Memphis Tours

Samstag, 15. Juli 2023

Kolumbien - Lust auf mehr

Unsere Kolumbien Reise startete in der Lufthansa Business Lounge am Frankfurter Flughafen. Der Flug war sehr angenehm, jedoch konnten wir aufgrund schlechten Wetters nicht pünktlich in Bogotá landen und unsere Ankunft verspätete sich um ca. eine Stunde. Dann hieß es aber: Welcome to Bogotá und die Vorfreude auf das noch unbekannte Kolumbien war riesig!  

Nach zwölf Flugstunden lernten wir noch am selben Abend unseren Tourguide Luis kennen. Unser Hotel in Bogotá (Hotel Regina) befand sich sehr zentral in der Stadt, nähe Old Town. Nach dem Check - In ging es sofort in ein kolumbianisches Restaurant, indem wir zu Abend aßen. Suppe mit Reis, Kartoffeln, Mais und Avocado stand für mich auf dem Speiseplan und zählt zu den beliebtesten Gerichten in Kolumbien. Luis zeigte uns eine kleine Präsentation über die Tour. Gegen 24.00 Uhr konnten wir todmüde unserem Bett endlich Hallo sagen.

Hauptstadt Bogotá

Nach einem überschaubaren, aber ausreichenden Frühstück teilte sich die Gruppe ein wenig auf, da wir den Vormittag zur freien Verfügung hatten. Einige entschieden sich für eine Free Walking Graffiti Tour durch die Altstadt. Andere, unter anderem ich, nahmen die Gondel auf den Berg „Cerro De Monserrate“ mit herrlichem Ausblick auf die Stadt. Das Wetter meinte es heute auch sehr gut mit uns und einige kamen mit roten Gesichtern vom immerhin 3.100 Meter hohen Berg zurück – ach ja, der Sonne so nah! Nach dem Berg ging es für mich in die kleine Altstadt, welche jetzt nicht wirklich spektakulär war. Ein paar kleine Gassen mit Hostels, viele sehr künstlerisch ansprechende Graffitis, eine Uni, ein kleiner Platz mit lungernden Studenten und ein paar Kneipen prägen das Bild.

Kaffeeregion Armenia

Am späten Nachmittag ging es schon wieder zum Flughafen und wir nahmen eine Maschine nach Armenia. Die Gegend ist berühmt für den Kaffeeanbau und bietet viele kleine Hacienda - Unterkünfte, eingebettet in schöner, grüner Landschaft. Unsere Hacienda war auf den ersten Blick sehr niedlich mit bunt angemalten Häusern, Hängematten, einem offenen Restaurant, Volleyballfeld, Dampfsauna und Pool inklusive Whirlpool. Die Zimmer waren geräumig, wobei nicht ganz sauber und die Hacienda lag an einer nicht sichtbaren, sehr befahrenen Straße; dementsprechend laut war es dann auch in der Nacht. 

Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir zur Kaffeeplantage „Recuca“ und haben dort an einer halbtägigen Tour inklusive Mittagessen und Kaffeeverköstigung teilgenommen. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung.

Salento & Cocora Valley

Am nächsten Morgen ging es früh um 8.00 Uhr bereits zur nächsten Destination – den hübschen, im Kolonialstil erbauten Ort Solento erreichten wir nach circa einer Stunde Busfahrt. Bevor wir in unsere Zimmer im gemütlichen Hotel „Solento Real“ einchecken konnten, ging es direkt mit zwei Tourguides in das Cocora Valley. Das Tal ist wunderschön und beheimatet riesige, bis zu 70 Meter hohe Palmen, die über 200 Jahre alt sind. Die Wanderungen durch dieses Tal sind für Touristen mittlerweile reglementiert, da man natürlich die Einzigartigkeit dieses Tals erhalten will und auf einen nachhaltigen Tourismus baut. Wir wanderten circa zwei Stunden bergauf und bergab durch dieses Tal, welches sich immer mehr mit Nebel zuzog und einen mystischen Eindruck hinterließ. Das Wetter wurde leider immer schlechter und der Regen hielt sich den ganzen Tag über. Nach einem Mittagessen mit frischem Fisch (Forelle und Snapper) ging es zurück zum Hotel mit den traditionellen, nach furchtbar viel Abgas stinkenden Jeeps.

