Montag, 13. Februar 2023

Vietnam - Von Kaiserstädten und Traumstränden

3.000 Kilometer Kontraste

Es wird Abend in der Halong - Bucht: Sie sitzen auf dem Oberdeck Ihrer Dschunke und schauen auf das smaragdgrüne Wasser. Langsam geht die Sonne unter und taucht die bizarren Felsformationen in ein sanftes Orange. Sie denken an den zurückliegenden Tag, an die faszinierenden Höhlen, die vielen kleinen Inseln und an die einmalige Landschaft. Was liegt noch vor Ihnen? Hanoi, die lebendige Hauptstadt, und die Megacity Ho - Chi - Minh - Stadt, die alte Kaiserstadt Hué, die Traumstände des Zentrums und des Südens, die Wunderwelt des Mekong - Deltas. Das ist Vietnam! Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie Ihre Vietnam Rundreise.
Wo anfangen und wo enden in einem Land wie Vietnam, das sich von den Ausläufern des Hochlandes von Yunnan im Norden über 3.400 Kilometer Küstenlinie bis zur fruchtbaren Schwemmlandebene des Mekong - Deltas erstreckt? Einem Land, das so viele Landschaften kennt wie unterschiedliche ethnische Gruppen? Einem Land, das die Widersprüche Südostasiens stets mit einem Lächeln auflöst?

Sehenswürdigkeiten auf einer Vietnam Rundreise

Hanoi, Kaiserstadt Hué, Danang, Mekong Delta, Schwimmender Markt in Can Tho, Ho - Chi - Minh - City, Hoi An

Hanoi: Der Start unserer Vietnam Rundreise

Viele Vietnam Rundreisen beginnen im Norden, in der Hauptstadt Hanoi mit ihrem alten Handwerkerviertel, in der die Zeit stehen geblieben ist. Hier trifft koloniales Flair auf real existierenden Sozialismus à la Vietnam und das Gelb und Blau der Áo dài der Frauen leuchten mit dem Rot der Fahnen um die Wette. Hanoi, das lernen wir während unserer Vietnam Rundreise gleich zu Anfang, ist unglaublich quirlig und doch hat es den Anschein, als würden die abertausende von Mopeds, die sich um uns herum die Straße teilen, einem geheimen großen Plan folgen, so geordnet ist alles.

Wir schauen uns die wichtigen Sehenswürdigkeiten an: Die Erinnerung an den Staatsgründer Ho Chi Minh wird im Mausoleum und im Museum mit Wohnhaus genauso wie im Präsidentenpalast wach gehalten. Einpfahlpagode und Literaturtempel erzählen uns während unserer Vietnam Rundreise zum ersten Mal die Geschichte von Buddhismus und Konfuzianismus im Land. In einer typischen Kaffeestube lässt sich anschließend bei einem köstlichen vietnamesischen Kaffee wunderbar über die Bescheidenheit Onkel Hos philosophieren. Dazu noch die besten Croissants östlich von Paris und die Welt ist in Ordnung.


Vietnam Reise von Norden nach Süden

Kaiserstadt Hué und aufstrebende Metropole Danang
In der Mitte Vietnams - diesseits und jenseits des imposanten Wolkenpasses - treffen die alte Kaiserstadt Hué und die Handelsstadt Hoi An auf die Traumstrände des Südchinesischen Meeres und die aufstrebende Metropole Danang: ein wunderbarer Ort für Erholungssuchende und aktive Entdecker. In Hué lernen und sehen wir in der Palaststadt und den im Umland verstreuten Mausoleen, dass Vietnam lange Zeit kulturell und politisch von China dominiert war. Im Archäologischen Museum von Danang und den Ruinen von My Son tauchen wir ab in das Großreich der Champa, die das spätere Indochina vor mehr als 1.200 Jahren regierten.

