Freitag, 28. April 2023

Abenteuer Brasilien

Drei Tage Rio de Janeiro

Unser Abenteuer Brasilien begann mit einem 3 - tägigen Aufenthalt in der belebten Metropole Rio de Janeiro. Da ein so kurzer Aufenthalt kaum ausreicht, um die riesige Stadt wirklich kennenzulernen, entschieden wir uns, uns auf die traditionellen Sehenswürdigkeiten zu beschränken.

Auf dem Programm stand zunächst der beeindruckende Zuckerhut, den wir mit einer kleinen Gruppe und einem Reiseleiter besuchten. Per Gondel ging es zunächst zur Zwischenstation. Von hier hatte man bereits einen großartigen Ausblick auf Rio und das Meer sowie auf den Zuckerhut selbst. Die zweite Gondelfahrt führte uns schließlich zum Gipfel des Granitfelsens und von ganz oben konnten wir alles bestens überblicken. Hier begegneten wir sogar kleinen Äffchen, die sich ohne Scheu gut beobachten ließen. Leider traten wir den Rückweg recht schnell wieder an, da die anderen Teilnehmer des Ausflugs noch weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm hatten. Persönlich denke ich daher, ist es empfehlenswert den Zuckerhut auf eigene Faust zu erkunden.

Auch der Besuch der berühmten Copacabana durfte während unseres Rio Aufenthalts nicht fehlen. Entlang der Promenade findet man zahlreiche kleine Strandbars, die leckere Cocktails, wie den obligatorischen Caipirinha, frische Kokosnüsse, typische Snacks und abends oftmals auch Livemusik zu bieten haben. Der Strand selbst eignet sich auch sehr gut zum Sonnen und Baden, doch gefiel uns der Ipanema - Strand noch besser zum Entspannen.

Am Vormittag des letzten Tages hatten wir uns den Besuch des Corcovado mit der Christusstatue vorgenommen. Leider spielte hier das Wetter nicht ganz mit – es war sehr bewölkt und nebelig. Da wir keine andere Wahl hatten, als an diesem Tag die Statue zu besichtigen, fuhren wir, trotz abraten der Mitarbeiter am Fuße des Berges, mit der Tram in die Höhe. Oben angekommen, erwartete uns ein sehr stürmischer Wind und Nieselregen sowie kühle Temperaturen. Die letzten Meter zur Statue mussten wir mit einem Fahrstuhl und Rolltreppen zurücklegen und als wird unser Ziel erreichten, war die Enttäuschung recht groß. Wie uns bereits von den Mitarbeitern vorhergesagt wurde, konnten wir nur die Füße der Statue sehen, der Rest wie auch die ganze Stadt waren von dichten Wolken umhüllt. Nach einigen Minuten jedoch trat die Statue für einen kurzen Moment aus dem Nebel und alle Besucher, wie auch wir, machten wie verrückt Bilder, um ja ein Bild mit der Statue zu erhaschen. Nun war die Freude umso größer. Lange hielten wir es aufgrund der stürmischen Winde und der Kälte nicht aus und schon nach 30 Minuten ging es wieder zurück. Wer also nicht so wie wir unter Zeitdruck steht, sondern den Besuch der Statue bei schlechtem Wetter auch verschieben kann, der sollte dies auch tun – trotzdem war es für uns ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis!

Den Nachmittag nutzten wir dann, um das Zentrum Rios näher zu erkunden. Unter anderem besuchten wir die Kathedrale, das Stadttheater sowie eine Fußgängerzone, die uns jedoch nicht besonders zusagte, da es dort sehr laut und chaotisch zuging. Was uns aber sehr gut gefiel war die „Escadaria Selarón“, die Fliesentreppe. Wie der Name schon sagt, besteht diese aus vielen bunten Fliesen, die einen faszinierenden Anblick bieten und auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Millionenstadt Curitiba

Am vierten Tag setzten wir unsere Reise nach Curitiba fort, eine Millionenstadt im Südwesten von São Paulo. Hier besuchten wir unsere brasilianischen Freunde, bei denen wir die nächsten Tage lebten. Woran wir uns hier zunächst gewöhnen mussten, waren die mäßigen Temperaturen, die an sich für uns Deutsche nichts Besonderes darstellen, jedoch in einer ungeheizten Wohnung (in Brasilien besitzt niemand eine Heizung) doch sehr kalt sein können. Trotz dieses Umstandes, verbrachten wir hier tolle Tage. Unter anderem unternahmen wir einen Ausflug nach Morretes, einem idyllischen Dorf, welches wir über eine landschaftlich sehr reizvollen Route erreichten. Unterwegs hielten wir an verschiedenen Aussichtspunkten, an denen man bei guter Sicht bis zum Meer blicken kann.

