Samstag, 1. Juli 2023

Mit dem Zelt durch Botswana, Simbabwe & Südafrika

Als ich in den Flieger in Richtung Johannesburg stieg, wusste ich noch nicht so wirklich, was mich erwarten würde. Es war meine erste Reise nach Afrika und zugleich auch meine erste Reise, während der ich fast ausschließlich im Zelt schlafen würde. Daher hatte ich mich für eine geführte Kleingruppenreise entschieden.

Nachdem ich am ersten Tag Johannesburg im Hop - on / Hop - off - Bus erkundet hatte, ging es am frühen Abend ins Hotel zum Welcome Meeting. Dort konnten sich alle Teilnehmer kennenlernen und unsere vier Guides konnten uns alles Wichtige über die Reise und den Ablauf erklären.

Khama Rhino Sanctuary

Am nächsten Morgen ging es früh los, da wir bis zu unserem ersten Stopp, dem Khama Rhino Sanctuary, eine lange Strecke und den Grenzübergang von Südafrika nach Botswana vor uns hatten.

Wir waren die zweieinhalb Wochen in einem großen weißen Truck unterwegs, den wir schnell den „White Elephant“ tauften. Darin wurde unser Gepäck, die Zelte, die Ausrüstung, die Kochutensilien, bis zu Tischen und Camping - Stühlen verstaut und transportiert, was wir während der Reise brauchten.

An unserem ersten Etappenziel angekommen, wurde uns erst einmal erklärt und gezeigt, wie man unsere Zelte aufbaut. Was beim ersten Mal noch beschwerlich war und einige Zeit in Anspruch nahm, ging von Tag zu Tag besser und schneller. Am Ende der Tour waren wir regelrechte Profis und konnten unsere Zelte alleine auf - und abbauen.

Danach ging es direkt mit offenen Safarifahrzeugen los auf unsere erste Pirschfahrt. Auf der zweistündigen Fahrt wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass ich tatsächlich in Afrika bin, da wir bereits an diesem Abend einige Tiere sehen konnten: Giraffen, die sich um ein Wasserloch zum Trinken gesammelt hatten, Nashörner mit unglaublich langen Hörnern, Zebras, sogar mit einem Jungtier, Antilopen, Gnus, Geier, Warzenschweine, die von den meisten Afrikanern auch einfach „Pumba“ genannt  werden, und auch einen Schakal. Das Highlight war jedoch ein kleines Baby Nashorn, das sich aus lauter Neugierde ganz nah an unser Fahrzeug herantraute.

Auf dem Weg zurück zum Camp konnten wir dann noch drei Strauße beobachten, wie sie vor dem Hintergrund der leuchtend, orangen untergehenden Sonne an uns vorbei stolzierten. Ein genialer Abschluss für unseren ersten Tag auf Safari.

Maun und Okavango Delta

Nach einem frühen Frühstück und dem Abbau der Zelte ging es am nächsten Morgen um 7 Uhr weiter nach Maun, wo wir alles Nötige für die kommenden Tage einkauften. Denn am nächsten Morgen ging es vom Camp aus los in Richtung Okavango Delta, wo wir 3 Tage und 2 Nächte inmitten der afrikanischen Wildnis zelteten – ohne Zäune, ohne Strom, ohne fließend Wasser.

Das Okavango Delta ist das riesige Binnendelta des Okavango Flusses, eines der größten Feuchtgebiete Afrikas. Den Weg dorthin legten wir mit sogenannten „Mokoros“ (einfache Einbaum - Boote) zurück. Bewegt wurden die Boote von den Polern. Einheimische, die hinten in den Booten standen und uns mit langen Stöcken (engl. Poles) durch das seichte Wasser schoben.

So ging es circa eineinhalb Stunden durch die schmalen Wasserwege, umgeben von Wasserpflanzen und grüner Landschaft zu „unserer Insel“ mitten im Delta.

Bereits nach kurzer Zeit sind wir einigen Elefanten begegnet, die gemütlich durch die Landschaft spazierten. Diesen majestätischen Tieren so nah zu kommen, war ein ganz besonderes Erlebnis.

Nachdem wir unsere Insel erreicht und die Zelte aufgebaut hatten, machten wir uns am Abend auf, das Delta in kleinen Gruppen zu Fuß zu erkunden. Unter anderem konnten wir uns Zebras, Gnus und Giraffen bis auf unter 100 Meter nähern. Von der vorbeigaloppierenden Büffelherde haben wir dann doch etwas mehr Abstand gehalten.

Während unserer Tour konnten wir viele wunderschöne Sonnenuntergänge genießen. Aber der Sonnenuntergang am ersten Abend im Okavango Delta wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Es war einer der schönsten Sonnenuntergänge, den ich bisher gesehen habe.

