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Samstag, 7. Oktober 2023

Der Saigon Street - Food Guide

Vietnam ist bekannt für seine Küche, und wie bei vielen, sich geografisch weit erstreckenden Ländern, variieren die Gerichte stark zwischen den Regionen. Für den Großteil meines Aufenthalts war meine Basis Saigon, damit ich das wärmere südliche Klima, die Nähe zum Mekong und das tolle Essen genießen konnte. Während Hanoi im Norden auch einige wunderbare Gerichte sein Eigen nennt, wollte ich hier die Snacks vorstellen, die ich im Süden probiert habe, von Meeresfrüchten über befruchtete Enteneier hin zu süß - würzigem Papaya - Salat. Einige stammen aus andere Teilen des Landes, aber werden alle auf den hiesigen Straßen serviert.

Schnecken (Oc)

Schnecken (Oc) - Restaurants, eine beliebte Adresse bei Familien, Paare und Freunde für einen abendlichen Straßen - Snack, servieren nicht nur Schnecken, sondern eine ganze Palette anderer Meeresfrüchte, auf großen Tabletts, die in der Gruppe geteilt werden und oft zusammen mit einem Bier genossen werden. Von gegrillten Jakobsmuscheln mit Erdnüssen und grünen Zwiebeln, zu Muscheln in Zitronengras -  und Chili - Brühe, bis zu saftigen Mangrovenschnecken in einer dickflüssigen Kokos - Sauce, die ausführliche Speisekarte muss man einfach durchprobieren – und zwar Gericht für Gericht. Beim Schneckenessen geht es nicht nur ums Essen, es ist Teil der Tradition eines Abends voller Unterhaltung, Snacks und Biertrinken. Es ist ein wunderbarer Teil der Kultur hier, und jedes Mal, wenn ich hierher komme, gibt es etwas Neues zu probieren.

Als Kind mochte ich Schnecken nie, weil mir die Saucen aus Butter und Knoblauch oft viel zu üppig vorkamen und mir nicht schmeckten. Zu meiner eigenen Überraschung wurde ich in Saigon zu einer regelrechten Schnecken - Liebhaberin und überredete oft Freunde dazu, sie mit mir zu probieren.

Frische Frühlingsrollen (Goi Cuon)

Goi Cuon werden in Nordamerika in der Regel „Sommerrollen " genannt, aber wortwörtlich übersetzt sind es „Salatrollen", obwohl sie gewöhnlich mit mehr als nur Salatblättern gefüllt sind. Die mit Minze, Garnelen, Schweinefleisch und Glasnudeln gefüllten Köstlichkeiten werden in eine Satay - Sauce mit Erdnüssen eingetaucht, die so feurig scharf sein kann, wie eure Chili - Toleranz dies erlaubt.

Während wir Zuhause Goi Cuon meist als Aperitif essen, sind sie hier eine Beilage zu einer Mahlzeit. Die Gerichte werden an Straßenständen in keiner bestimmten Reihenfolge serviert, und man genießt an seinem kleinen, mit aufgetürmten Tellern gefüllten Tisch einfach alle Gerichte, in kleinen Häppchen, in jeder beliebigen Reihenfolge.

Joghurt

Für uns ist Joghurt –insbesondere in die Mode gekommener griechischer Joghurt – ein Snack, und in gefrorener Form ein Dessert. Vietnamesischer Joghurt (genannt sua chua, saure Milch, oder – in Saigon – da ua, yaort wird in der Regel auch verstanden) verleiht diesem Nahrungsmittel eine neue Dimension, eine würzig und süß - saure Geschmackskombination, die aus gezuckerter Kondensmilch hergestellt wird.

Anstatt zu versuchen, frische Milch zu finden, die schneller verdirbt als man sie finden kann, verwenden die erfinderischen Vietnamesen Kondensmilch, die mit Wasser und etwas Joghurt vermischt wird. Der intensive Geschmack ist ein sehr positives Erlebnis und eingefroren ist es ein perfektes Gegenmittel zu einem heißen Tag in Saigon. An Smoothieständen, könnt ihr yaourt da , bestellen, einen dieser süß - sauren Joghurts auf Eis, obwohl ihr am besten vorab fragt, um was für einen Joghurt es sich handelt, um sicherzustellen, dass es kein vorab fertig abgepackter ist. Die leckerste Version ist ein kleiner Glasbehälter mit einem Deckel, der oft in öffentlichen Parks und an kleinen Ständen am Straßenrand serviert wird. Ein Rezept, das ihr ohne Joghurtmaschine zuhause zubereiten könnt, gibt es hier, auf Viet World Kitchen.

