Samstag, 7. Dezember 2024

Radreise Jordanien - Von antiken Städten über Wüstenlandschaft zum Roten Meer

Ein Abenteuer beginnt

Als ich mich auf die Radreise 3122R „Durch das Nabatäerreich vom Toten zum Roten Meer“ vorbereitete, wusste ich, dass mich eine unvergessliche Erfahrung erwartete. Jordanien, ein Land reich an Geschichte und natürlicher Schönheit, stand schon lange auf meiner Liste. Was ich jedoch erleben sollte, übertraf meine Erwartungen.

Die Reiseleitung: Ein Fenster in die Vergangenheit

Unser Reiseleiter Adnan, ein erfahrener Kenner der jordanischen Geschichte, führte uns souverän durch sein Heimatland. Seine Führungen in Jerash und Petra waren nicht nur informativ, sondern auch lebendig und fesselnd. Keine Frage blieb unbeantwortet. Seine Unterstützung zusammen mit unserem sympathischen Busfahrer und dem kompetenten Radteam, bestehend aus einem Radguide und einem Radmechaniker, war unschätzbar.

Radreise Jordanien: Ein sportliches und kulturelles Gleichgewicht

Unsere Radtouren durch Jordanien waren ein echtes Abenteuer. Besonders die Tour an Tag 7, die uns durch spektakuläre Landschaften führte, bleibt unvergessen. Die Aussichten waren atemberaubend, und die hügelige bis bergige Beschaffenheit des Geländes stellte unsere Kondition gelegentlich auf die Probe. Nicht nur wir waren fasziniert von der grandiosen Landschaft, auch die Kamele am Wegesrand betrachteten uns neugierig aus sicherer Entfernung. In den Pausen bei den Radtouren versorgte uns das Radteam fürsorglich mit kalten Getränken, Nüssen und Trockenfrüchten. 

Die Reise begann mit einem beeindruckenden Besuch in Jerash, der besterhaltenen römischen Stadt im Nahen Osten. Die Größe und Pracht der Ruinen waren überwältigend, und unser Reiseleiter Adnan vermittelte uns mit seiner lebendigen Erzählweise ein tiefes Verständnis für die Geschichte des Ortes. 

Radreise Jordanien: Vom Toten Meer zum Mount Nebo

Sehr genossen habe ich das Baden im Toten Meer an unserem Hotel, wo wir sogar einen eigenen Strandzugang hatten. Das entspannende Bad war ein wunderbarer Kontrast und die perfekte Vorbereitung auf die Fahrradtour des nächsten Tages. 

Der Besuch des Mount Nebo, von wo aus Moses das Heilige Land erblickte, war eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit. Die Aussicht von dort oben in das Jordantal bis nach Israel war einfach atemberaubend.

Radreise Jordanien: Petra, Wadi Rum und Rotes Meer

Die Besichtigung der berühmten Felsenstadt Petra, eines der “neuen sieben Weltwunder”, war das absolute Highlight unserer Reise. Die Führung durch Adnan war hervorragend, und die zu dem Zeitpunkt fast menschenleere Ausgrabungsstätte gab uns das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Von unserem Hotel aus konnten wir die Ausgrabungsstätte zu Fuß erkunden und die Atmosphäre in vollen Zügen genießen.

Ein einzigartiges Erlebnis unserer Reise war die Radtour durch die atemberaubende Wüstenlandschaft im Wadi Rum. Wir übernachteten in einem Beduinen-Wüstencamp, umgeben von der Stille und Weite der Wüste und dem weiten Sternenhimmel über uns. 

Den Abschluss unserer Reise bildete ein entspannter Strandtag am Roten Meer. Die Möglichkeit, im klaren Wasser zu schnorcheln und die Sonne am Privatstrand zu genießen, war der perfekte Abschluss einer ereignisreichen Woche.

Die Verpflegung: Ein kulinarisches Abenteuer

Die jordanische Küche war eine Entdeckung für sich. Als Vegetarierin fand ich immer etwas Leckeres zu essen. Warmes Fladenbrot mit Hummus und Falafel – einfach lecker! Die organisierten Picknicks während der Radtouren boten eine willkommene Abwechslung und die Möglichkeit, lokale Spezialitäten zu probieren. Besonders der frisch gepresste Granatapfelsaft oder der erfrischende Zitronensaft mit Minze wurden schnell zum Gruppenfavoriten.

