Dienstag, 25. April 2023

Neuseeland – Highlights in Neuseeland

Sybille war in Neuseeland unterwegs. Sie besuchte sowohl die Nord - als auch Südinsel. In Ihrer kurzen Zeit dort hat sie viel erlebt und hier für Sie zusammengefasst. Tauchen Sie ein in die Welt der Hobbits und Maori in der einzigartigen Landschaft Neuseelands!

Zwischenstopp in Perth

Ich machte mich auf meine Reise nach Neuseeland. Ich hatte entschieden, mit einer Zwischennacht in Perth nach Christchurch zu fliegen, so dass mein erster Stopp in Perth stattfand. Erwartet wurde ich von 30 Grad und Sonnenschein. Mein gebuchter Flughafentransfer hat ungefähr eine halbe Stunde Verspätung gehabt, das lag aber daran, dass mein Flug Verspätung hatte. Mein Hotel in Perth, das Sullivans Hotel liegt unter dem Kings Park, von dem man eine tolle Aussicht auf Perth genießen kann. Am nächsten Morgen habe ich direkt mit Adams Pinnacle Tours die Tour „Morning Perth, Fremantle Explorer, Swan River Tour“ gemacht. Die Fahrt ging durch die Stadteile Perths mit erneutem Stopp im Kings Park und danach an der Küste entlang Richtung Fremantle mit seinem historischen Stadtkern. Von dort haben wir dann die Fähre Richtung Perth bestiegen und sind auf dem Swan River entlang der Jachthäfen, Villen und Stränden wieder zurück nach Perth gefahren, wo wir gegen 12:30 am Barrack Street Jetty anlegten. Von dort habe  ich auf meinem Weg zum Hotel noch ein bisschen die Stadt erkundet. Die 242 Stufen vom Jakob*s Ladder habe ich mir noch als kleine Sporteinheit vor meinem Flug nach Neuseeland vorgenommen. Gegen Mittag wurde ich dann wieder zum Flughafen Perth gebracht.

Sightseeing in Christchurch

Ich kam dann frühmorgens gegen 6 Uhr in Auckland an. Der Flug mit Air New Zealand war gut und sie hatten das für mich beste Security Video überhaupt. Dargestellt von den All Blacks zum Song „Men in Black“. Da passt man doch wieder auf. In Auckland ging es dann durch die „Biosecurity“. Ich hatte schon etwas Bammel wegen den Wanderschuhen, aber alles war in Ordnung. In Neuseeland darf man keine dreckigen Schuhe dabei haben. Weiter ging es nach Christchurch gegen 9:20 Uhr. Nach Ankunft in Christchurch konnte ich zu Fuß zum ersten Hotel, dem Sudima Hotel Christchurch, laufen, welches sich keine zehn Minuten entfernt vom Terminal befindet. Dort in der Nähe ist das Antarctic Center, welches ich mir angeschaut habe. Abends ging es dann zu einer Veranstaltung in die Transitional Cardboard Cathedral. Unglaublich beeindruckende Fenster hat diese Kirche.

Am nächsten Tag startete ich meine erste Aktivität, die „Punting on Avon Tour“. Man fährt mit einem Gondoliere durch einen Park. Danach bin ich mit dem roten Doppeldeckerbus im London Style auf City Sightseeing gegangen. Mittags hab ich mir das Rydges Christchurch angeschaut. Ein sehr schönes, modernes Hotel, fußläufig zum City Center. Nach dem kleinen Sightseeing Tour geht’s schon wieder zum Flughafen und ein wackeliger Flug über die Alpen der Südinsel wird durch eine fantastische Aussicht belohnt.

Beeindruckende Landschaft auf der Südinsel Neuseelands

In Queenstown gelandet, geht es direkt zum Jetboat Ride. Super witziges, aber auch durchaus sehr nasses Erlebnis. Gefolgt ist eine Scencic Cruise mit BBQ auf der Southern Discovery mit wundervoller Aussicht. Zurück in Queenstown geht die Fahrt weiter mit dem Bus nach Wanaka. Dort checkte ich für die nächsten zwei Nächte im Oakridge Resort ein. Das Zimmer war sehr groß mit Küche und Wohnzimmer.

