Sonntag, 2. Juli 2023

Kenia - Safaris im Land der Masai

Es ging für mich los auf eine unvergessliche Reise durch Kenia. Von Stuttgart startete ich mit Air France über Paris nach Nairobi, wo ich nach einem sehr ruhigen Flug früh morgens landete. Mit dem im Vorfeld beantragten elektronischen Visum war die Einreise schnell erledigt. Am Flughafen wurde ich bereits erwartet und in das Tamarind Tree Hotel in Nairobi gebracht. 

Dort verbrachte ich den Tag am Pool, bevor sich unsere kleine Reisegruppe am Abend zum gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen im berühmten „Carnivore Restaurant“ traf. Die Kellner gehen dort dauerhaft mit riesigen Fleischspießen an den Tischen vorbei und die Gäste können auch exotischere Fleischsorten wie Krokodil oder Strauß probieren.

Mount Kenya Nationalpark

Am nächsten Morgen war, wie an jedem Tag der Tour, frühes Aufstehen angesagt und wir fuhren zum Mount Kenya Nationalpark, wo wir eine Nacht in der Serena Mountain Lodge übernachteten. Die rustikale Lodge liegt inmitten eines üppigen Waldes, weswegen dort keine klassischen Pirschfahrten angeboten werden. Stattdessen bekamen wir Gummistiefel und knielange Regenponchos und machten uns damit  zu einem Nature Walk durch den Wald auf, während dem wir viel über die Kultur, die Pflanzen und Tiere der Region lernten.

Kurz bevor wir die Lodge wieder erreichten, hatten die Guides eine kleine Überraschung für uns vorbereitet: auf jeden von uns wartete ein mit Teeservice gedeckter Baumstumpf und es wurde uns Kaffee, Tee und Kuchen angeboten.

Das besondere an der Serena Mountain Lodge ist ihre Lage direkt an einem Wasserloch. Die Lodge ist auf Stelzen gebaut und ermöglicht den Tieren dadurch, sich frei zu bewegen. Man kann die Tiere auf Bodenhöhe durch eine Art Bunker, von oben von der Dachterrasse oder sogar noch bequemer vom eigenen Balkon aus beobachten. Zu regelmäßigen Besuchern am Wasserloch gehören unter anderem Büffel, Elefanten, Paviane, Hyänen und ab und zu auch mal der ein oder andere Leopard.

Da manche dieser Tiere nur nachts unterwegs sind, wenn man in der Regel gerade schläft, hat die Lodge sich einen besonderen Service ausgedacht. Während des Abendessens wird eine Liste herumgereicht, auf die man sich zimmerweise eintragen kann, welche Tiere für einen interessant sind. Erscheint eines dieser Tiere am Wasserloch, wird man durch ein Klopfen an der Zimmertür vom Lodge - Personal geweckt und kann die Tiere in Ruhe vom eigenen Balkon aus beobachten. Der von uns angekreuzte Leopard hat sich während unserer Nacht am Mount Kenya leider nicht am Wasserloch gezeigt.

Nachdem wir am frühen Morgen  typisch afrikanisch von schreienden Hyänen geweckt wurden, machten wir uns auf den Weg nach Norden in Richtung Samburu National Reserve.

Auf dem Weg überquerten wir den Äquator von der Süd - auf die Nordhalbkugel.

Samburu -, Buffalo Springs - & Shaba Nationalreservat

Obwohl wir nur knapp 200 Kilometer weiter nördlich waren, kam es uns fast so vor, als ob wir in einem anderen Land angekommen wären. Die Landschaft und das Klima waren ganz anders: der üppige und feuchte Wald um den Mount Kenya war trockenem Buschland und offenen Grasflächen gewichen.

Die Begrüßung im Ashnil Samburu Camp hätte nicht besser sein können: am angrenzenden Fluss hatte sich eine große Elefantenherde inklusive Jungtieren zum Trinken gesammelt! Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als kleinen tollpatschigen Elefanten beim Plantschen im Wasser zuzuschauen.

Nur ein paar Meter weiter lief außerdem eine kleine Gruppe Giraffen vorbei und direkt im Camp wurden wir aufmerksam von Pavianen und anderen kleinen Äffchen beäugt.

Nachdem wir unsere feststehenden Zelte bezogen hatten, machten wir uns auf zu unserem ersten richtigen Game Drive.

