Samstag, 25. November 2023

Nicht nur Naan - 6 indische Brotsorten, die du unbedingt probieren musst

Du liebst Naan, oder? Klar doch. In den meisten indischen Restaurants, in denen ich außerhalb von Indien gegessen habe, gab es eine Auswahl an Naan und manchmal auch Roti. Und diese Brote sind köstlich! Aber in Indien gibt es eine Vielzahl weiterer köstlicher Brotsorten, die sich von Region zu Region unterscheiden. Also mach Platz, Naan: Du hast eben wirklich köstliche Konkurrenz bekommen. Wenn du das nächste Mal in Indien bist (oder in einem indischen Restaurant bei dir zuhause), halte Ausschau nach diesen sechs Brotsorten und schlage dir damit nach Herzenslust den Bauch voll.

1. Kulcha

Kulcha ist eine Art Variante des Naan. Das leicht säuerliche Fladenbrot ist ein typisches Gericht aus der Region Punjab. Es wird aus Maida (indische Mehlsorte) gemacht und im Tandur gebacken. Es wird typischerweise mit Ghee und gelegentlich auch anderen Gewürzen serviert. Es gibt viele verschiedene Varianten dieses Brotes, wie etwa mit Panir, Zwiebeln und Kartoffeln gefüllte Kulchas. Die Stadt Amritsar ist berühmt für ihre mit Kartoffeln, Gewürzen und weiteren Zutaten gefüllten Kulchas, die dir für den Rest des Tages ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden.

2. Parotta

Parotta ist ein in mehreren Schichten serviertes dünnes Fladenbrot und ein Grundnahrungsmittel in Südindien, besonders in Kerala und Tamil Nadu. Es ist weich, zart, manchmal blättrig und immer köstlich, wenn es in Curry getunkt wird. Es wird aus Mehl und gelegentlich auch Ei, Ghee und Wasser zubereitet. Die geknetete Teigmischung wird dann in dünne Scheiben geschlagen, zu einem Ball geformt und anschließend kreisförmig ausgerollt. Es gibt viele verschiedene Varianten davon. Probiere es mal zum Frühstück.

3. Bhatura

Dieses Brot sieht manchmal aus wie ein aufgeblasener Fußball. Es ist ein luftiges, frittiertes Sauerteigbrot, das in der Regel aus Allzweckmehl, Joghurt, Zucker, Salz und Backpulver gemacht wird. Es ist eine Freude, den Straßenhändler zuzusehen, wie sie flache Bhatura - Fladen in große, mit Öl gefüllte Woks werfen und zu beobachten, wie das Bhatoora beim Kochen zu einem ballonartigen, mit heißem Dampf gefüllten Ball aufquillt. Das Brot wird gewöhnlich als Teil des Kichererbsencurrys Chole Bhature serviert. Poori ist eine weiche und goldfarbene Brotsorte und dem Bhatura sehr ähnlich, in der Regel aber kleiner.

4. Tandoori Roti

Roti (oder Chapati) ist das beliebteste indische Brot – ein echtes Grundnahrungsmittel – und der Beginn zahlreicher Mahlzeiten. Es wird aus Weizenmehl gemacht und ähnelt einer Tortilla. Tandoori Roti wird in einem Keramik - Tandur gebacken, doch das gewöhnliche Roti wird meist zuhause auf der Herdplatte gemacht. Roti passt perfekt zu praktisch allem. Wenn du ein Thali isst, bekommst du gelegentlich ein Roti nach dem anderen dazu serviert.

5. Gefülltes Paratha

Paratha bekommst du gefüllt und ungefüllt – tu dir selbst einen Gefallen und wähle die gefüllte Variante. Das ist ein weiteres köstliches Fladenbrot, das in ganz Indien verbreitet ist, besonders im Norden. Paratha werden zubereitet, indem der Teil in einer flachen indischen Tava - Pfanne gekocht und später mit wenig Öl gebraten wird. Die gängigste gefüllte Variante ist Alu Paratha mit Kartoffelfüllung, es gibt jedoch noch viele weitere einzigartige Versionen. Da Paratha geschichtet und gefüllt sind, sind sie oft dicker und schwerer als andere Brotsorten. Mit die besten Barathas überhaupt findest du in Gali Paranthe Wali, einer legendären Straße in Delhi, die sich auf die Zubereitung von Parathas spezialisiert hat.

