Samstag, 4. März 2023

Bali – Insel der Götter

Eine Rundreise durch Bali – Hindutempel trifft Vulkan

Bali ist einer der Sehnsuchtsorte dieser Welt. Eine abgeschiedene tropische Insel, dominiert von mächtigen Vulkanen, an den Rändern versehen mit gepuderten und palmengesäumten Stränden. Da vergisst man fast, wie viel Kultur, wie viele Geschichten und wie viel Gastfreundschaft sich im Hinterland verbergen. Zeit für eine aufregende Bali Rundreise.

Annäherungen an Bali

Sicherlich, man kann ganz einfach nach Bali fliegen. In Denpasar im Süden der Insel landen täglich mehr als 100 Flüge. Aber viel angemessener und aufregender ist es, bei einer Bali Rundreise die Insel von Nordwesten her und von Java aus kommend mit der Fähre zu erreichen. Dutzende Fähren kreuzen ständig die Bali Street und landen in Kilimanuk. Auf dem Weg erkennt man langsam die Umrisse der Insel im Dunst, tauchen die Berge des Taman - Nationalparks auf. Unsere erste Wahrnehmung: Bali ist bergig! Und diese Wahrnehmung wird sich während unserer Bali Rundreise noch verstärken. Denn die Vulkane des Pazifischen Feuerrings prägen auch Bali. Allen voran der Gunung Ayung, der mit 3.142 Metern höchste Berg der Insel. Er thront im Nordosten Balis und ist seit 50 Jahren friedlich. Und er ist heilig, wie so vieles auf Bali: Quellen, Berge, Flüsse bedeuten den Einwohnern sehr viel. Die Balinesen sind – anders als ihre Nachbarn auf Java und Sumatra – keine Muslime. Sie sind Hindu und ihr Glauben mischt sich mit animistischen Kulten und Traditionen der Ahnenverehrung. Das muss man wissen, wenn man in Bali eine Rundreise unternimmt, denn sonst versteht man die vielen Tempel, Zeremonien, Schreine und Opfergaben, die das Leben der Menschen hier prägen, nicht.

Balis Tempelwelt

Während einer Bali Rundreise sind die Tempel allgegenwärtig und beliebtes Ausflugsziel. Zum Beispiel der Muttertempel aller balinesischen Heiligtümer, der Pura Besakih. Die Lage ist einzigartig. Auf 900 Meter Höhe schmiegt sich die Anlage an die Hänge des Gunung Ayung. Alle Fürstentümer der Insel haben hier eigene Tempel und alle balinesischen Hindus haben hier ihre Ahnenschreine. In Mengwi, im Zentrum der Insel, findet sich der Tempel Pura Taman Ayun, der aus dem 17. Jahrhundert stammt und den der mächtige Raya von Mengwi stiftete. Das besondere an Pura Taman Ayun: Hier werden auch andere Heiligtümer verehrt, wir finden Schreine, die den wichtigsten Bergen gewidmet sind und einen, im dem der Tempel Pura Sada verehrt wird. Pura Kehen in Bangli finden wir während unserer Bali Rundreise im Zentrum der Insel. Er geht zurück auf das 13. Jahrhundert, ist in Terrassen angelegt und war Staatstempel der alten Gelgel - Dynastie.


Ubud – das Künstlerdorf im Zentrum

Keine Bali Rundreise ohne Ubud, den wichtigsten Ort im Zentrum Balis. In den 1920er und 1930er Jahren sprach sich in Deutschland und den Niederlanden langsam herum, dass hier, abseits der politischen Wirren Europas, eine kleine aber feine Künstlerkolonie entstand. Walter Spies, Spross einer in Russland ansässigen deutschen Kaufmannsfamilie, hatte den Anfang gemacht und sein Haus wurde Anziehungspunkt für Literaten wie Vicky Baum und Schauspieler wie Charlie Chaplin. Baum verewigte ihre Erinnerungen im Roman „Liebe und Tod auf Bali“. Nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine neue Generation Künstler um Don Antonio Blanco, dem heute ein Museum in Ubud gewidmet ist. Vergessen wir bei aller Geschichte aber eins nicht: Ubud ist auch Zentrum der klassischen balinesischen Handwerkskunst. Packen wir also unsere Koffer zu Hause nicht zu voll, wir werden während unserer Bali Rundreise in Ubud garantiert das eine oder andere Souvenir finden!

