Dienstag, 16. Mai 2023

Jamaika - Reggae Time auf Jamaika

Jamaika wir kommen! Ein nonstop Flug der Condor brachte uns in elf Stunden Flugzeit von Frankfurt nach Montego Bay auf Jamaika. (Die mitgebrachten „Nackenhörnchen“ sehen zwar etwas uncool aus, machten das lange Sitzen aber deutlich angenehmer.) Zudem praktisch an Bord: Am Bildschirm im Sitz ist auch eine USB - Steckdose angebracht, an der man z. B. das Handy aufladen kann. Wir hatten das „Entertainmentprogramm“ bereits im Vorfeld gebucht (ansonsten kann man dieses aber auch vor Ort bezahlen) und haben wohl jeder ca. drei Filme während des Fluges geschaut. 

Tipp: Den eigenen Kopfhörer von daheim mitnehmen. Es gibt Essen (keine Auswahl) an Bord und alkoholfreie Getränke (Wein € 5,-). Wunschmahlzeiten können vorbestellt werden. Zollfreier Einkauf wird ebenfalls angeboten.

Anmerkung: In einigen Reiseführern ist eine vor Ort zu zahlende Ausreisesteuer von 25 USD erwähnt. Diese ist im Condor Ticket aber inklusive und muss nicht vor Ort gezahlt werden.

In Montego Bay schlug uns trotz der bereits angebrochenen Abendstunden eine ungewohnte Wärme entgegen. Die Einreise ging recht zügig vonstatten. Einige von uns tauschten noch am Flughafen Euro gegen Jamaika Dollar – was sich als unnötig herausstellte, da vor Ort fast alles in USD ausgezeichnet ist und auch in USD bezahlt werden kann. Lediglich für Selbstfahrer macht es Sinn, Landeswährung zu tauschen, um auf Märkten und in Supermärkten einkaufen zu gehen.

Wir übernachteten in diversen Sandals Resorts auf der Insel. Es sind alles All - Inclusive - Anlagen, so dass wir leider keine Gelegenheit hatten die einheimischen Restaurants, von denen es besonders in Negril auch viele am Strand gibt, auszuprobieren. Die wohl beliebteste Speise Jerk Pork konnten wir aber auch innerhalb der Anlage kosten. Eine würzige Currykruste bedeckt das langsam geräucherte Fleisch. Es gibt Jerk Pork, Jerk Chicken, Jerk Fish und Jerk Seafood. Ein beliebtes Souvenir sind die fertigen Jerk Gewürzmischungen. Neben den Speisen und Getränken, waren bei den Unterkünften auch die Wassersportaktivitäten inklusive. Wir probierten „Tubing“ aus und ließen uns auf einem Luftkissensofa von einem Motorboot durch die Wellen tragen. Was für ein Spaß! Wasserski wurde in unserem Hotel ebenfalls kostenfrei mit angeboten. Das letzte Mal, als ich das mit mäßigem Erfolg probiert habe, ist bereits 25 Jahre her. Ich war mutig und versuchte es erneut. Kaum zu glauben, aber es klappte beim ersten Versuch! Stolz drehte ich zwei große Runden. Die beiden Mädels, die „Knee Boarding“ ausprobiert haben, mussten sich da schon mehr plagen – das schaute anstrengend aus! Ich war froh, die einfachere Wasserski - Variante gewählt zu haben. Ist gar nicht so einfach, sich auf dem Bauch liegend auf das wackelnde Board hochzuziehen und eine feste Position kniend auf dem Board zu finden. Etwas gemütlicher ließen wir es am Nachmittag angehen und segelten kurz mit dem Katamaran raus. Es wurden auch kurze Schnorcheltouren angeboten. Taucher haben hier auf Jamaika unter vielen Tauchspots die Qual der Wahl.

Zu unserem Spaziergang zum Seven - Mile - Beach von Negril mussten wir uns erst beim Security Wachmann des Hotels am Strand abmelden. Man war wohl besorgt, dass wir verloren gingen. Der Strand ist herrlich, man kann nahezu endlos am Strand entlang laufen. Viele Strandverkäufer gibt es erst an den belebteren Teilen des Strandes, an den Enden geht es eher ruhig zu. Obwohl keiner von uns golfen kann, haben wir es uns nicht nehmen lassen, uns einmal den Sandals Golf & Country Club in Ocho Rios anzuschauen. Für Sandals Gäste ist Green Fee und auch der Shuttletransfer zum Golfplatz inklusive. Fremde Gäste zahlen 100 USD Green Fee Charge. Mit dem Golf Caddy drehten wir eine fröhliche Runde über den Platz mit seinem wunderschönen, urigen Baumbestand. Im Vergleich zu den anderen Golfplätzen ist dieser eher rustikal und eben „Country Style“. Der Dress Code für den Herrn gibt Poloshirt oder Hemd mit Kragen vor, die Dame darf auch ein Top tragen, solange es über einen Kragen verfügt.