6. Idli

Idli ist eine Art pikantes Reisgebäck, das in Südindien gewöhnlich zum Frühstück und Mittagessen gegessen wird. Die „Reisküchlein“ werden durch Dämpfen eines Teigs aus Urdbohnen und Reis gemacht und sind ein Grundnahrungsmittel, das du in Südindien in praktisch jedem Restaurant findest. Tatsächlich spezialisieren sich viele Lokale auf Idli und alle im Restaurant essen die exakt selbe Speise. Idli wird mit Sambar serviert, einer würzigen Gemüsesause auf Linsenbasis. Gieße die Sauce über das Idli und warte, bis sie von den Küchlein aufgesogen wurde. Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, wie lecker das schmeckt.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

Freitag, 24. November 2023

5 faszinierende Fakten über Kirgisistan

Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgisistan ist stolz auf das Erbe ihrer Krieger, die einst ein großes Reich beherrschten. Heute finden Besucher in diesem zentralasiatischen Land faszinierende geschichtliche Zeugnisse, ob in den wilden Bergsteppen oder den Städten und Basaren. Hier sind fünf faszinierende Fakten über ein Land, das einen Besuch wert ist:

1. Das Land besteht hauptsächlich aus Bergen

Zu sagen, Kirgisistan sei hügelig, wäre eine Untertreibung. Das Land ist von über 85 verschiedenen Gebirgsketten durchzogen, die zusammen über 70 % seiner Fläche ausmachen. Kein Wunder, das es oft als „Zentralasiatische Schweiz“ bezeichnet wird – und dass du hier unglaubliche Landschaftsfotos schießen kannst.

Der höchste Punkt des Landes ist der Dschengisch Tschokusu in der Region Tian Shan mit einer Höhe von 7439 m. Der Tian Shan („Himmlische Berge“) ist ein Hochgebirge, das sich über eine Länge von fast 2.500 km zwischen den Grenzen von China und Kirgisistan erstreckt. Ein besonders schöner Ort hier ist der zu Recht so genannte Himmelssee, der durch Schmelzwasser von den schneebedeckten Gipfeln gespeist wird und den Himmel und die baumreiche Gebirgslandschaft wie ein Spiegel reflektiert.

Dies ist eine beliebte Tourismusregion in Kirgisistan, wo Besucher Ausritte machen oder traditionelle Pferderennen besuchen und kasachische Volksbräuche erleben können. Ein weiterer spektakulärer Teil des Tian Shan ist der Scharyn - Canyon, der Grand Canyon von Kirgisistan, mit einer durchschnittlichen Höhe von 2000 m und Graslandschaften, Seen und Schluchten, wo du wandern, mit dem Boot fahren und im Winter sogar eislaufen kannst.


2. Es ist eines der am dünnsten besiedelten Länder

Vielleicht liegt es an den vielen Bergen, vielleicht an den eiskalten Wintern und brennend heißen Sommern, aber das Binnenland Kirgisistan ist nur äußerst dünn besiedelt. Auf einer Fläche von fast 200.000 km² leben etwas mehr als fünfeinhalb Millionen Menschen – das sind gerade mal 29,5 Menschen pro km².

Im Gegensatz zu anderen dünn besiedelten Ländern wie Australien, wo die meisten Einwohner in Städten leben, sind es in Kirgisistan nur 36 %. Zu den beliebten traditionellen Speisen und Getränken des Landes gehören Tee (jede Menge Tee!) sowie Pferdefleisch und Pferdemilch, die hier wesentlich häufiger getrunken wird als Kuhmilch. Bezahlen kannst du dein Essen unter anderem mit Drei - Som - Münzen – Kirgisistan ist eines der wenigen Länder der Welt, die Münzen mit einem solchen Wert haben.