Salat mit unreifen Papayas und Beef Jerky (Goi Du Du Bo Kho)

Papaya - Salat wird meist mit Thailand und dem Isaan - Gericht Som Tam in Verbindung gebracht, aber er hat einen vietnamesische Cousin; einen, der süßer und weniger scharf ist, leckeren Beef Jerky enthält und mit Erdnüssen und gerösteten Reis - Crackern gekrönt wird. Wie bei vielen Gerichten in Vietnam, ändern sich die Rezepturen je nach Provinz, aber meine bevorzugte Version Goi du du stammt von den Straßen Saigons. Die Papaya saugt das Dressing aus Sojasauce und Essig auf und es wird ein wenig scharfe Chili - Sauce hinzugefügt, als Balance zur Säure des Essigs. Der Beef Jerky ist nicht das, was man in Nordamerika so nennt; er ist zart und zäh und gar nicht trocken.

Alles zusammen, mit Dressing und Erdnüssen und den Fleischstückchen, können einem die Aromen des Salats anfangs überwältigend vorkommen, aber mit jedem Bissen wird sich euer Gaumen mehr daran gewöhnen. Ich habe auch viele vietnamesische Restaurants in Montreal oder in Toronto oder New York gesehen, die Goi du du servieren, wenn ihr es also noch nicht probiert habt, könnt ihr für euren Nächsten Abend einmal einen Besuch beim Vietnamesen planen.

Reisbrei mit Innereien (Chao Long)

Meine Freunde weigern sich meist, mit mir essen zu gehen, wenn ich mich für Chao Long entscheide, denn es ist voller Innereien. Aber Innereien schmecken doch köstlich („offal is not awful!“) sage ich dann immer zu ihnen. Dieser leckere, herzhafte Reisbrei wird in einer Fleischbrühe mit Blutwürfeln in einem Kessel gekocht. Er wird unter anderem mit Leber -, Innereien - und Darmstückchen serviert. Dazu werden jede Menge Ingwer und Frühlingszwiebeln gereicht, sowie schwarzer Pfeffer und – für diejenigen, die nicht wie ich an Zöliakie leiden – kleine Stückchen gebackener Teig. Zusammen mit gedünsteten Sojasprossen, Limetten und Chili, ist dies wirklich eine perfekte Mahlzeit. Außerdem zahlt man dafür auf der Straße in der Regel nur rund einen Euro.

Dieser Brei schreckt die meisten Menschen ab, aber er schmeckt wirklich viel besser als er aussieht. Sofern ihr kein Problem mit Innereien habt – und natürlich können ihr ihn auch ohne Blutwürfel bestellen – ist dies ein Snack, den man wirklich nicht verpassen sollte.

Befruchtete Entenembryos (Hot Vit Lang)

Entenembryos werden auch in anderen Teilen Südostasiens serviert, unter anderem in den Philippinen, wo sie als Balut bekannt sind. In Saigon wird dieses Gericht abends an vielen Straßenständen, die Suppe oder Frühlingsrollen verkaufen, garniert mit Rau Ram (Vietnamesischem Koriander), Salz und Pfeffer und gelegentlich Erdnüssen, serviert. Er ist nichts für schwache Nerven, aber ein äußerst proteinreicher Snack. Und außerdem werdet ihr einige anerkennende Blicke ernten, wenn ihr etwas probiert, was die meisten Ausländer meiden.

Man isst sie wie ein weich gekochtes Ei, indem man mit einem Löffel auf die Seite der Schale schlägt und einen Teil davon abschält. Steckt den Löffel in die Membran unter der Schale, haltet das Ei an eure Lippen, um die Flüssigkeit zu trinken, und esst anschließend den Rest (den festen Teil) mit dem Löffel.

Vietnamesisches Sandwich (Banh Mi)

Der allseits beliebteste Sack für Unterwegs, Banh Mi, besteht aus einem hellen und luftigen Brötchen, einem Überbleibsel der französischen Kolonialzeit in Vietnam. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um das übliche buttrige französische Brot, sondern eine leichtere Version. Ich kann Banh Mi wegen meiner Zöliakie nicht essen, aber die meisten meiner Freunde schnappen sich oft eines als Snack zum Frühstück oder spät abends.