Ein Highlight unserer Reise ist der Ausflug zu „Rick’s Café“ in Westend Negril, um die berühmten Klippenspringer zu beobachten. Viele Hotels in Negril bieten einen Shuttleservice an. Man kann auch bei „Rick’s Café“ anrufen und sich kostenfrei abholen lassen. Der Rücktransfer kostet dann 10 USD. Der Transfer über das Hotel kostet 16 USD pro Person. Zahlreiche Boots - und Katamaranausflüge werden zu „Rick’s Café“ angeboten. Vom Meer aus sehen die Klippenspringer noch viel beeindruckender aus. Tenderboote übernehmen den Transport vom Boot an Land.

Der Besuch lohnt sich. Es ist zwar sehr touristisch, es kommen viele Touristen mit Kleinbussen oder auch per Boot, aber die Atmosphäre ist locker und entspannt. „Leute gucken und bestaunen“ ist hier angesagt! Die Besucher sind ein bunter Mix vieler Nationalitäten und Altersgruppen. Die Klippenspringer gehen herum und sammeln Geld. Wenn genug zusammengekommen ist, wird gesprungen. Aus schwindelnden Höhen, 35 Fuß kopfüber, vorwärts und rückwärts und mit Salto in die karibisch funkelnden blauen Fluten. Touristen dürfen auch in das kristallklare Wasser springen, bevorzugen meist jedoch den Fußsprung mit und ohne Nase zuhalten. Dann wird der Sonnenuntergang fotografiert und beklatscht. Ein Bierchen kostet 5 USD, Essen gibt es ab 8 USD. Es spielt eine Live Band und es darf getanzt werden. Ein Schild am Eingang des Open Air Cafés besagt: „NO SMOKE“ – woran sich nur wenige Besucher hielten, wie man unschwer riechen konnte.

Um etwas mehr über Land und Leute zu erfahren, haben wir eine Off - Road-Tour im offenen Allrad - Fahrzeug gebucht. Eine solche Tour steht und fällt mit dem Guide und meine Gruppe hatte Glück! Unser Guide erklärte viel und lachte noch mehr. Gesungen wurde auch, mehr laut als schön, aber bei dem Fahrtwind im offenen Geländewagen störten wir die Umgebung nicht allzu sehr. Teilweise wurden wir ordentlich im Jeep durchgerüttelt. Unterwegs hielten wir an, um die herrliche Aussicht auf Montego Bay mit einem Gläschen Rum Punsch zu genießen. Beim nächsten Stopp erfuhren wir, dass das nationale Frühstücksgericht „Ackee“ aus einer Frucht zubereitet wird, die ursprünglich von den Sklaven zum Reinigen von Kleidung genutzt wurde. Nach der Sklavenrevolte fand man heraus, dass man die Frucht auch essen kann. Sie wird geöffnet, gepellt und gekocht. Dann mischt man das Ganze mit Sardinen. Das Gericht hat die Konsistenz von Rührei – schmeckt aber komplett anders. Tatsächlich habe ich das Gericht auf dem Frühstücksbuffet im Hotel gefunden und probiert. Nicht jedermanns Sache! Da hielten wir uns lieber an den Blue Mountain Kaffee, der auf der Insel in den Blue Mountains wächst und wohl neben dem weltberühmten Jamaika Rum das beliebteste Souvenir der Insel ist. Beides sehr empfehlenswert. Während eines Halts am Wasserfall hat der Guide einen „Jamaika’s Next Top Model“ Foto Contest gemacht – Alle wurden im, am, unterm Wasserfall in allen möglichen Posen fotografiert. Er hatte leider kein Foto für mich. Es gibt auf der Insel auch schöne Kombinationstouren aus Jeep - Safari und Tubing oder Rafting und Ziplining. Reitausflüge werden ebenfalls angeboten.

Fazit: Jamaika bietet ganzjährig warme Temperaturen. Als beste Reisezeit für Jamaika werden die Monate Dezember bis April sowie der Juli genannt. Diese Monate liegen außerhalb der Regenzeit und der ausgeschriebenen Hurrikansaison. Jamaika ist ein schönes Ziel für Strandliebhaber und Badeurlauber. Wassersport und Ausflüge bringen Abwechselung.

