Memphis Tours

Freitag, 14. Juli 2023

Kolumbien - ¡Bienvenidos a Colombia!

Kolumbien ist behaftet mit vielen negativen Vorurteilen und es kommt immer wieder die Frage auf: Kolumbien? Ist das nicht gefährlich?

Es ist Zeit, diesem tollen und auch abwechslungsreichen Reiseland eine Chance zu geben und die Vorurteile endlich aus dem Weg zu räumen!

Nach einer wundervollen Reise ist man völlig fasziniert von Kolumbien und vor allem von seinen Bewohnern.

Die Kolumbianer sind sehr herzlich und freuen sich über jeden Besucher, dem Sie Ihr tolles Heimatland zeigen dürfen.

Wenn nur das Problem mit den Drogen nicht wäre… Diese wurden uns in Form von beispielsweise frischen Avocados, Limonada de Coco und Mangos mit Salz (ja, das schmeckt!) fast täglich verabreicht.

Kolumbien hat aber nicht nur kulinarisch viel zu bieten, sondern auch schöne bergige Landschaften, lebhafte Städte, karibische Strände und alte Kolonialbauten.

Bogotá

Unser erstes Anlaufziel war die Hauptstadt Bogotá, welche wir nach knapp zwölf Stunden mit direktem Lufthansa - Flug ab Frankfurt erreichten.

Wie bekommt man am besten einen Überblick über eine Stadt mit knapp acht Millionen Einwohnern?

Man steigt zuerst einmal auf einen Berg und schaut sich das Ganze von oben an. Der „Hausberg“ Monserrate kann zu Fuß bestiegen werden oder man fährt mit der Zahnradbahn oder der Seilbahn.

Auf einer Höhe von 2.640 Metern, auf der Bogotá liegt, und nach einem zwölfstündigen Flug, sah es mit unserer Fitness nicht ganz so gut aus. Daher entschieden wir uns, den Hausberg Monserrate mit der Funicular, einer Zahnradbahn, zu erklimmen.

Hierbei fährt man in der kleinen Kabine fast senkrecht bis zum Gipfel und kann den tollen Ausblick, den man auf den Gipfel haben wird, schon erahnen.

In der Anlage befindet sich auch die Pilgerstätte „Santuario de Monserrate“ sowie Restaurants und Cafés, in denen man die herrliche Atmosphäre genießen kann.

Zurück in den Trubel der Großstadt fuhren wir mit der Gondel, die auch noch einmal einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt bot und außerdem ein ganz schönes Tempo hinlegte.

Zu empfehlen ist auch die Graffiti Tour in Bogotá, auf welcher man auf der einen Seite schon einen guten Überblick über die Stadt erhält, auf der anderen Seite zugleich die unglaubliche Straßenkunst bewundern kann. Voller Staunen erblickten wir Kunstwerke in abgelegenen Gassen, die man eigentlich eher in den Museen dieser Welt erwartet hätte.

Außerdem empfehlenswert ist ein Spaziergang durch die Altstadt La Candelaria mit den kleinen, bunten Gassen.

Armenia und der Kaffee

Am späten Nachmittag ging es dann auch schon weiter nach Armenia in die Kaffeeregion.

Der Flug dauerte nur knapp eine halbe Stunde. Wir übernachteten in einer kleinen, bunten Hacienda, welche ganz typisch für diese Region ist.

Ein kompletter Gegensatz zur quirligen Stadt Bogotá.

Den nächsten Tag verbrachten wir auf einer Kaffeeplantage, auf der wir alles von der Geschichte über die Ernte bis hin zum Röstverfahren des Kaffees lernten. Interessant war vor allem, dass die Kolumbianer selbst ihren guten Kaffee gar nicht trinken, sondern dieser vorrangig für den Export bestimmt ist.

Gut für uns, denn wir durften die leckere Bohne in großen Mengen mit nach Hause nehmen und nach der Tour in Erinnerungen schwelgend genießen.

Salento und das Valle de Cocora

Am darauffolgenden Tag fuhren wir knapp eine Stunde weiter nach Salento. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Salento ist ein 4.000 - Einwohner - Dorf mit unglaublich schönen bunten Häuschen. Auf dem alten Marktplatz standen viele alte Jeeps, die sogenannten Willys. Auch wir quetschten uns auf dieses Gefährt und ließen uns, den Wind durch die Haare wehend, ins Valle de Cocora bringen.

Das Valle de Cocora ist berühmt für seine riesigen Wachspalmen, welche mit bis zu 50 Metern zu den größten der Welt zählen.

Schon von unserem Willy aus konnten wir die schöne Natur bestaunen - links befanden sich Hänge mit Avocado - Plantagen, rechts konnten wir schon einige der großen Wachspalmen sehen.

Das ganze Tal liegt unter einem leichten Nebelschleier, was eine schöne mystische Atmosphäre schafft.

Unsere Wanderung dauerte knapp zwei Stunden, in denen wir, an den Palmen vorbei, durch den Nebelwald gingen. Je höher wir kamen, desto dichter wurde der Nebel und es fing immer stärker an zu regnen. Doch die Umgebung und die Einzigartigkeit des Tals ließen den Regen vergessen.

Klitschnass ging es dann im Willy zurück nach Salento – es war Zeit für Tejo!

Tejo ist der explosive Volkssport Kolumbiens. Bei diesem Spiel versucht man, den „Tejo“, eine runde Scheibe aus Eisen, in einen nur knapp 15 Zentimeter großen Metallring zu werfen. Dieser liegt im Zentrum eines Lehmkastens. Am Rande des Ringes liegen vier Papiertaschen, welche mit Schwarzpulver gefüllt sind und bei Aufprall des Tejos explodieren.
Wie man sich also vorstellen kann, eine sehr laute, aber auch lustige Angelegenheit, die man in Kolumbien nicht verpassen darf.

Medellín

Von Salento aus fuhren wir dann mit dem Bus in 8 - 9 Stunden nach Medellín. Die einstige Drogenhauptstadt und Sitz Pablo Escobars ist inzwischen eine der fortschrittlichsten Städte Lateinamerikas.

Medellín sollte allein durch seine Lage schon ein Touristenmagnet sein: Inmitten des Aburrá - Tals sind die Temperaturen das ganze Jahr über mild, daher hat Medellín auch den Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“.

Nach dem Nebel und Regen in Salento war die sonnige Stadt eine willkommene Abwechslung!

Unsere Reise führte uns nun mit der Seilbahn hoch in die bunte Comuna 13, einer der früheren Problembezirke der Stadt. Der Wandel von Drogen und Gewalt zu Lebensfreude und Herzlichkeit lässt sich hier am besten beobachten. In den 80er Jahren herrschte hier das Medellín - Kartell und nach dem Tod Pablo Escobars übernahmen die Guerilla - Milizen die Gegend. Erst im Oktober 2002 setzte das Militär zu einem Gegenschlag an und durchkämmte den kompletten Bezirk. Viele Menschen starben bei der sogenannten Operation Orion, leider auch viele Zivilisten.

Als Symbol für das Weinen um die Getöteten gibt es heute Graffitis mit Elefanten und weißen Flaggen. Wir liefen genau durch die Gassen, in denen die blutigen Kämpfe stattfanden und können es gar nicht mit dem verbinden, was wir dort zu sehen bekommen.

Kinder spielten auf den Straßen, alle Menschen waren fröhlich und nett, niemand hatte mehr Angst, auf die Straße zu gehen. Die Menschen dort sind so unglaublich offen und freuen sich sehr, dass endlich Touristen in die Gegend kommen.

