Memphis Tours

Montag, 29. Mai 2023

Großstadtleben in New York & Indian Summer in Kanada

New York ist immer eine Reise wert – Und deshalb stand es zum zweiten Mal auf meiner To - Do - Liste. Von Frankfurt aus ging es mit dem A380 von Lufthansa direkt zum John F. Kennedy Airport, wo die Einreise leider etwas lange dauerte. Dafür war unser Gepäck aber schon da und wir machten uns auf den Weg zu unserem Shuttle. Nach circa 5 Minuten kam unser Fahrer, der uns durch den Verkehr New Yorks bringen sollte.

New York City

Angekommen im Freehand New York, ging es nach einer kleinen Pause auch schon raus auf die Straßen Manhattans! Das Hotel liegt ganz in der Nähe vom Flatiron Building, welches wir zuerst begutachtet haben, und weiter ging es zu Fuß bis zum Times Square. Es war einiges los und bei den ganzen Werbetafeln war es taghell, obwohl es eigentlich schon längst dunkel war. Wir ließen das Treiben auf uns wirken und sind total erledigt zurück im Hotel ins Bett gefallen. 

Für die nächsten Tage haben wir uns einen Hop - on - Hop - off - Bus inklusive drei Attraktionen gebucht. Zuerst ging die Fahrt nach Lower Manhattan. Mit einem Stopp im Washington Square Garden kamen wir am Battery Park an und sahen zum ersten Mal die Freiheitsstatue. Dort haben wir uns auch das Terminal der Staten Island Ferry angesehen, mit der man übrigens kostenlos fahren kann und einen guten Blick auf die „Lady“ hat.

Quer durch die Hochhäuser fuhr uns der Bus wieder Richtung Norden und wir stiegen am UN Gebäude aus (etwas enttäuscht, dass die Fahnen nicht gehisst waren, aber das holten wir in den nächsten Tagen nach). Weiter liefen wir zur Grand Central Station, dem Hauptbahnhof Manhattans, welcher mit den vielen Gleisen und Winkeln sehr beeindruckend war. Der nächste Stopp war das Rockefeller Center, wo wir unser erstes Ticket einlösten, um auf den Top of the Rock zu fahren. Für die wirklich lohnenswerte Aussicht fährt man gerade einmal 42 Sekunden und kann dann ganz Manhattan von oben erkunden. Zurück zum Times Square – und zu unserem Abendessen – ging es zu Fuß und von dort aus wieder zum Hotel.

Zum Start in den nächsten Morgen gab es einen leckeren Bagel von Zucker´s, nur circa 300 Meter vom Freehand entfernt. Der Bus brachte uns wie am Vortag wieder in den Financial District, wo wir zum Ground Zero gingen. Die beeindruckenden Brunnen wurden genau dort gebaut, wo bis zum 11.September noch die Twin Tower standen. Unser Weg führte in das 09/11 Memorial Museum, um unser zweites Freiticket einzulösen und die Geschichte hinter dem Ereignis kennen zu lernen. Nach mindestens zwei Stunden im Museum, vielen bewegenden Bildern und Geschichten machten wir uns auf den Weg über die Brooklyn Bridge auf die andere Seite vom East River. Auch hier hat man einen super Blick auf die Skyline Manhattans und ist in den Straßen von Brooklyn schon in einer anderen Welt. Die Wohnstraßen in der Nähe der Brücke sind sehr ruhig und man kann dem Großstadtchaos kurz entfliehen. Eigentlich wollten wir auch hier eine Tour mit dem Bus machen. 

Was wir nicht wussten: der Bus fährt nur bis 15 Uhr und so sind wir auch zurück wieder zu Fuß über die Brücke gelaufen. Am Abend holten wir aber auch Brooklyn nach und machten die Nachttour durch Manhattan und Brooklyn.

