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Mittwoch, 5. Juli 2023

Namibia - Mit dem Zelt durch Namibia

Wer eine Camping - Reise nach Namibia plant, sollte vorab drei Dinge wissen:

Erstens, verbringt man sehr viel Zeit auf, sagen wir einmal, „interessanten“ Straßen. Auf meiner Reise sind wir in 16 Tagen circa 4.500 Kilometer durch das Land gefahren, oft auf Schotterpisten. Diese Distanz würde ich in dieser Zeit nur empfehlen, wenn man, so wie ich, eine geführte Tour macht und nicht selbst fährt. 
Zweitens, wird man dem feinen namibischen Sand, der seinen Weg wirklich überall hin findet, für die gesamte Reisezeit nicht entkommen und drittens ist Namibia ein landschaftlich wunderschönes Land und definitiv eine Reise wert!

Meine unvergessliche Reise durch dieses atemberaubende Wüstenland startete in Windhoek.

Nach einer kurzen Stadtrundfahrt, bei der wir das Nationalmuseum, eine Kirche, den Stadtteil Katutura (Armenviertel/Slums von Windhoek) und den historischen Bahnhof besichtigt hatten, ging es früh am nächsten Morgen los in Richtung Südosten.

Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark

Unser erstes Ziel war der Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark. Dieser Nationalpark liegt hauptsächlich auf den Staatsgebieten von Südafrika und Botswana und ist Teil der Kalahari Wüste.

Im Camp angekommen, bekamen wir zuerst eine Einweisung, wie wir die Zelte und die Feldbetten aufzubauen haben. Anschließend machten wir eine kleine Wanderung zu einer Aussichtsplattform, von der wir einen atemberaubenden Blick über das gesamte Wüstengebiet genießen konnten.

Nach einem leckeren Abendessen am Lagerfeuer folgte die kälteste und längste Nacht meines Lebens. Trotz eines Null - Grad - Schlafsacks, Fleecedecke und mehreren Lagen an Kleidung war an Schlaf während dieser Nacht kaum zu denken. Wie kalt es tatsächlich war, wussten wir nicht. Aber die Tatsache, dass der Joghurt, den wir über Nacht auf dem Tisch draußen haben stehen lassen, am nächsten Morgen angefroren war, spricht für sich selbst.

Nach einem frühen Frühstück ging es direkt los in den Nationalpark auf Pirschfahrt. Zuerst aber mussten wir offiziell nach Südafrika einreisen, da ein großer Teil des Parks auf südafrikanischem Boden liegt.

Während unseres Tages im Park sahen wir die typischen Wüstenbewohner: Schakale, verschiedene Antilopen, wie zum Beispiel Springböcke, Steinböcke, Kudus und natürlich viele Oryx, viele Giraffen, verschiedene Vögel wie Adler und Eulen und auch ein paar Löwen.

Eine Mitreisende und ich entschieden uns für die zweite Nacht für ein Upgrade in ein Zimmer, um der Kälte zu entfliehen. Da nur noch ein Chalet verfügbar war, haben wir die zweite Nacht in Wärme und Luxus verbracht. Zum Glück waren die restlichen Nächte temperaturmäßig wesentlich angenehmer.

Fish River Canyon

Vom Kgalagadi - Transfrontier - Nationalpark ging es am nächsten Morgen dann noch weiter in den Süden bis zum Fish River Canyon. Auf dem Weg legten wir einen Zwischenstopp bei den bekannten Quiver Trees (dt. Köcherbäume) ein. 

Beim Canyon angekommen, konnten wir entlang der Schlucht von verschiedenen Aussichtspunkten spektakuläre Blicke über den 160 Kilometer langen, bis zu 27 Kilometer weiten und bis zu 550 Meter tiefen Canyon genießen – und das ohne jegliche Zäune oder Absperrungen.

Übernachtet haben wir in Ais - Ais, auf einem Campingplatz umgeben von Felsen. Das Gebiet ist bekannt für seine natürlichen heißen Quellen, die sogar den Pool des Campingplatzes schön warm machten.

Am nächsten Morgen hatten wir einen entspannteren Start in den Tag. Da wir erst um 09:00 Uhr losfuhren, konnten wir vor dem Frühstück noch ein bisschen die felsige Umgebung bei einem kleinen Spaziergang erkunden und uns die Beine etwas vertreten.

