Sonntag, 9. Juni 2024

Jordanien - Ein unvergessliches Abenteuer im Herzen des Nahen Ostens

Jordanien - Ein unvergessliches Abenteuer im Herzen des Nahen Ostens

Vor meiner Reise nach Jordanien habe ich mich gründlich informiert. Ich wollte das Land schon immer mal besuchen, aber ich wusste, dass mein Vorhaben für hochgezogene Augenbrauen bei meinen Freunden und meiner Familie sorgen würde (sie meinten es gut, aber waren nicht besonders gut über das Land informiert). Wie die meisten Reisenden wissen, kannst du dich jedoch noch so gut einlesen, nichts kann dich wirklich auf den Moment vorbereiten, wenn du dann in deinem Ziel ankommst. Hier sind einige der Dinge, die ich gerne vor meiner Reise nach Jordanien bereits gewusst hätte.

1. Wie sicher es ist 

Wenn deine Meinung über Jordanien hauptsächlich auf seiner geografischen Lage basiert, könntest du ein wenig verunsichert sein. Die Nachbarländer wie Syrien, Irak und Saudi - Arabien sind schließlich ständig in den Schlagzeilen. Doch Jordanien ist ein sicheres Land, wo viele verschiedene Gruppen und Religionen relativ glücklich zusammenleben. Dies ist ein Heiliges Land und du bemerkst es daran, wie sich die Menschen in Jordanien bemühen, ihre friedliche Heimat zu schützen. Abgesehen von den Grenzkontrollen vergaß ich oft, dass ich im Nahen Osten war und konnte mich in diesem Land ganz zu Hause fühlen. Ich reiste in einer Gruppe, doch ich traf auch viele Solo - Reisende, die das Land auf eigene Faust erkundeten und sich dabei absolut wohlfühlten.

2. Wie gastfreundlich die Menschen sind 

Ein großes Highlight meiner Reise waren die Menschen in Jordanien, die dir buchstäblich ihr letztes Hemd geben würden. Das ist keine Übertreibung, sondern Teil ihrer Kultur. Wenn dir etwas gefällt, das sie tragen oder bei sich haben, werden sie es dir anbieten. Ich habe das selbst erlebt, als ein Reisebegleiter einen Kellner im Restaurant fragte, wo er sein Hemd herhatte. Fünf Minuten später hatte mein Freund dieses Hemd in seinen Händen. Dies kommt von einer Kultur der Gastfreundschaft, in der die Leute, egal wie wenig sie haben, immer bereit sind, mit allen zu teilen, ob Freunde, Familie oder auch völlig Fremde. Und wenn du in der Wüste unterwegs bist, werden die Beduinen dich immer zu einer Tasse Tee in ihr Zelt einladen. Ich fühlte mich in Jordanien mehr willkommen als in jeder nordamerikanischen Großstadt.

3. Dass ich kein Gewicht verlieren würde 

Ich habe keine Ahnung, wie ich überhaupt auf diese Idee gekommen bin. Als bei meinem ersten jordanischen Essen die 15. Speise serviert wurde, wusste ich jedenfalls, dass ich auf meiner Reise kein Pfund Gewicht verlieren würde, denn das Essen in Jordanien ist einfach unglaublich gut. Zunächst mal gibt es zu jedem Essen Brot. Und nicht nur eine Sorte, sondern verschiedene, die du in himmlischen Hummus tunken kannst. Und so gute Falafel wie in Jordanien bekommst du sonst nirgends: So leicht und luftig und so lecker. An jedem Ort, an dem wir waren, haben sie sie ein wenig anders gemacht, sodass wir sie einfach überall kosten mussten. Du solltest auch noch Platz lassen für ein Tablett Mansaf, das ist in fermentiertem und getrocknetem Jogurt gekochtes Lammfleisch, das mit Reis serviert wird. Dazu gibt es den traditionellen erfrischenden und leckeren Minztee. Danach musst du den Gürtel vielleicht weiter schnallen, aber das ist es wert.