Nun fehlte uns noch Upper Manhattan. Vom Times Square aus liefen wir Richtung Norden zum Columbus Square, ein Kreisverkehr mit einer Kolumbus - Statue und zum Lincoln Center. Von dort aus nahmen wir wieder den Bus mit unserem sehr guten Guide und fuhren einmal um den Central Park herum, wobei wir sehr viele tolle Informationen zu Gebäuden, Museen und den einzelnen Vierteln erhielten. Am Nachmittag stand noch eine Bootsfahrt auf dem Programm. An der Freiheitsstatue vorbei genossen wir den Blick auf Manhattan mit Franks Sinatras „New York, New York“ im Hintergrund.

Toronto

Früh am Morgen wurden wir von unserem Shuttle wieder abgeholt und zum Flughafen Newark in New Jersey gebracht, um unseren Weiterflug nach Toronto anzutreten. Mit Air Canada Express flogen wir in kurzen 1,5 Stunden nach Kanada und holten unseren Alamo Mietwagen direkt am Flughafen ab. 

Entlang des Ontario Lake fuhren wir über den Highway 2, nicht über den „großen“ Highway 401, durch kleine Orte mit schönen Herbstlandschaften. Unser erster richtiger Stopp sollte Kingston sein, aber es lief leider nicht alles nach Plan… Kurz nach Cobourg platzte uns ein Reifen, den wir natürlich wechseln mussten. Die nette Dame von der Alamo Road Assistance half uns super weiter und nach wenigen Minuten kam jemand um den Ersatzreifen zu montieren. Die Suche nach einem Ersatzwagen dauerte dann jedoch länger als gedacht und unser ersehnter Kingston - Stopp musste ausfallen.

In Gananoque haben wir einen ganzen Tag verbracht. Es ist ein sehr kleines, verschlafenes Dorf, aber sehr schön, um nach New York etwas runter zu kommen. Wir sind etwas spazieren gegangen und haben eine Bootstour durch die Thousand Island Region gemacht. Auf den einzelnen kleinen Inseln stehen sehr schöne Häuser, teilweise mit kleinem Garten oder Wald und Bootanleger. Die Idee, dort ein Haus zu kaufen, haben wir dann aber doch wieder verworfen…

Montréal

Nächster Halt: Montréal. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, denn so Französisch habe ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Kaum ist man über die Grenze nach Quebéc gefahren, sind alle Straßenschilder etc. nicht mehr auf Englisch. Auch in den Hotels und Geschäften wird man auf Französisch angesprochen. Zuerst sind wir auf den Mont Royal gewandert – die Aussicht in verschiedene Richtungen auf Montréal lohnt sich allemal. Der Hafen war bei unserem Besuch im Oktober leider nicht mehr sehr belebt, die touristischen Attraktionen wie Notre Dame und die Altstadt konnten wir uns aber natürlich trotzdem ansehen. Außerdem stand ein Besuch im Olympiastadion auf dem Programm, in dem man geführte Touren machen und auch auf eine Aussichtsplattform fahren kann. 

Auf dem Rückweg zum Hotel gab es das kanadische Nationalgericht Poutine im Restaurant Poutineville. Das Gericht besteht in der Basis aus Pommes, Bratensauce und Käse. Man kann je nach Belieben weitere Zutaten wählen. Mein Fazit dazu war eindeutig: Lecker!

Ottawa

Dann ging es für uns wieder zurück nach Ontario, da konnten wir auch die Straßenschilder wieder lesen… 

Unser Tagesziel war die kanadische Hauptstadt Ottawa, die als Regierungsstadt im Gegensatz zu anderen Städten weniger touristisch ausgelegte Ecken hatte. 

Der Parliament Hill mit den schlossartigen Regierungsgebäuden war sehr schön angelegt und wirklich gut erhalten. Was man meiner Meinung nach auch gesehen haben muss, ist der Wachwechsel am nationalen Kriegsdenkmal. Zu jeder vollen Stunde werden dort die Wachen auf eindrucksvolle Weise abgelöst. Auch sehenswert ist der ByWard Market mit Marktständen mit frischem Obst und Gemüse, außerdem steht dort ein großer Ottawa Schriftzug (ein Foto wert).

