Donnerstag, 2. März 2023

China - Das Reich der Mitte und der Kontraste

Große Mauer, Yangtze, Kaiserstädte und Metropolen

China, das sind rund 1,38 Milliarden Menschen, das ist 26 - mal Deutschland, das sind 5.000 Jahre Kulturgeschichte und 56 als Nation anerkannte ethnische Gruppen. Wir müssen nicht lang drum herum reden: Eine China Rundreise müsste Jahre dauern, wenn wir all das sehen und verstehen wollten. Soviel Zeit hat keiner. Geben wir also ein paar Tipps für alle, die sich bei einer China Rundreise zeitlich einschränken müssen.
Dass China riesig, vielfältig, komplex und unverwechselbar ist, ist eine Binsenwahrheit für alle, die sich nur ein wenig mit den Entwicklungen in der Welt beschäftigen. Die Chinesen sind Globalisierungsgewinner und Traditionalisten in einem, Reichtum und Armut stehen nebeneinander und das einzig Beständige scheint der Wandel zu sein.

Sehenswürdigkeiten auf einer Rundreise durch China

Beijing, Shanghai, Hongkong, Kaiserstädte, Tibet, Yangtze, Große Mauer, Reisterrassen

Beijing: Start unserer Rundreise durch China

Sommerpalast, Verbotene Stadt und Große Mauer

Beginnen wir unsere Beobachtungen in Beijing, nicht nur, weil wir hier in der Hauptstadt sind, sondern, weil die meisten China Rundreisen hier anfangen oder enden. Die Olympiastadt von 2008 bietet einen wunderbaren und voluminösen Einstieg in das Thema China. Sommerpalast, Kunming - See, die Verbotene Stadt und die nahe Große Mauer – an einem der ersten Abende der China Rundreise, bei einer Peking - Ente, diskutiert man nach all diesen Eindrücken unweigerlich den Begriff des Reichs der Mitte.

Als Konfuzius vor 2.500 Jahren lebte, kannte man das Reich der Mitte noch nicht, sah sich aber schon als Zentrum der Zivilisation. Die Idee einer nationalen Einheit Chinas kam erst später auf, mit den Reichseinigungen. Nachdem die Mongolen eine Stadt schufen, in der sich Marco Polo vor lauter Pracht die Augen rieb, bauten sie die Kaiser der Ming - Dynastie zu einem Himmel auf Erden aus. Und heute? Zugegeben, manchmal sieht man den Himmel von Erden aus nicht, aber nirgendwo lernen wir während einer China Rundreise so schnell, was es heißt, im Reich der Mitte zu sein.

Als einer der ersten Reiseveranstalter, der China bereiste, spielte dieser Reiseveranstalter eine tragende Rolle im Aufbau diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland und war von Beginn an mit dabei. 

Die Kaisterstädte Xian und Nanjing

Chinas Selbstbewusstsein

Auch in den Kaiserstädten Xian und Nanjing nahe Shanghai, zwischen Großer Wildganspagode und Konfuziustempel, lässt sich in der Gruppe trefflich diskutieren: Wer hat denn nun die Kultur gepachtet, WIR Europäer oder DIE Chinesen? Das traditions -  und selbstbewusste China hält uns bei unserer Rundreise den Spiegel vor und lehrt uns wie schon Marco Polos Zeitgenossen, dass es immer mehrere Wege zum Glück gibt.


Der chinesische Weg zum Glück

Vielfalt im Riesenreich erleben

Kommen wir zurück zum Anfang: Der chinesische Weg zu Glück und Erfolg ist untrennbar mit der Vielfalt des Riesenreiches verbunden. Zum Beispiel die Religionen: Konfuzius trifft auf Lao Tse trifft auf Gautama Buddha trifft auf Mohammed, und irgendwie sitzt der Papst auch noch am Tisch. Überall bei einer China Rundreise erleben wir historische und lebendige Zeugen des religiösen Miteinanders: Moscheen in Xian, Konfuziustempel in Nanjing, buddhistische Tempelhöhlen in Luoyang, es ist manchmal schwer, den Überblick zu behalten.