Jatiluwih – das dreifache Glück

Jatiluwih in der Mitte Balis ist noch immer so etwas wie ein Geheimtipp für eine Bali Rundreise und allemal einen Ausflug von einem der Strände des Südens wert. Jatiluwih heißt auf Deutsch so viel wie „wirklich wunderbar“. Drei Autostunden von den Stränden des Südens entfernt, 850 Meter über dem Meeresspiegel, klare Luft und ein fantastischer Ausblick. Hunderte kleine terrassenförmig angelegte Reisfelder liegen unter uns im Schatten des Vulkans Batukaru. Ein Szenario, das die UNESCO im Sommer 2012 dazu bewegte, die Region zum Welterbe zu ernennen. Schützenswert fand die UNESCO nicht etwa den wunderbaren Ausblick über die Felder. Hinter der Idylle steckt ein 1.000 Jahre altes und bewährtes kooperatives System der Pflege der Felder und der Wasserwirtschaft, die Subak. Ungefähr 1.200 dieser Kooperativen gibt es noch auf Bali, allein fünf in der Gemeinde Jatiluwih. Zwischen 40 und 200 Mitglieder stark ist eine Subak.

Die Subaks entstanden, weil es im regenreichen Bali paradoxerweise schwierig war und bis heute ist, das lebenswichtige Wasser auf die Felder zu bekommen. 162 Flüsse und Bäche strömen von den Abhängen der Vulkane hinunter und haben tiefe Schluchten in die Berge gegraben. Die Bauern organisierten sich, gruben bis zu drei Kilometer lange und 40 Meter tiefe Tunnel und schufen in 1.000 Jahren ein weit verästeltes System von Kanälen und Wasserleitungen, das heute noch 90.000 Hektar Land bewässert. Alle Mitglieder der Subaks kümmern sich gemeinsam um die verlässliche, faire und gerechte Verteilung des Wassers. So erreicht man bis zu drei Ernten im Jahr. Und die Subak ist mehr als eine wirtschaftliche Kooperative. Sie regelt das soziale Zusammenleben der Reisbauern in Dörfern wie Jatiluwih und bestimmt den religiösen Festkalender. Die wichtigste Göttin der Reisbauern ist Dewi Danu, die Wassergöttin. Ihr sind die unzähligen kleinen Tempel gewidmet, die sich auf jedem noch so kleinen Reisfeld finden, und die zentralen Wassertempel Balis wie der Pura Ulun Danu Bratan, der idyllisch im Kratersee des erloschenen Vulkans Bratan liegt. Auch ein Ziel für individuelle Erkundungen während einer Bali Rundreise. Hinter der Philosophie der Subak verbirgt sich eine der zentralen Glaubensvorstellungen des Hinduismus: Tri Hita Karana, das dreifache Glück. Für die Balinesen gilt, dass Glück nur erreicht werden kann, wenn die Götter, die Menschen und die Natur in einem harmonischen Gleichgewicht existieren. Eine schöne Vorstellung.


Tipp: Die Strände Balis

Sie haben während ihrer Bali Rundreise viel erlebt? Haben Tempel erkundet, sind an Vulkanen Rad gefahren und durch die Reisfelder geschlendert? Dann haben Sie es sich verdient, Ihre Bali Rundreise mit ein paar Tagen am Meer abzurunden. Hier sind ein Paar Tipps: 

Die Strände Balis sind legendär und die Hotellerie bietet alles, was Reisende sich wünschen! Die vier Orte Kuta, Lengian, Seminyak und Canggu an der Südwestküste liegen dicht beieinander, so dass Sie an kilometerlangen, breiten Stränden mit hellem Sand von einem Ort zum anderen wandern können. Wie wäre es mit einem Sundowner im hippen und trendigen Seminyak? Surfer finden hier auch tagsüber beste Bedingungen.

Die Strände Jimabarans, eines kleinen Fischerdorfes südlich des Flughafens Denpasar, gehören zu den schönsten Stränden des Süden Balis. Abends sollten Sie sich hier nach einer interessanten Bali Rundreise einen frischen Fisch auf den Grill legen lassen. Und sich anschließend einen Cocktail gönnen, den spektakulären Sonnenuntergang gibt es gratis dazu! Im äußersten Süden Balis finden Sie am Strand von Nusa Dua eine gehobene Hotellerie mit hervorragenden Restaurants. Es ist ein Küstenabschnitt für alle, die Ruhe lieben. Sanur im Südosten Balis ist ein schöner Erholungsort, in dem die alten Traditionen Balis noch lebendig sind. Ein großes Riff schützt die Bucht vor der Brandung, der Strand ist ruhig!

