Drei Tage Rio de Janeiro
Unser Abenteuer Brasilien begann mit einem 3 - tägigen Aufenthalt in der belebten Metropole Rio de Janeiro. Da ein so kurzer Aufenthalt kaum ausreicht, um die riesige Stadt wirklich kennenzulernen, entschieden wir uns, uns auf die traditionellen Sehenswürdigkeiten zu beschränken.
Auf dem Programm stand zunächst der beeindruckende Zuckerhut, den wir mit einer kleinen Gruppe und einem Reiseleiter besuchten. Per Gondel ging es zunächst zur Zwischenstation. Von hier hatte man bereits einen großartigen Ausblick auf Rio und das Meer sowie auf den Zuckerhut selbst. Die zweite Gondelfahrt führte uns schließlich zum Gipfel des Granitfelsens und von ganz oben konnten wir alles bestens überblicken. Hier begegneten wir sogar kleinen Äffchen, die sich ohne Scheu gut beobachten ließen. Leider traten wir den Rückweg recht schnell wieder an, da die anderen Teilnehmer des Ausflugs noch weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm hatten. Persönlich denke ich daher, ist es empfehlenswert den Zuckerhut auf eigene Faust zu erkunden.
Auch der Besuch der berühmten Copacabana durfte während unseres Rio Aufenthalts nicht fehlen. Entlang der Promenade findet man zahlreiche kleine Strandbars, die leckere Cocktails, wie den obligatorischen Caipirinha, frische Kokosnüsse, typische Snacks und abends oftmals auch Livemusik zu bieten haben. Der Strand selbst eignet sich auch sehr gut zum Sonnen und Baden, doch gefiel uns der Ipanema - Strand noch besser zum Entspannen.
Am Vormittag des letzten Tages hatten wir uns den Besuch des Corcovado mit der Christusstatue vorgenommen. Leider spielte hier das Wetter nicht ganz mit – es war sehr bewölkt und nebelig. Da wir keine andere Wahl hatten, als an diesem Tag die Statue zu besichtigen, fuhren wir, trotz abraten der Mitarbeiter am Fuße des Berges, mit der Tram in die Höhe. Oben angekommen, erwartete uns ein sehr stürmischer Wind und Nieselregen sowie kühle Temperaturen. Die letzten Meter zur Statue mussten wir mit einem Fahrstuhl und Rolltreppen zurücklegen und als wird unser Ziel erreichten, war die Enttäuschung recht groß. Wie uns bereits von den Mitarbeitern vorhergesagt wurde, konnten wir nur die Füße der Statue sehen, der Rest wie auch die ganze Stadt waren von dichten Wolken umhüllt. Nach einigen Minuten jedoch trat die Statue für einen kurzen Moment aus dem Nebel und alle Besucher, wie auch wir, machten wie verrückt Bilder, um ja ein Bild mit der Statue zu erhaschen. Nun war die Freude umso größer. Lange hielten wir es aufgrund der stürmischen Winde und der Kälte nicht aus und schon nach 30 Minuten ging es wieder zurück. Wer also nicht so wie wir unter Zeitdruck steht, sondern den Besuch der Statue bei schlechtem Wetter auch verschieben kann, der sollte dies auch tun – trotzdem war es für uns ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis!
Den Nachmittag nutzten wir dann, um das Zentrum Rios näher zu erkunden. Unter anderem besuchten wir die Kathedrale, das Stadttheater sowie eine Fußgängerzone, die uns jedoch nicht besonders zusagte, da es dort sehr laut und chaotisch zuging. Was uns aber sehr gut gefiel war die „Escadaria Selarón“, die Fliesentreppe. Wie der Name schon sagt, besteht diese aus vielen bunten Fliesen, die einen faszinierenden Anblick bieten und auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
Millionenstadt Curitiba
Am vierten Tag setzten wir unsere Reise nach Curitiba fort, eine Millionenstadt im Südwesten von São Paulo. Hier besuchten wir unsere brasilianischen Freunde, bei denen wir die nächsten Tage lebten. Woran wir uns hier zunächst gewöhnen mussten, waren die mäßigen Temperaturen, die an sich für uns Deutsche nichts Besonderes darstellen, jedoch in einer ungeheizten Wohnung (in Brasilien besitzt niemand eine Heizung) doch sehr kalt sein können. Trotz dieses Umstandes, verbrachten wir hier tolle Tage. Unter anderem unternahmen wir einen Ausflug nach Morretes, einem idyllischen Dorf, welches wir über eine landschaftlich sehr reizvollen Route erreichten. Unterwegs hielten wir an verschiedenen Aussichtspunkten, an denen man bei guter Sicht bis zum Meer blicken kann.