Der Weg in die Comuna 13 ist heute auch ganz leicht möglich, da vor ein paar Jahren die höheren Ebenen mit Rolltreppen miteinander verbunden wurden. Hinzu kommen die wunderschön bemalten Wände und Häuser, welche bei einem großen Graffiti Projekt der Stadt von Jugendlichen bemalt wurden. Wobei man hier nicht von üblichen Graffitis sprechen kann, sondern von wirklich tollen Kunstwerken mit großer Bedeutung für die ganze Comuna 13. Unser Guide, selbst einer der Künstler, wurde im ganzen Ort gefeiert wie ein Star, was bei den von ihm geschaffenen Werken auch kein Wunder ist.

Ich würde sagen, unser Besuch der Comuna 13 hat endgültig alle Vorurteile beseitigt.

Cartagena

Letzte Station unserer Reise war Cartagena. Angekommen in den Tropen mit 35 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit ging es direkt gen Wasser.

Mit einem kleinen Schnellboot fuhren wir in einer Stunde zu den Rosario Inseln, wo wir den ganzen Tag auf einer privaten Insel verbrachten und das wunderschöne kristallklare Wasser genießen oder an einem Schnorchelausflug teilnehmen konnten, um die farbenfrohe Unterwasserwelt zu erkunden.

Am nächsten Tag besuchten wir das Castell San Felipe, eine riesige, von den Spaniern gebaute Befestigungsanlage. Hier erfuhren wir Vieles über die Geschichte der Verteidigung der Stadt und dabei konnten wir durch alte Geheimgänge gehen. Oben angekommen, genossen wir den gigantischen Blick über die Stadt.

Das Highlight Cartagenas ist aber sicherlich die Altstadt mit den bunten Häusern aus der Kolonialzeit und den verschnörkelten Balkonen mit schönen Blumen.

Hier tickten die Uhren deutlich langsamer, man passte sich schnell dem Rhythmus der Stadt an und wir schlenderten durch die kleinen verwinkelten Gassen, bestaunten die restaurierten Kirchen und tranken Kaffee auf einem der Plazas.

Ein weiteres Highlight waren die freilebenden Faultiere im Parque del Centenario.

Blickt man Richtung Süden, sieht man eine kleine Landzunge mit vielen Hochhäusern, auch das moderne Cartagena genannt. Wüsste man es nicht besser, so würde man denken, man befindet sich gerade in Miami.

Den Abend ließen wir dann im bekannten Cafe del Mar ausklingen, welches sich auf der Stadtmauer befindet. Hier kann man während eines leckeren Cocktails den Sonnenuntergang genießen.

Für ein ganz besonderes Abendessen muss man unbedingt ins Restaurante Interno. Dieses ist in einem kleinen Hof, angeschlossen an das Frauengefängnis. Die Insassinnen bedienen und kochen dort, das Essen ist ausgezeichnet. Inspiriert wurde Interno durch das Restaurant InGalera im Gefängnis von Mailand. Es dient dazu, dass die Frauen ein neues Handwerk lernen und ihre Würde wieder erlangen. Wir genossen ein tolles Essen und hatten einen schönen, unvergesslichen Abend. Die Nacht zum Tag machen kann man in einer der zahlreichen Salsa - Bars. Die Stimmung in Cartagena macht sicherlich aus jedem einen guten Tänzer.

Und somit endete unsere Reise mit dem Rückflug über Bogotá nach Frankfurt.

Mein Fazit: Kolumbien bietet für Jeden etwas und ist auf jeden Fall eine Reise wert! Die Menschen sind so herzlich und nett zu Touristen, dass man gar nicht anders kann als sich in das Land zu verlieben!

Also ¡Hasta pronto en Colombia!

Ein Reisebericht von Ramona Kleinen

Donnerstag, 13. Juli 2023

Kolumbien - „Tranquilo – Nehmen Sie sich Zeit“

Kolumbien – das wohl vielfältigste Land Südamerikas, indem man zeitlich flexibel sein und eine gewisse Leichtigkeit mitbringen sollte. Alles geht geruhsam zu, die Einheimischen selbst drängen einen zur Gemütlichkeit und sind immer aufgeschlossen. "Tranquilo – langsam, nehmen Sie sich Zeit” lautet ihre Devise. Mit einigen Spanisch - Grundkenntnissen wird jeder Gast herzlich empfangen. Nur der Verkehr scheint hektisch und laut.

Hauptstadt Bogotá

Unsere Reise begann in Bogotá, der Hauptstadt des Landes. Die Einheimischen präsentierten stolz während einer dreistündigen Citytour ihre Stadt. Ebenso während einer interessanten Graffititour. Durch genauere Betrachtung der Graffitis erfährt man viel über die Proteste, die im Land stattfinden und oftmals in kunstvoll angefertigten Graffitis zum Ausdruck gebracht werden. Es gibt eine sehr große „Graffiti - Community“, welche sogar Künstler aus der ganzen Welt aufmerksam werden lässt. Oft haben die Künstler auch die Erlaubnis der Hausbesitzer, um das Straßenbild zu verschönern. Beide Touren starten zweimal täglich vom „Platz der Zeitung” und sind kostenfrei, wobei sich die Guides natürlich über ein Trinkgeld als Anerkennung freuen. Wenn Sie genügend Zeit haben, lohnt sich auch der Besuch auf dem Berg Monserrate. Man kann 1.000 Stufen den Berg hinauf laufen oder für umgerechnet circa acht Euro mit der Seilbahn hinauf und einer Gondel hinunter fahren. Von oben genießt man, bei gutem Wetter, eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, die ihre vollen Ausmaße zeigt. Aber Vorsicht: die Luft auf 3.600 Metern Höhe ist recht dünn.

Besuch der Kaffeeregion Kolumbiens – Kaffeeplantage Recuca

Am frühen Abend flogen wir nach Armenia in die Kaffeeanbauregion und verbrachten hier zwei Nächte in einer Hacienda. Am Morgen nach unserer Ankunft kamen wir in den Genuss, in der Kleinstadt Barcelona, die Kaffeeplantage Recuca kennenzulernen. Hier nahmen wir an einer interessanten und unterhaltsamen Führung teil und erfuhren unter anderem, dass der beste in Kolumbien angebaute Kaffee grundsätzlich in den Export geht und die Kolumbianer selbst nur zweite oder dritte Wahl verköstigen. Sehr schade, da der Kaffee wirklich hervorragend ist. Wir durften selbst Kaffee ernten und bekamen die weitere Herstellung erklärt. Den restlichen Tag ließen wir gemütlich in unserer Hacienda ausklingen.

Salento & Cocora Tal

Am nächsten Tag führte uns eine circa einstündige Busfahrt zu unserem Ziel Salento, ein kleines Städtchen mit bunten Häusern im typisch spanischen Kolonialstil. Es gibt eine lange Hauptstraße, in der sich kleine Lädchen und Kunsthandwerkstätten aneinanderreihen und die von einem Aussichtspunkt zum zentralen kleinen Marktplatz mit typischer Kirche führt. Salento liegt beim Cocora Tal, das für den kolumbianischen "Nationalbaum", die Wachspalme, die bis zu 250 Jahre alt werden kann, bekannt ist. Hier kann man verschiedene Wanderungen mit Guide unternehmen. Man fährt vom Marktplatz mit offenen Jeeps ca. 20 Minuten ins Tal und kann dieses zu Fuß oder auf einem Pferd erkunden. Aufgrund der Lage handelt es sich um einen Nebelwald, welcher die Landschaft ein wenig mystisch erscheinen lässt, wenn der Nebel aufkommt. Auch eine Regenjacke ist für den Ausflug ganz praktisch, da man jederzeit von einem Schauer überrascht werden kann. Im Anschluss an unsere Wanderung haben wir die Spezialität des Ortes, „Gebratener Fisch“, verköstigt.

