Freitag, 7. April 2023

Äthiopien - 6.000 Jahre Kulturgeschichte

Eine Äthiopien Rundreise – in das Land der unbekannten Vielfalt

Äthiopien, im Nordosten Afrikas. Für die Älteren unter uns war das Land lang Zeit Synonym für die Gründe, Afrika zu bemitleiden. Hungersnöte, Unruhen, Krieg mit dem Nachbarn Eritrea bestimmten die Schlagzeilen der Tageszeitungen. Diese Zeiten sind vorbei. Wer sich heute mit offenen Augen Äthiopien nähert, sieht Stabilität und Offenheit. Und er sieht Kulturen mit Wurzeln, die bis in die vorchristliche Zeit zurückreichen neben Landschaften, die das Prädikat „vielfältig“ wahrlich verdienen. 
Äthiopien – prädestiniert für eine Rundreise.

Ankommen auf dem Dach Afrikas

Vom Flugzeug aus kann man es schon erkennen. Äthiopien ist ein bergiges Land. Und bei unserer Rundreise werden wir es erleben: 50 Prozent der Landesfläche liegt über 1.200 Metern Höhe, 25 Prozent über 1.800 Metern Höhe. Addis Abeba, wo wir landen, liegt auf 2.400 Metern Höhe. Uns wird klar, warum Äthiopien auch das „Dach Afrikas“ genannt wird. Trotzdem eignet sich die Hauptstadt außerordentlich, will man sich an Äthiopien gewöhnen. Nach einem Tag ist man in der dünnen Luft angekommen und im Nationalmuseum und dem Ethnologischen Museum wird man gleich mitten in die Geschichte und kulturelle wie ethnische Vielfalt des Landes geworfen, ohne sich groß bewegt zu haben. Wir hören hier schon vom Reich der Axumiter, der frühen Christianisierung des Landes und Salomonischen Kaisern, wir lernen, dass in Äthiopien 83 Sprachen und 200 Dialekte gesprochen werden und es hunderte Ethnien und Stämme gibt – ausreichend Information und Rüstzeug, um sich auf in das Land, auf die Rundreise zu machen.

Hochkultur? Immer nach Norden, bitte!

Über unserem Aufbruch schwebt in Äthiopien die alles entscheidende Gretchenfrage: Nach Norden oder nach Süden? Die Antwort entscheidet, ob uns unsere Rundreise zunächst zu den kulturellen Höhepunkten des Landes führt oder die ethnische und natürliche Vielfalt Äthiopiens im Fokus steht. Wir entscheiden uns für den Norden. Die Fahrt entlang der Choke Mountains hinauf an den Tanasee gleicht einer Reise in die Frühzeit der Erdgeschichte. Geologisch gesehen sitzt Äthiopien auf einer erdgeschichtlichen Rasierklinge. Das Land wird durchzogen vom Ostafrikanischen Grabenbruch, der von Syrien bis nach Mosambik verläuft. Das Hochland bricht schroff ab und zu allem Überfluss hat der Blaue Nil tiefe Einschnitte in die Bergwelt gegraben. Es fällt gleichermaßen einfach und schwer, sich in dieser archaischen Landschaft die Wiege der Menschheit vorzustellen. In Äthiopien hat „Ardi“ vor 4,4 Millionen Jahren gelebt, hier fand man die 3,2 Millionen Jahre alten Knochen von „Lucy“, der man schon einen aufrechten Gang nachsagt. Und auch die ersten Hominiden, die sich aus den Frühmenschen entwickelten, lebten vor 2,8 Millionen Jahren in Äthiopien. Während wir also bei unserer Rundreise über die Geschichte der Erde und der Menschheit nachdenken, gelangen wir zum Tanasee, der sechsmal größer als der Bodensee ist und den Blauen Nil speist. Im Hintergrund hören wir schon das Rauschen, das sich langsam zu einem Brüllen steigert. 27 Kilometer südlich von Bahar Dar, am Südende des Sees, donnert der Blaue Nil ins Tal – der Name „Rauch des Feuers“ ist keine Übertreibung. Auf dem See dann Stille: Wir nähern uns in den Inselklöstern des 16. und 17. Jahrhunderts erstmals der orthodoxen - äthiopischen Kirche an – Details dazu später. Zur gleichen Zeit, als die Kirchen gebaut wurden, herrschten wenig weiter im Norden die äthiopischen Kaiser in Gondar. Der Gemp, in dem sich die Paläste des 17. und 18. Jahrhunderts befinden, zeugt von dieser Zeit, die Kirche Debre Berhan Selassie ist wohl das eindrücklichste Beispiel der Kirchenkunst dieser Zeit.


