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Freitag, 14. Juli 2023

Kolumbien - ¡Bienvenidos a Colombia!

Kolumbien ist behaftet mit vielen negativen Vorurteilen und es kommt immer wieder die Frage auf: Kolumbien? Ist das nicht gefährlich?

Es ist Zeit, diesem tollen und auch abwechslungsreichen Reiseland eine Chance zu geben und die Vorurteile endlich aus dem Weg zu räumen!

Nach einer wundervollen Reise ist man völlig fasziniert von Kolumbien und vor allem von seinen Bewohnern.

Die Kolumbianer sind sehr herzlich und freuen sich über jeden Besucher, dem Sie Ihr tolles Heimatland zeigen dürfen.

Wenn nur das Problem mit den Drogen nicht wäre… Diese wurden uns in Form von beispielsweise frischen Avocados, Limonada de Coco und Mangos mit Salz (ja, das schmeckt!) fast täglich verabreicht.

Kolumbien hat aber nicht nur kulinarisch viel zu bieten, sondern auch schöne bergige Landschaften, lebhafte Städte, karibische Strände und alte Kolonialbauten.

Bogotá

Unser erstes Anlaufziel war die Hauptstadt Bogotá, welche wir nach knapp zwölf Stunden mit direktem Lufthansa - Flug ab Frankfurt erreichten.

Wie bekommt man am besten einen Überblick über eine Stadt mit knapp acht Millionen Einwohnern?

Man steigt zuerst einmal auf einen Berg und schaut sich das Ganze von oben an. Der „Hausberg“ Monserrate kann zu Fuß bestiegen werden oder man fährt mit der Zahnradbahn oder der Seilbahn.

Auf einer Höhe von 2.640 Metern, auf der Bogotá liegt, und nach einem zwölfstündigen Flug, sah es mit unserer Fitness nicht ganz so gut aus. Daher entschieden wir uns, den Hausberg Monserrate mit der Funicular, einer Zahnradbahn, zu erklimmen.

Hierbei fährt man in der kleinen Kabine fast senkrecht bis zum Gipfel und kann den tollen Ausblick, den man auf den Gipfel haben wird, schon erahnen.

In der Anlage befindet sich auch die Pilgerstätte „Santuario de Monserrate“ sowie Restaurants und Cafés, in denen man die herrliche Atmosphäre genießen kann.

Zurück in den Trubel der Großstadt fuhren wir mit der Gondel, die auch noch einmal einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt bot und außerdem ein ganz schönes Tempo hinlegte.

Zu empfehlen ist auch die Graffiti Tour in Bogotá, auf welcher man auf der einen Seite schon einen guten Überblick über die Stadt erhält, auf der anderen Seite zugleich die unglaubliche Straßenkunst bewundern kann. Voller Staunen erblickten wir Kunstwerke in abgelegenen Gassen, die man eigentlich eher in den Museen dieser Welt erwartet hätte.

Außerdem empfehlenswert ist ein Spaziergang durch die Altstadt La Candelaria mit den kleinen, bunten Gassen.

Armenia und der Kaffee

Am späten Nachmittag ging es dann auch schon weiter nach Armenia in die Kaffeeregion.

Der Flug dauerte nur knapp eine halbe Stunde. Wir übernachteten in einer kleinen, bunten Hacienda, welche ganz typisch für diese Region ist.

Ein kompletter Gegensatz zur quirligen Stadt Bogotá.

Den nächsten Tag verbrachten wir auf einer Kaffeeplantage, auf der wir alles von der Geschichte über die Ernte bis hin zum Röstverfahren des Kaffees lernten. Interessant war vor allem, dass die Kolumbianer selbst ihren guten Kaffee gar nicht trinken, sondern dieser vorrangig für den Export bestimmt ist.

Gut für uns, denn wir durften die leckere Bohne in großen Mengen mit nach Hause nehmen und nach der Tour in Erinnerungen schwelgend genießen.

Salento und das Valle de Cocora

Am darauffolgenden Tag fuhren wir knapp eine Stunde weiter nach Salento. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Salento ist ein 4.000 - Einwohner - Dorf mit unglaublich schönen bunten Häuschen. Auf dem alten Marktplatz standen viele alte Jeeps, die sogenannten Willys. Auch wir quetschten uns auf dieses Gefährt und ließen uns, den Wind durch die Haare wehend, ins Valle de Cocora bringen.

