Mittwoch, 25. Oktober 2023

Tausende von Buddhas - Die Bedeutung tibetischer Kunst

Ich war auf einer Trekkingtour in den gigantischen Höhen der Himalayas unterwegs. Die Tempel waren kleinere Versionen des Potala Palastes in Lhasa; die Architektur und die Kunst sind hierbei nur ein Teil der Traditionen, die das tibetische Volk mit sich brachte, als es vor der chinesischen Expansion floh.

Der tibetische Buddhismus – und die anspruchsvolle Kunst, die tief in der Religion verwurzelt ist – hat auf dem tibetischen Plateau ihre älteren Wurzeln. Im 15. Jahrhundert wurden Anhänger der Religion in die entlegensten Winkel der Region versendet, darunter auch von den Tempeln in Ladakh. Ich besuchte ein Dutzend Klöster, vielleicht mehr, in immer entfernter gelegenen Orten. Einmal betraten wir ein Kloster auf einem einsamen Hügel. Das Gebäude erschien verlassen, aber in der Mitte des kahlen Raumes waren an einem Pfosten drei geschnitzte Masken aufgehängt. In einem anderen schien das schwache Licht durch den Dachvorsprung auf Wände mit Hunderten von Erscheinungsformen des Buddha. Eine von ihnen hielt eine goldene Statue mit scheinbar Tausende von Händen, von denen jede ein einzigartiges Objekt festhielt.

Es war ein überwältigendes Erlebnis. Es war nicht nur der Weg dorthin – auch wenn er in der Tat anstrengend war. Es waren die intensiven kastanienbraunen und orangen Farbtöne, das Blattgold, die winzigen Details, das rauchige Licht der Lampen, die Ruhe der Mönche in ihren Safranfarbenen Roben. Die Kunst war – und ist nach wie vor – untrennbar mit der Erfahrung verbunden, sie persönlich zu sehen. Aber ich verstand nicht wirklich, was ich da sah. Warum waren dort so viele von diesen kleinen Buddhas? Was sollte ich von ihren heiteren Augen, ihren elegant ausgestreckten Händen, lernen? Warum waren diese Figuren so wild und wütend? Was hatte es mit all den Schädeln auf sich?

Hier sind einige Themen, die ihr in der tibetischen buddhistischen Kunst wiederholt sehen werdet. Hier handelt es sich nur um eine kurze Einführung in die komplexe Ikonographie die in dieser zutiefst symbolischen Tradition verwurzelt ist; es gibt einen extrem umfangreichen Brunnen des Wissens, den man zu diesem Thema zu Rate ziehen kann; dies ist also nur ein Ausgangspunkt. Es muss außerdem erwähnt werden, dass, im Gegensatz zur Europäischen religiösen Kunst, die tibetischen religiösen Künstler anonym arbeiteten. Sie fertigten nach spezifischen Leitlinien Darstellungen von sowohl historischen als auch figurativen Wesen an. Es gibt neue Tibetische Künstler, die die alten Traditionen mit Modernen visuellen Ausdrucksformen verbinden, die den Wurzeln einer komplizierten, politisch geteilten Nation entspringen.

So viele Buddhas

Die Buddhas, ungefähr so groß wie meine Hand, die die Wände des Tempels vom Boden bis zur Decke zierten, waren aber nicht alle Buddhas. Möglicherweise stellten sie auch historische Persönlichkeiten, mythische Gottheiten oder Bodhisattvas dar – erleuchtete Wesen, die anderen helfen, ihr spirituelles Erwachen zu erreichen. Ein Bodhisattva ist auf dem Weg, Buddha zu werden, aber hat sich dazu verpflichtet, seine eigene Erleuchtung zu verzögern, bis alle anderen Wesen Erleuchtung erlangt haben.

Mit so vielen Händen

All jene, die sich gut in der tibetischen Kunst auskennen, können anhand der Anzahl der Hände, der Position der Hände und der Objekte in den Händen identifizieren, wen das Gemälde oder die Skulptur darstellt.

Und all diese makaberen Totenköpfe

Totenköpfe, Krähen aus Schädeln, Skelette und rote Wesen mit Vampir Zähnen – der Tod ist in der tibetischen buddhistischen Kunst nie weit entfernt. Diese Bilder stellen nicht nur die Vergänglichkeit des Fleisches dar, sondern repräsentieren auch das Bezwingen von Wünschen und Mängeln. Diese böse aussehenden Dämonen stellen weniger die Angst dar, sondern sollen vielmehr die negative Energie abwenden, um unsere menschlichen Fehler zu überwinden.

