Dienstag, 21. November 2023

5 Must - See Landschaften in der Mongolei

Die Mongolei, eines der unbekanntesten Länder Asiens und jenes mit der weltweit geringsten Bevölkerungsdichte, ist berühmt für karge, unberührte Landschaften und einige der letzten nomadisch lebenden Gemeinschaften der Erde.

Mit einer Fläche von 1,5 Millionen km² ist es ein Land der Extreme, dessen Durchquerung Tage dauern würde. Hier findest du Wüste, Sanddünen, felsige Täler und Schluchten, üppig grüne Nationalparks und schneebedeckte Gebirgsketten – ihre Abgeschiedenheit und geografische Vielfalt machen die Mongolei zum idealen Land für große Überlandreisen. Hier sind fünf mongolische Landschaften, die du gesehen haben musst:

Der Norden: Chöwsgöl Nuur

An der Grenze zu Russland befindet sich der mächtige Chöwsgöl Nuur, der größte Süßwassersee der Mongolei und einer der 17 Langzeitseen der Erde. Mit einem Alter von über 2 Millionen Jahren ist er eine Art Pilgerstätte, bekannt für gemächliche und malerische mehrtägige Ausritte durch die Täler, Sümpfe und Hänge rund um ihn herum. Hier kannst du auch die Dukhan treffen, die nomadischen Rentierhirten, die in dieser Region leben.


Der Süden: Die Wüste Gobi

Die Wüste Gobi verfügt über eine überraschende geografische Vielfalt. Das Highlight hier ist das Sanddünenfeld Khongoriin Els, das gewöhnlich per Kamel von einem abgelegenen Jurtenlager aus erreichbar ist, doch in der Gobi findest du auch das Wanderparadies Yolin Am, eine Schlucht mit Gletscher, sowie die Felsformationen von Baga Gazryn Chuluu. Mit einer 20 Meter langen Höhle und einer Reihe uralter Grabstätten ist diese Steinlandschaft eine Pilgerstätte für die Einheimischen; es heißt, dass Dschingis Khan hier einst sein Lager aufgeschlagen hat, bevor er die Wüste Gobi durchquerte.

Das Zentrum: Das Orchon - Tal

Im Orchon - Tal findest du üppig grüne Wälder und sanfte Hügel und kannst die kurze Wanderung zum Kloster Töwchön auf 2.600 m machen oder die Ruinen turkischer Gedenkstätten aus dem 8. Jahrhundert besichtigen. Es gibt auch heiße Quellen zum Entspannen und den Wasserfall Ulaan Tsutgalan, der vom Fluss Orchon gespeist wird.

Der Osten: Die Biosphäre - Nationalparks

Wenn du die wilden Takhis, besser bekannt als Przewalski - Pferde, sehen willst, musst du den Nationalpark Chustain Nuruu besuchen, ein Schutzgebiet, in dem hunderte seltene und einzigartige Pflanzen - und Tierarten leben. Hier wurden die in freier Wildbahn bereits ausgestorbenen Przewalski - Pferde in ihrer ehemaligen natürlichen Umgebung erfolgreich wieder ausgewildert.

Der Gorchi - Tereldsch - Nationalpark ist der nächstgelegene Nationalpark bei der Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Großteil des Parks ist für Besucher nicht zugänglich, aber man kann über die Felskuppen hier wandern und den bekannten „Schildkrötenfelsen“ bewundern.

Der Westen: Der Altai

Der Altai, das größte und höchste Gebirge der Mongolei, ist ein Paradies für Wander -  und Bergfreunde. Er ist vom Altai - Tavan - Bogd - Nationalpark aus erreichbar und bietet zahlreiche mehrtägige Wanderungen durch unberührte Landschaften auf Höhen von bis zu über 3.000 m. In dieser Region, in der sich schon seit langem nomadische Hirten versammelt haben, kannst du auch das Volk der Kasachen treffen, die für ihre Künste in der Abrichtung von Adlern bekannt sind. 

Ein Reisebericht von Becki Enright

Montag, 20. November 2023

Das Holi - Fest in Vrindavan - Indien

Ich hatte schon erwartet, dass das Holi - Fest in Indien eine farbenfrohe Angelegenheit sein würde. Was ich jedoch nicht erwartet habe, ist das Ausmaß der Feierlichkeiten, die schiere Freude, die Unmengen an frommen Feiernden, die Explosion von Gesang und Tanz, der endlose Vorrat an Farbpulver und die vielen, vielen Stunden, die ich in den Wochen danach damit verbringen würde, mir die Farben des Holi - Festes wieder von meiner Haut zu waschen.