Mekong - Delta und schwimmende Märkte

Der Süden Vietnams lockt dann mit dem faszinierenden Mekong-Delta, der Speisekammer Vietnams. Auf den vielen Armen des Flusses entdecken wir vom Deck eines Bootes aus ganz in Ruhe und entspannt diese faszinierende und fruchtbare Region sowie schwimmende Märkte und Dörfer. Can Tho ist die größte und bedeutendste Stadt des Mekong - Deltas und fasziniert mit einem morgendlichen schwimmenden Markt. Ein Muss!

Ho - Chi - Minh - City
Die Megacity Ho - Chi - Minh - City, ehemals Saigon, darf auf unserer Vietnam Rundreise natürlich nicht fehlen. Die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum Vietnams begeistert mit modernen Hochhäusern und kolonialem Charme, der sich in der Hauptpost, dem Rathaus, der Oper und der Kathedrale Notre Dame widerspiegelt. Faszinierende Kontraste bietet das quirlige Viertel Chinatown.

Hoi An

Geheimtipp für die Vietnam Rundreise

Wo in Vietnam können Sie chinesisches Flair, eine UNESCO - Welterbestätte, gute Küche und entspannte Bars sowie einen kilometerlangen Traumstrand verbinden? In Hoi An! Im Zentrum der alten Handelsstadt spazieren Sie entlang der mehr als 200 Jahre alten Wohnhäuser der chinesischen Kaufleute, sitzen in Bars wie der „River Lounge“ bei einem Cocktail am von Lampions erleuchteten Thu Bon River und probieren in versteckten Restaurants wie dem „Secret Garden“ authentische vietnamesische Küche. Denn: Eine Vietnam Rundreise ist immer auch eine Entdeckungsreise zu den köstlichen Gaumenfreuden des Landes.


Kulinarische Genüsse in Vietnam erleben

Wie so häufig liegt der Reiz in den kleinen kulinarischen Höhepunkten des Alltags. Vietnamesen essen Pho - eine schmackhafte Suppe - am Morgen, mittags und manchmal sogar abends. Sie sollten es Ihnen gleichtun, in Ihrem Hotel am Strand oder in einer der vielen Garküchen der Städte. Dabei haben Sie die Wahl: Mögen Sie lieber Huhn? Dann bestellen Sie Pho ga! Oder doch lieber Rind? Dann ist Pho bo die richtige Wahl! Was immer Sie wählen, bei einer guten Pho kommen Sie schnell mit den Vietnamesen ins Gespräch, über Essen und die anderen wichtigen Dinge des Lebens.

Sonntag, 12. Februar 2023

Albanien - Die besten Routen bereisen

Von schroffen Berglandschaften bis hin zu dynamischen Küsten. Auf versteckten Wegen geht es durch ein wenig bekanntes Land. Unsere Mitarbeiter haben handverlesene Routen für Sie herausgearbeitet, welche Ihnen Albanien und dessen Menschen auf besondere Art näher bringen. Das Land hat einen ungeahnten Schatz an Historie zu bieten, mitunter ist es eines der noch unerschlossensten Gebiete Europas. Des Landes ganze Schönheit bleibt vielen Reisenden weiterhin verschlossen. Gerade deswegen gibt es auch unendliche viele Möglichkeiten, wie Sie Ihre Reise in das mystische Albanien gestalten können und auf welchen erlebnisreichen Wegen Sie sich innerhalb der Grenzen zu Griechenland, Nordmazedonien, dem Kosovo und Montenegro bewegen können. Während einer Gruppenreise müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, wo es lang geht. Die kompetente und deutschsprachige Reiseleitung steht Ihnen auf einer Reise in die unbekannten und bekannten Ecken des Landes stets zur Seite und führt Sie mit Herz und Länderkenntnis an die Kultur vor Ort heran. Die genauen Routen unserer Reisen nach Albanien richten sich nach Thematik und Art der Reisen. 