Medellín & "Comuna 13"

Unsere Reise führt uns weiter nach Medellín. Wir sahen eine atemberaubend schöne, grüne Landschaft. Obwohl wir nur knapp 250 Kilometer zurücklegen mussten, waren wir etwa acht Stunden unterwegs, da diese Strecke sich durch ein Gebirge zieht. Am Nachmittag kamen wir dann in Medellín, der zweitgrößten Stadt des Landes, an. Es ist auch die einzige Stadt, die über ein Metrosystem verfügt, das die verschiedenen Stadtteile miteinander verbindet. Auch Medellín, eine wichtige Industriestadt, ist von Bergen umgeben. Am nächsten Morgen nutzten auch wir die Metro und Seilbahn, um mit dem bekanntesten Graffitikünstler Kolumbiens – Chota – die „Comuna 13“ zu besuchen. „Comuna 13“ ist eines der am dichtesten bevölkerten Armutsviertel der Stadt, das in den 80er - und Anfang der 90er -Jahre unter der Brutalität der Kartelle und deren Machtkämpfe zu leiden hatte. Chota führte uns durch das Viertel und erzählte uns von den Veränderungen in der heutigen Zeit. Noch immer sind viele Bewohner arm, aber die Menschen denken positiv und sind zuversichtlich, nachdem die Kartelle nicht mehr da sind. Es wurden innerhalb der „Comuna 13“, die am Hang liegt, verschiedene Erleichterungen für die Bewohner errichtet. Neue Seilbahnverbindungen und Rolltreppen haben Medellín zu einem Sprung nach vorne verholfen. Im gesamten Viertel sind bunte Graffiti verteilt, um auch Farbe in das Leben der Anwohner zu bringen. Eine sehr beeindruckende Tour, die zum Nachdenken und besseren Verständnis für Land und Leute anregt.

Karibikflair in Cartagena

Am nächsten Morgen flogen wir recht früh weiter zur karibischen Küste Kolumbiens nach Cartagena. Hier herrschen ganz andere Temperaturen und schon beim Anflug erblickt man eine Mischung aus Moderne und dem “alten” Charme der Altstadt im Kolonialstil. Bevor wir die Stadt eingehender erkundeten, unternahmen wir allerdings erst einmal einen Ausflug zum Strand.

Mit dem Speedboot fuhren wir ca. eine Stunde auf die vorgelagerte Insel “Isla de Rosario” mit Privatstrand. Unterwegs sahen wir sogar ein paar Delfine. Die Stadtstrände in Cartagena sind zwar lang, aber nicht wirklich schön, zudem wird man im Minutentakt von Verkäufern angesprochen. Der Ausflug zur „Isla de Rosario“ ist eine willkommene Abwechslung und kostet umgerechnet ca. 50 Euro. Es sind bereits ein alkoholfreier Begrüßungsdrink, eine Liege oder ein Sonnenbett sowie ein leckeres, von Einheimischen zubereitetes Mittagessen inklusive. Für circa zehn Euro habe ich mit zwei Kollegen einen einstündigen Schnorchelausflug zu einem vorgelagerten Riff unternommen, um ein wenig bunte Unterwasserwelt zu sehen. Der Ausflug war nicht spektakulär, aber ein paar Exoten habe ich dennoch gesehen.

Am späten Mittag hieß es, Abschied vom Strand zu nehmen, um die Stadt zu erkunden. Der bekannteste Spot am Abend in Cartagena ist das “Café del Mar“, mitten auf der Festungsmauer. Bei chilliger Musik und einem Cocktail genießen die Touristen und Einheimischen den Sonnenuntergang mit Blick auf das karibische Meer und die moderne Skyline. Ein weiteres besonderes Erlebnis zum Abendessen in Cartagena ist das Restaurant “Interno” im Frauengefängnis, mitten in der Altstadt gelegen. Die Insassen kochen und bedienen die Gäste. Der Erlös wird für Matratzen und Ventilatoren genutzt, um sich ein paar Annehmlichkeiten während der Haftzeit zu verschaffen. Das Essen ist recht gut und nicht zu teuer. Im Menü ist ein sehr empfehlenswerter, selbstgemachter Fruchtsaft enthalten.

Am nächsten Morgen lernten wir die Stadt während einer Stadtrundfahrt näher kennen und erfuhren mehr über ihre Geschichte. Die koloniale Altstadt bietet unzählige historische Bauten. Wir besuchten auch die beeindruckende Festung San Filipe, die einen großartigen Blick auf die Stadt und das karibische Meer bietet. Am Nachmittag nutzten wir die Zeit, noch einmal durch die kleinen Gassen zu schlendern und das Treiben auf der Straße zu beobachten. Oft sieht man Pferdekutschen durch die Straßen fahren. Cartagena war die touristischste Stadt auf unserer Tour, überzeugt jedoch durch seine gelungene Mischung aus Kolonialstil und Moderne. Auch das angenehme Klima und die Lage am karibischen Meer verleiten dazu, sich auf der Festungsmauer niederzulassen und die Seele baumeln zu lassen. Nach nur anderthalb Tagen Aufenthalt in Cartagena reisten wir wieder per Flug zurück nach Bogotá. Einen letzten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt des Landes mit ein wenig Shopping und einem Spaziergang durch die Altstadt und dann hieß es schon, Abschied von Kolumbien zu nehmen, einem sehr vielfältigen Land. 

Fazit: Es gibt noch so viel mehr zu sehen als das, was wir erlebt haben und ich bin sicher, ich komme wieder. Kolumbien wird aufgrund seiner Vergangenheit oft falsch eingeschätzt und ist in vielerlei Hinsicht noch recht ursprünglich! Noch ein kleiner Tipp zu Essen und Getränke in Kolumbien: Oft waren die Restaurants, die von außen einen eher unscheinbaren Eindruck erweckt haben, die besten! Auch die Cocktails sind recht gut, wobei  “einheimische”, selbstgemachte Fruchtcocktails ohne Alkohol sehr lecker und vor allem sehr erfrischend sind. Oft kann man gut und günstig Essen gehen. Am besten darauf achten, wohin die Einheimischen gehen! Gerne geben sie Tipps, wenn man ein wenig Spanisch spricht.

Ein Reisebericht von Tatjana Gorwatt

Mittwoch, 12. Juli 2023

Ecuador - Quito, Dschungel und Galápagos - Inseln

Wir landeten in Quito am Internationalen Flughafen. Der Flughafen liegt ca. 15 km außerhalb von Quito, weshalb wir etwa eine Stunde unterwegs waren, um zu unserem Hotel zu gelangen. Deshalb waren wir froh, dass Taxipreise vom Flughafen in die Stadt Festpreise waren und wir nicht verhandelt werden mussten. Die Straße vom Flughafen war in einem super Zustand. Das ließ zwar nach ein paar Kilometern nach und es war eine abwechslungsreiche Fahrt. 