Aus & Orange River

Das nächste Etappenziel war Aus, ein Ort im Südwesten des Landes. Auf dem Weg dorthin trauten wir unseren Augen kaum, als wir etwas entdeckten, was wir seit unserer Ankunft in Namibia nicht mehr gesehen hatten: eine saftig grüne Landschaft! Wir waren am Orange River angekommen, der ganz im Süden Namibias die Grenze zwischen Namibia und Südafrika darstellt.

Wir hatten ein wenig Zeit, an den Fluss herunter zu klettern und diese grüne Oase zu genießen, zu entspannen, Fotos zu machen und sogar im Fluss zu baden.

Nach dem Einchecken im Camp genossen wir ein paar seltene Minuten mit WiFi und den dortigen (sehr kalten!) Pool, bevor wir circa 30 Minuten vom Haupthaus durch die interessante Wüstenlandschaft bis zu unserem Camp für die nächsten zwei Nächte wanderten.

Geisterstadt Kolmanskop

Um 07:30 Uhr machten wir uns am nächsten Morgen auf nach Kolmanskop, einer Geisterstadt, in der Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu 400 Menschen in Steinhäusern lebten, die nach deutschem Vorbild errichtet wurden. In der Siedlung wohnten aber nicht nur die Arbeiter sondern auch deren Familien. Deswegen gab es im Ort neben den Wohnhäusern auch eine Schule, ein Krankenhaus, ein Theater, eine Turnhalle, einen Tante - Emma - Laden und sogar eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner. All diese Häuser kann man bis heute besichtigen. Wir schlossen uns einer geführten Tour an, während der uns das Wichtigste über das frühere Leben in der heutigen Geisterstadt erklärt wurde. Danach hatten wir noch genug Zeit, alles selbst zu erkunden.

Das Besondere an der Siedlung ist, dass sich die Wüste das Land langsam aber sicher zurück erobert. In und an den meisten der Häuser steht der Sand daher meterhoch und man muss von Haus zu Haus durch tiefen, sehr feinen Sand marschieren. Ich fand es dort sehr spannend und interessant und kann jedem einen Besuch in Kolmanskop nur empfehlen!

Lüderitz & Wildpferde

Nach diesem einmaligen Erlebnis fuhren wir weiter zur Küste bis nach Lüderitz. Dort machten wir Mittagspause in einem Restaurant am Hafen und begaben uns auf einen kleinen Erkundungsspaziergang durch den Ort.

Auf dem Rückweg zum Camp machten wir einen kurzen Stopp, bei einem Aussichtspunkt, an dem man zur richtigen Zeit viele Wildpferde beobachten kann. Leider waren diese gerade anderswo unterwegs, so dass wir „nur“ ein paar Oryx und eine Menge Strauße sahen. Kurz bevor wir wieder im Camp waren, hatten wir aber Glück und konnten doch noch ein paar der Pferde sehen.

Namib Wüste

Danach folgte eines meiner persönlichen Highlights der Tour: wir verbrachten zwei Nächte auf einem riesigen privaten Gebiet mitten im Nirgendwo in der Namib Wüste, umgeben von nichts als Felsen und Wüste. Für unsere Zelte gab es vorbestimmte Stellen, die mit kleinen Mäuerchen eingerahmt und mit einem einfachen Holzdach auf vier Stelzen zum Schutz vor der gnadenlosen Wüstensonne überdacht waren.

Nachdem die Zelte aufgebaut waren, machten zwei Mitreisende und ich uns auf, einen der Felsen in der Umgebung zu erklimmen. Unser Ziel war es, bis ganz nach oben zu klettern. Da die einzelnen Felsbrocken nach oben hin aber immer größer und steiler wurde, stellte sich das als erheblich schwieriger dar, als ursprünglich gedacht. Wir versuchten unser Bestes, mussten aber ein paar Meter unterhalb unseres Zieles feststellen, dass es kein Weiterkommen gab. Danach kam der weitaus schwierigere Teil: wir mussten irgendwie wieder herunter zum Camp gelangen. Nach viel Klettern, Rutschen, Springen und Festklammern war auch das geschafft und wir konnten uns im Schatten des Camps etwas von der Hitze erholen. Auch wenn wir es nicht bis ganz nach oben schafften, hatten wir einen riesen Spaß!

Kurz vor Sonnenuntergang beschloss die gesamte Gruppe, auf einen anderen der Felsen zu klettern, um den Sonnenuntergang in der Wüste zu beobachten. Wir hatten den Felsen sorgfältig ausgesucht und erhofften uns eine freie Sicht auf die Sonne. Endlich oben angekommen hieß es dann, alles Hab und Gut festzuhalten, damit es nicht vom kräftig wehenden Wind weggeweht werden konnte. Die Aktion hatte sich gelohnt, wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.