China: Land der Superlative und Details

Denn vieles in China ist einfach nur groß! Die Städte gehören zu den größten der Welt, die Berge Tibets zu den höchsten, der Fluss Yangtze zu den längsten. Man darf sich von den Superlativen, so beeindruckend sie sein mögen, nicht den Blick auf die Details verstellen lassen. Denn es gibt sie noch, die authentischen kleinen Dörfer und Städte, in denen das alte China uns bei unserer Rundreise die Tür öffnet. Die 40.000 - Einwohner - Stadt Pingyao südlich von Taiyuan ist so ein Ort. Das Zentrum ist von einer Ming - Mauer begrenzt, dahinter verbergen sich altertümliche Gassen, ein Konfuziustempel, ein Stadtturm und der Yamen, der Komplex alter Amtsgebäude. Und fast hätten wir es vergessen, früher gab es hier rund 20 Wechselbanken und Pingyao zeigt uns so, wie geschäftstüchtig man seit jeher in China war.


Chinas Megametropolen auf einer Rundreise erleben

Shanghai

Was für ein Kontrast offenbart sich uns, wenn wir in den Metropolen des Landes stehen. Am Bund etwa, der großartigen Hafenpromenade Shanghais. Sicherlich fällt unser Blick auch auf die kolonialen Gebäude neben uns, doch was uns gefangen nimmt, ist die Skyline Pudongs auf der anderen Seite des Flusses Huangpu: Der Oriental Pearl Tower, der Jin Mao Tower und das World Financial Center – drei 400 - plus - Meter Hochhäuser flankieren den Shanghai Tower, der mit 632 Metern zur Zeit das höchste Gebäude Chinas ist.

Hongkong

In Hongkong reiben wir uns bei unserer Rundreise die Augen. Wie kann man eine Millionenstadt bauen an einem Ort, der dafür gar keinen Platz hat? Alles in Hongkong ist ein wenig enger, eingezwängt zwischen Wasser und Bergen. Aus der ehemaligen britischen Kolonie wurde eine Sonderverwaltungszone, wie es im Bürokratenchinesisch heißt. Wir lernen bei unserer China Rundreise in Hongkong beide Seiten kennen, hören Englisch neben Kantonesisch und erfreuen uns an einer außerordentlich internationalen gastronomischen Szene genauso wie an Nachtmärkten, dem Geschichtsmuseum und der Insel Lantau.

Wasserwandern auf dem Yangtze

China auf einer Rundreise vom Wasser aus entdecken

Es waren lange Diskussionen, als der Yangtze aufgestaut wurde zu seiner jetzigen Form. Lohnt eine Kreuzfahrt auf dem Fluss noch, lautete eine oft gestellte Frage? Die Antwort damals wie heute: Natürlich! 6.380 Kilometer schlängelt sich der drittlängste Fluss der Erde auf seinem Weg vom Hochland Tibets bis zum Ostchinesischen Meer. Eine Schifffahrt zwischen Chongqing und Yichang gehört noch immer zu den Highlights einer jeden China Rundreise, die Wert auf Abwechslung und Ruhephasen legt. Die Felswände der Qutang - Schlucht sind nun zwar „nur noch“ 800 Meter hoch, aber wer erkennt schon mit bloßem Auge den Unterschied? Gut, die vielen Strudel und Stromschnellen sind verschwunden, aber der riesige Drei - Schluchten - Staudamm ist auf der anderen Seite eine eigene Attraktion, die allemal entschädigt. Und die 76 Kilometer lange Xiling - Schlucht ist noch immer eine Sehenswürdigkeit der Extraklasse.


Tibet: Das andere China

Die Hochburg des Buddhismus

Vom Wasser auf die Berge. Und auf was für welche. Die Autonome Region Tibet ist so faszinierend anders als der Rest Chinas, dass sie eigentlich ein ganz eigenes Reiseziel für sich ist. Und doch gehört allein die Bahnfahrt von Xining hinauf nach Lhasa auf das Tibet - Qinghai - Plateau zu dem Schönsten und Aufregendsten, was man bei einer China Rundreise erleben kann. Über riesige Viadukte und Brücken und durch dunkle Tunnel führt der Weg hinauf zum Tanggu - Pass auf 5.072 Metern Höhe und wieder hinunter nach Lhasa auf 3.700 Meter – auf das Dach der Welt.

