Jordanien - Ein unvergessliches Abenteuer im Herzen des Nahen Ostens
Vor meiner Reise nach Jordanien habe ich mich gründlich informiert. Ich wollte das Land schon immer mal besuchen, aber ich wusste, dass mein Vorhaben für hochgezogene Augenbrauen bei meinen Freunden und meiner Familie sorgen würde (sie meinten es gut, aber waren nicht besonders gut über das Land informiert). Wie die meisten Reisenden wissen, kannst du dich jedoch noch so gut einlesen, nichts kann dich wirklich auf den Moment vorbereiten, wenn du dann in deinem Ziel ankommst. Hier sind einige der Dinge, die ich gerne vor meiner Reise nach Jordanien bereits gewusst hätte.
1. Wie sicher es ist
Wenn deine Meinung über Jordanien hauptsächlich auf seiner geografischen Lage basiert, könntest du ein wenig verunsichert sein. Die Nachbarländer wie Syrien, Irak und Saudi - Arabien sind schließlich ständig in den Schlagzeilen. Doch Jordanien ist ein sicheres Land, wo viele verschiedene Gruppen und Religionen relativ glücklich zusammenleben. Dies ist ein Heiliges Land und du bemerkst es daran, wie sich die Menschen in Jordanien bemühen, ihre friedliche Heimat zu schützen. Abgesehen von den Grenzkontrollen vergaß ich oft, dass ich im Nahen Osten war und konnte mich in diesem Land ganz zu Hause fühlen. Ich reiste in einer Gruppe, doch ich traf auch viele Solo - Reisende, die das Land auf eigene Faust erkundeten und sich dabei absolut wohlfühlten.
2. Wie gastfreundlich die Menschen sind
Ein großes Highlight meiner Reise waren die Menschen in Jordanien, die dir buchstäblich ihr letztes Hemd geben würden. Das ist keine Übertreibung, sondern Teil ihrer Kultur. Wenn dir etwas gefällt, das sie tragen oder bei sich haben, werden sie es dir anbieten. Ich habe das selbst erlebt, als ein Reisebegleiter einen Kellner im Restaurant fragte, wo er sein Hemd herhatte. Fünf Minuten später hatte mein Freund dieses Hemd in seinen Händen. Dies kommt von einer Kultur der Gastfreundschaft, in der die Leute, egal wie wenig sie haben, immer bereit sind, mit allen zu teilen, ob Freunde, Familie oder auch völlig Fremde. Und wenn du in der Wüste unterwegs bist, werden die Beduinen dich immer zu einer Tasse Tee in ihr Zelt einladen. Ich fühlte mich in Jordanien mehr willkommen als in jeder nordamerikanischen Großstadt.
3. Dass ich kein Gewicht verlieren würde
Ich habe keine Ahnung, wie ich überhaupt auf diese Idee gekommen bin. Als bei meinem ersten jordanischen Essen die 15. Speise serviert wurde, wusste ich jedenfalls, dass ich auf meiner Reise kein Pfund Gewicht verlieren würde, denn das Essen in Jordanien ist einfach unglaublich gut. Zunächst mal gibt es zu jedem Essen Brot. Und nicht nur eine Sorte, sondern verschiedene, die du in himmlischen Hummus tunken kannst. Und so gute Falafel wie in Jordanien bekommst du sonst nirgends: So leicht und luftig und so lecker. An jedem Ort, an dem wir waren, haben sie sie ein wenig anders gemacht, sodass wir sie einfach überall kosten mussten. Du solltest auch noch Platz lassen für ein Tablett Mansaf, das ist in fermentiertem und getrocknetem Jogurt gekochtes Lammfleisch, das mit Reis serviert wird. Dazu gibt es den traditionellen erfrischenden und leckeren Minztee. Danach musst du den Gürtel vielleicht weiter schnallen, aber das ist es wert.
4. Dass es nicht wenig Tourismus gibt
Aufgrund der Sicherheitsbedenken dachte ich, dass in Jordanien nicht viele Touristen sein würden. Mann, lag ich da falsch. Zwar ist der Tourismus in Jordanien nach dem Arabischen Frühling ein wenig eingebrochen, doch mittlerweile erholt er sich wieder. Daher empfehle ich, das Land eher früher als später zu besuchen, bevor es an den historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten vor Besuchern nur so wimmelt. Die wachsende Zahl von Touristen in Jordanien hat jedoch auch positive Auswirkungen, denn sie führt dazu, dass neue Gastfamilienprogramme und gemeinnützige Unternehmen entstehen, die Besuchern die Schönheit des Landes näherbringen.
5. Dass Jordanien so viel mehr zu bieten hat als „nur“ Petra
Wenn du an Jordanien denkst, fällt dir vermutlich zuerst das legendäre Schatzhaus in der Felsenstadt Petra ein. Ein Besuch in Petra ist eine lebensverändernde, umwerfende und total beeindruckende Erfahrung und kein Besucher von Jordanien sollte sie sich entgehen lassen. Aber Jordanien hat noch so viel mehr zu bieten, von der Hauptstadt Amman, einer modernen Millionenstadt, bis zur nur eine Stunde nördlich gelegenen alten Römerstadt Gerasa, deren Ruinen meiner Meinung nach sogar jene in Rom in den Schatten stellen. Oder du entspannst am Toten Meer, wo die Resorts mich mehr an die Karibik erinnerten als an die Wüste. Außerdem kannst du auch wandern, tauchen, Canyoning, Geländewagentouren oder Kochkurse machen und noch so viel mehr. Was du auch suchst, Jordanien hat es.
Fazit:
Jordanien ist ein Land voller Überraschungen und Wunder. Von der herzlichen Gastfreundschaft seiner Menschen über die unglaubliche Vielfalt seiner Küche bis hin zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten – dieses Land hat mich in jeder Hinsicht begeistert. Wenn du die Chance hast, Jordanien zu besuchen, zögere nicht. Es wird eine Reise sein, die du nie vergessen wirst.
Ein Reisebericht von Amanda Dunning