An diesem Abend hatten wir noch überraschenden Besuch zweier Nilpferde, die direkt außerhalb unseres Camps anfingen zu kämpfen und dabei solchen Lärm und Geräusche machten, dass ich mir fest vornahm, mein Zelt nach dem Schlafengehen bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu verlassen.

Der nächste Morgen kam dann früher als erwünscht, da wir bereits vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren und uns zu unserem Morning Game Walk auf den Weg machten.

Während dieser fast fünfstündigen Wanderung konnten wir nicht nur einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen, sondern haben auch wieder viele Tiere gesehen. Darunter Zebras, Giraffen, Elefanten, Büffel, Gnus, verschieden Antilopenarten und auch ein paar Paviane. Als wir am sogenannten Hippo Pool angekommen waren, konnten wir die Störenfriede des vergangenen Abends tatsächlich auch sehen, wie sie völlig entspannt in ihrem Wasserloch den Morgen genossen.

Da es mittags zu heiß wäre, um zu Fuß im Delta unterwegs zu sein, verbrachten wir die heißesten Stunden des Tages mit Kartenspielen, Schwimmen und Entspannen. Die meisten von uns versuchten sich auch darin, selbst ein Mokoro zu steuern und fortzubewegen. Was bei den Einheimischen so mühelos und einfach aussah, entpuppte sich dann doch als sehr anstrengend und erforderte viel Geschick. Daher war es bei manchen von uns auch nur von mäßigem Erfolg gekrönt.

Und dann war es auch schon wieder Zeit, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Auf dem gleichen Weg wie zwei Tage zuvor machten wir uns in unseren Mokoros also wieder auf den Rückweg Richtung Zivilisation.

Kaum zurück in Maun ging es dann auch schon wieder weiter. Die meisten von uns hatten sich für einen Rundflug über das Delta in einem Kleinflugzeug entschieden.

Das Gebiet, dass wir nur gut 24 Stunden zuvor zu Fuß erkundet hatten aus der Luft mit dessen scheinbar unendliche Weite aus der Vogelperspektive zu sehen, zeigte uns allen nochmal, wie viel Glück wir auf unseren Walks gehabt hatten, dass wir so viele Tiere sehen konnten.

Die Tatsache, dass es in dem kleinen Sechs - Sitzer - Flugzeug ein ganz schön wackeliger Flug war, bemerkte man beim Bestaunen der Landschaft und der Tiere schon fast nicht mehr. Aber doch nur fast. Besonders beeindruckend war, als wir für kurze Zeit so tief über dem Boden flogen, dass wir den Giraffen fast schon in die Augen schauen konnten.

Nachdem wir am frühen Abend von unserer Sunset Mokoro Cruise zurück waren, veranstalteten unsere botswanischen Begleiter eine Art Abschiedsfeier für uns. Zu essen gab es traditionelle Gerichte (wie unser Koch all dies mitten im Nirgendwo zubereitete, ist mir immer noch ein Rätsel) und danach wurde gesungen und getanzt bis wir alle todmüde in unsere Schlafsäcke fielen.

Chobe Nationalpark

Nach einer Nacht in Nata und dem Besuch der Makgadikgadi Salzpfannen erreichten wir den Chobe Nationalpark, wo wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe Fluss am Abend unternahmen. Auf der Pirschfahrt am nächsten Morgen bekamen wir endlich die heiß ersehnten Löwen zu Gesicht.

Obwohl der Chobe Nationalpark für eine sehr hohe Elefantendichte bekannt ist, haben wir während unserer Zeit im Park keinen einzigen davon gesehen. Enttäuscht waren wir deshalb jedoch nicht, da wir unheimlich viele andere Tiere beobachten konnten.

Victoriafälle in Simbabwe

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten wir Victoria Falls in Simbabwe, nachdem wir über eineinhalb Stunden an der Grenze in der Schlange stehen mussten.

Nach einem kurzen Mittagessen in der Stadt machten wir uns auf zu den weltbekannten Victoria Fällen. Ich muss sagen, der Anblick wurde dem Ruf der Wasserfälle mehr als gerecht. Entlang des über 1,5 Kilometer langen Wegs parallel der Fälle kann man an 16 Aussichtspunkten viele verschiedene Blickwinkel auf die Fälle genießen. Wobei wir zur Jahreszeit mit dem höchsten Wasserstand des Sambesi Flusses dort waren und man daher nur die ersten drei Aussichtspunkte tatsächlich auch als solche bezeichnen konnte. Die restlichen Stopps waren aufgrund der Wassermassen eher „Freiluftduschen“. Dies führte wiederum dazu, dass wir einen wunderschönen Regenbogen über den Fällen bestaunen konnten.

