Montag, 22. Mai 2023

Australien – ein Muss für jeden Tierliebhaber

Mein großer Traum war es schon immer eines Tages nach Australien zu reisen, und nun war es endlich soweit! Mit der Qantas ging es von Frankfurt via Singapur weiter nach Melbourne. Wer etwas Zeit in Singapur hat, dem kann ich absolut empfehlen, sich gegen eine Gebühr den Eintritt in eine Lounge zu verschaffen und hier eine erfrischende Dusche zu nehmen – dann vergehen die restlichen Stunden des Wartens wie im Fluge. Wer seine Badesachen schon ins Handgepäck packt, kann auch den Pool des Aerotel Transit Hotels für 14 SGD nutzen und sich hier erfrischen. Für Raucher gibt es im Singapur Airport sogar verschieden Gärten an der frischen Luft. Diese sind auch sehr schön, wenn man nicht raucht.

Erfrischt ging es nun weiter nach Melbourne. Am frühen Morgen kamen wir an und starteten den Tag mit einer ersten Erkundung der Stadt. Wir nahmen an einer Walking City - Tour Teil –  diese kann ich nur jedem empfehlen. Das Stadtzentrum von Melbourne ist gut zu erlaufen und hat eine bewegende Geschichte. Der Stadtkern verfügt über viele historische Gebäude. Außerdem gibt es viele kleine Boutiquen und Galerien. Ein Besuch einer kleinen Schokoladenfabrik war auch dabei und mit einem kleinen „Zuckerschock“ konnte man den Jetlag etwas weg zaubern. Gewohnt haben wir im Quality’s Batemans Hill. Das Hotel ist gut gelegen und man kann alles zu Fuß und mit der Straßenbahn erreichen. Am Abend ging es mit dem „The Colonial Tram Car Restaurant“ auch noch einmal auf Sightseeing - Tour inkl. Dinner. Die alte Straßenbahn wurde in ein Restaurant umgewandelt und man kann sein Essen genießen während man aus dem Fenster schaut und die verschiedenen Stadtteile von Melbourne vorbeiziehen sieht. Geschafft fielen wir nun ins Bett und waren bereit für den nächsten Tag.

Am Vormittag ging es ins Yarra Valley, einem Weinanbaugebiet nahe Melbourne. In der Umgebung gibt es einige Weingüter auf denen man an Weinproben teilnehmen und den Ausblick auf die Weinberge genießen kann. Unser eigentliches Ziel war aber Haelesville Sancturay, ein Wildlife - Park, in dem der erste Kontakt mit den wilden Tieren Australiens auf einen wartet. Dieser Park ist aber nicht mit unseren Zoos vergleichbar und es war ein tolles Erlebnis. Der Wildlife - Park kümmert sich auch darum, dass der Tasmanische Teufel nicht ausstirbt und behandelt viele kranke Tiere. Man findet auch Schnabeltiere und Wombats. Die Kängurus leben hier in einem Freigehege, welches man besuchen kann, um den Kängurus näher zu kommen. Dieser Wildlife - Park hat es sich zur Aufgabe gemacht die australische Tierwelt zu erhalten und gefährdete Arten zu schützen.

Zurück in Melbourne erkundeten wir am Abend die Uferpromenade des Yarra Rivers und den Federation Square. Der Federation Square ist das Zentrum für Kulturfestivals, Sportaustragungen, Ausstellungen, Modenschauen, Filme, Konzerte und neue Weltrekordversuche. Gegenüber vom Federation Square befindet sich die Flinders Station, ein sehr alter Bahnhof mit historischem Gebäude. Von hier aus kann man zu Fuß zum South Bank Viertel laufen, wo der Eureka Tower steht. Mit einem Aufzug kann man bis zum Panoramadeck hochfahren. Dies ist eine „Glaswürfel“- Plattform, von der aus man einen wunderschönen Blick über Melbourne hat.

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug nach Phillip Island, wo die kleinsten Pinguine der Welt leben. Diese haben blaue Federn und kommen jeden Abend zum Sonnenuntergang vom Meer zurück in ihre Nester gewatschelt. Es gibt drei Möglichkeiten sich das Spektakel anzusehen: Eine „Tribüne“ am Strand für Jedermann oder eine kleine Plattform für ca. 100 Personen. Hier watscheln die Pinguine unter einem hindurch zu ihren Nestern.

Tipp: Ein absolutes Muss ist aus meiner Sicht eine Privattour in die Dünen zu buchen. Man wird mit einem Nachtsichtgerät ausgestattet und mit einem Guide in die Dünen geleitet. Hier bestaunt man dann abseits der Massen, wie die Pinguine an einem vorbeilaufen. Die Gruppe besteht aus maximal 10 Personen und ist ein absolutes Highlight. 

Wenn man Phillip Island am späten Abend wieder verlässt, sollte man unbedingt unter seinem Auto schauen, ob es sich dort nicht ein Pinguin gemütlich gemacht hat. Phillip Island hat jedoch noch mehr als Pinguine zu bieten, um hier einen ganzen Tag zu verbringen. Es gibt dort eine große Seehundkolonie, einen Koala - Park und es werden auch Bootsausflüge angeboten. Je nach Jahreszeit (Mai – Oktober) hat man die Möglichkeit Wale zu sichten.

Am nächsten Morgen sollte nun die Reise weitergehen. Unser Weg führte uns über Bells Beach, wo der Film „Gefährliche Brandung“ gedreht wurde, sowie über Geelong und Lorne nach Apollo Bay. Wer früh unterwegs ist und noch Zeit hat, sollte am Golfplatz von Anglesea stoppen. Hier sitzen die Kängurus am frühen Morgen in Scharen auf dem Golfplatz. Apollo Bay ist ein kleiner Küstenort von dem aus man das Cape Otway (mit Leuchtturm) sowie den Otway Nationalpark erreicht.

Der Otway Nationalpark ist eine Regenwald, wo man an einem Treetop Walk teilnehmen oder gar Ziplinen gehen kann. Wir hatten leider einen extrem nebeligen Tag erwischt und der Treetop Walk fiel für uns aus. Daher ging es weiter zum Port Campbell Nationalpark, wo die 12 Apostel auf uns warteten. Hier unternahmen wir einen atemberaubenden Helikopterflug, von dem man einfach traumhafte Ausblicke auf die 12 Apostel hatte. Dies kann ich nur jedem empfehlen. Danach haben wir die 12 Apostel natürlich noch einmal vom Boden aus bestaunt.