Das Valle de Cocora ist berühmt für seine riesigen Wachspalmen, welche mit bis zu 50 Metern zu den größten der Welt zählen.

Schon von unserem Willy aus konnten wir die schöne Natur bestaunen - links befanden sich Hänge mit Avocado - Plantagen, rechts konnten wir schon einige der großen Wachspalmen sehen.

Das ganze Tal liegt unter einem leichten Nebelschleier, was eine schöne mystische Atmosphäre schafft.

Unsere Wanderung dauerte knapp zwei Stunden, in denen wir, an den Palmen vorbei, durch den Nebelwald gingen. Je höher wir kamen, desto dichter wurde der Nebel und es fing immer stärker an zu regnen. Doch die Umgebung und die Einzigartigkeit des Tals ließen den Regen vergessen.

Klitschnass ging es dann im Willy zurück nach Salento – es war Zeit für Tejo!

Tejo ist der explosive Volkssport Kolumbiens. Bei diesem Spiel versucht man, den „Tejo“, eine runde Scheibe aus Eisen, in einen nur knapp 15 Zentimeter großen Metallring zu werfen. Dieser liegt im Zentrum eines Lehmkastens. Am Rande des Ringes liegen vier Papiertaschen, welche mit Schwarzpulver gefüllt sind und bei Aufprall des Tejos explodieren.
Wie man sich also vorstellen kann, eine sehr laute, aber auch lustige Angelegenheit, die man in Kolumbien nicht verpassen darf.

Medellín

Von Salento aus fuhren wir dann mit dem Bus in 8 - 9 Stunden nach Medellín. Die einstige Drogenhauptstadt und Sitz Pablo Escobars ist inzwischen eine der fortschrittlichsten Städte Lateinamerikas.

Medellín sollte allein durch seine Lage schon ein Touristenmagnet sein: Inmitten des Aburrá - Tals sind die Temperaturen das ganze Jahr über mild, daher hat Medellín auch den Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“.

Nach dem Nebel und Regen in Salento war die sonnige Stadt eine willkommene Abwechslung!

Unsere Reise führte uns nun mit der Seilbahn hoch in die bunte Comuna 13, einer der früheren Problembezirke der Stadt. Der Wandel von Drogen und Gewalt zu Lebensfreude und Herzlichkeit lässt sich hier am besten beobachten. In den 80er Jahren herrschte hier das Medellín - Kartell und nach dem Tod Pablo Escobars übernahmen die Guerilla - Milizen die Gegend. Erst im Oktober 2002 setzte das Militär zu einem Gegenschlag an und durchkämmte den kompletten Bezirk. Viele Menschen starben bei der sogenannten Operation Orion, leider auch viele Zivilisten.

Als Symbol für das Weinen um die Getöteten gibt es heute Graffitis mit Elefanten und weißen Flaggen. Wir liefen genau durch die Gassen, in denen die blutigen Kämpfe stattfanden und können es gar nicht mit dem verbinden, was wir dort zu sehen bekommen.

Kinder spielten auf den Straßen, alle Menschen waren fröhlich und nett, niemand hatte mehr Angst, auf die Straße zu gehen. Die Menschen dort sind so unglaublich offen und freuen sich sehr, dass endlich Touristen in die Gegend kommen.

Der Weg in die Comuna 13 ist heute auch ganz leicht möglich, da vor ein paar Jahren die höheren Ebenen mit Rolltreppen miteinander verbunden wurden. Hinzu kommen die wunderschön bemalten Wände und Häuser, welche bei einem großen Graffiti Projekt der Stadt von Jugendlichen bemalt wurden. Wobei man hier nicht von üblichen Graffitis sprechen kann, sondern von wirklich tollen Kunstwerken mit großer Bedeutung für die ganze Comuna 13. Unser Guide, selbst einer der Künstler, wurde im ganzen Ort gefeiert wie ein Star, was bei den von ihm geschaffenen Werken auch kein Wunder ist.

Ich würde sagen, unser Besuch der Comuna 13 hat endgültig alle Vorurteile beseitigt.

Cartagena

Letzte Station unserer Reise war Cartagena. Angekommen in den Tropen mit 35 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit ging es direkt gen Wasser.

Mit einem kleinen Schnellboot fuhren wir in einer Stunde zu den Rosario Inseln, wo wir den ganzen Tag auf einer privaten Insel verbrachten und das wunderschöne kristallklare Wasser genießen oder an einem Schnorchelausflug teilnehmen konnten, um die farbenfrohe Unterwasserwelt zu erkunden.