Den darauffolgenden Tag startete ich nach dem Frühstück mit einer Tour zur Mou Waho Island. Mit einem Boot ging es über den See zu dieser unbewohnten Insel, auf der man auf kleinen Trampelpfaden wandern kann. Am höchsten Punkt angekommen, befindet sich auch ein See. Bei traumhafter Aussicht gab es erstmal eine Kaffeepause. Nach dieser Tour ging es mit der nächsten Tour zum River Journey. Diese Tour war fantastisch, zuerst ein Jetboat Ride auf dem Fluss bis zu einem Helikopterstartplatz, wo ich dann auf den Gletscher Mount Cook geflogen bin. Von ungefähr 25 Grad auf -5 Grad in nicht mal 10 Minuten. Letzter Stopp an diesem Tag ist die Puzzling World, eine Touristenattraktion in Wanaka mit vielen Puzzlen.

Der nächste Tag wurde richtig sportlich. Eine Radtour war angesagt. Ein Teilstück vom Alps 2 Ocean Cycle Trail von Twizel aus stand auf dem Programm. Die Landschaft in der Mackenzie Region ist traumhaft schön mit vielen Seen und Bergen. Von Twizel kann man mit dem Bus zurück nach Christchurch fahren. Dort habe ich dann für eine Nacht im „The George“ eingecheckt. Sehr schönes Hotel, welches zu den Small Luxury of the World Hotels zählt. Das Essen war fantastisch, genauso wie das ganze Hotel.

Frühmorgens ging es mit dem Coastal Pacific Train von Christchurch nach Kaikoura. Die Fahrt führt durch wunderschöne Landschaft, viel grün, viel Berge, viele Tiere und die Küste. In Kaikoura ging es mit dem Schnellkatamaran aufs Meer zum Whale Watching und ich hatte viel Glück. Vier von den großen Giganten habe ich gesehen und das sogar relativ nah. Ein tolles Erlebnis. 

Nach dieser Tour geht es mit dem Bus in die Weinberge zum Mittagessen und mit einer tollen Aussicht auf das Meer. Von dort geht es weiter nach Picton, wo es ebenfalls mit einem Katamaran zur Bay of Many Coves Lodge geht. Nach einem kurzen Rundgang da, ging es mit dem Boot zur Lochmara Lodge, wo ich für die nächste Nacht eincheckte. Von dort aus kann man gut Wassersport, wie zum Beispiel eine Kayak Tour in der Queen Charlotte Sound machen. 

Mit dem Wassertaxi geht es morgens zurück nach Picton auf die Interislander Ferry, mit der ich nach Wellington fahre. Für eine Nacht bin ich im Rydges, und habe mir dort noch das Museum Art Hotel angeschaut, welches ich richtig toll fand. Sehr kreativ gestaltet. Im Foxglove, eine Location am Meer, die gut zum Feiern und Ausgehen ist, habe ich noch zu Abend gegessen.

Maori - Kultur, heißen Quellen & Weinproben auf der Nordinsel

Am nächsten Morgen ist meine erste Tour in das Zealandia, ein riesengroß angelegtes Areal mit sehr vielen Vögeln, gefolgt von einer Kurztour ins Te Papa Museum. Ein „Must Do“ in Wellington, wenn man sich ein bisschen mit der neuseeländischen Kultur beschäftigen möchte. Von dort machte ich noch eine weitere Tour ins „Weta“. Dort sind die Filmkulissen und Requisiten von den berühmten in Neuseeland produzierten Filmen wie Herr der Ringe z.B. ausgestellt. Nach einem ausgefüllten Vormittag in Wellington ging es mit dem Bus nach Napier. Durch die Weinregion der Nordinsel mit einem kurzen Stopp in Martinborough und Besichtigung des „The Martinborough Hotel“ mit Wine Tasting, Olivenöl, Käse und Schokolade. Ein wunderschönes, sehenswertes, kleines Boutiquehotel. In Napier angekommen  besuchte ich ein Weintasting mit hervorragendem Dinner in der Ormelie Lodge. Übernachtung im Scenic Hotel Te Pania Napier.