Ich suchte Authentizität und zum Glück erfuhr ich von einer Stadt namens Vrindavan, in der das Holi - Fest angeblich so enthusiastisch gefeiert wurde wie sonst nirgends in Indien. Neugierige Touristen besuchen die Stadt, um die Feierlichkeiten zu sehen, aber vor allem pilgern die Inderinnen und Inder selbst dorthin, um zu singen und zu tanzen – und um sich dem Rausch der Farben hinzugeben.

Der Legende zufolge wurde Krishna in Mathura geboren und hat seine Kindheit im nahen Vrindavan verbracht. Dementsprechend ist die Stadt eine wichtige und heilige Pilgerstätte für Hindus und außerdem ein Hotspot für das berühmte Frühlingsfest. Anders als sonst wo in Indien wird das Holi - Fest in Vrindavan ganze sieben Tage lang gefeiert.

Bei Holi, oft auch als Fest der Liebe oder der Farben bezeichnet, feiern die Hindus den Sieg des Guten über das Böse, Fruchtbarkeit und Liebe, die Ankunft des Frühlings und das Ende des Winters. Außerdem ist es auch ein Dankesfest für eine erfolgreiche Ernte.

Bei meiner Ankunft am Tag vor dem großen Ereignis erstrahlte der Asphalt vor dem Gebäude der International Society for Krishna Consciousness (ISKON) bereits in verschiedenen Pinktönen (Pink ist das billigste Farbpulver).

Und kaum, dass ich meine ersten Schritte in der Stadt machte, ging es auch schon los. Freundliche junge Inder kamen auf mich zu und malten behutsam rote, grüne, gelbe, orange, pinke und alle möglichen sonstigen Farben auf meine Stirn. Holi wird weniger gefeiert als gespielt: Man bewirft sich nicht mit Farben (das Farbpulver in die Luft zu werfen ist okay), sondern tupft sie behutsam auf die Stirn und umarmt sich. So spielt man Holi.

Am Abend vor dem Holi - Fest werden große Scheiterhaufen aus Dung und Holz errichtet zur Feier von Holika Dahan. Holika, wie sowohl das Event wie auch das Feuer genannt werden, feiert den Tod der gleichnamigen Dämonin, die einst mit Vishnus Hilfe verbrannt wurde. Das Feuer symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse.

Später am Abend fand eine Feier im ISKON - Tempel statt. Trommelklänge und Hare - Krishna - Lieder hallten zwischen den Tempelwänden und Hare - Krishna - Anhänger schaukelten mit erhobenen Händen wie in Trance zur Musik. Süßigkeiten und Obst wurden als Opfergaben für Krishna auf die Bühne gebracht.

Am letzten und wichtigsten Tag des Holi - Festes bin ich früh aufgestanden, begierig darauf, mich mit Farbpulver einzudecken und bei den Feierlichkeiten mitzumachen. Nachdem ich einige Minuten lang versucht hatte, die Farben vom Vorabend abzuwaschen, erkannte ich, dass es sinnlos war. Um 8:30 Uhr waren die Straßen gespenstisch ruhig – aber das würde sich in wenigen Augenblicken ändern.

Wir gingen zu Banke Bihari, einem berühmten hinduistischen Tempel in Vrindavan, wo in der Woche vor Holi jedes Jahr die größten Veranstaltungen stattfinden. Die engen Gassen rund um den Tempel waren gefüllt mit munteren Prozessionen von Menschen und in den Straßen herrschte eine lebhafte, schwungvolle und ansteckende Fröhlichkeit. Die Luft war buchstäblich voller Farben. Nichts und niemand war davor sicher. Wassereimer wurden von den Dächern gegossen und mit gefärbtem Wasser gefüllte Spritzpistolen wurden in alle Richtungen abgefeuert. Schnell verwandelten sich die Straßen in ein buntes, rutschiges Chaos.

Im weiteren Verlauf des Abends wird die Atmosphäre beinahe apokalyptisch: Vor lauter Farben siehst du kaum noch etwas und nimmst nur verschwommen Gesänge und Trommelklänge in den labyrinthartigen Straßen um dich herum wahr. Die Gebäude, der Boden, die Gesichter – alles verschwimmt und wird noch fremder als zuvor. Deine Umgebung sieht bald überall gleich aus, als wäre alles in einen pinken Regenbogen gehüllt. Und fast jeder Mensch, dem du begegnest, grinst dich breit an.

Holi wird in verschiedenen Regionen Indiens ganz unterschiedlich gefeiert. Es ist das bunteste Fest, bei dem ich jemals war und ich schätze, dass alleine in Vrindavan tausende Pfund Farbpulver in die Luft geworfen werden. Doch wo auch immer du in Indien bist, das farbenfrohe Holi - Fest solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.

Ein Reisebericht von Evan Ceretti

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