Unser Hotel hatte einen überdachten Innenhof und die Zimmer lagen im 1. und 2. Stock zum Innenhof gerichtet. Sie waren sauber und boten eine große Dusche. Für den Nachmittag entschied ich mich zusammen mit ein paar weiteren Reisenden für eine kleine Shoppingtour, denn wir hatten bereits morgens schon viele kleine Souvenirläden erspäht. Die Ausbeute war aber sehr gering, denn eigentlich bot jeder Laden das gleiche an: Schmuck, KlimBim und Bekleidung, die man wohl hierzulande eher nicht trägt. Solento war trotzdem sehenswert, denn der Ort ist umgeben von grünen Tälern und mit einer schmalen Hauptstraße, die gesäumt ist von kolonialen Häuschen, geschmückt mit Blumenbalkonen. Das Ende der Straße führt nach 250 Stufen zu einem Aussichtspunkt auf die Täler. Am Abend aßen wir italienisch und schauten dabei ein Fußballspiel. 

Medellín

Für den nächsten Tag war die Rückkehr nach Armenia geplant, von wo wir den öffentlichen Bus nach Medellín nehmen sollten. Luis liebte es aber, uns zu überraschen und verkündete stolz, dass er uns einen privaten Bustransfer organisiert hat.

Die Fahrt nach Medellín führte uns in die Anden über eine kurvenreiche Straße mit tollen Ausblicken. Die Ankunft in der Stadt des berühmten Drogen - Bosses Pablo Escobar bescherte mir folgenden ersten Eindruck: riesen Stadt mit verstopften Straßen, Lärm, Hochhäusern und vielen unverputzten Gebäuden. Unser Hotel befand sich im Ausgehviertel, welches einen guten Eindruck machte im Vergleich zum Rest der Stadt. Es war touristisch und es reihten sich Bars und Restaurants aneinander. Unser Hotel „Dix“ befand sich an der Hauptstraße und war ganz neu mit weiteren Stockwerken im Rohbau. Die Zimmer und das Bad waren modern, allerdings waren die vorhandenen Fenster nicht zu gebrauchen, da diese entweder zu einem Innenhof mit direkter Hauswand oder zur lauten Straße gerichtet waren. 

Am nächsten Tag ging es mit der Metro in ein ärmeres Viertel – eine Art Favela, welches an einem Berg gelegen und über eine Gondelfahrt erreichbar war. Wir trafen dort den berühmten Graffiti - Künstler Chota, der seit seiner Geburt dort lebt und mittlerweile durch seine Kunst und Touristentouren dort auch gut leben kann. Chota konnte uns viele Geschichten aus dem Viertel erzählen, insbesondere aus der traurigen Vergangenheit, in der bis 2002 die Guerillas geherrscht haben. Diese Tour mit Chota bietet einen fantastischen Einblick in die „Favela“! Wir ließen uns viele Graffitis erklären, bestaunten Investitionsprojekte der Regierung, die tolle Aussicht, Street Art - Künstler und ließen uns selbstgemachtes Eis schmecken. Dazu schien die Sonne und wir genossen 28° C; ein toller Ausflug und eine enorme Aufwertung zum ersten Eindruck der Stadt. Auf der Rückkehr legten wir noch einen kurzen Stopp in Downtown mit vielen Passanten, fliegenden Händlern, einfachen Restaurants und Shops ein. Auf einem Platz hat sich der Künstler Fernando Botero mit seinen dicken bronzenen Menschen verewigt. Am Abend hatten wir wohl unser köstlichstes Dinner auf der ganzen Reise: kolumbianische Fusionsküche, gefunden dank der Internet Recherche von Danni.

Cartagena

Der nächste Tag sollte uns mit Avianca nach Cartagena bringen, jedoch waren die Avianca Mitarbeiter im Streik. Glück im Unglück, denn so wurden wir auf eine sehr frühe Maschine von Viva Colombia um 6.00 Uhr umgebucht und hatten somit den ganzen Tag in der Stadt am Meer. Den ursprünglich für den kommenden Tag geplanten Ausflug auf die Islas de Rosario konnten wir nun direkt nach Ankunft im Hotel machen. Schnell umziehen und im Schnellschritt zum Hafen, wo das Boot schon mit einigen anderen Touristen auf uns wartete. Cartagena bietet am karibischen Meer tropisches Klima, die Sonne brannte, das Wasser war angenehm warm und Delfine umrandeten unseren ersten Eindruck der Karibikküste. Die kleinen Inseln, circa eine Stunde Bootsfahrt entfernt vom Festland, sind typische Ausflugsziele ab Cartagena. Das Wasser ist klarer und kleine Unterkünfte oder Beach Clubs kümmern sich um die Tagesgäste. Wir genossen den Tag auf unserer Insel mit reservierten Beach Betten, einem Mittagessen und Planschen im fast türkisfarbenen Meer. Es fehlte lediglich der Sandstrand. Gegen 15.30 Uhr ging es zurück nach Cartagena und wir konnten nun unsere Zimmer im Hotel „Simon Bolivar“ beziehen. Das Hotel machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck: relativ zentral gelegen in einem typisch für Cartagena kolonialen Gebäude, ein überdachter Innenhof, auf dem sich ringsherum die Zimmer auf mehreren Stockwerken verteilen. Zudem punktet das Hotel mit einer Dachterrasse samt Pool. Die Zimmer hingegen waren leider etwas veraltet.