Angekommen im Hotel Silberstein wurde es schon dunkel und so bezogen wir unser kleines, ansprechendes Hotelzimmer und gingen anschließend zur Rezeption, um nach einer Restaurantempfehlung zu fragen. Das Personal war superlieb und begleitete uns wie selbstverständlich in das belebte Zentrum des Viertels, zeigte uns den Geldautomaten und lieferte uns an einem mexikanischen Restaurant ab. Der Laden war toll und von der Dachterrasse hatten wir eine gute Aussicht auf das nächtliche Gewimmel. Es gab was Leckers zu essen und dazu eine "Michelada". Das Getränk hatten wir am Nachbartisch entdeckt und gleich bestellt. Es bestand aus Bier mit Fanta, Tabasco, Limone und einem Salzrand am Glas. Nach dem Essen gingen wir ohne Umweg direkt zurück zum Hotel und fielen dort völlig erledigt von diesem Tag mit einer langen Anreise ins Bett.

Hauptstadt Quito, Mitad del Mundo & Vulkankrater

Unser Frühstück wurde uns auf der Dachterrasse serviert. Wir hatten das Glück, einen lieben Menschen in Quito zu kennen, der uns für den Tag begleitete und mit dem wir die Stadt entdecken konnten. 

Die Hauptstadt von Ecuador liegt 20 Kilometer südlich des Äquators in einem 2.850 m hohen Becken der Anden und ist somit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Und gleich zuerst ging es noch höher hinaus. Mit der Seilbahn "TelefériQo" fuhren wir auf den Pichincha auf 4.100 m Höhe und hatten eine fantastische  Aussicht auf die Stadt.  

Danach ging es quer durch Stadt und hinaus zu einem Vulkankegel. Dort haben wir im Hotel El Crater zu Mittag gegessen. Dicke Wolken zogen in den Vulkankegel, sodass wir leider nur ein paar Minuten in den Krater schauen konnten. Nach dem Essen fuhren wir zum Äquator - Denkmal. Ein beliebtes Ausflugziel mit vielen Shopping - Möglichkeiten.

Als wir wieder in Quito ankamen, wurde es langsam dunkel und wir schauten uns das Centro Historico an. Der historische Stadtbereich aus der spanischen Kolonialzeit gehört zum UNESCO - Weltkulturerbe. Wir sahen die Plaza de la Independencia, die Plaza San Francisco, das Theater und die vielen Kirchen. In der Calle Ronda tranken wir bei Live - Musik "Canelazos" – ein warmes Getränk aus Zuckerrohr und Zimt. Sehr lecker! Zum Abschluss fuhren wir zu einem Restaurant, das auf einem Hügel über der Stadt lag. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick über die romantisch beleuchtete Altstadt und glitzernde Metropole bis zu den umrahmenden Bergen.

Lago Agrio & Laguna Grande

Das Taxi zum Flughafen war für 6:45 Uhr bestellt. Trotz starkem Verkehr schafften wir es pünktlich zum Flughafen. Wir flogen in den Dschungel. Der Flug dauerte nur 35 Minuten, aber wir hatten einen tollen Blick auf die schneebedeckten Vulkane.

In Lago Agrio wurden wir abgeholt. Nach drei Stunden Autofahrt kamen wir dann an der Bootsstation an und trafen unseren Guide. Das “Vögelchen” – sein Spitzname – konnte sehr gut Vogelstimmen imitieren.

Die Bootsfahrt in das Naturreservat Cuyabeno dauerte dann nochmal etwa drei Stunden. Gleich zu Beginn sahen wir einen Eisvogel. Später folgten schwarze Tamarins, Kapuzineräffchen, ein kleiner Tukanito, Kormorane und ein Schlangenhalsreiher. 
Nach einer langen Fahrt erreichten wir die Laguna Grande und wurden von Affenbanden begrüßt. Die Wasserstände der Lagune sind unterschiedlich. Die Bäume stehen unter Wasser bis zur Trockenzeit, die so langsam einsetzte. Es sah aus wie in einem Zauberwald. Ein besonderes Highlight war eine Anakonda, die sich auf einem Baum sonnte. Kurz bevor wir die Lodge erreichten, erspähten wir ein Dreizehenfaultier. 

Tapir Lodge im Dschungel

Die Tapir Lodge gehörte uns – neben unserem Guide, dem Koch und dem scheuen Zimmermädchen – ganz allein. Wir wohnten im obersten Stock des Baumhauses, luftig und rustikal, mit Blick auf den Fluss. Unser erstes Abendessen ließ uns lächeln. Unser kleiner Koch "Kaninchen" war ein Faktotum. Ein bisschen wie in "Dinner for one". Er servierte breitbeinig, wortkarg und mit einem schiefen Lächeln – aber sein Essen schmeckte richtig gut.

Wir haben ganz wunderbar geschlafen – nur Dschungelgeräusche. Zum Frühstück gab es frische Früchte, Käse und Toast. Dann suchten wir uns Gummistiefel und stiefelten in den Urwald. 

Es war eine Wanderung mit einigen Hindernissen, auf der wir reißende Bäche und umgestürzte Bäume überquerten und nach Pfeilfröschen Ausschau hielten. Unser Guide unterstützte  uns bei unserer Suche. An einem Baum gab es Ameisen, die wir gegessen haben. Die schmeckten nach Zitrone. Kleiner Proteinsnack. 

Gegen Mittag waren wir wieder in der Lodge zurück. Allerdings von oben bis unten schlammbedeckt. Also schnell duschen und zum Mittagessen. Danach wuschen wir unsere Klamotten im Fluss. Die Schmetterlinge mochten den Geruch des Waschmittels und flatterten um uns herum. Bezaubernd.

Der Nachmittag war entspannt. Wir haben am Fluss gesessen und die wunderbare Dschungelkulisse genossen. 

In der Nacht hat es wie aus Eimern gegossen. Alles war sehr schlammig und der Pegelstand des Flusses gleich zwei Meter höher. Viel Schlamm, also ab ins Boot. Nach einer kurzen Fahrt flussaufwärts haben wir Flussdelfine gesehen. Die spielten „Katz und Maus“ mit uns und schwammen ständig in die Gegenrichtung.

Weiter ging es Richtung Lagune. Auf dem Weg sahen wir Tukane, unsere weiß - schwarz gefiederten Freunde mit gelbem Schnabel und sogar Wasserschildkröten. Die waren in einem Galeriewald mitten im Wasser. Das war wie in einem Märchen! Dann gab es auch noch Gelbbrustaras. Zusätzlich zu unserem Motorboot hatten wir heute auch ein Kanu dabei, sodass wir zwischendurch auch paddeln konnten. In den Mangroven suchten wir nach Riesenottern und Kaimanen. Die Echsen haben wir zwar gehört, aber nicht gesehen. Auf dem Rückweg statteten wir unserer Anakonda noch einen Besuch ab. Nach dem Mittag machten wir erstmal schön Siesta.

Gegen 16:30 Uhr sind wir dann erneut los. Ganz in der Nähe der Lodge sahen wir ganz kleine Langnasenfledermäuse hängen. Niedlich! Kurz darauf mussten wir unsere Fahrt abbrechen, weil es heftig zu regnen anfing. Also machten wir es uns in unserem Baumhaus schön gemütlich. Nach dem Abendessen ging es wieder und wir sind zu einer Nachtfahrt  aufgebrochen. Das war ziemlich spannend. Wir schauten nach leuchtenden Augen im Wasser und auf den Bäumen. Die roten Augen gehörten zu den sehr scheuen Kaimanen und die gelben Augen zu den nachtaktiven Affen. 

Noch ein letztes Mal früh aufstehen, um auf dem Fluss Vögel zu beobachten. Danach gab es Frühstück und wir mussten packen. Gegen 9:30 Uhr fuhren wir mit unseren Boot los. Der lange Weg zurück über Lago Agrio nach Quito und zurück zu unserem Hotel. 

