Sonntag, 3. März 2024

9 faszinierende Fakten über Turkmenistan

In Turkmenistan mischen sich Relikte der Sowjetzeit mit den Spuren der Regierungszeit eines exzentrischen ehemaligen Präsidenten. Nimm dazu noch die geschichtsträchtige Seidenstraße, traditionelle Nomadenkultur und die Hauptstadt Aschgabat mit ihrem prachtvollen weißen Marmor und du wirst sehen, dass dieses Land zu Unrecht das unbekannteste und am wenigsten besuchte in Zentralasien ist.

Turkmenistan ist einer dieser besonderen Orte: Ebenso faszinierend wie verblüffend und stets für eine Überraschung gut. Hier wartet buchstäblich hinter jeder Ecke etwas Unerwartetes.

Damit du dieses exotische Reiseziel ein wenig besser kennenlernen kannst und verstehst, warum es einen Besuch wert ist, haben wir hier neun ungewöhnliche Fakten über Turkmenistan für dich:

1. Turkmenistan ist eines der am wenigsten besuchten Länder der Welt

Aktuelle und zuverlässige Besucherzahlen sind nur schwer zu bekommen, doch Turkmenistan gehört zu den am wenigsten besuchten Ländern der Welt. Aber wie du feststellen wirst, liegt das nicht daran, dass es im Land nicht genug zu sehen oder zu tun gäbe.

Stattdessen liegen die geringen Besucherzahlen an komplizierten Visabestimmungen, die es mühsam machen, alle erforderlichen Dokumente für die Einreise zu beschaffen.

2. Turkmenistan besteht zu 70 % aus Wüste

Auf einer Reise durch Turkmenistan wirst du eine Menge Sand sehen. Die Wüste Karakum erstreckt sich über den Großteil des Landes und dementsprechend sind Wüste und Sand die vorherrschenden geografischen Merkmale hier. Dabei war das Land vor 30 Millionen Jahren ein riesiges Meer. Das ist heute schwer vorstellbar, aber es hilft, seine Naturgeschichte zu verstehen.

Heute kannst du bei Ausflügen in der Wüste immer noch Überreste dieses einstigen Meeres finden. Halte die Augen offen nach Fossilien von Meerestieren und den Konkretion genannten rundlichen Steinen, die aussehen wie Kanonenkugeln und in deren Inneren sich wie in einer Zeitkapsel eingeschlossen gut erhaltene Meeresfossilien befinden.

3. Der Gaskrater von Derweze wurde von Menschen geschaffen

Der Krater von Derweze, der auch das „Tor zur Hölle“ genannt wird, ist eine der größten Touristenattraktionen in Turkmenistan. Das Feuer dieses Gaskraters mitten in der Wüste kann dir wirklich das Gefühl geben, du würdest geradewegs in die Unterwelt starren – insbesondere nachts, wenn die Flammen rot vor dem dunklen Nachthimmel über der Wüste lodern.

Obwohl der Krater wirkt wie ein Naturphänomen, wurde er tatsächlich durch eine Gruppe sowjetischer Geologen verursacht, die hier 1971 nach Erdgas bohrten. Dabei brach der Boden unter einer Bohrplattform durch und Gas trat aus. Die Geologen beschlossen, es anzuzünden, in der Annahme, dass es nach wenigen Tagen abgebrannt sein würde. 48 Jahre später brennt der Krater jedoch immer noch. Man könnte also sagen, dass die Geologen bei ihren Berechnungen hinsichtlich der Menge an Erdgas hier ein wenig danebenlagen.

4. Turkmenistan hat mehrere Seidenstraßenstädte (und UNESCO - Weltkulturerbestätten)

Die turkmenischen Sehenswürdigkeiten an der Seidenstraße sind vielleicht nicht so berühmt wie die im benachbarten Usbekistan, doch auf ihre eigene, authentische und unberührte Art sind sie ebenso beeindruckend. Gemeinsam bilden sie einen Strang der faszinierenden Geschichte über die wichtige Rolle, die diese Region zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert als Handelszentrum an der Seidenstraße innehatte.

Mit einer Bevölkerung von geschätzt einer Million Menschen im 11. und 12. Jahrhundert war Merv einst die größte Stadt an der Seidenstraße, größer und wichtiger als die heute bekannteren Orte Buchara und Samarkand in Usbekistan. Die Oasenstadt Merv war auch die Hauptstadt des Reichs der Großseldschuken, bis sie 1221 von Dschingis Khan und seiner Mongolenarmee erobert wurde, wovon sich die Stadt nie ganz erholt hat.