Ein Reisebericht von Birgit Tomesch

Montag, 15. Mai 2023

Inselhüpfen auf den Kleinen Antillen

Sonne, Strand, Meer und ganz viel Regenwald wünschte ich mir für meine zweiwöchige Reise auf die Kleinen Antillen. Da mir eine Karibikinsel zu langweilig erschien, entschied ich mich für ein abwechslungsreiches Inselhüpfen in Kombination mit den französischen Antillen Martinique und Guadeloupe sowie der Insel Dominica, auch bekannt als „Nature Island“. Die Inseln lassen sich wunderbar mit einem Gabelflug und der Ile - Express - Fähre besuchen. Die französischen Inseln bestechen durch ihr leicht europäisch angehauchtes Bild – so war meine erste Anlaufstelle nach Übernahme des Mietwagens in Guadeloupe die französische Supermarktkette „Carrefour“, während Dominica die „echte“ Karibik repräsentiert.

Martinique

Mit Air France ging es über Paris (mit unproblematischem Flughafenwechsel) erst einmal für fünf Nächte nach Martinique. Am Flughafen übernahm ich den Mietwagen und fuhr zu meiner überschaubaren Hotelanlage mit bunten Bungalows im kleinen Touristenörtchen Les Trois - Ilets an der Südwestküste. In den kommenden Tagen entdeckte ich mit meinem Mietwagen die Insel: den Norden der Insel teilen sich Tropenwald und schwarze Sandstrände und vom erloschenen Vulkan Mont Pelée stürzen sich dutzende von Flüssen herab. Am Fuß des Vulkans befindet sich ein faszinierender Urwald, durch den ausgewiesene Wanderwege, die so genannten "Traces“, führen. Beim Stopp in einem kleinen kolonialen Städtchen schlenderte ich über einen Markt auf dem selbst gemixte Rumdrinks in Flaschen zum Verkauf angeboten wurden. Frische Früchte wie Maracuja, Ananas und Papaya treffen auf echten karibischen Rum und haben es in sich: sehr lecker und in null Komma nix beschwipst! Ein super Souvenirgeschenk, welches mit großer Begeisterung zu Hause entgegen genommen wurde.

Den schönsten Strand entdeckte ich ganz im Südosten bei St. Anne – palmengesäumt, weiß, 1,2 Kilometer lang und keine Urbanisation weit und breit. Auch wenn die Anfahrt kurz vor erreichen des Zieles recht problemlos erscheint, sind die Sandwege ausgefahren und in der Regenzeit mit Wasser gefüllt. Dafür sind ab Mittag fliegende Händler vor Ort und entschädigen mit ihren Angeboten die "Autokurbelei". Ein ebenfalls idyllischer Strand ist „Le Diamante“ im gleichnamigen Ort an der Südwestspitze. Der Strand ist zwar schmal, bietet aber neben schattenspendenden Palmen und guten Kitebedingungen einen schönen Blick auf die vorgelagerte Insel, welche wie ein Diamant aus dem Wasser ragt.

Die "echte" Karibik - Dominica

Meine nächste Insel Dominica erreichte ich nach einer zweistündigen Fährüberfahrt. Mein arrangierter Transfer brachte mich zu einer netten Unterkunft direkt am dunklen Strand an der Westküste, bekannt für den besten Lobster der Insel. Die Stimmung auf der Restaurant - Terrasse war jeden Abend ausgelassen, dank der sehr freundlichen belgischen Besitzer, die gerne einen Plausch mit den Gästen halten und Aperitifs ausgeben (Rum natürlich!).

Für Dominica hatte ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Inseltouren gebucht. Wir erkundeten mit unserem privaten Driverguide namens „Moise“ Wasserfälle, Champagner Pools, heiße Quellen und Berglandschaften. Dieser erklärte uns stolz, Dominica besitzt als einzige Insel noch sechs aktive Vulkane, welche sich auch in den“ Champagner Pools“ durch Millionen von aufsteigenden Gasblasen bemerkbar machen. Taucher und Schnorchler entdecken eine Parallele zu einer gerade geöffneten Sektflasche. Dominica besticht durch ein karibisches Flair, sehr wenig Tourismus (außer wenn die Kreuzfahrer anlegen) und eine üppig geprägte Natur mit Regenwald, Vulkanen und faszinierenden skurrilen Landschaften wie etwa dem Boiling Lake. Für ausgeprägte Wanderungen wird dringend die Buchung eines erfahrenen Guides empfohlen, da wohl schon einige Touristen auf der zwar kleinen, aber eben dicht bewaldeten Insel verschollen sind. Nach einer aufregenden Tagestour begrüßte mich in meiner Unterkunft eine Iguana Echse – total faszinierend diese kleinen Dinosaurier!