Anreise auf die Galápagos - Inseln - Baltra & Santa Cruz 

Um 06:00 Uhr war der Transfer angekündigt. Wir flogen über Guayacil nach Baltra (Galápagos). Dort zahlten wir die 100 US$ Nationalparkgebühr und wurden von unserem Guide abgeholt.

Nach einer kurzen Fahrt zum Pier, wurden wir mit den Schlauchbooten zu unserem neuen Zuhause, dem Katamaran Anahi, gefahren. Am Pier wurden wir bereits von zwei neugierigen Seelöwen empfangen. Ein brauner Pelikan, Meerechsen und Fregattvögel gesellten sich dazu. An Bord des Katamarans angekommen, gab es ein kurzes Briefing und ein paar Erfrischungen. Dann ging es los.

Nach kurzer Fahrt kamen wir am Bachas Beach an. Wir spazierten am langen Strand und entdeckten viele rote Klippenkrabben, Meerechsen, Fregattvögel und Pelikane. Am Strand haben Meeresschildkröten ihre Eier vergaben. Die Nester waren abgesperrt, sodass man sie nicht versehentlich zerstören konnte. Auf einmal sahen wir einen großen Hai in Strandnähe. Hinter den Dünen gab es mehrere Seen, wo wir Schwarznackenstelzenläufer und Bahamaenten beobachten konnten. Eine Lavamöwe flog uns auch noch über den Weg. Faszinierend – kein Tier hat irgendein Fluchtverhalten gezeigt. Ein kleiner Goldwaldsänger entzückte uns mit einem hübschen Gefieder. Kleiner Poser! Im seichten Wasser drehten Rochen ihre Runden.

Für den ersten kleinen Landgang – sehr eindrucksvoll!

Zurück an Bord konnten wir unseren wunderbaren Katamaran für uns entdecken. Für einen Katamaran waren die acht Kabinen sehr großzügig geschnitten. Wir hatten Platz und das allertollste: Große Fenster, die wir bei Nacht offen lassen konnten, sodass wir mit einer leichten Brise perfekt schlafen konnten.

Insel Genovesa

Die Insel Genovesa stand ganz oben auf unserer Wunschliste. Die hufeisenförmige Insel hat eine vulkanische Kaldera, deren Wand eingestürzt ist. An der Bruchstelle hat sich die Darwin Bucht umgeben von Klippen geformt. Genovesa liegt im nordöstlichsten Teil des Galápagos - Archipels recht weit (ca. 115 km) von den zentralen Inseln entfernt. Die Überfahrt dauerte ca. 8 Stunden über Nacht, aber das was wir sahen, lohnte den Aufwand der längeren Anreise.  

Mit dem Zodiac fuhren wir zur Darwin Bay. Dort spazierten wir erst am Strand und dann auf Lavauntergrund einen traumhaften Küstenwanderweg entlang. Wir kamen kaum voran. Ein Tier - und Vogelparadies! Wir haben so viel gesehen: Gabelschwanzmöwen, Seelöwen, braune und weiße Nazca - Tölpel, Spottdrosseln, Meerechsen, Rotfußtölpel, Fregattvögel (die werden auch die „Piraten der Lüfte“ genannt, weil sie sogar den Artgenossen die Beute aus dem Schnabel klauen), Cayenne - Nachtreiher, Kaktusfinken, Lavamöwen, Regenbrachvogel, Galápagostauben und Rotschnabel - Tropikvogel. Es war einfach nur fantastisch.

Nach zwei Stunden an Land gingen wir schnorcheln. Wir konnten Seelöwen unter Wasser beobachten. Nach dem Mittagessen hatten wir etwas Zeit zum Entspannen. Danach ging es wieder ins Boot. Die Klippen der Caldera entlang, bis zu den Prince Phillips Steps. Dabei sahen wir nicht nur Seelöwen sondern auch die Pelzrobbenseelöwen gesehen.

Als wir die Stufen hochkletterten, haben in den Felsspalten einige Vögel gebrütet. Oben angekommen, erwarteten uns viele Nazca - Tölpel mit ganz vielen Jungen unterschiedlichen Alters. Nazca - Tölpel brüten am Boden und Rotfuß - Tölpel auf den Bäumen. So kann man die Jungen unterscheiden, deren Füße sich noch nicht eingefärbt haben. Auf Genovesa gibt es eine nur hier und auf Santa Cruz vorkommende Eulenart – die Sumpfohreule. Sie lebt in den Lava - Flächen auf einem überschaubaren Gebiet der Insel. Die Eulen sind besonders gut getarnt und an die Umgebung angepasst, dass es fast unmöglich ist, sie zu finden. Da es nachts keine Nahrung für sie gibt, hat sie sich so angepasst, dass sie tagsüber jagt. Wir gaben uns viel Mühe und hatten riesiges Glück: Ganz am Ende der Fläche fanden wir eine Eule in einer Höhle. Total zufrieden liefen wir zurück und entdeckten dann noch eine zweite, sehr fotogene. Wahnsinn! 

Inseln Plaza Sur & Santa Fé

Es war nur eine kurze Fahrt mit dem Schlauchboot und wir waren auf der kleinen Insel Plaza Sur. Schon der erste Blick ließ erkennen, diese kleine Insel ist etwas ganz Besonderes. Bei strahlend blauem Himmel leuchtete die Insel im satten Rot. Dazu viele große Kakteen (Opuntien). Diese sind allerdings nicht bis unten mit Blättern versehen wie die auf den zuvor besuchten Inseln. Auf Plaza Sur wimmelte es von farbenprächtigen Landleguanen – den natürlichen Fressfeinden der Kakteen. 

Es gibt auch Meeresechsen – die unterscheiden sich im Aussehen durch die Nasenform und die Hautfarbe. Landleguane haben längere Nasen und sind gelblicher. Meeresechsen sind dagegen deutlich dunkler. Bei beiden Echsenarten haben die Männchen schöne Rückenkämme.
Neben Echsen gibt es auf der Insel viele Seelöwen, viele junge und ganz junge. Der „Beachmaster“, das stärkste Männchen, kontrolliert seinen Harem. Die unterlegenen Männchen –  „Looser“ – warten in Gruppen, weit ab der Reviere der Beachmaster, auf ihre Chance. Diese Insel ist ein wahrer Farbenrausch. 

Am Nachmittag kamen wir an der Insel Santa Fé an. Vor unserem Landgang waren wir in der Lagune schnorcheln. Dort schwammen wir mit Seelöwen, Weißspitzenhaien, Rochen, Mantas und vielen anderen Fischen.

Vom Zodiac aus sahen wir eine Walmutter mit Baby, die beide sehr ausdauernd gesprungen sind. Pure Lebensfreude! Aber damit nicht genug, es gesellten sich große Delfine zu uns ans Schlauchboot, um uns ein Stück zu begleiten.

Zurück an Bord mussten wir uns schnell umziehen – 30 Minuten später war der nächste Landgang angesetzt.

Wir setzten auf die Insel Santa Fé über und wanderten durch eine Landschaft mit vielen, hohen und sehr alten Feigenkakteen. Es gab dort Exemplare, die um die 200 Jahre alt waren. Auf dieser Insel lebt eine Landleguan - Art, die nur dort vorkommt und nur schwer zu entdecken ist. Wir hatten allerdings Glück und haben einige Tiere zu Gesicht bekommen. Zwei Galápagos - Bussarde saßen ganz in der Nähe unseres Weges und waren kein bisschen von uns beeindruckt. Perfekte Fotomotive.