Das Besondere an Game Drives im östlichen Afrika ist die Art der Fahrzeuge. Wir waren die gesamte Reise über in einem Allrad Land Rover unterwegs. Bei diesen Fahrzeugen kann man das Dach hochklappen, so dass man auch während der Fahrt und wenn man für Beobachtungen anhält, aufstehen und einen uneingeschränkten Rundumblick genießen kann. Wenn man so klein ist wie ich, muss man zwar auf den Sitzen stehen, aber selbst das ist kein Problem, solange man sich während der rasanten Fahrt über die unebenen Straßen und Wege gut festhält.

So konnten wir während der Fahrt durch das Samburu Nationalreservat und das benachbarte Buffalo Springs National Reserve unter anderem Strauße, eine riesige Herde Zebras, verschiedene Antilopenarten, Paviane, Giraffen und Elefanten beobachten.

Das Highlight der Pirschfahrt kam am Ende, als wir schon wieder auf dem Rückweg zum Camp waren.

Auf einem Erdhügel entdeckten wir fünf Löwen, wie sie ganz entspannt zusammengekuschelt den frühen Abend genossen. Auch wenn es nicht das erste Mal war, dass ich Löwen in freier Wildbahn gesehen habe, hat es mir wieder fast den Atem verschlagen. Diese majestätischen Katzen aus so geringer Entfernung zu sehen ist unbeschreiblich.

Am nächsten Morgen ging es nach einem frühen Frühstück direkt wieder los auf Pirsch. Die Müdigkeit war schnell vergessen, als wir in einem Baum, nicht weit vom Weg entfernt, eine Katze erspähten.

Zuerst dachten wir noch, es sei ein Leopard, da diese sehr gerne in Bäumen auf Ästen liegen. Als wir dann mit dem Fahrzeug angehalten hatten, wurde uns aber schnell klar, dass das Tier für einen Leoparden zu klein und zierlich war. Es handelte sich tatsächlich um einen Geparden! Diese Katzen auf einem Baum anzutreffen ist sehr ungewöhnlich.

Nachdem wir ihn eine Weile still beobachtet hatten, wurde ihm die Aufmerksamkeit anscheinend zu viel, so dass er sich umdrehte und wir nur noch sein Hinterteil und wedelnden Schwanz sehen konnten, bevor er schließlich vom Baum sprang und durch das hohe Gras davon trottete.

Als wir uns nach unserem Game Drive wieder in Richtung Lodge und unseren lang ersehnten Frühstück auf den Weg machen wollten, entdeckte eine Mitreisende durch ihr Fernglas plötzlich ein Löwenmännchen, das in ziemlicher Entfernung unter einem Busch lag und das tat, was Löwen am besten können: schlafen und nichts tun. Erkennen konnte sie ihn nur, weil er zufälliger Weise in diesem Moment den Kopf gehoben und sich umgeschaut hatte. Sonst hätten wir ihn vermutlich nie bemerkt. Sofort fuhren wir los in Richtung Löwe. Da wir aber natürlich mit dem Fahrzeug nur auf den angelegten Wegen bleiben durften, war es gar nicht so einfach, die Stelle ausfindig zu machen, wo wir den Löwen vermuteten. Nachdem wir eine halbe Stunde ergebnislos die ganze Gegend abgesucht hatten, beschlossen wir, dass es Zeit war umzukehren und zurück zu fahren. Wir sollten jedoch noch belohnt werden. Als wir gerade aufgegeben hatten, entdeckten wir den majestätischen König der Tiere doch noch, wie er zwischen Busch und hohem Gras ganz entspannt da lag und uns beobachtete.

Nach dem Frühstück fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum benachbarten Shaba Nationalreservat. Dieser Park ist mehr für seine Landschaft und weniger für Wildbeobachtungen bekannt. Trotzdem kann man Zebras, Giraffen, Elefanten, Antilopen und andere Tiere bestaunen.

Lake Nakuru

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den langen Weg zum Lake Nakuru weiter südwestlich.