Am nächsten Tag besuchten wir das Castell San Felipe, eine riesige, von den Spaniern gebaute Befestigungsanlage. Hier erfuhren wir Vieles über die Geschichte der Verteidigung der Stadt und dabei konnten wir durch alte Geheimgänge gehen. Oben angekommen, genossen wir den gigantischen Blick über die Stadt.

Das Highlight Cartagenas ist aber sicherlich die Altstadt mit den bunten Häusern aus der Kolonialzeit und den verschnörkelten Balkonen mit schönen Blumen.

Hier tickten die Uhren deutlich langsamer, man passte sich schnell dem Rhythmus der Stadt an und wir schlenderten durch die kleinen verwinkelten Gassen, bestaunten die restaurierten Kirchen und tranken Kaffee auf einem der Plazas.

Ein weiteres Highlight waren die freilebenden Faultiere im Parque del Centenario.

Blickt man Richtung Süden, sieht man eine kleine Landzunge mit vielen Hochhäusern, auch das moderne Cartagena genannt. Wüsste man es nicht besser, so würde man denken, man befindet sich gerade in Miami.

Den Abend ließen wir dann im bekannten Cafe del Mar ausklingen, welches sich auf der Stadtmauer befindet. Hier kann man während eines leckeren Cocktails den Sonnenuntergang genießen.

Für ein ganz besonderes Abendessen muss man unbedingt ins Restaurante Interno. Dieses ist in einem kleinen Hof, angeschlossen an das Frauengefängnis. Die Insassinnen bedienen und kochen dort, das Essen ist ausgezeichnet. Inspiriert wurde Interno durch das Restaurant InGalera im Gefängnis von Mailand. Es dient dazu, dass die Frauen ein neues Handwerk lernen und ihre Würde wieder erlangen. Wir genossen ein tolles Essen und hatten einen schönen, unvergesslichen Abend. Die Nacht zum Tag machen kann man in einer der zahlreichen Salsa - Bars. Die Stimmung in Cartagena macht sicherlich aus jedem einen guten Tänzer.

Und somit endete unsere Reise mit dem Rückflug über Bogotá nach Frankfurt.

Mein Fazit: Kolumbien bietet für Jeden etwas und ist auf jeden Fall eine Reise wert! Die Menschen sind so herzlich und nett zu Touristen, dass man gar nicht anders kann als sich in das Land zu verlieben!

Also ¡Hasta pronto en Colombia!

Ein Reisebericht von Ramona Kleinen

Donnerstag, 13. Juli 2023

Kolumbien - „Tranquilo – Nehmen Sie sich Zeit“

Kolumbien – das wohl vielfältigste Land Südamerikas, indem man zeitlich flexibel sein und eine gewisse Leichtigkeit mitbringen sollte. Alles geht geruhsam zu, die Einheimischen selbst drängen einen zur Gemütlichkeit und sind immer aufgeschlossen. "Tranquilo – langsam, nehmen Sie sich Zeit” lautet ihre Devise. Mit einigen Spanisch - Grundkenntnissen wird jeder Gast herzlich empfangen. Nur der Verkehr scheint hektisch und laut.

Hauptstadt Bogotá

Unsere Reise begann in Bogotá, der Hauptstadt des Landes. Die Einheimischen präsentierten stolz während einer dreistündigen Citytour ihre Stadt. Ebenso während einer interessanten Graffititour. Durch genauere Betrachtung der Graffitis erfährt man viel über die Proteste, die im Land stattfinden und oftmals in kunstvoll angefertigten Graffitis zum Ausdruck gebracht werden. Es gibt eine sehr große „Graffiti - Community“, welche sogar Künstler aus der ganzen Welt aufmerksam werden lässt. Oft haben die Künstler auch die Erlaubnis der Hausbesitzer, um das Straßenbild zu verschönern. Beide Touren starten zweimal täglich vom „Platz der Zeitung” und sind kostenfrei, wobei sich die Guides natürlich über ein Trinkgeld als Anerkennung freuen. Wenn Sie genügend Zeit haben, lohnt sich auch der Besuch auf dem Berg Monserrate. Man kann 1.000 Stufen den Berg hinauf laufen oder für umgerechnet circa acht Euro mit der Seilbahn hinauf und einer Gondel hinunter fahren. Von oben genießt man, bei gutem Wetter, eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, die ihre vollen Ausmaße zeigt. Aber Vorsicht: die Luft auf 3.600 Metern Höhe ist recht dünn.