Am dritten Tag ging es mit einem neuen Guide zu weiteren Highlights der Insel, z. B. zu den Middleham Falls, welche man nach einer ca. 1,5 - stündigen, nicht ganz unanstrengenden, Wanderung durch den Regenwald erreicht. Sehr faszinierend ist auch die Titou Gorge, eine Schlucht in die man durch eiskaltes, klares Wasser hinein schwimmen kann. Einfach traumhaft! Am Abend wartete eine ganz besondere kulinarische Erfahrung auf uns: „Kreolische Küche“ einmal probiert, und das in einer Art „Pommesbude“ zubereitet bot einen echten Einblick ins karibische Leben. Unser Guide Moise, der mit der Hand auf der Brust geschworen hat, dass er noch 52 Geschwister vom selben Vater hat, hatte diese empfohlen.

Guadeloupe

Weiter ging es mit der Fähre auf die letzte Insel Guadeloupe, welche auch aufgrund ihrer Form als Schmetterlingsinsel bezeichnet wird. Guadeloupe besteht aus insgesamt fünf Inseln: Basse - Terre, Grande - Terre (die beiden Schmetterlingsflügel), La Désirade, Les Saintes und Marie - Galante. Meine Unterkunft war auf Basse - Terre, dem linken Flügel, welcher von dem Vulkan „Soufirere“ dominiert wird. Man findet dort außerdem den Nationalpark Guadeloupes, der dem Naturfreund eine einzigartige Vegetation und exotische Pflanzenarten, Wasserfälle, Flüsse, heiße Quellen u .v. m. bietet. Basse - Terre ist eingerahmt von fantastischen Sandstränden verschiedenster Farbtöne und das Naturreservat „Jacques Cousteau“ begeistert Schnorchler und Taucher gleichermaßen. Grande - Terre, der rechte Flügel des „Schmetterlings“, ist ein kalkhaltiges, flaches Insel - Plateau und für den weit verbreiteten Zuckerrohranbau geeignet.

Meine entzückende kleine Bungalowanlage, eingebettet in einen wunderschön angelegten Garten, befindet sich direkt am Traumstrand der Grand Anse. Alle Bungalows sind zwischen Blumen und Hecken versteckt und beim Frühstück wird man von bunten Vögeln, Glucke mit Küken und Riesenkrabbe am Treppenabsatz begrüßt. Guadeloupe hat im Vergleich zu Martinique generell mehr Sandstrände zu bieten und ist irgendwie „blumiger“. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die Entfernungen auf der Insel – für eine Fahrt von Basse Terre nach Grand Terre sollte man schon einen Tagesausflug einplanen. Es gibt nur wenige Straßen auf den Inseln und diese sind oft vollgestopft mit dichtem Verkehr und langen Rückstaus, dank der bei den Franzosen beliebten „Kreisel“. Lustig wird es auch dann, wenn man die passende Ausfahrt verpasst und auf dem Heimweg Basse Terre von der falschen Seite umrundet. Im Dunkeln bei sehr kurvigen Straßen nicht wirklich ein Vergnügen.

Wenn man ein paar Tage mehr Zeit auf der Insel verbringt, empfehle ich eine Unterkunft sowohl auf Grand - Terre als auch auf Basse - Terre, denn so kann man beide Inseln intensiv erleben. Zudem sollte man auch einen Tagesausflug auf die Nachbarinseln einplanen, da jede Insel etwas Einzigartiges bietet. Bei meinen fünf Nächten war ich allerdings sehr happy mit dem Erkunden der tollen Strände und des Regenwaldes auf Basse - Terre und den auch hübschen Stränden bei St. Anne auf Grande - Terre. Zudem unternahm ich noch eine Mangroventour in einem geselligen Grüppchen mit viel Rum im Norden von Basse - Terre. Etwa vier Kilometer vom Strand entfernt ist das Meer gerade mal "bauchtief". Eine geräumige Stelzenhütte schützt vor der Sonne und man sitzt auf Bänken im Wasser. Rumpunsch vom „Kapitän“ zum Abschluss der Bootsfahrt ist ein Muss. Etwas weiter kann ein etwa 30 Meter langes, gesunkenes Schiff von Schnorchlern erkundet werden, gut sichtbar etwa drei Meter unter der Oberfläche.

Mein Fazit: Die kleinen Antillen gehören sicherlich zu den charmantesten Karibikinseln und lassen sich wunderbar miteinander über den Wasserweg kombinieren. Wer die Natur liebt, schöne Strände genießen möchte und  kleinere Unterkünfte mit der Möglichkeit zur Selbstverpflegung schätzt, ist hier genau richtig. Wer entsprechend Zeit mitbringt, kann auch sehr gut St. Lucia als weiteres „Inselparadies“ einbauen.

Ein Reisebericht von ?