Weiter ging es zur London Bridge – eine Felsformation, die ausschaut wie eine Brücke, nur ist der eine Teil 1990 unerwartet eingestürzt. Bei dem Einsturz standen damals zwei Touristen auf der anderen Seite und mussten mit dem Helikopter gerettet werden. Hier wird einem eine traumhafte Landschaft mit tollen Ausblicken geboten. Übrigens sollte man hier auf dieser Strecke als Beifahrer immer mal Ausschau in die Bäume halten, ob man nicht den einen oder anderen Koala drin sitzen sieht. Am späten Abend erreichten wir dann unser Nachtquartier in Warrnambool. Wenn man zwischen Mai und Oktober in diese Region reist, kann man auch hier Glück haben und Wale beobachten.

Ausgeschlafen ging es dann am nächsten Morgen nach Tower Hill. Dies ist ein absoluter Geheimtipp. Hier befindet sich ein Naturreservat in einem ausgetrockneten Vulkankrater, sozusagen ein Zoo ohne Zäune. Man sollte auf jeden Fall an einem geführten Bush Walk teilnehmen. Dieser findet jeden Tag um 11 Uhr statt und dauert ca. 1,5 Stunden. Man kann hier die schöne Natur genießen und sieht viele australische Tiere in freier Wildbahn - vom Wallaby, Emu und Koala bis zur Schlange ist alles dabei. 

Nun ging es endlich in die Grampions. Erst einmal sehen diese nicht so spektakulär aus, aber was hier wieder an Tierleben in freier Natur geboten wird, ist einfach wunderbar. Ein paar Wochen vor unserer Ankunft hatten hier mehrere Buschfeuer gewütet. Dadurch war die Umgebung zwar recht "schwarz", aber für die Kängurus ist dies ideal. Diese ernähren sich nämlich von der frischen Asche, da hier wichtige Nährstoffe für Sie enthalten sind. Am Abend hüpfen die roten Riesenkängurus mit einem über die Straße (dies ist jedoch ehrlich gesagt etwas beängstigend) und am frühen Morgen sitzen die Kängurus in Scharen auf den grünen Wiesen. Einfach nur ein Traum für Natur - und Tierliebhaber. In dem Grampions kann man auch einige geführte Bush Walks unternehmen, aber wir haben uns für das „Abseilen“ in den Bergen entschieden. In Halls Gap, der „Hauptstadt“ in den Grampions, gibt es eine Touristeninformation bei der man alle möglichen Ausflüge dazu buchen kann - sowohl Aktivitäten für Abenteuerlustige als auch entspannte Buschwanderungen werden hier angeboten.

Am nächsten Morgen waren „The Balconies“ und „Reed Lookout“ geplant. Von denen man atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft hat, aber auch hier verfolgte uns wieder der Nebel und wir machten uns auf nach Ballarat. Ballarat ist eine alte Goldgräberstadt, die einiges an historischen Gebäuden zu bieten hat. Es gibt hier „Sovereign Hill“, eine künstliche Goldgräberstadt, die Australien im damaligen Goldrausch darstellen soll. Hier kann man Goldwaschen und vieles mehr, aber es erinnert ein wenig an den Europark Rust. Für Kinder ist dies aber, denke ich, eine tolle Erfahrung. Nun ging es zurück nach Melbourne. Da es ein Wochenende war, machten wir die Bourke Street unsicher. Diese biete viele Bars und ein schönes Nachtleben.

Bevor die Reise sich dem Ende nährte, machten wir noch einen fixen Abstecher nach Sydney. Die Oper, die Harbour Bridge und der Hafen durften natürlich nicht fehlen. Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten, ging es zu Fuß zum Viertel „The Rocks“. Von hier aus kann man wunderbar die „Altstadt“ Sydneys erkunden und hat einen tollen Blick auf die Oper. Am frühen Abend haben wir an einer Dinner Cruise im Hafen von Sydney teilgenommen. Nebst Musik und leckerem Essen hatten wir einen tollen Blick auf Sydney von der Wasserseite aus. Mit müden Füßen und vollem Bauch fielen wir ins Bett und der nächste Tag wartete auf uns.

Zuerst sind wir in den Botanischen Garten gegangen. Dieser ist riesig und beherbergt riesige Flughunde und viele Kakadus. Danach machten wir uns auf nach Darling Harbour. Hier findet man zahlreiche Restaurants, Shoppingcenter und Museen, wie auch das Sydney Aquarium und die Sydney Wildlife - World. Diesen statteten wir einen Besuch ab, da wir immer noch nicht genug von Tieren hatten. Hier hatten wird dann noch die Möglichkeit eine andere Art von Wombats zu sehen. In Südaustralien sieht man meist den Nacktnasenwombat und in Sydney gab es dann den Haarnasenwombat. An diesem Abend ging es dann zum Essen auf den Fernsehturm von Sydney, von wo wir  einen wundervollen Ausblick auf die Stadt genießen konnten. Nach dem gelungenen Abend endete unsere Reise und am frühen Morgen ging es zurück nach Deutschland.

Fazit: Australien ist immer eine Reise wert und besonders der Süden bietet eine Vielzahl an Tieren in freier Wildbahn. Einfach nur toll!

Ein Reisebericht von Sabrina

Sonntag, 21. Mai 2023

Südafrika Fieber

„The Africa - bug has bitten“. Afrika hat mich schon immer gereizt und so war die Freude groß, als ich die Nachricht bekam, dass ich mit Explorer ein paar Tage dieses faszinierende Land erkunden durfte. Sofort war mir klar: Hier muss ich so bald wie möglich noch einmal hin! Also wurde gleich für das nächste Jahr eine dreiwöchige Tour mit dem Mietwagen geplant.