Abends überraschten uns noch fünf Oryxantilopen mit einem Jungtier, als sie durch das Camp spazierten.

Den nächsten Tag verbrachten wir komplett in der Wüste. Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf zu einem knapp dreistündigen Entdeckungsspaziergang auf und am frühen Abend wurden wir von zwei Einheimischen mit einem Pirschfahrzeug zu einem Evening Drive abgeholt. Während der Fahrt konnten wir die wunderschöne Wüstenlandschaft noch einmal ausgiebig genießen. Als krönenden Abschluss präsentierte die Natur uns den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Reise mit spektakulären Farben.

Namib - Naukluft - Park: Sossusvlei & Deadvlei

Die Vorfreude auf den kommenden Tag machte das Aufstehen um 04:30 Uhr am nächsten Morgen etwas einfacher. Nachdem das Camp abgebaut war und wir gefrühstückt hatten, ging es direkt weiter zum nächsten großen Highlight: wir fuhren nach Sossusvlei im Namib - Naukluft - Park. 

Unser Ziel war „Big Daddy“, mit 325 Metern Höhe die höchste Sanddüne der Welt. Jeder der vorhat, diese Düne zu bezwingen, rate ich, dies so früh morgens wie möglich zu machen, da es in der Mittagssonne unerträglich heiß wird. Außerdem sollte man nicht ganz unsportlich sein, da der Aufstieg im feinen Sand alles andere als ein Spaziergang ist. Wenn man es dann aber bis nach ganz oben geschafft hat, wird man mit einer einmaligen und unvergesslichen Aussicht belohnt. Sand und Dünen soweit das Auge reicht.

Der spaßigste Teil kommt aber danach, wenn man den steilen Hang der Düne auf der anderen Seite mit Vollgas wieder herunterrennen kann, ein unglaublich befreiendes Gefühl. Dass von der Düne danach noch etwas übrig war, grenzte fast an ein Wunder, wenn man bedenkt, wie viel Sand wir alle in den Schuhen, Socken und so ziemlich überall anders hatten.

Unten angekommen, steht man direkt im Deadvlei. Dort kann man die Bilder machen, die den meisten Menschen als erstes in den Sinn kommen, wenn sie an Namibia denken: man steht mitten in einer von orangenen Dünen umgebenen Tonpfanne mit hellem Boden, blauem Himmel und toten Bäumen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Sesriem Canyon und in einem Café mit dem besten Apple Pie Namibias genossen wir einen entspannten Abend im Camp.

Walvis Bay & Living Desert Tour in Swakopmund

Am darauffolgenden Tag konnten wir uns etwas von den Strapazen des Vortages erholen. Wir fuhren weiter nach Norden und überquerten den südlichen Wendekreis (Tropic of Capricorn).

Mittag gegessen haben wir an diesem Tag in Walvis Bay direkt am Meer mit hunderten von Flamingos, bevor wir für zwei Nächte in eine Lodge in Swakopmund eincheckten.

Den nächsten Tag hatten wir zur freien Verfügung und konnten an verschiedenen Aktivitäten wie einer Katamaranfahrt, Rundflügen über die Umgebung, Reiten, Quadfahren oder Fahrradtouren durch die Wüste und einiges mehr teilnehmen. Ich persönlich entschied mich für eine „Living Desert Tour“, bei der wir mit einem Allradfahrzeug durch die Dünen außerhalb Swakopunds unterwegs waren und die kleinen, weniger bekannten Bewohner der Wüste suchten. Während er Tour sahen wir eine Zwergpuffotter, verschiedene Echsen, zwei Chamäleons und (mein persönliches Lieblingstier der ganzen Reise) einen „durchsichtigen“ Wüstengecko.

Skeleton Coast & Spitzkoppe

Nach einer weiteren entspannten Nacht auf einem richtigen Bett fuhren wir an der Küste weiter Richtung Norden bis nach Spitzkoppe. Unterwegs stoppten wir an der Skeleton Coast bei einem der bekannten Schiffswracks und am Cape Cross mit seiner riesigen Robbenkolonie.

In Spitzkoppe angekommen, wanderten wir etwas in der Umgebung, die auch ein beliebtes Tagesausflugsziel für Touristen ist. Da wir aber nicht wie die anderen Touristen nur kurz für einen kleinen Ausflug in der Gegend waren, sondern direkt dort übernachteten, hatten wir die Gegend gegen späten Nachmittag wieder ganz für uns alleine.