Dass die Uhren hier anders ticken, sehen wir auf Schritt und Tritt. Bunte Gebetsfähnchen wehen im Wind, Tibet ist eine Hochburg des Buddhismus. Und überall grüßt die Kulisse des Himalaya - Massivs. Der Höhepunkt einer jeden Tibet Reise? Der Potala - Palast, der ehemalige Winterpalast des Dalai Lamas. Auch wenn er heute weitestgehend verlassen ist, er ist weiterhin ein Ort stiller Verehrung für viele gläubige Tibeter.

Das unbekannte China auf einer Rundreise erleben

Abseits gängiger Touristenrouten unterwegs

Wir sagten es eingangs: Eine umfassende China Rundreise, die alle landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte einschließt, würde Jahre dauern. Deshalb konzentrieren sich viele bei ihrer ersten China Rundreise auch auf die traditionellen Höhepunkte: Beijing mit der Großen Mauer, Xian mit der Terrakotta - Armee, Shanghai, Suzhou und Hangzhou am Gelben Meer. Vielleicht einige Tage auf dem Yangtze. Eine solche Reise macht Spaß, öffnet neue Horizonte und schafft Erlebnisse, von denen man noch lange zehrt. Nun kommt aber der Appetit beim Essen, wie es so schön heißt. Und deshalb ist es gut, dass es mehr China gibt, als man bei der ersten Reise entdecken kann.

Die Minderheiten Südchinas

Wir setzen unsere China Rundreise fort, abseits der gängigen Touristenrouten. Unser Ziel: Der Süden Chinas mit seiner Vielzahl ethnischer Minoritäten. 92 Prozent aller Chinesen sind sogenannte Han - Chinesen. Dabei geht der Begriff Han auf die gleichnamige Dynastie zurück, die ab dem Jahr 206 v. Chr. rund vierhundert Jahre lang regierte. Aber erst im frühen 20. Jahrhundert entstand das Konzept einer chinesischen Nation mit den Han als größter Nationalität. Im Süden des Landes allerdings leben viele der 55 anerkannten ethnischen Minoritäten. Hier ist bei einer Rundreise die ganze Vielfalt Chinas in den Gesichtern der Menschen, ihrer Kleidung, ihren Sprachen und Dialekten und ihren Traditionen abzulesen.

Die Hakka kommen zum Beispiel ursprünglich aus Sibirien. Seit mehr als 1.000 Jahren aber leben sie in der Region um Longyan, 150 Kilometer im Landesinneren von Xiamen, in festungsgleichen Rundhäusern. Die Yao wurden erstmals vor mehr als 2.500 Jahren erwähnt, viele von ihnen leben heute in Grenznähe zu Vietnam, Laos und Myanmar. Die Dong sind bekannt für ihre virtuosen Holzbauten, die pagodenartigen, heiligen Trommeltürme und die aufwendig hergestellten und überdachten „Wind - und - Regen - Brücken“. Die Miao wurden schon vor mehr als 2.000 Jahren von den Han immer weiter nach Süden verdrängt. Sie tragen an Festtagen aufwendigen Kopfschmuck. Eine letzte Volksgruppe auf unserer Rundreise durch Chinas Süden sind die Naxi, die in der Provinz Yunnan leben und eine ganz besondere spiritistische Naturreligion leben.


Bilderbuch China

Im Süden begegnet uns bei unserer Rundreise immer wieder das unbekannte Bilderbuch - China. In Guilin in der Provinz Guangxi haben die Götter und die Natur wunderschöne Landschaften geformt: mystische Karstkegel, die inmitten von Reis -  oder Lotusfelder stehen, Bambuswälder und märchenhafte Bergszenerien unter der Sonne des Südens. Und durch diese Landschaften fließt zwischen Guilin und Yangshuo der bezaubernde Li - Fluss.