Ganz im Osten Balis lädt nach einer Bali Rundreise Candi Dasa zu ein paar Tagen Entspannung ein. Die Region ist ruhig und vom Massentourismus weitgehend unberührt. Und wer es ganz abgelegen mag, zieht an die unberührten feinen Lavastrände von Pemuteran im Nordwesten der Insel. Im Hinterland können Sie die Nationalparks besuchen, im Meer Delfine beobachten. Aber auch hier heißt es: schwimmen, schnorcheln, tauchen oder einfach die Seele baumeln lassen.

Freitag, 3. März 2023

Bhutan – von Glücklichen und Donnerdrachen

Eine Rundreise durch Bhutan – eine unvergessliche Reise in das Land des Glücks

Eine Rundreise durch Bhutan, das einzige buddhistische Königreich der Welt, kommt dem ultimativen Abenteuer sehr nah! Die Bergwelt des Himalaya mit ihren Sechs - und Siebentausendern und den tief eingeschnittenen Tälern, wunderschöne buddhistische Klöster und Tempel sowie die Hauptstadt Thimphu sind nur einige Highlights auf einer Rundreise durch Bhutan. Wenn wir eine Papierfabrik, eine Weberei und eine Malschule besuchen, über traditionelle Märkte spazieren und in Klöstern auf Mönche treffen, erleben wir die Traditionen und den Alltag der Einwohner Bhutans hautnah. Sichtbares Zeichen der tiefen Religiosität sind die vielen Chörten, tibetische Kultbauten, Mani - Mauern, bunte Gebetsfahnen, die überall im Wind flattern, und vor allem die Klosterfeste, die sogenannten Tshechus. Machen wir uns auf zu diesem unentdeckten Ort des Glücks, wo die Menschen per Gesetz die Lebensqualität als Bruttonationalglück messen – eine ganz besondere Alternative zum Bruttoinlandsprodukt westlicher Staaten.
Das unvergessliche Erlebnis beginnt bereits bei der Anreise. Bei klarem Wetter haben wir vom Flugzeug aus eine perfekte Sicht auf das Bergmassiv des Himalaya. Und der Anflug auf den Internationalen Flughafen Paro im Westen des Landes ist ein kleiner Nervenkitzel, denn der Flughafen liegt auf über 2.000 Metern Höhe in einem Tal. Nur sehr erfahrene Piloten dürfen hier landen und die Flugzeuge, mit denen die bhutanischen Airlines fliegen, verfügen über spezielle aufgerüstete Motoren.

Im Land des Donnerdrachens

Dann sind wir da, in Bhutan. Oder Druk Yul, wie man hier auf Dzongkha sagt – im „Land des Donnerdrachens“. Donnerdrachen – wie das schon klingt! Gleich zu Beginn unserer Rundreise durch Bhutan sind wir gefangen von den Legenden, Geschichten und Mythen dieses fremden Landes. Bhutan liegt abgeschieden. Im Süden grenzt es an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Assam, Westbengalen und Arunachal Pradesh. Im Norden liegt die Autonome Region Tibet, die zu China gehört. Und die natürliche Barriere des Hochhimalaya, mit mächtigen Bergen wie dem Gangkhar Puensum, der mit 7.570 Metern der höchste Berg Bhutans ist. Lange Zeit schottete sich das Königreich vom Rest der Welt ab, wurde von regionalen Fürsten regiert und erstmals im 17. Jahrhundert in einem theokratischen Reich geeinigt. In dieser Zeit, und wir sehen sie fast an jedem Tag unserer Rundreise durch Bhutan, entstanden die mächtigen Dzong in den Provinzen des Landes, in Simthokha, Punakha, Wangduephodrang, Trongsa, Jakar, Thimphu und Paro. Respekteinflößend stehen diese Klosterburgen auf Bergen, an Flüssen, in den Städten, und sind deutliche Zeichen der Macht von weltlichen und religiösen Herrschern. Man betritt sie durch relativ kleine Tore – eine militärische Vorsichtmaßnahme – und gelangt in bunte und prächtige Komplexe aus Fachwerk, die sich um zentrale Innenhöfe gruppieren. Es ist während unserer Rundreise durch Bhutan schwierig zu entscheiden, wer der schönste der Dzong ist. Der Dzong von Punakha? Der von Trongsa? Wir sehen sie alle!