Ebenfalls sehr sehenswert war der „Parque Estadual de Vila Velha“, ein Park, in dem man durch Erosion entstandene Sandsteinfelsen sowie die sogenannten „Furnas“ (mit Wasser gefüllte Krater) besichtigen kann. Wettertechnisch was das Glück hier wieder nicht auf unserer Seite und so konnten wir leider nicht den geplanten Spaziergang durch den Park unternehmen, um die Sandsteinfelsen zu bestaunen, sondern wurden mit dem Bus zum Wahrzeichen des Parks transportiert. Hier sprangen wir bei schüttendem Regen aus dem Bus, eilten durch den Park zur Aussichtsplattform, machten schnell ein paar Erinnerungsfotos und begaben uns schnellstmöglich zurück in den Bus. Beim Besuch der Krater hatte sich der Regen wieder etwas gelegt, sodass wir dort alles in Ruhe besichtigen konnten.

Natürlich durfte während unseres Curitiba Aufenthalts neben touristischen Highlights auch das typisch brasilianische Leben nicht zu kurz kommen. So besuchten wir zum Beispiel einen typischen Markt der allerlei Kunst, handgefertigte Produkte und Souvenirs zu bieten hatte. Curitiba verfügt außerdem über zahlreiche Parks, von denen wir einige besuchten. Jeder Park war auf seine Art etwas Besonderes – da gab es den Deutschen Park, der das Märchen von Hänsel und Gretel erzählte, den Botanischen Garten, einen Ukrainischen Park und viele weitere. Auch das Probieren verschiedenster brasilianischer Gerichte, wie Churrasco, Feijoada, Brigadeiros, Pao de Queijo, Pastel, Coxinha, Tapioka, Pinhaos und und und… stand jeden Tag auf dem Programm. Immer wieder lernten wir neue Spezialitäten kennen und immer waren wir begeistert. Am liebsten hätten wir einen Koffer voll Essen wieder mit nach Hause genommen!

Atlantikküste Brasiliens

Nach einer knappen Woche setzten wir schließlich unsere Basilien Reise weiter fort. Die nächste Etappe führte uns wieder an die Atlantikküste. Mit unserer brasilianischen Freundin fuhren wir an den Strand Bombas – ein beliebter Urlaubsort der Einheimischen. Dort verbrachten wir die nächsten drei Nächte in einem Ferienhaus. Da wir außerhalb der Hochsaison reisten, waren die großartigen Strände menschenleer und auch der Urlaubsort war wie ausgestorben. Kaum ein Restaurant oder ein Geschäft war geöffnet, was einerseits seine Vorteile hat, wenn nicht alles von Touristen überlaufen ist, andererseits aber etwas langweilig sein kann. Zwei der drei Tage fuhren wir zur wunderschönen Insel „Ilha de Santa Catarina“. Hier erkundeten wir die Hauptstadt Florianopolis, die von den Einwohnern liebevoll „Floripa“ genannt wird. Auch dieser Ort ist in der Hochsaison ein beliebtes Reiseziel, denn die Umgebung besticht mit traumhaften Stränden, einem riesigen See und weißen Sanddünen. Ein wahres Paradies, das keine Langeweile aufkommen lässt. Den dritten Tag erkundeten wir dann die Gegend um Bombas und besuchten verschiedene Strände. Das Highlight des Tages war jedoch der Abstecher zur Aussichtsplattform „Mirante Eco 360“. Nach einem abenteuerlichen Aufstieg eröffnete sich uns ein einzigartiger Ausblick auf die Halbinsel, das Meer und die Umgebung.