Fünf Farben

Farbe hat ihre eigene Symbolik, und es gibt fünf dominierenden Farben in der Buddhistischen Kunst – Schwarz, Weiß, Gelb, Rot und Grün. Jede Farbe ist mit einem bestimmten Buddha aber auch mit einer der Transformation verbunden – Blau repräsentiert beispielsweise Wut, die in Ruhe und Weisheit verwandelt wurde. Und jede Farbe ist mit einem Körperteil assoziiert. Farbe ist nur ein Faktor, um beim Betrachten von tibetisch - buddhistischer Kunst zu erkennen, was dargestellt wird – die Farbwahl wurde sehr bewusst getroffen.

Und was hat es mit den Sandmalereien auf sich?

Bei diesen zeitaufwendigen Arbeiten werden von einer Gruppe von Mönchen über viele Tage – manchmal sogar Wochen – hinweg detaillierte Mandalas erstellt. Das Mandala ist in der Regel eine symmetrische Darstellung des Universums; es besteht aus einer Reihe konzentrischer Quadrate mit einem Kreis in der Mitte. Es ist ein Mittel der Meditation, und wenn es um die Erstellung eines Sandmandalas geht, ist die Arbeit an sich auch eine Art der Meditation. Nach Abschluss dieser aufwändigen Arbeit wird das Kunstwerk wieder zerstört; der Sand wird in die Mitte des Raumes gekehrt und anschließend in ein Gewässer geworfen. Dieser Akt der Schöpfung und der Zerstörung ist eine poetische Erinnerung daran, tiefe Bindungen zu vermeiden und sich daran zu erinnern, dass nichts – wirklich nichts – dauerhaft ist.

Ein Reisebericht von Pam Mandel

Dienstag, 24. Oktober 2023

Vietnam - Reisetipps als Starhilfe für eure Reise

Als Reisende aus dem Westen, die mit der Propaganda nach Ende des Vietnamkrieges aufgewachsen ist, war ich bei der Ankunft in Hanoi am meisten vom zügellosen Konsumdenken der Menschen überrascht. Ich hatte mir strengen sowjetischen Kommunismus vorgestellt, stattdessen gibt es Einkaufszentren und florierende Märkte und 20 - Jährige, die in Designer - Labels auf ihren Motorrollern umherflitzen.

„Stimmt ja, die stellen hier eine Menge unserer Kleidung her." Bei diesem Gedanken war ich irgendwie erleichtert. Mein Gepäck war nämlich auf dem Flug hierher verloren gegangen. Ich musste nur einen kurzen Spaziergang zum nächsten Markt machen, um all meine Sachen ersetzen können. Dies war letztendlich doch nicht notwendig, denn meine Tasche tauchte 24 Stunden später auf, aber es war schön zu wissen, dass es kein Problem gewesen wäre. Noch schöner war, dass meine Vorurteile bereits an meinem ersten Tag im Land zunichte gemacht wurden.

Vietnams geschäftiges, modernes Treiben überraschte mich immer wieder. Englisch ist bei der jugendlichen Bevölkerung genauso weit verbreitet wie Ehrgeiz und Neugier. „Ich studiere IT", sagte der Kellner, der mir an meinem ersten Tag im Land meinen Kaffee servierte. „Da muss ich auch Englisch lernen." Die Geschichte des Landes ist bei den Bewohnern immer noch tief verwurzelt, aber die Atmosphäre ist weder traditionell noch öde – hier ist das Reisen wirklich aufregend, es erwarten einen hervorragendes Essen, tolle Einkaufsmöglichkeiten und Tausende von Jahren reicher Kultur.

Hier sind ein paar nützliche Vietnam - Reisetipps und Hintergrundinformationen für eure bevorstehende Reise – aber seid nicht schüchtern, die Einheimischen um ihre Hilfe zu bitten, um ein paar eurer Wissenslücken zu füllen.

Ein paar historische Eckdaten

Halong - Bucht

Kalksteinkarste (hohe, aus dem Wasser herausragende Felsen) durchziehen das ruhige, geschützte Wasser der Halong - Bucht. Dieses Gebiet auf einem Dschunken - Boot mit roten Segeln zu erkunden, ist ein Höhepunkt einer jeden Vietnamreise. Aber die Bucht ist nicht nur fotogen, die Höhlen entlang der Bucht wurden bereits 18.000 v. Chr. von Urmenschen bewohnt.

Ho Chi Minh Stadt... Oder heißt sie Saigon? Auf Reisen durch Vietnam werdet ihr beide Namen hören. Korrekter ist es, den Namen Ho Chi Minh Stadt zu verwenden. Die Stadt – die größte in Vietnam – war unter französischer Kolonialherrschaft als Saigon bekannt.

Hue Genau in der Mitte Vietnams gelegen (und ein gefährlicher Ort während des Vietnamkrieges), liegt Hue, einstige Kaiserstadt und Sitz der Nguyen Dynastie. Der Bau des Ortes begann hier 1804, Hue war bis 1945 das Machtzentrum Vietnams. Der Ort wurde im Jahr 1968 während der Schlacht um Hue erheblich beschädigt, aber dank laufender Restaurierungsarbeiten erstrahlen heute viele der Gebäude wieder in ihrem alten Glanz der Nguyen Dynastie.

