Memphis Tours

Dienstag, 20. Juni 2023

Stopover in Peking & Inselparadies Phuket

Wenn in Deutschland der Winter langsam anbricht, dann wird es Zeit, noch einmal in die Wärme zu fliegen. Nachdem ich im letzten Jahr schon meine ersten Eindrücke in Asien sammeln konnte, sollte es dieses Jahr wieder Richtung Osten gehen.

Bei Stopover - Zielen habe ich selber nie wirklich über Peking nachgedacht. Warum? Das kann ich auch nicht beantworten. So ging es für uns zunächst in die chinesische Hauptstadt und durch die „144 Stunden visafreie Einreise“ entfielen auch etliche aufwendige Visabeschaffungen vor der Reise. Man muss lediglich beim Check - In Bescheid geben, dass man dieses Visum in Anspruch nehmen möchte. Bei der Ankunft muss man dann der Beschilderung folgen und eine Einreisekarte ausfüllen, bevor man das Visum in seinen Pass bekommt und durch die Kontrolle gehen kann.

Unser Gepäck war auch schon da und wir nahmen einen Transfer in die Stadt. Unser Hotel für die nächsten Tage war das Sandalwood Boutique Hotel Beijing, welches in einem Hutong (einem traditionellen Stadtviertel) liegt. Uns gefiel die Ruhe des Hotels und auch das leckere chinesische Frühstück war sehr gut.

Stopover in Peking

Da wir sehr früh im Hotel ankamen, war unser Zimmer noch nicht bezugsfertig. Wir haben trotzdem bereits etwas zum Frühstück bekommen und konnten uns etwas stärken. Unsere Koffer haben wir im Hotel abgestellt und sind losgegangen - vorbei am schönen Houhai See zum Trommel - und Glockenturm. Die beiden Türme stehen gegenüber voneinander und werden durch einen Platz verbunden. Man kann beide über steile Treppen besteigen und hat einen schönen Blick auf die umliegenden Hutongs und die Stadt.

Auf dem Rückweg zum Hotel sind wir durch mehrere kleine Gassen gelaufen und haben uns in einem chinesischen Restaurant eine Kleinigkeit zu essen geholt. Unser Zimmer war nun fertig und wir haben uns zunächst ein wenig ausgeruht, bevor wir zur naheliegenden Bahnhaltestelle liefen, um die Stadt weiter zu erkunden. In Peking mit den U - Bahnen zu fahren ist wirklich unkompliziert. Wir haben uns eine Bahnkarte gekauft und mit 100 Yuan aufgeladen, das hat für 4 Tage vollkommen ausgereicht. Unsere erste Fahrt führte uns zum Himmelstempelpark, welcher sehr weitläufig ist und interessante Gebäude der Ming - Architektur bereithält. Laut dem chinesischen Glauben ist die Erde eckig und der Himmel rund, dies spiegelt sich auch in den Gebäuden (rund) und deren Fundamenten (eckig) wieder. 

Danach ging es für uns zur Wangfujing Street, eine große Einkaufsstraße mit vielen Geschäften und Restaurants. Dort haben wir unseren Abend verbracht, bevor es zurück ins Hotel ging.

Am nächsten Tag sind wir zu Fuß bis zum Beihai Park gelaufen. Dort kann man sich durchaus sehr lange aufhalten und viele Eindrücke sammeln. In dem Park befinden sich rund um den See Tempel und Pavillons, außerdem trifft man hier auf viele Einheimische, die sich dort zum Singen oder Tanzen treffen. Im Süden des Parks kommt man auf die Qiongdao Insel, auf der die weiße Pagode steht zu der man hinaufgehen kann und einen schönen Ausblick auf den ganzen Park hat. 

Weiter in Richtung Süden läuft man einmal an der Verbotenen Stadt vorbei und gelangt zum Tiananmen Platz, dem größten öffentlichen Platz. Angrenzend befindet sich das bekannte Tor des Himmlischen Friedens mit dem Porträt von Mao Zedong, der von dort aus die Volksrepublik bekannt gab. Durch das Tor gelangt man zur Verbotenen Stadt, die über 500 Jahre Residenz der Kaiser war und die größte Palastanlage der Welt ist. Circa die Hälfte der Anlage ist öffentlich zugänglich, jedoch kann man in die Hallen nur hineinschauen und sie nicht betreten. Die wichtigste Halle ist die Halle der höchsten Harmonie mit dem Drachenthron von dem der Kaiser regierte. Direkt hinter dem nördlichen Ausgang der Verbotenen Stadt befindet sich der Jingshan Park, welche aus der aufgeschütteten Erde aus dem Graben der verbotenen Stadt besteht. Von dem Höchsten Punkt hat man einen guten Blick über die Verbotene Stadt und die umliegenden Straßen.

Mein persönliches Highlight erwartete uns am nächsten Tag, und zwar außerhalb der Stadt. 

Mit dem Zug fuhren wir nach Badaling um die Chinesische Mauer zu sehen. Es ist empfehlenswert sich im Voraus über die Zeiten der Züge zu informieren, da man sonst lange warten muss. Auch diesen Zug kann man mit der erworbenen Bahnkarte nutzen und ist in circa 1,5 Stunden am Ziel. Die Mauer erstreckt sich über unendliche Weiten, die man sich kaum vorstellen kann. Wir sind ein gutes Stück über die Mauer gelaufen und konnten alle hundert Meter wieder über mehrere Hügel schauen und weitere Stücke der Mauer erblicken. Es ist einfach erstaunlich, wie weit dieses Bauwerk reicht und man sieht doch immer nur einen kleinen Teil.

Unseren letzten Abend verbrachten wir am Houhai See, dort gibt es viele Restaurants und kleine Geschäfte. Unter anderem kann man hier sehr gut die klassische Pekingente probieren oder andere leckere Gerichte testen.

