Hotel mit einer Dachterrasse samt Pool. Die Zimmer hingegen waren leider etwas veraltet.

Am Abend hatten wir ein besonderes Dinner - Erlebnis, welches im Frauen - Gefängnis stattfand. Eine berühmte kolumbianische Schauspielerin hatte einst das Projekt ins Leben gerufen und die Häftlinge werden von Gourmetköchen geschult, sodass Sie im Restaurant mit eleganten Speisen tätig sein dürfen. Man konnte die eingesperrten Frauen bei Ihrer Arbeit hinter der vergitterten Küche beobachten. Ein besonderes Erlebnis, hat aber auch ordentliche Preise!

Am nächsten Morgen besichtigten wir die Festung von Cartagena und unternahmen mit Luis einen historischen Stadtbummel. Der Nachmittag stand uns bis zum Abflug zur freien Verfügung und ich entschied mich, den Stadtstrand von Cartagena zu besuchen. Dieser erinnert ein wenig an die Copacabana in Klein, mit Hochhäusern im Hintergrund, Strandliegen, fliegenden Händlern und Wassersportmöglichkeiten. Nicht schlecht, aber für Karibikverhältnisse nicht der Traum. Am Abend brachte uns ein weiterer Flug zurück nach Bogotá, wo wir eine letzte Nacht verbringen durften. Wir besuchten das berühmte Restaurant „Andres de Res“, welches als „Must See in the World“ deklariert wird. Ein wahnsinnig dekorierter Laden, auf mehreren Stockwerken verteilt, mit dutzenden Bars, Küchen, Showbühne und toll kredenzten (und nicht gerade billigen) Cocktails. Ein gelungener Abschluss unserer tollen Reise!

Großer Dank geht an unseren Tourguide Luis, die spontan auf unsere Wünsche und Ideen eingegangen ist und uns das Land mit guter Laune präsentierte. Man bekam zwar nur einen kleinen Eindruck von Kolumbien, aber dieser sollte ausreichend sein, um Lust auf mehr zu bekommen.

Ein Reisebericht von Martin

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