Algonquin Provincial Park

Von dort aus ging es durch den Algonquin Provincial Park, in dem wir einige Kilometer zurückgelegt haben. Es gibt diverse Wanderwege für jede Länge und mit unterschiedlichen Highlights wie zum Beispiel eine Aussichtsplattform über den Park oder einen Rundweg um einen See. Der Park hat mir sehr gefallen, vor allem zum Indian Summer ist die Landschaft wunderschön bunt. Übernachtet haben wir in Huntsville, bevor es am nächsten Tag weiter nach Toronto ging.

Toronto & Niagara Fälle

Natürlich durfte auf unserer Rundreise auch der Abstecher zu den Niagara Fällen nicht fehlen. Es ist wirklich beeindruckend, die tosenden Wasserfälle zu sehen, und auf jeden Fall einen Besuch wert! In Toronto haben wir sehr zentral gewohnt und konnten so auch wieder alles zu Fuß erreichen. Die Hockey Hall of Fame durfte für mich als Eishockey - Fan nicht fehlen. Ein Spiel der Maple Leafs konnten wir uns aber leider nicht ansehen. Am CN Tower hat auch Toronto einen Schriftzug mit dem Stadtnamen, der abends sehr schön beleuchtet ist. Die kleine Antwort auf New Yorks Times Square ist der Entertainment District an der King Street, direkt gegenüber vom Eaton Center, wo wir eine ausgiebige Shoppingpause eingelegt haben (je höher das Geschäft, desto höher der Preis!). 

Auf jeden Fall sollte man auch den St. Lawrence Market mit vielen frischen Waren besuchen und auf jeden Fall ein Peameal Bacon Sandwich an der Carousel Bakery essen. Außerdem haben wir Casa Loma besucht und eine sehr interessante Geschichte gehört, ob sie wahr ist oder nicht werden wir wohl nicht erfahren. Es gibt in der Steinmauer, die um das Schloss gebaut wurde, einen Stein, der nicht in das Gesamtbild passt. Sir Henry Pellatt hatte beim Bau des Schlosses die Einwohner Torontos gebeten, im Gegenzug zu einem kleinen Geldbetrag einen Stein auf den Hügel zu tragen. Ein kleiner Junge wurde von den Arbeitern abgewiesen, sein Stein wäre nicht schön genug, da hat Sir Henry ihm einen ganz besonderen Platz gegeben.

Zurück von Toronto flog uns die Air Canada wieder nach Frankfurt in das genauso kalte Deutschland.

Mein Fazit zu unserer Reise: es war eine sehr schöne und interessante Kombination. Wir haben viele unterschiedliche Eindrücke gesammelt, vom Großstadtleben bis zur Natur und kleinen Dörfern, und noch mehr Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Der Indian Summer ist einfach nur schön, aber auch schon sehr kalt, also immer genug Pullover einpacken!

Ein Reisebericht von Jasmin Semp

Sonntag, 28. Mai 2023

Cook Inseln – ein kleines Paradies in der Südsee

„Was macht man denn 3 Wochen auf den Cook Inseln? Schöne Strände hat man doch auch woanders, muss man dafür einmal um die Welt fliegen?“ Diese und ähnliche Fragen kamen, als ich erzählt habe, dass mein nächster Urlaub auf die Cook Inseln gehen wird. Dabei haben die Inseln so viel mehr zu bieten als nur schöne Strände! Neben kristallklarem Wasser, palmengesäumten Traumstränden und einer tollen Unterwasserwelt findet man hier üppig blühende Vegetation, tropischen Regenwald, ein bergiges Inselinneres, herzliche Menschen und eine von Gesängen und Tänzen geprägte uralte Kultur.

Mountainbiken, Kajakfahren, Schnorcheln oder Tauchen, Wandern in den grünen Bergen von Rarotonga, den Ausblick auf die türkisblaue Lagune von Aitutaki genießen, Shoppen auf dem Nachtmarkt in Avarua oder einfach nur Entspannen – hier kommt jeder auf seine Kosten.