Für mich ging es dann endlich los, erst einmal Richtung Kapstadt. Dort angekommen, machten wir uns, nachdem wir Geld gezogen und die Kofferträger und Taxifahrer abgeschüttelt hatten, auf zur Avis Station, die man vom Flughafen durch eine kleine Unterführung erreicht. Die Übernahme verlief reibungslos und so konnte es, nach anfänglicher Verwirrung wer auf welcher Seite einsteigen muss, losgehen zu unserer ersten Unterkunft in Kapstadt, dem Acorn House im Stadtteil Oranjezicht. Hier wurden wir herzlich von Beate, der deutschen Besitzerin, empfangen und wir haben uns sofort wohl gefühlt. Das Gästehaus liegt in einer ruhigen und sicheren Wohngegend und man hat von dort einen herrlichen Ausblick auf den Tafelberg zur einen und Kapstadts Zentrum mit Waterfront zur anderen Seite.

Nachdem wir von Beate noch ein paar Tipps für unseren Aufenthalt in Kapstadt bekommen haben, machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt. Die Long Street und die V & A Waterfront laden zum Bummeln, Shoppen und Essen ein. Ansonsten lässt sich Kapstadt auch gut mit dem Hop - on Hop - off - Bus erkunden. Man erhält einen guten Überblick über die Stadt und kann aussteigen, wo es einem gefällt. Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden in Kapstadt, so dass ich mindestens vier Nächte hier empfehlen würde – und man schafft dennoch nicht alles. Auf jeden Fall einplanen sollte man auch einen Tagesausflug zum Kap der Guten Hoffnung. Die Pinguine am Boulders Beach zu beobachten ist einfach einmalig und die Landschaft auf dem Weg zum Kap traumhaft. Mit etwas Glück trifft man hier auch schon auf Strauße, Zebras oder die putzigen Klippschliefer.

Von Kapstadt machten wir uns auf in Richtung der berühmten Gartenroute, entlang der Küste in Richtung Port Elizabeth. Der erste Stopp führte uns in das Küstenstädtchen Hermanus, das für Wal Beobachtungen bekannt ist. Nirgendwo sonst kommt man den Tieren so nahe wie hier. Zwischen Juli und November kommen südliche Glatt - und Buckelwale in die Bucht, um ihre Kälber zur Welt zu bringen. Wir konnten sie schon vom Ufer aus beobachten, da sie dort direkt unter der Wasseroberfläche liegen, um ihren Kälbern beim Atmen zu helfen. Ein einmaliges Erlebnis!

Zu unserem nächsten längeren Stopp in Oudtshoorn fuhren wir, mit einer Zwischenübernachtung in Swellendamm, durch die landschaftlich wunderschöne Kleine Karoo. Hier lernt man ein Stück ländlich - romantisches Südafrika kennen. Die sogenannte Route 62 führt durch grüne Täler, einsame Halbwüsten - Landschaften und über atemberaubende Gebirgspässe. Alle paar Minuten ertönten Jubelschreie vom Beifahrersitz, da die Landschaft so unfassbar schön war, dass man es kaum glauben konnte. Hinter jeder Kurve änderte sich die Landschaft und man war aufs Neue überwältigt. Alle paar Kilometer musste ich anhalten, damit wir die Landschaft in Ruhe genießen und Fotos machen konnten. Oder aber, weil es sich Affen auf der Straße gemütlich gemacht hatten.

Oudtshoorn selbst ist bekannt für seine Straußenfarmen. Sehenswert sind hier aber auch die Cango Caves, ein gigantisches Höhensystem mit spektakulären Tropfsteinformationen. Nach zwei Übernachtungen ging es dann wieder weiter Richtung Küste. Nach kurzen Stopps in Plettenberg Bay mit seinen herrlichen Stränden und Knysna, der schönen Lagunenstadt, erreichten wir das kleine Örtchen Wilderness für zwei weitere Übernachtungen. Hier erwartete uns ein traumhafter, fast menschenleerer Strand und ein Strandrestaurant, von dem aus man bei einem Cocktail oder Wein einen traumhaften Sonnenuntergang genießen konnte. Tagsüber haben wir uns  im Ort Kanus ausgeliehen, mit denen wir den Fluss hinaufgepaddelt sind, um am Ende eine Rast inklusive Picknick mitten im Wald an einem Wasserfall einzulegen.

Weiter ging es in den Tsitsikamma Nationalpark - ein Traum für alle Naturliebhaber und Wanderbegeisterte! Die wild zerklüftete Berg - und Küstenlandschaft bietet für jeden etwas – ob Mountainbiking, Bungee - Jumping oder Rafting. Vor allem kommen aber Wanderfreunde auf ihre Kosten. Besuchen sollte man auf jeden Fall Storms River Mouth mit der berühmten Hängebrücke. Hier gibt es viele schöne Wanderwege, z. B. den Ottertrail, der ca. 40 Kilometer über wilde Wiesen und vorbei an Wasserfällen an der felsigen Küste entlang führt. Jeffrey´s Bay, ein kleiner Küstenort und Surfer - Hotspot, war unser letzter Stopp auf der Gartenroute. Dort haben wir den kompletten Tag am fast menschenleeren Strand verbracht, den Surfern zugeschaut, tolle Muscheln gesammelt und Delfine beobachtet, die in den Wellen spielten. Auch Wale konnten wir vom Strand aus in der Ferne sehen, wie sie aus dem Wasser sprangen oder riesige Fontänen in die Höhe schossen – einfach ein toller Tag!

Von hier ging es weiter nach Port Elizabeth, wo wir den Mietwagen wieder abgegeben haben, um weiter nach Durban zu fliegen. Auch in Durban lief die Übernahme des neuen Wagens reibungslos und so konnten wir uns schnell auf den Weg nach St. Lucia machen. Das süße Örtchen erreichten wir nach ca. 2,5 Stunden Fahrt über die gut ausgebaute Schnellstraße. Im St. Lucia Wetlands Guesthouse wurden wir schon von unseren Gastgebern Hettie und Derrick erwartet und südafrikanisch - herzlich begrüßt. Bei einem Willkommensgetränk bekamen wir Informationen und Tipps was man in St. Lucia alles unternehmen kann. Bekannt ist St. Lucia vor allem für seine Hippos, die dort im Fluss zuhauf anzutreffen sind und gerne auch mal durch den Ort laufen. Eines trafen wir dann gleich abends auf dem Weg zum Restaurant auf einem Supermarkt Parkplatz. Es ist schon beeindruckend, diese großen Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Zu nah sollte man sich allerdings nicht heranwagen, da sie trotz süßem und gemütlichem Aussehen, sehr gefährlich werden können. Bei einer Bootstour auf dem Fluss kann man sie aus sicherer Entfernung beobachten und sieht mit etwas Glück auch Krokodile, die sich den Lebensraum hier mit den Hippos teilen.