Es wird mit einer Vielzahl von Belagen – Schweinemedaillons, Pasteten, Eiern, Schweinefleisch oder anderem Fleisch serviert und in der Regel mit Koriander, Zwiebeln, dünn geschnittenen eingelegten Karotten und Paprika garniert und ist sättigend und preiswert. Ich wünschte nur, ich könnte es essen!

Reispapierrollen (Banh Trang Cuon)

Banh Tranh Cuon aus mit Annatto - Öl orange eingefärbtem Reispapier werden als Halbmonde in Scheiben geschnitten serviert. Jedes Blatt wird mit vielen bunten Zutaten, wie getrockneter Tamarinde, kleinen getrockneten Garnelen, eingelegter unreifer Mango und mehr, gefüllt. Es wird dann aufgerollt und in Stücke geschnitten, in eine durchsichtige Sandwichtüte gepackt und mit Chili - Öl und ein wenig Rindfleisch Soße garniert.

Dieser Snack ist nicht so populär wie einige der anderen – ich kenne nur ein paar wenige Orte in Saigon, die ihn verkaufen, und keiner meiner Freunde im Norden in Hanoi kennt ihn. Aber es ist ein wundervoller Cocktail aus vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, die nahtlos zusammenpassen, und für weniger als einen Euro für 3 Rollen sollte man ihn auf jeden Fall probieren.

Reisnudelsuppe mit Krabben und Tomaten (Bun Rieu Cua)

Die aus dem Norden des Landes stammende Suppe Bun Rieu hat sich wie viele andere Gerichte aus anderen Provinzen Vietnams auch im Süden verbreitet und wird auf den Straßen von Saigon, als Frühstück, Mittag - und Abendessen serviert. Die Suppe wird auch in Restaurants serviert, aber am besten probiert man sie von einer Dame mit einer Stange, den Suppenkessel an einem Ende und die Garnitur (Tofu, Blutwürfeln, Tomaten) am anderen, die die Suppe auf diese Art und Weise durch die Stadt trägt.

Dies ist eine typische Szene zum Mittagessen, wie man sie im Zentrum Saigons sieht, wo die vielen Büroarbeiter ihre Mittagspause auf der Straße verbringen. An einer der geschäftigeren Ecken macht diese Bun Rieu Dame ein sehr gutes Geschäft und schöpft den ganzen Tag über die leckere Krabben - und Tomatensuppe in Schüsseln.

Dies sind einige der Gerichte, die ich während meiner Zeit hier verkosten durfte, und von vielen hatte ich vor meinem Aufenthalt in Vietnam noch nie gehört. Ich werde dieses Land zwar wieder verlassen, werde aber zweifellos noch viele Monate von diesen Snacks träumen.

Ein Reisebericht von Jodi Ettenberg

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Das beste von Nepal - Sehenswürdigkeiten, Bergwanderungen und Wildtierbeobachtungen

Nepal erstreckt sich vom Himalaya bis zum schwülen Dschungel der Terai - Ebene und ist ein Paradies für Abenteuerlustige wie mich. Das kleine Himalaya - Land ist zwischen zwei Giganten – Indien und China – eingekeilt, hat es überraschenderweise aber ganz schön in sich: spektakuläre Landschaften und eine reiche hinduistisch - geprägte Kultur und Tradition.

Zwei Wochen lang habe ich eine Erlebnisreise durch Nepal gemacht und mich dabei in Nepals Sehenswürdigkeiten, die Klöster, die schneebedeckten Berge, die Fülle von Farben und Gerüchen und die grenzenlose Energie verliebt. Unsere Reise führte uns von den staubigen, stimmungsvollen Straßen von Kathmandu zu den Wanderwegen durch die schroffen Ausläufer des Annapurna - Massivs und schließlich zu dem wilden Dschungel des Chitwan - Nationalparks im Süden. Jede Gegend von Nepal unterschied sich sehr von den anderen, und wir wurden immer wieder aufs Neue überrascht.

Hier ist eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten in Nepal, die mir am besten gefallen haben. Auch meine Lieblingsmomente habe ich aufgeführt - von Nashorn - Beobachtung über Wanderungen durch Reisfelder bis hin zu Tempel - Besichtigungen.