Keine Insel gleicht der anderen, jede hat ihren eigenen Charme und es gibt immer etwas Neues zu erleben und zu entdecken. Abseits der großen Touristenströme kommt man hier mit den gastfreundlichen Einwohnern schnell in Kontakt. Sie strahlen eine Ruhe und Entspanntheit aus, die einen schnell den Stress und die Hektik des Alltags vergessen lassen.

Schon am Flughafen in Sydney versüßt uns eine Maorifamilie die Wartezeit auf den Flug nach Rarotonga. Der Austausch eines Lächelns mit der Großmutter endet mit einer ersten kleinen Maori - Sprachlektion der Enkelin. Als die Familie uns im Flugzeug wiederentdeckt, winkt uns die ganze Familie strahlend zu. Die perfekte Einstimmung auf die vor uns liegenden Wochen auf den Cook Inseln.

Ankunft in Rarotonga

Rarotonga ist die größte der 15 Cook Inseln im Südpazifik und besitzt als einzige einen internationalen Flughafen. Während des Fluges haben wir die Datumsgrenze überschritten und kommen am gleichen Tag morgens an, an dem wir abends in Sydney losgeflogen sind. Wir erleben den kompletten Tag also zwei Mal – schon verrückt.

Auf Rarotonga wurden wir mit einem herzlichen „Kia Orana“ und nach Frangipani duftenden Blumenketten begrüßt. Spätestens jetzt waren wir im Paradies angekommen.

Wir checkten in unsere Unterkunft für eine Zwischenübernachtung ein, bevor es am nächsten Tag auf die Nachbarinsel Atiu weiter gehen sollte. Den Tag nutzten wir, um uns mit der einzigen Buslinie auf Rarotonga einen ersten Eindruck über die Insel zu verschaffen. Circa eine Stunde benötigte der Bus, der die Insel auf der Ringstraße in regelmäßigen Abständen „clockwise“ sowie „anti - clockwise“ umrundete. Gezahlt wurde beim Fahrer und man signalisierte ihm einfach, wenn man ein - oder aussteigen möchte. Wir ließen uns für heute nur die warme Luft durch die geöffneten Fenster ins Gesicht pusten und genossen im Vorbeifahren den Ausblick auf grüne Berge, kleine Häuschen, weiße Strände und glitzerndes türkises Wasser, das immer wieder durch die Palmen blitzte. Wir waren definitiv im Paradies!

Insel Atiu

Am nächsten Morgen ging unser Weiterflug nach Atiu. Der Check - in war der entspannteste, den wir je erlebt haben. Einen Pass wollte niemand sehen und die Bordkarten bestanden aus einer Art Kassenbon, auf dem der Sitzplatz aufgedruckt war. Nach einer kurzen Wartezeit öffnete sich die gläserne Schiebetür zum Rollfeld und wir liefen dem Piloten hinterher zum Flugzeug von Air Rarotonga. 15 Personen haben Platz in der kleinen Maschine. Wir hatten Glück und saßen in der ersten Reihe, direkt hinter dem Cockpit, und konnten den Piloten während des Fluges über die Schulter schauen. Ein einzigartiges Erlebnis!

Wir landeten auf einer Schotterpiste zwischen Dschungel und dem Meer. Der Pilot parkte die Maschine direkt vor dem „Terminal“, einem kleinen Unterstand.

Jackie, unsere Gastgeberin auf Atiu, kam uns schon strahlend mit großen weißen Blumenkränzen entgegen und begrüßte uns mit einer herzlichen Umarmung. Unsere Koffer wurden mittlerweile ausgeladen und lagen auf einem Tisch bereit. Ruckzuck wurden Sie auf einen Pickup verladen, auf dessen Ladefläche wir dann auch Platz nehmen durften. Auf einer Holzbank und einem Plastikstuhl machen wir es uns bequem und los ging die Fahrt. Über Sandpisten, mitten durch den Dschungel aus Palmen, Mangobäumen und Farngewächsen, fuhr Jackie uns quer über die Insel zu unserer Unterkunft – der einzigen auf dieser kleinen Insel. Hier und dort hielt sie an, um uns etwas über die Pflanzenwelt oder die Geschichte Atius zu erzählen oder den besten Platz zum Schwimmen zu zeigen.