Es mag etwas stereotyp klingen, Albanien als die „schöne Unbekannte“ vor der Haustür der Europäischen Union zu titulieren. Aber Hand aufs Herz: Wer von uns kennt Albanien wirklich? Und was für Bilder erzeugt das Land in uns? Sind es die eines attraktiven und kulturell gesättigten Reiseziels? Oder denken wir an den Steinzeitkommunismus eines Enver Hoxha und an die Querelen auf dem Balkan? Eine Rundreise durch Albanien führt in ein Land, in dem Beharrung neben Neuanfang, Antike neben Moderne und Westorientierung neben osmanischen Traditionen leben.

Die Hauptstadt Tirana

Tirana: Lange Zeit war Albaniens Hauptstadt Synonym für das kommunistische Regime des Enver Hoxha, der es in den 40 Jahren seiner Herrschaft schaffte, sich mit Belgrad, Moskau und Peking zu überwerfen, mit Athen im offiziellen Kriegszustand zu verharren (er wurde erst 1987 aufgehoben), das Justizministerium abzuschaffen, sein Volk einzusperren und auszuhungern und überall im Lande kleine Bunker zu hinterlassen als Zeichen der Wehrhaftigkeit. Aber eines sehen wir auf unserer Rundreise durch Albanien sofort: Die Zeiten haben sich geändert. Albanien hatte in den vergangenen 25 Jahren den längsten Weg hin zu einer Anpassung an westeuropäische (Lebens -) standards, und das Land ist auch noch längst nicht am Ende dieses Weges, aber die Richtung stimmt. Und wenn wir heute unsere Rundreise durch Albanien in Tirana beginnen, so zeigt sich an allen Ecken Aufbruch, und wenn es nur ein Eimer bunte Farbe ist, der einer ehemals graue Fassade ein neues Gepräge gibt.


Militärkommandant Skanderbeg

In Tirana treffen wir ihn während unserer Rundreise durch Albanien zum ersten Mal und an vielen Orten im Land ist er auf Plätzen und Straßenschildern oder, wie in Krujё, mit einem Museum verewigt. Die Rede ist vom Nationalhelden Skanderbeg. Wehrhaft, mit Rüstung, wehendem Umhang, gezogenem Schwert und einem mächtigen Streitross schaut er auf uns von seinem Sockel herab. Dabei ist es weniger sein Erfolg als sein Mut und seine Widerstandskraft, der ihn für christliche wie muslimische Albaner zum „role model“ macht. Als Skanderbeg gegen 1405 geboren wurde, war das Territorium des heutigen Albaniens schon rund 80 Jahre in der Hand der Osmanen. 1329 gewannen sie die berühmte Schlacht auf dem Amselfeld. In seiner Kindheit nach Istanbul gebracht, konvertierte er zum Islam und stieg in der osmanischen Armee bis zum General auf. 1443 desertierte er, kehrte zurück nach Albanien, eroberte die Burg von Krujё und einte die zerstrittenen Clanchefs unter seinem Kommando. Bis 1466 dauerte der Kampf gegen die Osmanen, dann kehrten sie mit einem 150.000 - Mann - Heer zurück, eroberten die Burg und verwüsteten das Land. Skanderbeg starb wenig später an Malaria, der Widerstand war gebrochen. Albanien blieb Teil des osmanischen Reiches, bis dieses Anfang des 20. Jahrhunderts unterging.


Bardhyl und Agron, Monun und Mytyl

Auch das lernen wir bei unserer Rundreise durch Albanien: Albanische Vornamen können sehr alt sein. Gerne geben Eltern ihren Kinder die Namen der alten illyrischen Könige – Bardhyl und Agron, Monun und Mytyl. Denn nicht nur Skanderbeg taugt als Bezugspunkt der albanischen Nation, die alten Illyrer tun es auch. Und wenn Herodot, der ja immer herhalten muss, wenn es um die Einschätzung eines antiken Volkes geht, die Illyrer als „primitiv“ beschrieb, hatte er unrecht. Im Nationalmuseum von Tirana finden wir haufenweise Belege für die kulturellen Leistungen der Illyrer – Münzen, Silberschmuck und Abbildungen der schnittigen und schnellen illyrischen Galeere, der Lembe, die in Adria und Mittelmeer gefürchtet war.