Fazit: Eine Reise voller Kontraste und Abenteuer

Diese Radreise durch Jordanien war eine perfekte Mischung aus kulturellen Erlebnissen und sportlichen Radtouren. Die Vielfalt der Landschaften, die reiche Geschichte des Landes und die herzliche Gastfreundschaft der Menschen machten diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Jordanien ist ein Land der Kontraste und Wunder, und ich bin dankbar, dass ich diese Reise erleben durfte.

Ein Reisebericht von Raphaela Fritsch

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Trekking im Iran

Salaam zusammen! „Was? Du willst zum Trekking in den Iran reisen!? Ist das nicht gefährlich?“ – so klang es von vielen Seiten, als ich von meinen Reiseplänen erzählt habe.

Ja – in den Iran – dieses Land steht schon lange auf meiner Wunschliste! Viele schlechte Nachrichten kommen aus den Medien, viele positive Stimmen hingegen von Leuten, welche dieses mysteriöse Land bereist haben.

So durften wir während dieser 2-wöchigen Reise nebst wunderschöner orientalischer Kultur auch sehr unterschiedliche Berg- und Wüstenlandschaften erleben.

Nebst der Vielfalt des Landes haben uns aber vor allem die Menschen tief im Herzen berührt. Die Bevölkerung leidet unter der auferzwungenen islamischen Prägung, welche der allergrösste Teil der Menschen überhaupt nicht will. Im Kleinen ist die stille Auflehnung und Revolution dagegen überall spürbar: allzu lose sitzendes Kopftuch, Alkohol, Satellitenschüssel, Musik und Tanz im Verborgenen. . .

Dazu kommen nun noch die harten Sanktionen – der Alltag ist für viele Iraner und Iranerinnen noch schwieriger geworden, viele haben wegen der Inflation  einen grossen Teil ihres Ersparten verloren.

Trotz all dieser widrigen Umstände: die Herzlichkeit, die unglaubliche Gastfreundschaft und die Fähigkeit der Menschen, trotz allem eine positive Grundhaltung zu bewahren – dies alles hat mich tief beeindruckt.

Den ersten Tag in Teheran verbringen wir mit Farinaz – sie ermöglicht uns erste Einblicke in den Alltag und zeigt uns ein paar Sehenswürdigkeiten.

Später treffen die weiteren Teilnehmer ein und wir fahren Richtung Berge am Kaspischen Meer.

In Fuman sind die leckeren Nuss-Zimt-Kardamon-Küchlein besonders bekannt und beliebt.

Diese Reise ist eine grosse Bereicherung für mich. Ein wunderbares Erlebnis, die Menschen im Iran persönlich kennenzulernen!

Ich denke nicht, dass es meine letzte Reise in diese Gegend war und hoffe, es warte eine bessere Zukunft auf Land und Leute.

Ein Reisebericht von Barbara Forster

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Sulawas, sulawer, sulawo? – Geheimnisvolles Sulawesi!

Als ich meinen Freunden und Kollegen zum ersten Mal erzählte, dass ich nach Sulawesi fliege, wurden die Augen groß: Wo ist das denn? Was machst du da? Wie kommst du darauf? Fakt ist – die wenigsten wissen wo Sulawesi liegt oder wie es dort aussieht, bzw. was es überhaupt dort zu sehen gibt. Doch gerade das reizte mich: eine Insel die noch weitestgehend vom Tourismus unberührt ist. Ich konnte es kaum erwarten!

Wo liegt Sulawesi?

Um das „Geheimnis“ zu lüften, Sulawesi liegt in Indonesien, 2,5 Flugstunden von Jakarta/Java entfernt. Massentourismus à Fehlanzeige. Auch mit Bali ist die Insel nicht zu vergleichen. Was aber macht Sulawesi aus?