Ansonsten lohnt es sich auf jeden Fall, einen Tag einzuplanen, um durch den Isimangaliso Wetlands Park zu fahren, der direkt an St. Lucia grenzt. Wir haben hier viele Tiere beobachten können, wie z. B. eine Nashornfamilie, die direkt neben unserem Auto her trottete und graste. Am Ende des Parks erwartete uns ein traumhaft langer Strand, wo man baden oder auch schnorcheln kann. Allerdings sollte man die Äffchen, die sich hier tummeln und gerne die ein oder andere Leckerei stibitzen, immer im Auge behalten. Von St. Lucia fuhren wir weiter ins Königreich Swasiland, was ich sehr spannend fand, da es nochmal eine völlig andere Kultur ist und die Menschen uns sehr freundlich und offen begegnet sind.

Unser persönliches Highlight der Reise war der Aufenthalt im Nthambo Treecamp, im privaten Klaserie Reservat gelegen, das an den Krüger Nationalpark grenzt. Die privaten Reservate sind wirklich etwas ganz besonderes und meiner Meinung nach ein absolutes Muss auf jeder Südafrika - Reise. Sie liegen entweder auf einem privaten, umzäunten Konzessionsgebiet oder grenzen unmittelbar und ohne Zäune an den Krüger Nationalpark, was einen Wechsel der Wildtiere zwischen den privaten Reservaten und dem Krüger Nationalpark ermöglicht. Besuchern des Nationalparks ist es jedoch nicht gestattet in die privaten Gebiete zu fahren, wenn sie dort keine Übernachtung gebucht haben. Hierdurch wird die Anzahl der Besucher begrenzt, was es zu einer exklusiven Erfahrung und einem besonderen Erlebnis macht. Das Treecamp liegt mitten im südafrikanischen Busch und ist nicht umzäunt, so dass man einen uneingeschränkten Blick in die Wildnis hat und die Tiere mit etwas Glück schon von der Lodge aus beobachten kann. Wir haben dort z. B. erlebt, wie eine Elefantenherde das Camp besuchte, als wir gerade auf der Terrasse zum Abendessen zusammen saßen. Nur ein paar Meter von uns entfernt tranken sie seelenruhig aus dem Pool – das war wirklich ein einmaliges und atemberaubendes Erlebnis!

Das Highlight waren natürlich die Pirschfahrten in den offenen Safarifahrzeugen. Jeweils drei Stunden morgens und nachmittags ging es, in Begleitung eines Rangers und eines Spurenlesers, auf die Suche nach wilden Tieren raus in den Busch. Die Ranger waren mit Leidenschaft dabei und hatten ein immenses Wissen über die Tiere und deren Verhaltensweisen. Zu jedem noch so kleinen Tier konnten sie eine interessante oder lustige Geschichte erzählen. Wenn zwischendurch Zeit ist, kann man zusätzlich auch an einem Bushwalk teilnehmen und etwas über die Pflanzenwelt und Tierspuren lernen. Mit etwas Glück hat man auch die Möglichkeit Tiere zu beobachten. Wir haben z. B. auf einem Walk ein Nashorn erspäht und konnten es eine Weile aus sicherer Entfernung beobachten. Man ist einfach mitten in der Natur, was es so besonders macht. Nachts kann man oft die Hyänen oder Löwen rufen hören – Naturerlebnis pur! Es fiel uns wirklich nicht leicht, das Camp nach zwei Nächten wieder zu verlassen. Nach einem Zwischenstopp am Blyde River Canyon ging es für uns nach Johannesburg, von wo unser Rückflug nach Hause ging.

Fazit: Südafrika ist immer eine Reise wert! Das Land ist vielfältig und hat einfach unglaublich viel zu bieten: schöne Städte, atemberaubende Landschaften, leckeres Essen, guten Wein, herzliche Menschen, viele wilde Tiere, schöne Strände u. v. m. Aber vor allem hat es einen ganz besonderen Zauber, den man kaum beschreiben kann und der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Und so planen die meisten auch gleich nach ihrer Rückkehr wieder die nächste Reise in dieses traumhafte Land.

Ein Reisebericht von Jasmin Leimbrock

Samstag, 20. Mai 2023

Mit der Familie entlang der Great Lakes

Wir machten uns mit unserem vierjährigen Sohn auf den Weg von München nach Toronto. Der Direktflug mit Air Canada hatte zwar etwas Verspätung, aber der Flug im Dreamliner selbst war dank des freundlichen Service und dem guten Essen an Board sehr angenehm. 8 Stunden und 30 Minuten vergingen wie im Flug, woraufhin wir entspannt in Toronto unseren Alamo Mietwagen entgegennehmen konnten. Die Übernahme verlief reibungslos, solange man sich nicht zusätzliche Versicherungen „aufschwatzen“ lässt - denn bei unseren Tarifen ist bereits alles Notwendige für eine Mietwagenrundreise inkludiert. Mit einem vorgebuchten Kindersitz, der problemlosen Unterbringung von drei Koffern im Kofferraum und einem kostenlosen Fahrzeugupgrade in die Fullsize Kategorie konnte unsere Reise zu dritt starten. Unser erster Halt war zunächst das Best Western Plus Toronto Airport. In dem schönen Hotel konnten wir uns nach einem langen Flug erholen. Am folgenden Tag ging es endlich auf die Reise mit einem ersten Stopp in der Hockey Hall of Fame in Toronto. Hier wurde uns die über hundertjährige Geschichte der NHL eindrucksvoll vorgestellt. Sportinteressierte sollten auf alle Fälle einen Blick wagen und die zahlreichen Sports Memorabilia bestaunen, inklusive des berühmten Stanley Cups, die wichtigste Eishockeytrophäe der Welt.