Am Abend hatten wir ein besonderes Dinner - Erlebnis, welches im Frauen - Gefängnis stattfand. Eine berühmte kolumbianische Schauspielerin hatte einst das Projekt ins Leben gerufen und die Häftlinge werden von Gourmetköchen geschult, sodass Sie im Restaurant mit eleganten Speisen tätig sein dürfen. Man konnte die eingesperrten Frauen bei Ihrer Arbeit hinter der vergitterten Küche beobachten. Ein besonderes Erlebnis, hat aber auch ordentliche Preise!

Am nächsten Morgen besichtigten wir die Festung von Cartagena und unternahmen mit Luis einen historischen Stadtbummel. Der Nachmittag stand uns bis zum Abflug zur freien Verfügung und ich entschied mich, den Stadtstrand von Cartagena zu besuchen. Dieser erinnert ein wenig an die Copacabana in Klein, mit Hochhäusern im Hintergrund, Strandliegen, fliegenden Händlern und Wassersportmöglichkeiten. Nicht schlecht, aber für Karibikverhältnisse nicht der Traum. Am Abend brachte uns ein weiterer Flug zurück nach Bogotá, wo wir eine letzte Nacht verbringen durften. Wir besuchten das berühmte Restaurant „Andres de Res“, welches als „Must See in the World“ deklariert wird. Ein wahnsinnig dekorierter Laden, auf mehreren Stockwerken verteilt, mit dutzenden Bars, Küchen, Showbühne und toll kredenzten (und nicht gerade billigen) Cocktails. Ein gelungener Abschluss unserer tollen Reise!

Großer Dank geht an unseren Tourguide Luis, die spontan auf unsere Wünsche und Ideen eingegangen ist und uns das Land mit guter Laune präsentierte. Man bekam zwar nur einen kleinen Eindruck von Kolumbien, aber dieser sollte ausreichend sein, um Lust auf mehr zu bekommen.

Ein Reisebericht von Martin

Freitag, 14. Juli 2023

Kolumbien - ¡Bienvenidos a Colombia!

Kolumbien ist behaftet mit vielen negativen Vorurteilen und es kommt immer wieder die Frage auf: Kolumbien? Ist das nicht gefährlich?

Es ist Zeit, diesem tollen und auch abwechslungsreichen Reiseland eine Chance zu geben und die Vorurteile endlich aus dem Weg zu räumen!

Nach einer wundervollen Reise ist man völlig fasziniert von Kolumbien und vor allem von seinen Bewohnern.

Die Kolumbianer sind sehr herzlich und freuen sich über jeden Besucher, dem Sie Ihr tolles Heimatland zeigen dürfen.

Wenn nur das Problem mit den Drogen nicht wäre… Diese wurden uns in Form von beispielsweise frischen Avocados, Limonada de Coco und Mangos mit Salz (ja, das schmeckt!) fast täglich verabreicht.

Kolumbien hat aber nicht nur kulinarisch viel zu bieten, sondern auch schöne bergige Landschaften, lebhafte Städte, karibische Strände und alte Kolonialbauten.

Bogotá

Unser erstes Anlaufziel war die Hauptstadt Bogotá, welche wir nach knapp zwölf Stunden mit direktem Lufthansa - Flug ab Frankfurt erreichten.

Wie bekommt man am besten einen Überblick über eine Stadt mit knapp acht Millionen Einwohnern?

Man steigt zuerst einmal auf einen Berg und schaut sich das Ganze von oben an. Der „Hausberg“ Monserrate kann zu Fuß bestiegen werden oder man fährt mit der Zahnradbahn oder der Seilbahn.

Auf einer Höhe von 2.640 Metern, auf der Bogotá liegt, und nach einem zwölfstündigen Flug, sah es mit unserer Fitness nicht ganz so gut aus. Daher entschieden wir uns, den Hausberg Monserrate mit der Funicular, einer Zahnradbahn, zu erklimmen.

Hierbei fährt man in der kleinen Kabine fast senkrecht bis zum Gipfel und kann den tollen Ausblick, den man auf den Gipfel haben wird, schon erahnen.

