Im Land der Maya und Azteken
Mexiko - Stadt an Allerseelen: Heute ist „día de los muertos“, der Tag der Toten. Ein großer Feiertag. Er geht zurück auf die Azteken, die ihre Göttin Mictecacihuatl, die „Herrin des Todes“, feierten. Aber die Spanier haben für Ordnung gesorgt und den Feiertag vom Sommer auf den Herbst verlegt. Trotzdem bleiben alte Rituale. Denn die Mexikaner sind etwas anders als andere Völker in der Mitte Amerikas. Sie haben kein Problem damit, über den Tod zu sprechen, der bei ihnen auch „Herzensdame“, „die Knochige“ oder „die Magere“ heißt. Und am Totentag besuchen die Lebenden die Toten, kochen ihren Lieben auf dem Friedhof ihre Lieblingsmahlzeit und genießen einen Schwatz mit ihren Verstorbenen. Eine Rundreise erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen Mexikos, führt uns zu alten Hochkulturen und einer Landschaft voller Kontraste.
Eines vorweg: Die Mexikaner sind anders als ihre Nachbarn im Süden. Die überwiegende Zahl sind Mestizen, Nachkommen aus Verbindungen von Indígenas und Spaniern. Kreolen, also weiße in Mexiko geborene Nachkommen der Spanier, sind heute nur eine kleine Minderheit. Das passt zu einem Land, in dem die braunhäutige Jungfrau von Guadalupe verehrt wird und in dem heute, gut 200 Jahre nach der Unabhängigkeit, kein Denkmal an den „Eroberer“ Hernán Cortés erinnert, dafür vieles an Cuauhtémoc, den letzten Aztekenführer. Und wir lernen auf unserer Rundreise durch Mexiko, dass auch die 25 Prozent der Mexikaner, die zu den indigenen Gruppen gehören, wenig Grund haben, sich mehr als nötig an die Kolonisierung durch die Spanier zu erinnern.
Sehenswürdigkeiten auf einer Gruppenreise durch Mexiko
Mexiko - Stadt, Xochicalco, Taxco, Puebla, Oaxaca, Chiapas, Halbinsel Yucatán, Uxmal, Tulum und Chichén Itzá
Mexiko - Stadt auf einer Gruppenreise entdecken
Mexikos Mitte
Und das trotz der Tatsache, dass die Spanier überall ihre Spuren hinterlassen haben. Während einer Rundreise durch das Mexiko von heute hören wir allerorten Spanisch und auf dem riesigen Zócalo in Mexiko - Stadt, offiziell Plaza de la Constitucíon, wird der Untergang der präkolumbischen Hochkulturen im Angesicht der spanischen Eroberung augenfällig. Hier der Templo Mayor, kulturelles Zentrum der Azteken - Hauptstadt Tenochtitlán, dort die größte Kirche des amerikanischen Kontinents, die Catedral Metropolitana, gebaut auf den Trümmern alter Opfertempel.
Mexiko - Stadt ist heute unbestrittenes kulturelles, politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes, 28 Millionen Menschen leben hier und täglich kommen einige hinzu, die der Armut auf dem Lande zu entfliehen versuchen. Wenn wir – am besten zu Beginn einer Rundreise – Mexiko Stadt besuchen, können wir im anthropologischen Museum, einem der besten seiner Art in der Welt, in die Geschichte des Landes abtauchen, von Olmeken, Zapoteken, Tolteken, Maya und Azteken hören, alles in die richtige Reihenfolge bringen und uns wappnen für die Besichtigungen im Land.
Schlangen und Silber
Xochicalco und Taxco
Ein Blick noch auf die Wandgemälde Diego Riveras, ein Gedanke an die unglückliche Frida Kahlo und wir machen uns auf, an den Rand der Sierra Madre. Unsere Gruppenreise durch Mexiko kreuzt immer wieder den Weg Alexander von Humboldts, des wohl größten deutschen Naturforschers des 19. Jahrhunderts. So zum Beispiel in Xochicalco. Die Pyramide der „gefiederten Schlange“ beeindruckte den Gelehrten, wir versuchen auch, auf den Ballspielplätzen und im Observatorium die Welt der alten Völker Mexikos auferstehen zu lassen. In Taxco, 30 Kilometer weiter, stoßen wir wieder auf das Erbe der Spanier, die hier Silbervorkommen fanden – allen voran der Baske José de la Borda, der hier im 18. Jahrhundert Silber im Wert von zwölf Millionen Pesos schürfte. Als er 1778 starb, versiegten die Silberfunde.