Safari im Etosha Nationalpark 

Langsam neigte sich unsere tolle Reise dem Ende zu und wir machten uns am nächsten Tag auf zu unserem vorletzten Etappenziel, weiter nach Norden bis nach Okaukuejo im Etosha Nationalpark, in dem wir den ganzen restlichen Tag und den kommenden vollen Tag auf Pirschfahrt verbrachten.

Bevor wir zur ersten Fahrt aufbrachen, besuchten wir das Wasserloch am Rande des Camps und trauten unseren Augen kaum, als wir eine riesige Elefantenherde mit unzähligen Jungtieren entdeckten. Den kleinen Elefanten hätten wir stundenlang beim Spielen im Wasser zuschauen können.

Während unserer Zeit im Park sahen wir unheimlich viele Löwen, viele Spitz - und Breitmaulnashörner, Zebras, Gnus, Oryy, Kudus, Springböcke, Impalas, Strauße, Schakale, Giraffen, verschiedene Vögel, eine Hyäne, Perlhühner, Erdhörnchen, ein paar Warzenschweine, zwei der eher seltenen Honey Badger (dt. Honigdachse) und sogar einen Geparden und einen Leoparden.

Der Etosha Park ist ein sehr trockener und daher fast etwas karger Nationalpark, mit vielen einzelnen Wasserlöchern, der im Inneren die Etosha - Pfanne einschließt. Hierbei handelt es sich um den Boden eines ehemaligen Sees, der nun komplett ausgetrocknet ist.

Waterberg Plateau

Die letzte Nacht auf Tour verbrachten wir am Waterberg Plateau auf halber Strecke zwischen dem Etosha Park und Windhoek.

Dort hatten wir die Wahl zwischen einer Wanderung auf das Plateau oder einer Pirschfahrt in der Umgebung. Obwohl wir dort die Chance gehabt hätten, Büffel (und damit noch das letzte Mitglied der „Big Five“ bestehend aus Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel) zu sehen, entschieden wir uns alle für die Wanderung, da wir nach den vielen Stunden im Truck alle ein wenig Bewegung brauchen konnten.

Da es auf dem Weg nach oben tatsächlich regnete, wurde der Aufstieg etwas rutschig. Als wir oben ankamen, kam dann aber schon wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und wir hatten einen gigantischen Blick über das Tal zu unseren Füßen.

Auf dem Weg nach unten verloren wir uns alle etwas aus dem Augen. Schließlich kamen wir auf einigen Um - und Irrwegen in drei kleinen Gruppen auf drei unterschiedlichen Wegen (und keiner auf dem ursprünglichen Weg, den wir nach oben gewandert waren) an drei unterschiedlichen Stellen wieder unten an.

Im Camp verbrachten wir unsren letzten Nachmittag damit, unser Essen gegen Paviane zu verteidigen und eine Wildschweinmutter mit ihren zwei Jungen dabei zu beobachten, wie sie seelenruhig auf der Suche nach Futter in unserem Camp und zwischen unseren Beinen umherspazierten.

Am nächsten Morgen fuhren wir das letzte Stück Richtung Süden zurück nach Windhoek, wo unsere Reise endete.

Auch wenn es anstrengend war, wir viel Frieren und auch viel Schwitzen mussten, war es eine wunderschöne und unvergessliche Reise, an die ich immer mit Freude zurückdenken werde.

Ein Reisebericht von Frsanziska Teply

Dienstag, 4. Juli 2023

Sansibar - Mehr als weiße Traumstrände und blaues Meer

Die kleine Insel mit dem klangvollen Namen Sansibar liegt vor der Küste Tansanias im Indischen Ozean. Sansibar ist aus Deutschland mit meistens einem Zwischenstopp gut zu erreichen. Dabei beträgt die reine Flugzeit ca. 12 Stunden. Viele Reisende nutzen Sansibar als Möglichkeit, nach einer Safari in Ostafrika noch ein paar entspannte Tage am Strand zu verbringen. Die Insel verspricht aber auch als alleiniges Urlaubsziel abwechslungsreiche Tage.