Axum – Äthiopiens frühe Blüte

Unsere Äthiopien Rundreise führt uns weiter, nach Norden, nach Axum, in das Herz der ersten Hochkultur auf abessinischem Boden. Axum war die Hauptstadt eines der mächtigsten Reiche in der Geschichte Afrikas. Handelswege führten ans Mittelmeer, nach Byzanz, auf die Arabische Halbinsel und bis nach Indien, Persien und China. Axum, das vom 2. vorchristlichen bis in das 6. nachchristliche Jahrhundert auf seinem Höhepunkt war, etablierte sich in der direkten Nachfolge des legendären ersten Kaisers von Abessinien, Menelik I., der wiederum ein unehelicher Sohn König Salomons und der Königin von Saba war. Über die illustre Ahnengalerie kann man trefflich philosophieren, wenn man sich zwischen den uralten Grabstelen, den Überresten des Palastes der Königin von Saba oder den Grabkammern des Königs Khaleb seinen Entdeckungen hingibt. Übrigens: Als Macht und Reichtum Axums ihren Höhepunkt erreichten, ließ sich König Ezena 325 nach Christus von den griechischen Missionaren Frumentius und Aedesius taufen. Äthiopien ist damit nach Armenien und Georgien das drittälteste christliche Land der Welt.

Lalibela – Kirchen im Fels

Wenn uns unsere Rundreise nach Lalibela bringt, können wir uns näher mit den Traditionen der orthodoxen - äthiopischen Kirche befassen. Die meisten der berühmten und mystischen aus dem Stein gehauenen Felsenkirchen stammen vermutlich aus dem 11. und 12. Jahrhundert, aus einer Zeit, als das von den Seldschuken besetzte Jerusalem für christliche Pilger nicht mehr erreichbar war. In Lalibela schuf man ein zweites Jerusalem. Es gibt wenige Orte auf der Welt, die so erhaben, geheimnisvoll und feierlich sind – gebrochenes Licht, Fresken und ungewöhnliche christliche Kreuzzeichen, dazu im Gebet vertiefte Pilger und fremde Rituale. Lernen wir, wie facettenreich das Christentum ist.


Im Süden – Leben am Omo

Szenenwechsel: Es ist ein wenig holzschnittartig und auch eurozentrisch argumentiert, wenn man die (Hoch -)Kultur in den Norden Äthiopiens und die „afrikanische“ ethnische Vielfalt in den Süden des Landes verortet. Doch auf unserer Rundreise ist es nun mal der Süden des Landes, der unsere Klischees von Afrika erfüllt, oder vielleicht auch modifiziert. An Orten wie dem Chamo - oder dem Langanosee, dem Mago -, Bale Mountains - oder Abjatta - Shalla - Nationalpark kommen wir der faszinierenden Tierwelt Äthiopiens näher. Sicher, wir dürfen keinen Überfluss wie in Kenia oder Tansania erwarten: Aber auch in Äthiopien sind Elefanten, Flusspferde, Wölfe, Paviane, Antilopen, Gazellen und Büffel beheimatet. Und die Sichtungschancen sind gar nicht schlecht. Beenden wir unsere Äthiopien Rundreise am unteren Omo, in den Dörfern kleiner ethnischer Gruppen wie den Mursi, die sich ihre traditionelle Lebensweise noch weitgehend erhalten haben. Denken wir an die Kirchen, Paläste und Klöster des nördlichen Hochlands und staunen wir: So vielfältig ist Äthiopien.