Heute war ein kleiner Rundgang durch Napier angesagt bei dem ich dem Museum Theatre Gallery und dem Aquarium einen kleinen Besuch abgestattet habe. Napier ist ein sehr süßes Städtchen mit sehr vielen Geschäften. Auch in Napier kann man Rad fahren, so lieh ich mir von Takaro Trails ein Rad aus und machte noch einen Abstecher zur Bayview. Von dort ging es dann mit dem Bus nach Taupo. Kleine Besichtigung des Hiltons Taupo. Fantastisches Hotel, gigantische Presidental Suite, wer Lust hat zwischen 1000 - 1800 NZD pro Nacht auszugeben. Das Essen war hervorragend. Danach machte ich mich auf den Weg zu den Huka Falls Jet und nahm erneut an einem Jetboat Ride teil. Von dort ging es dann nach Rotorua, wo ich abends das Tamaki Maori Village besuchte und an einer Cultural Experience mit traditionellen Hangi Dinner teilnahm. Im ersten Moment muss man schon aufpassen, dass man bei den Vorführungen der Maori nicht lacht, denn das Spiel, Tanz und der Gesang ist erstmal ungewöhnlich. Das Essen wird in der Erde gedämpft, riecht etwas schwefelig, aber schmeckt gut. In Rotorua war ich im Sudima Hotel.

Von dort ging es für mich am nächsten Tag zur Skyline Rotorua. Man kann mit der Seilbahn auf den Berg fahren und hat dort sehr viele verschiedene Aktivitäten zur Auswahl wie Luging, Skyswinging und Ziplining.

Meine erste war Luging, das heißt mit einer Art Go Kart den Berg runterzufahren. Danach entschied ich mich für den Zipline mit grandioser Aussicht. Danach ging es noch zu Rainbow Springs und eine geführte Tour inklusive dem Kiwi Encounter. Man wandert durch einen von mit Bäumen und Pflanzen gesäumten Fußweg und kann viele einheimische Vögel beobachten und zum Schluss die Aufzuchtstation von den Kiwis zu besuchen. Danach ging es direkt weiter nach Te Puia. Das ist ebenfalls eine Maori Stätte, hier ging es mit einem kleinen Zug durch den Park. Die Geysiere rauchen und stinken ziemlich schwefelig, aber auch hier war das Mittagessen super. Direkt in einem sogenannten Steamofen gedämpft. Danach habe ich noch eine geführte Tour im Waimangu Valley gemacht. Hier finden sich auch viele thermale und vulkanische Quellen. Ist sehr schön anzusehen. Abends ging es dann auf den Volanic Hill zum Essen, dazu nutzt man wieder die Seilbahn von Skyline Rotorua. Vom Restaurant hat man einen fantastischen Blick über Rotorua bei Nacht.

Filmkulisse Hobbiton & Auckland

Der nächste Stopp am nächsten Morgen war Hobbiton. Die Kulissen live zu sehen, ist toll. Man fühlt sich in die Filme reinversetzt. Auf der Movie Set Tour bekommt man auch viel zu den Filmen erzählt. Danach geht’s zu meiner letzten Station meiner Reise, Auckland. Hier habe ich im Sky City Hotel übernachtet. Super schönes Hotel mit Toplage.

Auf einer Lunch Cruise mit Hauraki Blue Cruise konnte ich mir noch einen Eindruck von der Skyline von Auckland verschaffen. Tolle Stadt, in der ich leider zu wenig Zeit hatte.

Am nächsten Morgen ging es bereits wieder zum Flughafen und Abflug nach Deutschland mit Umstieg in Abu Dhabi.

Es war eine tolle Reise, in der kurzen Zeit habe ich viel gesehen und viel erlebt. Das nächste Mal wäre auf jeden Fall mehr Zeit besser.

Ein Reisebericht von Sybille Duering

Montag, 24. April 2023

Oman - Märchenhaftes Morgenland

Sindbad der Seefahrer, die Heiligen Drei Könige oder auch die Weihrauchstraße: Der Oman verzaubert als Märchenland. Und er verführt: Als Wüsten - Reich mit geschichtsträchtigen Städten. Was dieses Land ganz unten auf der arabischen Halbinsel noch kann? Es verblüfft mit Karibik - Feeling an Palmenstränden vor türkisblauen Meer. Arabiens grünes Märchen ist ein besonderes Reiseziel mit dem Versprechen von Tausendundeiner Nacht….