3. Es hat das längste Gedicht der Geschichte hervorgebracht

Die Odyssee ist nichts im Vergleich zum Manas - Epos, dem vielleicht berühmtesten Erzeugnis der kirgisischen Kultur. Dieses epische Werk mit fast 500.000 Versen beschreibt das Leben des Kriegers Manas und ist zwanzigmal so lang wie die Odyssee. Meist wird das Werk auf das 18. Jahrhundert datiert, doch die Kirgisen behaupten, es sei wesentlich älter – eine Erzählung, die mündlich weitergegeben wurde, bis sie im 18. Jahrhundert dann niedergeschrieben wurde. Die erste vollständige Version wurde 1920 veröffentlicht.

Manas wurde in der Region Talas in Kirgisistan geboren und das Epos beschreibt seine Bemühungen, die einander bekriegenden Stämme zu vereinen und eine friedliche Heimat für sein Volk zu schaffen. Manas und seine Geschichte haben großen Einfluss auf die kirgisische Kultur: Überall stehen Statuen des Helden, Straßen sind nach ihm benannt und Aufführungen seiner Geschichte sind ein wichtiger Teil der Theaterkunst des Landes. Selbst die 40 Sonnenstrahlen der Landesflagge stehen für die 40 Stämme, die Manas vereint hat.

4. Kirgisische Krieger waren gefürchtet

Manas war bei weitem nicht der einzige Krieger des Landes und dass diese vereint werden mussten, lag auf der Hand. Die Kirgisen gehörten zu jenen Völkern, die im 3. und 4. Jahrhundert v. u. Z. die chinesischen Grenzgebiete überfielen und so den Bau der Großen Mauer als Schutzbarriere nötig machten. Aber glaube bloß nicht, dass die kirgisischen Krieger alle Männer waren.

Kurmanjan Datka war eine junge Frau im 19. Jahrhundert, die vor einer arrangierten Ehe floh, um gegen die Truppen des imperialen Russlands zu kämpfen. Sie wurde zur Anführerin der Bewohner des Alaigebirges und regierte ein Reich, das sich über das heutige Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan erstreckte. Das Leben der „Königin der Berge“ wurde 2014 verfilmt.

5. In Kirgisistan gibt es drei UNESCO - Welterbestätten

Eines davon ist das Gebirge Tien Shan. Ein weiteres Welterbe ist die historische Seidenstraße, der alte Handelsweg, der einst China mit Europa und den Nahen Osten verband. Die Seidenstraße entstand während der Han - Dynastie 130 v. u. Z. und die Handelswege wurden genutzt, bis das Osmanische Reich sie 1453 schloss. Das Erbe der Seidenstraße spiegelt sich auch Jahrhunderte später in Wirtschaft und Kultur der Region wider und die exotische und mythenbeladene Landschaft lockt zahlreiche Besucher an.

Zu den berühmtesten Orten in Kirgisistan im Zusammenhang mit der Seidenstraße zählen Tasch Rabat, der Burana - Turm und der Basar von Osch. Tasch Rabat wurde ursprünglich als Kloster errichtet und diente später als Karawanserei für Handelsreisende entlang der Seidenstraße. Der große, symmetrische Kuppelbau liegt inmitten einer dramatischen Landschaft. Der Burana - Turm war ursprünglich 45 Meter hoch, wurde jedoch im Laufe der Zeit durch Erdbeben beschädigt und misst heute nur noch 25 Meter. Er markiert den ehemaligen Standort der alten Stadt Balasagun und steht in einem Feld voller Steinstatuen von Kriegern. Auf dem 3000 Jahre alten Basar in Osch bekommst du eine Vorstellung davon, wie das Leben zur Hochzeit der Seidenstraße ausgesehen haben könnte – und damit auch einen Einblick in die Wurzeln der kirgisischen Kultur.

Ein Reisebericht von Shelley Seale

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