Bevor es für uns wieder zum Flughafen ging, haben wir uns das Lama Kloster angesehen. Es ist einer der schönsten buddhistischen Tempel und besteht aus vielen Hallen, die man bestaunen kann. In jeder Halle befindet sich eine Buddha Statue, welche in jedem der Gebäude größer ist. Die letzte der Hallen beherbergt den 18 Meter hohen Maitreya - Bodhisattva.

Wenn man in Peking unterwegs ist, sollte man sich immer über die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten informieren. Die meisten Tempel schließen gegen 16 Uhr und vieles ist an einem Montag nicht zugänglich.

Der Airport Express brachte uns sehr unkompliziert wieder zum internationalen Flughafen Pekings und von dort aus nahmen wir die Air China weiter nach Phuket - endlich in die Wärme!

Phukets Norden

Zunächst haben wir 5 Nächte im Norden der Insel im Dewa Phuket Resort & Spa verbracht. 

Das Hotel liegt am Nai Yang Beach mit schönem Sandstrand und wenigen Touristen. Die Nähe zum Flughafen ist dabei kaum zu merken und wir verbrachten ein paar sehr ruhige Tage dort. Direkt an der Straße findet man einen 7 Eleven, um sich mit Getränken oder Snacks für den Abend auf dem Balkon einzudecken. Frische Kokosnuss darf natürlich auch nicht fehlen, diese haben wir uns täglich in einem kleinen lokalen Geschäft direkt gegenüber von unserem Hotel gekauft. Auch frische Früchte findet man an der Straße nicht weit entfernt. Das traditionelle Gericht Pad Thai kam bei unserem Aufenthalt selbstverständlich auch nicht zu kurz. In den Garküchen am Straßenrand findet man immer leckere thailändische Gerichte und das zu einem sehr guten Preis. Da das Dewa Phuket Resort nicht weit vom Flughafen entfernt liegt, haben wir einen Strandspaziergang unternommen um direkt an der Einflugschneise am Strand die Flugzeuge zu sehen.

Ausflugsziele in Phuket

Nachdem wir uns ein paar Tage entspannt haben, sind wir mit unserem Transfer in Richtung Süden aufgebrochen um noch weitere 5 Nächte am Kata Beach zu verbringen. 

Den Transfer haben wir mit einer kleinen Tour verbunden um etwas von der Insel zu sehen. Der erste Stopp war der Rang Hill View Point, von dem man einen Blick über die gesamte Stadt von Phuket bis zum Meer hat. Dort liefen uns auch die ersten kleinen Affen über den Weg, die man beobachten kann aber besser auf seine Sachen aufpasst. Ganz in der Nähe befindet sich der Wat Khao Rang Samakkhitham, eine schöne Tempelanlage mit einem großen Tempelwächter am Eingang und einem goldenen sitzenden Buddha. Weiter fuhren wir in die Stadt hinein, dort kann man schön durch die Straßen spazieren und in den lokalen Geschäften stöbern oder ein leckeres Mittagessen zu sich nehmen. Der nächste Tempel auf unserem Programm war der Wat Chalong, der größte und bekannteste Tempel der Insel. Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden darunter der Haupttempel mit Statuen der verehrten Mönche und ein großer Chedi, der viele Buddha Statuen beherbergt. Diesen kann man besteigen und hat von oben einen guten Blick über die ganze Anlage. Eine weitere Attraktion auf Phuket ist der Big Buddha, welcher auch auf unserer Tour nicht fehlen durfte. Der mit weißem Marmor überzogene Buddha sitzt im Süden der Insel auf dem Nakkerd Hill und thront somit über allem anderen. Von dort hat man zudem einen super Ausblick über die Chalong Bucht auf der einen Seite und über die Wälder im Landesinneren auf der anderen Seite. Für uns ging es mit wunderschönen Ausblicken auf das Meer, viele Buchten und vorgelagerten Inseln weiter. Dazu zählten für uns der Laem Promthep View Point, Windmill View Point und Karon View Point.

Angekommen in Kata ist uns sofort aufgefallen, dass hier deutlich mehr los ist. Für die nächsten Nächte sind wir im Kata Palm Resort & Spa unterkommen und haben uns auch hier sehr wohl gefühlt. An der Straße findet man zahlreiche Restaurants und kleinere Stände an denen man sich etwas zu Essen kaufen kann. Seien es Früchte, Pad Thai, Eis oder Kokosnüsse, hier findet man alles, was das Herz begehrt. Der Strand ist auch nur ein paar hundert Meter entfernt, sodass man sowohl dort als auch am Pool entspannen kann. Wir haben in der Zeit zwei Tage auf einem Tauchboot verbracht und sowohl die Inselwelt als auch die Unterwasserwelt vor Phuket und Phi Phi Island erkundet. Ob Traumhafte Strände, felsige Inseln, bunte Fischschwärme oder Schildkröten, ich kann es nur empfehlen so einen Ausflug zu unternehmen. Für mich war es die erste Erfahrung unter Wasser und ich habe mich sehr gefreut diese gemacht zu haben.

Mit unserem Transfer ging es dann zurück zum Flughafen und Air China brachte uns über Peking wieder in das kalte Deutschland zurück. Es war eine Reise mit vielen Eindrücken und schönen Erlebnissen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Peking ist eine sehr interessante Stadt, hat einiges zu bieten und sollte als Ziel für einen Stopover nicht außen vor gelassen werden. Phuket hat mir mit den schönen Stränden, Tempelanlagen und nicht zuletzt super leckerem Essen sehr gut gefallen und es wird bestimmt nicht meine letzte Reise nach Thailand gewesen sein.

Ein Reisebericht von Jasmin Semp

Montag, 19. Juni 2023

Singapur & Malaysia – Metropolen, Regenwald & Korallenriffe

Es ist schwierig, Malaysia in wenigen Worten zu beschreiben. Für viele, augenblicklich auch für mich, ist Malaysia die große Unbekannte, die im Schatten Thailands liegt…

…doch zunächst brachte uns die Lufthansa nach Singapur.