Die weltweit größten Reisterrassen

Ganz im Süden Yunnans dann, nahe der vietnamesischen Grenzen, haben die Hani die weltweit größten Reisterrassen gebaut. Wie surreale Gemälde sehen diese fantastischen Anlagen aus der Luft aus. Unwirklich schön wird es auch weiter im Norden, zwischen Dali, Lijiang und Zhongdian: Das knapp 5.600 Meter hohe Jadedrachen - Schneegebirge ist schon aus der Ferne zu sehen und thront mit seinen schneeweißen Gipfeln über uns wie eine kalligraphierte Landschaft mit Seen, hölzernen Brücken und Pagoden.

Die Tigersprungschlucht

Dann ein letzter Höhepunkt einer Südchina Rundreise – die Tigersprungschlucht. Sie ist mit 3.900 Metern die tiefste Schlucht der Welt. Glaubt man der Legende, so kann ein Tiger die Schlucht in zwei Sprüngen meistern. Was kommt danach? Eine kurze Busfahrt und die letzte große Stadt vor dem Himalaya – Zhongdian, auch bekannt als Shangri - La. Ein wunderbarer Ort, um über das Paradies und die Vielfalt Chinas nachzudenken und eine kleine Rundreise durch die bekannten und weniger bekannten Regionen des Landes zu beenden.

Mittwoch, 1. März 2023

Indien - Taj Mahal trifft Technologie

Erlebnisse aus 1001 Nacht für alle Sinne

Duftende Gewürze betören mit ihren Aromen, farbige Saris leuchten in der Sonne, die Atmosphäre in den Straßen ist quirlig und aufregend – eine Rundreise durch Indien ist ein wahres Abenteuer für alle Sinne. Es sind die faszinierenden Kontraste und gelebten Gegensätze, die Indien ausmachen und prägen. Auf dem Land in traditionellen Bauerndörfern überlebt die Vergangenheit. Kuhdung trocknet als Brennstoff in der Sonne und Ochsenkarren sind übliche Verkehrsmittel. In den südlichen Metropolen wie Bengaluru und Hyderabad hingegen arbeiten Computerspezialisten in modernen Hochhäusern. Unsere Indien Rundreise bringt uns zu den Highlights dieser größten Demokratie der Welt – so sieht Indien sich jedenfalls selbst.

Sehenswürdigkeiten auf einer Rundreise durch Indien

Delhi, Agra, Taj Mahal, Rajasthan, Jaipur, Bengaluru

Vielfalt erleben auf einer Indien Rundreise

Alleine die Lage Indiens ist von geografischer Vielfalt geprägt: Sie reicht von den Höhenzügen des Himalajas im Norden mit Hochtälern wie Ladakh über ursprüngliche Oasen in der Wüste Thar und die Gangesebene und tropische Strände bei Goa bis hin zu grünen Kokospalmen - und Teeplantagen im südlichen Kerala. Zwischen diesen mehr als 3.000 Kilometern finden wir auf unserer Indien Rundreise Gebetsstätten unterschiedlicher Glaubensrichtungen, herrschaftliche Tempelanlagen, mittelalterliche Festungen und Maharajapaläste sowie versteckte und weltbekannte Kulturschätze wie das Taj Mahal in Agra und den Palast der Winde in Jaipur. Ein kurzer Blick zurück: Bereits 2.300 vor Christus entstanden die ersten Hochkulturen, dann wanderten arische Stämme ein, hinduistische und buddhistische Dynastien wechselten sich ab. Durch die islamische Eroberung im 11. Jahrhundert vermischten sich die Kulturen und Religionen. Und das spürt man bis heute.

Mahatma Gandhi

Indien ist erst seit achtzig Jahren unabhängig

Bei dieser reichen Vergangenheit darf man eins nicht vergessen: Erst vor achtzig Jahren erhielt Indien seine Unabhängigkeit und damit seine jetzigen Grenzen, nachdem Mahatma Gandhi jahrzehntelang die Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen die ehemalige britische Kolonialmacht aufrief. Der friedvolle Revolutionär ermutigte seine Landsleute zum gewaltfreien Aufstand gegen die englischen Kolonialherren. Mit dem berühmten Salzmarsch 1930 wollte Gandhi das Salzmonopol der Briten beenden und setzte doch viel mehr in Gang. Er einte seine Landsleute über Kasten, Geschlecht und Religion hinweg und erreichte als Mahatma, als „Große Seele“, mit seinem gewaltfreien Widerstand die Unabhängigkeit. Sein friedvoller Weg beeinflusste übrigens Martin Luther King, Nelson Mandela und den Dalai Lama. Machen wir uns also auf und suchen wir Zeugen dieser bewegenden Vergangenheit. Was hinterließen die islamischen Eroberer, was Händler und Seefahrer, aber auch Portugiesen, Holländer, Franzosen und die Briten?