Köneürgentsch, eine Stadt an der Seidenstraße an der Grenze zu Usbekistan und heute ein UNESCO - Weltkulturerbe, war im 11. und 12. Jahrhundert ein Zentrum der Kultur, des Lernens und des gesellschaftlichen Lebens. Es war einst die zweitgrößte Stadt im Samanidenreich und zeichnete sich durch einen ganz eigenen Baustil aus, der heute noch in Ländern wie dem Iran und Afghanistan anzutreffen ist. Die bei einem Angriff der Mongolen völlig zerstörte Stadt wurde im 13. Jahrhundert wiederaufgebaut, nur um im 14. Jahrhundert von Timur (Tamerlan) erneut zerstört zu werden, der fürchtete, sie könnte Samarkand Konkurrenz machen.

Die heute noch existierenden Ruinen und Überreste dieser beiden Städte sind nur ein winziger Bruchteil dessen, was vor Hunderten Jahren hier stand. Interessanterweise finden hier immer noch Forschungen und Ausgrabungen statt und bei einem Besuch dieser Stätten wirst du dich selbst ein wenig wie ein Archäologe fühlen können.

5. Einen turkmenischen Mann erkennst du an seinem Telpek

Die Turkmenen stammen von den nomadischen Oghusen ab, die diese Region im 7. Jahrhundert besiedelt haben. Auch heute noch assoziieren sich die Turkmenen mit fünf wichtigen Nomadenstämmen. Ein Zeichen dieser nomadischen Tradition und Kultur ist der Telpek, eine große Kopfbedeckung aus Schaffell, die von den Männern hier getragen wird. Wie bei anderen Kopfbedeckungen der Nomaden in Zentralasien soll auch der Telpek die Körpertemperatur sowohl an heißen Sommertagen wir auch in kalten Winternächten in der Wüste stabil halten.

6. Die Hauptstadt Aschgabat hat einen Eintrag im Guinness - Buch der Rekorde

Die turkmenische Hauptstadt erinnert optisch an eine Mischung aus Las Vegas und Pjöngjang. Das liegt an ihren breiten Boulevards, Brunnen, bombastischen Statuen und strahlend weißen Marmorgebäuden. Die alle verdankt die Stadt dem Bauboom unter dem ehemaligen Präsidenten Saparmyrat Nyýazow (auch Turkmenbaschi genannt), der das Land nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 geführt hatte.

Das Stadtzentrum mit seinen gewaltigen Bauwerken und kunstvoll gestalteten öffentlichen Plätzen strahlt in der heißen Wüstensonne geradezu, da es hauptsächlich aus weißem Marmor errichtet wurde. Tatsächlich wurde für den der Stadt so viel Marmor verwendet, dass Aschgabat als die Stadt mit der weltweit höchsten Dichte an Marmorgebäuden im Guinness - Buch der Rekorde steht. Wie so vieles in Turkmenistan wirkt auch das bereits fast wieder surreal und du kannst es dir nicht wirklich vorstellen, wenn du es nicht selbst gesehen hast.

7. Plov (oder Pilaw) ist das beliebteste Gericht in Turkmenistan

Plov ist ein in einer großen Pfanne gebratenes Reisgericht mit Fleisch, Karotten und Gewürzen und es wird in Turkmenistan zu jedem Anlass gegessen – vom privaten Familienpicknick an heiligen Stätten bis zu großen Hochzeitsfeierlichkeiten. Und die Gastfreundschaft der Turkmenen geht so weit, dass eine Familie, die sieht, dass du nichts zu essen dabei hast, dir in der Regel etwas von ihrem Plov anbieten wird.

Und es ist in der Regel total lecker!

8. Turkmenische Melonen sind so berühmt und süß, dass sie ihren eigenen Feiertag haben

Es ist kaum zu glauben, dass ein so trockenes Land so süße, saftige und große Melonen hervorbringen kann. Tatsächlich werden die Melonen in Turkmenistan so sehr geschätzt, dass sie einen eigenen Festtag bekommen haben. Die Früchte sind in der ganzen Region berühmt und wurden einst auch in einen Großteil der Sowjetunion exportiert.

