Dienstag, 28. März 2023

Namibia - Afrikanisches Flair und nachhaltiger Tourismus

Windhoek, Wüste, Tierwelt und Kolonialgeschichte

Wenn wir an Namibia denken, fällt uns vor allem eines ein: Vielfalt. Sowohl die Bevölkerung als auch die Landschaft und Tierwelt zeigen unterschiedliche Facetten, die Grenzen überschreiten und Menschen zusammenbringen. Die Völker der Damara, Himba und Khwe prägen das Land ebenso wie die koloniale Geschichte, die den Bogen bis nach Deutschland schlägt. Auf unserer Namibia Rundreise erwarten uns spannende Begegnungen mit Mensch und Tier – auf ins südliche Afrika!

Sehenswürdigkeiten auf einer Namibia Rundreise

Windhoek, Swakopmund, Wüste Namib, Etosha - Nationalpark, Bwabwata - Nationalpark

Kleiner historischer Exkurs

Namibia - die ehemalige deutsche Kolonie

Rufen wir uns vor unserer Namibia Rundreise einmal in Erinnerung, was das Land im Süden Afrikas und Deutschland verbindet. Das ehemalige Deutsch - Südwestafrika war des Kaisers „Platz an der Sonne“, zählte zu den wenigen deutschen Kolonien und birgt bis heute Überbleibsel, die uns teilweise selbstverständlich vorkommen. Ein deutscher Name hier, ein Kolonialgebäude dort – und dennoch denken wir daran, dass Namibia lange Zeit unfreiwillig fremdbestimmt war. Der Herero - Aufstand 1904 markierte den Beginn einer besonders dunklen Zeit im heutigen Namibia, die die deutsche Kolonialmacht bedeutend prägte. Später unterdrückte die Apartheid große Teile der Bevölkerung. Ob unter europäischer oder südafrikanischer Herrschaft: Die Unabhängigkeit war 1990 ein Meilenstein der namibischen Geschichte.

Deutsche Spuren in Namibia auf einer Rundreise entdecken

Die Hauptstadt Windhoek

Windhoek, die Hauptstadt Namibias, liegt zwischen den Auasbergen im Süden, den Erosbergen im Nordosten und dem Khomas - Hochland im Westen. Und genau hier, in der „Windecke“, erleben wir auf unserer Namibia Rundreise, wie das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen tatsächlich funktioniert. Schauen wir genau hin: auf der einen Seite der Stadtteil Klein Windhoek, der stark einer mitteleuropäischen Kleinstadt ähnelt,  auf der anderen Seite das ehemalige Township Katutura, dessen Name wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie „der Ort, an dem wir nicht leben möchten“. Während der Apartheid mit dem Ziel der Rassentrennung angelegt, macht die hauptsächlich bantusprachige Bevölkerung den Vorort heute zu einem lebendigen Ort, dessen Lebensverhältnisse sich in den vergangenen Jahren stark gebessert haben. Natürlich schauen wir uns auch an, was die Kolonialherrscher zurückließen: An der Christuskirche, der Alten Feste und den Gartenanlagen des Tintenpalastes tauchen wir in die Geschichte der ehemaligen Kolonie ein.


Swakopmund

Unser nächstes Ziel scheint gar nicht in Namibia zu liegen, sondern an der deutschen Nordseeküste. Heute ein beliebter Urlaubsort am Atlantik, war Swakopmund früher der wichtigste Versorgungshafen der deutschen Kolonie – und das sieht, hört und spürt man. Hier landeten die Auswanderer und Soldaten, die in der Kaiserzeit aus Deutschland emigrierten. Viele der Bewohner sprechen heute noch deutsch und die Gebäude aus der Kolonialzeit versprühen ihren ganz eigenen Charme. Ob das Alte Amtsgericht in der Nähe der Mole, das Hohenzollernhaus oder der Alte Bahnhof: Die Kolonialbauten versetzen uns in eine andere Epoche. Am Leuchtturm, dem Wahrzeichen der Stadt, würden wir uns auf einer Ostfriesischen Insel wähnen, wären da nicht die Palmen, die uns an die afrikanische Küste zurückholen. Ein Souvenir gefällig? Der Holzschnitzermarkt in Swakopmund bietet wunderbares Kunsthandwerk, das Sie auch zu Hause an Ihre Namibia Rundreise erinnert. Und noch ein Tipp: Die sogenannte Mondlandschaft, die Nebenflüsse des Swakop - Flusses in Millionen von Jahren nahe Swakopmund schufen, mutet bizarr an – ein beeindruckendes Fotomotiv und definitiv einen Besuch wert.