In der Anlage befindet sich auch die Pilgerstätte „Santuario de Monserrate“ sowie Restaurants und Cafés, in denen man die herrliche Atmosphäre genießen kann.

Zurück in den Trubel der Großstadt fuhren wir mit der Gondel, die auch noch einmal einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt bot und außerdem ein ganz schönes Tempo hinlegte.

Zu empfehlen ist auch die Graffiti Tour in Bogotá, auf welcher man auf der einen Seite schon einen guten Überblick über die Stadt erhält, auf der anderen Seite zugleich die unglaubliche Straßenkunst bewundern kann. Voller Staunen erblickten wir Kunstwerke in abgelegenen Gassen, die man eigentlich eher in den Museen dieser Welt erwartet hätte.

Außerdem empfehlenswert ist ein Spaziergang durch die Altstadt La Candelaria mit den kleinen, bunten Gassen.

Armenia und der Kaffee

Am späten Nachmittag ging es dann auch schon weiter nach Armenia in die Kaffeeregion.

Der Flug dauerte nur knapp eine halbe Stunde. Wir übernachteten in einer kleinen, bunten Hacienda, welche ganz typisch für diese Region ist.

Ein kompletter Gegensatz zur quirligen Stadt Bogotá.

Den nächsten Tag verbrachten wir auf einer Kaffeeplantage, auf der wir alles von der Geschichte über die Ernte bis hin zum Röstverfahren des Kaffees lernten. Interessant war vor allem, dass die Kolumbianer selbst ihren guten Kaffee gar nicht trinken, sondern dieser vorrangig für den Export bestimmt ist.

Gut für uns, denn wir durften die leckere Bohne in großen Mengen mit nach Hause nehmen und nach der Tour in Erinnerungen schwelgend genießen.

Salento und das Valle de Cocora

Am darauffolgenden Tag fuhren wir knapp eine Stunde weiter nach Salento. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Salento ist ein 4.000 - Einwohner - Dorf mit unglaublich schönen bunten Häuschen. Auf dem alten Marktplatz standen viele alte Jeeps, die sogenannten Willys. Auch wir quetschten uns auf dieses Gefährt und ließen uns, den Wind durch die Haare wehend, ins Valle de Cocora bringen.

Das Valle de Cocora ist berühmt für seine riesigen Wachspalmen, welche mit bis zu 50 Metern zu den größten der Welt zählen.

Schon von unserem Willy aus konnten wir die schöne Natur bestaunen - links befanden sich Hänge mit Avocado - Plantagen, rechts konnten wir schon einige der großen Wachspalmen sehen.

Das ganze Tal liegt unter einem leichten Nebelschleier, was eine schöne mystische Atmosphäre schafft.

Unsere Wanderung dauerte knapp zwei Stunden, in denen wir, an den Palmen vorbei, durch den Nebelwald gingen. Je höher wir kamen, desto dichter wurde der Nebel und es fing immer stärker an zu regnen. Doch die Umgebung und die Einzigartigkeit des Tals ließen den Regen vergessen.

Klitschnass ging es dann im Willy zurück nach Salento – es war Zeit für Tejo!

Tejo ist der explosive Volkssport Kolumbiens. Bei diesem Spiel versucht man, den „Tejo“, eine runde Scheibe aus Eisen, in einen nur knapp 15 Zentimeter großen Metallring zu werfen. Dieser liegt im Zentrum eines Lehmkastens. Am Rande des Ringes liegen vier Papiertaschen, welche mit Schwarzpulver gefüllt sind und bei Aufprall des Tejos explodieren.
Wie man sich also vorstellen kann, eine sehr laute, aber auch lustige Angelegenheit, die man in Kolumbien nicht verpassen darf.

Medellín

Von Salento aus fuhren wir dann mit dem Bus in 8 - 9 Stunden nach Medellín. Die einstige Drogenhauptstadt und Sitz Pablo Escobars ist inzwischen eine der fortschrittlichsten Städte Lateinamerikas.

Medellín sollte allein durch seine Lage schon ein Touristenmagnet sein: Inmitten des Aburrá - Tals sind die Temperaturen das ganze Jahr über mild, daher hat Medellín auch den Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“.

Nach dem Nebel und Regen in Salento war die sonnige Stadt eine willkommene Abwechslung!

Unsere Reise führte uns nun mit der Seilbahn hoch in die bunte Comuna 13, einer der früheren Problembezirke der Stadt. Der Wandel von Drogen und Gewalt zu Lebensfreude und Herzlichkeit lässt sich hier am besten beobachten. In den 80er Jahren herrschte hier das Medellín - Kartell und nach dem Tod Pablo Escobars übernahmen die Guerilla - Milizen die Gegend. Erst im Oktober 2002 setzte das Militär zu einem Gegenschlag an und durchkämmte den kompletten Bezirk. Viele Menschen starben bei der sogenannten Operation Orion, leider auch viele Zivilisten.