Nachdem wir unterwegs einen Platten hatten, den Reifen wechseln mussten und endlich angekommen waren, war ich wieder erstaunt darüber, wie anders die Landschaft hier war. Von der Trockenheit im Norden war nichts übrig geblieben. Wir waren umgeben von grünem Wald und saftigen Wiesen. Das hatte natürlich auch viel damit zu tun, dass wir während der Regenzeit unterwegs waren und die Gegend die Tage zuvor viel Niederschlag erhalten hatte.

Unsere Lodge, die Lake Nakuru Sopa Lodge, lag wunderschön auf einer Klippe. So konnten wir von unseren privaten Balkonen, dem Restaurant und auch vom Infinity Pool aus atemberaubende Ausblicke auf den See und den umliegenden Park genießen.

Lake Nakuru ist weltweit bekannt für seine Flamingo Populationen und auch wenn die Zahlen aufgrund des steigenden Wasserstandes des Sees in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen sind, konnten wir noch viele der pinkfarbenen Vögel in Ufernähe beobachten.

Außerdem hatten wir das Glück, neben vielen Zebras, Büffeln, Giraffen, Warzenschweinen und Impalas, auch ein paar Nashörner zu sehen.

Mein persönliches Highlight war jedoch ein kleines Pavian - Baby, das an seine Mama gekuschelt am Straßenrand saß. Dieses kleine Äffchen hat mein Herz erobert.

Masai Mara

Am nächsten Morgen ging es los zum letzten Stopp der Reise: die Masai Mara.

Bereits unterwegs sahen wir viele Masai gekleidet in typisch bunten, meist roten, Tüchern, wie sie ihrem Alltag nachgingen.

Auch in der Masai Mara erwartete uns wieder eine völlig neue Landschaft. Dort sieht es so aus, wie man sich Afrika vorstellt: rundum Grassavannen, dazwischen vereinzelte Bäume oder Hügel, riesige Tierherden und endlose Weiten.

Aufgrund zahlreicher Dokumentationen im Fernsehen dachte ich zwar, dass ich weiß, was mich erwarten würde, aber die Realität hat mir dann trotzdem die Sprache verschlagen. Es war ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl, im Fahrzeug stehend, mit Wind in den Haaren, umgeben von Zebra - und blökenden Gnuherden durch diese einmalige und atemberaubende Landschaft zu fahren. Ein Erlebnis, das ich sicherlich nie wieder vergessen werde.

Was mir auch besonders in Erinnerung blieb, war, als wir fünf Löwen (zwei Löwinnen und drei Jungtiere) dabei beobachten konnten, wie sie ein erlegtes Gnu fraßen. Es haben sich zwei Hyänen angeschlichen, die auf einen Happen der Löwenbeute hofften. Während die Löwen damit beschäftigt waren, die Hyänen zu vertreiben, schlich sich ein kleiner Schakal an die Beute und schnappte sich ein Stück Gnu, das fast halb so groß war wie er selbst, bevor er schleunigst wieder das Weite suchte.

Wir verbrachten unsere letzten zwei Nächte in der Mara Engai Lodge ganz im Westen der Masai Mara auf einem Berg mit gigantischem Panoramablick. Am ersten Abend konnten wir beim Sundowner in der Nähe der Lodge einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen und am nächsten Morgen ging es mit einem Bush Breakfast genauso spektakulär weiter.

Unsere Zeit in der Masai Mara genossen wir mit ausgiebigen Game Drives während denen wir unter anderem viele Löwen, Nilpferde, Elefanten - Gnu - und Zebraherden und jede Menge anderer Tiere sahen. Sehr eindrucksvoll war auch, als wir weder vor noch zurück fahren konnten, weil vor und hinter uns unaufhörlich Gnus an uns vorbeiströmten.

So endete unsere Reise nach sieben unvergesslichen und eindrucksvollen Tagen wieder in Nairobi, von wo aus es wieder zurück nach Hause ging.

Mein Fazit: Kenia ist ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Reiseziel. Wer auf der Suche nach großartiger Tierwelt, beeindruckender Landschaft und wunderschönen Lodges ist, ist hier genau richtig.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Samstag, 1. Juli 2023

Mit dem Zelt durch Botswana, Simbabwe & Südafrika

Als ich in den Flieger in Richtung Johannesburg stieg, wusste ich noch nicht so wirklich, was mich erwarten würde. Es war meine erste Reise nach Afrika und zugleich auch meine erste Reise, während der ich fast ausschließlich im Zelt schlafen würde. Daher hatte ich mich für eine geführte Kleingruppenreise entschieden.