Pax Romana

Dennoch konnten die Illyrer dem römischen Druck nicht standhalten und wurden Teil der Pax Romana. In Appolonia und Butrint entsteht während unserer Rundreise durch Albanien vor unseren Augen das friedliche und prosperierende Illyricum der römischen Zeit wieder auf. Cicero lobte die „große und bedeutende Hafenstadt“ Appolonia, Aristoteles verdeutlichte an ihr die Funktionsweise einer Oligarchie. Heute zeugen Reste von Tempelfassade, Odeion, Theater und Nekropole von vergangenen Zeiten. Auch die Ausgrabungsstätte von Butrint ist ein kleines Paradies für Freunde der Antike. Wir finden Butrint während unserer Rundreise durch Albanien im Süden, einen Steinwurf von der griechischen Insel Korfu entfernt. Vergil verglich Butrint mit Troja und wer durch die Ausgrabungen spaziert, kann sich durchaus vorstellen, wie bedeutend die Stadt unter Illyrern, Römern, Byzantinern und Albanern für mehr als 2.000 Jahre war. Auch in Dürrёs, der Hafenstadt an der Adria, stolpert man über antike Wurzeln der Stadt. 15.000 Menschen fasste das Amphitheater einst und am Hafen begann die 395 Kilometer lange Via Egnatia, die über das heutige Nordmazedonien und Griechenland bis nach Konstantinopel verlief: fast 400 Kilometer antike Autobahn für Handel und schnelle Truppenbewegungen. Besser wurden die Straßen in Albanien lange nicht mehr.


Apropos Nordmazedonien

Warum sich während einer Rundreise durch Albanien mit Nordmazedonien befassen? Weil es sinnvoll ist und es sich lohnt, in den albanischen Alpen einen kurzen Sprung über die Grenze zu machen. Denn wer den Ohrid - See nicht gesehen hat, hat etwas verpasst. Im Gegensatz zu Albanien, wo Islam und Enver Hoxhas Atheismus die Zahl mittelalterlicher Kirchen arg dezimierte, finden wir hier kurz hinter der Grenze wunderschöne Klöster und Kirchen wie das Weltkulturerbe Sveti Naum oder Sveti Sophia mit seinen frühchristlichen Fresken. Der Süden des Balkan, ganz gleich ob Albanien oder Nordmazedonien, war schon sehr früh christianisiert – der Apostel Paulus persönlich soll in Durrёs gepredigt haben und erst nach dem morgenländischen Schisma trennten sich Katholiken im Norden von Orthodoxen im Süden.


Zurück in die Gegenwart

Aber kehren wir bei unserer Rundreise durch Albanien zurück in die Gegenwart. Wir haben gelernt, wie sehr Albanien historisch gesehen der Teil Europas war, der es heute wieder sein möchte. Aber jenseits spannender Geschichte gibt es in Albanien auch dies: wunderschöne Gebirgslandschaften, endlose Strände an der Adria, einen guten Rotwein und vor allem offene und freundliche Gastgeber, die sich auf uns freuen! Klingt nach Urlaub!

Samstag, 11. Februar 2023

Armenien – zwischen Ost und West

Eine Rundreise durch Armenien – zu den Wurzeln den Christentums am Rande Europas

Fragt man sich spontan, was man über Armenien weiß, lässt die Antwort mitunter auf sich warten und fällt häufig spärlich aus: Schaschlik isst man in Armenien und man spielt gut Schach. Dass sich hinter Armenien die älteste christliche Staatskirche der Welt, biblische Geschichten, eine Welt frühmittelalterlicher Klöster und Kirchen und vor allem die sprichwörtliche Gastfreundschaft seiner Bewohner versteckt, ahnen die wenigsten. So wird eine Rundreise durch Armenien zu einer Entdeckungsreise am unbekannten Ende Europas.