Freundlichkeit und Neugier begegnen uns…

Zu allererst möchte ich die wunderbar freundlichen und interessierten Menschen erwähnen! Selten wurde ich als Ausländerin so ehrlich und freundlich empfangen, sei es von den Restaurantangestellten oder der Marktfrau am Straßenrand. Nach dem ersten Tag war das Lächeln quasi in meinem Gesicht festgetackert und das fühlte sich gar nicht schlecht an. Auch muss ich zugeben, dass ich mir vorher so meine Gedanken über Indonesien als größten muslimischen Staat der Welt gemacht habe. Den Islam kannte ich bisher von meinen Reisen nach Nordafrika und doch fühlte er sich hier ganz anders an. Ich als Frau wurde zu keinem Zeitpunkt kritisch beäugt oder fühlte mich eingeschränkt. Ganz im Gegenteil: ich lernte hier eine sehr offene und tolerante Glaubenshaltung kennen, die ich als sehr angenehm empfand.

Warum Sulawesi?

Jetzt reist man nicht unbedingt der Menschen wegen soweit… Mein Hauptgrund mich für Sulawesi zu begeistern, liegt tatsächlich weit zurück. 2010 war ich im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Im Eingangsfoyer dort steht ein großer, originaler Reisspeicher von der Insel. Dieser ist so kunstvoll verziert und architektonisch interessant, dass mir sofort klar war: Irgendwann fliege ich auf diese Insel und schaue mir das live an. Es hat ein wenig gedauert, aber gut Ding will ja Weile haben 😉

Die Region Toraja

Sulawesi bietet viel Natur, aber vor allem auch Kultur. Das Hochland, die Region Toraja, lässt einem Studienreisenden das Herz höher schlagen. Hier wird Tradition nicht nur bewahrt sondern bis heute gelebt. Ganz wichtig sind dabei vor allem die zeremoniellen Feste zur Beerdigung, die auch mal eine Woche dauern können. Wer so viel Glück hat wie ich und zum passenden Zeitpunkt vor Ort ist, kann auch als Tourist an dem regelrechten Fest teilnehmen. Der Tod ist allgegenwärtig, allerding nicht im negativen Sinne, sondern viel mehr im Positiven. Die Verstorbenen haben einen festen Platz im alltäglichen Leben. Ich fühlte mich stark an mein Erlebnis zum Dia de los Muertos in Guatemala erinnert, wo eben auch der Tod keinen Abschluss, sondern den Übergang in einen neuen (Lebens-) abschnitt darstellt. Toraja jedenfalls lässt einen ganz tief in diese Welt eintauchen. Und das Beste daran ist: man begegnet so gut wie keinen anderen Touristen. Das trifft übrigens auf die gesamte Insel zu.

Mehr möchte ich eigentlich gar nicht erzählen, denn um die Faszination Sulawesi zu begreifen, muss man selbst vor Ort gewesen sein! In diesem Sinne: Nehmt das Kleinod doch in eure nächsten Reisepläne auf. Auch Wikinger bietet eine Reise zur „Orchideeninsel“, wie Sulwasi auch genannt wird, an.

Indonesien für Entdecker

Ich war von der Insel mehr als begeistert. Wenn Ihr noch ein unentdecktes Inselparadies erkunden möchtet, dann nichts wie hin 😉

Ein Reisebericht von Nicole Kuhn

Dienstag, 26. November 2024

Trekking - Erlebnis Nepal - Im Angesicht der 8000er

Nepal – seit jeher übt dieses Land eine Faszination auf Bergsteiger und Trekkingfans aus. Auch ich konnte mich dieser Faszination nicht entziehen und so führte mich meine erste Wikinger-Reise in das Land, welches 8 der 14 höchsten Berge unserer Erde beheimatet. Auf der Reise Panoramablicke am Annapurna & Everest lernte ich nicht nur die zwei bekanntesten Trekkinggebiete Nepals kennen, sondern auch gastfreundliche Menschen, die sich über jeden Reisegast freuen, der nach dem schweren Erdbeben wieder ihr Land besucht. Es war eine Reise vollgepackt mit beeindruckenden Erlebnissen und hier sind meine persönlichen Highlights vom Nepal Trekking:

