„Lekker Lekker“ grinst mich Busfahrer Toni vergnügt an. Immer dann, wenn ich das Fahrzeug betrete oder verlasse, spricht er mich mit den Worten auf Afrikaans an.
„Lekker“ bedeutet schön und nett. Ähnlich ist mein Eindruck von Südafrika. Wer würde mich in Deutschland bei der fünften Begegnung am gleichen Tag wohl noch so selbstverständlich anlächeln, mir auf die Schulter klopfen und ein paar nette Worte für mich übrighaben?
Willkommen in der Regenbogennation
Meine Reise beginnt in Johannesburg, im Norden Südafrikas. Von dort aus geht es gleich weiter Richtung Nordosten. Mein Ziel ist die Provinz Mpumalanga, die ich für einige Tage erkunden möchte. Der Name bedeutet übersetzt, „der Ort, an dem die Sonne aufgeht." Als dies zwischen zirka 7 und 8 Uhr geschieht, sitze ich bereits in Tarnkleidung in einem offenen Geländewagen im Kruger Nationalpark. Das Gefühl, wenn die Sonne in der Morgendämmerung immer mehr Strahlen wirft und gemächlich die Buschsavannen und Tropenwälder ausleuchtet, ist spektakulär.
Die Suche nach den „Big Five“ ist nicht weniger aufregend. Wir finden vier von fünf Riesen und ich bin überglücklich! Wann bekommt man im Leben schon mal die Gelegenheit, einen männlichen Löwen während des Mittagsschlafs zu beobachten oder einer Elefanten - Gang auf ihrem Walk zur Wasserquelle zuzusehen? Wir sehen eine Nashorn - Familie und Nilpferde im Wasserloch. Und einen aufgrund seines hohen Alters von der Horde verstoßenen Büffel. Schrecklich? Ja. Aber: Natur. Die Artenvielfalt und Freiheit der Tiere im Krugerpark ist so schön anzusehen, dass einem als Tierfreund durchaus die Tränen kommen können.
Schöne Aussichten
Wer Natur liebt, liebt Südafrika. Ganz besonders: die Panoramaroute. Die Strecke oberhalb der zerklüfteten Drakensberge lädt förmlich dazu ein, anzuhalten, hier und da ein Stück zu wandern, die Aussicht zu genießen und abzuschalten. Na gut, womöglich auch dazu, das ein oder andere Foto zu knipsen!
Mein Highlight der Route: das Blyde River Canyon Gebiet. Bei God’s Window lege ich meinen ersten Stop ein, von dem aus ich eine mega Sicht auf das Veld (die tiefer gelegenen Regionen Südafrikas) genieße. Und etwas nördlicher am Canyon bei Potholes weiß ich den einzigartigen Blick auf den Blyde River sehr zu schätzen!
Und nun? Ab zur Kap - Halbinsel!
Ähnlich gigantische Ausblicke finde ich am Chapmans Peak Drive, einer Küstenstraße auf der Kap - Halbinsel, von der aus ich direkt aufs Meer schaue. Oder am Cape Point, am Kap der guten Hoffnung. Dort wandere ich einige Meter zum Leuchtturm, der sich auf einer Höhe von 249 Metern über dem Meeresspiegel erhebt. Auf der Rückfahrt ist ein Besuch am Boulders Beach ein absolutes Muss! Dort tummeln sich Pinguine (und Pinguin - interessierte Touristen).
Ein weiteres Muss ist (natürlich!) der Tafelberg, eines der sieben Naturweltwunder. Aufgrund der Selfie - Besessenheit der Touristen ist dieser jetzt übrigens eingezäunt. Tatsächlich haben dort schon einige ihr Leben für ein Foto gelassen.
Das bunte Bo - Kaap
Auf meiner Reise nicht missen möchte ich Bo - Kaap, das kunterbunte Viertel in Kapstadt. Hier sind alle Häuser bunt und liebevoll bemalt, und die vielen Farben sollen auf die Regenbogennation Südafrika aufmerksam machen.
Gleichzeitig soll damit an die Apartheid in Südafrika erinnert werden, die in dem Land merkliche Spuren hinterlassen hat. Boo - Kaap gilt als Symbol für die Schönheit der Vielfalt.
Auf Wiedersehen, Südafrika!
Dies war meine erste Reise nach Südafrika, aber garantiert nicht die letzte. Das Land hat so viel zu bieten, da muss man einfach wiederkommen! Ich bin total hin und weg von den unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen, der traumhaft schönen Natur, den vielen Tieren in freier Wildbahn. In diesem Sinne: Lekker Lekker!
Ein Reisebericht von Hanna Fecht
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