Stopover in Singapur

Auch mein zweiter Besuch in Singapur war sehr eindrucksvoll. Im Vergleich zu vielen anderen asiatischen Metropolen glänzt Singapur mit ihrer Sauberkeit. Wer achtlos seinen Müll loswird, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.

Wir verbrachten drei Nächte im Mittelklasse - Hotel Park Regis****. Die Zimmer waren etwas kleiner, jedoch immer noch geräumig genug – für einen kurzen Stopover genau das Richtige. Das ausschlaggebendste Verkaufsargument für das Park Regis war, neben dem guten Preis - Leistungs - Verhältnis, die tolle Lage. In nur zwei Gehminuten erreicht man das belebte und beliebte Unterhaltungsviertel „Clarke Quay“ am Singapore River. Hier gönnten wir uns am Abend in einer der unzähligen Bars, Restaurants, Clubs und Diskotheken einen Singapore Sling (Cocktail Klassiker seit 1915). Das Preisniveau in den Restaurants und Bars in Clarke Quay war recht hoch. Wer die Reisekasse schonen möchte, kann gut und günstig in Hawker Center (Garküchen) essen (ca. 3 - 5€/Gericht). Anders als in Thailand unterlaufen Garküchen in Singapur strengen Kontrollen, es kann also alles bedenkenlos verzehrt werden (ohne Gewähr). Empfehlenswert ist z. B. der Telok Ayer Market bzw. Lau Pa Sat. Wer in Singapur is(s)t, sollte unbedingt eines der Black Pepper Beef - oder Chili Crab - Gerichte probieren. Shoppingfreunde kommen auf der Orchard Road voll auf ihre Kosten. Auf Asiens beliebtester Einkaufsmeile reihen sich unzählige Geschäfte und Einkaufszentren namhafter Designer aneinander.

Auf keinen Fall sollte man einen Besuch in „Little India“ auslassen. Der quirlige Stadtteil duftet nach Gewürzen und Räucherstäbchen und orientalische Musik dröhnt aus den bunten Läden (Handeln erwünscht). Auch Chinatown leuchtet in kräftigen Farben. Neben gutem Essen findet man hier jede Menge herrlich kitschiger Souvenirs. Einen Teil des Abends verbrachten wir bei einem Wahrsager/Handleser. Es gehört sicher ein bisschen Aberglaube dazu, aber eine kuriose Erfahrung ist es allemal!

Unseren letzten Tag in Singapur verbrachten wir rund um die Marina Bay. Botanik - Fans sollten unbedingt den „Gardens by the Bay“ besuchen. Direkt nebenan befindet sich eines der wohl berühmtesten Hotels der Welt – das Marina Bay Sands Hotel. Leisten wollten wir uns die Kosten für die Übernachtungen nicht. Als Besucher kann man jedoch auf die Aussichtsplattform. Von hier hat man einen tollen Weitblick über die Stadt. Am Abend findet um die Marina gegen 20:00 und 21:00 Uhr eine spektakuläre Lichtshow statt.

Unser Aufenthalt in Singapur endete mit der Fahrt zum Flughafen, eine Flugstunde später erreichten wir Kuala Lumpur.

Malaysias Hauptstadt: Kuala Lumpur

In Malaysias Hauptstadt verbrachten wir zwei Nächte. Unsere Unterkunft, das Hotel Stripes Kuala Lumpur, Autograph Collection****+, gefiel uns ausgesprochen gut. Das Hotel war noch relativ neu und alles erstrahlte in neuem Glanz. Die Zimmer waren geschmackvoll und modern gestaltet. Besonders beeindruckend war die große Auswahl am Frühstücksbuffet. 
Auf dem Hoteldach befand sich eine Bar mit schönem Infinitypool, von dem man die Petronas Twin Towers sehen kann, die in zwei Kilometer Entfernung liegen (eingeschränkter Blick).

Wer noch nie in Kuala Lumpur war, sollte einen Spaziergang über den Markt der Petaling Street und die Petronas Twin Towers mit ihrer farbenfrohen Springbrunnenshow besuchen. Eines der größten Highlights um Kuala Lumpur sind die Batu Höhlen, die ca. 15 Kilometer außerhalb liegen. In den Kalksteinhöhlen befinden sich mehrere Hindutempel und Altare. Die größte Höhle, die Sie über eine steile Treppe mit fast 300 Stufen erreichen, hat eine beeindruckende Höhe von 100 Metern. Eine ganz besondere Szenerie den Hinduismus hier hautnah zu erleben. 

Im Vergleich zu Singapur hat Kuala Lumpur nicht ganz so viel zu bieten, was Attraktionen und Freizeitgestaltungen anbelangt. Trotzdem ist es für einen Stopp von zwei Übernachtungen sehr empfehlenswert.

Pangkor Laut – der ehemalige Piraten - Unterschlupf

Am frühen Morgen wurden wir von einem Fahrer unserer örtlichen Agentur abgeholt. Wir führten eine nette Unterhaltung über Familie, Religion und Kultur, so dass die 3,5 - stündige Fahrt nach Lumut (ca. 230 Kilometer nördlich) schnell verflog. Von Lumut setzten wir mit dem Speedboot nach Pankor Laut über (ca. 15 Minuten). Wo früher Piraten Unterschlupf fanden, befindet sich heute ein traumhaftes Resort inmitten tropischer Vegetation. Die Insel ist ausschließlich für Gäste des Pangkor Laut Resorts***** zugänglich. 