Fragen an Radio Jerewan

Früher, als die Welt noch in Ost und West geteilt war, kursierten in beiden Teilen Deutschlands immer mal kurze Flüsterwitze über den Zustand des real existierenden Sozialismus. Verpackt wurden sie als Fragen an den fiktiven „Radiosender Jerewan“. Und das ging zum Beispiel so: „Kann man mit einem russischen Auto auf russischen Straßen 120 km/h fahren? Im Prinzip ja. Aber nur einmal.“ Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es den gleichen fiktiven Sender auch in der Sowjetunion gab. Nur hieß er dort „Radio Armenien“. Sind die Armenier also besonders humorvoll? Oder gelten sie als hinterwäldlerisch? Wenn wir zu Beginn unserer Rundreise durch Armenien in Jeweran landen, können wir uns die Antworten selbst geben. Gleich vorweg: von hinterwäldlerisch keine Spur.

Antworten aus Jerewan

Die Hauptstadt Armeniens ist eine Millionenstadt und eine der ältesten Städte der Welt, deren moderne Hochhäuser auf den Fundamenten von 6.000 Jahren Siedlungsgeschichte stehen. Jeweran bietet uns bei unserer Rundreise durch Armenien eine gute Einführung in das Land. Die kleine orientalische Stadt des 19. Jahrhunderts wuchs zu einer sowjetischen Metropole, leider auch mit den typischen eintönigen Satellitenstädten. Inzwischen aber finden wir im Stadtzentrum allenthalben Zeichen des Aufbruchs. Uns zieht es erst einmal ins Historische Museum. Wir lernen, dass Menschen seit 800.000 Jahren im Hochland von Armenien siedeln, dass von hier aus seit der Bronzezeit Obsidian in den Westen gehandelt wurde, dass die eigentliche Geschichte Armeniens im 7. Jahrhundert vor Christus begann und das historische Armenien um die Zeitenwende ein Gebiet bedeckte, das vom Kaspischen Meer bis hinunter nach Syrien reichte. Ein altes Land also, bewohnt von einem stolzen alten Kulturvolk. Aber Reichtum und Größe schaffen immer auch Feinde und wer sein Reich zwischen Hethitern und Assyrern, Römern und Persern, Osmanen, Russen und Türken errichtet, hat im Laufe der Jahrhunderte viele Feinde. Und er erfährt viel Leid. Bei unserer Rundreise durch Armenien gedenken wir am Denkmalkomplex Tsitsernakaberd unweit von Jerewan den Opfern des Völkermords an den Armeniern. Ein schlichter grauer Basaltobelisk erinnert an den Genozid von 1915, als bis zu anderthalb Millionen Armenier bei Deportationen und Massakern des Osmanischen Reiches den Tod fanden. Aber auch der Ararat, dessen schneebedeckter Gipfel über Jerewan thront, ist ein Symbol der armenischen Misere. Der heilige Berg der Armenier, auf dem die Arche Noahs strandete, ist für sie unerreichbar. Er liegt auf türkischem Staatsgebiet.


1.500 Jahre Schrift

In Jeweran sehen wir einen der großen kulturellen Schätze des Landes. In der Handschriftensammlung Matenadaran, der „Bibliothek“, lagern 17.000 armenische Handschriften, die ältesten aus dem 6. Jahrhundert. Das ist kein Zufall. Denn seit Anfang des 5. Jahrhunderts verfügt das Armenische über ein aus 36 Buchstaben bestehendes Alphabet. Und seit 1.500 Jahren werden armenische Geistliche, Wissenschaftler und Chronisten nicht müde, die Geschichte, Geschichten und Errungenschaften des Landes zu verschriftlichen.