Als Symbol für das Weinen um die Getöteten gibt es heute Graffitis mit Elefanten und weißen Flaggen. Wir liefen genau durch die Gassen, in denen die blutigen Kämpfe stattfanden und können es gar nicht mit dem verbinden, was wir dort zu sehen bekommen.

Kinder spielten auf den Straßen, alle Menschen waren fröhlich und nett, niemand hatte mehr Angst, auf die Straße zu gehen. Die Menschen dort sind so unglaublich offen und freuen sich sehr, dass endlich Touristen in die Gegend kommen.

Der Weg in die Comuna 13 ist heute auch ganz leicht möglich, da vor ein paar Jahren die höheren Ebenen mit Rolltreppen miteinander verbunden wurden. Hinzu kommen die wunderschön bemalten Wände und Häuser, welche bei einem großen Graffiti Projekt der Stadt von Jugendlichen bemalt wurden. Wobei man hier nicht von üblichen Graffitis sprechen kann, sondern von wirklich tollen Kunstwerken mit großer Bedeutung für die ganze Comuna 13. Unser Guide, selbst einer der Künstler, wurde im ganzen Ort gefeiert wie ein Star, was bei den von ihm geschaffenen Werken auch kein Wunder ist.

Ich würde sagen, unser Besuch der Comuna 13 hat endgültig alle Vorurteile beseitigt.

Cartagena

Letzte Station unserer Reise war Cartagena. Angekommen in den Tropen mit 35 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit ging es direkt gen Wasser.

Mit einem kleinen Schnellboot fuhren wir in einer Stunde zu den Rosario Inseln, wo wir den ganzen Tag auf einer privaten Insel verbrachten und das wunderschöne kristallklare Wasser genießen oder an einem Schnorchelausflug teilnehmen konnten, um die farbenfrohe Unterwasserwelt zu erkunden.

Am nächsten Tag besuchten wir das Castell San Felipe, eine riesige, von den Spaniern gebaute Befestigungsanlage. Hier erfuhren wir Vieles über die Geschichte der Verteidigung der Stadt und dabei konnten wir durch alte Geheimgänge gehen. Oben angekommen, genossen wir den gigantischen Blick über die Stadt.

Das Highlight Cartagenas ist aber sicherlich die Altstadt mit den bunten Häusern aus der Kolonialzeit und den verschnörkelten Balkonen mit schönen Blumen.

Hier tickten die Uhren deutlich langsamer, man passte sich schnell dem Rhythmus der Stadt an und wir schlenderten durch die kleinen verwinkelten Gassen, bestaunten die restaurierten Kirchen und tranken Kaffee auf einem der Plazas.

Ein weiteres Highlight waren die freilebenden Faultiere im Parque del Centenario.

Blickt man Richtung Süden, sieht man eine kleine Landzunge mit vielen Hochhäusern, auch das moderne Cartagena genannt. Wüsste man es nicht besser, so würde man denken, man befindet sich gerade in Miami.

Den Abend ließen wir dann im bekannten Cafe del Mar ausklingen, welches sich auf der Stadtmauer befindet. Hier kann man während eines leckeren Cocktails den Sonnenuntergang genießen.

Für ein ganz besonderes Abendessen muss man unbedingt ins Restaurante Interno. Dieses ist in einem kleinen Hof, angeschlossen an das Frauengefängnis. Die Insassinnen bedienen und kochen dort, das Essen ist ausgezeichnet. Inspiriert wurde Interno durch das Restaurant InGalera im Gefängnis von Mailand. Es dient dazu, dass die Frauen ein neues Handwerk lernen und ihre Würde wieder erlangen. Wir genossen ein tolles Essen und hatten einen schönen, unvergesslichen Abend. Die Nacht zum Tag machen kann man in einer der zahlreichen Salsa - Bars. Die Stimmung in Cartagena macht sicherlich aus jedem einen guten Tänzer.

Und somit endete unsere Reise mit dem Rückflug über Bogotá nach Frankfurt.

Mein Fazit: Kolumbien bietet für Jeden etwas und ist auf jeden Fall eine Reise wert! Die Menschen sind so herzlich und nett zu Touristen, dass man gar nicht anders kann als sich in das Land zu verlieben!

Also ¡Hasta pronto en Colombia!

Ein Reisebericht von Ramona Kleinen

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