Wir freuten uns auf drei (ent - )spannende Nächte in einer der Sea Villen, die auf Holzpfählen im Meer lagen und über einen Steg erreicht werden konnten. 
Der Badestrand der Insel – Emerald Bay – bietet alles, was Strandliebhaber glücklich macht. Palmengesäumt, smaragdgrünes Meer, feinster weißer Sand... Wir liebten es hier und genossen die Insel und das Resort in vollen Zügen. Für Familien und Paare, die Entspannung, eine Priese Luxus und Ruhe suchen, ist dieses 5 - Sterne - Resort die richtige Adresse. Auch kulinarisch wurden wir sehr verwöhnt. Es gab mehrere Restaurants (chinesische, regionale und internationale Küche), zwischen denen ein Shuttle fährt. Besonders romantisch fanden wir unser Dinner im Fisherman´s Cove (Adults only, Männer sollten zum Abendessen lange Hosen tragen). 

Cameron Highlands

Unsere bisherige Reise machte Lust auf mehr – mehr von Malaysia. Wir machten uns auf in die Cameron Highlands. Auf über 1.500 Metern wird hier seit fast 100 Jahren Tee angebaut. Unsere hohen Erwartungen konnte die Region jedoch nicht treffen. Die Plastikgewächshäuser reichten bis zum Horizont, vom saftigen Grün des Tees war nicht mehr viel zu sehen. Wir nächtigten im Strawberry Park Resort****, wovon man einen tollen Ausblick über die Region hat. Das Hotel lag etwas außerhalb vom Ort Tanah Rata und war dementsprechend ruhig. Eine Anbindung zum Dorf gab es nicht wirklich. Die Unterkunft war etwas einfacher, die Zimmer jedoch sehr groß und geräumig und vollkommen ausreichend. Am Hotel wurden verschiedene Touren zur Erkundung der Region angeboten, die wir aus Zeitgründen leider nicht in Anspruch nehmen konnten. Am Nachmittag erkundeten wir die Gegend zu Fuß, nach einigen Fotostopps hatten wir jedoch das Gefühl, alle Highlights gesehen zu haben. Wir waren froh, nur eine Nacht eingeplant zu haben, ohnehin ist es uns viel zu kalt hier oben.

Taman Negara Nationalpark

Nach dem Frühstück wurden wir wieder abgeholt. Der Weg führte uns in einen der ältesten und artenreichsten Urwälder der Erde – den Taman Negara Nationalpark. Unser Fahrer ließ uns am Ufer des schlammfarbenen Sungai Tembeling raus. Für ca. 0,20 € wurden wir mit dem Longtailboot auf die andere Seite befördert. Hier begrüßte uns inmitten des Nationalparks das Eco - Resort Mutiara Taman Negara Resort***. Für Wanderungen, Tierbeobachtungen und Flussfahrten ist das Resort ein idealer Ausgangspunkt, die 130 Millionen Jahre alte Natur zu erleben. Am Abend unternahmen wir eine geführte Nachtwanderung (ca. eine Stunde). Wilde Tiger blieben leider aus, wir sahen jedoch Spinnen, Skorpione und nachtaktive Vögel. Auch am nächsten Tag zog uns der Dschungel bei einer vierstündigen Canopy - Walking - Tour in seinen Bann (festes Schuhwerk + kurze Hosen empfehlenswert). Am Nachmittag kühlten wir uns in einem glasklaren und eiskalten Nebenarm des Sungai Tembling ab. In den Baumkronen hangelten sich Affen von Ast zu Ast – eine einmalige Kulisse.

Tioman – Perle im südchinesischen Meer

Save the best for last... Die letzte Etappe unserer Malaysia Reise forderte etwas Ausdauer und Geduld. Fast sechs Stunden Autofahrt und eine zweistündige Fährfahrt galt es zu bestreiten. Doch die Strapazen der Anreise waren schnell vergessen, als wir Tioman erreichten. Ein Perle im Südchinesischen Meer! Ein traumhaftes Fleckchen Erde! Zu schön, um wahr zu sein! Laut Time Magazin zählt Tioman zu den zehn schönsten Inseln der Welt – wir haben keine Einwände. Auf Grund der kaum vorhandenen Infrastruktur sind die Touristenmassen noch fern geblieben. In unsere Unterkunft Minang Cove*** habe ich mich schnell verliebt. Die Zimmer waren etwas einfacher, TV und WLAN suchte man hier vergebens (Stichwort „digital detox“) – eine Ruhe, die man heutzutage nur noch selten erlebt. Außerdem hatten wir uneingeschränkte Sicht auf das Meer.

Vom Strand oder Steg kann man den tollen Korallengarten erschnorcheln. Die Korallenbleiche hat hier noch weitestgehend Halt gemacht, alles war schön bunt und artenreich. Ich freute mich über Riffhaie, Tropenfische aller Art, Anemonen und Schildkröten. Mich bekam hier keiner aus dem Wasser! Das Resort hat auch eine eigene Tauchbasis. Die Tauchspots zählen vielleicht nicht zu den spektakulärsten, jedoch kommen auch erfahrene Taucher auf ihre Kosten. Doch nicht nur zu Wasser, sondern auch zu Land hat Tioman einiges zu bieten. Zum Beispiel konnte man die üppige Pflanzenwelt zu Fuß erkunden. Nach ca. 45 Minuten erreichte man das authentische Fischerdorf Mukut. Wer körperlich an seine Grenzen stoßen möchte, kann die fast 800 Meter hohen Twin Peaks erklimmen (nur mit Guide). 

Sweet goodbye. Vor unserer Malaysia Reise hatten wir uns verschiedenste Meinungen vom Auswärtigen Amt, Freunden und Reiseblogs eingeholt. Wir hatten eine vielfältige und traumhafte Reise, die alle Vorurteile gegenüber Malaysia aus dem Weg räumen konnte. Wir denken gerne an diese zwei Wochen im zurück und kommen gerne wieder.