Nach einem ruhigen und entspannten Flug erreichten wir früh morgens den kleinen Kisauni Airport der Insel. Die Einreiseformalitäten waren innerhalb von 30 Minuten erledigt. Ich empfehle, das online - Visum noch vor der Abreise zu beantragen, dann muss man vor Ort nicht länger in verschiedenen Schlangen anstehen. Am Flughafen kann man sowohl Euro als auch US - Dollar in die lokale Währung, den Tansania Schilling, umtauschen. Man sollte darauf achten, viele kleine Geldnoten zu erhalten, da auf der Insel selbst in größeren Hotels häufig keinerlei Wechselgeld vorhanden ist und die Kreditkartengeräte nicht überall immer zuverlässig funktionieren.

Für die ersten Tage unserer Sansibar Rundreise haben wir ein Hotel an der Südostküste gebucht, um die Transferzeit vom Flughafen überschaubar zu halten. Der Verkehr hielt sich in den frühen Morgenstunden in Grenzen und außerhalb von Stonetown fließt der Verkehr sowieso ganz gut, von ein paar Straßenbaustellen mal abgesehen. Die Transfers auf der Insel gingen meist über Straßen mit geteertem Belag.

Der erste Eindruck der Strände an der Ostküste Sansibars war feinsandig, weich und einfach traumhaft schön. Die Traumstrände Sansibars sind allerdings von starken Gezeiten geprägt. Bei Ebbe sinkt der Wasserspiegel stark und macht das Baden im Meer für ein paar Stunden unmöglich, bis die Flut wieder einsetzt. Dann kann man prima für die nächsten paar Stunden im warmen Wasser des Indischen Ozeans entspannen. 

Auf der Weiterfahrt zur nächsten Unterkunft haben wir unterwegs im einzigen Nationalpark Sansibars halt gemacht. Der Jozani Chwaka Bay Nationalpark liegt an der Chwaka Bay, zentral auf der Insel und besteht aus mehreren, unterschiedlichen Gebieten. Wir sind zunächst mit unserem Guide auf Dschungelwegen durch den Urwald spaziert und haben die Rotkopf - Guereza Affen gesucht. Die Affen sind nur auf Sansibar heimisch und im Nationalpark gut zu beobachten. Im Anschluss daran sind wir zu den Mahagonibäumen spaziert und danach in den anderen Teil des Parks gefahren. Hier konnten wir vom erhöhten Boardwalk die Mangroven sehen und erfuhren alles über deren Verbreitung und ihre Aufgabe in der Natur.

Um zu unserem nächsten Hotel an der Nordostküste zu gelangen, fuhren wir durch verschiedene größere und kleinere Ortschaften. Besonders die Fahrt durch Matemwe war ein spannendes Erlebnis, da hier das lokale Dorfleben direkt an und auf der mitunter stark ausgewaschenen, unbefestigten Straße stattfindet. Von unseren Hotel konnte man sich kostenlos Fahrräder ausleihen und in 10 - 15 Minuten ins Dorf radeln um selbiges auf eigene Faust zu erkunden.

Sansibar wird auch die Gewürzinsel genannt, was ich seit dem Besuch auf einer kleinen Gewürzfarm gut verstehen kann. Hier werden unter anderem Vanille, Pfeffer, Zitronengras, Gewürznelken, Zimt, Ingwer, verschiedene Früchte und vieles mehr angebaut. Die Farm ähnelte eher einem kleinen Familienbetrieb als einer hochherrschaftlichen Plantage. Beim Spaziergang durch den Garten der Farm erklärten die Angestellten anschaulich, wie und wo welche Pflanze wächst und wie sie benutzt werden kann. Wir fanden es sehr beeindruckend, welche unterschiedliche Düfte und Geschmacksrichtungen innerhalb der kurzen Zeit auf uns einwirkten. Zum Schluss haben wir noch frische Früchte gekostet und konnten uns mit verschiedenen Gewürze (auch als Mitbringsel) eindecken. Die Preise sind deutlich günstiger als in Deutschland. Auch auf dem Markt in Stonetown bekommt man die tollen Gewürze - mit etwas Verhandlungsgeschick auch zu sehr günstigen Preisen. 

Die nächsten Tage unserer Reise haben wir in den Hotels und an den Strände im Norden Sansibars genossen. Ebbe und Flut sind besonders im Nordwesten rund um Nungwi nicht ganz so extrem wie im Südosten, so dass man hier auch bei Ebbe mal im Meer baden kann. Die verschiedenen Korallen kann man beim Schnorcheln betrachten. Ich empfehle zusätzlich auch Badeschuhe beim Plantschen im Meer. Abends laden in den Hotels an der Westküste die verschiedenen Bars am Steg zum gemütlichen Sundowner ein.