Wandern in den Ausläufern des Annapurna - Massivs

Der Himalaya zieht seit den 1950er - Jahren Scharen von Wanderern nach Nepal. Ob Anfänger oder erfahrener Bergsteiger, für jeden ist ein Weg dabei – von einfachen Tageswanderungen bis hin zu den schwierigen Routen hoch zum Mount Everest Base Camp. Auf unserer Reise haben wir eine dreitägige Wanderung durch die Ausläufer des Annapurna - Massivs von Nayapul nach Dhampus gemacht. Insgesamt sind wir etwa 45km gewandert und bis auf eine Höhe von 2100m gestiegen. Auch wenn das eine vergleichsweise kurze und leichte Wanderung war, haben wir so eine Kostprobe vom Trekking im Himalaya bekommen.

Wir sind jeden Tag früh aufgestanden, durch Reisterrassen gewandert, haben mit Bauern gesprochen, sind steile Treppen hochgestiegen, die in den Himmel zu führen schienen, und haben die unglaubliche Aussicht auf die Berge Annapurna und Macchapuchare genossen. Abends haben wir uns bei Momos (tibetischen Klößen) und Raksi (nepalesischem Reiswein) entspannt und die Zeit mit unseren nepalesischen Trägern genossen. Diese Wanderung war definitiv mein Lieblingsteil der Reise, und ich kann es kaum abwarten, Nepal weiter zu Fuß zu erkunden – das nächste Mal hoffentlich bei einer längeren Wanderung!

Nashorn - Beobachtung im Chitwan - Nationalpark

Nepals südliche Terai - Tiefebene beheimatet die letzte noch lebende Nashorn - Population in Asien. Chitwan war der erste Nationalpark des Landes, ist heute ein UNESCO - Weltnaturerbe, ein gut geschütztes Naturschutzgebiet und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Nepals.

Auf der Suche nach Wildtieren glitten wir in einem Einbaum durch das ruhige, spiegelglatte Wasser des Rapti. Wolkenfetzen hingen tief im leichten Nebel der Morgendämmerung. An diesem Morgen entdeckten wir mehrere Ghariale, Krokodile und Reiher am Flussufer. Am Nachmittag wanderten wir auf der Suche nach Nashörnern durch den Dschungel – aber leider ohne Erfolg.

Nachdem wir die Graslandschaft einige Stunden lang mit einem Allrad - Jeep durchkämmt hatten, sahen wir schließlich das schwer zu findende Nashorn nur ein paar Meter von uns entfernt. Mit Erlaubnis unseres einheimischen Wildtier - Guides sprang ich aus dem Jeep und ging auf Zehenspitzen hinter ihm her. Als wir dem Nashorn so nahe gekommen waren, dass ich mich schon ein bisschen unwohl fühlte, blickte es auf und starrte uns an, als hätte es uns gerade erst bemerkt. Unser Guide signalisierte mir, ich solle rennen, und ich sprintete um mein Leben – glücklicherweise zockelte das Nashorn einfach von dannen. Lektion gelernt!

Eine Bootsfahrt auf dem Phewa - See, Pokhara

Die Stadt Pokhara selbst ist ein Backpacker-Mekka voller Pizzerien und Geschäften, die Wanderzubehör verkaufen, aber der See und die ihn umgebenden Stupas sind eine ganz andere Welt. Einer der schönsten Tempel der Gegend um Pokhara ist der Shanti - Stupa („Weltfrieden - Pagode“), der hoch auf einem Hügel liegt und einen tollen Ausblick auf den malerischen Phewa - See bietet, eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Nepals. Wir sind mit dem Boot über den See dorthin gefahren und haben unterwegs vom Wasser aus die Aussicht auf das Tal genossen – definitiv ein ganz anderer Blickwinkel.

Durch die antike Stadt Bhaktapur schlendern

Bhaktapur steckt voll von einigen der interessanten Sehenswürdigkeiten von Nepals Newar: Mit detaillierten Schnitzereien, Tempeln und antiken Pagoden ist Bhaktapur die am besten erhaltene Newar - Stadt im Kathmandutal. Zur Zeit des großen Malla - Reichs war Bhaktapur die Hauptstadt Nepals. Deshalb zählen die Kunstwerke und die Architektur zu den schönsten des Landes. Einen Tag lang haben wir uns in den engen Gassen verirrt, die Tempel besichtigt und die Viertel durchstreift, in denen heute noch Einheimische leben.