Oman ist eines der schönsten Reiseländer der Welt – ausgezeichnet durch intensive Naturschönheit, vielfältige Landschaften mit zerklüfteten Gebirgen, fast menschenleeren Wüsten und endlos langen Sandstränden, Sonne das ganze Jahr über, gastfreundliche Menschen, eine reiche Kultur, faszinierende Architektur und einzigartige Basare. Der Oman ist überhaupt ein sehr sicheres Reiseziel. Zu verdanken ist das der klugen Regentschaft von Sultan Qabus ibn Said Al Said. Innerhalb von 40 Jahren machte er aus einem rückständigen Land einen modernen und zugleich märchenhaft anmutenden Staat. Und wunderbar weltoffen – mit kostenlosen Schul - und Gesundheitssystem.

Wir starten in der Hauptstadt Muscat, dem „Anti - Dubai“: wenig Kitsch, wenig Glitzer, keine pompösen Wolkenkratzer. Ein Mix aus Moderne und Tradition. Der alte Stadtkern mit seinen Häusern aus dem 18. Jahrhundert: ein Zeugnis der Blütezeit der einst so berühmten Hafenstadt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Sultan Qabus - Moschee (Samstag bis Mittwoch von 8 bis 11 Uhr geöffnet), sie gehört zu den größten weltweit. Über 8.000 Kilo wiegt der 14 Meter hohe Lüster mit Tausenden Swarovski - Kristallen – eine Welt zum Staunen. Ein weiterer Höhepunkt: das Royal Opera House – hier kommt der Klassik - Liebhaber voll auf seine Kosten. Eine Wunderwelt für alle Sinne sind die zahlreichen Souks. Der größte und älteste Basar wartet im Stadtteil Mutrah: Gewürze, Duft - Öle und Antiquitäten – ein orientalischer Markt wie aus dem Bilderbuch.

Abenteuer gibt es in der Rub al Khali - Wüste, sie bedeckt ein Viertel der arabischen Halbinsel: Ruhe, Weite und Freiheit – ein Wüstenerlebnis der besonderen Art. Majestätische Berge, schroffe Felswände, herrlich grüne Wadis wie die Oasen - Siedlung Al Hamra. Hier werden wir mit dem Dreiklang der Gastfreundschaft empfangen: Datteln, Kaffee und Melonen. Das Tal ist berühmt für die Khalas - Dattel, eine von über 150 Dattelsorten, die hier auf acht Millionen Palmen wachsen. Die über 100 Kilometer lange Wüstentour am nächsten Tag ist wie eine Meditation. Wir sind über vier Stunden unterwegs, und es scheint, als gäbe nur diesen Moment und Sand, viel Sand. Und dann – wie eine Fata Morgana taucht hinter der Düne das Meer auf. Wir sind im Küstenstädtchen Sur, weltbekannt für die Grüne Meeresschildkröte, die hier ihre Eier ablegt, angelangt. Gegen 21 Uhr am Abend sind wir im Ras Al Jinz - Turtle Reserve Nationalpark, hier gehen wir in Begleitung eines ausgebildeten, ortskundigen Rangers an den Strand. Mehr als zehn Schildkröten sind in dieses Vollmondnacht an den Strand gekommen um hier ihre Eier abzulegen und nur wenige Meter weiter sind die ersten Jungtiere geschlüpft und auf dem Weg vom Sand in das Meer – ein Schauspiel der besonderen Art.

Im Oman gibt es hunderte Festungen – sollten Sie nur Zeit für eine haben, besichtigen Sie Jabrin. Diese funkelnde Schatzkiste von Burg wurde 1670 erbaut. Hier ist jede Decke ein eigenes Kunstwerk. Weitere Festungen, die einen Besuch unbedingt wert sind: Nizwa, Bahla und der „Rustag Loop“: Nakhal, Rustaq und Al - Hazm. Auch Sohar, Mirbat und Khasab sind einen Besuch wert. Einige Festungen wie Rustaq bestehen aus massiven Türmen mit endlosen Wendeltreppen und Geheimgängen, andere wie Nakhal sind eher wie ein Haus gebaut. Die ältesten Festungen Omans stammen aus dem 13. Jahrhundert, einer bewegten Zeit mit feindlichen Invasionen und Stammeskriegen.

