Es ging für mich los auf eine spannende Reise nach Costa Rica. Mit Air France flog ich ab Stuttgart über Paris nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Nach der Landung am Abend ging es für mich und eine Freundin per Transfer vom Flughafen zum Hotel in der Innenstadt, wo wir direkt müde ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen gingen wir erst einmal in ein Café in der Nähe des Hotels für ein ausgiebiges Frühstück. Danach beschlossen wir, die Stadt etwas zu erkunden. Allerdings muss man sagen, dass San José außer einem kleinen Zoo, ein paar Museen und Parks, einer Shopping - Straße und Märkten nicht wirklich viel zu bieten hat. Deswegen machten wir uns relativ früh wieder auf den Weg zurück ins Hotel, wo wir am Abend den Rest unserer kleinen Reisegruppe trafen und von unserem Guide einen Überblick über die gesamte Reise und was uns erwarten wird, erhielten.
Manuel Antonio Nationalpark
Am darauffolgenden Morgen ging es mit dem öffentlichen Bus zum circa drei Stunden entfernten Ort Quepos an der Pazifikküste, wo wir die folgenden zwei Nächte verbrachten.
Der Ort ist Ausgangspunkt für den Manuel Antonio Nationalpark, der zwar Costa Ricas kleinste, aber dafür meist besuchter Nationalpark ist. Mit dem Bus kommt man für ein paar Cent in 20 Minuten von Quepos nach Manuel Antonio, einem kleinen Örtchen direkt außerhalb des Parks mit Restaurants, Bars, Souvenirläden und auch ein paar Hotels. Dort findet man auch den öffentlichen Strand der Gegend. Dieser ist 5 Kilometer lang. Die anderen vier wunderschönen Strände befinden sich alle innerhalb des Parks. Der Eintritt zum Nationalpark betrug 16 USD. Den Nachmittag verbrachten wir, nach dem Mittagessen in einem der Restaurants, am öffentlichen Strand außerhalb des Parks, wo wir auch einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen konnten.
Am nächsten Tag machten wir vormittags eine Katamaran - Tour auf dem Meer vor dem Park, wo wir schnorcheln, schwimmen und die Sonne genießen konnten. Danach ging es in die Natur: mit einem local guide machten wir uns zu Fuß auf den Weg durch den Park. Auf diesem sehr interessanten Spaziergang konnten wir einige Faultiere, Krabben, Echsen, Leguane, Äffchen, Vögel, gut versteckte schlafende Fledermäuse unter einem großen Blatt, eine Waschbären - Familie und viele kleine Insekten beobachten. Wie der Guide die teils sehr gut versteckten und getarnten Tiere im Dickicht erspähen konnte, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Gezeigt hat er uns die Tiere durch eine Art Fernrohr, durch die er es sogar schaffte, super Nahaufnahmen der Tiere mit unseren Smartphones zu machen.
Zum Abschluss besuchten wir einen der Strände innerhalb des Parks.
Monteverde Nebelwald
Nachdem die ersten Tage bereits wie im Flug verflogen waren, ging es weiter nach Monteverde in den Nebelwald. Die über fünfstündige Fahrt legten wir durch unterschiedlichste und wunderschöne Landschaften dieses Mal in einem privaten Fahrzeug zurück. Die Straßen waren teilweise nur Schotterpisten und oftmals mit vielen Schlaglöchern versehen, was für eine sehr holprige Fahrt sorgte. Unterwegs konnten wir wieder einige Tiere sehen. Unter anderem begegneten uns Ara Papageien, andere bunte Vögel und Äffchen. Was ich besonders spannend fand, waren unzählige, riesige Krokodile in einem Fluss, über den wir über eine Brücke fuhren.
„Monteverde“ heißt so viel wie „Grüner Berg“. Der Name kommt daher, dass sich in dieser Region die Atlantik - und Pazifikwinde treffen und es aufgrund dessen sehr oft sehr nebelig und regnerisch ist. Dadurch ist es sehr feucht und ein üppiger Wald konnte entstehen.
Bevor es ins Hotel ging, machten wir einen Zwischenstopp bei einem sogenannten „Strangler Hollow Fig Tree“ (deutsch: Würgefeige). Hierbei handelt es sich um eine Pflanze, dessen Samen durch Vogelkot auf Äste der Bäume gelangt und von dort aus Luftwurzeln in Richtung Boden wachsen. So wird allmählich der ganze Baum umschlungen, bis er schließlich abstirbt und so ein Hohlraum „innerhalb“ der Feige entsteht, wo ursprünglich der Baum war. Und genau diesen engen Hohlraum sind wir dann einer nach dem anderen komplett bis nach oben hochgeklettert und sind so inmitten des Blätterdaches des Nebelwaldes gelandet. Die verschlungenen Wurzeln dienten hierbei als Leiter.