Wir fühlten uns im Aitu Villas direkt wohl. Die gemütlichen Bungalows lagen verteilt in der grünen Anlage, umgeben von bunten Blumen und Vögeln. Man hatte das Gefühl mitten im Dschungel zu sein. 

Für den nächsten Tag buchten wir eine Tour mit „Birdman George“, der als Vogelschützer und Naturkundler auf der Insel bekannt und legendär war. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Wir hatten einen unvergesslichen Tag mit dem charismatischen Insulaner, der uns jeden Winkel der Insel zeigte und uns mit seinem enormen Wissen über die Tier - und Pflanzenwelt beeindruckte. Er führte uns in den naturbelassenen Regenwald, der alle Sinne beanspruchte: Es duftete nach wilden Orchideen, verschiedenste bunte Vögel flogen umher und ab und zu huschte ein Inselschwein schnaubend durchs Gebüsch. George konnte verschiedene Vögel imitieren, um sie so anzulocken und er zeigte uns, wofür man die heimischen Pflanzen nutzen kann. Ich erlebte am eigenen Leib, dass die nach Blauschimmel riechende „Noni - Frucht“ als Wundermittel gegen Mückenstiche hilft. Kurz damit eingerieben, hörten die teilweisen riesigen Stiche sofort auf zu jucken und verschwanden innerhalb von einer Stunde. Ein Wundermittel gegen vorhandene Stiche, aber ebenso als Moskitoschutz.

Die Tour endete an einem kleinen Picknickplatz am Strand, wo George uns sein hausgemachtes Essen auf Palmenblättern servierte. Einfach, aber soo lecker!

Der fast schon perfekte Tag wurde abgerundet durch einen abendlichen Besuch auf ein Buschbier in einem der „Tumunus“.  In diesen Verschlägen aus Palmenblättern außerhalb des Dorfes trafen sich traditionell die Inselbewohner, um selbst gebrautes Bier aus Orangen und wildem Honig zu trinken. Man wusste nie genau wann und wo die nächste Session stattfinden wird, die Termine sprachen sich spontan auf der Insel rum. Fremde sind willkommen und werden herzlich in der Runde aufgenommen. Der Chief schöpfte mit einer Kelle aus Kokosnuss das Bier aus einem Fass und teilte es reihum an die Teilnehmer aus. Dazu gibt es eine Auswahl tropischer Früchte und Garnelen. Begleitet wurde die Zeremonie von Ukulelenspiel und lauten Gesängen. Ein total uriger, authentischer und herzlicher Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Am nächsten Tag schnappten wir uns den hauseigenen Jeep, der allen Gästen zur Verfügung stand, und fuhren über die Insel. Wenn der Schlüssel steckte, durfte man ihn benutzen, das war die Regel. Diese Insel war so herrlich entspannt! Den Wagen ließen wir einfach mit offenen Fenstern, den Zündschlüssel steckend, am Straßenrand stehen, wenn wir ausstiegen, um die Gegend zu erkunden. Die wenigen Menschen, die wir unterwegs sahen, grüßten uns mit einem breiten Lächeln und herzlichem Winken.

Die Insel faszinierte uns einfach. Wir hatten von dieser kleinen Insel kaum etwas erwartet und waren nun total überrascht von der Schönheit und der Unberührtheit. 28 Buchten versteckten sich entlang der Küste von Atiu – die meisten davon waren menschenleer und noch immer so unberührt wie 1777, als James Cook hier vor Anker ging.

Wir fuhren mitten durch grünen Regenwald und hielten hier und da an einsamen Buchten, die uns einfach umhauten. Das kristallklare, türkisfarbene Wasser, die weißen Strände, die riesigen Wellen, die an der Kante der Riffs brachen und das satte Grün ringsherum hinterließen ein Dauerlächeln auf unseren Gesichtern.