Inseln San Christóbal & Kickers Rock

Der Strand, an dem wir ankamen, gehörte zur Insel San Christobal. Die Insel ist durch Auffaltung entstanden. Schildvulkane haben viele Ascheschichten, die sich verfestigt und so der Insel ihre Gestalt gegeben haben.

Wir stiegen bis ungefähr zur Hälfte des Vulkans auf und folgten anschließend einem wunderschönen Wanderweg um die eine Inselspitze. Dort gab es ganz herrlich gelbe Macchia - Sträucher und rote Sesuvium - Bodenpflanzen. Dazwischen brüteten Rotfußtölpel. Ein toller Anblick und ein fantastisches Panorama! Nach unserem Aufenthalt in Punta Pitt nahmen wir Kurs auf den Kickers Rock. Die Felseninsel ist sehr bekannt bei Tauchern. Dort gingen wir schnorcheln. Es war relativ kalt und trüb. Am Meeresboden des einen Kanals sahen wir Haie. Ganz besonders beeindruckend waren die vielen Meeresschildkröten, die friedlich mit uns schwammen. Zum Teil wurden wir von bis zu sieben Schildkröten umringt, die schwerelos durch das Wasser schwebten. 

Zurück an Bord mussten wir schnell duschen, ein paar Minuten später wurde das Mittagessen serviert. Gleich danach stand eine Wanderung auf dem Programm. Über große Lava - Steine wanderten wir zu einem Strand, an dem wir Blaufußtölpel mit Jungen und riesige Harems von Seelöwen vorfanden. Da gab es jede Menge zu beobachten. Seelöwenjungen wurden gesäugt, die zum Teil gerade eine Woche alt waren. Auch einen Revierkampf von zwei mächtigen Bullen konnten wir beobachten. Als wir wieder zurück zum Zodiac wollten, war unser Weg von Seelöwen versperrt. Die machten auch keine Anstalten zu gehen. Also liefen wir unseren ursprünglichen Weg wieder zurück. Geht schlimmer!

Am Abend erreichten wir Punta Pitt, wo wir mit den Zodiacs in den kleinen Ort übersetzten und einen schönen Abend hatten.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Minibus zur Schildkrötenaufzuchtstation. Dort werden die nur hier vorkommenden San Christóbal - Landschildkröten nachgezüchtet. Es gab einst mehrere hunderttausend Schildkröten auf dieser Insel, deren Population stark sank. Dank des Schutzprogramms gibt es mittlerweile wieder um die 2.000. Danach ging es zum Süßwassersee El Junco, der einer von fünf Süßwasserseen des Galápagos - Archipels ist. Diese Seen nutzen die Fregattvögel, um zu baden und sich ihr Gefieder zu säubern.

Am Nachmittag ging zum Centro de Interpretation, das die Geschichte und die Probleme der Galápagos - Inseln darstellt. An das Gebäude schloss ein Rundweg mit vielen Säulenkakteen und herrlichen Ausblicken auf die Küste an.

Insel Española

Über Nacht segelten wir nach Punta Suarez auf Española. Zur Abwechslung hatten wir mal wieder eine trockene Landung am Strand. 

Die Insel ist bekannt für ihre Kolonien an Galapágos Albatrossen, die es nur hier gibt. Auf Española brüten sie und ziehen die Jungen auf. Die Albatrosse sind ein halbes Jahr auf dem Meer unterwegs, bis sie zum Brüten das feste Land aufsuchen.

Auf der ältesten Insel des Galápagos - Archipels (ca. vier Millionen Jahre alt) gibt es auch wunderschöne Meeresechsen in den schönsten Rot -, Blau -, und Grün - Tönen. Iguanas sind wechselwarme Taucher und müssen sich zwischen ihren Tauchgängen im Meer in der Sonne aufwärmen. Die Farbe kommt wahrscheinlich von den Algen, die sie fressen. Aber auch drei Bussarde und jede Menge Seelöwen mit ganz vielen Jungen konnten wir beobachten. Nazca - Tölpel haben dort auch gebalzt und gebrütet. Ein toller Vormittag!

Nach einer Siesta an Bord wartete die Gardener Bucht auf uns. Was für ein traumhafter Strand! Türkisfarbenes Wasser und viele Seelöwen mit süßen Jungtieren. Das war einfach nur traumhaft schön und entspannend. Nach einem langen Strandspaziergang entdeckten wir beim Schnorcheln Rochen, Schildkröten und Seeschlangen. 

Insel Floreana

Als wir von der Sonne geweckt wurden, lagen wir vor der Insel Floreana. Nach dem Frühstück stiegen wir ins Schlauchboot und setzten nach Punta Cormorant über. Der Name lässt vermuten, dass es hier Kormorane gibt. Das ist aber ein Irrtum! Früher hatte man Tölpel beim Fischen beobachtet und dachte, es seien Kormorane. Auf dieser Insel gibt es eine kleine Population von Galápagos Pinguinen sowie Flamingos. Davon haben wir jeden der Pinguine gesehen, aber keinen einzigen Flamingo. Auf dieser Insel gibt es auch die schwarzen Mangroven und einen herrlichen Brackwassersee. Der See war sehr malerisch, nur leider ohne Flamingos. Dafür gab es auf der anderen Seite der Insel eine tolle Bucht mit hunderten von jungen Stachelrochen, die sich ganz nah am Strand aufhielten, um Schutz vor den Haien zu suchen. Auch einige Meeresschildkröten patrouillierten am Strand.

Nachmittags ging es zur Teufelskrone, einem der schönsten Schnorchelplätze der Galápagos Inseln. Hier gab es tausende, bunte Fische. Wir schnorchelten durch Unterwasserhöhlen. Traumhaft.

Insel Santa Cruz

Wir fuhren zur Charles Darwin Aufzuchtstation, wo wir noch mehr über die Nachzucht der Riesenschildkröten lernten. Dort werden Schildkröten für vier Inseln nachgezüchtet.

Anschließend hatten wir Freizeit und gingen zum Strand von Tortuga Bay. Ein langer Weg, der sich aber lohnte. Der Weg durch den Park war gesäumt von riesigen Säulen - und Feigenkakteen. Am Strand waren viele Nester der Meeresschildkröten und auch Meeresleguane sonnten sich dort. Wir badeten in einer Lagune.

Der Nachmittag führte uns dann ins Hochland, um frei lebende Elefantenschildkröten zu sehen. Auf den Wiesen, zwischen den Kühen, gab es jede Menge davon. Während unseres Spaziergangs hatten wir leichten Nieselregen. Wir sahen sehr viele Schildkröten und Bäume, die mit Flechten bewachsen waren. Es war wie in einem Märchenwald. Aber die Sache mit dem Regen muss aufhören!

Insel Isabela

Am Morgen kamen wir in Puerto Villamil auf der Südspitze der Insel Isabela an. Die vergleichsweise riesige Insel nimmt mehr als die Hälfte der Galápagos-Landfläche ein. Ihre Entstehung verdankt sie der Verschmelzung von fünf aneinander gereihten, aus dem Ozean ragenden Schildvulkanen, die heute alle noch aktiv sind.

Als Erstes stand die Besteigung des Sierra Negra Vulkans auf dem Programm. Von oben hat man einen tollen Blick in die Caldera, den zweitgrößten Krater der Welt. Gott sei Dank haben sich die Nebelwolken aufgetan, als wir oben ankamen und es erschloss sich ein grandioser Blick auf den Krater.

Unsere Nachmittagstour führte uns zunächst an einen schönen See mit Flamingos, Teichhühnern und Schwarznacken - Stelzenläufern.