Nachdem ich am ersten Tag Johannesburg im Hop - on / Hop - off - Bus erkundet hatte, ging es am frühen Abend ins Hotel zum Welcome Meeting. Dort konnten sich alle Teilnehmer kennenlernen und unsere vier Guides konnten uns alles Wichtige über die Reise und den Ablauf erklären.

Khama Rhino Sanctuary

Am nächsten Morgen ging es früh los, da wir bis zu unserem ersten Stopp, dem Khama Rhino Sanctuary, eine lange Strecke und den Grenzübergang von Südafrika nach Botswana vor uns hatten.

Wir waren die zweieinhalb Wochen in einem großen weißen Truck unterwegs, den wir schnell den „White Elephant“ tauften. Darin wurde unser Gepäck, die Zelte, die Ausrüstung, die Kochutensilien, bis zu Tischen und Camping - Stühlen verstaut und transportiert, was wir während der Reise brauchten.

An unserem ersten Etappenziel angekommen, wurde uns erst einmal erklärt und gezeigt, wie man unsere Zelte aufbaut. Was beim ersten Mal noch beschwerlich war und einige Zeit in Anspruch nahm, ging von Tag zu Tag besser und schneller. Am Ende der Tour waren wir regelrechte Profis und konnten unsere Zelte alleine auf - und abbauen.

Danach ging es direkt mit offenen Safarifahrzeugen los auf unsere erste Pirschfahrt. Auf der zweistündigen Fahrt wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass ich tatsächlich in Afrika bin, da wir bereits an diesem Abend einige Tiere sehen konnten: Giraffen, die sich um ein Wasserloch zum Trinken gesammelt hatten, Nashörner mit unglaublich langen Hörnern, Zebras, sogar mit einem Jungtier, Antilopen, Gnus, Geier, Warzenschweine, die von den meisten Afrikanern auch einfach „Pumba“ genannt  werden, und auch einen Schakal. Das Highlight war jedoch ein kleines Baby Nashorn, das sich aus lauter Neugierde ganz nah an unser Fahrzeug herantraute.

Auf dem Weg zurück zum Camp konnten wir dann noch drei Strauße beobachten, wie sie vor dem Hintergrund der leuchtend, orangen untergehenden Sonne an uns vorbei stolzierten. Ein genialer Abschluss für unseren ersten Tag auf Safari.

Maun und Okavango Delta

Nach einem frühen Frühstück und dem Abbau der Zelte ging es am nächsten Morgen um 7 Uhr weiter nach Maun, wo wir alles Nötige für die kommenden Tage einkauften. Denn am nächsten Morgen ging es vom Camp aus los in Richtung Okavango Delta, wo wir 3 Tage und 2 Nächte inmitten der afrikanischen Wildnis zelteten – ohne Zäune, ohne Strom, ohne fließend Wasser.

Das Okavango Delta ist das riesige Binnendelta des Okavango Flusses, eines der größten Feuchtgebiete Afrikas. Den Weg dorthin legten wir mit sogenannten „Mokoros“ (einfache Einbaum - Boote) zurück. Bewegt wurden die Boote von den Polern. Einheimische, die hinten in den Booten standen und uns mit langen Stöcken (engl. Poles) durch das seichte Wasser schoben.

So ging es circa eineinhalb Stunden durch die schmalen Wasserwege, umgeben von Wasserpflanzen und grüner Landschaft zu „unserer Insel“ mitten im Delta.

Bereits nach kurzer Zeit sind wir einigen Elefanten begegnet, die gemütlich durch die Landschaft spazierten. Diesen majestätischen Tieren so nah zu kommen, war ein ganz besonderes Erlebnis.

Nachdem wir unsere Insel erreicht und die Zelte aufgebaut hatten, machten wir uns am Abend auf, das Delta in kleinen Gruppen zu Fuß zu erkunden. Unter anderem konnten wir uns Zebras, Gnus und Giraffen bis auf unter 100 Meter nähern. Von der vorbeigaloppierenden Büffelherde haben wir dann doch etwas mehr Abstand gehalten.

Während unserer Tour konnten wir viele wunderschöne Sonnenuntergänge genießen. Aber der Sonnenuntergang am ersten Abend im Okavango Delta wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Es war einer der schönsten Sonnenuntergänge, den ich bisher gesehen habe.

