Eine Rundreise durch Ecuador – Bestandsaufnahme am Äquator
Wie kann es sein, dass ein Land wie Ecuador mit solch besonderen kulturellen und ökologischen Schätzen in Europa und Deutschland so unbekannt ist? Artenreich, topografisch einzigartig und kulturell vielfältig: Wir nehmen Sie mit zu einer Rundreise zu den Höhepunkten Ecuadors. Willkommen im Land am Äquator.
Beginnen wir unsere Rundreise durch Ecuador in der Metropole: Viele sagen, Quito sei die schönste Hauptstadt Lateinamerikas. Und ja, vom Panecillo Hügel haben wir einen wunderbaren Blick auf das Häusermeer einer der höchstgelegenen Hauptstädte der Welt. Rund 2,2 Millionen Menschen leben hier auf 2.800 Metern Höhe zusammen. Uns zieht es in die koloniale Altstadt, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Mit Recht, denn aus dem in den 1970er Jahren noch unscheinbar wirkenden Ensemble haben Restauratoren und Stadtplaner ein architektonisches Juwel gezaubert. Vieles erinnert an die Zeit, als Francisco Pizzaro und Sebastián de Benalcázar in den 1530er Jahren die Stadt auf dem ehemaligen Grund und Boden des Stammes der Quitu gründeten. Schnell wurde Quito zu einer bedeutenden spanischen Handelsstadt für andines Silber auf dem Weg nach Europa, zu einem Ort der Kunst und der Kultur – solange sie katholisch war. Allein im Kern der Altstadt wurden 16 bis heute erhaltene Kirchen und Klöster gebaut. In der Calle Ronda und auf dem Plaza San Francisco, in der Jesuitenkirche und der Kathedrale leben die kolonialen Zeiten wieder auf.
Nebelwald am Äquator
Ecuador ist eines der artenreichsten Länder der Welt. Pazifikküste, andine Gebirge, Amazonasbecken – und das alles am Äquator. Von Stränden, dichtem Urwald bis zu fast 6.000 Meter hohen Vulkanen ist in Ecuador also alles zu finden, was Mutter Natur bereithält. 20.000 Pflanzenarten und einige tausend Tierarten – man kann sich über solche Vielfalt, gewachsen in Millionen Jahren Evolution, nur die Augen reiben. Unsere Rundreise durch Ecuador führt uns etwa 40 Kilometer von Quito in den Trockenwald des Jerusalem Nationalparks. Hier finden nicht nur Ornithologen ihr El Dorado. Subtropischer Wald sowie Nebel - und Bergwald sorgen für ein hohes Maß an Diversität der Flora und Fauna. So können wir uns an mehr als 250 Orchideenarten erfreuen. Auf unserer Rundreise lernen wir auch, dass in Ecuador wunderbare Schokolade hergestellt wird: nicht zart schmelzend, aber mit hohem Kakaoanteil. Nachdem das Land schon einmal im 19. Jahrhundert sein Hauptaugenmerk auf den Export von Kakao legte, boomt das Geschäft mit der Bohne heute wieder.
Rosen am Vulkan
Das nächste Exportgut wartet bei unserer Rundreise durch Ecuador im Osten Quitos auf uns. Wir machen uns auf ins Hochland, zu Vulkanen, Thermalquellen und unglaublichen Panoramen. Wussten Sie, dass Ecuador jährlich rund zwei Milliarden Rosen exportiert? Auf einer Farm im Hochland erfahren wir, dass circa 10.000 Menschen im Land in der Blumenindustrie arbeiten und der Großteil der Exportware nach Nordamerika geht. Auch über Arbeitsbedingungen und Umweltstandards können wir uns unterhalten. Dann fängt der Cotopaxi unseren Blick. Mit 5.897 Metern ist er der höchste noch aktive Vulkan der Welt. Er ist Teil einer Kette von Feuerbergen, die Ecuador von Norden nach Süden durchzieht. Der deutsche Universalgelehrte von Humboldt hat hier während seiner epischen Südamerikareise 1802 geforscht und widerlegte die in Europa damals weit verbreitete Neptunismus - Theorie, der zufolge alles Gestein aus Meeresablagerungen stammte. Wozu ein Stück Basalt doch alles gut sein kein. Humboldts Geschichten, zum Beispiel die vom Aufstieg auf den Chimabarazo, sind auch eine gute Lektüre, wenn wir bei unserer Rundreise durch Ecuador in den Thermalquellen von Papallacta ganz in der Nähe des Vulkans Antisana entspannen.