Caxias do Sul

Nachdem wir uns von unserer Freundin am Flughafen von Florianopolis verabschiedet hatten, traten wir schließlich unseren letzten Abschnitt der Reise an. Das Ziel war Caxias do Sul, eine von Italienern gegründete Stadt im Süden Brasiliens, die für ihren Wein bekannt ist. Hier besuchten wir ebenfalls Freunde, die uns für ein paar Tage bei sich aufnahmen. Da hier der Winter schon weiter fortgeschritten war, hatten wir mehr mit der Kälte zu kämpfen als zuvor. Somit trugen wir im Haus immer eine Jacke und schliefen unter rund fünf Decken. Ein wahres Erlebnis, das wir so nicht in Brasilien erwartet hatten. Trotz der Temperaturen verbrachten wir auch hier sehr schöne Tage. Wir besuchten die Orte Gramado und Canela, die für ihren europäischen Flair und Schokoladenfabriken bekannt sind, sowie einen Park, der an das Leben der deutschen Einwanderer und ihre Geschichte erinnert.

Der Tag vor unserer Heimreise wurde dann nochmal sehr abenteuerlich. Wir fuhren zu einem Erlebnispark, in dem wir eine Ziplinetour unternahmen und die Möglichkeit hatten, einem Tucan sowie einer Schlange hautnah zu kommen. Für Mutige gab es hier auch die Gelegenheit zu einem Bungeesprung in die Tiefe sowie zum Abseilen an einem Wasserfall.

Nach zwei erlebnisreichen Wochen endete unser Abenteuer Brasilien. In der kurzen Zeit hatten wir viel gesehen, viele Menschen kennengelernt und viel Neues ausprobiert. Wir sind uns sicher, dass wir eines Tages wiederkehren werden, um noch mehr Orte des vielseitigen Landes zu erkunden, jedoch nächstes Mal zu einer anderen Jahreszeit, die wärmere Temperaturen als im Mai verspricht!

Ein Reisebericht von Melanie Lumare - Ronsin

Donnerstag, 27. April 2023

Neuseeland - Neuseelands Südinsel

Wir flogen über Singapur nach Auckland und hatten hier eine Zwischenübernachtung in einem Flughafen - Hotel eingeplant. Am nächsten Morgen ging es weiter über Christchurch nach Invercargill, von hier aus kann man in kleinen Cessna Maschinen in zwanzig Minuten nach Stewart Island fliegen. In Invercargill sahen wir uns die Bill Richardson Transport World an. Hier findet man eine riesige Auswahl an Oldtimern und Trucks. Außerdem beinhaltet das Museum einige Kunstobjekte und stellt die Geschichte der Automobile und Motorräder dar. Es ist das größte private Museum dieser Art weltweit. Am nächsten Morgen flogen wir dann weiter auf die Insel Stewart Island. Diese Insel hat nur ca. 400 Einwohner und ist ca. 70 x 40 Kilometer groß. Der einzige Ort ist Oban, mit einigen Hotels, Restaurants und wenigen Läden. Die Insel ist stark bewaldet, man findet hier kleine Naturparadiese, wie Ulva und Native Island – 85 % der Insel gehören zum Rakiura Nationalpark. Man kann hier wunderbar wandern und nebenbei die intakte Vegetation und Tierwelt genießen. Vor allem die nächtlichen Kiwi Wanderungen sind ein absolutes Highlight. Man kann die Insel auch mit der Fähre von Bluff aus erreichen, die Überfahrt dauert dann in etwa eine Stunde.

Wir machten eine Inselrundfahrt und fuhren mit dem Katamaran nach Ulva Island. Bei einer Wanderung durch das Reservat sahen wir viele seltene Pflanzen und Vogelarten. Abends nahmen wir dann an einer "Wild - Kiwi - Encounter - Tour" teil. Bei einer Wanderung am Ocean Beach hatten wir das riesige Glück zwei Kiwis beim Fressen beobachten zu können. Es war wirklich faszinierend diese großen Vögel in freier Wildbahn zu sehen. Ein einmaliges Erlebnis.

Nach dem Rückflug nach Invercargill fuhren wir weiter zur Curio Bay. Hier kann man Teile versteinerter Baumstämme bewundern, die etwa 180 Millionen Jahre alt sind. Außerdem kann man mit etwas Glück Delphine, Seelöwen, Robben und Pinguine sehen. Nach einer Wanderung zum Nugget Point Leuchtturm, fuhren wir weiter zum Penguin Place. In diesem Naturschutz Reservat konnten wir einige Gelbaugenpinguine sehen und vieles über Pinguine lernen.