An unserem letzten Abend wartete noch ein weiteres Highlight auf uns. Jackie hatte eine kleine „Island - Night“ in unserer Unterkunft arrangiert. Die Kinder aus dem Dorf kamen, um uns ihre traditionellen Tänze vorzuführen, begleitet mit Ukulelenspiel und Gesängen der Erwachsenen. Auch für die Kinder schien es ein Highlight zu sein. Schon weit vor ihrem Auftritt sind sie vor Ort und wir spielten zusammen Tennis, fingen Käfer, spielten und lachten, bevor sie sich dann in ihre Kostüme warfen und uns stolz ihre Tänze zeigten. Die Mädchen, in Baströcken und mit Blumenkränzen im Haar, ließen ihre Hüften und Hände kreisen und bewegten sich anmutig zu den Trommeln, Ukulelenspiel und Gesängen. Die Jungs, ebenfalls in traditioneller Kleidung, hatten nicht weniger Spaß am Tanzen. Einer von Ihnen war sogar amtierender Gewinner des Tanzwettbewerbes, der jährlich auf Rarotonga stattfindet. Dies ist keine Folklore - Veranstaltung für Touristen, sondern authentische, lebendige polynesische Kultur! Ein perfekter Abschluss unseres Atiu - Aufenthalts!

Insel Aitutaki

Am nächsten Morgen ging es dann weiter auf die nächste Insel, nach Aitutaki. Schon der Landeanflug raubte uns den Atem. Sprachlos genossen wir den Blick von oben auf die türkis - blau leuchtende Lagune. 

Von unserem Bungalow im Aitutaki Beach Villas hatten wir einen tollen Blick auf das Meer und den traumhaften, fast menschenleeren Strand. Nur ein paar Spaziergänger und eine einheimische Familie teilten sich den Strand mit uns. 

Wir verbrachten den Tag mit Schnorcheln, Kajakfahren und dem eigenhändigen Knacken von Kokosnüssen – das haben wir von der Besitzerin der Bungalows gelernt.

Für den nächsten Tag buchten wir eine Lagooncruise, um die traumhafte Lagune und die kleinen Inseln (Motus) zu besuchen – ein „Must - Do“ auf Aitutaki! 

Wir wählten einen Anbieter mit kleinen Booten mit maximal 10 Personen und bereuten die Wahl nicht. Unser Captain Fantastic brachte uns vor allen anderen an dem Tag an die Traumstrände der Inseln, sodass wir diese unberührt, ohne Fußabdrücke anderer Touristen, vorfinden und ungestört genießen konnten. Beim Schnorcheln im kristallklaren Wasser trafen wir auf einige riesige Giant Trevallys, auf Deutsch Dickkopf - Stachelmakrelen. Was für ein Erlebnis mit diesen friedlichen Fischen zu schnorcheln. Auf One Foot Island bekamen wir einen Stempel in der Form eines Fußabdruckes in unseren Reisepass, den man nur hier auf dieser Insel bekommen kann! Weltweit war das das einzige Postamt auf einer unbewohnten Insel. Abgerundet wurde die Tour durch ein bombastisches Grillbuffet am Strand mit frischem Fisch, Gemüse, Früchten und Kokosnuss. Was für ein toller Tag!

Nach einem weiteren entspannten Strandtag mieteten wir uns im nahegelegenen Supermarkt, der gleichzeitig Imbiss und Autovermieter war, einen Wagen, um die Insel zu erkunden, denn öffentliche Verkehrsmittel gab es hier nicht. Ich benötigte einen lokalen Führerschein und musste versprechen, diesen bei der Polizei zu besorgen. Ich meldete mich direkt im örtlichen Revier und fragte nach dem Führerschein. „Du bist mit dem Mietwagen hergefahren, oder?“, fragte mich der diensthabende Polizist. Ich befürchtete schon eine Strafe und bejahte die Frage mit einem unschuldigen Lächeln. „Dann hast du den Fahrtest bestanden“ war seine Antwort nur und er händigte mir grinsend meinen Cook Islands Führerschein aus.