Ein Reisebericht von Christina

Sonntag, 18. Juni 2023

Bali - Facettenreich und wunderschön

Meine erste „richtige“ Asien Reise (abgesehen von ein paar Städtetrips nach Singapur & Kuala Lumpur) führte mich nun nach Bali. Vorstellungen zu dieser wunderschönen Insel in Indonesien hatte ich zuvor keine und bin daher auch sehr unbedarft an die Reise herangegangen. Nach einer entspannten Anreise nach Frankfurt mit der Bahn, haben wir uns alle vor dem Schalter der Thai Airways getroffen, um anschließend gemeinsam einzuchecken. Unsere erste Teilstrecke startet mit einer kleinen Verspätung Richtung Bangkok mit einem A380 und war dank der Sitzreihe direkt hinter dem Servicebereich sehr angenehm. Auch das Bord - Entertainment und die Verpflegung ließen keine Wünsche offen. Angekommen am modernen Suvarnabhumi Airport in Bangkok ging es dann nach einer kurzen Orientierung weiter zum nächsten Gate. Der Flughafen ist sehr übersichtlich, hat aber dennoch teils recht lange Wege, daher empfiehlt sich immer eine angenehme Umstiegszeit zu wählen, besonders wenn der Abflug in Deutschland auch leichte Verspätung hat wie bei uns. Der Weiterflug nach Denpasar lief dann vollständig reibungslos ab und wir kamen dem entsprechend ausgeruht an.

In Denpasar wurden wir von unserem sympathischen Reiseleiter in Empfang genommen und zu unserer ersten Unterkunft dem Legian Beach Hotel gebracht. Da der Verkehr im Süden der Insel rund um die Hauptstadt recht turbulent und zähflüssig ist, dauert die Strecke von nur ein paar Kilometern dennoch ca. eine halbe Stunde. Unser Reiseleiter nutzte daher die Zeit für einige nützlichen Bali Tipps, wie zum Beispiel Geld entweder direkt im Hotel zu wechseln oder an ausgewiesenen, seriösen Wechselstuben. Informationen zu diesen seriösen Stuben bekommt man in jedem Hotel an der Rezeption. Auch vom "selbst fahren" auf Bali hat er uns schnell abgeraten, wobei bei der Betrachtung des Verkehrs auch keine Lust dazu aufkam. Günstiger und sicherer ist es mit dem Taxi, selbst wenn man mal etwas längere Strecken auf der Insel zurücklegen möchte. Angekommen im wunderschönen Legian Beach Hotel, wo man das Treiben der Stadt nicht wirklich bemerkt, haben wir zunächst unsere Bungalows bezogen, um uns anschließend zu einem balinesischen Abendessen zu treffen mit traumhaftem Blick auf den Ozean. Bei einem Cocktail an der Bar haben wir den Abend dann ausklingen lassen und sind zufrieden in unsere Betten gefallen.

Der Südwesten Balis

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns dann auf zu unserer ersten Tempelbesichtigung. Der Meerestempel Tanah Lot ist einer der bedeutendsten Tempel auf Bali und nur bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen, da er auf einer kleinen Insel liegt. Der Zugang zum eigentlichen Tempel ist nur den Gläubigen vorbehalten, man kann jedoch am Fuße des Tempelfelsens zu einer Süßwasserquelle gehen, welche ständig von Priestern bewacht ist. Gegenüber vom Tempelfelsen am Festland ist eine weitere Höhle in der die hochgiftige heilige Schlange lebt und ebenfalls von Priestern bewacht wird. Gegen eine kleine Spende haben sich ein paar Mutige von uns gefunden und die Höhle betreten. 
Im Anschluss haben wir noch einen kleinen Spaziergang an der Promenade mit vielen kleinen Souvenirständen gemacht, welche durch die Lage direkt an der Küste förmlich dazu einlädt, bevor wir uns dann zur Weiterfahrt Richtung Ubud aufgemacht haben. Auf unserem Weg machten wir noch einen kurzen Stopp in der Nähe von Tabanan im Waka Gangga Resort, um hier ein exzellentes Mittagessen zu genießen, was sogar das beste Essen auf der gesamten Reise gewesen ist, wie sich am Ende herausstellen sollte. Als wir am späten Nachmittag Ubud erreicht hatten, konnten wir direkt in unsere Zimmer im Maya Ubud Resort & Spa einchecken und relaxten ein paar Stunden bei einem kühlen Bierchen am Pool im Spa Bereich. Das Resort ist eine wahre Oase im Grünen und bietet optimale Möglichkeiten das kulturelle Zentrum Balis mit all seinen Künsten zu erkunden. Während unseres Abendessens gab es eine traditionelle balinesische Tanzvorführung, was den gesamten Tag abgerundet hat.

Kulturzentrum Bali

Nach einer guten Mütze Schlaf machten wir uns auf in Richtung Berge auf ca. 1200 Meter Höhe zu unserem nächsten Stopp dem Beratan Lake mit seiner Tempelanlage. Auf dem Weg kamen wir auch durch die Innenstadt von Ubud wo man neben vielen Bildern und Teppichen auch zahlreiche Schnitzereien und andere Handwerkskunst finden kann. Wer also authentische balinesische Kunst sucht, sollte hier eine kleine Shoppingtour einlegen. Angekommen am Beratan Lake merkte man sofort den Temperaturunterschied zur Küste und alle von uns haben daher eine dünne Jacke mitgenommen. Auf dem Parkplatz kam es dann zu einem etwas außergewöhnlichen Erlebnis. Der Sicherheitsbeamte des Parkplatzes hielt uns anscheinend für Prominente oder so, kam strahlend auf uns zu und wollte mehrere Fotos mit uns. Brav wie wir sind, haben wir seinen Wunsch erfüllt und konnten uns somit sicher sein, dass unser Bus eine besondere Bewachung genießen würde. Während wir durch die Tempelanlage liefen, hielt unser Reiseleiter zahlreiche Infos für uns bereit. Pura Bratan ist ein bedeutender Wassertempel auf Bali, der Shiva als Schöpfer geweiht ist. Der See ist ein Vulkansee, dessen Wasser den Balinesen heilig ist und zudem eine wichtige Quelle für die Bewässerung im zentralen Bali. Bei der anschließenden Weiterfahrt Richtung Lovina an der Nordküste erzählte uns unser Reiseleiter noch viele weitere kleine Geschichten und hatte auch stets einen Scherz auf den Lippen. Seither kenne ich daher nun auch den balinesischen BMW – Bauer mit Wasserbüffel.