Als wir Tage später durch die Souks von Salalah schlendern, räuchert es vor fast jedem Geschäft und drinnen liegen Berge von Weihrauch. „Wir betören gerne mit Düften“ erklärt mir Hisham in seiner Dishdasha, dem bodenlangen weißen Gewand.

Weihrauch – die königliche Essenz

Das im Oman – in der Region Dhofar – gewonnene Weihrauchharz gehörte zu den begehrtesten Handelsgütern der Antike, denn der Bedarf an wohlriechenden Essenzen war damals sehr groß. Der griechische Historiker Herodot berichtet, dass in Babylon zu Ehren des Gottes Baal pro Jahr mehrere Tonnen Weihrauch verbrannt wurden. Im alten Rom ging Kaiser Nero Überlieferungen zufolge bei der Totenfeier seiner Frau Poppäa ähnlich verschwenderisch mit dem Duftstoff um. Und in der Bibel wird Weihrauch als Geschenk der heiligen drei Könige an das Christuskind gleichwertig mit Gold und Myrrhe genannt.

Im Original des Matthäus - Evangeliums heißen die Heiligen Drei Könige noch „Die Weisen aus dem Morgenland“. „Und sahen das Kindlein, warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gold und Weihrauch und Myrrhe“.

Im Oman wird der Weihrauch seit Jahrhunderten als Duft für Wohnräume, Möbelstücke und Kleidung benutzt. Auch die Heilkräfte des Weihrauchs sind legendär. Im Rohzustand sieht Weihrauch aus wie kleine Kristalle. Es wird aus dem Harz eines Baumes mit dem botanischen Namen „Boswellia sacra“ gewonnen; Experten sind sich einig, dass aus den Bäumen, die in der Nähe von Salalah wachsen, der beste Weihrauch der Welt gewonnen wird. Osmanischer Weihrauch ist ein ganz besonderes Souvenir. Halten Sie für gute Qualität nach den Sorten Hojari und Fusoos Ausschau, die eine Zitrusnote verströmen. Je blasser und größer die Weihrauchbrocken, desto besser die Qualität.

Oman – das ist Karibik Feeling in der Wüste. Mit Kokospalmen, Papayabäumen und Bananenstauden. Ein geheimnisvoller Märchen - Mix – eben wie aus „Tausendundeiner Nacht“…..

Ein Reisebericht von Michael Stephan

Sonntag, 23. April 2023

Myanmar - Eine Rundreise durchs alte Burma

Land der Goldenen Pagoden, der Beinruderer auf Fischfang am Inle - See, der schwimmenden Gärten und der berühmten "Giraffenfrauen" mit ihren langen Hälsen auf farbenfrohen Märkten.

Mandalay

Alle Myanmaren wollen einmal im Leben in Mandalay auf den Mandalay - Berg mit seinen fast 1400 Stufen gestiegen sein. Da Buddha einst auf diesem Hügel stand, gilt er als heilig und ist mit vielen Pagoden bebaut. Wer die vielen Stufen jedoch nicht mag, bevorzugt die asphaltierte schmale Straße. Jedoch quälen sich vor Sonnenuntergang unzählige Wagen dort hinauf, so dass sich die zu Fuß gehenden Pilger ihr T - Shirt des Staubes und der Abgase wegen vor Mund und Nase halten müssen. Für ein langes Leben steigt man dort hinauf.