Sehenswertes in der Metropole Delhi

Neu - Delhi: Start unserer Indien Rundreise

Fangen wir an und suchen wir die Antworten auf unserer Indien Rundreise im Herzen Indiens in der Metropole Delhi. Große Parks und Alleen sowie eine geometrische Straßenführung und koloniale Architektur: Das Regierungsviertel Neu - Delhi wirkt wie am Reißbrett entstanden und so ist es auch. Ab 1911 geplant, 1931 eingeweiht, verwirklichten die Engländer ein geordnetes und modernes Verwaltungszentrum. Verwundert reiben wir uns die Augen über so viel Monumentalarchitektur. Und das soll Indien sein? Ja, auch, aber nicht nur. Ein Teil der Geschichte ist das moderne Regierungsviertel allemal. Genauso wie das India Gate. Nach dem Vorbild des Arc de Triomphe in Paris erinnert das Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Alt - Delhi

Weiter nördlich entdecken wir dann die ehemalige Moghulmetropole Alt - Delhi und schlendern durch enge Gassen und Basare mit exotischen Gerüchen. Hier schlägt das wahre Herz Indiens. Schon stehen wir vor dem Roten Fort, einer faszinierenden Festungsanlage aus rotem Sandstein. Weiter geht es zur großartigen Freitagsmoschee, der größten Moschee Indiens, und zu Mahatma Gandhis Gedenkstätte Raj Ghat. Das alles ist nur ein Teil einer Millionenmetropole, die beständig wächst. Aber wo finden wir die märchenhafte Seite Indiens? Bei den Maharajas und ihren Palästen?


Rajasthan: Im Land der Paläste und Maharajas

Jaipur: Das Land der Könige

Unsere Indien Rundreise führt uns nach Rajasthan, in das Land der Könige, in die Hauptstadt Jaipur, die neben Agra mit dem Taj Mahal übrigens bei Reisenden sehr beliebt ist. Vielleicht liegt das ja an der Altstadt mit den rosarot gestrichenen Häusern? Den Anstrich erhielten sie 1876 in Vorbereitung auf den Besuch von Kronprinz Albert Eduard, Prince of Wales. Seitdem wird die traditionelle Farbe der Gastlichkeit immer wieder aufgefrischt. Die „Pink City“ hat aber noch mehr zu bieten. Unser nächstes Ziel ist der Palast der Winde. Diese Fassade mit ihren unzähligen Fenstern entführt uns in die Zeit der Rajputenfürsten und ihrer Haremsdamen. Denn diese konnten hinter dem steinernen Fächer auf die Straße und die üppigen Festumzüge blicken, aber blieben selber im Verborgenen. Ein Ausflug nach Amber bringt uns einer Festungsanlage näher, die so typisch für den Burgcharakter vieler Paläste Rajasthans ist.

Pilgerort Pushkar

Und dann erreichen wir Pushkar, idyllisch an einem See inmitten der Wüste gelegen. Dieser Pilgerort nimmt in der Hierarchie der Hindus einen sehr hohen Rang ein, denn hier steht einer der wenigen Brahma - Tempel des Landes. Das farbenprächtige Pushkarfest, eine Mischung aus Wallfahrt, Markt und Kirmes, zieht alljährlich tausende von Besuchern an. Mit Fatehpur Sikri, der Stadt des Sieges, erkunden wir eine fast vollständig erhaltene Mogulstadt aus dem 16. Jahrhundert, die kurz nach ihrer Fertigstellung wieder verlassen wurde. Heute wie damals beeindruckt das 53 Meter hohe Siegestor, das höchste Portal Indiens.