Atemberaubende Natur 

Da der Tag noch einige Kilometer in Richtung Norden zu unserem ersten Campingplatz für uns bereithielt, konnten wir uns leider nicht die Zeit für Toronto nehmen, die wir dort gerne noch verbracht hätten. Nach vier Stunden Fahrzeit erreichten wir dann den Grundy Lake Provincial Park, der uns mit einem wunderschönen Wetter und Sonnenschein willkommen hieß. Nach dem Aufbau der Zelte blieb auch noch Zeit zum Baden in einem der unzähligen Seen. Aufgrund eines unglaublich trockenen Sommers war es uns allerdings verboten, ein Feuer zu machen und zu grillen. Hierüber sollte man sich immer zwingend vorab informieren, damit man sich nicht komplett auf ein gegrilltes Abendessen verlässt. Dank unserer Vorbereitung mussten wir deshalb nicht auf ein Abendessen verzichten.

Über Sudbury machten wir uns schließlich nach der ersten Nacht im Zelt weiter in Richtung Sault Ste. Marie auf, wo wir die Nacht auf einem KOA Campingplatz verbrachten. Hier erwartete uns neben einem Swimmingpool, Spielplatz, einer Hundearea und einer Fernsehecke alles, was den modernen Camper begeistert. Auch per Auto ist die nächste Stadt nicht weit entfernt gewesen. So lassen sich beispielsweise an den Soo Locks die großen Schiffsfrachter beobachten, die vom Lake Huron über den St. Mary River in den Lake Superior schiffen.

Auf der Weiterreise nach Thunder Bay galt es auf der Hälfte der Strecke einen Halt in Marathon einzulegen, einem kleinen Ort im Nirgendwo. Dort im Penn Lake Park konnten wir direkt am See zelten. Die Campingplätze können vorab gebucht werden (für die Hauptsaison ist das, wie überall in Nordamerika, sehr zu empfehlen). Informieren Sie sich frühzeitig, wie lange der jeweilige Park für Besucher zum Übernachten geöffnet hat. Der Weg ab Sault Ste. Marie ist von wenig Verkehr und aufgrund von Nadelwäldern und Steilklippen von einer atemberaubenden Natur geprägt.

In Thunder Bay angekommen erwartete uns das geschichtsträchtige Prince Arthur Waterfront Hotel mit einem tollen Ausblick auf den Lake Superior. Das Hotel liegt im Stadtteil Port Arthur und jede Menge Restaurants lassen sich hier entdecken. Von der Marina aus starteten wir eine 90 minütige Segeltour durch den Hafen von Thunder Bay und erfuhren alles Spannende über die Geschichte der Stadt und die großen, teils stillgelegten Industriebauten direkt am Wasser. Nicht zuletzt gefiel besonders unserem Sohn die Tour, bei der er sich sogar als Kapitän versuchen und für kurze Zeit das Segelboot steuern durfte.

Ontarios Wildnis

Am nächsten Tag war es der regionale Anbieter „Wilderness North“, der uns für eine fünftägige Reise in Ontarios Wildnis zum Flughafen brachte und uns mit einem Kleinflugzeug zur Miminiska Lodge am Miminiska Lake flog. Beliebt bei Hobby - Anglern bietet dieser Ort weitaus mehr als nur Fischen. Unsere Gruppe bestand nun aus sechs Personen, zu denen auch ein älterer Herr mit seinem Enkel gehörte, was unserem Sohn sehr entgegenkam. Wir hatten bisher in unserem ganzen Leben noch nie geangelt und empfanden es als ein sehr entspannendes Abenteuer. Nach einer Einweisung besteht die Möglichkeit auf eigene Faust oder mit einem Guide aus dem Boot heraus zu Fischen. Sollte das Angeln für manch einen wenig Anreiz bieten, sorgen Kajaks, Kanus oder Stand - Up - Paddeling für eine schöne Alternative. Aber auch Schwimmen und Relaxen sind bei passendem Wetter immer eine Option. Die Tagesgestaltung hängt dabei ganz individuell vom Gast ab und wird vor Ort besprochen und organisiert. Wanderungen rund um die Seen zu historischen Städten der dort ansässigen First Nations versetzen einen so über die Natur und die vielen Tiere, wie auch Bären und Elche, in Staunen. 

Die Miminiska Lodge zeichnet sich durch ein erstklassiges Essen aus und auch der kleine Kühlschrank im Zimmer wird so bestückt, wie es der Gast wünscht. Wir hatten eine tolle Zeit, mit hervorragendem Badewetter und sehr freundlichen Gastgebern, die wir so schnell nicht vergessen werden. Die Rückreise erfolgte am Morgen direkt nach dem Frühstück. In Thunder Bay selbst wird man entweder zum Flughafen für den Weiterflug oder zurück zum Hotel gebracht, wo auch unser Auto parkte.

Der Nordosten der USA

Mit dem Auto ging es dann ohne Komplikationen weiter über die Grenze in die USA. Selbstverständlich muss man hier etwas Zeit einplanen, da alle Fragen beantwortet und Fingerabdrücke sowie Fotos abgegeben werden müssen. Die Autoschlange ist allerdings nicht so lang wie z.B. an den Niagara Falls.

An diesem Tag machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung, weshalb wir uns auf Grund von Dauerregen gegen unseren vorgebuchten Zeltplatz entschieden und spontan weiter nach Duluth fuhren. Letztendlich stellte sich dies als eine gute Idee heraus. Der kleine Ort mit seinem schönen Stadtkern veranlasste uns, das Railway Museum zu besuchen und dort die größte Dampflock der Welt und viele andere historische Züge zu besichtigen. Der Lakewalk um den See führte uns anschließend zur Aerial Lift Bridge. Hier kann man sich vorab über die Homepage der Stadt informieren, wann die großen Frachtschiffe ein - oder auslaufen.

Da ich unbedingt einmal in das größte Shopping Center der USA, der Mall of America, wollte, obwohl ich kein Fan von langen Shoppingtouren bin, war Minneapolis/St. Paul der nächste Stopp auf unserer Route. Nicht nur unzählige Geschäfte, die sich aneinander reihen, sondern auch ein Vergnügungspark mit den beliebten Nickelodeon Figuren bescherten uns ein ganz anderes Erlebnis als die Natur, die wir die letzten Tage gesehen hatten. Spongebob oder auch Paw Patrol waren eine schöne Abwechslung für unseren Sohn.