Heute sind sie außerhalb von Turkmenistan nur schwer zu bekommen. Wenn du aber zufällig am zweiten Sonntag im August in Turkmenistan bist, kannst du dir am offiziellen Melonenfeiertag mit diesen köstlichen Früchten so richtig den Bauch vollschlagen.

9. Das Land der ungewöhnlichen Gesetze 

Präsident Saparmyrat Nyýazow, der Turkmenistan von 1991 bis zu seinem Tod 2006 regiert hat, war berühmt – um nicht zu sagen berüchtigt – für eine Reihe bizarrer Gesetze, die während seiner Regierungszeit erlassen wurden. Einige davon wurden damit begründet, dass sie die traditionelle turkmenische Kultur schützen sollten. Dazu zählt etwa das Verbot von Opern, Goldzähnen und Elasthan.

Nein, du hast dich nicht verlesen.

Andere Gesetze entsprangen dagegen bloß den Launen eines absolut regierenden Präsidenten, wie etwa jenes, das gewisse Monate nach ihm oder seinen Verwandten benannte. Oder das öffentliche Rauchverbot, das erlassen wurde, weil der Präsident versuchte, das Rauchen aufzugeben, und daher niemanden rauchen sehen wollte.

Obwohl viele dieser Gesetze unter dem aktuellen Präsidenten Gurbanguly Berdimuhamedow zurückgenommen wurden, sind einige immer noch gültig. Und neue kamen dazu, wie etwa das Verbot von schwarzen Autos in Turkmenistan, wo man lieber weiße Autos sieht, weil Weiß „Glück bringt“.

Freue dich bei einem Besuch von Turkmenistan also auf jede Menge ganz spezielle Eindrücke. Und erfahre die Geschichte dahinter.

Ein Reisebericht von Daniel Noll und Audrey Scott

Samstag, 2. März 2024

4 wunderschöne Bauwerke in Sri Lanka, die man gesehen haben sollte

Wenn du an Sri Lanka denkst, kommen dir vor buddhistischen Bauwerken möglicherweise zunächst Elefanten, Tee und Strände in den Sinn. Diese südasiatische Inselnation etwas südlich von Indien beheimatet fast 6.000 Elefanten. Das Land ist der viertgrößte Teeproduzent der Welt. Und es hat mehr als 1.300 km Strände zu bieten.

Da Sri Lankas Bevölkerung jedoch zu 75 % aus singhalesischsprachigen Buddhisten besteht, ist es kaum überraschend, dass einige der berühmtesten historischen Sehenswürdigkeiten des Landes auf diesen Glauben zurückgehen. Egal, ob du dich an seine Dogmen hältst oder nicht, ist es faszinierend, in die buddhistischen Lehren einzutauchen, wenn du durch die „Perle des Indischen Ozeans“ reist.

Nachfolgend stellen wir dir vier herrliche und sehenswerte Bauwerke in Sri Lanka vor.

1. Sigiriya

Wenn du ein Fan von Rockbands der British New Wave aus den 1980er Jahren bist, ist ein Besuch bei Sigiriya ein absolutes Muss. Warum? Dieser gewaltige Granit - Monolith erscheint im MTV - Video zu Save A Prayer von Duran Duran. Im Gegensatz zu Simon Le Bon wirst du wahrscheinlich aber keinen weißen Leinenanzug tragen wollen, wenn du diese rund 200 m hohe Felsenfestung erklimmst, die seit 1982 zum UNESCO - Welterbe gehört.

Bis zum Gipfel des „Löwenfelsen“ sind es etwa 1.200 Stufen. Von dort aus genießt du einen Panoramablick auf die darunterliegenden Terrassen -, Felsen- und Wassergärten sowie die wolkenverhangenen Berge der Knuckles Range. Erkunde die Ziegelsteinruinen des Palasts von König Kashyapa I (473 – 495 nach Christus), der Sigiriya errichten ließ. Die gut erhaltenen Fresken von himmlischen Nymphen, die du auf dem Weg nach oben sehen wirst, stammen ebenfalls aus der Zeit der Herrschaft des buddhistischen Königs. Die Nordseite von Sigiriya umfasste einst einen riesigen Steinlöwen. Alles, was noch davon übrig ist, sind seine Tatzen, die noch immer ein faszinierender Anblick sind.