Donnerstag, 6. April 2023

Botswana - Kontrastreiche Naturschönheit

Kalahari - Wüste, Makgadikgadi - Salzpfannen & Okavango - Delta

Botswana, im Süden Afrikas. Das bezaubernde Land vereint einzigartige Naturerlebnisse in sich und wartet zugleich mit der faszinierenden Tierwelt des Chobe - Nationalparks auf. Die Geschichte des Landes ist ähnlich facettenreich. Von einem der ärmsten Länder weltweit entwickelte sich die Wirtschaft mitsamt der Bevölkerung rasant, dank Diamantfunden Anfang der 70er Jahre. Doch wie geht es Botswana heute? Auf unserer Rundreise werden wir dem Land hautnah begegnen.

Sehenswürdigkeiten auf einer Botswana Gruppenreise

Okavango - Delta, Kalahari - Wüste, Chobe - Nationalpark, Makgadikgadi - Salzpfannen

Faszinierende Natur und Tierwelt auf einer Gruppenreise durch Botswana erleben

Während der nördliche Teil Botswanas von Wasser durchzogen ist, erstreckt sich im Süden der rote Sand der Kalahari - Wüste  – eine der größten Sandwüsten der Welt. Jahr für Jahr zieht diese Kombination Touristen an, welche die Schönheit des Landes auf Safari - Touren bewundern wollen.

Elefanten im Chobe Nationalpark

Der 10.566km² große Nationalpark wurde 1967 als erster des Landes gegründet und findet sich am äußersten Nordosten des Landes. Dank der Savannenlandschaft wurde der Park zu einem Paradies für Elefanten. Besonders in der Trockenzeit findet sich dort die größte Elefantenkonzentration Afrikas, über 60.000 der grauen Riesen versammeln sich im Park. Neben Elefanten leben außerdem Flusspferde, Antilopen, Büffel und rund 440 Vogelarten im Gebiet. Auch die „Big Five“ versammeln sich in Botswana und sorgen auf jeder Safari für ein eindrucksvolles Erlebnis.


Zebras in den Makgadikgadi - Salzpfannen

In Botswana finden sich auf einer 12.000 km² großen Fläche – das entspricht der Größe Belgiens – die größten zusammenhängenden Salzpfannen der Welt. Sie bilden sich aus zwei großen Haupt - und tausender kleiner Nebenpfannen. Im Gegensatz zur Regenzeit ist das Gebiet während der Trockenzeit besonders gut mit Allradfahrzeugen befahrbar. In den Regenmonaten sind sie leider nicht mehr befahrbar, dafür lassen sich in Regenjahren Tausende von Zebras bei ihrer Wanderung zu den Pfannen beobachten – ein eindrucksvolles Bild!


Okavango - Delta

Ein Land großer Dimensionen – als solches lässt sich Botswana gut beschreiben. So bildet das Okavango - Delta das größte Binnendelta der Welt auf einer Fläche, die der Größe Schleswig - Holsteins gleicht. Hier trifft der Okavango - Fluss auf die Kalahari. Eine einzigartige Verbindung von Wasser und Sandlandschaft! Durch diese Besonderheit schuf die Natur ein vielfältiges Paradies – nahezu alle Tiere des südlichen Afrikas versammeln sich hier, selbst Nashörner lassen sich hier beobachten. Nicht ohne Grund wurde das Delta 2014 von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Die wichtige Lebensader windet sich in einem Labyrinth aus Flussarmen und Seen durch die Landschaft, um die große Tierwelt mit klarem Wasser zu versorgen. Und auch als Besucher können wir direkt eintauchen: Auf einer Mokoro - Tour begeben wir uns direkt auf den Okavango!