Da wir unsere Tagesetappen nicht unnötig in die Länge ziehen wollten, entschieden wir uns, auf dem Weg nach Green Bay eine weitere Nacht im State Park im Zelt zu verbringen. Die Strecke durch Wisconsin ist von viel Farmland und wenig Verkehr geprägt. Green Bay galt als ausgewähltes Ziel unserer Reise, da ich gerne der Heimatstadt der NFL - Mannschaft Green Bay Packers einen Besuch abstatten wollte, weshalb wir uns auch gegen eine Fahrt entlang des Mississippis in Richtung Chicago entschieden. Die kleine Stadt in Wisconsin lebt hauptsächlich von der Papierindustrie und natürlich von den „Packers“. Auch hier kann ich nur wieder sagen, Sportinteressierte sollten sich unbedingt die Hall of Fame anschauen und vorab eine Tour durch das Stadion buchen. Die faszinierende Geschichte erzählt jede Menge Wissenswertes über Vergangenheit und Gegenwart der einzigen NFL - Mannschaft, die sich aus rund 360.000 Besitzern zusammensetzt und somit als Community - Owned gilt. Das Best Western Plus Green Bay ist dabei ein gutes Mittelklassehotel, welches fußläufig vom Lambeau Field entfernt liegt.

Unser nächster Ort hieß Oskosh, eine Kleinstadt, die durch die Herstellung der gleichnamigen Kinder - Latzhosen zu Berühmtheit gelangte. Am Lake Winnebago gelegen, der größte Binnensee von Wisconsin, überzeugt Oskosh mit seinem charmanten Stadtkern und seinen guten Restaurants sowie Cafés. 

Bevor es für uns drei schließlich nach Chicago ging, landeten wir zuvor in der Bierhauptstadt des mittleren Westens als auch der Heimat von Harley Davidson. Milwaukee verdankt seinen vielen, deutschen Einwanderern die Bierbrauereien, die beispielsweise in der MillerCoors Brewery besichtig werden können. Grundsätzlich reicht hier ein Tag zum Erkunden oder man kann es auch als Zwischenstopp für ein paar Stunden einbauen und sich neben Brauereien auch das Harley - Davidson - Museum anschauen sowie entlang der Promenade des Lake Michigan spazieren gehen.

Von einer quirligen Großstadt bis hin zu Seen und Dünen

Mit Chicago waren wir dann wieder in einer richtigen Großstadt angekommen. Mit einem Kind in der Großstadt muss man immer etwas flexibler sein und kann sein Tagesprogramm nicht so gestalten, wie man das eventuell gerne möchte. Unser gemeinsamer Abend begann mit einem spannenden Spiel der Boston Red Sox gegen die Chicago White Sox, wo nicht nur die Atmosphäre im Stadium glänzte, sondern auch der Ausblick vom Guaranteed Rate Field auf die beleuchtete Skyline der Stadt. Am nächsten Tag wagten wir uns in den Trubel von Downtown. Um auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, gönnten wir uns den Luxus und stellten den Mietwagen für ungefähr 40 USD in einer Garage ab. Bedingt durch das Chicago Jazz Festivals schien die ganze Stadt auf den Beinen, beim Picknicken und Genießen des tollen Sommerwetters zu sein. Besonders der Millennium Park konnte die schlechte Laune unseres Sohnes mit einem Spielplatz mitten im Park heben, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Hochhausfront Chicagos rund um die Grünfläche hatten. Entspannt in der Großstadt zu sein ist etwas Seltenes, aber wir hatten es hier geschafft. Mein letzter Wunsch auf der Liste war das Second Leiter Building, das älteste noch bestehende Hochhaus und Vorbild für die Skyscraper dieser Welt. Glücklicherweise war es nicht so weit weg und es gab keine Beschwerden beim Fußweg.

Chicago hinter uns gelassen, ging es weiter entlang des Lake Michigan bis nach Holland. Hier haben wir nur ein paar Gehminuten vom See entfernt unser Zelt aufgeschlagen und den sonnigen und warmen Nachmittag am langen und breiten Sandstrand verbracht. Wer gerne badet und Erholung sucht, kann in dem kleinen Touristenort auch gerne zwei oder drei Nächte bleiben. Am besten aber ist es, wenn man nicht mit dem Auto bis zum Strand fahren muss. Denn als ein State Park bilden sich hier bekanntlich in der Hochsaison lange Schlangen und man verbringt einige Zeit im Auto, bis man dieses endlich abstellen kann. 

Um Traverse City und Sleeping Bear Dunes National Lakeshore nicht zu verpassen, folgte nach unserer knapp zweistündigen Fahrt der Loop (Pierce Stocking Scenic Drive; Eintritt 20 USD) durch den National Lakeshore bis zum Lake Michigan Overlook. Von hier hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den See und kann, wenn man sich das körperlich zutraut und keine Kinder dabei hat, auch den Abstieg bis zum Ufer wagen. Allerdings warnen Schilder auch explizit davor, dass der Weg hinauf gut zwei Stunden dauern kann oder die Rettungsaktion kostspielig endet. Wir haben uns dann dafür entschieden die Dünen oberhalb des Sees abzulaufen, was auch spannend und anstrengend genug war. Wer gerne wandert, hat hier im kompletten National Lakeshore die Möglichkeit auf ausgewiesenen Wanderwegen, Touren in verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden abzulaufen.

Nach unserer Nacht im Zelt im Interlochen State Park sind wir den Vormittag durch Traverse City gebummelt und haben Läden mit skurrilen Waren unsicher gemacht. Die kleine Stadt ist ein typischer nordamerikanischer Touristenort und bietet alles was man so braucht. Der historische Ortskern ist sehr gepflegt und nett hergerichtet. Aber man muss nicht zwingend mehr als einen Tag hier verbringen, es sei denn man möchte die die Umgebung mit seinen tollen Stränden näher erkunden.