Die Sehenswürdigkeiten in Nepals Hauptstadt: Die Tempel, Pagoden und Stupas von Kathmandu

Kathmandu mag auf den ersten Blick chaotisch, staubig und laut erscheinen, aber wenn du in die Seitenstraßen gehst, entdeckst du eine Welt aus antiker Kunst, versteckten Tempeln und Innenhöfen. Die stimmungsvollen Tempel von Kathmandu geben einen Einblick in die spirituelle Seite der Stadt. Ich würde dir empfehlen, den Bodnath - Stupa (einen der größten der Welt) und den Swayambhunath - Tempel („Affentempel“) zu besichtigen, der hoch auf einem Hügel liegt, von dem aus man einen schönen Ausblick über das Kathmandutal hat. Diese beiden Gebäude zählen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Nepals.

Keine von Nepals Sehenswürdigkeiten, sondern ein Geschmackserlebnis: Dal bhat, Nepals Nationalgericht

Nepals Nationalgericht, Dal bhat (Linsen mit Reis), findet man überall, sowohl in Teehäusern in den Bergen als auch in guten Restaurants in der Innenstadt von Kathmandu. Es ist schwer, sich nicht in die Einfachheit und den vollen, würzigen Geschmack zu verlieben. Gewöhnlich isst man es als Thali (ein Essen, das aus verschiedenen Gerichten besteht, die in kleinen Schüsseln auf einem runden Tablett serviert werden).

Ein Reisebericht von Nellie Huang

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Geweckt vom Duft des Java - Kaffees - Eine Einführung in die Herkunft des indonesischen Kaffees

Ich liebe Kaffee. Ich schreibe von Beruf, daher muss ich ihn lieben; das gehört sozusagen zu meinem Berufsprofil. Als ich vor vielen Jahren in einer bestimmten Kaffeehauskette arbeitete, hatten wir eine besonders dunkle, kräftige Kaffeemischung, die Sumatra hieß. Damals hatte ich keine Ahnung, dass diese nach einer Insel in Indonesien benannt war, die berühmt für ihren Java ist. (Außerdem ist es kein Zufall, dass Java eine weitere indonesische Insel mit noch mehr Kaffeeplantagen ist – dazu später mehr). Die Geschichte der Kaffeeproduktion in Indonesien ist sehr interessant und kompliziert, holt euch also eine Tasse Kaffee und lest weiter.

Indonesien ist weltweit der viertgrößte Produzent von Kaffee. Der Ursprung der Kaffeeproduktion in Indonesien hat ihre Anfänge in der holländischen Kolonialzeit. Es waren die niederländischen Gouverneure, die im Jahr 1699 Kaffeepflanzensetzlinge nach Indonesien brachten, und weil Indonesien ideale Bedingungen bot, gediehen die Pflanzen. Die Kaffeesorte war hauptsächlich Arabica und wurde aus Ceylon (heute Sri Lanka) importiert.

Während die Niederländer viel Geld mit ihren Kaffeepflanzen machten, profitierten die indonesischen Bauern leider wenig davon – der neue Fokus auf Kaffeepflanzen ging auf Kosten der Verlagerung von Arbeitskräften aus den Reisplantagen. Nachdem ein niederländischer Kolonialoffizier namens Eduard Douwes Dekker im Jahr 1860 ein Buch mit dem Titel „Max Havelaar & die Kaffeeauktionen der niederländischen Handelsgesellschaft“ veröffentlichte, wurde die schäbige Behandlung von indonesischen Dorfbewohnern in den Händen der gierigen niederländischen Funktionäre öffentlich bekannt und half dabei, eine Wende in Richtung fairer Praktiken herbeizuführen. Auch heute noch werden mehr als 90 % des indonesischen Kaffees in kleinen Betrieben, und viel davon in ökologischer Landwirtschaft, angebaut – mehrere landwirtschaftliche Genossenschaften und Exporteure sind international zertifiziert.