Unberührte Natur im Norden & Westen Balis

Am Abend erreichten wir dann unser Domizil für die nächsten 2 Nächte das The LOVINA. Das Boutique Hotel liegt direkt an einem langen, schwarzen Strand im Norden von Bali und hat viele kleine Suiten, Villen und auch Apartments. Aufgrund unserer Gruppengröße wurde uns ein Apartment mit 3 Schlafzimmern, offenem Wohnbereich und eigenem Pool zugeteilt, wo wir die Abende gemeinsam, gemütlich verbracht haben. Da das Hotel auch einen kostenlosen Shuttle in die Stadt rund um die Uhr anbietet, nutzten wir die Chance zum nächsten Supermarkt zu fahren und ein paar Getränke einzukaufen. Der folgende Tag stand dann ganz im Zeichen des West Bali Nationalparks. Nach einer ca. zweistündigen Fahrt am Morgen erreichten wir das Naturreservat Bali Bart und unternahmen zunächst eine leichte Wanderung durch die – aufgrund der Jahreszeit recht trockenen – Wildnis. Tauchfans kommen auf der Insel Menjangan auf ihre Kosten, welche dem Festland vorgelagert ist. Hierfür reichte unsere Zeit jedoch nicht und nach einem leckeren Mittagessen und ein paar Minuten am unberührten Naturstrand, wo auch einige Rehe herum liefen, machten wir uns auf den Rückweg Richtung Lovina.

Tipp: Für alle diejenigen die das unberührte Bali erleben wollen und zudem das Tauchen lieben, empfehle ich die Unterkunft eher in Permuteran zu wählen, da man von dort deutlich kürze Entfernungen hat und es sehr gute Hotels mit Tauchbasis gibt.

Osten Balis

Bei unserer Weiterfahrt am nächsten Morgen entlang der Küste in Richtung Candi Dasa machten wir unseren ersten Stopp beim Kings Pool „Tirta Gangga“. Tirta Gangga bedeutet "Wasser des Ganges" und diese Stätte hat daher besonders große Bedeutung bei den balinesischen Hindus. Da Teile der Königspools auch mittlerweile gegen eine kleine Gebühr als Freibad genutzt werden können, sahen wir einige Jugendliche, die dieses Angebot gern annahmen, um im heiligen Wasser zu baden.

Im Anschluss sind wir dann noch zum Tenganan Village gefahren in dem die Bewohner bis heute nach den alten Traditionen der Bali Aga leben. Den Rest des Tages haben wir an unserem Ziel im Candi Beach Resort & Spa verbracht und auch mal wieder die Chance genutzt ins kühle Nasse zu springen. Unser letzter Tagestrip begann mit einem Ausflug nach Besakih, dem Muttertempel, einem zentralen Heiligtum Balis. Hier konnten wir glücklicherweise auch viele Zeremonien beobachten, da wir Sonntag hatten. Die Fortsetzung unserer Tour führte uns vorbei am Batur - Vulkan, der als Sitz der Götter gilt, zu einer tropischen Kaffee-Plantage wo wir den berühmten Luwak Kaffee kosten konnten. Die Kaffeebohnen durchwandern einmal den kompletten Verdauungstrakt der Luwak - Katze, bevor sie gereinigt und geröstet werden. Während unserer Verkostung fing es an wie aus Eimern zu schütten, weshalb wir dann völlig durchnässt wieder im Bus ankamen. Auf der Weiterfahrt konnten wir aufgrund des Wetters dann leider auch nicht an den berühmten grünen Reisterrassen in Tegallalang halt machen und nur einen kurzen flüchtigen Blick vom Bus aus erhaschen.

Entspannung & Heimreise

Am späten Nachmittag erreichen wir das Maya Sanur Resort & Spa, wo wir die letzte Nacht unserer Reise verbrachten. Einige von uns nutzen die Zeit, um an der Strandpromenade mit den zahlreichen Geschäften, Cafés & Bars zu spazieren und die Anderen entspannten am Pool. Da unser Heimflug am nächsten Tag erst am Nachmittag startete, gingen wir am Morgen nochmal auf Shoppingtour, um uns mit typischen Souvenirs wie Gewürzen, Tee, Kaffee und T - Shirts einzudecken. Die Koffer gefühlt mit Souvenirs und vielen atemberaubenden Eindrücken im Kopf machten wir uns dann auf den Heimweg.

Ein Reisebericht von ?

Samstag, 17. Juni 2023

Japan – „Japan ist anders und ganz besonders.“

Nachdem wir in Asien schon einiges gesehen haben, wollten wir uns diesmal einen ganz besonderen Traum erfüllen. So viel hatten wir im Vorfeld über Japan gehört, sowohl über das Gewusel in Tokyo, als auch über die Tempel in Kyoto, aber am neugierigsten waren wir auf die speziellen Sitten, Eigenheiten und auch Kuriositäten, die das Land ausmachen.

Und wir wurden nicht enttäuscht, Japan ist anders und ganz besonders. Im Gegensatz zu vielen Rundreisen wollten wir uns allerdings bei unserer ersten Reise erst einmal auf zwei Städte als Ausgangspunkte beschränken und diese dafür ganz ausgiebig erkunden und erleben. Tokyo und Kyoto sind natürlich auch DIE Städte in Japan und ein absolutes Muss.