An diesem Abend hatten wir noch überraschenden Besuch zweier Nilpferde, die direkt außerhalb unseres Camps anfingen zu kämpfen und dabei solchen Lärm und Geräusche machten, dass ich mir fest vornahm, mein Zelt nach dem Schlafengehen bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu verlassen.

Der nächste Morgen kam dann früher als erwünscht, da wir bereits vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren und uns zu unserem Morning Game Walk auf den Weg machten.

Während dieser fast fünfstündigen Wanderung konnten wir nicht nur einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen, sondern haben auch wieder viele Tiere gesehen. Darunter Zebras, Giraffen, Elefanten, Büffel, Gnus, verschieden Antilopenarten und auch ein paar Paviane. Als wir am sogenannten Hippo Pool angekommen waren, konnten wir die Störenfriede des vergangenen Abends tatsächlich auch sehen, wie sie völlig entspannt in ihrem Wasserloch den Morgen genossen.

Da es mittags zu heiß wäre, um zu Fuß im Delta unterwegs zu sein, verbrachten wir die heißesten Stunden des Tages mit Kartenspielen, Schwimmen und Entspannen. Die meisten von uns versuchten sich auch darin, selbst ein Mokoro zu steuern und fortzubewegen. Was bei den Einheimischen so mühelos und einfach aussah, entpuppte sich dann doch als sehr anstrengend und erforderte viel Geschick. Daher war es bei manchen von uns auch nur von mäßigem Erfolg gekrönt.

Und dann war es auch schon wieder Zeit, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Auf dem gleichen Weg wie zwei Tage zuvor machten wir uns in unseren Mokoros also wieder auf den Rückweg Richtung Zivilisation.

Kaum zurück in Maun ging es dann auch schon wieder weiter. Die meisten von uns hatten sich für einen Rundflug über das Delta in einem Kleinflugzeug entschieden.

Das Gebiet, dass wir nur gut 24 Stunden zuvor zu Fuß erkundet hatten aus der Luft mit dessen scheinbar unendliche Weite aus der Vogelperspektive zu sehen, zeigte uns allen nochmal, wie viel Glück wir auf unseren Walks gehabt hatten, dass wir so viele Tiere sehen konnten.

Die Tatsache, dass es in dem kleinen Sechs - Sitzer - Flugzeug ein ganz schön wackeliger Flug war, bemerkte man beim Bestaunen der Landschaft und der Tiere schon fast nicht mehr. Aber doch nur fast. Besonders beeindruckend war, als wir für kurze Zeit so tief über dem Boden flogen, dass wir den Giraffen fast schon in die Augen schauen konnten.

Nachdem wir am frühen Abend von unserer Sunset Mokoro Cruise zurück waren, veranstalteten unsere botswanischen Begleiter eine Art Abschiedsfeier für uns. Zu essen gab es traditionelle Gerichte (wie unser Koch all dies mitten im Nirgendwo zubereitete, ist mir immer noch ein Rätsel) und danach wurde gesungen und getanzt bis wir alle todmüde in unsere Schlafsäcke fielen.

Chobe Nationalpark

Nach einer Nacht in Nata und dem Besuch der Makgadikgadi Salzpfannen erreichten wir den Chobe Nationalpark, wo wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe Fluss am Abend unternahmen. Auf der Pirschfahrt am nächsten Morgen bekamen wir endlich die heiß ersehnten Löwen zu Gesicht.

Obwohl der Chobe Nationalpark für eine sehr hohe Elefantendichte bekannt ist, haben wir während unserer Zeit im Park keinen einzigen davon gesehen. Enttäuscht waren wir deshalb jedoch nicht, da wir unheimlich viele andere Tiere beobachten konnten.

Victoriafälle in Simbabwe

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten wir Victoria Falls in Simbabwe, nachdem wir über eineinhalb Stunden an der Grenze in der Schlange stehen mussten.