My Son Die ältesten Strukturen im Hindutempel - Komplex von My Son stammen aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Die Tempel, deren Ruinen heute überwachsen sind, waren einst Teil der Hauptstadt des Königreichs Champa. Wie so vieles in Vietnam, wurde der Ort durch die Flächenbombardierungen der amerikanischen Streitkräfte weitgehend zerstört. Hinduistische Götter blicken bis heute still von den kunstvoll geschnitzten Steinnischen der Tempel, die die Bombardierung überlebten.

Etikette und Trinkgeld

Mein nächster Vietnam - Reisetipp: Westliche Manieren wie Händeschütteln und „Hallo“ sagen sind heute auch in Vietnam sehr gebräuchlich. Aber es gibt einige regionale Bräuche, mit denen ihr zeigen könnt, dass ihr ein respektvoller Gast seid.

Die Reisschüssel sollte man immer leer essen Esst jeden letzten Bissen, lasst nichts übrig. Und legt, wenn ihr fertig seid, eure Stäbchen neben der Schüssel auf den Tisch oder über die Oberseite der Schüssel. Lasst sie nicht aufrecht in der Schüssel oder in eurem Essen stehen, denn eure Stäbchen ähneln so zu sehr den Räucherstäbchen, die für Verstorbene verbrannt werden. Und gebt den Ältesten an eurem Tisch stets den Vorrang.

Passt auf, was ihr fotografiert Obwohl die Einheimischen oftmals darauf bestehen, dass ich ein Foto von ihnen mache, frage ich immer um Erlaubnis, bevor ich eine Person fotografiere, denn ansonsten ist dies einfach nur höflich. Seid vorsichtig, wenn ihr Regierungs - oder Militärgebäude fotografiert, oder lasst eure Kamera am besten einfach weggepackt, bis ihr einen Wachmann um Erlaubnis gefragt habt. Mein Tipp: Es ist nicht nötig, Geld für Fotos zu zahlen, aber nutzt die Gelegenheit dazu, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Es kann eine tolle Möglichkeit sein, um das Eis zu brechen.

Haltet Füße und Kopf bedeckt Nächster Vietnam - Tipp: Zieht immer eure Schuhe aus und nehmt euren Hut ab, wenn ihr heilige Stätten besucht und haltet den Rest eures Körpers bedeckt. In Vietnam können die Kleidungsvorschriften recht lässig sein und ihr werdet Frauen in Shorts und Trägertops sehen, aber es ist immer besser, sich sittsam zu kleiden. Und noch ein Tipp fürs Packen – im Norden kann es ziemlich kalt und regnerisch sein, seid also darauf vorbereitet.

Gebt eurem Führer Trinkgeld, nicht eurem Kellner. Das Geben von Trinkgeld ist in den meisten Restaurants, Bars sowie Taxis nicht üblich, aber euer Führer ist es möglicherweise gewöhnt, Trinkgeld zu bekommen, wenn er oder sie oft mit westlichen Reisenden zu tun hat.

Praktische Vietnam - Reisetipps und Hinweise

Die Straße überqueren. Wenn ich anderen Leuten beschreibe, dass man sich beim Überqueren der Straße in Ho Chi Minh Stadt an das Computerspiel Frogger erinnert fühlt, glaubt mir das niemand. Es ist furchterregend, sich in das Meer des Verkehrs Gewirrs zu wagen, das Vietnams Städte beherrscht, aber man kann es überleben. Zögert nicht, an einer Ampel einfach einem Einheimischen auf den Fersen zu folgen, wenn er von der Bordsteinkante auf die Straße tritt.

Magenverstimmungen: Fast jeder Vietnamreisende kämpft irgendwann einmal mit Magenbeschwerden. Das Essen in Vietnam ist so bunt und frisch und lecker, das es schwer ist, auf frische Smoothies aus Obst und Gemüse sowie die große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten zu verzichten. Nehmt euch daher Medikamente gegen Magenbeschwerden mit und achtet darauf, immer Toilettenpapier in euer Tasche oder eurem Rucksack bei euch zu tragen, denn in Toiletten findet man dieses selten vor.

Sicherheit: Es stimmt nach wie vor, dass Frauen besonders aufmerksam sein müssen, wenn sie alleine durch die Welt reisen. Gediegene Kleidung und bequeme Schuhe helfen sehr, wenn man nicht belästigt werden möchte. Auf überfüllten Märkten treiben sich manchmal Taschendiebe herum, passt also gut auf eure Wertsachen auf. Alles in allem ist Vietnam jedoch ein recht sicherer Ort, und Reisende mit gesundem Menschenverstand, die die genannten Vietnam - Reisetipps beachten, werden dort keine Probleme haben.

Ein Reisebericht von Pam Mandel

Bookmark - Der Reise Tipps Blog - The Travel Tips Blog