Besuch der Kaffeeregion Kolumbiens – Kaffeeplantage Recuca

Am frühen Abend flogen wir nach Armenia in die Kaffeeanbauregion und verbrachten hier zwei Nächte in einer Hacienda. Am Morgen nach unserer Ankunft kamen wir in den Genuss, in der Kleinstadt Barcelona, die Kaffeeplantage Recuca kennenzulernen. Hier nahmen wir an einer interessanten und unterhaltsamen Führung teil und erfuhren unter anderem, dass der beste in Kolumbien angebaute Kaffee grundsätzlich in den Export geht und die Kolumbianer selbst nur zweite oder dritte Wahl verköstigen. Sehr schade, da der Kaffee wirklich hervorragend ist. Wir durften selbst Kaffee ernten und bekamen die weitere Herstellung erklärt. Den restlichen Tag ließen wir gemütlich in unserer Hacienda ausklingen.

Salento & Cocora Tal

Am nächsten Tag führte uns eine circa einstündige Busfahrt zu unserem Ziel Salento, ein kleines Städtchen mit bunten Häusern im typisch spanischen Kolonialstil. Es gibt eine lange Hauptstraße, in der sich kleine Lädchen und Kunsthandwerkstätten aneinanderreihen und die von einem Aussichtspunkt zum zentralen kleinen Marktplatz mit typischer Kirche führt. Salento liegt beim Cocora Tal, das für den kolumbianischen "Nationalbaum", die Wachspalme, die bis zu 250 Jahre alt werden kann, bekannt ist. Hier kann man verschiedene Wanderungen mit Guide unternehmen. Man fährt vom Marktplatz mit offenen Jeeps ca. 20 Minuten ins Tal und kann dieses zu Fuß oder auf einem Pferd erkunden. Aufgrund der Lage handelt es sich um einen Nebelwald, welcher die Landschaft ein wenig mystisch erscheinen lässt, wenn der Nebel aufkommt. Auch eine Regenjacke ist für den Ausflug ganz praktisch, da man jederzeit von einem Schauer überrascht werden kann. Im Anschluss an unsere Wanderung haben wir die Spezialität des Ortes, „Gebratener Fisch“, verköstigt.

Medellín & "Comuna 13"

Unsere Reise führt uns weiter nach Medellín. Wir sahen eine atemberaubend schöne, grüne Landschaft. Obwohl wir nur knapp 250 Kilometer zurücklegen mussten, waren wir etwa acht Stunden unterwegs, da diese Strecke sich durch ein Gebirge zieht. Am Nachmittag kamen wir dann in Medellín, der zweitgrößten Stadt des Landes, an. Es ist auch die einzige Stadt, die über ein Metrosystem verfügt, das die verschiedenen Stadtteile miteinander verbindet. Auch Medellín, eine wichtige Industriestadt, ist von Bergen umgeben. Am nächsten Morgen nutzten auch wir die Metro und Seilbahn, um mit dem bekanntesten Graffitikünstler Kolumbiens – Chota – die „Comuna 13“ zu besuchen. „Comuna 13“ ist eines der am dichtesten bevölkerten Armutsviertel der Stadt, das in den 80er - und Anfang der 90er -Jahre unter der Brutalität der Kartelle und deren Machtkämpfe zu leiden hatte. Chota führte uns durch das Viertel und erzählte uns von den Veränderungen in der heutigen Zeit. Noch immer sind viele Bewohner arm, aber die Menschen denken positiv und sind zuversichtlich, nachdem die Kartelle nicht mehr da sind. Es wurden innerhalb der „Comuna 13“, die am Hang liegt, verschiedene Erleichterungen für die Bewohner errichtet. Neue Seilbahnverbindungen und Rolltreppen haben Medellín zu einem Sprung nach vorne verholfen. Im gesamten Viertel sind bunte Graffiti verteilt, um auch Farbe in das Leben der Anwohner zu bringen. Eine sehr beeindruckende Tour, die zum Nachdenken und besseren Verständnis für Land und Leute anregt.