Den folgenden Tag hatten wir in Victoria Falls komplett zur freien Verfügung. Ich nutze die Zeit mit einigen Mitreisenden für einen Helikopterflug über die Fälle, da man nur aus der Luft das ganze Ausmaß der über 1.700 Meter langen Wasserfälle zu sehen bekommt. Außerdem überquerten wir die Brücke zwischen Simbabwe und Sambia, um so noch einen weiteren Stempel im Pass zu sammeln.

Nashorn Tracking im Matobo Nationalpark

Die nächsten Tage ging es dann weiter über den Hwange Nationalpark zum Matobo Nationalpark, wo wir viel über die alte Bushmen Kultur lernten, spektakuläre Aussichten genießen konnten und zu Fuß auf Nashorn - Pirsch gingen. Dabei kamen wir einem Nashorn Dank unseres sehr erfahrenen Guides so nahe, dass ich es sogar kauen und atmen hören konnte.

Anschließend fuhren wir weiter über Moremi Gorge in Botswana und Blouberg in Südafrika bis wir den letzten Stopp, den Krüger Nationalpark, erreichten. Dort verbrachten wir die letzten beiden Nächte unserer Tour.

Krüger Nationalpark

Die erste Nacht übernachteten wir in einem Camp direkt außerhalb des Phalaborwa Gates, im mittleren Teil des Parks, bevor wir den kompletten, darauffolgenden Tag im Park verbrachten und über das Olifants Rest Camp bis zum Satara Rest Camp etwas weiter südlich fuhren.

Vom Satara Camp aus unternahmen wir dann auch einen von Rangern des Nationalparks durchgeführten Night Game Drive im offenen Safari Fahrzeug.

Da es abends, sobald es dunkel wird, immer sehr schnell sehr kalt wird und die Fahrt von 20:00 bis 22:00 Uhr dauerte, haben wir uns alle dick eingepackt und waren sehr gespannt, welche Tiere uns über den Weg laufen würden.

Bereits wenige Minuten nachdem wir das Gate des Rest Camps passiert hatten, kam uns eine ausgewachsene Hyäne entgegen. Als diese gerade im Busch verschwunden war, trauten wir unseren Augen kaum, als uns ein Leopard entgegenkam und direkt am Fahrzeug vorbei lief. Damit hatten wir auch das letzte Mitglied der sogenannten „Big 5“, bestehend aus Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn, gesehen.

Der krönende Abschluss kam auf dem Rückweg, kurz bevor wir das Camp wieder erreichten. Mitten auf der Straße lagen und standen sechs Löwen! Ein Männchen und fünf Weibchen. Die Weibchen liefen sogar ein Stückchen neben dem Fahrzeug her und kamen uns dabei so nah, dass ich sie, hätte ich die Hand ein wenig aus dem Fahrzeug gestreckt, streicheln hätte können.

Das Männchen war sich seiner Position als König der Tiere anscheinend sehr bewusst. Ihn schien es überhaupt nicht zu interessieren, dass wir mit unserem Auto weiter auf der Straße fahren wollten, denn er hat sich kein Stück bewegt und wir mussten somit durch das Gestrüpp ausweichen.

Nachdem wir am nächsten Morgen das letzte Mal unsere Zelte abgebaut hatten, ging es zurück nach Johannesburg, wo die Reise endete.

Unterwegs machten wir Halt am berühmten Blyde River Canyon, wo wir bei strahlendem Sonnenschein spektakuläre Aussichten über die Schlucht genießen konnten. Ein perfekter Abschluss für eine geniale Reise.

Einer Sache war ich mir hundert prozentig sicher. Dies war nicht meine letzte Reise in das südliche Afrika!

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Freitag, 30. Juni 2023

Südafrika - Kapstadt & Krüger Nationalpark

Zu Beginn des südafrikanischen Winters im Juni ging es für uns endlich nach Südafrika. Wettertechnisch lohnt sich ein Besuch zu dieser Jahreszeit. Tagsüber ist es angenehm warm und meistens sonnig. Für abends sollte man wärmere Kleidung dabei haben, denn es kann sehr kühl werden.

Kapstadt & Kap - Halbinsel

Mit der Nachtmaschine der South African Airways flogen wir zuerst nach Johannesburg. Hier mussten wir beim Umsteigen erst durch die Passkontrolle, dann die Koffer abholen und wieder neu einchecken. Nach weiteren zwei Stunden Flug endlich Ankunft in Kapstadt.