Kalahari - Wüste

Große Weite, roter Sand, eindrucksvolle Sanddünen – die Kalahari beeindruckt durch ihre große Sandfläche. Doch der Schein trügt, denn die Kalahari ist keine richtige Wüste. Durch die starke Bewachsung und den hohen Niederschlag gedeihen in der Halbwüste Gräser, Bäume und Dornbüsche, die der Ebene Charakter verleihen. Auch die Tierwelt fühlt sich hier heimisch. Besonders präsent sind die Webervögel, mehrere Milliarden versammeln sich in kugelförmigen Nestern an den Akazienbäumen. Auch Gnus, Antilopen und Springböcke ziehen durch die roten Dünen. Mit viel Glück begegnet uns auch einen der Kalahari - Löwen!


Das Klima in Botswana

Wie auf der gesamten Südhalbkugel sind die Jahreszeiten in Afrika gegensätzlich zu den europäischen. Das bedeutet ebenfalls, dass die Regenzeit in den afrikanischen Sommermonaten eintritt. Die Halbwüste sorgt für schwankende Temperaturen, das Klima ist überwiegend subtropisch, heiß und trocken, Höchstwerte von 40°C sind keine Seltenheit. Im kühlen Wintermonat erreicht das Thermometer tagsüber rund 20°C, nachts kann es bis zum Gefrierpunkt abkühlen, besonders in der Kalahari - Region.


Trockenzeit als beliebteste Reisezeit für Botswana

Durch die landschaftliche Vielfalt bildet Botswana zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Ausflugsziele an. Am beliebtesten ist jedoch die Trockenzeit, da die Tierbeobachtungen durch die Konzentration der Tiere an den Wasserlöchern interessanter werden und Wasseraktivitäten auf dem Okavango - Delta verstärkt möglich sind. Hier steigt ebenfalls die Chance auf Tierbeobachtungen. Dafür meidet eine unangenehme Art die Trockenzeit: die Moskito - Zeit pausiert von Mai bis August.

Land und Leute auf einer Gruppenreise durch Botwana kennenlernen

Botswana gilt als ein Musterbeispiel für ein stabiles afrikanisches Land. Dank der lokalen und staatlich kontrollierten Diamantproduktion ist es dem Land gelungen, ein mittleres Pro - Kopf - Einkommen zu generieren und ein stabiles wirtschaftliches und politisches System zu erschaffen. Auch das Bildungs - und Gesundheitssystem wurde seit der Unabhängigkeit vom britischen Protektorat 1966 ausgebaut.

Botswanische Ethnien

Die Bevölkerung Botswanas setzt sich aus drei Hauptgruppen zusammen: 79% der zwei Millionen Einwohner lassen sich den Tswana zuordnen. Für die Tswana, auch Batswana genannt, spielt die Rinderzucht eine bedeutende Rolle. Die soziale Stellung der Einzelnen wird anhand der Anzahl seiner Rinder festgelegt.

Die Bakalanga kamen aus der Gegend Simbabwes in den Osten Botswanas. Im Gegensatz zu den Batswana betreibt diese Bevölkerungsgruppe hauptsächlich Landwirtschaft, während das Vieh traditionell für Opferungen oder als Brautpreis genutzt wird. Die Bakalanga koppeln den Status der Einwohner an Landbesitz und Landrechte.

Rund 2,5% der Bevölkerung setzt sich aus den Stämmen der San und KhoiKhoi zusammen. Diese Einordnungen der Einwohner stammt aus den Tagen der ersten weißen Siedler, welche die Jäger und Sammler als San bezeichnete und die siedelnden Dorfbewohner als KhoiKhoi.
Die traditionelle Lebensweise der Khoi - San ist stark an die Natur angepasst, immer auf der Suche nach Wildfrüchten und Tieren. Neben der sozialen Gleichstellung aller Stammesmitglieder bildet die Sprache der Khoi - San eine weitere Besonderheit: Sie gilt als die schwierigste Sprache der Welt, da sie sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Klicklaute zusammensetzt.