Unsere nächste Station war Dunedin. Diese schöne Stadt mit britischem Flair und vielen älteren, architektonisch interessanten Bauwerken, wie dem Rathaus, der St. Pauls Kathedrale und dem wunderschönen alten Bahnhof. Bei einer Stadtrundfahrt konnten wir unter anderem die bekannte Baldwin Street, die steilste Straße der Welt, den Signal Hill Aussichtspunkt und den Bahnhof bewundern. Außerdem besichtigten wir Larnach Castle. Von dieser alten Burg hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Otago Peninsula. Außerdem kann man eine interessante Führung durch die restaurierten Burg - Säle machen.

Weiter ging es zu den Moeraki Boulders. Dies ist eine Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Felsformationen am Koekohe Beach. Man kann hier einen wunderbaren Strandtag verbringen, allerdings sollte man auf die Gezeiten achten, da bei Flut ein Großteil des Strandes und eben auch der Boulders überflutet werden. 

Von hier aus fuhren wir weiter zum Dörfchen Omarama für eine Zwischenübernachtung bevor es weiter in Richtung der neuseeländischen Alpen ging. 

Hier machten wir zunächst eine Wanderung zu einer Aussichtsplattform. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf den Mount Sefton, das Hooker Valley, den Müller Glacier Lake und den Mount Cook. Als nächstes Highlight stand ein "Glacier Explorer Trip" auf dem Plan. Bei dieser Tour fährt man mit einer größeren Gruppe ins Tasman Valley. Man unternimmt dann eine kurze Wanderung durch den Nationalpark zum Lake Tasman. Von hier aus fährt man mit Booten ca. eine Stunde durch alpine Gletscherlandschaft und an großen Eisbergen vorbei. 

Nach dieser beeindruckenden Tour fuhren wir am Lake Pukaki vorbei zum Lake Tekapo. Hier übernachteten wir, um am nächsten Morgen einen Rundflug über die Gletscherwelt zu unternehmen. Wir überflogen bei einer super Sicht und tollem Wetter Gletscherseen, den Mount Cook, den Mount Tasman und den Franz Josef Gletscher. Dieser Flug war der absolute Höhepunkt unserer Reise.

Im Anschluss fuhren wir, mit einem Stopp an der "Church of the Good Shepherd" (die kleine Kirche liegt idyllisch am Ufer des Lake Tekapo und ist mit den Gletschern im Hintergrund ein tolles Fotomotiv), weiter nach Christchurch. Wir fuhren mit der traditionellen Tram vorbei an der Kathedrale, dem Avon River, dem Canterburry Museum und der New Regent Street. In der Tram gibt es Fahrer, die einem etwas über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erzählen. Wir stiegen am botanischen Garten aus, besichtigten die Tropenhäuser und machten einen Spaziergang zum Punting on Avon. Hier fuhren wir ganz entspannt mit einem gondelähnlichen Kahn über den Avon River und durch den botanischen Garten. Als Abschluss besuchten wir noch das International Antarctic Centre. Hier findet man jede Menge Informationen über die Antarktis und kann einen arktischen Schneesturm live miterleben, zudem es gibt die Möglichkeit Zwergpinguine zu sehen.