Wer dann dieses Heiligtum mit seinen vergoldeten Baudenkmälern betritt und vorher seine Schuhe und Strümpfe ausgezogen hat, genießt den weiten Blick auf die zweitgrößte Stadt des Goldenen Landes mit dem ehemaligen königlichen Palast inmitten eines breiten Wassergrabens. Weit in der Ferne spiegelt sich die untergehende Sonne im Fluss Ayeyarwaddy. Hier bekomme ich eine Ahnung von den gefühlt eine Million goldenen Pagoden und Stupas im beschaulichen Myanmar, dem ehemaligen Burma, zwischen Thailand und Indien. Dabei werden gut 60 Kilogramm Gold pro Jahr in den nordwestlichen Bergflüssen des Landes geschürft, die dann sehr mühselig von Goldschlägern mit Muskelkraft mit schweren Hämmern zu federleichten Goldblättchen geschlagen werden.

Von Pilgern werden sie dann an Heiligtümer - wie die Su Taung Py ae Pagode am aufgestauten Taungthaman - See südlich der Stadt - geklebt. Anschließend schlendern die Gläubigen der guten Tradition wegen über die 1200 Meter lange alte U - Bein - Brücke, die längste Teakholzbrücke der Welt mit 1047 mächtigen Stämmen. Dabei schreiten die Pilger mit ihren Flip Flops geschickt über die buckeligen Holzbalken ohne Geländer.

Fahrt nach Bagan

Schwer mit Holz und Palmenblättern beladene Büffelkarren verlängern die Autofahrt zur Tempelstadt Bagan um gut eine Stunde. Dabei geht es vorbei an riesigen Feldern, die einst vor der Diktatur zur "Kornkammer Südostasiens" gehörten. Da tauchen aber auch mitten auf dem Land modernste Industriegebiete auf, da das Land durch die politische Öffnung ausländische Investoren anzieht. Bedenkt man dabei, dass der Verdienst eines Arbeiters am Tag einen Euro beträgt, so steigt in diesem Land – das zu einem der ärmsten Ländern der Welt gehört – das Wachstum aber auch rasant.

Bei einem Zwischenhalt in Pakokku treffe ich in der Klosterschule Aung Myae Oo fröhlich lachende Kinder. Sie stammen aus armen Familien, deren Eltern aus finanziellen Gründen nicht für sie sorgen können. Mehrheitlich sind es junge Novizen und Nonnen, die nach buddhistischen Traditionen und Werten erzogen werden. Danach werden auch drei junge Mönche des Mandalay Klosters bereits seit acht Jahren erzogen, die hier in der Nähe der Klosterschule der U Min Thone Sae Pagode einen Besuch abstatten.

Ankunft in Bagan

Angekommen im kargen Trockengürtel Myanmars an der Biegung des Ayeyarwady - Flusses treffe ich auf das größte buddhistische Ruinenfeld der Welt mit über 2000 Tempelanlagen. Und kurz vor der alten Stadtmauer weit sichtbar der mächtige, golden prangende Ananda – Tempel, dessen Spitze eine kleine ebenfalls vergoldete Pagode in 51 Metern Höhe krönt. Dabei spiegelt sich der mächtige Bau in einem Wasserbecken wieder. Im Inneren sind an vier Gängen neun Meter hohe, stehende Buddhas Anlaufstelle für betende Gläubige. Einer von ihnen ist U Hla Shwe, der inmitten von Duftschwaden der Räucherstäbchen, dem Geklingel der Meditationsglocken und dem Gemurmel der Gläubigen für seine kranke Mutter betet.

Später erzählt er – eingewickelt in seinem Longyi, dem knöchellangen Lendentuch – im Schatten eines uralten, mächtigen Benjamini, dass er die brutale Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya durch das Militär nicht versteht, da eigentlich alle 135 offiziell anerkannten Minderheiten gut miteinander auskommen. Zwar hat es Attacken von ARSA, der militanten Arakan Rohingya Salvation Army, auf Polizeistationen gegeben. Aber das rechtfertigt noch keine ethnische Säuberung mit Schlägen, Demütigungen und Vergewaltigungen, meint der zart gebaute Gläubige.

Jedoch ist er der Meinung, dass sie nicht offiziell als Minderheit anerkannt werden dürfen, da sonst alle in Bangladesch lebenden Rohingya hier nach Myanmar kommen. "Die Berichterstatter," sagt U Hla Shwe, "haben hier in Myanmar auch keine Chance, einen objektiven Bericht in unseren Medien zu platzieren. Denn jede Berichterstattung muss in den Redaktionen von ganz oben frei gegeben werden". Im 19. Jahrhundert hatte die britische Kolonialmacht sie als billige Arbeitskräfte aus Bangladesch ins Land geholt. Verachtet wurden sie deshalb, weil sie sich der Kolonialmacht in unangenehmer Weise angedient hatten.