Das Taj Mahal in Agra 

Ein meisterliches Bauwerk für ewige Liebe

Und dann stehen wir in Agra vor dem Taj Mahal. Eines der bekanntesten Bauwerke, meistfotografiert, ein architektonisches Kleinod und Zeichen unsterblicher Liebe. Kurz zu den Daten: Der große Moghulkaiser Shah Jahan errichtete dieses Grabmal der Liebe für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die bei der Geburt des 14. Kindes im Alter von 38 Jahren starb. Beindruckt von der vollkommenen Symmetrie wandern wir entlang des Gebäudes aus weißem Marmor und tauchen ein in die mystische Aura dieses vollkommenen Mausoleums.

Schönheit hat ihren Preis

Sie muss bemerkenswert gewesen sein und war nicht nur Lieblingsfrau, sondern auch Beraterin und Begleiterin des großen Moghulkaisers Shah Jahan. Bei der Geburt des 14. Kindes starb Mumtaz Mahal im Jahr 1631. Als Zeichen ewiger Liebe ließ der zutiefst traurige Moghulkaiser das Taj Mahal in Agra errichten. Ein Grabmal der Weltklasse mit perfekter Symmetrie, aus weißem Marmor mit herrlichen Intarsienarbeiten aus Türkis, Karneol und Lapislazuli. Auf jeder Indien Rundreise ist dieses weltberühmte Mausoleum ein Muss. Jeder hat schon einmal ein Foto gesehen, vielleicht sogar eigene Bilder im Kopf. Wenn man dann aber selbst durch das dunkle Eingangstor tritt und dieses wunderbare Bauwerk vor einem liegt, dann weiß man, warum sich niemand diesem mystischen Anblick entziehen kann.

Gartenanlage als Symbol des Paradieses

Bei der Planung und dem Bau wurde nichts dem Zufall überlassen. Das Taj Mahal liegt symbolträchtig am Ende eines rechteckigen Gartens, der durch Wassergräben symmetrisch in vier Bereiche geteilt ist und das Paradies symbolisiert. Und so spazieren wir durch dieses Highlight unserer Indien Rundreise und sind entzückt von der Gartenanlage, nähern uns langsam dem Taj Mahal, werden von seiner Spiegelung im Wasser begleitet, die wunderbare Kontraste zum Blau des Himmels und dem Grün der Bäume schafft. Der quadratische Hauptbau selber steht auf einer 100 mal 100 Meter hohen Marmorplattform und wird von vier Minaretten eingerahmt, die nur zur Zierde dienen. Die elegante Hauptkuppel ist ein architektonisches Meisterwerk. Wenn wir das Grabmal umrunden, sehen wir herrliche Intarsienarbeiten, die überwiegend Pflanzenmotive zeigen, sowie Verse aus dem Koran.


Ruhestätten befinden sich in einer Gruft

Das Innere des Taj Mahals ist im Vergleich dazu eher bescheiden. Die Grabmäler im kleinen Zentralraum sind nur Scheingräber, sogenannte Kenotaphe, die eigentlichen Ruhestätten befinden sich in einer verschlossenen Gruft darunter. Zwei identische Sandsteingebäude rahmen das Meisterwerk ein, links steht eine Moschee, auf der anderen Seite ein Gästehaus. Aber: Schönheit hat ihren Preis. Der Bau der Anlage hat 22 Jahre lang gedauert. Neben 20.000 Arbeitern, darunter Schreiner und Schmiede, waren auch Elefanten, Esel und Kamele im Einsatz. Den Bau einer Moschee oder eines Grabmals durch Sondersteuern zu bezahlen, war damals durchaus üblich. Für das Taj Mahal musste die Bevölkerung rund um Agra aufkommen. Ob Shah Jahan im fertig gestellten Grabmal seiner geliebten Frau gedenken konnte, ob das Mausoleum aus reinem Marmor ist und viele weitere Informationen erfahren Sie dann direkt vor Ort, auf unserer Indien Rundreise am Taj Mahal.