Die Niagarafälle

Zwei weitere Nächte in einem kleinen State Park in Harrison/Michigan und in London/Ontario sollten uns nun von den Niagarafällen trennen. Im Gegensatz zur Grenzüberschreitung in die USA verlief die Einreise nach Kanada mit drei einfachen Fragen (Was macht man in Kanada?, Wie lang bleibt man?, Wo geht es danach hin?) sehr unkompliziert. Insgesamt drei Stunden verbrachten wir dann an den berühmten Wasserfällen, nachdem wir das Auto hervorragend am Niagara Falls Parking Lot #1 abstellen (CAD 20,- Parkgebühren) konnten und endlich die Horseshoe Falls erreichten. Grundsätzlich ist es alles sehr beeindruckend und man sollte sich die Fälle nicht entgehen lassen. Allerdings muss ich auch sagen, dass es einen Ausflug von New York, Philadelphia oder Boston nicht rechtfertigt, nur um einmal die Wasserfälle gesehen zu haben. Große Touristenmassen, eine lange Anreise und das Wetterrisiko sind einige Faktoren, welche bedacht werden sollten. Bei einer Kombination mit dem Osten Kanadas oder dem Nordosten der USA empfehle ich dann aber dem Abenteuer offen gegenüber gestellt zu sein.

Kurz vor Ende unserer Mietwagenrundreise als Familie ließen wir die letzten Tage gemütlich in Toronto, im Stadtteil „The Beach“ ausklingen. 15 Minuten zu Fuß vom Lake Ontario entfernt, begeisterten das Wasser und die Wellen meinen Sohn an zwei Nachmittagen und per Straßenbahn ließ es sich innerhalb von 40 Minuten in Toronto Downtown weitere vier Stunden verbringen. Toronto bietet unter anderem mit dem Harbour Square Park, den Toronto Islands (die einen tollen Ausblick auf die Skyline ermöglichen) und dem CN Tower viele schöne Erlebnisse, die es wert sind mehr Zeit dort zu verbringen.

Am Ende stellte die Mietwagenrückgabe am Flughafen keine weiteren Probleme dar und auch mit Air Canada und Lufthansa über Montreal konnten wir die Reise mit einem recht angenehmen Rückflug abschließen.

Alles in allem durften wir unsere Zeit rund um die Great Lakes sehr genießen und auf der abwechslungsreichen Reise zwischen einsamer Natur und quirligen Großstädten als Familie einiges erleben. Nicht zuletzt sorgen die vielen Spielplätze in den Städten und an jedem noch so kleinen Ort vor allem für kleinere Kinder für eine willkommene Abwechslung. Mir hat die Mischung aus Campingerlebnis und Hotels sehr gefallen, da so die Natur genossen werden kann und zwischendurch trotz alledem auch mal eine „eigene“ Dusche für Entspannung sorgt.

Ein Reisebericht von ?

Freitag, 19. Mai 2023

Australiens Ostküste entdecken

Für Australien Einsteiger bietet sich zum intensiven Kennenlernen dieses Kontinents eine Mietwagenrundreise von Brisbane bis Cairns im tropischen Nord - Queensland an. Vorab ein paar Worte zum Klima: Man sollte auf jeden Fall vermeiden, zwischen Anfang November und Ende April in den tropischen Norden zu reisen, da man dann in der absoluten Regenzeit mit hohen Temperaturen und sehr feuchtem Klima (zum Teil über 90 % Luftfeuchtigkeit) unterwegs ist und außerdem dem Risiko eines tropischen Wirbelsturms (Zyklon) ausgesetzt ist. Ich startete meine Reise in Brisbane, der Hauptstadt von Queensland.

Zwei Nächte, z. B. in einem Stadthotel am Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt, sollte man für Brisbane schon einplanen. Die Stadt erkundet man am besten zu Fuß und mit dem Wassertaxi auf dem Brisbane River. Fährt man von Brisbane dann mit dem Mietwagen in Richtung Norden, braucht man sich um Straßengebühren keine Sorgen machen, da alle Straßen ab der Brücke in Brisbane gebührenfrei befahrbar sind.

Mein Weg führte mich zuerst in die Glasshouse Mountains, wo zwei Übernachtungen in der Glasshouse Mountains Ecolodge eingeplant waren. Hier kann man in umgebauten Eisenbahnwaggons oder in einer alten Kirche übernachten – eine tolle Sache. Im nahe gelegenen Beerwah befindet sich der weltbekannte Australia Zoo von Steve Irwin, der ja leider durch einen tödlichen Nagelrochenstich direkt ins Herz beim Tauchen in Nord - Queensland ums Leben gekommen ist. Seine Frau und die durch Fernsehsendungen bekannte Tochter Bindi führen diesen tollen Zoo seit seinem Tod weiter.

Zwei Highlights meiner Tour: Fraser Island & Lady Elliot Island

Weiter ging es in Richtung Norden – wo ich mein Auto in Hervey Bay auf einem bewachten Parkplatz für die nächsten vier Tage parkte. Es standen zwei absolute Highlights auf meinem Programm: der Besuch der größten Sandinsel der Welt Fraser Island und ein Ausflug nach Lady Elliot Island. Zunächst fuhr ich mit dem Shuttle - Bus zum Fähranleger in River Heads und weiter mit der Fähre nach Fraser Island. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Hier blieb ich für zwei Nächte im Kingfisher Bay Resort und erkundete die Insel am nächsten Tag im Rahmen eines ganztägigen Ausflugs.

Die Insel bietet unglaublich faszinierende Naturschönheiten und eine sehr abwechslungsreiche Tierwelt. Der Dingo ist nur eines von vielen Tieren, um den sich auch eine angeblich wahre Begebenheit rankt: Ein Dingo soll hier einen Säugling aus einem Zelt geraubt und verschleppt haben – diese Geschichte ist sogar in einem Kinofilm aufbereitet worden. Es gibt auf Fraser Island üppigen Regenwald – durchzogen von engen und nur mit einem Allrad - Fahrzeug befahrbaren Sandpisten. Kristallklare Seen, wie z.B. der Lake McKenzie mit seinen tollen Stränden, laden zum Baden und Verweilen ein. Es ist ein tolles Gebiet für Wanderungen und Ausgangspunkt für Walbeobachtungen. Ein weiterer See, der Lake Wabby (der tiefste See der Insel) sowie die Champagne Pools sind ebenfalls auf der Insel zu finden. Am breiten Sandstrand, der auch als Autobahn und als Landepiste für die inseleigene Airline „Fraser Island Air“ dient, kann man auch das Schiffswrack der SS Maheno, die hier 1935 an der Küste auf Grund lief, besichtigen. Alles in allem hat diese Insel wahnsinnig viel Interessantes zu bieten und eigentlich waren die zwei gebuchten Tage eher zu kurz, aber ein weiteres Highlight wartete bereits auf mich.