Kapstadt ist sehr modern und hat viele angesagte Plätze. Von fast überall hat man einen Blick auf den Tafelberg und den Signal Hill. Sehr schön ist auch das Malaienviertel mit den bunten Häusern. Die V&A Waterfront mit dem maritimen Flair sollte man sich auf jeden Fall anschauen. Es gibt hier sehr viele Bars, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Auch abends lohnt es sich, hier zu bummeln oder einfach in einem der zahlreichen Restaurants zu essen. Auch auf der Long Street (die Ausgehmeile Kapstadts) findet man viele Ausgehmöglichkeiten, Restaurants und Bars. 

Tipp: Wer leckere Milchshakes trinken möchte, sollte das Protea Hotel Fire & Ice Cape Town besuchen. Es gibt eine riesen Auswahl an außergewöhnlichen Milchshakes. Auch das Hotelrestaurant ist sehr zu empfehlen!

Am darauffolgenden Tag hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Wir konnten die Gondel zum Tafelberg nehmen. Bei sehr windigem Wetter stellt diese Ihren Betrieb ein. Der Tafelberg zählt mittlerweile zu einem der sieben Weltnaturwunder. Von hier oben hatten wir wunderschöne Ausblicke auf Kapstadt und die Umgebung. Wärmere Kleidung ist nicht verkehrt, denn es kann sehr windig sein. Wer möchte, kann hier oben auch Wanderungen bzw. verschiedene Rundgänge machen.

Weiter ging es für uns über die Kap - Halbinsel. Vorbei an kleinen Ortschaften am Meer wie beispielsweise Fishhoek und Simon's Town. Fishhoek hat zwar einen schönen Strand, dieser ist aber zum Baden (im afrikanischen Sommer) nicht geeignet, da es hier Haie gibt.

Am Boulder's Beach in Simon's Town hat man die Möglichkeit, Pinguine zu beobachten. Eines meiner persönlichen Highlights! Auf keinen Fall bei einem Kap - Besuch verpassen!

Zum Mittagessen kann ich das Restaurant Black Marlin (bei Miller's Point) nur empfehlen - Sehr leckere Küche, direkt am Meer.

Wenn man weiter in südliche Richtung fährt, kommt man in den Table Mountain Nationalpark. Das Kap der Guten Hoffnung und auch der noch weiter südliche Punkt Cape Point sind einen Besuch wert. Bei Cape Point kann man hoch zum Leuchtturm wandern und hat von hier einen tollen Rundumblick!

Die Panoramastraße Chapman‘s Peak Drive (gebührenpflichtig), sollte man auf jeden Fall befahren, wenn sie nicht gesperrt ist. Wir hatten leider nicht das Glück und mussten eine andere Straße nehmen.

Übernachten in Kapstadt

Zum Übernachten bietet Kapstadt von persönlich geführten Gästehäusern bis Luxushotels alles an. Wer nicht mittendrin in Kapstadt wohnen möchte, dem würde ich Sea Point empfehlen. Dieser Vorort liegt direkt am Meer und ist nur 10 - 15 Minuten fußläufig von der V&A Waterfront entfernt. Auch die etwas nobleren Vororte wie z. B. Camps Bay & Clifton am Meer bieten sich gut zum Übernachten an, wenn man Badestrände in der Nähe haben möchte. Auch angesagte Cafés gibt es hier einige.

Wer etwas Außergewöhnliches in Kapstadt zum Übernachten sucht, der sollte das Protea Hotel Breakwater Lodge wählen. Es handelt sich um ein ehemaliges Gefängnis und ist nur fünf Minuten von der Waterfront entfernt.

Südafrikas Weinanbaugebiete

Von Kapstadt aus erreichten wir die Weinregion mit den Ortschaften Stellenbosch, Paarl & Franschhoek in ca. einer Stunde Fahrt mit dem Auto. Es gibt in der Region über 150 Weingüter. Weinproben kann man sehr viele machen. Die Weingüter mit Unterkünften, wie z.B. die Kleine Zalze Lodge oder das Wedgeview Country House & Spa liegen außerhalb und bieten einen ruhigen Aufenthalt mit tollen Ausblicken auf die Weinberge.

Ein Besuch des Zentrums von Stellenbosch sollte man sich nicht entgehen lassen. Stellenbosch ist die zweitälteste Stadt in Südafrika und ist eine Unistadt mit vielen Bars sowie Restaurants und ist sehr gepflegt. Viele Straßen sind als Alleen angelegt.

Tipp: Flanieren in der Klerk Street. Sehr leckeres Eis gibt es bei „Creme de Levain“, ebenfalls in der gleichen Straße.