Land der Kirchen und der Klöster

Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass Armenien schon sehr früh, vor der Konstantinischen Wende, ein christliches Land wurde. 301 nahm das Königreich unter Trdat III. die neue Religion an. Die armenisch - apostolische Kirche ist damit die älteste christliche Staatskirche der Welt und ein großer Teil der ersten armenischen Schriften waren liturgische Texte. Auf Zeugen des frühen Christentums treffen wir bei unserer Rundreise in Armenien an vielen Orten, denn alte Klöster und Kirchen säumen den Weg. Fangen wir am Anfang an: Die Fundamente der Kathedrale von Edschmiatsin gehen auf das 4. Jahrhundert zurück. Gregor der Erleuchter, der Patron der armenischen Kirche, hatte an dieser Stelle eine Vision, in der Christus selbst ihm mittels eines goldenen Hammers den Ort des Kirchenbaus zeigte. Heute steht hier, rund 40 Kilometer westlich von Jerewan, die Hauptkirche der armenischen Christen. Im Norden treffen wir während unserer Rundreise durch Armenien auf das Kloster Haghbat. Man fühlt sich bei diesem UNESCO - Welterbe am Ende der Welt angekommen. Inmitten einer schroffen Berglandschaft liegt dieses Ensemble des 10. bis 13. Jahrhunderts im Dornröschenschlaf und entführt uns in archaische Zeiten. Rätselhaft und unvertraut sind auch die Chatschkare, die Kreuzsteine, die wir während unserer Rundreise durch Armenien am Wegesrand finden. Eindrucksvolle Kreuze in den weichen Sandstein des Hochlands geschlagen, mitunter einfache kleine Kreuze oder meterhohe Monolithen mit unglaublich feiner Steinmetzarbeit: Die Chatschkare sind den Armeniern heilig, sie schützen Weiden und Quellen und mahnen seit 1.500 Jahren die andersgläubigen Eindringlinge. Die Liste der beeindruckenden Kirchen und Klöster, wie wir unterwegs im Land sehen können, ließe sich beliebig fortsetzen: das Kloster Chor Virap am Fuße des Ararat; Norawank, das wir erst erreichen, nachdem wir eine eindrucksvolle Schlucht durchschritten haben; die Kirche des Heiligen Hrpsime, die ebenfalls UNESCO - Welterbe ist. Nur wenige Länder Europas erlauben während einer Rundreise einen so tiefen Blick in die Geschichte und Vielfalt des Christentums wie Armenien.


Armenische Gastfreundschaft

Ob das christliche Erbe die Armenier zu so perfekten Gastgebern macht? Fragen wir nach, wenn wir während unserer Rundreise durch Armenien wieder einmal zu einem Abendessen in einem Privathaus eingeladen werden und „verpflichtet“ sind, auch alles schön aufzuessen und mit einem guten Glas lokalen Kognaks herunterzuspülen. Die Gastfreundschaft der Armenier ist jedenfalls sprichwörtlich und auch wenn Sprache manchmal eine Hürde sein kann, versteht man sich hier häufig ohne Worte. So gelingt es uns, unsere Erlebnisse in einem Land zwischen Ost und West besser einzuordnen. Denn was ist einfacher als fragen und zuhören?

Freitag, 10. Februar 2023

Baltikum - Estland, Lettland und Litauen entdecken

Natur trifft Kultur: Tallinn, Riga, Vilnius und kurische Nehrung

Das Baltikum. Wer diese faszinierende Region bereist, gerät unmittelbar ins Schwärmen. Diese vielfältige Natur! Diese malerischen Städte! Diese spannende Geschichte! Eine Rundreise durch das Baltikum bietet all das – und so viel mehr. Lernen wir gemeinsam mit Gleichgesinnten Estland, Lettland und Litauen auf einer Rundreise kennen und lieben.
Mitten in Europa liegt das Baltikum zwischen Ost und West, mit einer bewegten Vergangenheit, einer lebendigen Gegenwart, einem kulturellen Reichtum, der seinesgleichen sucht und beeindruckenden Naturkulissen. Hier, wo die gemeinsame Geschichte über nationale Grenzen hinweg verbindet, begeistert eine Rundreise zu den Höhepunkten im Baltikum. Eine Reise für Wissenshungrige und Kulturfreunde, die Lust haben, einen der faszinierendsten Kulturräume Europas kennenzulernen.