Nach dem Tod von Kashyapa diente Sigiriya bis zum 14. Jahrhundert als buddhistisches Kloster. Nur die streunenden Hunde vor Ort sind nicht besonders ehrfürchtig. Sie schlafen einfach überall, sogar auf der schmalen Metalltreppe, auf der es von Besuchern nur so wimmelt. Pass auf, wo du hintrittst!

2. Höhlentempel von Dambulla

Nur eine 30 - minütige Fahrt von Sigiriya entfernt bietet der Höhlentempel von Dambulla eine Fundgrube buddhistischer Kunstwerke in fünf Höhlen, einschließlich 153 Statuen des Gründers der Religion in sitzender, aufrechter und liegender Position.

Dieses verehrte Kloster, das in den Epochen von Anuradhapura (377 vor Christus – 1073 nach Christus), Pollonaruwa (1073 – 1250) und Kandy (1469 – 1815) mehrmals renoviert und umgestaltet wurde, hat auch farbenfrohe Wandmalereien mit Göttern und Dämonen zu bieten. Diese UNESCO - Welterbestätte auf der Kuppe einer Granitfelszunge ist über 2.000 Jahre alt.

Halte auf dem Weg hinauf zum Höhlentempel von Dambulla Ausschau nach Ceylon - Hutaffen. Diese lebhaften Affen, die heimisch für Sri Lanka sind, putzen sich gegenseitig, knabbern an Blumen und flitzen regelmäßig ins Gebüsch davon. Und auf dem Weg zurück nach unten bietet der im Jahr 2000 errichtete Goldene Tempel mit einem riesigen goldenen Buddha obenauf eine unübersehbare Gelegenheit für einen Schnappschuss.

3. Gangaramaya - Tempel

Die Atmosphäre im Gangaramaya - Tempel in Colombo, Sri Lankas größter Stadt, ist gleichermaßen ruhig wie elektrisierend. Der Tempel wurde im 19. Jahrhundert nahe dem See Beira Lake errichtet und heißt jeden willkommen, von sri - lankischen Politikern, die den Segen von Mönchen erbitten, bis hin zu barfüßigen westlichen Besuchern, die Schutz vor Monsunregen suchen.

Die kunstvolle Decke zeigt in lebendigen Darstellungen Buddhas Phase der Sehnsucht bis hin zur Erleuchtung. Pilger rezitieren Inkantationen mit ihren Opfergaben: „Ich habe diese Blume für Buddha mitgebracht. Ich weiß, dass sie bis zum Ende des Tages verwelken wird, und mein Leben ist ebenfalls vergänglich.“

Im Gangaramaya - Tempel ist auch eine Vielzahl von Sachspenden zu sehen – von Möbeln und Kupferglocken bis hin zu Armbanduhren und Brillen. Im Außenbereich kannst du eine acht Tonnen schwere Samadhi - Buddhastatue aus weißer Jade aus Myanmar bewundern.

4. Zahntempel

Der Zahntempel in der Stadt Kandy im zentralen Hochland von Sri Lanka zieht als wichtiger buddhistischer Schrein jährlich mehr als eine Million Besucher an. Der ursprünglich im Jahr 1595 erbaute Tempel beherbergt angeblich Buddhas linken Eckzahn, der nach seinem Tod und seiner Feuerbestattung 543 vor Christus aufbewahrt wurde. Der achteckige Pathirippuwa - Pavillon, dem ein Graben vorgesetzt ist, wird bei Nacht dramatisch beleuchtet.

Der Zahn wird dreimal am Tag zeremoniell in einem goldenen Behältnis herausgebracht. Einige glauben, dass er das göttliche Recht zum Herrschen verleiht. Es ist zweifelsohne interessant, die zunehmende Begeisterung zu beobachten, die diese Reliquie in den weißgekleideten Gläubigen entfacht.

Der Zahntempel wurde 1998 während des 26 - jährigen sri - lankischen Bürgerkriegs durch Bomben beschädigt. Inzwischen haben die rhythmischen Klänge von turbantragenden Trommlern, die inmitten von starkem Weihrauch und lautem Gesang spielen, die Kriegsgeräusche ersetzt. Wie bei anderen heiligen buddhistischen Stätten solltest du vor dem Besuch sicherstellen, dass deine Arme und Beine angemessen bedeckt sind.

Ein Reisebericht von Lucas Aykroyd

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