Am Abend ging es dann zu einem Nachtspaziergang durch den Wald. Auf diesem Spaziergang konnten wir wieder einige Tiere sehen: Faultiere, verschiedene Frösche, eine Vogelspinne, eine grüngelbe Palmlanzenotter (Giftschlange), die sich in einem der Würgefeigen verkrochen hatte und gegen Ende hatten wir sogar das Glück ein Kinkaju - Weibchen mit Ihrem Jungtier über die Äste rennen zu sehen. Ein Kinkaju, oder auch Wickelbär genannt, ist eine in Mittel - und Südamerika lebende Art der Kleinbären.
Am folgenden Morgen machten wir eine kleine Wanderung durch das Santa Elena Reserve, bevor es weiter ging zu den Monteverde Hanging Bridges (deutsch: Hängebrücken). Dort kann man über verschiedene, teilweise sehr lange, Hängebrücken spazieren und sehr schöne Ausblicke über den Wald genießen.
Highlight dieses Tages war jedoch der Zipline Parcours, den wir am Nachmittag besuchten. Auf neun verschiedenen Ziplines, saust man an einem Seil durch bzw. über den Wald. Nachdem man auf den ersten, kürzeren Ziplines etwas geübt hat, wurden die Lines immer länger. Die längste Zipline ist circa eineinhalb Kilometer lang und führt über ein Tal. An dieser „fliegt“ man „Superman - Style“ mit dem Kopf voraus das Seil hinab.
Letzte Station war der „Tarzan Swing“, bei dem man von einer Plattform herunterspringt, dabei an einem Seil befestigt ist und so danach am Seil noch etwas schaukelt.
La Fortuna & Arenal Vulkan
Von Monteverde aus ging es dann am nächsten Morgen per Van und Boot nach La Fortuna zum Arenal Vulkan.
La Fortuna ist das „Epicenter of adventure“ in Costa Rica. Man kann dort Reitausflüge machen, Kajak fahren, Standup Paddel Boards ausleihen, wandern am Vulkan, Canyoning Touren durch einen Fluss machen, bei denen man von Klippen springen oder sich abseilen muss, oder einfach einen ganz entspannten Tag im Thermalbad machen. In der Gegend gibt es viele heiße Quellen, die die Bäder mit dem heißen Wasser versorgen.
An unserem ersten Tag dort sind wie ein wenig durch das überschaubare Touristenörtchen spaziert und haben in den zahlreichen Souvenirshops gestöbert, bevor wir unsere Aktivitäten für die nächsten beiden Tage aussuchten und buchten.
Am Abend ging es dann für uns auch zu den Hot Springs - allerdings nicht in ein Thermalbad, sondern mit Badeanzug, Getränken und einem Handtuch ausgestattet in den Wald in einen Fluss, der mit heißem Wasser gespeist wird.
Für den nächsten Morgen hatte ich mich für einen Reitausflug zum La Fortuna Waterfall entschieden. Am Ziel angekommen, wanderten wir zum Wasserfall hinunter und anschließend mussten wir das ganze Stück natürlich auch wieder nach oben wandern und zurück reiten.
Am Nachmittag besuchte ich mit einer Mitreisenden eine kleine Kakaoplantage, wo sie uns zeigten, wie aus den einzelnen Kakaobohnen in sieben Tagen Schokolade hergestellt wird.
Der nächste Tag startete recht früh, da wir einen Tagesausflug zum Caño Negro in der Nähe der Grenze zu Nicaragua gebucht hatten. Unterwegs machten wir einen kurzen Zwischenstopp am Restaurant „Las Iguanas“, um die dort lebenden riesigen Leguane in den Bäumen ansehen zu können.
Am Ziel angekommen ging es auf ein kleines Boot auf dem Fluss „Rio Frio“, wo wir wieder die Chance zu Tierbeobachtungen hatten. Unter anderem konnten wir Kaimane, Leguane, Brüllaffen, Kapuzineräffchen, Klammeraffen, Faultiere und verschiedene bunte Vögel erspähen.