Krüger Nationalpark & Umgebung

Nach zwei Stunden Flug von Kapstadt erreichten wir Nelspruit. Der Flughafen war recht klein, aber modern, und liegt in der Region Mpumalanga. Die hügelige Landschaft ist geprägt von vielen Macadamia - Plantagen, aber auch Bananen, Avocados, Orangen und Bambus werden hier angeplanzt. 

Wer auf dem Weg zum Krüger National Park eine Unterkunft sucht, dem würde ich Oliver's Restaurant & Lodge empfehlen, welches in der Nähe von White River liegt. Die Lodge war sehr gepflegt und hatte schöne außergewöhnliche Zimmer, außerdem befindet sie sich unter deutscher Leitung. Wer es eher afrikanischer mag, kann im Hippo Hollow Country Estate übernachten. Mit sehr viel Glück sieht man hier am Fluss Flusspferde. Diese Lodge ist in der Nähe von Hazyview.

Durchs Numbi Gate fuhren wir am nächsten Morgen in den Krüger Nationalpark im eigenen Fahrzeug. Am Gate zahlten wir die Eintrittsgebühr (Conservation Fee) und man kann dann so lange durch den Park auf den geteerten Straßen fahren, wie man möchte – zumindest bis Einbruch der Dunkelheit. Nach Sonnenuntergang darf man mit seinem eigenen Fahrzeug nicht mehr unterwegs sein. 

Mit etwas Glück kann man alle der Big Five im Krüger Nationalpark sehen. Selten zu sichtende Wildhunde, die wir erfreulicherweise auch gesehen haben, sind außerdem im Park heimisch. Aufgrund des Winters war im Krüger glücklicherweise nicht so viel los - zur Hauptreisezeit ist der Park aber voll mit Fahrzeugen. Da es sich um einen staatlichen Park handelt, darf hier auch jeder im eigenen Fahrzeug unterwegs sein. Eine geführte Safari in einem Safari - Fahrzeug würde ich dennoch empfehlen. Wir haben an einer Nachtsafari teilgenommen und sahen z. B. die nachtaktiven Hyänen.

Im Krüger Nationalpark kann man in einem staatlichen Camp, wie z. B. dem Restcamp Skukuza oder Restcamp Berg - en - Dal übernachten. Es handelt sich hierbei um einfache Unterkünfte. Die Zimmer oder Rondavels sind einfach, aber sauber. Man kann sich auch selber verpflegen, wenn man möchte.

Blyde River Canyon

Einen Abstecher zum Blyde River Canyon sollte man auf jeden Fall machen. Es ist ein sehr grüner Canyon mit einigen tollen Aussichtspunkten. Beim Aussichtspunkt God's Window konnten wir leider nicht so viel sehen, da es sehr neblig war. Dennoch war die ganze Umgebung hier sehr märchenhaft. Ich hatte das Gefühl, in einem Regenwald zu sein. Beim Bourke‘s Luck hingegen hatten wir eine tolle Aussicht. Hier gibt es sogar Wasserfälle. Über eine Schlucht führt eine Brücke, über die man gehen kann, wenn man keine Höhenangst hat. Als dritten Aussichtspunkt besuchten wir noch die bekannten Three Rondavels, wo wir ebenfalls eine tolle Aussicht genießen konnten.

Im Canyon sind Wanderwege vorhanden, auch mehrtägige Wanderungen sind möglich. Man übernachtet dann in Steinhütten, die man vorher reservieren sollte. In diesen Steinhütten gibt es nur Matratzen.

Kapama Private Game Reserve

Über den Abel Erasmus Pass fuhren wir weiter nördlich in Richtung Hoedspruit. Hier gibt es sehr viele Obstplantagen, vor allem Orangenplantagen.

Wir näherten uns unserem letzten Ziel, nämlich dem Kapama Private Game Reserve. Es ist ein privates Wildreservat mit wunderschönen hochwertigen Camps. In der Regel hat man bei diesen Unterkünften alle Verpflegungsleistungen und die Morgens - und Nachmittagspirschfahrt inkludiert. Alleine darf man das Reservat in seinem eigenen Wagen nicht befahren. Auf einer der geführten Safaritouren (hier gibt es nur Schotter -  und Sandpisten) hatten wir Glück und haben einen Leoparden und einige Löwen gesehen, die wir im Krüger nicht gesehen haben. Ein weiteres Highlight war hier auch der afrikanische Nachthimmel mit unzähligen Sternen und der Milchstraße!

Ein Reisebericht von Waltraud Hartmann

Donnerstag, 29. Juni 2023

Botswana - Okavango Delta Safari

Es ging für mich auf eine unvergessliche Camping - Reise von Johannesburg durch Botswana zu den Viktoriafällen in Zimbabwe. Ich möchte Ihnen gerne von meinem persönlichen Highlight – dem Okavango Delta – berichten.