Doch so ganz hatten die Kaffeepflanzen die schweren Zeiten doch noch nicht überstanden – Ende 1880 vielen viele der Arabica - Pflanzen in Mittel - und Ost - Java einer Rostpilzplage zum Opfer, woraufhin die Niederländer diese stattdessen mit Liberica - und Robusta - Sorten ersetzten. Liberica entpuppte sich aber als Misserfolg; sie war eine robuste Pflanze, aber der Kaffee schmeckte einfach nicht so toll. Robusta - Kaffee war jedoch ein größerer Erfolg, und heutzutage kommt dieser vor allem aus Sumatra. Im Gegensatz zu Arabica bestehen Robusta - Ernten aus einer Kombination reifer und unreifer Kaffeekirschen, die einen bittereren Geschmack als Arabica ergeben. Die Kirschen werden dann als Ganzes getrocknet, bevor sie geschält werden. Robusta ist die beliebteste Kaffeesorte der Nordamerikaner – sie wird sogar am New York Stock Exchange verkauft – und wird überwiegend für Instant - Kaffee verwendet, ist aber auch eine Komponente in eurem Espresso und Latte.

Erfreulicherweise haben Arabica - Pflanzen ein Comeback erlebt und werden heute in ganz Indonesien angebaut. Insbesondere auf der Insel Java finden sich riesige Plantagen, die ausschließlich der Kaffeeproduktion dienen, und dort kommt auch der berühmt berüchtigte kopi luwak - Kaffee her (wirklich ziemlich teures Zeug, dafür, dass es das große Geschäft eines Tieres ist!). Ein weiteres bemerkenswertes Gebiet für die Kaffeeproduktion ist Bali, wo, was den Kaffeeanbau angeht, eine traditionelle Philosophie verfolgt wird. Die Bauern dort sind Mitglieder des traditionellen Landwirtschaftssystems namens Subak Abian, das auf der hinduistischen Philosophie des „Tri Hita Karana“ basiert, welches besagt, dass die drei Ursachen des Glücks gute Beziehungen mit Gott, mit anderen Menschen und mit der Umwelt sind. Darauf erheben wir eine Tasse Kaffee!

Ihr möchtet die heutige Kaffeeproduktion in Indonesien selber erleben? Da habt ihr aber Glück gehabt – es gibt ein paar beliebte Trips, auf denen Touren auf Sumatras Kaffeeplantagen inbegriffen sind. Wenn ihr mehr auf Tee steht, müsst ihr eine Borneo Tour buchen da könnt ihr dann die berühmten Teeplantagen von Sabah erkunden. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass ihr euch, auf der Suche nach einigen der weltbesten koffeinhaltigen Getränke, direkt an die Quelle begeben solltet – Indonesien.

Ein Reisebericht von Caitlin Hotchkiss

Dienstag, 3. Oktober 2023

Ein visuelles Abenteuer - Chinas Seidenstraße

Die Seidenstraße im Westen Chinas und Zentralasiens ruft romantische Assoziationen von Entdeckern auf Kamelen, die die Wüste durchkreuzen, um ihre Waren gegen exotische Gewürze und Seide zu tauschen, hervor. Als Verbindung des Ostens mit dem Westen war die Seidenstraße einst eine Schnellstraße des kulturellen Austauschs. Heute ist sie eine der begehrtesten Reiseerlebnisse.

Von ihrem Ausgangspunkt in Xi'an nimmt die Seidenstraße viele verschiedene Routenverläufe. Die Route in der Provinz Xinjiang in Westchina führt einen in das Tian Shan Gebirge, durch die zweitgrößte Sandwüste der Welt (die Taklamakan), über den 3700 m hohen Torugart Pass und in das mit Schneegipfeln gespickte, grüne Gebrigswunderland des touristenleeren Kirgisistan. Besucht das nomadische kirgisische Volk in ihren Yurten Camps und erlebt russische Transplantationen in der sowjetischen Hauptstadt Bishkek. Setzt eure Reise fort nach Usbekistan, einem faszinierenden Beispiel der Verknüpfung verschiedener Kulturen, vermischt mit uralten bunten Mosaiken, leeren Wüsten und einsamen sowjetischen Überbleibseln.

Die Route teilt sich hier – durch Kasachstan, durch Turkmenistan und den Iran, über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan, Armenien, Georgien und in die Türkei. Egal, welcher Route ihr folgt, die Seidenstraße wird die uralten Geschichten von Händlern und Banditen garantiert zum Leben erwecken und euch gleichzeitig die Küche, die Kulturen und die Menschen Zentralasiens offenbaren, die euren Erlebnisdrang inspirieren werden.

