Wenn du an Sri Lanka denkst, kommen dir vor buddhistischen Bauwerken möglicherweise zunächst Elefanten, Tee und Strände in den Sinn. Diese südasiatische Inselnation etwas südlich von Indien beheimatet fast 6.000 Elefanten. Das Land ist der viertgrößte Teeproduzent der Welt. Und es hat mehr als 1.300 km Strände zu bieten.
Da Sri Lankas Bevölkerung jedoch zu 75 % aus singhalesischsprachigen Buddhisten besteht, ist es kaum überraschend, dass einige der berühmtesten historischen Sehenswürdigkeiten des Landes auf diesen Glauben zurückgehen. Egal, ob du dich an seine Dogmen hältst oder nicht, ist es faszinierend, in die buddhistischen Lehren einzutauchen, wenn du durch die „Perle des Indischen Ozeans“ reist.
Nachfolgend stellen wir dir vier herrliche und sehenswerte Bauwerke in Sri Lanka vor.
1. Sigiriya
Wenn du ein Fan von Rockbands der British New Wave aus den 1980er Jahren bist, ist ein Besuch bei Sigiriya ein absolutes Muss. Warum? Dieser gewaltige Granit - Monolith erscheint im MTV - Video zu Save A Prayer von Duran Duran. Im Gegensatz zu Simon Le Bon wirst du wahrscheinlich aber keinen weißen Leinenanzug tragen wollen, wenn du diese rund 200 m hohe Felsenfestung erklimmst, die seit 1982 zum UNESCO - Welterbe gehört.
Bis zum Gipfel des „Löwenfelsen“ sind es etwa 1.200 Stufen. Von dort aus genießt du einen Panoramablick auf die darunterliegenden Terrassen -, Felsen- und Wassergärten sowie die wolkenverhangenen Berge der Knuckles Range. Erkunde die Ziegelsteinruinen des Palasts von König Kashyapa I (473 – 495 nach Christus), der Sigiriya errichten ließ. Die gut erhaltenen Fresken von himmlischen Nymphen, die du auf dem Weg nach oben sehen wirst, stammen ebenfalls aus der Zeit der Herrschaft des buddhistischen Königs. Die Nordseite von Sigiriya umfasste einst einen riesigen Steinlöwen. Alles, was noch davon übrig ist, sind seine Tatzen, die noch immer ein faszinierender Anblick sind.
Nach dem Tod von Kashyapa diente Sigiriya bis zum 14. Jahrhundert als buddhistisches Kloster. Nur die streunenden Hunde vor Ort sind nicht besonders ehrfürchtig. Sie schlafen einfach überall, sogar auf der schmalen Metalltreppe, auf der es von Besuchern nur so wimmelt. Pass auf, wo du hintrittst!
2. Höhlentempel von Dambulla
Nur eine 30 - minütige Fahrt von Sigiriya entfernt bietet der Höhlentempel von Dambulla eine Fundgrube buddhistischer Kunstwerke in fünf Höhlen, einschließlich 153 Statuen des Gründers der Religion in sitzender, aufrechter und liegender Position.
Dieses verehrte Kloster, das in den Epochen von Anuradhapura (377 vor Christus – 1073 nach Christus), Pollonaruwa (1073 – 1250) und Kandy (1469 – 1815) mehrmals renoviert und umgestaltet wurde, hat auch farbenfrohe Wandmalereien mit Göttern und Dämonen zu bieten. Diese UNESCO - Welterbestätte auf der Kuppe einer Granitfelszunge ist über 2.000 Jahre alt.
Halte auf dem Weg hinauf zum Höhlentempel von Dambulla Ausschau nach Ceylon - Hutaffen. Diese lebhaften Affen, die heimisch für Sri Lanka sind, putzen sich gegenseitig, knabbern an Blumen und flitzen regelmäßig ins Gebüsch davon. Und auf dem Weg zurück nach unten bietet der im Jahr 2000 errichtete Goldene Tempel mit einem riesigen goldenen Buddha obenauf eine unübersehbare Gelegenheit für einen Schnappschuss.
3. Gangaramaya - Tempel
Die Atmosphäre im Gangaramaya - Tempel in Colombo, Sri Lankas größter Stadt, ist gleichermaßen ruhig wie elektrisierend. Der Tempel wurde im 19. Jahrhundert nahe dem See Beira Lake errichtet und heißt jeden willkommen, von sri - lankischen Politikern, die den Segen von Mönchen erbitten, bis hin zu barfüßigen westlichen Besuchern, die Schutz vor Monsunregen suchen.
Die kunstvolle Decke zeigt in lebendigen Darstellungen Buddhas Phase der Sehnsucht bis hin zur Erleuchtung. Pilger rezitieren Inkantationen mit ihren Opfergaben: „Ich habe diese Blume für Buddha mitgebracht. Ich weiß, dass sie bis zum Ende des Tages verwelken wird, und mein Leben ist ebenfalls vergänglich.“
Im Gangaramaya - Tempel ist auch eine Vielzahl von Sachspenden zu sehen – von Möbeln und Kupferglocken bis hin zu Armbanduhren und Brillen. Im Außenbereich kannst du eine acht Tonnen schwere Samadhi - Buddhastatue aus weißer Jade aus Myanmar bewundern.
4. Zahntempel
Der Zahntempel in der Stadt Kandy im zentralen Hochland von Sri Lanka zieht als wichtiger buddhistischer Schrein jährlich mehr als eine Million Besucher an. Der ursprünglich im Jahr 1595 erbaute Tempel beherbergt angeblich Buddhas linken Eckzahn, der nach seinem Tod und seiner Feuerbestattung 543 vor Christus aufbewahrt wurde. Der achteckige Pathirippuwa - Pavillon, dem ein Graben vorgesetzt ist, wird bei Nacht dramatisch beleuchtet.
Der Zahn wird dreimal am Tag zeremoniell in einem goldenen Behältnis herausgebracht. Einige glauben, dass er das göttliche Recht zum Herrschen verleiht. Es ist zweifelsohne interessant, die zunehmende Begeisterung zu beobachten, die diese Reliquie in den weißgekleideten Gläubigen entfacht.
Der Zahntempel wurde 1998 während des 26 - jährigen sri - lankischen Bürgerkriegs durch Bomben beschädigt. Inzwischen haben die rhythmischen Klänge von turbantragenden Trommlern, die inmitten von starkem Weihrauch und lautem Gesang spielen, die Kriegsgeräusche ersetzt. Wie bei anderen heiligen buddhistischen Stätten solltest du vor dem Besuch sicherstellen, dass deine Arme und Beine angemessen bedeckt sind.
Ein Reisebericht von Lucas Aykroyd
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