Tallinn, Riga und Vilnius

Drei Hauptstädte, drei Gesichter

Tallinn, Riga und Vilnius - das sind die drei großen Namen, die untrennbar mit dem Baltikum verbunden sind. Dabei präsentieren sich die drei Hauptstädte als kulturelle und politische Zentren, Drehpunkte der Geschichte und Handelsstationen der Hanse. So viele Ähnlichkeiten sie auf den ersten Blick haben – ihre Altstädte zählen allesamt zum Welterbe der UNESCO –, so vielfältig sind sie bei näherem Hinsehen. Jede einzelne gehört mit ihren Geschichten zu einer Rundreise durch das Baltikum. Hören wir genau hin, was sie zu erzählen haben.

Tallinn - die Hauptstadt von Estland

In Tallinn ist das Mittelalter noch heute lebendig, in den kleinen Gassen der Altstadt, am Rathausplatz oder auf dem Domberg. Hier fragen die Stadtführer immer wieder: „Warum hinkt Tallinn?“ Die Antwort: „Weil die Stadt ein langes und ein kurzes Bein hat.“ Gemeint sind zwei Straßen zwischen Ober- und Unterstadt, die eben unterschiedlich lang sind und daher langes und kurzes Bein heißen. Nehmen wir uns auf unserer Rundreise durch das Baltikum Zeit und entscheiden wir selbst, welcher Weg zum Berg der schönere ist. Oben angekommen, warten die Alexander - Newski - Kathedrale, die geschichtsträchtige Festung und der lange Herrmann, das Wahrzeichen Tallinns. Natürlich belohnt auch der einmalige Ausblick auf die Dächer der Stadt bis hin zur Ostsee für den Anstieg.


Riga - die Hauptstadt von Lettland

Dann heißt es: Willkommen in Riga, der europäischen Kulturhauptstadt 2014. Mit rund 700.000 Einwohnern größte Stadt der baltischen Staaten, besticht die ehemalige Hansestadt mit ihrer unglaublichen Vielfalt. Die Jugendstilhäuser an der Alberta iela, das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz und die Kleine und Große Gilde erzählen aus einer längst vergangenen Zeit, als Kaufleute und Händler die Stadt prägten. Auch zwei Weltkriege haben Riga gezeichnet. Das Schwarzhäupterhaus zum Beispiel zerstörten deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Erst seit 1999 steht es, originalgetreu rekonstruiert, wieder am Rathausplatz. Und was macht Riga sonst aus? Kleine Cafés, gemütliche Kneipen mit Livemusik und das Leben am Wasser legen einen Zauber auf die wunderschöne Hauptstadt, der eine Rundreise durch das Baltikum unvergesslich macht.

Vilnius - die Hauptstadt von Litauen

Vilnius, auf Deutsch Wilna genannt, ist wahrscheinlich die geheimnisvollste der drei Städte, die Sie auf Ihrer Rundreise im Baltikum erkunden. Sie liegt weit im Landesinneren und unterstand, im Gegensatz zu Riga und Tallinn, nie dem Deutschen Orden. Jedoch wartet sie mit an die 50 Kirchen verschiedener Konfessionen auf, die das Stadtbild nachhaltig prägen. Schauen wir uns einige der berühmtesten Kirchen auf unserer Rundreise durch das Baltikum an, wie die Kirche der Heiligen Apostel Peter und Paul oder die Annenkirche. Ohnehin war die religiöse Toleranz im Land unheimlich hoch, weshalb Vilnius bis zum Zweiten Weltkrieg als Zentrum für jüdische Kultur und Religion galt. Wir begeben uns auf unserer Rundreise im Baltikum auf die Spuren der verschiedenen Religionen und erfahren, was Vilnius heute ausmacht.