Wir flogen dann von Christchurch wieder über Auckland nach Singapur zurück. Da wir hier einen etwas längeren Aufenthalt hatten, machten wir hier noch eine Stadtrundfahrt. Hier bietet sich bei einem längeren Stopp ab 5,5 Stunden die "Free Singapore Tour" an. Diese Tour kann jeder Transitpassagier in Anspruch nehmen, der mindestens 5,5 Stunden Transitaufenthalt am Changi Airport hat. Natürlich muss es in den Zeitrahmen passen. Dies ist ein gemeinschaftlicher Service von Singapore Airlines, dem Singapore Tourism Board und dem Flughafen Changi. Dafür wendet man sich mindestens eine Stunde vor Tourbeginn an den Stand der „Free Singapore Tours“ im Terminal zwei und drei. Es gibt zwei unterschiedliche Touren, die „Heritage Tour“, oder wenn der Aufenthalt sechs Stunden oder länger beträgt die City - Sights - Tour. Allerdings nach dem Prinzip „First Come – First Serve“. Um eine Platzgarantie zu haben, kann man sich auch bis 72 Stunden vor Abflug über das buchende Büro oder bei Singapore Airlines für eine Tour registrieren lassen. Der Passagier muss seine Boardkarte sowie seinen Reisepass vorlegen und muss natürlich die Einreisebestimmungen für Singapur einhalten. Bis man dann am bzw. im Bus ist, dauert es eine Weile, da die Gruppe von einem Terminal zum nächsten geht und sich dann sammelt. Anschließend passiert man die Passkontrolle und nachdem alle beieinander sind, geht es zum klimatisierten Bus. Der Reiseleiter erzählt ein wenig über Singapur und auf unserer Heritage Tour hatten wir zwei 30 - minütige Stopps. Den ersten Stopp gab es beim Merlion, dem Wahrzeichen der Stadt, mit einem tollen Blick auf das Marina Bay Sands Hotel, dem futuristisch anmutenden Theatre of the Bay und der beeindruckenden Skyline Singapurs. Die Fahrt ging weiter durch Chinatown, Little India und vorbei an einigen wichtigen Gebäuden. Der nächste Halt führte uns nach Kampong Glam, das Herz von Singapurs malaiischer Gemeinde. Ein historisches Viertel  mit starkem malaiisch - arabischem Einfluss. Dort steht auch die beeindruckende Sultan Moschee mit ihren massiven goldenen Kuppeln. Als Stopover ist diese Stadt auf jeden Fall zu empfehlen. Nach der Rückkehr am Flughafen in Singapur traten wir unseren Rückflug nach Frankfurt an.

Unser Fazit: Alles in Allem ist die Südinsel Neuseelands von beeindruckender landschaftlicher Schönheit.
Es gibt wunderschöne Seen, Gletscher, tolle Strände und eine vielfältige Tierwelt Wir hoffen, dass es nicht unsere letzte Reise nach Neuseeland war.

Ein Reisebericht von Maria Winzen - Piorr

Mittwoch, 26. April 2023

Neuseeland - Im Norden der neuseeländischen Nordinsel

Wir starteten unsere Reise entspannt mit Singapore Airlines, eine der besten Airlines der Welt, und genossen an Bord ein sehr gutes Unterhaltungsprogramm und sehr freundliches und aufmerksames Bordpersonal. Ab Singapur ging der Weiterflug mit Air New Zealand, welche der vorherigen Airline kaum nachstand. 

Die Ankunft in Auckland erfolgte nachts, was, wie ich finde, sehr angenehm ist, da man sofort ins Bett fallen und frisch in den nächsten Tag starten kann. Wir schliefen im Skycity Hotel in Auckland, welches wunderbar zentral und direkt am Sky Tower liegt. Auckland ist eine moderne Großstadt, geprägt von Wolkenkratzern im Zentrum, was nicht jedermanns Sache ist, aber in Neuseeland liegt der Fokus eher auf der Natur als auf den Städten. Ein hübsches grünes und ruhiges Plätzchen ist der Albert Park, gleich am Zentrum gelegen.

Am nächsten Vormittag ging es zum Segel - Abenteuer vor Auckland – einem Ausflug auf einer Jacht, welche auch am berühmten America‘s Cup teilnimmt. Mitmachen ist absolut erwünscht und auch empfehlenswert. Segeln war für mich bisher eher unspannend, aber mit den verschiedenen Manövern (bei mehreren Booten auf dem Wasser gibt es manchmal auch ein kleines Rennen), war es eine wirklich tolle Erfahrung, die ich nur weiterempfehlen kann. Mal ein ganz anderer Ausflug.

Nachmittags ging die Fahrt von Auckland aus Richtung Norden nach Tutukaka. Für die Fahrt kann man durchaus mindestens 3,5 Stunden einplanen, auch wenn es auf der Karte gar nicht so weit ausschaut. Daher blieb nach dem Einchecken im Quality Hotel Oceans Tutukaka nur noch Zeit fürs Abendessen.