Karibikflair in Cartagena

Am nächsten Morgen flogen wir recht früh weiter zur karibischen Küste Kolumbiens nach Cartagena. Hier herrschen ganz andere Temperaturen und schon beim Anflug erblickt man eine Mischung aus Moderne und dem “alten” Charme der Altstadt im Kolonialstil. Bevor wir die Stadt eingehender erkundeten, unternahmen wir allerdings erst einmal einen Ausflug zum Strand.

Mit dem Speedboot fuhren wir ca. eine Stunde auf die vorgelagerte Insel “Isla de Rosario” mit Privatstrand. Unterwegs sahen wir sogar ein paar Delfine. Die Stadtstrände in Cartagena sind zwar lang, aber nicht wirklich schön, zudem wird man im Minutentakt von Verkäufern angesprochen. Der Ausflug zur „Isla de Rosario“ ist eine willkommene Abwechslung und kostet umgerechnet ca. 50 Euro. Es sind bereits ein alkoholfreier Begrüßungsdrink, eine Liege oder ein Sonnenbett sowie ein leckeres, von Einheimischen zubereitetes Mittagessen inklusive. Für circa zehn Euro habe ich mit zwei Kollegen einen einstündigen Schnorchelausflug zu einem vorgelagerten Riff unternommen, um ein wenig bunte Unterwasserwelt zu sehen. Der Ausflug war nicht spektakulär, aber ein paar Exoten habe ich dennoch gesehen.

Am späten Mittag hieß es, Abschied vom Strand zu nehmen, um die Stadt zu erkunden. Der bekannteste Spot am Abend in Cartagena ist das “Café del Mar“, mitten auf der Festungsmauer. Bei chilliger Musik und einem Cocktail genießen die Touristen und Einheimischen den Sonnenuntergang mit Blick auf das karibische Meer und die moderne Skyline. Ein weiteres besonderes Erlebnis zum Abendessen in Cartagena ist das Restaurant “Interno” im Frauengefängnis, mitten in der Altstadt gelegen. Die Insassen kochen und bedienen die Gäste. Der Erlös wird für Matratzen und Ventilatoren genutzt, um sich ein paar Annehmlichkeiten während der Haftzeit zu verschaffen. Das Essen ist recht gut und nicht zu teuer. Im Menü ist ein sehr empfehlenswerter, selbstgemachter Fruchtsaft enthalten.

Am nächsten Morgen lernten wir die Stadt während einer Stadtrundfahrt näher kennen und erfuhren mehr über ihre Geschichte. Die koloniale Altstadt bietet unzählige historische Bauten. Wir besuchten auch die beeindruckende Festung San Filipe, die einen großartigen Blick auf die Stadt und das karibische Meer bietet. Am Nachmittag nutzten wir die Zeit, noch einmal durch die kleinen Gassen zu schlendern und das Treiben auf der Straße zu beobachten. Oft sieht man Pferdekutschen durch die Straßen fahren. Cartagena war die touristischste Stadt auf unserer Tour, überzeugt jedoch durch seine gelungene Mischung aus Kolonialstil und Moderne. Auch das angenehme Klima und die Lage am karibischen Meer verleiten dazu, sich auf der Festungsmauer niederzulassen und die Seele baumeln zu lassen. Nach nur anderthalb Tagen Aufenthalt in Cartagena reisten wir wieder per Flug zurück nach Bogotá. Einen letzten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt des Landes mit ein wenig Shopping und einem Spaziergang durch die Altstadt und dann hieß es schon, Abschied von Kolumbien zu nehmen, einem sehr vielfältigen Land. 

Fazit: Es gibt noch so viel mehr zu sehen als das, was wir erlebt haben und ich bin sicher, ich komme wieder. Kolumbien wird aufgrund seiner Vergangenheit oft falsch eingeschätzt und ist in vielerlei Hinsicht noch recht ursprünglich! Noch ein kleiner Tipp zu Essen und Getränke in Kolumbien: Oft waren die Restaurants, die von außen einen eher unscheinbaren Eindruck erweckt haben, die besten! Auch die Cocktails sind recht gut, wobei  “einheimische”, selbstgemachte Fruchtcocktails ohne Alkohol sehr lecker und vor allem sehr erfrischend sind. Oft kann man gut und günstig Essen gehen. Am besten darauf achten, wohin die Einheimischen gehen! Gerne geben sie Tipps, wenn man ein wenig Spanisch spricht.

Ein Reisebericht von Tatjana Gorwatt

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