Inka und koloniales Flair
Humboldt nannte die Ruinen von Incapirca ein „peruanisches Monument“ und so ganz unrecht hatte er nicht. Denn die Inka, die uns eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Ecuadors hinterließen, stammten aus dem Süden Perus und drangen ab dem späten 15. Jahrhundert in den Süden des heutigen Ecuadors ein. Insofern sind auch die Inka „Invasoren“, die mit militärischen Mitteln vorgingen und Teile der einheimischen Bevölkerung versklavten. Trotzdem, und das erfahren wir auf unserer Rundreise durch Ecuador immer wieder, hatten sie gegen die zahlenmäßig unterlegenen, aber auch in Ecuador brutal vorgehenden Spanier keine Chance. In Cuenca, der ehemaligen Inkahauptstadt Tomebamba, haben wir überraschenderweise ein anderes Bild. 30.000 der einheimischen Cuñari fielen dem Bruderkampf der Inkaherrscher zum Opfer, als Atahualpa 1525 in Tomebamba seinen Bruder Huascar bekämpfte. Die Spanier, die ihr Cuenca 1557 gründeten, lebten mit dem Wissen um das Leiden der Einheimischen mit diesen in so großer Harmonie, dass man heute noch Frauen aus der Stadt als „chola cuencana“ bezeichnet, als typische Mischung spanischer und Cañari - Wurzeln. Cuenca hat das wohl europäischste Stadtbild Ecuadors, in dem sich spanische Kolonialarchitektur mit französischen Einflüssen mischt. Und auch die Spuren deutscher jüdischer Auswanderer finden sich in Cuenca – eine lebendige und spannende Stadt.
Galápagos – Darwins Arche Noah
Was wäre eine Rundreise durch Ecuador ohne einen Abstecher auf die Galápagos - Inseln? Zumindest unvollständig. Man fliegt besser hin, denn der Vulkan - Archipel liegt rund 1.000 Kilometer vor der Küste Ecuadors einsam im Pazifik. Wahrscheinlich wären die Inseln auch heute noch ähnlich einsam wie die Osterinseln, wäre da nicht der britische Forscher Charles Darwin gewesen, der 1835 fünf Wochen lang zwischen den Inseln kreuzte. Nach Hause brachte er nicht nur die Nachricht von der im Wortsinn einzigartigen Tierwelt Galápagos‘, sondern auch die maßgeblichen Grundlagen für seine Evolutionstheorie – Spottdrosseln und „Darwinfinken“ sei Dank. In der Ausstellung der international renommierten Charles - Darwin - Forschungsstation im Süden der Insel Santa Cruz ist alles gut dokumentiert. Aber auch wenn wir es bei unserer Rundreise durch Ecuador auf den Galápagos - Inseln weniger akademisch angehen Rundreise Galapagos Inseln Echseund einfach nur die Natur genießen, werden wir begeistert sein. Die äußerlich recht spröden vulkanischen Inseln sind eine echte Arche Noah: Elefantenschildkröten, Landleguane, Flamingos, Seelöwen und – bären, Pinguine, Fregattvögel, Möwen und 300 Fischarten leben hier. Bei Tauch - oder Landgängen steht die Fauna fast immer im Vordergrund. Zum Schluss noch ein Tipp: Viele Galápagos - Besucher kreuzen mit kleineren und größeren Schiffen durch die Inselwelt. Warum nicht einmal Inselhüpfen und auch die Abende auf den dünn besiedelten Eilanden verbringen?