Statt auf dem Heimweg direkt zum Flughafen zu fahren, sind wir noch eine Nacht in Stonetown geblieben. Es war angenehm, die Stadt nicht nur als Halbtagesausflug für wenige Stunden zu besuchen, sondern etwas mehr Zeit zu haben. Mit unserem Guide sind wir durch das historische Zentrum spaziert und haben uns das alte Fort, das Palastmuseum und die anglikanische Kirche besichtigt. Die Altstadt besteht aus vielen verwinkelten Gässchen, Gebäuden mit wunderschönen alten Holztoren mit Metallbeschlägen, kleine Lädchen mit hilfsbereiten, aber nicht aufdringlichen Verkäufern. Man kann auch problemlos eigenständig ein bisschen umherspazieren - wir haben uns überall sicher gefühlt und hatten keinerlei Orientierungsprobleme. Für einen Sundowner mit Ausblick übers Meer waren wir im Beach House. Die Spezialität des Barkeepers dort sind Drinks mit Gin – man kann aber auch andere Getränke genießen. Zum Abendessen waren wir in einem kleinen Restaurant direkt am Strand, sehr gemütlich mit Stühlen und Tischen im Sand, unter ein paar alten Bäumen. Wie so oft während der Reise haben wir auch hier zwar recht lange auf unser Essen gewartet, wurden aber durch leckere Speisen für unsere Geduld belohnt.

Unser Heimreise traten wir in den frühen Morgenstunden an. Daher wurden wir kurz nach Mitternacht in unserem Hotel abgeholt. Wir wurden noch mit einer kleinen Frühstücks - Box ausgestattet, mit der wir uns die Wartezeit nach dem Check - in am Flughafen verkürzen konnten. Ein kleines fotografisches Highlight unseres Heimflugs hatten wir bei der Zwischenlandung am Kilimanjaro Airport zum Sonnenaufgang. Die Bergspitze des 5.895 Meter hohen Kilimanjaros war beeindruckend und aus dem Flugzeug gut sichtbar. Ein hübscher Abschluss unserer abwechslungsreichen Reise durch Sansibar.

Ein Reisebericht von Katja

Montag, 3. Juli 2023

Südafrika - Eco Ranger Experience

Afrika hat mich schon immer fasziniert und berührt. Die Wildnis, die Tiere, die Farben, die Musik… und ich wurde nicht enttäuscht. Seit der ersten Reise nach Südafrika hat mich das Afrika - Fieber gepackt. Vor allem der Busch mit seiner Tierwelt hat es mir angetan. Ich fand es immer spannend, was die Ranger über die Tier - und Pflanzenwelt zu erzählen hatten. Als ich dann den Ranger - Schnupperkurs entdeckt habe, war ich Feuer und Flamme. Also los – 7 Tage in einer der entlegensten und unberührtesten Gegenden des Krüger Nationalparks in Südafrika. 5 Teilnehmer, 6 Guides, ein Zeltcamp ohne Zäune. Einfach mitten in der Natur. Kein Fernsehen, kein Internet, kein Kontakt zur Außenwelt, kaum Strom. Ein großes Abenteuer!

Das Camp lag ganz im Norden des Krüger Nationalparks, im Makuleke Konzessionsgebiet. Das Gebiet ist für Besucher, die nicht im Camp oder einer der zwei privaten Lodges wohnen, nicht zugänglich. Das heißt, man hat den eh schon touristenarmen Norden des Krüger Parks fast ganz für sich allein.

Die Zelte waren einfach, aber geräumig. Die Seitenwände bestanden aus Netzstoff, dadurch hatte man einen Rundumblick in den Busch.

Bei Ankunft gab es ein kurzes Sicherheitsbriefing. Da das Camp nicht eingezäunt war, konnten die Tiere ungehindert durch das Camp streifen. Die goldene Buschregel bei der Begegnung mit einem Tier lautet: "Whatever you do, don't run!“

Auf Spurensuche im südafrikanischen Busch

Der Tag im Busch begann früh. Kurz vor Sonnenaufgang, gegen 5 Uhr, wurden wir per Buschtrommel geweckt. Die erste Nacht in der ungewohnten Umgebung war etwas unruhig und so waren wir froh, dass es nun endlich losging. Man musste sich erst an die ganz anderen Geräusche hier gewöhnen. Hyänen „lachten“ in der Ferne und immer wieder knackte oder raschelte es neben dem Zelt. Steht etwa direkt neben unserem Zelt ein Elefant? Vielleicht ist es auch ein Ameisenbär oder gar ein Leopard, der durchs Camp streift. Alles war möglich…Die Ungewissheit und die Aufregung ließen uns erst spät einschlafen.