Der Flug nach Lukla

Der Tenzing-Hillary Airport in Lukla liegt auf über 2.800 m, die etwa 500 m kurze Landebahn hat eine Steigung von 12%, begrenzt von einer Felswand an einem Ende und einem Talabgrund am anderen Ende. Zugegeben, etwas mulmig ist einem schon, wenn man in Kathmandu in die kleine Propellermaschine steigt, doch der nicht mal 30-minütige Flug nach Lukla ist ein atemberaubendes Erlebnis. Der Blick aus dem Fenster eröffnete uns die faszinierende Landschaft des Himalayas aus der Vogelperspektive, bei strahlendem Sonnenschein zogen die schneebedeckten Gipfel dieser Bergriesen zum Greifen nah an uns vorbei und ließen uns aus dem Staunen nicht mehr rauskommen.

Die Hängebrücken

Der Weg ist bekanntermaßen das Ziel und dies trifft ohne Zweifel auch auf diese Reise zu. Kaum in Lukla gelandet, führte uns der Weg mitten hinein in eine beeindruckende Bergwelt ohne Straßen und Autos. Dafür Begegnungen mit Wandergruppen aus aller Welt, Lastenträgern und Yak-Karawanen. Unser Weg führte uns vorbei an weißen Stupas, Gebetsmühlen, Manisteinen und farbenfrohen Klöstern. Ein Highlight waren dabei auch die mit bunten Gebetsfahnen behangenen Hängebrücken, die man automatisch mit Nepal und den Himalaya in Verbindung bringt – und davon lagen gleich mehrere auf unserem Weg in die Sherpa-Hauptstadt Namche Bazar. Eine dieser Hängebrücken, benannt nach Sir Edmund Hillary, hat spätestens seit dem Kinofilm „Everest“ aus dem Jahr 2015 einen besonderen Bekanntheitsgrad erlangt: der Gang über die luftig schwankende Konstruktion in mehr als 100m Höhe über das Tal des Flusses Dudhkoshi ist ein besonderes Erlebnis – solang man schwindelfrei ist 😉

Das Everest-Panorama

Es gibt Berge, hohe Berge und es gibt den Sagarmatha, der mit seinen 8848 Metern alle anderen überragt. Der nepalesische Name für den Mount Everest bedeutet soviel wie Himmelskönig – ein ziemlich passender Name wie ich finde. Es ist jedenfalls ein unbeschreiblicher Moment, wenn man in fast 4000m Höhe zum ersten Mal auf den höchsten Punkt der Erde blickt. Das überwältigende Bergpanorama aus Everest, Nuptse, Lhotse und Ama Dablam wird mir wohl auf ewig im Gedächtnis bleiben.

Kulinarische Genüsse

Während der Reise konnten wir natürlich auch die leckere einheimische Küche kennenlernen. Das bekannteste Gericht Nepals ist sicherlich das Dal Bhat, welches meist aus Linsen, Reis, Spinat, Curry, Fleisch und allerhand Gewürzen besteht. Getreu dem Motto „Dal Bhat Power 24 hour“ hat es uns die nötige Kraft für die Wanderungen mitgegeben. Ein weiteres beliebtes Gericht sind die Momos, quasi die „Maultaschen“ Nepals. Die Teigtaschen sind gefüllt mit Gemüse oder verschiedenem Fleisch und wie immer gut gewürzt (Achtung: Knoblauch steht in der nepalesischen Küche besonders hoch im Kurs ;)). Zum Essen gab es dann meist Tee – oder Bier mit Namen wie Everest und Sherpa Khumbu Kölsch. Ein Kölsch im Himalaya? Vielleicht nicht ganz original, aber doch ein purer Genuss nach einer anstrengenden Trekking-Etappe 😉

Unser Reiseleiter

Was wäre eine tolle Reise ohne einen tollen Reiseleiter? Es war wirklich beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung uns unser Reiseleiter Anil sein Land mit seinen Menschen, seiner Natur, Kultur und seinen Religionen nähergebracht hat. Und auch dem tollen Trekkingteam, welches uns während den Wanderungen so gut begleitet hat, gilt ein großer Dank. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hat die Reise auch in dieser Hinsicht zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Ein Reisebericht von Niclas Damrau

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