Metropole Tokyo – „Jeder Stadtteil eine Stadt für sich“

Mit All Nippon Airlines ging es nonstop in 11,5 Stunden von Düsseldorf nach Tokyo Narita. Am Flughafen angekommen, holten wir zunächst unser mobiles WLAN - Gerät ab, das wir bereits in Deutschland vorbestellt hatten. Dieses stellte sich als sehr hilfreich heraus, denn so konnten wir uns ganz einfach inklusive der Bahnstationen und Strecken durch die Städte navigieren lassen. Denn anders als bei uns bestehen japanische Adressen meist nicht aus einem Ort, einer Straße und einer Hausnummer. Dieses System zu durchschauen und das gewünschte Ziel zu finden stellt selbst für Japaner häufig ein Problem dar – Zudem sich viele Restaurants auch im 6. Stockwerk eines Gebäudes befinden können. Zusätzlich besorgten wir uns gleich eine Sucia Karte, die man mit einem Guthaben aufladen und für öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann. Zudem kann man mit dieser Karte auch in vielen Shops und Cafés bezahlen. Mit dem Narita Express fuhren wir anschließend zum Stadtteil Shinjuku, wo sich unser Hotel befand. Dieser Bahnhof ist berühmt - berüchtigt, denn schließlich handelt es sich hier mit über 3 Mio. Passagieren pro Tag um einen der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt. Hier den richtigen Ausgang zu finden (schließlich gibt es über 200) und sich in dieser unterirdischen Stadt nicht zu verlaufen, ist wirklich nicht ganz einfach. Nach dem Einchecken im Hotel beendeten wir unseren Abend mit einem Essen in einer Izakaya, einer typisch japanischen Kneipe, in der man auch essen kann. Da es hier möglich ist, kleine Gerichte zu bestellen, kann man sich problemlos durch die japanische Küche probieren.

An unserem ersten Morgen mussten wir natürlich erst einmal die Gegend erkunden. In Shinjuku gibt es unzählige (Hoch) - häuser mit bunter Leuchtreklame, Kaufhäuser und zahlreiche kleine Viertel mit Bars und Restaurants. Auch das bekannte Robot Restaurant ist hier zu finden, welches wir uns aber gespart haben. In Shinjuku befindet sich auch das Rathaus von Tokyo mit zwei kostenlosen Aussichtsplattformen, so dass wir von hier aus die Stadt zum ersten Mal von oben sehen konnten. Und das tollste war, wir konnten von dort aus bei schönstem Wetter auch gleich den Fuji sehen, der im Herbst schon schneebedeckt ist. Jetzt waren wir richtig angekommen! Wenn man vom Trubel genug hat, lohnt sich auch ein Abstecher in einen der größten Parks, den Shinjuku - Gyoen, der im Herbst besonders schön ist.

Für den Nachmittag hatten wir bereits von Deutschland aus eine kleine Tour mit einem japanischen Guide organisiert. Mit ihm zusammen hatten wir schon im Vorfeld ein Programm nach unseren Wünschen zusammengestellt. Zunächst ging es zum Meiji - Schrein, der 1920 zu Ehren des Meiji - Kaisers und seiner Frau errichtet wurde. Am Eingang eines Schreins befindet sich üblicherweise ein großes Tor („Torii“), das man möglichst nicht durch die Mitte durchschreiten sollte, da die Mitte den Göttern vorbehalten ist. Unser Guide zeigte uns auch die „Reinigungszeremonie“ vor dem Gebet, die in einer ganz bestimmten Reihenfolge zu erfolgen hat. Das Schönste für uns war jedoch, dass wir bereits hier wie auch später auf unserer Reise viele kleine Kinder in Kimonos sehen durften, denn es war die Zeit des 3 - 5 - 7 Festes für Kinder in diesem Alter.

Anschließend ging es mit der Metro nach Shibuya. Kaum kamen wir aus der Metrostation, wurden wir schon von blinkender Werbung, einer Masse an Menschen und japanischer Musik aus Lautsprechern empfangen. Keine Frage, „unser“ Stadtteil Shinjuku wurde hier an Lautstärke und Trubel nochmals um einiges übertroffen. Besonders interessant ist es, die bekannte Kreuzung Shibuya Crossing von einem der Cafés von oben zu beobachten. Es ist wirklich Wahnsinn, wie viele Menschen hier gleichzeitig die Straße überqueren, zu Stoßzeiten angeblich bis zu 15.000! Anschließend ging es mit unserem Guide in eine Izakaya, wo wir bei leckerem Essen und Sake noch viele interessante Informationen über die Japaner und ihren Alltag bekamen.

In den nächsten Tagen nahmen wir uns immer einen anderen Stadtteil vor. Dazu muss man sagen, jeder Stadtteil ist eigentlich eine Stadt für sich, schließlich hat Tokyo über 9 Mio. Einwohner. Besonders interessant ist Yanaka, wo man noch Spuren vom alten Tokyo findet. Es ist kaum zu glauben, dass es sich hierbei um die gleiche Stadt handelt. Sehr gut gefallen hat uns auch Asakusa mit dem Tempel Sensō - ji, dem ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel in Tokyo. Der Weg zum Tempel führt zunächst durch das Donnertor mit einer riesigen Laterne entlang an einer Einkaufsstraße mit zahlreichen Läden, wo man sich mit Souvenirs und Süßigkeiten eindecken kann. Eine Besonderheit bei den Tempeln und Schreinbesuchen ist jedoch, dass man in der Regel das Hauptgebäude nur von außen besichtigen kann. Es gibt meist die Möglichkeit hineinzuschauen und wir hatten mehrmals das Glück, von außen Teile einer „Zeremonie“ oder eines Gottesdienstes sehen zu können. Wenn man dann noch wissen möchte, wie es um das eigene Glück steht, kann man für einen kleinen Betrag aus einer Box einen Stift mit einer Nummer schütteln. Mit dieser Nummer zieht man sich dann aus der passenden Schublade seine Zukunftsvorhersage. Sollte diese schlecht sein, bindet man den Zettel einfach an einen Baum oder eine Wand, um das Übel abzuwenden. Wenn man nach der Tempelbesichtigung noch Zeit hat, lohnt sich in Asakusa ein Bummel durch die Gassen, um den Tempelbezirk, wo sich nicht nur nette Läden, sondern auch zahlreiche kleine Lokale befinden. Bei uns wurde die Zeit tatsächlich ein wenig knapp, denn wir wollten pünktlich zum Sonnenuntergang auf den nahe gelegenen Skytree. Der Eintritt für beide Plattformen ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Der Rundumblick auf Tokyo ist wirklich unglaublich.