Mit dem Sonnenaufgang klingelte der Wecker und wir setzten unsere Reise durch die Kalahari Wüste nach Maun fort – dem Tor zum Okavango Delta. Nach einer langen Fahrt und einem kurzen Einkauf haben wir unser Camp an einem kleinen See aufgeschlagen, an welchem Einheimische angelten, Wäsche wuschen und in der Sonne entspannten. Während wir die angenehme und ruhige Atmosphäre genossen, beobachteten wir, wie die Schatten länger wurden und die untergehende Sonne den Horizont in flammend rote, orangene und violette Farbtöne tauchte.

Um Schlaf kämpfte ich in dieser Nacht vergeblich, weil ich immer wieder an unsere Reise in die Tiefen des Okavango Deltas denken musste, welche am nächsten Tag starten sollte. Am frühen Morgen wurde die Müdigkeit jedoch regelrecht abgeschüttelt, als wir mit einem Allradfahrzeug über Schotterstraßen ins Okavango Delta chauffiert wurden. Glücklicherweise glättete sich die Straße schlussendlich und wir trafen unser Team aus einheimischen Guides am Flussufer. Da wir die nächsten zwei Tage im afrikanischen Busch campen sollten, ohne Elektrizität, fließendes Wasser oder sonstige "zivilisierte Annehmlichkeiten", kam das Expertenwissen unserer Guides sehr gelegen. So viel stand bis zu diesem Punkt schon einmal fest: Ein Laie oder Tourist würde sich im Wirrwarr an Kanälen, Inseln und Lagunen im Delta niemals zurechtfinden.

Circa 22.000 Quadratkilometer ist dieses Binnendelta groß und somit eines der Größten der Welt. Es entsteht in den Bergen Angolas und dient einer prachtvollen Anzahl an Wildtieren als Heimat – aber darüber später mehr. Hauptsache trocken bleiben hieß es dann, als wir uns in unser Transportmittel für die nächsten Tage setzten – „Mokoro“ wie es von den Einheimischen genannt wird. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles Kanu, welches früher aus dem Holz der Affenbrotbäume geschnitzt wurde. Zum Schutz der Umwelt wird dazu heutzutage jedoch Glasfaser benutzt. Es eignet sich ganz fantastisch, für die engen und sich windenden Wasserwege (wenn man weiß wie man es fährt).

Ich war völlig baff mit welchem Geschick und welcher Geschwindigkeit sich unser Poler (deutsch: Fahrer oder Ruderer) uns voran brachte. Er stand im hinteren Teil des Mokoros und stieß das Kanu mit einem langen Holzstab am Flussbett ab. Total entspannt saßen wir Passagiere nur wenige Zentimeter über dem Wasser. Wir wurden von den langen Halmen des Schilfes gestreichelt, genossen die vereinzelten Spritzer des eintauchenden Holzstabes und ließen unsere Gedanken und Träume wandern, während wir immer tiefer ins Delta vordrangen.

Ohne zu merken, dass wir schon fast 45 Minuten unterwegs waren, hatten wir unsere erste Begegnung mit den wahren Einheimischen des Deltas - den Flusspferden! An einer Stelle im Fluss, welche sich zu einer Art Teich öffnete, „glupschten“ uns drei Augenpaare knapp über der Wasseroberfläche an. In einer respektvollen Distanz beobachteten wir, wie die Flusspferde in regelmäßigem Abstand untertauchten und an anderen Stellen wieder auftauchten. Von unserer Anwesenheit angezogen, begannen sie immer näher an unserer Mokoro - Gruppe aufzutauchen. Flusspferde können ihren Atem bis zu neun Minuten anhalten! Der führende Poler gab seinem Team einen kurzen botswanischen Befehl und wir suchten langsam Schutz im Schilf und setzten unsere Fahrt in Richtung unserer „Privatinsel“ fort. Adrenalin schoss mir im Nachhinein noch ins Blut, als ich daran dachte, dass wir als (unbewaffnete) Menschen hier im Delta nicht am oberen Ende der Nahrungskette stehen und die Situation, in der wir uns kurz zuvor befanden, eine eher „freundliche Mahnung“ der Flusspferde war, dass nicht wir hier zuhause sind, sondern sie!