Auf einer anschließenden Kutschfahrt durch die historische Königsstadt mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein ist dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kopf immer noch ein Thema.

Der Inle - See

Bei so vielen Kulturschätzen vergeht die Zeit wie im Fluge und ich finde mich nach einem kurzen, halbstündigen Flug nach Heho und einer einstündigen Autofahrt am Inle - See wieder. Der 19 Kilometer lange und fünf Kilometer breite See liegt auf fast 900 Metern Höhe und hat ein angenehmes Klima inmitten der Bergwelt. Hier lebt das Volk der Inthas, das als Beinruderer auf Fischfang geht und seine auf dem Wasser schwimmenden Gärten per Boot bestellt. Auch die Häuser dieser Söhne des Sees und ihrer Familien sind im See auf Pfählen gebaut.

Mit einem schmalen, hölzernen Langboot mit Außenbordmotor werde ich über den See chauffiert. Dabei fällt der Blick auf die erstaunliche und eigenartige Rudertechnik der Fischer. So stehen sie auf dem Heck ihres schmalen, flachen Holzbootes und schlingen eine Hand und ein Bein um das Ruder, um die zweite Hand zum Fischen und Einholen der Netze freizuhalten. Schon im Kindesalter müssen sie dieses Gleichgewicht trainieren, um diese einzigartige Rudertechnik zu erlernen.

Da werde ich aber auch zu den kunterbunten Märkten geschippert, wo die leuchtend farbig gekleideten Marktfrauen Waren aus ihren schwimmenden Gärten und den umliegenden Bergen anbieten. Auffällig dabei die berühmten "Giraffenfrauen" des Bergstammes der Padaung, deren Hälse bereits in ihrer Kindheit mittels Metallringe bis zu zwanzig Zentimeter künstlich gestreckt wurden. Das – so nahm man früher an – sollte nicht nur Schönheitsideal sein, sondern sie vor allem gegen Tiger schützen, die auch heute noch in den Bergen leben sollen.

Yangon, letzte Station meiner Rundreise

Yangon, die ehemalige Hauptstadt – seit 2005 ist es die aus dem Boden gestampfte Stadt Naypyidaw – ist die größte und zugleich modernste Stadt des Landes. Neben modernen Hochhäusern, Einkaufszentren und luxuriösen Hotels ist die koloniale, dichtbevölkerte Altstadt immer noch mit ihrem lebhaften Chinatown und dem quirligen indischen Viertel beliebter Anlaufpunkt. Auch in dieser turbulenten Stadt lassen es sich die Gläubigen nicht nehmen, an ihren goldenen Schätzen wie dem 70 Meter langen Liegenden Buddha in der Kyauk - htat - gyi - Pagode und an der berühmten Shwedagon - Pagode neben bedächtigen Mönchen und Novizen die Buddhistische Lehre in Eintracht zu studieren.

Dabei lerne ich, dass im Unterschied zur Pagode ein Stupa – in uralten Zeiten ein Begräbnishügel – nicht begehbar ist. Und an diesem weithin sichtbaren Wahrzeichen mit seinen stolzen 100 Metern auf dem hohen Theingottara - Hügel – Wahrzeichen des ganzen Landes und berühmteste Stupader Welt – lasse ich mich in der Abendstimmung verzaubern.

Ein Reisebericht von Gerd Krauskopf

Samstag, 22. April 2023

Lekker Lekker in Südafrika

„Lekker Lekker“ grinst mich Busfahrer Toni vergnügt an. Immer dann, wenn ich das Fahrzeug betrete oder verlasse, spricht er mich mit den Worten auf Afrikaans an.

„Lekker“ bedeutet schön und nett. Ähnlich ist mein Eindruck von Südafrika. Wer würde mich in Deutschland bei der fünften Begegnung am gleichen Tag wohl noch so selbstverständlich anlächeln, mir auf die Schulter klopfen und ein paar nette Worte für mich übrighaben?