Fuji & Nikko

Doch wir wollten uns nicht nur Tokyo anschauen, sondern zumindest etwas von der näheren Umgebung sehen. Bei unserem organisierten Tagesausflug nach Fuji und Hakone wurde uns jedoch aufgrund des schlechten Wetters an diesem Tag der Blick auf den Berg verwehrt. Und das, obwohl wir während unserer Reise ansonsten fast immer schönes Herbstwetter hatten! Ein absolutes Highlight war unser Ausflug nach Nikko, den wir auf eigene Faust mit dem Zug unternahmen. Hier befindet sich der Toshogu, ein berühmter Shinto - Schrein aus dem Jahr 1617. Auf dem dazugehörigen Stall befindet sich das berühmte Bild von den drei Affen (Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen).

Alte Kaiserstadt Kyoto

Nach acht aufregenden Nächten in Tokyo ging es für uns weiter nach Kyoto. Und zwar pünktlich auf die Minute, denn Verspätungen kennen die Schnellzüge (Shinkansen) nicht. Kyoto ist bedeutend kleiner als Tokyo, allerdings besuchen diese Stadt fast genauso viele Touristen. Dies macht sich vor allem in den Bussen bemerkbar, auf die man doch angewiesen ist. Viele der berühmten Tempel liegen etwas außerhalb und nur wenige Ziele sind komplett mit dem Zug zu erreichen. Bei den Busfahrten muss man häufig Geduld und Stehvermögen mitbringen, denn es ist oft sehr voll und die Sitze sind nicht für europäische Beine ausgelegt. Davon ließen wir uns jedoch nicht aufhalten, sondern starteten fröhlich unser Tempelprogramm. Davon hat die alte Kaiserstadt Kyoto reichlich zu bieten. Viele der Tempel sind zudem Weltkulturerbe. Am besten gefallen haben uns die die beiden Tempel, die wir gleich am ersten Tag anschauten. Der Nanzen - ji und der Tempel Ginkaku - ji. Besonders traumhaft wirken diese Anlagen und Gärten durch die Laubfärbung. Zwischen den beiden Tempeln liegt der Philosophenweg, angenehmen ruhig mit kleinen Cafés und Läden.

Am nächsten Tag ging es zum Fushimi Inari - Taisha Schrein, einer der ältesten und bekanntesten Shintō - Schreine in Kyōto. Hier war von Ruhe keine Spur mehr, denn wie wir später erfuhren, war in Japan aufgrund eines Feiertages langes Wochenende und entsprechend groß war der Ansturm.
Der Tempel ist berühmt durch die zahlreichen Fuchsfiguren und die Alleen aus Tausenden von scharlachroten Torii. Wenn man sich die Mühe macht und den kleinen Berg hinaufsteigt, findet man tatsächlich etwas Ruhe und hat die Chance auf ein schönes Foto ohne Menschenmassen. Hat man genug von Tempel Besuchen, lohnt es sich, auch den Bahnhof in Kyōto anzuschauen, der ganz modern und fast futuristisch wirkt. Von der Terrasse und dem Skywalk, der durch den Bahnhof führt, hat man einen guten Blick auf die Stadt. Ganz in der Nähe entdeckten wir dann noch einen sehr schönen Tempel, den Higashi Hongan - ji. Hier war es wunderbar ruhig und man durfte sogar in das prächtige Hauptgebäude und sich den dortigen „Gottesdienst“ anschauen. Am Abend ging es für uns häufiger in das Ponto - chō Viertel, wo man sich in den mit Laternen beleuchteten schmalen Gassen mit kleinen Bars und Restaurants ins alte Japan zurückversetzt fühlt. Ähnlich ist es in den alten Vierteln Gion und Higashiyama, wo man mit ein bisschen Glück auch mal eine Geisha sieht. Hier verbrachten wir unseren letzten Tag bei einem Bummel durch unzählige Läden, aber auch zahlreichen kleinen Tempeln. Diese sind zum Teil weniger bekannt, dafür aber auch nicht so überlaufen und mit einer besonders schönen Atmosphäre. Im Anschluss an unseren Aufenthalt in Kyoto ging es mit dem Zug zum Flughafen Oasaka, wo wir noch eine letzte Nacht vor unserem Rückflug verbrachten.

Fazit: Alles in allem kann man sagen, dieser Urlaub hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Es ist richtig, Japan hat neben all den Sehenswürdigkeiten eine Menge Kuriositäten zu bieten. Neben den Maid - und Eulen - Cafés werden uns vor allem die zahlreichen Getränke - und sonstigen Automaten in Erinnerung bleiben. Es gibt wirklich fast nichts, was man nicht aus einem Automaten ziehen kann. Am besten gefallen hat uns die unglaubliche Auswahl an kleinen Restaurants, Gaststätten und Izakayas. Dabei haben wir festgestellt, Japan muss überhaupt nicht teurer sein. Und die Menschen, die trotz all der Hektik immer ihre Ruhe und Freundlichkeit bewahren. Japan ist definitiv mehr als eine Reise wert!

Ein Reisebericht von Kerstin

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