Sterne über Sterne funkelten uns an diesem Abend wie Diamanten an, als wir nur noch um die Glut des Lagerfeuers saßen. Für mich als Stuttgarterin ist das in unserem Feinstaub - Chaos schon etwas ganz Besonderes. Es ist ein wirklich überwältigendes Gefühl, sich plötzlich so winzig klein in der Weite unseres Universums zu fühlen. Tiergeräusche, wie das anhaltende Dröhnen der Insekten, der gelegentliche Ruf der Flusspferde und sogar ein unangenehm nahes Röhren eines Löwen, begleiteten uns in unsere Zelte, als wir in dieser sternklaren Nacht schlafen gingen.

Euphorisch startete ich in den nächsten Tag. Es sollte auf eine Busch - Wanderung gehen! Es ist eine ganz andere Erfahrung, den Bush zu Fuß zu erkunden, als in einem Geländewagen durch die Nationalparks zu fahren. Unser Guide aus dem Dorf, sein Name war Langos, ließ seinen Blick am Horizont entlang streifen, um potentielle Bewegungen der Wildtiere zu erhaschen. Aber außer der millionsten Impala, eine afrikanische Antilopenart, sahen wir leider nichts. Langos nahm an, dass sich ein Löwe auf der Insel aufhielt und so seine Beute zwang, auf andere umliegende Inseln zu flüchten. Rechtzeitig bevor wir all unsere Hoffnung verloren hatten, stoppte Langos plötzlich! Er hob einen Zeigefinger an seine Lippen und deutete uns so, ganz still zu sein. Mit der anderen Hand zeigte er direkt vor uns in die Wildnis – ein Elefant, etwa 30 Meter entfernt! Wie konnten wir dieses riesige Wesen nur übersehen?! Wie erstarrt blickten wir ihn an. Innerhalb weniger Sekunden verschwand der Elefant in dichteres Terrain und war nie wieder gesehen! Es ist einfach beindruckend, wie schnell sich ein so großes Tier in Sekunden im Dickicht des Busches quasi unsichtbar machen kann. „Chapeau!“ an den Überlebensinstinkt!

Noch immer überwältigt von diesem Erlebnis wurden wir zurück im Camp von unseren neugewonnenen, einheimischen Freunden mit einem Brunch überrascht, welcher, wie das Abendessen am vorherigen Tag, über offenem Feuer zubereitet wurde. Mit vollen Bäuchen hatten wir den Nachmittag auch wieder zur freien Verfügung und nutzen diesen zum Plantschen und Sonnen in Mitten des Okavango Deltas.

Später an diesem Nachmittag, nachdem wir unsere Mokoro - Fahrkünste (fast) schon perfektioniert hatten, rief uns einer der Guides aus dem Wasser, um uns mitzuteilen, dass ein weiterer Elefant auf der anderen Seite des Camps gesichtet wurde. In der Hektik, schnell wieder aus dem Wasser zu kommen, kenterten wir mit unserem Mokoro und schauten zu, wie es sank. Gefolgt von einem Kraftakt, das vollgelaufene Bötchen wieder an Land zu schaffen (das hätte selbst Hercules beeindruckt), verloren wir wertvolle Zeit. Ich verfluchte die Schnapsidee, in nasser Bikinihose, Top und Flipflops auf Elefantenbeobachtung in den Busch zu gehen, weil Dornen und Steinchen meine Füße und Knöchel zerkratzen! Nachdem wir endlich den Rest der Gruppe eingeholt hatten, wurden wir für die Strapazen belohnt: vor uns eröffnete sich ein gigantischer Blick auf nicht nur einen, sondern mindestens 70 Elefanten! Selbst unseren Guides blieb der Atem weg und sie gaben zu, selbst noch nie so viele Elefanten auf einem Fleck gesehen zu haben! Mehr Elefanten stießen von rechts friedlich der ohnehin großen Gruppe zu. Ein Babyelefant brach aus der Gruppe aus, lief auf uns zu und lenkte so die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf uns. Respektvoll zogen wir uns einige Meter zurück, um auf die Herde nicht als Bedrohung zu wirken. Einige der älteren Elefanten warnten uns auch davor, nicht wieder näher zu kommen, in dem sie sich schützend vor das Junge stellten und sich mit dem Aufstellen ihrer Ohren noch größer machten.

An diesem ereignisreichen Tag wurden wir mit einem traditionellen afrikanischen Weihnachtsessen belohnt, gefolgt von einer musikalischen Performance der einheimischen Gastgeber. Ich weiß, es schockt vermutlich viele, aber mein Botswanisch ist nicht fließend, weshalb ich nicht mit Gewissheit sagen kann, was in den Liedern gesungen wurde. Jedoch ließen die Tänze darauf schließen, dass sie sehr glücklich über unseren Besuch und stolz auf ihr Heimatland sind. Nach der Vorstellung eines botswanischen Hochzeitsliedes, bei dem jeder wie ein Frosch um das Lagerfeuer herumsprang – eine Nummer, die auf jeden Fall auf meiner zukünftigen Hochzeit auftauchen wird - spielten wir Spiele und hörten aufmerksam zu, wie unsere Gastgeber in unnötig detaillierten Einzelheiten Geschichten darüber erzählten, wie Leoparden uns Menschen die Kopfhaut über das Gesicht ziehen, um uns die Sicht zunehmen.