Von dort führte uns ein schöner Weg durch Mangroven und Kakteen, wo wir weitere Flamingos sahen, zum Strand. Am Strand konnten wir dann noch einen fantastischen Sonnenuntergang genießen.

Diese Nacht fuhren wir nicht weit, da wir ja vor derselben Insel vor Anker gingen. Die Bucht für unseren Vormittagsausflug hieß Punta Moreno. Mit den Zodiacs fuhren wir einige Felsen an, auf denen sich flugunfähige Kormorane, Pinguine, Seelöwen, Pelikane, Blaufußtölpel, Meeresleguane und Meeresschildkröten tummelten.

Anschließend unternahmen wir einen fantastischen Spaziergang auf Lava mit Blick auf alle Vulkane der Insel Isabela. Pionierpflanzen für die relativ junge Insel sind hier Kakteen, welche die Voraussetzung für weiteres Leben auf der Insel schaffen. Inmitten der Lava gab es natürliche Pools, in denen wir Wasserschildkröten und Weißspitzenhaie sahen. Diese Pools sind ehemalige Magma - Kammern. In einem anderen Pool sahen wir Flamingos. 

Rückkehr zum Schiff und es ging sofort mit Schnorcheln weiter. Dieser Platz war ein Paradies für Grüne Meeresschildkröten. Zu Dutzenden konnten wir sie beim Fressen beobachten.

Nach dem Mittagessen erreichten wir Elisabeth Bay. Diesmal gab es keine Landung, sondern eine Zodiac Safari durch die Mangroven. Das war eine Kinderstube für viele Fische, aber auch Putzerstation für eine Vielzahl an Schildkröten. Besonders toll war es, die Pinguine zu beobachten, wie sie durch das kristallklare Wasser schossen. Pinguine vor Mangroven und Kakteen zu sehen, das gibt es nur hier auf Galápagos. Am genialsten fanden wir aber das Spektakel auf offener See. Da haben sich sämtliche Seevögel wie Tölpel, Pelikane, Fregattvögel und viele weitere wie Pfeile ins Wasser gestürzt um zu fischen. Ein Megaschauspiel. Dann noch eine Zodiac - Fahrt in den Sonnenuntergang – wir fühlten uns wie in einem Bilderbuch.

Inseln Fernandina & Isabela

Wir gingen in Punta Espinoza auf der Insel Fernandina an Land. Fernandina ist die jüngste Insel des Archipels und Heimat unzähliger Meeresechsen, die uns auch direkt begrüßten.

Daneben konnten wir noch Kormorane, Pelikane, endemische Lavaechsen von Fernandina, Bussarde, Schlangen und Seelöwen entdecken. Mal wieder ein Staunen, noch eine spektakulär schöne Insel. Iguanas trugen ihre Revierkämpe aus. Die Krabben sahen einfach super zwischen der schwarzen Lava und den grünen Algen aus. Bussarde warteten auf Beute. In einem fast ausgetrockneten Tümpel sahen wir Krabben, die kleine Fische jagten. In der Lagune daneben haben Seelöwen Babys haben Leguane gejagt. Das war sehr lustig anzusehen. Auf der Lavalandschaft konnte man gut die Lava - Kakteen sehen. Fernandina ist die westlichste und somit vulkanisch aktivste Insel.

Danach ging es raus zum Schnorcheln mit den Meeresleguanen. Wir konnten sie dabei beobachten, wie sie Algen unter Wasser fraßen. Auch ein großer Manta Rochen kreuzte unseren Weg.

Am Nachmittag waren wir wieder auf der Insel Isabela und zwar am Punta Vicente Roca, einem guten Tauchspot. Wir schnappten erneut unsere Schnorchel und schwammen in dieser traumhaften Bucht entlang der Felsen. Dabei sahen wir wieder viele Schildkröten, Kormorane und Pinguine. Auch Seelöwen huschten an uns vorbei.

Durchgefroren, aber glücklich, wurden wir an Bord mit heißem Kakao begrüßt. Ein paar Minuten später waren wir zum Cocktail auf der Brücke eingeladen. Noch eine Äquatorüberquerung. Alle machten Fotos von den Instrumenten, auf denen die Null - Koordinaten zu sehen waren. Der Kapitän fuhr drei Runden, bis alle den richtigen Augenblick für das Foto fanden – nicht 00.002 oder 00.004. Netter Kapitän! Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Sonne an Deck, wo wir schließlich den Sonnenuntergang genossen.

Inseln Santiago & Rabida

Am Morgen kamen wir auf der Insel Santiago in Puerto Egas an und landeten mit den Zodiacs am Strand. Ein Weg führte uns entlang des Meeres über verschiedene Lavaformationen. Dabei konnten wir einen Bussard auf der erfolgreichen Jagd nach einem Meeresleguan beobachten. Nach der Wanderung sind wir direkt vom Strand aus schnorcheln gegangen. Wir hatten gute Sicht und konnten sehr lange mit Seelöwen schwimmen, die gerne auf Tuchfühlung gingen. Auf dem Rückweg mit dem Zodiac sichteten wir dann einen Bryde Wal.

Nachmittags ging es zur Wanderung auf die Insel Rabida. Während der Fahrt mit den Zodiacs sahen wir Pelikane, Tölpel, Noddi - Seeschwalben und Leguane. Die Insel besteht aus rotem Sand. Das ist Eisen und bezeugt den vulkanischen Ursprung. Auf Rabida findet man viele Opuntien. Auf einer saß ein Galápagos - Schopftyrann. Die Insel hat auch einen Brackwassersee, in dem gerade zwei Flamingos nach Nahrung suchten. Am Ufer neben den Flamingos zeigte sich ein toller Rubintyrann. So ein hübscher Vogel. Am Strand stand als Abschiedskommitee ein ganzer Harem Seelöwen Spalier.

Inseln Chinese Hat und Bartolomé

Am Abend waren wir bereits vor Chinese Hat vor Anker gegangen. Deshalb war es wieder eine sehr ruhige Nacht. Am Morgen wurden wir an einem traumhaften Strand auf dem Eiland Chinese Hat abgesetzt. Landschaftlich ist dieses kleine Eiland ein Traum. Seelöwen - Babys zogen uns erneut in ihren Bann. Es gab da einen ganzen Kindergarten. Bussarde, Krabben und Meeresleguane konnten wir auch wieder aus nächster Nähe betrachten.

Unser Schnorchelgang war auch wieder richtig toll. Haie und Pinguine. Dann ist es auch egal, dass das Wasser nur 18°C warm ist. Wo auf der Welt kann man sonst mit Pinguinen schnorcheln?

Am Nachmittag fuhren wir zur Insel Bartolomé. Das ist die drittjüngste Insel des Archipels. Die Landschaft ist mit der des Mondes vergleichbar. Tiquilias sind Pionier - Pflanzen, die dort im dezenten grau auf der roten Landschaft wuchsen. Wenn man über 300 Stufen die Insel hinauf geht, dann hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Insel und den Pinnacle Peak. Vom Aussichtspunkt sahen wir auch eine riesige Schule von Delfinen. Deshalb rannten wir schnell den Berg wieder hinunter, um mit den Zodiacs auf das Meer zu fahren. Es waren hunderte dieser anmutigen Tiere. So viele Delfine auf einem Fleck hatten wir noch nie gesehen. Sie haben regelrecht mit uns gespielt. Links, rechts und besonders gerne direkt vor dem Boot.

Das war ein Feuerwerk der Vitalität und Lebensfreude bis die Sonne unterging. Wunderbar.