Die Mingsha Sanddünen befinden sich in Dunhuang in China, am Rand der Stadt. Dunhuang ist bekannt für sein Gericht aus Eselfleisch (ganz lecker, mit Chili und Knoblauch!).

Etwas mehr im Inneren der Provinz Xinjiang, in der Nähe der Hauptstadt Urumqi, befindet sich das Tian Shan Gebirge, wo ihr bei freundlichen Kasachen in einer Jurtensiedlung übernachten und die herrliche Aussicht genießen könnt.

Nicht weit von der Grenze zwischen China und Kirgisistan, bei Tash Rabat, lebt eine kleine nomadische Gemeinschaft. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, die kirgisische Kultur kennenzulernen, die köstliche zentralasiatische Küche zu probieren und in einer Jurte in der Mitte von Nirgendwo zu schlafen.

Buchara ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie mehrere Kulturen Seite an Seite leben können. In dieser kleinen Stadt leben Usbeken, Tadschiken, Russen und bucharische Juden harmonisch miteinander. Das Gebäude, welches heute ein Teppichmuseum beherbergt, wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg gleichzeitig als Moschee und Synagoge benutzt. Buchara ist eine tolle Stadt, um die Architektur zu bestaunen, durch Teppich - und Handwerksläden zu bummeln, in einem Teehaus kleine Köstlichkeiten zu genießen oder einen 500 Jahre alten Hammam zu besuchen.

Zentralasien hält unzählige einzigartige Erfahrungen, schöne Menschen, leckeres Essen, atemberaubende Landschaften und faszinierende Geschichte für einen bereit. Die Mischung der Kulturen, die diese Länder vor sehr langer Zeit und in der jüngsten Geschichte durchquert haben, hält ein Abenteuer für euch bereit, an das ihr euch immer und immer wieder zurückerinnern werdet, denn hier gibt es ständig einen neuen Blickwinkel zu erkunden, ein neues Land zu entdecken und ein neues, freundliches Gesicht anzulächeln.

Ein Reisebericht von Rachel Wasser

Sonntag, 1. Oktober 2023

Gerichte aus Südindien - Unsere 5 Lieblinge

Du denkst jetzt vielleicht: „Gerichte aus Südindien? Schmeckt das indische Essen nicht überall gleich?“

Wenn du denkst, Chicken Tikka Masala und Palak Paneer sind alles, was die indische Küche zu bieten hat, bist du auf dem Holzweg. Zwar servieren die meisten indischen Restaurants im Westen Gerichte aus Nordindien (die Küche des Punjab): kräftige, cremige Currys und Saucen, Gerichte wie Butterhähnchen, Tandoori - Fleisch und Naan. Doch es gibt auch eine ganz eigene Küche in Südindien.

Vegetarische Gerichte sind in Südindien die Norm, daher werden sich Vegetarier hier besonders wohlfühlen. Anstatt der Sahne, mit der im Norden gekocht wird, werden in Südindien Kerne, aufgepoppte Gewürze, Tomaten und verschiedene Dals (Linsen) als Beilagen oder zum Verfeinern von Speisen verwendet. Zudem herrscht eine Esskultur, bei der den ganzen Tag über leichte Mahlzeiten und Snacks, sogenannte Tiffins, gegessen werden.

Sehen wir uns nun einige unserer Lieblingsspeisen aus den südlichen Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu an. Zwar sind diese Gerichte in Südindien entstanden und vorwiegend verbreitet, doch wenn du dich ein wenig umsiehst und herumfragst, wirst du sie auch im Rest des Landes genießen können, vor allem in den großen Städten.

1. Dosa

Dosa ist ein dünner, großer Pfannkuchen aus einem Teig aus gemahlenem Reis und Urad Dal. Die Kombination aus einem knusprigen und nussigen Dosa und der mild gewürzten Füllung aus zerstampften Kartoffeln und Gewürzmischung (Masala - Mix) ist einfach perfekt. Iss dazu Sambar, eine Sauce, die du in südindischen Imbissstuben eimerweise serviert bekommst (eine leicht säuerliche pikante Sauce aus Straucherbsen, Tamarinde und Gemüse) und verschiedene flüssige Chutneys mit gepoppten Senfkörnern und gemahlener Kokosnuss (weiß), Chili/Minze/Koriander (grün) und Tur dal Chutney (rot) oder anderen Zutaten.