Der nächste Tag sollte ein perfekter Tag mit Ausflug zu den Poor Knights Islands sein. Leider hat uns das Wetter hier einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass die Bootstour nicht stattfinden konnte. In den Räumlichkeiten des örtlichen Tauchzentrums konnten wir uns ein Bild davon machen, welch schöne Gegend wir verpasst haben. Die Poor Knights Islands gehören zu den Top Ten Tauchrevieren der Welt. Wer kein Taucher ist, kann auch hervorragend schnorcheln, schwimmen, Kajak fahren oder Höhlen erkunden.

Weiter ging es ins Kiwi House in Whangarei. Dort werden die Lebensumstände der Kiwis so gut wie möglich nachgestellt, die scheuen Tiere gezüchtet und man kann viel Wissenswertes über sie erfahren.

Als nächstes führte uns unsere Reise zur Bay of Islands zum Ort Paihia, wo wir im Scenic Hotel Bay of Islands eincheckten. Paihia ist ein kleiner, typischer Touristenort mit vielen Hotels in bester Lage nur durch die Uferstraße vom Wasser getrennt und vielen Cafés und Souvenirgeschäften. Von hier geht auch eine Fähre mehrmals täglich nach Russel, einem kleinen Ort auf einem Landvorsprung, der auch zur Bay of Islands gehört. Es ist ein schönes, ruhiges Fleckchen zum Entspannen.

Am folgenden Morgen stand die Erkundung zu Luft und Wasser im Fokus. Mit einem Kleinflugzeug der Salt Air machten wir einen Rundflug über den nördlichsten Teil. Der Hinflug ging über die Westküste mit anschließendem kleinem Spaziergang bis zum Leuchtturm am Cape Reinga, einem für Maoris sehr wichtigen und heiligen Ort. Der Rückflug führte dann über die Ostküste. 

So hatte man tolle Ausblicke über die Küste an der Tasmanischen See inklusive dem 90 Mile Beach, welcher gar keine 90 Meilen lang ist, sondern wohl nur 55 Meilen, und die Küste am Pazifischen Ozean – mal eine ganz andere Art von Besichtigung und fantastische Aussichten. Jedoch benötigt man bei etwas windigerem Wetter doch einen sehr starken Magen. Der Magen hatte nicht viel Zeit zur Beruhigung, es ging im Anschluss mit dem Boot aufs Wasser, um die verschiedene Inseln der Bay of Islands und das Hole in the Rock zu sehen und wenn man Glück hat, auch Delfine zu beobachten. Ich hatte leider kein Glück, im Gegensatz zu unserer zweiten Gruppe, die diese Ausfahrt am Morgen machten. 

Der nächste Tag stand im Zeichen der Maori - Kultur mit einem Besuch der Waitangi Treaty Grounds, dem historischen Ort, an dem der Vertrag von Waitangi zwischen Eroberern und Maori geschlossen wurde. Dort ist auch das größte zeremonielle Kriegs - Kanu zu besichtigen. Bei einem Rundgang mit einem Maori erfährt man viel Interessantes, aber auch Lustiges zur Geschichte. Im Anschluss gab es eine kulturelle Vorstellung der Maori mit Gesang und Tanz.

Auch die Geschichte der ersten Siedler durfte im Kerikeri Stone Store & Kemp House erkundet werden. Das Mission House ist Neuseelands ältestes, unzerstörtes, europäisches Gebäude, welches noch steht.

Die Fahrt ging weiter nach Hokianga, wo wir im Copthorne Hotel & Resort Hokianga übernachteten. Dieses Hotel gehörte zu meinen Favoriten, weil der Ausblick aufs Meer fantastisch war. Im Superior - Zimmer konnte ich, im Bett liegend, das Meer sehen. In den ebenerdigen Zimmern kann man aus dem Zimmer direkt über die Wiese ins Wasser spazieren… Wirklich toll!

Am Abend wanderten wir mit einem Maori in den Waipoua Forest zu den imposanten Kauri Bäumen. Es ist spannend, von einem Maori die Geschichte und Beziehung seines Volkes zu den Bäumen zu erfahren. Beim Maori - Gesang im dunklen Wald herrschte ein wenig mystische Atmosphäre. Dies war alles sehr toll, ich persönlich fand es jedoch schade, dass ich im Dunkeln die imposanten Bäume kaum sehen konnte. Daher empfehle ich, sich die Bäume bereits bei Tageslicht anzuschauen und dann noch einmal mit der Abendtour das Besondere zu erleben.

Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Auckland durch herrlich grüne Landschaften, die man auf der Fahrt durchs Northland eigentlich auf allen Fahrstrecken bewundern kann. Es ist irgendwie ein anderes Grün als auf unseren Wiesen, es wirkt herrlich samtig und mit den großen Baumfarnen und Palmen am Wegesrand gibt es einen tollen Kontrast. Von Auckland setzten wir mit der Fähre nach Waiheke Island über. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten und wird sehr häufig am Tag durchgeführt – bis ca. Mitternacht. Waiheke Island war früher so etwas wie eine Hippie - Siedlung. Auch heute wohnen noch viele Künstler und alternativ Lebende auf der Insel. Es gibt viele Weingüter, die zur Verkostung einladen. Wir besuchten auch eine Olivenplantage, auf der zur Olivenöl - Verkostung eingeladen wurde und man einen sehr interessanten Einblick in die Verarbeitung der Oliven zum Öl bekam. Zum Entspannen laden auch verschiedene Strände auf der Insel ein. Zurück in Auckland checkten wir im Hotel Heritage Auckland ein, einem großen und zentral gelegenen Hotel mit schönen großen Zimmern. Das besondere hier ist ein Pool auf dem Dach mit nettem Ausblick.

Morgens ging es etwas Richtung Süden zum Hobbiton Movie Set, einem Muss für alle Fans der Filme „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“. Es ist aber auch für nicht Filmfans ein interessanter Ausflug. Wie wir vor Ort erfuhren, haben ca. 40% der Besucher die Filme vorher nicht gesehen.

Zum Abend hin wurde es noch einmal sportlich bei einer Glühwürmchen - Kajak - Tour. Man paddelt mit dem Kajak (geht auch als Anfänger) über den See in einen Canyon, wo sich tausende Glühwürmchen präsentieren. Auf dem Rückweg hat man dann noch einen herrlichen Ausblick auf den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre. Übernachtet haben wir dann im Hotel on Devonport in Tauranga, einem netten Touristenort an der Bay of Plenty.

Nun folgte leider schon der letzte Tag, es ging zurück nach Auckland mit ca. drei Stunden Fahrtzeit. Hier wurde allen Adrenalinjunkies etwas Tolles geboten: ein Skyjump oder Skywalk auf dem 192 Meter hohen Sky Tower – für alle ohne Höhenangst eine wirkliche tolle Erfahrung.

Am Abend hieß es Abschied zu nehmen und den Heimflug anzutreten. Dieser erfolgte wieder mit Air New Zealand bis Singapur, wo wir ca. sieben Stunden Aufenthalt hatten. Diese Zeit kann man unterschiedlich verbringen. Entweder konnte man – wie wir es taten – an einer kostenfreien Stadtrundfahrt teilnehmen, um einen kurzen Eindruck von Singapur zu bekommen. Der Eindruck von Singapur war sehr gut, die Durchführung der Stadtrundfahrt aber etwas anstrengend. Deswegen würde ich davon abraten und eher einen Stopover von ein bis zwei Tagen empfehlen, um die Stadt in Ruhe zu erkunden. Wider Erwarten besteht die Stadt zwar aus vielen modernen Wolkenkratzern, jedoch mit sehr viel Grün dazwischen und auch sehr vielen historischen Gebäuden. Ich war positiv überrascht und werde auf meinem nächsten Flug sicher einen Stopover in Singapur einlegen. Alle Singapore Airlines Fluggäste können sich am Flughafen aber auch einen Voucher über 20 Singapur Dollar kostenfrei abholen und damit in Geschäften am Flughafen einkaufen gehen. Man kann diesen Voucher alternativ auch als Zahlung zur Lounge für Duschen und Verpflegung oder für den Poolbesuch im Terminal 1 einlösen. Es gibt hier also viele Möglichkeiten, eine lange Wartezeit angenehm zu verkürzen. Der Weiterflug war wieder mit Singapore Airlines und wir landeten entspannt in Frankfurt.

Ein Reisebericht von Ramona Theuner