Buddhistisches Bhutan

Das Land öffnet nach wie vor nur zögerlich und sehr kontrolliert seine Tore für Touristen aus aller Welt. Und das mit Absicht. Der Schutz der traditionellen und kulturellen Werte, aber auch der unvergleichlichen Natur stehen an erster Stelle. Das Ergebnis spüren wir auf unserer gesamten Rundreise durch Bhutan. Von westlichen Einflüssen fast unberührt, ist Bhutan ein zutiefst buddhistisches Land und die tiefe Religiosität der Bewohner begleitet uns von Tag zu Tag. Schon früh, im 7. Jahrhundert, kam der Buddhismus nach Bhutan. Ein Jahrhundert später tritt dann der „Nationalheilige“ Guru Rinpoche aus dem Dunkel der Geschichte. An vielen Stationen unserer Rundreise durch Bhutan werden wir von dem „kostbaren Meister“ hören und von der Einführung des tantrischen Buddhismus im Land. Im Alltag der Menschen offenbart sich die buddhistische Religiosität in verschiedenen Formen: Täglich wird vor dem Hausaltar gebetet, Butterlampen werden geopfert und regelmäßig hohe Lamas in Tempeln und Klöstern besucht. Bhutaner pilgern zu heiligen Stätten, stellen Gebetsfahnen auf und verehren Reliquien. Eine fremde und doch verwandte Welt.

Ein Blick in den Alltag Bhutans

Rundreise Bhutan traditionelles BauwerkIst er reich, der Bhutaner? Ist er glücklich? Was denkt er? Fragen, die uns während unserer Rundreise durch Bhutan umtreiben. Es ist fast unvorstellbar: 1974 besuchten die ersten Touristen das Land, 1982 wurde der Flughafen von Paro gebaut, 1999 bekam Bhutan Fernsehen – als letztes Land der Erde. Heute haben Smartphone, Social Media und Daily Soaps Einzug gehalten. Dennoch kleiden sich Bhutaner traditionell, er mit einem Gho, sie mit einer Kira. Sie vertreiben sich die Zeit mit Bogenschießen und lieben nichts mehr, als mit einigen Freunden um einen reich gedeckten Tisch zu sitzen. Sind die Bhutaner also glücklich, auch ohne die allumfassenden Segnungen der Moderne? Laut der alle fünf Jahre stattfindenden Umfrage der Regierung zum Bruttonationalglück kann man dies zumindest für fast jeden zweiten Bewohner des Landes so sagen, auch wenn Bhutan beim Bruttonationalprodukt im globalen Vergleich abgeschlagen hinten liegt.

Höhepunkt Tshechu – Mysterienspiele

Das Highlight unsere Rundreise durch Bhutan führt uns am Ende zu den mystischen Klosterfesten, den Tshechus: Es beginnt am Morgen ganz ruhig. Im Innenhof des Dzong, der prächtigen Klosterburg von Jakar in der Provinz Bumthang, stellen sich einige Frauen in traditionellen Gewändern zu ersten Tänzen auf. Erst langsam füllt sich der Hof, kleine Kinder im Sonntagsstaat drängeln sich am Geländer der Galerie im ersten Stock. Der Provinzgouverneur und seine Entourage nehmen in der VIP - Loge Platz. Und dann explodieren die Farben und Geräusche. Die Tänzer, häufig Mönche, drehen sich in ihren bunten und wertvollen Gewändern zur Musik der Schalmeien und Trommeln, schneller und schneller, bis sie in Trance geraten. Die Zuschauer sind gebannt, allein die Atsara, die Spaßmacher, lockern mit exzessiven Posen und Zoten das Geschehen auf. Uralt sind diese Tshechus genannten Festivals, die an mittelalterliche Mysterienspiele erinnern und zu Ehren des in Bhutan allseits verehrten Guru Rinpoche veranstaltet werden. Für die Bhutaner sind die Feste, die im ganzen Land stattfinden, eine willkommene Ablenkung vom Alltag und bieten eine Gelegenheit, alte Freunde zu treffen, sich intensiver mit der Religion zu beschäftigen und dadurch Verdienste zu erwerben. Für Besucher öffnet sich bei den Tshechus ein ganz besonderes und verstecktes Fenster zu den Menschen im Land des Donnerdrachens.

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