Die Mongolei, eines der unbekanntesten Länder Asiens und jenes mit der weltweit geringsten Bevölkerungsdichte, ist berühmt für karge, unberührte Landschaften und einige der letzten nomadisch lebenden Gemeinschaften der Erde.
Mit einer Fläche von 1,5 Millionen km² ist es ein Land der Extreme, dessen Durchquerung Tage dauern würde. Hier findest du Wüste, Sanddünen, felsige Täler und Schluchten, üppig grüne Nationalparks und schneebedeckte Gebirgsketten – ihre Abgeschiedenheit und geografische Vielfalt machen die Mongolei zum idealen Land für große Überlandreisen. Hier sind fünf mongolische Landschaften, die du gesehen haben musst:
Der Norden: Chöwsgöl Nuur
An der Grenze zu Russland befindet sich der mächtige Chöwsgöl Nuur, der größte Süßwassersee der Mongolei und einer der 17 Langzeitseen der Erde. Mit einem Alter von über 2 Millionen Jahren ist er eine Art Pilgerstätte, bekannt für gemächliche und malerische mehrtägige Ausritte durch die Täler, Sümpfe und Hänge rund um ihn herum. Hier kannst du auch die Dukhan treffen, die nomadischen Rentierhirten, die in dieser Region leben.
Der Süden: Die Wüste Gobi
Die Wüste Gobi verfügt über eine überraschende geografische Vielfalt. Das Highlight hier ist das Sanddünenfeld Khongoriin Els, das gewöhnlich per Kamel von einem abgelegenen Jurtenlager aus erreichbar ist, doch in der Gobi findest du auch das Wanderparadies Yolin Am, eine Schlucht mit Gletscher, sowie die Felsformationen von Baga Gazryn Chuluu. Mit einer 20 Meter langen Höhle und einer Reihe uralter Grabstätten ist diese Steinlandschaft eine Pilgerstätte für die Einheimischen; es heißt, dass Dschingis Khan hier einst sein Lager aufgeschlagen hat, bevor er die Wüste Gobi durchquerte.
Das Zentrum: Das Orchon - Tal
Im Orchon - Tal findest du üppig grüne Wälder und sanfte Hügel und kannst die kurze Wanderung zum Kloster Töwchön auf 2.600 m machen oder die Ruinen turkischer Gedenkstätten aus dem 8. Jahrhundert besichtigen. Es gibt auch heiße Quellen zum Entspannen und den Wasserfall Ulaan Tsutgalan, der vom Fluss Orchon gespeist wird.
Der Osten: Die Biosphäre - Nationalparks
Wenn du die wilden Takhis, besser bekannt als Przewalski - Pferde, sehen willst, musst du den Nationalpark Chustain Nuruu besuchen, ein Schutzgebiet, in dem hunderte seltene und einzigartige Pflanzen - und Tierarten leben. Hier wurden die in freier Wildbahn bereits ausgestorbenen Przewalski - Pferde in ihrer ehemaligen natürlichen Umgebung erfolgreich wieder ausgewildert.
Der Gorchi - Tereldsch - Nationalpark ist der nächstgelegene Nationalpark bei der Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Großteil des Parks ist für Besucher nicht zugänglich, aber man kann über die Felskuppen hier wandern und den bekannten „Schildkrötenfelsen“ bewundern.
Der Westen: Der Altai
Der Altai, das größte und höchste Gebirge der Mongolei, ist ein Paradies für Wander - und Bergfreunde. Er ist vom Altai - Tavan - Bogd - Nationalpark aus erreichbar und bietet zahlreiche mehrtägige Wanderungen durch unberührte Landschaften auf Höhen von bis zu über 3.000 m. In dieser Region, in der sich schon seit langem nomadische Hirten versammelt haben, kannst du auch das Volk der Kasachen treffen, die für ihre Künste in der Abrichtung von Adlern bekannt sind.
Ein Reisebericht von Becki Enright