Ebenfalls sehr sehenswert war der „Parque Estadual de Vila Velha“, ein Park, in dem man durch Erosion entstandene Sandsteinfelsen sowie die sogenannten „Furnas“ (mit Wasser gefüllte Krater) besichtigen kann. Wettertechnisch was das Glück hier wieder nicht auf unserer Seite und so konnten wir leider nicht den geplanten Spaziergang durch den Park unternehmen, um die Sandsteinfelsen zu bestaunen, sondern wurden mit dem Bus zum Wahrzeichen des Parks transportiert. Hier sprangen wir bei schüttendem Regen aus dem Bus, eilten durch den Park zur Aussichtsplattform, machten schnell ein paar Erinnerungsfotos und begaben uns schnellstmöglich zurück in den Bus. Beim Besuch der Krater hatte sich der Regen wieder etwas gelegt, sodass wir dort alles in Ruhe besichtigen konnten.
Natürlich durfte während unseres Curitiba Aufenthalts neben touristischen Highlights auch das typisch brasilianische Leben nicht zu kurz kommen. So besuchten wir zum Beispiel einen typischen Markt der allerlei Kunst, handgefertigte Produkte und Souvenirs zu bieten hatte. Curitiba verfügt außerdem über zahlreiche Parks, von denen wir einige besuchten. Jeder Park war auf seine Art etwas Besonderes – da gab es den Deutschen Park, der das Märchen von Hänsel und Gretel erzählte, den Botanischen Garten, einen Ukrainischen Park und viele weitere. Auch das Probieren verschiedenster brasilianischer Gerichte, wie Churrasco, Feijoada, Brigadeiros, Pao de Queijo, Pastel, Coxinha, Tapioka, Pinhaos und und und… stand jeden Tag auf dem Programm. Immer wieder lernten wir neue Spezialitäten kennen und immer waren wir begeistert. Am liebsten hätten wir einen Koffer voll Essen wieder mit nach Hause genommen!
Atlantikküste Brasiliens
Nach einer knappen Woche setzten wir schließlich unsere Basilien Reise weiter fort. Die nächste Etappe führte uns wieder an die Atlantikküste. Mit unserer brasilianischen Freundin fuhren wir an den Strand Bombas – ein beliebter Urlaubsort der Einheimischen. Dort verbrachten wir die nächsten drei Nächte in einem Ferienhaus. Da wir außerhalb der Hochsaison reisten, waren die großartigen Strände menschenleer und auch der Urlaubsort war wie ausgestorben. Kaum ein Restaurant oder ein Geschäft war geöffnet, was einerseits seine Vorteile hat, wenn nicht alles von Touristen überlaufen ist, andererseits aber etwas langweilig sein kann. Zwei der drei Tage fuhren wir zur wunderschönen Insel „Ilha de Santa Catarina“. Hier erkundeten wir die Hauptstadt Florianopolis, die von den Einwohnern liebevoll „Floripa“ genannt wird. Auch dieser Ort ist in der Hochsaison ein beliebtes Reiseziel, denn die Umgebung besticht mit traumhaften Stränden, einem riesigen See und weißen Sanddünen. Ein wahres Paradies, das keine Langeweile aufkommen lässt. Den dritten Tag erkundeten wir dann die Gegend um Bombas und besuchten verschiedene Strände. Das Highlight des Tages war jedoch der Abstecher zur Aussichtsplattform „Mirante Eco 360“. Nach einem abenteuerlichen Aufstieg eröffnete sich uns ein einzigartiger Ausblick auf die Halbinsel, das Meer und die Umgebung.
Caxias do Sul
Nachdem wir uns von unserer Freundin am Flughafen von Florianopolis verabschiedet hatten, traten wir schließlich unseren letzten Abschnitt der Reise an. Das Ziel war Caxias do Sul, eine von Italienern gegründete Stadt im Süden Brasiliens, die für ihren Wein bekannt ist. Hier besuchten wir ebenfalls Freunde, die uns für ein paar Tage bei sich aufnahmen. Da hier der Winter schon weiter fortgeschritten war, hatten wir mehr mit der Kälte zu kämpfen als zuvor. Somit trugen wir im Haus immer eine Jacke und schliefen unter rund fünf Decken. Ein wahres Erlebnis, das wir so nicht in Brasilien erwartet hatten. Trotz der Temperaturen verbrachten wir auch hier sehr schöne Tage. Wir besuchten die Orte Gramado und Canela, die für ihren europäischen Flair und Schokoladenfabriken bekannt sind, sowie einen Park, der an das Leben der deutschen Einwanderer und ihre Geschichte erinnert.
Der Tag vor unserer Heimreise wurde dann nochmal sehr abenteuerlich. Wir fuhren zu einem Erlebnispark, in dem wir eine Ziplinetour unternahmen und die Möglichkeit hatten, einem Tucan sowie einer Schlange hautnah zu kommen. Für Mutige gab es hier auch die Gelegenheit zu einem Bungeesprung in die Tiefe sowie zum Abseilen an einem Wasserfall.
Nach zwei erlebnisreichen Wochen endete unser Abenteuer Brasilien. In der kurzen Zeit hatten wir viel gesehen, viele Menschen kennengelernt und viel Neues ausprobiert. Wir sind uns sicher, dass wir eines Tages wiederkehren werden, um noch mehr Orte des vielseitigen Landes zu erkunden, jedoch nächstes Mal zu einer anderen Jahreszeit, die wärmere Temperaturen als im Mai verspricht!
Ein Reisebericht von Melanie Lumare - Ronsin