Naturraum Baltikum

Ein grünes Paradies

Die Hauptstädte öffnen uns die Türen nach Estland, Lettland und Litauen, nun stehen wir mittendrin, in einem der schönsten Naturräume Europas. Unerlässlich auf einer Rundreise durch das Baltikum ist es daher, ausreichend Zeit in der Natur zu verbringen. Atmen wir einmal tief ein - riechen wir die frische, salzige Luft der Ostsee?

Die Kurische Nehrung in Litauen

Auf der Kurischen Nehrung, einer Halbinsel, deren nördlicher Teil zu Litauen gehört, ist die Natur unberührt und ursprünglich. Der Landstreifen trennt das Kurische Haff von der Ostsee – hier ist das Wasser immer nur wenige Minuten entfernt. Mit der Fähre setzen wir auf die Landzunge über und erkunden die Hohe Düne und das Thomas - Mann - Haus in Nida. Nach einem Tag in dieser außergewöhnlichen Landschaft wissen wir, warum sich der Schriftsteller hier einen Rückzugsort schuf.


Gauja Nationalpark in Lettland

Weiter in Lettland, wo der Nationalpark Gauja lockt. Der Fluss Gauja schafft hier entlang seines Flusslaufes eine unvergleichliche Landschaft - die sogenannte Lettische Schweiz ist mit ihren Hügeln im Winter ein beliebtes Skigebiet. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, per Kanu oder mit dem Pferd erkunden wir diese Landschaft mit offenen Augen und genießen auf unserer Rundreise absolute Erholung im größten Nationalpark des Baltikums.

Lahemaa - Nationalpark in Estland

Ein verzauberter Märchenwald könnte er sein: der Lahemaa - Nationalpark im Norden Estlands mit seinen vielen Seen und den schweren Findlingen. An der Ostseeküste erstreckt er sich auf einer Größe von 725 Quadratkilometern und bietet Elchen, Bibern, Bären, Wölfen und Adlern ein Zuhause. Viele Gutshöfe, wie das Herrenhaus Palmse mit seinen Nebengebäuden, bieten einen Einblick in die lebendige Geschichte des Landes. Früher gehörte das Anwesen der deutsch - baltischen Familie von der Pahlen und beherbergt heute unter anderem ein Museum, ein Hotel und ein Besucherzentrum. Lohnenswert ist zudem ein Abstecher in das Hochmoor Viru, wo zwischen Sonnentau und dunklen Seen ein Lehrpfad durch diese faszinierende Landschaft führt.

Kleine Perlen im Baltikum

Orte, Schlösser und Festungen

Es sind neben den drei Hauptstädten die kleinen Orte, Schlösser und Festungen, die auf einer Rundreise das Baltikum einzigartig und wunderbar repräsentieren. Zum Beispiel Pärnu, das hübsche Seebad, wo einst dank des eisfreien Hafens der Handel mit Wachs, Wein und Pelzen florierte. Oder Tartu, die estnische Universitätsstadt, in der Museen und das pulsierende Studentenleben den Ton angeben. In Lettland erinnert Schloss Rundale an Versailles und zeigt, wie eng die baltische Kultur mit West - und Mitteleuropa verknüpft ist.

Und immer wieder stoßen Weltenbummler und Urlauber auf Ihren Rundreisen im Baltikum auf den Handel und die Hanse, die sich wie ein roter Faden durch Estland, Lettland und Litauen ziehen.

So vielfältig ist das Baltikum, so traumhaft schön und so reich an Geschichte und Geschichten. Reicht eine Reise aus, um eine Begeisterung für die drei Länder zu entfachen? Ganz bestimmt. Und reicht eine Reise aus, um die Sehnsucht nach dem Baltikum zu stillen? Wohl kaum. Oder vielmehr: Zum Glück nicht, wartet doch allerorts unentdeckte Schönheit bei einer Rundreise im Baltikum.

Bookmark - Der Reise Tipps Blog - The Travel Tips Blog