So isst du Dosa richtig: Traditionell werden Dosa (wie alle Gerichte in Indien) mit der rechten Hand gegessen. Nimm dir ein Stück dünnen Pfannkuchen mit Masala - Füllung, schöpfe Sambar dazu und steck es dir mit dem rechten Daumen in den Mund. Wenn du nicht gerne mit den Fingern isst, kannst du auch nach Besteck fragen. Allerdings schmeckt es mit den Händen einfach besser!

2. Thali

Thalis sind im Prinzip viele kleine Mahlzeiten auf einmal, ein auf einem Bananenblatt oder Metalltablett serviertes kleines Buffet. Die Idee dahinter ist, dass sich die salzigen, süßen, sauren und bitteren Geschmäcker in deinem Mund zu einer wahren Geschmacksexplosion vermischen.

Zu diesem Gericht gehören eine große Schüssel Reis sowie kleinere Haufen oder Blechschalen mit Currys, Chutneys und eingelegtem indischen Gemüse. Nimm dazu noch ein Chapati (Fladenbrot) oder Papadum (frittierter Fladen) und lass es dir so richtig schmecken.

Beim typischen südindischen Thali kannst du essen, so viel du willst. Bestell einfach Reis und Curry nach, bis du nicht mehr kannst.

3. Vada

Vadas kannst du dir als pikante, gebratene und feste Donuts vorstellen. Sie werden aus Linsen - und Kichererbsenmehl mit ein wenig Kartoffelbrei gemacht. Du kannst sie als Snack direkt auf der Straße essen oder in einem Restaurant mit den üblichen Beilagen wie Sambar und flüssigen Chutneys.

4. IIdli

Pikante gedünstete Küchlein aus einem Teig aus fermentierten schwarzen Linsen und Reis. Dieses weiche, beinahe luftige Gericht wird mit – Achtung – eimerweise Sambar und flüssigen Chutneys serviert.

Im Zweifelsfall würden wir Dosa oder Vada gegenüber Idli bevorzugen, doch das sollte dich nicht davon abhalten, sie zu kosten. Frisch gedünstete Idli am Morgen sind besonders beliebt und lecker.

5. Kozhikode Biryani

Biryani (Reis mit Fleisch, Gemüse und Gewürzen) gab es vor allem in den muslimischen Vierteln südindischer Städte. Biryanis werden oft mit Hammelfleisch serviert, es gibt jedoch auch vegetarische Varianten (insbesondere, wenn es bei einem Fest in der örtlichen Moschee Biryani gratis ausgegeben wird). Biryani ist mehr als bloß Fleisch mit Reis: Gewürzt mit Zimtstangen, Sternanis, Kumin, Kardamom und ein wenig Kokosmilch bietet das Gericht ein überraschend komplexes Geschmackserlebnis.

Läden, in denen Biryani verkauft wird, erkennst du leicht an den Männern, die einen gewaltigen Topf bunten Reis umrühren und schmoren, bis die Gewürze sich voll entfalten können.

Nachschlag: Coffee Wallah Special

Wenn du pappsatt bist, kannst du dir noch ein Glas indischen Kaffee oder Chai (Tee) mit reichlich Milch und Zucker als Dessert gönnen. Indische Kaffee - oder Chai - Wallahs schütten die heiße Milch und den Kaffee von einem Metallbecher in den anderen, bis die Mischung die perfekte Konsistenz und Trinktemperatur hat.

Dabei geht es nicht nur um das Getränk, sondern auch um die Show.

Wenn du also das nächste Mal in Indien bist oder bei dir zuhause Indisch Essen möchtest, solltest du mal Gerichte aus Südindien probieren. Die südindische Küche ist nicht so cremig wie die beliebten Speisen aus dem Norden, aber die schmackhaften Gewürzkombinationen werden dich das bald vergessen lassen. Und vielleicht geht es dir so wie uns, dass du diese Küche immer mehr lieben lernst, je mehr du davon isst.

Hinweis zur Hygiene beim Essen in Indien: 

In südindischen Restaurants gibt es immer ein Waschbecken, wo du dir unbedingt vor und nach dem Essen die Hände waschen solltest. Das ist die wichtigste Regel, wenn du bei deiner Indienreise von Durchfall und ähnlichen Reisekrankheiten verschont bleiben möchtest. 

Ein Reisebericht von Daniel Noll und Audrey Scott

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