Nach einem kurzen Mittagessen in der Stadt machten wir uns auf zu den weltbekannten Victoria Fällen. Ich muss sagen, der Anblick wurde dem Ruf der Wasserfälle mehr als gerecht. Entlang des über 1,5 Kilometer langen Wegs parallel der Fälle kann man an 16 Aussichtspunkten viele verschiedene Blickwinkel auf die Fälle genießen. Wobei wir zur Jahreszeit mit dem höchsten Wasserstand des Sambesi Flusses dort waren und man daher nur die ersten drei Aussichtspunkte tatsächlich auch als solche bezeichnen konnte. Die restlichen Stopps waren aufgrund der Wassermassen eher „Freiluftduschen“. Dies führte wiederum dazu, dass wir einen wunderschönen Regenbogen über den Fällen bestaunen konnten.

Den folgenden Tag hatten wir in Victoria Falls komplett zur freien Verfügung. Ich nutze die Zeit mit einigen Mitreisenden für einen Helikopterflug über die Fälle, da man nur aus der Luft das ganze Ausmaß der über 1.700 Meter langen Wasserfälle zu sehen bekommt. Außerdem überquerten wir die Brücke zwischen Simbabwe und Sambia, um so noch einen weiteren Stempel im Pass zu sammeln.

Nashorn Tracking im Matobo Nationalpark

Die nächsten Tage ging es dann weiter über den Hwange Nationalpark zum Matobo Nationalpark, wo wir viel über die alte Bushmen Kultur lernten, spektakuläre Aussichten genießen konnten und zu Fuß auf Nashorn - Pirsch gingen. Dabei kamen wir einem Nashorn Dank unseres sehr erfahrenen Guides so nahe, dass ich es sogar kauen und atmen hören konnte.

Anschließend fuhren wir weiter über Moremi Gorge in Botswana und Blouberg in Südafrika bis wir den letzten Stopp, den Krüger Nationalpark, erreichten. Dort verbrachten wir die letzten beiden Nächte unserer Tour.

Krüger Nationalpark

Die erste Nacht übernachteten wir in einem Camp direkt außerhalb des Phalaborwa Gates, im mittleren Teil des Parks, bevor wir den kompletten, darauffolgenden Tag im Park verbrachten und über das Olifants Rest Camp bis zum Satara Rest Camp etwas weiter südlich fuhren.

Vom Satara Camp aus unternahmen wir dann auch einen von Rangern des Nationalparks durchgeführten Night Game Drive im offenen Safari Fahrzeug.

Da es abends, sobald es dunkel wird, immer sehr schnell sehr kalt wird und die Fahrt von 20:00 bis 22:00 Uhr dauerte, haben wir uns alle dick eingepackt und waren sehr gespannt, welche Tiere uns über den Weg laufen würden.

Bereits wenige Minuten nachdem wir das Gate des Rest Camps passiert hatten, kam uns eine ausgewachsene Hyäne entgegen. Als diese gerade im Busch verschwunden war, trauten wir unseren Augen kaum, als uns ein Leopard entgegenkam und direkt am Fahrzeug vorbei lief. Damit hatten wir auch das letzte Mitglied der sogenannten „Big 5“, bestehend aus Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn, gesehen.

Der krönende Abschluss kam auf dem Rückweg, kurz bevor wir das Camp wieder erreichten. Mitten auf der Straße lagen und standen sechs Löwen! Ein Männchen und fünf Weibchen. Die Weibchen liefen sogar ein Stückchen neben dem Fahrzeug her und kamen uns dabei so nah, dass ich sie, hätte ich die Hand ein wenig aus dem Fahrzeug gestreckt, streicheln hätte können.

Das Männchen war sich seiner Position als König der Tiere anscheinend sehr bewusst. Ihn schien es überhaupt nicht zu interessieren, dass wir mit unserem Auto weiter auf der Straße fahren wollten, denn er hat sich kein Stück bewegt und wir mussten somit durch das Gestrüpp ausweichen.

Nachdem wir am nächsten Morgen das letzte Mal unsere Zelte abgebaut hatten, ging es zurück nach Johannesburg, wo die Reise endete.

Unterwegs machten wir Halt am berühmten Blyde River Canyon, wo wir bei strahlendem Sonnenschein spektakuläre Aussichten über die Schlucht genießen konnten. Ein perfekter Abschluss für eine geniale Reise.

Einer Sache war ich mir hundert prozentig sicher. Dies war nicht meine letzte Reise in das südliche Afrika!

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Bookmark - Der Reise Tipps Blog - The Travel Tips Blog