4. Dass es nicht wenig Tourismus gibt 

Aufgrund der Sicherheitsbedenken dachte ich, dass in Jordanien nicht viele Touristen sein würden. Mann, lag ich da falsch. Zwar ist der Tourismus in Jordanien nach dem Arabischen Frühling ein wenig eingebrochen, doch mittlerweile erholt er sich wieder. Daher empfehle ich, das Land eher früher als später zu besuchen, bevor es an den historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten vor Besuchern nur so wimmelt. Die wachsende Zahl von Touristen in Jordanien hat jedoch auch positive Auswirkungen, denn sie führt dazu, dass neue Gastfamilienprogramme und gemeinnützige Unternehmen entstehen, die Besuchern die Schönheit des Landes näherbringen.

5. Dass Jordanien so viel mehr zu bieten hat als „nur“ Petra 

Wenn du an Jordanien denkst, fällt dir vermutlich zuerst das legendäre Schatzhaus in der Felsenstadt Petra ein. Ein Besuch in Petra ist eine lebensverändernde, umwerfende und total beeindruckende Erfahrung und kein Besucher von Jordanien sollte sie sich entgehen lassen. Aber Jordanien hat noch so viel mehr zu bieten, von der Hauptstadt Amman, einer modernen Millionenstadt, bis zur nur eine Stunde nördlich gelegenen alten Römerstadt Gerasa, deren Ruinen meiner Meinung nach sogar jene in Rom in den Schatten stellen. Oder du entspannst am Toten Meer, wo die Resorts mich mehr an die Karibik erinnerten als an die Wüste. Außerdem kannst du auch wandern, tauchen, Canyoning, Geländewagentouren oder Kochkurse machen und noch so viel mehr. Was du auch suchst, Jordanien hat es.

Fazit:

Jordanien ist ein Land voller Überraschungen und Wunder. Von der herzlichen Gastfreundschaft seiner Menschen über die unglaubliche Vielfalt seiner Küche bis hin zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten – dieses Land hat mich in jeder Hinsicht begeistert. Wenn du die Chance hast, Jordanien zu besuchen, zögere nicht. Es wird eine Reise sein, die du nie vergessen wirst.

Ein Reisebericht von Amanda Dunning

Mittwoch, 5. Juni 2024

Dieses mitteleuropäische Land hat viel mehr als nur Prag zu bieten

Entdecke die verborgenen Schätze Tschechiens

Die Tschechische Republik hat weit mehr zu bieten als nur ihre prächtige Hauptstadt Prag. Abseits der Touristenströme erwarten dich beeindruckende UNESCO - Welterbestätten und faszinierende Traditionen. Hier sind acht Highlights, die dir den Einstieg in die Erkundung dieses wunderschönen Landes erleichtern.

1. Villa Tugendhat, Brünn
 
In Brünn erwartet dich die Villa Tugendhat, ein Meisterwerk des modernistischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Erbaut im Jahr 1929, war dieses atemberaubende Familienhaus ein Hochzeitsgeschenk von Grete Tugendhats Vater, der keine Kosten scheute. Die Villa besticht durch ihre offene Gestaltung, exotische Hölzer, importierten Stein und eine einzigartige Onyx - Wand. Obwohl die jüdische Familie Tugendhat nur acht Jahre hier lebte, bevor sie in die Schweiz flüchtete, hat das Haus eine bewegte Geschichte hinter sich. Es wurde von der Gestapo vereinnahmt und erlitt erhebliche Schäden, bevor es vollständig restauriert wurde. Heute ist die Villa ein Museum und ein Zeugnis der modernen Architektur.

2. Ritt der Könige, Südost - Tschechien 

Der Ritt der Könige ist eine faszinierende Tradition, die bis in die keltische Zeit zurückreicht. Diese UNESCO - geschützte Prozession symbolisiert den Übergang vom Jungen zum Mann und garantiert eine gute Ernte. Der König, ein kleiner Junge im Kostüm eines Mädchens, reitet mit einer Rose im Mund durch das Dorf, begleitet von seinem Gefolge, das die Passanten mit reimenden Aussprüchen verspottet. Die berühmteste Prozession findet jedes Jahr im Mai in Vlčnov statt, begleitet von Feierlichkeiten in den lokalen Weinkellern.

