Panauti wäre nur eine weitere kleine Stadt in den Ausläufern des Himalaya geblieben, wenn wir einfach entlang der Hauptstraße von Kathmandu weitergefahren wären. Doch wenn wir nicht links abgebogen und die nächsten fünf Tage in Panauti verbracht hätten, wäre mir eine lebensverändernde hautnahe Begegnung mit der Kultur von Nepal entgangen.
Ich hätte nie Shila kennengelernt, die mich mit einem Lächeln und einer Blumenkette begrüßte. Oder Sabita, meine „Gastmutter“, die mich in ihrem Haus auf einem Hügel mit Panoramablick über die glitzernden Reisfelder von Nepal willkommen hieß. Ich hätte nie die Gelegenheit gehabt, selbst in diesen Reisfeldern zu stehen und Shilas und Sabitas Familien bei der Arbeit zu helfen.
Die Menschen, die ich in Nepal getroffen habe, wurden gewissermaßen zu einer erweiterten Familie für mich. Reisen verbindet dich auf eine Art und Weise mit dem besuchten Ort, die dich für immer verändert. Hier sind fünf Gründe, warum Local Living in Nepal einer der besten Wege ist, um dieses faszinierende Land kennenzulernen:
1. Du bekommst ein tieferes Verständnis für den Ort, den du besuchst
Eine meiner denkwürdigsten Erfahrungen in Nepal war es, eines Morgens in Panauti früh aufzustehen und neben Sabita durch ein Feld zu gehen, als sie und ihre Familie Reis anpflanzten (eine wichtige Einkommensquelle für Sabitas Familie und viele anderen).
Es ist eine Sache, die wunderschöne Hügellandschaft mit ihren üppig grünen Reisfeldern von einem malerischen Aussichtspunkt aus zu bewundern; es ist etwas ganz anderes, deine Hosen aufzukrempeln und selbst in diesen Feldern zu arbeiten.
Wenn es darum geht, Verständnis für andere Kulturen zu fördern, sollte man wirklich mal in den Schuhen des anderen stecken. Das fördert Empathie und Respekt.
2. Du erlebst bedeutendere persönliche Begegnungen
Ein Bewusstsein für unsere gemeinsame Menschlichkeit – egal, woher wir kommen – ist eine der größten und transformativsten Erkenntnisse, die du auf Reisen gewinnst. In Nepal konnte ich Menschen kennenlernen, die ich sonst nie getroffen hätte und trotz aller sprachlichen und kulturellen Barrieren waren diese Begegnungen so beeindruckend, dass sie eine nachhaltige Wirkung auf mich haben.
3. Du wirst zu privaten Veranstaltungen eingeladen
Nichts geht über eine unerwartete Party. Wir kamen nach Panauti, als dort gerade eine Newari - Hochzeit im Gange war, und während unseres Aufenthalts nahmen wir auch an einem Newari - Festessen mit Gerichten wie Reisflocken, Büffelfleisch und eingelegten Tomaten teil. Dazu gab es Raksi, ein starker nepalesischer Schnaps aus Reis oder Hirse.
4. Du unterstützt lokale Projekte
Panauti hat dieses wunderbare Gastfamilienprogramm hauptsächlich gestartet, um die Position der Frauen hier zu verbessern. Durch die Unterbringung von Reisenden bei sich zuhause können sie finanziell unabhängig sein und uns an ihrem Alltag teilhaben lassen.
5. Du schaffst Raum für glückliche Zufälle
Indem du mal das Tempo rausnimmst, schaffst du Raum für Spontanität.
Hochzeiten crashen und durch Maisfelder wandern, hinten auf einem Pickup mitfahren, eine Fahrt mit dem Lokalbus machen, nepalesische Gerichte kochen, die bunten Saris richtig zu binden lernen, Schulen und Klöster besuchen und Reis anpflanzen – all diese Erfahrungen gaben mir ein Gefühl von Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und kulturellem Verständnis, das man auf einer üblichen Touristenreise einfach nicht bekommen kann.
Ein Reisebericht von Lola Akinmade Åkerström