Willkommen in der Regenbogennation

Meine Reise beginnt in Johannesburg, im Norden Südafrikas. Von dort aus geht es gleich weiter Richtung Nordosten. Mein Ziel ist die Provinz Mpumalanga, die ich für einige Tage erkunden möchte. Der Name bedeutet übersetzt, „der Ort, an dem die Sonne aufgeht." Als dies zwischen zirka 7 und 8 Uhr geschieht, sitze ich bereits in Tarnkleidung in einem offenen Geländewagen im Kruger Nationalpark. Das Gefühl, wenn die Sonne in der Morgendämmerung immer mehr Strahlen wirft und gemächlich die Buschsavannen und Tropenwälder ausleuchtet, ist spektakulär.

Die Suche nach den „Big Five“ ist nicht weniger aufregend. Wir finden vier von fünf Riesen und ich bin überglücklich! Wann bekommt man im Leben schon mal die Gelegenheit, einen männlichen Löwen während des Mittagsschlafs zu beobachten oder einer Elefanten - Gang auf ihrem Walk zur Wasserquelle zuzusehen? Wir sehen eine Nashorn - Familie und Nilpferde im Wasserloch. Und einen aufgrund seines hohen Alters von der Horde verstoßenen Büffel. Schrecklich? Ja. Aber: Natur. Die Artenvielfalt und Freiheit der Tiere im Krugerpark ist so schön anzusehen, dass einem als Tierfreund durchaus die Tränen kommen können.

Schöne Aussichten

Wer Natur liebt, liebt Südafrika. Ganz besonders: die Panoramaroute. Die Strecke oberhalb der zerklüfteten Drakensberge lädt förmlich dazu ein, anzuhalten, hier und da ein Stück zu wandern, die Aussicht zu genießen und abzuschalten. Na gut, womöglich auch dazu, das ein oder andere Foto zu knipsen!

Mein Highlight der Route: das Blyde River Canyon Gebiet. Bei God’s Window lege ich meinen ersten Stop ein, von dem aus ich eine mega Sicht auf das Veld (die tiefer gelegenen Regionen Südafrikas) genieße. Und etwas nördlicher am Canyon bei Potholes weiß ich den einzigartigen Blick auf den Blyde River sehr zu schätzen!

Und nun? Ab zur Kap - Halbinsel!

Ähnlich gigantische Ausblicke finde ich am Chapmans Peak Drive, einer Küstenstraße auf der Kap - Halbinsel, von der aus ich direkt aufs Meer schaue. Oder am Cape Point, am Kap der guten Hoffnung. Dort wandere ich einige Meter zum Leuchtturm, der sich auf einer Höhe von 249 Metern über dem Meeresspiegel erhebt. Auf der Rückfahrt ist ein Besuch am Boulders Beach ein absolutes Muss! Dort tummeln sich Pinguine (und Pinguin - interessierte Touristen).

Ein weiteres Muss ist (natürlich!) der Tafelberg, eines der sieben Naturweltwunder. Aufgrund der Selfie - Besessenheit der Touristen ist dieser jetzt übrigens eingezäunt. Tatsächlich haben dort schon einige ihr Leben für ein Foto gelassen.

Das bunte Bo - Kaap

Auf meiner Reise nicht missen möchte ich Bo - Kaap, das kunterbunte Viertel in Kapstadt. Hier sind alle Häuser bunt und liebevoll bemalt, und die vielen Farben sollen auf die Regenbogennation Südafrika aufmerksam machen.

Gleichzeitig soll damit an die Apartheid in Südafrika erinnert werden, die in dem Land merkliche Spuren hinterlassen hat. Boo - Kaap gilt als Symbol für die Schönheit der Vielfalt.

Auf Wiedersehen, Südafrika!

Dies war meine erste Reise nach Südafrika, aber garantiert nicht die letzte. Das Land hat so viel zu bieten, da muss man einfach wiederkommen! Ich bin total hin und weg von den unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen, der traumhaft schönen Natur, den vielen Tieren in freier Wildbahn. In diesem Sinne: Lekker Lekker!

Ein Reisebericht von Hanna Fecht