Ahmedabad

In Agra sehen wir noch die perfekte Festung mit dem Roten Fort, das zu den beeindruckendsten Wehrbauten Indiens gehört und tatsächlich die größte Befestigungsanlage der Welt ist. Unser nächstes Ziel auf unserer Rundreise in Indien ist Ahmedabad, die ehemalige Hauptstadt von Gujarat. Uns erwartet ein faszinierendes Potpourri aus Tradition und Moderne, Islam und Hinduismus. Auf der östlichen Seite des Sabarmati - Flusses befindet sich die Altstadt mit zahlreichen Moscheen, engen Gassen, bunten Basaren und historischen Kaufmannshäusern. Wir besichtigen die Sidi - Sayid - Moschee und natürlich den Sabamati - Ashram, wo Mahatma Gandhi lebte und 1930 der legendäre Salzmarsch begann.

Rundreise durch Südindien

Gegensätze ziehen sich an

Ortswechsel. Unsere Rundreise führt uns nach Südindien, wo die Traditionen noch ursprünglicher scheinen und sich doch mit modernen Entwicklungen arrangieren müssen. Uns erwartet ein Nebeneinander von lokalen Gepflogenheiten und Errungenschaften der neuen Zeit. Wie in Bengaluru, Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka. Im Silicon Valley Indiens findet sich führende Computertechnologie neben traditionellem, fast mittelalterlichem Alltagsleben.

Fantastische Tempelanlagen wie der Shiva - Tempel von Halebid und der Tempel in Belur mit seinen sehr schönen, aus einem Stück gehauenen Eckfiguren erwarten uns. Die Tempelanlage in Somnathpur aus der Hoysala - Dynastie des 13. Jahrhunderts zählt zu den schönsten und interessantesten Bauwerken der Welt. Aber auch die Natur hat hier einiges zu bieten.

Kerala

Die Berge sind teilweise mit Teeplantagen überzogen, in Kerala entdecken wir die Backwaters, ein vernetztes Wasserstraßensystem im dschungelartigen Hinterland. Kochi ist eine malerische Hafenstadt und Zentrum Keralas. Schon in der Antike war Kochi ein berühmter Gewürzhandelsplatz. Die Lage ist ausgesprochen reizvoll: Verstreut über viele kleine Inseln gehört Kochi zu den schönsten Städten Indiens.

Und hier unten im Süden Indiens spüren wir auf unserer Rundreise, dass der internationale Handel schon immer ein Garant für kulturelle Begegnung war. Ganz selbstverständlich sehen wir portugiesische Kirchen, eine Synagoge, eine der ältesten Franziskanerkirchen Indiens und die berühmten chinesischen Fischernetze. Ein Miteinander der Gegensätze, ein Nebeneinander von Tradition und Moderne.


Religiöser Vielfalt begegnen auf einer Indien Rundreise

Fragile Pluralität?

Die Farben der Flagge Indiens: Orange repräsentiert den Hinduismus, Grün den Islam und der Mittelstreifen in Weiß steht für die restlichen Glaubensrichtungen. Die Landesflagge Indiens symbolisiert die Vielfalt der Religionen, denn es gibt im Land keine offizielle Staatsreligion. Auf unserer Indien Rundreise erleben wir immer wieder, wie intensiv der Alltag der indischen Bevölkerung von Glaube und Tradition geprägt ist. Wir besuchen hinduistische, buddhistische und Sikh - Tempel, Ashrams, Moscheen und sogar Kirchen. Wir begleiten Menschen, die ihren Göttern Opfer bringen, mit Blumen und Öllampen und im stillen Gebet. Indien war schon immer ein spirituelles Land mit magischer Anziehungskraft. Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus haben auf dem Subkontinent ihre Wurzeln und noch heute ihre Heimat. Deshalb fragen wir uns auch auf unserer Indien Rundreise: Wie kommen die großen Glaubensrichtungen heute miteinander aus? Leben sie in Harmonie, nebeneinander oder sogar gegeneinander?


Hinduismus dominiert in Indien

Indien ist die Wiege des Hinduismus und so verwundert es nicht, dass rund 80 Prozent der Inder tief in dieser Glaubensrichtung verwurzelt, die wir nach westlichen Vorstellungen zwischen philosophischer Orientierung und religiöser Alltagspraxis verorten. Der mehr als 3.000 Jahre alte Glaube an Karma und Wiedergeburt, an die Trias Brahma, Shiva und Vishnu in all ihren vielfältigen Manifestationen, ein archaisches aber höchst aktuelles Kastensystem: All dies erleben wir auf unserer Rundreise durch Indien, wenn wir hinduistische Tempel besuchen und mit den Menschen ins Gespräch kommen, über ihre Vorstellungen von der Welt und ihren Glauben.