Wunder der namibischen Natur auf einer Rundreise erleben

Die Wüste Namib

Was wäre eine Rundreise durch Namibia ohne einen Abstecher in die atemberaubende Natur? Richtig, unvorstellbar! Also brechen wir auf in Wüsten und Gebirge, fahren durch Nationalparks und in Gegenden, in denen Mutter Natur unwirkliche Bilder zeichnet. Beginnen wir mit zwei Superlativen in der Wüste Namib: Zum einen zählt diese Wüste zu den ältesten der Welt. Zum anderen treffen wir hier auf die endemische sehr ausladende Pflanze Welwitschia Mirabilis, die bis zu 2.000 Jahre alt werden kann und in ihrer Form einzigartig ist. Wir machen selbst den Größenvergleich. Eine außergewöhnliche Landschaft in der Namib ist das Sossusvlei, eine von Dünen umringte Lehmbodensenke. Ahnten wir bei der Mondlandschaft schon, dass Namibia mehr ist als Sand und Savanne, staunen wir hier über abwechslungsreiches Terrain. Weiter nördlich gelangen wir ins Brandbergmassiv. Hier sehen wir den Königstein, den höchsten Gipfel des Landes, und das Damaraland. Uns erwarten die Sandsteinformationen von Twyfelfontein mit ihren prähistorischen Felsgravuren, der Versteinerte Wald, das Tal der Orgelpfeifen und der Verbrannte Berg. Einfach unglaublich, was die Natur hervorzubringen vermag! Im Damara Living Museum lernen wir schließlich die Traditionen und die Kultur der Damara kennen.


Tierschutz trifft Nachhaltigkeit

Etosha - Nationalpark

Das KAZA Projekt

Doch nationale Grenzen halten die Tiere davon ab, sich frei in ihren ursprünglichen Lebensräumen zu bewegen. Hier knüpft ein Projekt an, das beispielhaft für den Tierschutz ist: die Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area, kurz KAZA.

Dahinter steckt das zweitgrößte Landschutzgebiet der Erde, das sich über Teile Namibias, Angolas, Botswanas, Simbabwes und Sambias erstreckt und Tierschutz mit nachhaltigem Tourismus verbindet. Dadurch, dass die Tiere wandern, herrscht immer Bewegung, was das empfindliche Ökosystem entlastet und den Tieren die Freiheit gibt, die der Mensch ihnen durch Grenzziehungen genommen hat. Kombiniert mit nachhaltigen Lodges animiert KAZA seine Besucher, behutsam mit den Geschenken der Natur umzugehen.


Auf Spurensuche mit den Khwe

Ein Projekt für die Zukunft

Auf ein ganz besonderes Projekt treffen wir während unserer Namibia Rundreise in Divundu, am Rande des Bwabwata - Nationalparks. Hier tauchen wir ein in das Leben der San. Unsere Beobachtungsgabe ist gefragt, schließlich haben wir Hunger und suchen nach Nahrung. Doch wo hernehmen, wenn die Tiere wahre Tarnungskünstler sind? Die Khwe haben eine Antwort auf diese Frage: Spuren lesen. Ihren geübten Augen entgeht nichts, und das macht uns neugierig. Das Tier, das die Spuren hinterlassen hat, können wir mit Mühe vielleicht noch zuordnen. Aber woher wissen wir, dass die Spuren etwa acht Stunden alt sind? Und dass es sich um ein Weibchen handelte? Wir sind sprachlos ob der außergewöhnlichen Fähigkeiten der Khwe, die uns erklären, was sie alles in einer Spur erkennen. Für die Khwe einst überlebenswichtig, verdrängt das urbane, moderne Leben die Traditionen, die sie so sorgfältig überlieferten. Hier setzt das Projekt an, bildet die Khwe zu Gästeführern aus und bietet ihnen somit eine nachhaltige Einkommensquelle im Tourismus, die gleichzeitig die alten Sitten und Bräuche weitergibt und wiederbelebt.


Die passende Rundreise für Sie

Entdecken Sie die Schönheit Namibias auf einer unserer zahlreichen Gruppenreisen: Besuchen Sie die Höhepunkte Namibias auf einer Erlebnisreise, tauchen Sie tiefer in die Geschichte, Tradition und Kultur des Landes ein auf einer Studienreise oder entdecken Sie Namibias vielfältige Natur - und Tierwelten aktiv auf einer Wanderreise.