Insel North Seymour

Unser letzter Tag im Galápagos - Archipel. Ganz früh aufstehen und zum Sonnenaufgang auf North Seymour anlanden. Auf dieser Insel hofften wir, endlich Fregattvögel mit aufgeblasenem Kehlsack zu finden. Fregattvögel hatten wir ja bereits viele gesehen, auch auf dem Schiff waren sie ständige Begleiter, aber nie mit dem tollen roten Kehlsack, der dem Balzverhalten dient.

Das frühe Aufstehen wurde belohnt! Im wunderbaren, goldenen Morgenlicht erhielten wir unser letztes Geschenk. Balzende Fregattvögel! Wir konnten uns auch ein letztes Mal von Seelöwenbabys mit den zauberhaften Augen verabschieden. Leider konnten wir nicht allzu lange auf der Insel bleiben, da wir unseren Katamaran verlassen mussten. Es gab noch ein letztes Frühstück und dann die Verabschiedung mit der liebgewonnenen Anahi - Familie. Dann ging alles sehr schnell. Transfer mit dem Boot und Bus zum Flughafen in Baltra, einchecken und ab nach Guayaquil und von dort nach Hause. 

Was für eine wunderschöne Reise! 

Ein Reisebericht von Kathrin Dorra

Dienstag, 11. Juli 2023

Italien - Eine kulinarische Reise durch Sizilien

Tauchen Sie ein in die kulinarische Welt Siziliens! Italien ist schon lange für seine tolle Küche bekannt und Sizilien steht diesem nicht nach. Ich habe für Sie 5 Insidertipps für die interessante Insel zusammengetragen. Lassen Sie sich inspirieren!

Erfrischendes Granita in Taormina

Taormina ist einer der beliebtesten Ortschaften im Osten von Sizilien. Bekannt ist Taormina auf Grund des griechisch - römischen Theaters, was einen einzigartigen Blick auf den Ätna beschert. Mit etwas Glück kann man von hier aus, die regelmäßigen Ausbrüche des Vulkans bestaunen.

Die Hauptader des Städtchens verläuft zwischen den zwei Stadttoren, Porta Messina (welche Richtung Norden zeigt) und Porta Catania (welche Richtung Süden zeigt). Inmitten befinden sich viele kleine Boutiquen sowie auch die Piazza IX Aprile (Platz des 9. Aprils) von dem man eine Überagende Aussicht auf das Meer, den Ätna und die Ortschaft Giardini Naxos hat.

Für die Italiener schon lange kein Geheimtipp mehr, dafür aber für die Touristen ist die Bambar. Hier werden Sie noch vom Chef Saro persönlich in Empfang genommen. Bitte stellen Sie sich aber auf lange Wartezeiten ein.

Die Bambar ist berühmt (auch bei den VIPs) für Ihre ausgezeichneten Granitas. Die Granita ist ein gefrorenes Sizilianisches Dessert mit einer Sorbet - ähnlichen Konsistenz. Durch oftmaliges Rühren der eisigen Masse und der Zugabe von frischen Fruchtsirup wird hieraus das leckere Dessert.

Die besten Pistazien der Welt

Die Köche unter uns werden bestimmt schon Mal von der besten Pistazie der Welt gehört haben. Diese kommt aus dem beschaulichen, am Fuße des Ätnas gelegenen Örtchen Bronte.

Die Pistazie hat hier einen sehr hohen Stellenwert, nicht nur arbeitet ein Großteil der Bevölkerung in der Landwirtschaft und ist somit am Pflücken der Nuss beteiligt, sondern die Nuss hat auch ihr ganz eigenes Volksfest.

Unglaublich, nicht wahr? Aber die Qualität dieser Pistazie hat diese Aufmerksamkeit auch verdient.

Man kann diese zum Kochen (Nudeln mit Pisatzien Pesto) oder zum Backen (Pistaziekuchen) verwenden. Sie schmeckt, ob salzig oder süß.

Bronte hat aber auch noch ein bisschen mehr zu bieten. Sie können das Schloss von Bronte oder z.B. auch die Kirche dell`Annunziata (1535 Erbaut) bewundern.

Schokolade aus Modica

Sizilien und Schokolade? Das bringt man nicht sofort miteinander in Verbindung, aber es lohnt sich trotzdem mal genauer hinzuschauen. Ursprünglich war die Schokolade aus Modica eine festtägliche Nachspeise bei den Adelsfamilien, und heute ist sie eine internationale Spezialität.

Die Schokolade wird anders als die Herkömmliche kalt hergestellt und nicht conchiert. Das gibt ihr die Besonderheit nicht so schnell zu schmelzen und man kann noch sehr gut die einzelnen Zuckerstückchen erkennen.

Die Stadt Modica wurde hauptsächlich im barocken Stil erbaut und hat zwei Überflutungen überlebt. Sehenswert sind die Kirche Santa Maria delle Grazie (der Bau blieb bis heute unvollendet) und die Kirche San Pietro mit einem Treppenaufgang, an dem die 12 Figuren der Apostel stehen.

Ohne Tomaten geht in Italien nichts

Italien ist für ihre Küche weltbekannt. Es geht fast nichts ohne die Tomate. Da wundert es einen nicht, dass die Frucht fast überall angebaut wird. Der Erfolg liegt aber an der Sonne. So kommt es, dass die Tomaten aus dem Süden Italiens einen sehr intensiven Geschmack haben. Die Besonderheit der Pachino Tomate liegt an dem leicht süßlichen Fruchtfleisch und der dünnen Haut, was sie leicht zu verarbeiten macht.

Sollten Sie in diese Gegend kommen, dürfen Sie nicht den Ortsteil Marzamemi (am Meer gelegen) missen.

Im Ortszentrum befindet sich eine alte Thunfischfabrik (die Tonnara) eine Neue und eine Alte Kirche, die beide dem Heiligen Franz von Assisi gewidmet sind. Sehenswert ist auch das nahegelegene Naturreservat „Oasi faunistica di Vendicari“. Hier werden Sie einer reichen Tierwelt und Pflanzenwelt begegnen (Stachelschweine, Zugvögel, Kaninchen, Wacholder, Schilf, Zwergpalmen etc.).

Besonderes Ricotta infornata aus Messina

Das Ricotta aus Italien kommt ist klar. Allerdings ist nur wenigen bewusst, dass es hier auch noch in der Herstellung unterschiede gibt. Der klassische Ricotta ist ein Frischkäse aus Schafsmilch, der cremig ist und eine glänzend weiße Farbe hat.

Auf Sizilien, in der Region Messina (in anderen Regionen sieht es schon wieder anders aus), wird der Käse nach ein bis zwei Tagen, nachdem er gesalzen wurde, nochmal in den Ofen geschoben.

Das gibt ihm eine bräunliche Farbe und macht ihn fest. Der Ricotta nimmt dann den Zusatz „infornata“ auf. Dieser wird dann als Parmesanersatz auf z.B. auf der Pasta alla Norma (Nudeln mit Tomatensoße und frittierten Auberginen) gerieben.

Wenn Sie schon Mal in der Region sind, lohnt sich ein kurzer Besuch von Messina. Von dem Hafen haben Sie je nach Wetterlage einen freien Blick auf das italienische Festland. Sie sehen Schiffe vorbeifahren und können die Zugvögel beobachten.

Sehenswert ist außerdem der Dom von Messina, dort befindet sich der Leichnam von König Konrad IV und der Glockenturm mit der größten mechanische Uhr der Welt.

Ein Reisebericht von ?

Sanatoriums - Vacabee - Oasis - Auras