Noch etwas müde, aber voller Vorfreude warfen wir uns, noch im Dunkeln, mit Stirnlampen bewaffnet, in unsere Safari - Outfits und trafen die  Guides und die anderen Teilnehmern auf dem Aufenthaltsdeck. Es gab Tee/Kaffee und Rusks (sehr harte und trockene Biskuits), bevor es zu Fuß raus zur ersten Lektion ging. Zwei erfahrene Spurenleser leiteten den Kurs, begleitet von zwei bewaffneten Guides, die uns im Notfall schützen sollten.

Schon kurz nach Verlassen des Camps fanden wir die ersten Spuren. Mithilfe unserer „Bush - Bibeln“ (in diesem Fall das „Tracker Manual" von der Tracker Academy) identifizierten wir die Spuren einer Ginsterkatze, die in der Nacht durch das Camp gestreift sein musste. Es war spannend zu „lesen“, was in den letzten Stunden in der Umgebung los gewesen war. Bei jedem weiteren Schritt schaute man, ob man weitere Spuren entdecken konnte, die einem mehr erzählten. Unsere Guides, die in der Umgebung aufgewachsen waren, erspähten jeden noch so winzigen Pfoten - oder Hufabdruck. Die Liste der Tierspuren, die wir gefunden und identifiziert haben, wurde immer länger und wir versuchten uns Eselsbrücken zu bauen, um uns alles zu merken:

Die Spur eines Warzenschweins sieht aus wie eine Box, die des Kudus wie ein Rugby - Ball und die der Hyänen haben kleine Pyramiden in der Mitte. Aus dem Abstand der Fußabdrücke kann man die Größe des Tieres, das Tempo und die Laufrichtung bestimmen. Wir identifizierten die Spur eines männlichen Leoparden, der nahe unserem Camp ein Warzenschwein gejagt haben muss – das konnten wir aus den Spuren herauslesen. Wir verfolgten die Spur ein wenig, bis sie sich im Gebüsch verlor. Das Wissen unserer Guides war immens und uns rauchten bald die Köpfe, aber es machte total Spaß, den Busch mal mit anderen Augen zu sehen.

Um keine Spur zu verpassen oder aber um nicht über einen Ast oder Stein zu stolpern, lief man oft den halben Tag mit gesenktem Kopf umher. Aber es lohnte sich, immer mal wieder den Kopf zu heben und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Es war einfach traumhaft schön: Ringsherum überall sattes Grün, bunte Vögel schwirrten wie wild umher und hier und da standen gewaltige und beeindruckende Baobabs (Affenbrotbäume). Einfach magisch!

Ein ganz besonderer Moment war, als wir einen Elefantenbullen auf einem unserer Bushwalks entdeckten. Er fraß in der Ferne ganz entspannt Früchte von einem Baum. Unsere Begleiter prüften die Windrichtung und sprachen sich kurz ab. Der Bulle schien entspannt und der Wind trug unseren Geruch von ihm weg. Daraus schlossen die Guides, dass es ungefährlich sei, sich dem Elefanten noch ein wenig zu nähern, um ihm besser beobachten zu können. Wir kamen bis auf circa 15 Meter an ihn heran und verharrten eine Weile hinter schützendem Gestrüpp, von wo aus wir ihn in Ruhe beobachteten. Ein ganz besonderer Gänsehaut - Moment!

Zurück im Camp wurde uns ein herzhaftes Frühstück von den Küchenladies gezaubert. Drei bis vier Stunden waren wir nun unterwegs und konnten eine Stärkung gut gebrauchen. Nach dem Frühstück wurde das neu Gelernte in einer kleinen Theorie - Stunde vertieft. Danach hatten wir ein paar Stunden Freizeit. Einige holten noch ein wenig Schlaf nach oder beobachteten von der eigenen Terrasse oder dem Gemeinschaftsdeck aus, was rund um das Camp vor sich ging. Wir nutzten die Zeit, um die vielen neuen Infos für uns zu ordnen und setzen uns mit unseren Büchern und Aufzeichnungen unter den großen, schattenspendenden Baobab - Baum. Die Guides leisteten uns mit ihren Büchern Gesellschaft und halfen, wenn wir Fragen hatten.