UNESCO - Weltkulturerbe auf einer Gruppenreise durch Mexiko
Puebla
Mit Puebla, 130 Kilometer südostlich von Mexiko - Stadt, empfängt uns während unserer Gruppenreise durch Mexiko auf 2.100 Metern eine der größten Städte des Landes. Zweieinhalb Millionen Menschen leben in den Vierteln rund um den historischen Kern. Und der hat es in sich: Die UNESCO adelte Puebla schon 1987 mit dem Welterbetitel. Denn 2.600 historisch relevante Kolonialbauten empfangen den Besucher. Darunter ist mit der Kathedrale eines der besten Beispiele für die mexikanische Spielart des Barocks und die Biblioteca Palafoxiana, benannt nach Bischof Don Juan de Palafox y Mendoza, der sie 1646 der Stadt schenkte. Sie ist heute eine der prächtigsten Bibliotheken Iberoamerikas, voll mit alten Karten, bibliophilen Ausgaben und Globen.
Als Hérnan Cortés 1519 ganz in der Nähe in die Aztekenstadt Choloula kam, lebten hier 100.000 Menschen. Als er drei Wochen später wieder abzog, töteten er und seine Männer 5.000 Frauen und Kinder, als Warnung für das aztekische Heer, das ihn vor den Toren der Stadt erwartete. Zwischendurch lobte er Choloula in einem Brief an seinen Kaiser Karl V. in höchsten Tönen und zeigte sich insbesondere von der 65 Meter hohen Pyramide von Tepanapa, der höchsten im Lande, beeindruckt. Auf ihrer Spitze bauten die Spanier dann auch schon im 16. Jahrhundert eine Kirche – als Zeichen für den Triumph des wahren Glaubens. Hoch hinaus geht es dann auch bei unserer weiteren Rundreise durch Mexiko auf dem Weg nach Osten – entlang der Vulkane der südlichen Sierra Madre. Den höchsten Berg Mexikos, den 5.700 Meter hohen Orizaba, haben wir immer im Blick.
Hoch hinaus auf einer Gruppenreise durch Mexiko
Oaxaca, Chipas und Monte Albán
Ortswechsel: Wir sind in Oaxaca, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, die als Musterbeispiel für die Integration indianischer und kolonialer Kulturen gilt. Nicht weit von hier, in Chiapas, war einst Bartolomé de la Casas Bischof und schrieb minutiös auf, was seine Landsleute den Indios antaten. Seine Berichte gelangten an den Hof des Kaisers Karl V., der daraufhin an den Universitäten Spaniens die erste Menschenrechtsdiskussion begann. In Oaxaca ist von diesen Gräuel nichts zu spüren, das Zentrum der Stadt gibt sich lauschig, mit kopfsteingepflasterten Straßen, schönen Plätzen und gut gefüllten Cafés und Restaurants.
Ein paar Kilometer weiter öffnet sich während unserer Rundreise durch Mexiko ein weiteres Fenster in die präkolumbische Vergangenheit – Monte Albán thront über der Kolonialstadt. Die Spitze des Berges in 1.950 Metern Höhe trugen vor rund 2.500 Jahren die Olmeken ab und schufen dort im Wortsinn einen Platz für ihre Götter. Rund 1.000 Jahre später übernahmen die Zapoteken den Berg und schufen Pyramiden, Paläste und Tempel auf dem Platz über den Wolken. Die Mixteken nutzten das Areal als Bestattungsplatz und die Azteken eroberten im 15. Jahrhundert das ganze Tal. So gleicht die Besichtigung Monte Albáns einer archäologischen Schnitzeljagd.
Gruppenreise zur Halbinsel Yucatán
Maya - Tempel in den Tropen
Unsere Gruppenreise durch Mexiko endet auf der Halbinsel Yucatán. Wie das schon klingt – Riviera Maya. Verlockend! Und tatsächlich sind es in erster Linie die Strände und Resortstädte wie Cancún, die man kennt. Uns zieht es aber magisch zu den kulturellen Höhepunkten Yucatáns: Uxmal, Tulum und Chichén Itzá sind drei der wichtigsten Stätten der Maya, die hier vor der Ankunft der Spanier lebten. Hier zeigt sich ihre ganze kulturelle Blüte. Riesige Pyramiden, Straßen, Bewässerungsanlagen, astronomische Karten, kosmische Kalender und eine Bildsprache mit 800 Glyphen: Die Maya, die nur eine kurze Zeit ihrer Existenz zentral regiert wurden, waren eine echte Hochkultur, auf die, das erfahren wir während unserer Rundreise durch Mexiko in Yucatán an vielen Orten, die Menschen noch heute stolz sind. Von den Eroberern ihres Reiches zeugt kein Denkmal. Warum auch. In Mexiko, sind die Menschen halt etwas anders.