Nach den zwei gebuchten Übernachtungen ging es mit der Fähre zurück nach River Heads und weiter nach Hervey Bay zum dortigen Flughafen. Mit einer kleinen Propellermaschine flog ich auf die Trauminsel Lady Elliot Island, um dort zwei atemberaubende Tage in toller Umgebung zu genießen. Auf der Insel gibt es ein Eco Resort mit verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten und es sind pro Tag nie mehr als 120 Gäste gleichzeitig dort. Man kann wählen zwischen einer Island Suite mit eigenem Bad/WC und einer Riff - oder Gartenhütte, ebenfalls mit eigenem Bad, oder den sogenannten Eco Cabins - das sind fest aufgebaute Zelte mit Benutzung der Gemeinschaftswasch- und Duschhäuser (ähnlich jenen auf einem Campingplatz). Ein artenreiches, begehbares Hausriff umgibt die Insel. Ich sah große Schildkröten, viele bunte Fische, Seesterne und große Manta Rochen beim Schnorcheln direkt unter mir. Die Insel gehört zur Marine Park „Green Zone“.

Hier ist das Riff noch viel „gesünder“ als weiter im Norden von Queensland. Es gibt bis zu 1.200 einheimische Meerestierarten. So nah hatte ich noch niemals einen Rochen oder eine Schildkröte in der freien Wildbahn sehen können – unglaublich und faszinierend zugleich. Das ganze Jahr über hat das Wasser eine glasklare Sicht zu bieten. Wer nicht nur von oben auf das Riff schauen möchte, (für einen Spaziergang unbedingt Strandschuhe mitnehmen) kann auch Schnorchel und Flossen leihen und selbst bei Flut die vielfältigen Farben und die artenreiche Vielfalt erleben. Für alle, die sich nicht ins Wasser trauen, gibt es auch eine Tour mit dem Glasbodenboot. Zertifizierte Taucher können mit einem Guide auf Tauchgang gehen und in noch tiefere Gefilde vordringen. Es gibt ein Informationszentrum mit Literatur, Ausstellungen und Filmen zum Thema Great Barrier Reef. Die Verpflegung im Eco Resort ist außerordentlich gut und die Sonnenuntergänge sind einfach unschlagbar. Auch der Sport kommt auf der Insel nicht zu kurz: Es gibt Beachvolleyball - Plätze, Billardtische, Tischtennisplatten und für Kinder einen Spielplatz. Auch ein Pool findet sich auf dem Inselgelände. Leider ging es nach 2 Tagen wieder zurück nach Hervey Bay – der Start von der Graspiste und der abschließende Blick aus dem Flugzeug auf die Insel bleiben unvergesslich. Für mich ist und bleibt die Insel ein absoluter Geheimtipp.

Airlie Beach & Whitsunday Islands 

Mit meinem Mietwagen fuhr ich weiter in Richtung Great Keppel Island, eine weitere vorgelagerte Insel, auf der ich eine Nacht blieb, bevor ich dann in Richtung Airlie Beach aufbrach. Hier hatte ich dann wieder zwei Nächte eingeplant, damit ich einen vollen Tag auf den Whitsunday Islands mit dem schönsten Sandstrand, dem Whitehaven Beach, verbringen konnte. Tiefes, türkisblaues Wasser und strahlend weißer Sand blieben wieder einmal im Gedächtnis zurück. Auf der Weiterfahrt nach Mission Beach kam ich durch Cassowary Country – der Haubenkasuar, ein vom Aussterben bedrohter Riesenlaufvogel, ist hier noch in freier Wildbahn zuhause und lief mir tatsächlich an zwei Stellen über den Weg. In Mission Beach genoss ich einen Strandtag und ließ mich im Castaways Resort & Spa verwöhnen.

Auf dem Weg nach Cairns & Umgebung

Weiter führte mich meine Route in Richtung Cairns und ich fuhr in die Atherton Tablelands nach Malanda. Zwei weitere unvergessliche Nächte verbrachte ich im Rose Gum's Wilderness Retreat und übernachtete in einem Baumhaus. So nah war ich der tropischen Natur noch nie. Mitten im Regenwald erlebte ich die unberührte Flora und Fauna. Über Australiens kurvenreichste Straße – die Gillies Range – ging es wieder zurück an die Küste und letztendlich zum Endziel meiner Tour nach Cairns. Hier wurden zum Relaxen und für weitere spektakuläre Ausflüge noch einmal fünf Nächte eingeplant.

Ich wohnte in Palm Cove an einem der Northern Beaches in einem netten Hotel direkt am Strand, dem Paradise on the Beach Resort und unternahm von hier aus mehrere Ausflüge in die nähere Umgebung. Dazu ließ ich mich jeweils von meinem Hotel abholen und auch dorthin wieder zurückbringen.

Folgende Ausflüge standen auf meinem Plan:

Eine ganztägige Tour in den Daintree Nationalpark, den ältesten Regenwald der Welt mit Krokodilbeobachtung auf dem Daintree Fluss.

Eine ganztägige Tour nach Kuranda mit dem Kuranda Railway von Cairns aus und Besuch des Butterfly Sanctuary (ein großes Freifluggehege für Schmetterlinge) und der Rückfahrt mit dem SKYRAIL, der längsten Gondelbahn Australiens, über die Wipfel des tropischen Regenwaldes.

Ballonfahrt in den Tablelands. Es hieß zwar sehr früh aufstehen, um ins Tableland zu fahren, aber die Ballonfahrt ist atemberaubend in der aufgehenden Sonne.

Ein ganztägiger Ausflug ins Great Barrier Reef zum Schwimmen und Schnorcheln mit dem Segelkatamaran Wavedancer ab/bis Port Douglas. Hier schnorchelte ich mit kleinen Riffhaien, vielen tropischen Fischen und Schildkröten und genoss einen tollen Tag auf dem Meer.

Fazit: Es gibt noch vieles mehr in und um Cairns zu erleben. Die Tour war einfach nur toll und hat viele bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen. Ich kann jedem nur empfehlen, eine solche Tour auf eigene Faust mit dem Mietwagen zu machen und die Vielfältigkeit der Flora und Fauna sowie andere Attraktionen in Nord - Queensland selbst zu entdecken.

Ein Reisebericht von Martin