Montag, 27. März 2023

Oman - Sultanat auf der arabischen Halbinsel

Zwischen Wüsten und Oasen, Stränden und Gebirgen

Nirgendwo sonst auf der Arabischen Halbinsel finden wir so vielfältige Naturräume wie in Oman. Unwegsame, schroffe Gebirgszüge mit tiefen Schluchten sowie menschenleere Stein - und Sandwüsten wechseln sich ab mit fruchtbaren, immergrünen Oasen, episodisch Wasser führenden Flussbetten und endlosen Stränden. Das sind die Gegensätze, die Oman prägen. Gepaart mit einer reichen Kultur und der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der Omanis wird eine Rundreise durch Oman zu einem orientalischen Mosaik, das seinesgleichen sucht.

Sehenswürdigkeiten auf einer Oman Rundreise

Muscat, Sultan Qaboos Moschee, Sur, Wadis und Oasen, Jebel - Akhdar - Gebirge, Dhofar

Muscat: Start unserer Oman Rundreise

Es ist Morgen in Muscat. Die Muezzine rufen von den Moscheen zum Gebet, die Sonne taucht die Stadt und die Gebirgsausläufer in warmes Licht, in den Basaren und in den Straßen macht man sich bereit für den Tag. Unsere Rundreise durch Oman beginnt in einer Stadt, die sich trotz breiter Autobahnen und glitzernder Fassaden den Charme des Orients bewahrt hat. Entspannt geht es zu im Muttrah Souq, wo es die Düfte und Farben sind, die uns in ihren Bann ziehen. In der Sultan Qaboos Moschee wiederum beeindrucken uns die schiere Größe und das Licht. 2001 wurde sie eröffnet, bietet 6.000 Menschen im Inneren und weiteren 14.000 Gläubigen auf dem Gebetsplatz Raum. Der 4.200 Quadratmeter große Teppich im Inneren weist nicht weniger als 1,7 Milliarden Knoten auf. Und das Beste: Auch Nicht - Muslime können die Moschee während ihrer Rundreise durch Oman besuchen.

Sultan Qaboos

Über Sultan Qaboos, den Namensgeber der Moschee und regierenden Herrscher Omans, gibt es viele Geschichten, insbesondere in den vergangenen Jahren, in denen er sich bei seinem Volk rar gemacht hat. Der liberale Herrscher stürzte vor nun fast 50 Jahren seinen Vater vom Thron und entwickelte seither sein Sultanat zu einem modernen Staat, in dem althergebrachte Traditionen respektiert und die Kultur des Landes bewahrt werden. Qaboos hat übrigens eine enge Beziehung zu Deutschland und besitzt ein Anwesen in Garmisch - Partenkirchen.


Dhows, Wüsten, Wadis auf einer Oman Rundreise entdecken

Küstenstadt Sur

In Muscat müssen wir uns entscheiden: Führt uns unsere Rundreise durch Oman zunächst hinauf in das Landesinnere ins Hajar - Gebirge? Oder fahren wir die Küstenstraße entlang nach Osten? Wir entscheiden uns für letzteres. Sur ist unser Ziel, die Küstenstadt im Osten. Hier wurde seit jeher mit Indien und Afrika gehandelt. Und wer handelt, braucht im Oman Schiffe. Bei den letzten Schiffsbauern von Sur kann man sie sehen, die strapazierfähigen Dhows, die heute wie damals ohne einen einzigen Nagel auskommen und Oman mit Indien und Sansibar verbinden.

Der Osten ist eine Region großer landschaftlicher Abwechslung. Im ansonsten trockenen Umland tritt das Wadi Bani Khalid einen ersten Beweis an. Ganzjährig fließendes Wasser schuf rund um die kühlen, natürlichen Wasserbecken eine üppige grüne Vegetation. Ein magischer Ort, an dem sich Einheimische und Besucher häufig treffen, um sich auszutauschen. Dann ganz in der Nähe der Kontrast: Wahiba Sands heißt die wohl kleinste Inlandswüste Omans. 15.000 Quadratkilometer sind mit Sanddünen bedeckt, mitten drin locken bei einer Rundreise durch Oman mehrere Zeltcamps mit komfortablen Übernachtungen und atemberaubenden Sonnenuntergängen über den Dünen.