3. Modrotisk, Mähren 

Modrotisk, die tschechische Technik der Indigofärbung, ist ein weiteres UNESCO - geschütztes Kulturerbe. Die Handwerker tragen eine geheime Paste auf Holzklötze auf, die oft Hunderte von Jahren alt sind und in Familien weitervererbt werden. Diese Paste weist das Indigoblau ab und hinterlässt wunderschöne Muster auf weißer Baumwolle. In der Blaupausenwerkstatt Strážnice arbeitet Gabriela Bartošková mit Blöcken, die ihr Ururgroßvater 1906 erstmals verwendete, und erklärt, dass dieses Handwerk „mehr mit dem Herzen als mit den Händen“ kreiert wird.

4. Marionettentheater
 
Das tschechische Marionettentheater ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Unterhaltungskunst und wurde 2016 von der UNESCO zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Von kleinen Marionettentheatern in Familienhäusern bis hin zu ausgeklügelten Theaterhäusern, die speziell für Marionettenaufführungen konzipiert wurden, bieten diese Vorführungen einen faszinierenden Einblick in die tschechische Kultur. Ein Besuch im Marionettenmuseum in Český Krumlov ist ein Muss.

5. Die weißen Karpaten 

Die weißen Karpaten an der Grenze zur Slowakei sind ein weitläufiges Mittelgebirge, das 1996 zum UNESCO - Biosphärenreservat erklärt wurde. Mit einer Fläche von mehr als 71.000 Hektar bieten sie großflächige Orchideenwiesen, Grasland, Wälder und Obstgärten. Die gut markierten Wanderwege machen die weißen Karpaten zu einem idealen Ort für Spaziergänge oder anspruchsvollere Wanderungen.

6. Dreifaltigkeitssäule, Olmütz 

Die Dreifaltigkeitssäule in Olmütz ist ein beeindruckendes Denkmal im mährischen Barockstil. Mit einer Höhe von 35 Metern und der größten Ansammlung von barocken Statuen Zentraleuropas auf einem einzelnen Denkmal wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Ursprünglich als Ausdruck des Dankes dafür, dass die Stadt die Pest überstanden hatte, ist sie auch ein Zeugnis für den katholischen Glauben der Stadt.

7. Gärten und Schloss in Kroměříž
 
Das Schloss Kroměříž beeindruckt nicht nur durch seine prunkvollen Innenräume, sondern auch durch seine barocke Gartenanlage. Besucher müssen Pantoffeln tragen, um die 200 Jahre alten Böden zu schützen, was sich jedoch lohnt. Die tschechischen Kronleuchter, die 88.000 Bücher umfassende Bibliothek und der Rokoko - Speisesaal sind nur einige der Highlights. Die barocken Gärten mit ihren farbenfrohen Einjahrespflanzen sind besonders im Sommer ein echter Hingucker.

8. Schloss Litomyšl 

Das im Renaissancestil erbaute Schloss Litomyšl besticht durch seine Fassade mit 8.000 Sgraffiti, die alle mit unterschiedlichen Szenen dekoriert sind. Besonders bemerkenswert ist das Schlosstheater mit seinem originalen französischen Garten. Zum Schlosskomplex gehören auch mehrere historisch bedeutende Gebäude, darunter die Wohnung in der ehemaligen Schlossbrauerei, in der der berühmte Komponist Bedřich Smetana geboren wurde. Diese acht Sehenswürdigkeiten und Traditionen bieten dir einen faszinierenden Einblick in die reiche Kultur und Geschichte Tschechiens jenseits der Hauptstadt. Pack deine Koffer und mach dich auf den Weg, um diese verborgenen Schätze zu entdecken!

Ein Reisebericht von Christina Newberry