Das Fahren hier war entspannt, denn der Verkehr war überschaubar. Einheimische in Flip Flops fuhren auf ihren Rollern fast in Schrittgeschwindigkeit an uns vorbei, gerade so schnell, dass die Blüten, die hinter ihren Ohren im Haar steckten, nicht herausgeweht wurden. Alles war so herrlich entspannt. Hektik kannte man hier nicht.

Auf Aitutaki kann man nicht viel erleben, aber herrlich entspannen. Einfach eine wunderschöne und sehr entspannte Insel!

Zurück auf Rarotonga

Auf Rarotonga konnte man umso mehr erleben und unternehmen. Hier hatten wir am Ende noch ein paar Tage, um die Insel zu erkunden. Die Landschaft hier war nochmal ganz anders als auf Atiu oder Aitutaki. In der Mitte der Insel ragte der majestätische Te Manga mit über 600 Metern Höhe empor und bietete spektakuläre Aussichten über den tropischen Regenwald.

Hier gab es viele tolle Wanderwege durch grünen Dschungel, entlang von Flüssen oder Wasserfällen. Der Hauptwanderweg, der Cross - Island - Track, führte auf einer Tageswanderung quer über die Insel durch das grün - raue Herz. 

Ein besonderer Ausflug war auch der Nature Walk mit Insellegende „Pa“, dem Medizinmann von Rarotonga. Auf einer zweistündigen Wanderung führte uns der drahtige Mann erst durch sein grünes Anwesen und dann auf einem entspannten Spaziergang durch die Natur Rarotongas. Dabei erklärte er die Zusammensetzung und Wirkung jeder zweiten Pflanze, der man begegnete. Er hatte für jedes Leiden ein natürliches Heilmittel parat und hatte laut den Insulanern schon ganze Familien von schweren Krankheiten bewahrt. Ein sehr unterhaltsamer und ganz besonderer Ausflug.

Aber auch an einem der schönen Strände von Rarotonga lässt es sich gut aushalten. Unsere Unterkunft, die Bungalows des Muri Shores Villas, lag wieder direkt am Strand. Hier war schon ein wenig mehr los als auf den anderen beiden Inseln, aber es herrschte trotzdem eine entspannte Atmosphäre. Wir verrachten den Tag mit Schwimmen, Schnorcheln oder fuhren mit dem Kanu zu einer der kleinen Inseln. Mit etwas Glück konnte man hier auch Schildkröten beim Schnorcheln antreffen.

Abends zog es uns dann zum Essen meist auf den Muri Nachtmarkt, der direkt nebenan an vier Tagen der Woche stattfand. Hier ging alles etwas einfacher und zünftiger zu. Neben geschmortem Lamm und frischem Fischcurry wurden noch viele weitere Spezialitäten der Cook Inseln angeboten und direkt vor Ort auf Bierbänken verzehrt. Dazu gab es inseleigenes Bier und lokale Musik über Lautsprecher. Sehr zu empfehlen für alle, die günstig, landestypisch und lecker essen möchten!

Es gab noch so viel mehr zu erleben und zu entdecken. Die Cook Inseln sind in jedem Fall eine Reise wert. Die vielfältige und atemberaubende Natur, wunderschöne Strände, klares Wasser aber vor allem die entspannte Art der Einheimischen, die den Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem machen, machen den einzigartigen Mix aus. Vor allem Atiu hat uns sehr überrascht und uns nachhaltig beeindruckt. Die authentische, naturbelassene Insel ist einfach etwas ganz Besonderes. Empfehlen würde ich aber immer eine kleine Inselkombination. So bekommt man die unterschiedlichen Facetten der verschiedenen Inseln zu sehen. Ich würde immer wieder hierher kommen!

Ein Reisebericht von Jasmin Leimbrock

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