Froh darüber, die Nacht nach solchen Geschichten überlebt zu haben, wurde es Zeit, wieder mit Sack und Pack ein letztes Mal in die Mokoros zu steigen. Als wir langsam durch diese friedliche und beruhigende Landschaft schipperten, widerstand ich dem Drang eines vormittäglichen Schläfchens und entschied mich stattdessen, einen geistigen Schnappschuss zu machen. Ich lauschte dem wunderschönen Gesang der nahen Vögel und dem Schnaufen auftauchender Flusspferde.

Nach einer herzlichen Verabschiedung luden uns einige der Poler ein, ihr nahe gelegenes Dorf zu besuchen. Dies nahmen wir dankend an! Es wurde ein doch sehr interessanter und spaßiger Besuch, als uns die großzügigen Guides ihre Häuser, gebaut aus Termitenhügel, Lehm und Blechdosen, zeigten. Als Gemeinde teilen Sie sich auch die Arbeit (auch die Trips ins Delta) in einem rotierenden System und teilen das Einkommen fair untereinander auf, um eine angemessene Verteilung von Ressourcen zu gewährleisten. Sich selbst solchen Erlebnissen und Orten zu öffnen, hilft einem dabei, einen schärferen Sinn für Kulturen zu entwickeln und diese neu gewonnenen Erfahrungen positiv in den eigenen Alltag einfließen zu lassen.

Zurück in Maun stieg die Vorfreunde auf das eher ungeplante (und nicht budgetierte) Ereignis, das mir bevorstand: ein Flug über das Okavango Delta! Aber nach den Berichten anderer Touristen musste ich einfach in die Luft und entschied, dass es sich um eine „Once in a Lifetime - Chance“ handelte. Ich konnte es mir deshalb nicht leisten, diese zu verpassen – man kann immer noch Geld verdienen, aber Erfahrungen wie diese kommen nicht jeden Tag im Leben. Und schon kletterten meine drei Reisebegleiter und ich in die 5 - sitzige Cessna. In diesem kleinen, engen Flieger war jeder leere Platz wie Luxus.

Als wir bei klarem, blauem Himmel auf circa 600 Meter waren, wurden wir von dem gigantischen Ausmaß und der puren Schönheit des Deltas begrüßt. Wasserstraßen schlängelten sich soweit das Auge reichte und glitzerten im Sonnenlicht, bevor sie im Nebel über dem Horizont verschwanden. Es wurde klar, dass wir in der Zeit, die wir im Delta verbrachten nur einen winzig kleinen Teil des Naturwunders erlebt hatten. Nach und nach wurde uns dies in unserem zierlichen Flieger bewusst.

Innerhalb weniger Minuten änderte sich die Stimmung, als unser Pilot immer tiefer sank, um noch einen genaueren Blick auf die unter uns grasenden Herden zu ermöglichen. So tief, dass wir den großen Giraffen schier kostenlose Haarschnitte hätten verpassen können! In einer kindlich euphorischen Stimmung teilten wir unsere Beobachtungen miteinander - fast wie beim Zoobesuch mit den Eltern riefen wir durcheinander: „ELEFANT!“, „GIRAFFE!“, „FLUSSPFERD!!“ und klopften mit den Fingern gegen die Fensterscheiben. Als wir versuchten, einen zweiten Blick auf die Tiere zu werfen, zog der Pilot die Maschine steil nach oben und wir wurden von den G - Kräften in unsere Sitze gedrückt. Als wir fast ohnmächtig wurden, hat der Pilot uns erlöst und setzte den Flug zurück Richtung Maun gemütlich fort. Die Chance, so viele Tiere in freier Wildbahn in einer so einzigartigen Perspektive zu erleben, wird mir für immer im Gedächtnis bleiben!

Ernsthaft, der Pilot hat den coolsten Job aller Zeiten: Tagtäglich fliegt er über diese einzigartige Landschaft, sucht nach den „Big Five“ und führt diese wahnsinnigen Manöver aus, um den Tieren so nah wie möglich zu sein - ein Traum! Ich glaube auch nicht, dass sein Dauergrinsen nur für uns Touristen aufgesetzt war.

Ein Reisebericht von Daniela