Sarapiqui Dschungel
Am nächsten Morgen ging es von La Fortuna mit Zwischenstopp auf einer Kaffeeplantage in den Dschungel von Sarapiqui. Zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte wurden wir mit einem Traktor eineinhalb Stunden mitten ins Nirgendwo in den Dschungel gefahren, wo wir eine private Lodge hatten. Dort verbrachten wir die nächsten Tage völlig abgeschnitten von der Zivilisation. Die Lodge befand sich in einem sehr schönen Garten direkt an einem Fluss. Am Abend machten wir einen Erkundungsspaziergang durch den Garten, um die dort lebenden Insekten und Reptilien zu beobachten. Dabei sahen wir dann endlich den „Costa Rica Frosch“: ein kleiner, grüner Frosch mit roten Augen und roten „Zehen“, sowie blauen Hinterbeinchen.
Danach grillten wir noch ein paar Marshmallows über einem Lagerfeuer vor der Lodge.
In der Nacht hörten wir gefühlt jedes kleine Insekt im Umkreis. Nach der ersten Nacht im Dschungel machten wir uns um 6 Uhr morgens auf zur Vogelbeobachtung, wobei wir endlich auch die ersten Tukane sahen.
Nach dem Frühstück wanderten wir circa 45 Minuten durch den Dschungel an eine ruhige, wunderschöne Stelle des Flusses, wo wir (im sehr kalten Wasser!) baden konnten.
Mittags wurde uns beigebracht, wie man Empanadas macht. In Costa Rica ist man der Ansicht, dass man bereit dazu ist, zu heiraten, wenn man die perfekten Empanadas machen kann.
Tortuguero Nationalpark
Von unserer Dschungel Lodge ging es am folgenden Morgen dann wieder mit dem Traktor zurück in die Zivilisation und von dort weiter mit dem Bus und anschließend per Boot nach Tortuguero.
Tortuguero ist einer der Orte, an dem man die Riesenschildkröten beim Eierlegen und später dann die kleinen Schildkröten beobachten kann, wie sie sich auf den Weg ins Meer machen. Man muss allerdings zur richtigen Jahreszeit vor Ort sein.
Tortuguero selbst ist ein kleines Örtchen mit vielen kleinen (Souvenir -) Läden und Geschäften. Aufgrund der Lage am Fluss ist das Hauptverkehrsmittel das Boot. Im Ort selbst gibt es auch eine Informationsstelle zu den verschiedenen Schildkrötenarten, die man dort findet.
Wir unternahmen dort eine Kajaktour durch die engen Seitenarme des Flusses und machten eine kleine Wanderung durch den Tortuguero Nationalpark.
Puerto Viejo
Nach den beiden Nächten in Tortuguero ging es per Boot und Bus an die Karibikküste noch Puerto Viejo. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, entspannten Ort mit Reggae - und Karibik - Einflüssen. Man ist dort hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs.
Im Ort gibt es verschiedene Läden, Restaurants und auch einen Supermarkt. In der ganzen Umgebung befindet sich ein Strand nach dem anderen vor dem warmen, karibischen Meer.
Allerdings darf man keine puderzuckerweißen Traumstrände erwarten. Die Strände sind eher gold - braun aber trotzdem sehr schön.
Nachdem wir in Puerto Viejo angekommen waren, haben wir die Strände und auch einen Aussichtspunkt mit super Blick auf das Meer erkundet.
Abends waren wir dann etwas im Städtchen unterwegs.
Am nächsten Morgen machten wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg zum „Jaguar Rescue Center“, wo die verschiedensten Tiere, darunter Papageien, Tukane, (Baby -) Faultiere, Affen und Reptilien gesund gepflegt und versorgt werden, bevor sie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.
Besonderes Highlight war der Pelikan „Pistachio“, der seit einiger Zeit in der Tierauffangstation lebt und dort frei herumlaufen kann, da er einen kaputten Flügel hat, deswegen nicht mehr fliegen und nicht mehr ausgewildert werden kann.
Nach einem guten Mittagessen in der Stadt verbrachten wir den restlichen Tag am Strand und genossen unseren letzten Tag in der Karibik. Denn am nächsten Tag ging es nach einem sehr leckeren Frühstück in einer lokalen Bäckerei und einem letzten Besuch am Strand wieder zurück nach San José, wo wir zuerst einen kurzen Ausflug zu einem Souvenir - Markt machten und unsere Rundreise schließlich bei einem gemeinsamen Essen am Abend endete.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück nach Hause.
Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Costa Rica und kann es als Reiseziel für alle, die Natur und Tiere mögen, gerne im tropischen Klima unterwegs sind und eine abwechslungsreiche Reise genießen möchten, nur sehr empfehlen.
Ein Reisebericht von Franziska Teply