Rundreise durch das Kernland des Omans

Hinauf ins Jebel - Akhdar - Gebirge

Unsere Rundreise führt uns weiter in das Jebel - Akhdar - Gebirge, in das Kernland Omans, in dem sich viele Zeugnisse der Geschichte des Landes finden. Zum Beispiel im Ort Bahla mit seiner Festung aus vorislamischer Zeit und einer elf Kilometer langen Stadtmauer. Oder im Dorf Al Hamra, dessen traditionelle mehrstöckige Lehmhäuser üppige Dattelplantagen umgeben.

Nizwa

Nizwa ist ehemalige Königsstadt und zweifellos einer der Orte, den man während einer Rundreise durch Oman nicht verpassen darf. Ein Hauch von altem Morgenland umgibt die Stadt. Der Souk ist zwar modern, bietet aber eine hervorragende Gelegenheit, sich mit Lebensmitteln und Essgewohnheiten der Omanis vertraut zu machen. Frisches Obst und Gemüse, Kräuter und Gewürze, riesige Stapel von Datteln, Fleisch und frischer Fisch werden feilgeboten. Gleich nebenan liegt das Fort von Nizwa, eine monumentale Festungsanlage des 17. Jahrhunderts, behutsam restauriert. Vor allem in dieser Zeit war Nizwa ein blühendes Zentrum von Religion, Kunst und Handel.


Wasser für alle: Aflaaj - Kanalsystem

Ein wenig weiter, in den Dörfern an den Hängen des Jebel - Akhdar Gebirges, finden wir bei unserer Rundreise eine der wichtigsten Quellen des Lebens und der Zivilisation im Oman. Es gluckert und rauscht in den künstlich geschaffenen Kanälen der in Terrassen angelegten Gärten und Felder. Wasser ist hier ein rares Gut. Die gerechte Verteilung zu organisieren, ist zum Überlebensprinzip geworden. Seit 4.000 Jahren definiert das Aflaaj - Kanalsystem die gesamte Gesellschaft. Die Regeln des Wassers sind Lebensregeln, denn nicht die Natur hat weite Teile des Landes in blühende Landschaften verwandelt, sondern die Geschicklichkeit und der Erfindungsreichtum der Omanis, die den Stein - und Sandwüsten der Arabischen Halbinsel Leben abtrotzten. Heute wie damals achten Wasserwächter darauf, dass jeder im Dorf und der Gemeinde vom Wasser so viel bekommt, wie er braucht, um sein Land zu bewässern.

Rundreise durch den Süden des Omans

Weihrauchland Dhofar

Szenenwechsel: Wir sind bei unserer Rundreise durch Oman im äußersten Süden angekommen. Zwischen uns und der Hauptstadt, dem Jebel - Akhdar und den Werften vor Sur liegt die große Wüste, die Rub Al - Khali. Wir haben sie überflogen und sind in Dhofar. Zwei Dinge prägten die Region: Weihrauch und Handel. In Dhofar begann früher die legendäre Weihrauchstraße, auf der schon vor rund 2.000 Jahren das begehrte und wohlriechende Harz über die Arabische Halbinsel und Gaza bis nach Alexandria, Petra und Damaskus und von dort weiter in den Norden gebracht wurde.

Der Siegeszug des Islam hemmte den Handel, denn im Islam spielt der Weihrauch keine rituelle Rolle. Wohl aber im Christentum: Noch im europäischen Mittelalter war Weihrauch aus Dhofar südlich und nördlich der Alpen eine teuer erkaufte Ware. Aber auch heute macht es schlichtweg Spaß, in den Weihrauchgeschäften von Salalah omanische Damen zu beobachten, die fachkundig die vielen unterschiedlichen Qualitäten des Harzes begutachten. Ein wenig weiter die Küste hinunter in Sumhuram erinnern die Ruinen des 5. vorchristlichen Jahrhunderts daran, wer die Wege des Weihrauchs kontrollierte.


Grüne Oasen über Nacht

Der letzte Ausflug unserer Rundreise durch Oman gebührt den Abhängen der Küstengebirge Dhofars, des Jebel Qamar, Jebel Qara und Jebel Samham. Hier kann man jährlich ein besonderes Phänomen beobachten. Zwischen Juni und September, wenn das Thermometer in Muscat Rekordwerte anzeigt, hat der Monsun die Region im Griff, als einzige der Arabischen Halbinsel. Ein verrücktes Bild: Salalah und Dhofar wandeln sich fast über Nacht zu einer grünen Oase. Und unter die Einheimischen mischen sich Besucher aus den Vereinigten Emiraten und Saudi - Arabien. Was sie tun? Zum Beispiel im Nieselregen picknicken. Wann hat man schon einmal so gutes Wetter? Willkommen in „felix Arabia“.