Der Islam ist zweitgrößte Religion in Indien

Der Islam ist mit über 13 Prozent Anhängern die zweitgrößte Religion in Indien. Die wie das Christentum streng monotheistische Glaubensrichtung fand ihren Weg mit muslimischen Händlern und Eroberern ihren Weg auf den Subkontinent. Eine aktuelle Bestandsaufnahme auf einer Rundreise durch Indien liefert ein ambivalentes Bild vom Zusammenleben der Religionen. Auf unserer Indien Rundreise sehen wir die größte Moschee in Delhi und hören viel über das riesige Mogulreich, das seinen Höhepunkt von 1527 bis 1707 hatte. Auf unserer Indien Rundreise wird uns auch klar, dass der Glaube, egal welcher Richtung, ein essenzieller Bestandteil des Alltags, der Kunst und Architektur war und immer noch ist. Aber es wird auch deutlich, dass „Zuhören“, die Grundlage einer jeden Religion und Verständigung, manchmal im Alltag zu kurz kommt.

Im Geburtslands Buddhas

Dass der Buddhismus in Indien geboren wurde, kann man bei einer Rundreise fast übersehen, wenn man nicht genau hinschaut. Obwohl Siddharta Gautama, besser bekannt als Buddha, in Indien im 6. Jahrhundert vor Christus als Fürstensohn geboren wurde, sind heute weniger als ein Prozent der Inder Buddhisten. Von der nordindischen Heimat Gautamas breitete sich der Buddhismus über Sri Lanka, Zentral -, Ost -, und Südostindien aus. Heute finden wir vom ursprünglichen Theravada - Buddhismus nur noch wenige Spuren in Indien. Wohl aber von der tibetischen Lesart, der wir während unserer Rundreise durch den Norden Indiens in der ehemaligen britischen Hill Station Dharamsala, begegnen. Hier hat heute das Oberhauptes der tibetischen Buddhisten, der Dalai Lama, mitsamt der tibetischen Exilregierung, seinen Sitz.

Jaina und Sikhs, Parsen und Christen

Die religiöse Vielfalt Indiens scheint unendlich. Bei unserer Indien Rundreise treffen wir im Süden immer wieder auf Christen, ihre Symbole und Gotteshäuser. Die Portugiesen brachten die Religion in der katholischen Ausprägung mit nach Indien. Und sie waren überrascht, schon Christen in Indien vorzufinden: Die Thomas Christen führen ihre Mission direkt auf den Apostel zurück, der 72 nach Christus in Chennai das Martyrium gefunden haben soll. Auch Parsen, Anhänger der Zoroastrismus, treffen wir in Indien. Ihre uralte Religion fand aus Persien den Weg nach Osten.

Der Jainismus wiederum, der sich vor mehr als 2.500 Jahren aus dem Brahmanismus entwickelte, ist vielen im Westen ein Rätsel geblieben. Keine Religion, mehr eine Lebenseinstellung leben die Jaina. Eine Einstellung, die auf dem strikten Prinzip beruht, keinem anderen Lebewesen Schaden zuzufügen.

Die Sikhs schließlich sind die jüngste Glaubensgemeinschaft des heutigen Indiens: Vor rund 500 Jahren wurde der Sikhismus, dem heute in Indien fast zwei Prozent der Bevölkerung folgen, durch Guru Nanak Nev gestiftet. Rezitation und Meditation, harte Arbeit und das Teilen mit Bedürftigen sind die drei Pfeiler dieser außerordentlich pragmatischen Glaubensrichtung, die wir bei unserer Indien Rundreise immer wieder im Norden des Lands treffen.

Wo immer wir in Indien also reisen, die spannende Vielfalt des Glaubens Indiens reist mit uns. Schauen wir also, fragen und hören zu, bei Hindi und Muslimen, Christen und Sikhs, Buddhisten und Parsen. Und lernen wir.

Bookmark - Der Reise Tipps Blog - The Travel Tips Blog