Nach dem Mittagessen, um 14:30 Uhr, ging es wieder raus – dieses Mal mit dem Safari - Jeep. So sah man noch ein wenig mehr von der Tierwelt: Elefanten, Zebras und Hyänen kreuzten unseren Weg und die Guides erzählten uns etwas zu den Verhaltensweisen. Wenn einer von ihnen spannende Spuren entdeckte, stiegen wir aus, um diese zu inspizieren. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang fuhren wir eine Brücke über dem Luvuvu - Fluss an. Hier stiegen wir aus und ließen bei einem Sundowner - Getränk den atemberaubenden Sonnenuntergang auf uns wirken.

Zurück im Camp wartete das Abendessen auf uns. Anschließend ließen wir den Abend gemeinsam bei einem Bier gemütlich am Lagerfeuer mit Gitarrenmusik und Safari - Geschichten ausklingen – unserem „Bush - TV“…

Als wir hinter uns im Gebüsch etwas rascheln hörten, hielten wir inne. Es musste ein Elefant sein, der Äste abknickte und Sträucher ausriss. Hin und wieder hörte man ein tiefes Grummeln. In der Ferne hörte man Hyänen lachen, während vor uns das Feuer flackerte und über uns die Sterne funkelten. Ein weiterer Gänsehautmoment. Das ist Afrika…!

In den nächsten Tagen lernten wir noch vieles mehr über Flora, Fauna, das Ökosystem und die Geologie in dieser besonderen Region des Krüger Nationalparks. Neben dem Spurenlesen stand auch die Orientierung im Busch auf dem Programm. Wir lernten, wie man sich im Busch orientiert, wie man navigiert oder ein Allradfahrzeug fährt. Ein Highlight war die Übernachtung im Busch, bei der wir auch viel über die Astronomie und den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre lernten. Wir lernten z. B. das Southern Cross (das Kreuz des Südens) kennen, das man nur am Himmel der Südhalbkugel beobachten kann. Der Sternenhimmel hier, so weit ab von allen Städten oder anderen Lichtquellen, war wirklich atemberaubend.

Ein weiteres wichtiges Thema des Ranger - Programms war das Problem der Wilderei. Wir lernten, welche verschiedenen Möglichkeiten es gab, die Tiere vor Wilderern zu schützen. So kann etwa jeder einen kleinen Teil beitragen, indem er auf Nashornfotos, die er im Internet veröffentlicht, nicht den Standort preisgibt, um ihn Wilderern nicht preiszugeben.   

Der Kurs war eine einmalige und unvergessliche Erfahrung. Fernab jeglicher Zivilisation den ganzen Tag draußen in der Wildnis zu sein, sie durch die Augen der Ranger zu sehen und mit Hilfe ihres Wissens besser zu verstehen, das hat diesen Kurs zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Ich bin jetzt übrigens offiziell geprüfte FGASA (Field Guide Association of Southern Africa) - Trackerin, denn wer möchte, kann am Ende des Kurses eine Prüfung ablegen und bekommt bei Bestehen ein Zertifikat. 

Die nächsten Safaris werde ich nun sicher durch mein neu gewonnenes Rangerwissen aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Ich halte jetzt schon Ausschau nach dem nächsten Kurs…

Ein Reisebericht von Jasmin Leimbrock

Sonntag, 2. Juli 2023

Kenia - Safaris im Land der Masai

Es ging für mich los auf eine unvergessliche Reise durch Kenia. Von Stuttgart startete ich mit Air France über Paris nach Nairobi, wo ich nach einem sehr ruhigen Flug früh morgens landete. Mit dem im Vorfeld beantragten elektronischen Visum war die Einreise schnell erledigt. Am Flughafen wurde ich bereits erwartet und in das Tamarind Tree Hotel in Nairobi gebracht. 

Dort verbrachte ich den Tag am Pool, bevor sich unsere kleine Reisegruppe am Abend zum gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen im berühmten „Carnivore Restaurant“ traf. Die Kellner gehen dort dauerhaft mit riesigen Fleischspießen an den Tischen vorbei und die Gäste können auch exotischere Fleischsorten wie Krokodil oder Strauß probieren.

Mount Kenya Nationalpark

Am nächsten Morgen war, wie an jedem Tag der Tour, frühes Aufstehen angesagt und wir fuhren zum Mount Kenya Nationalpark, wo wir eine Nacht in der Serena Mountain Lodge übernachteten. Die rustikale Lodge liegt inmitten eines üppigen Waldes, weswegen dort keine klassischen Pirschfahrten angeboten werden. Stattdessen bekamen wir Gummistiefel und knielange Regenponchos und machten uns damit  zu einem Nature Walk durch den Wald auf, während dem wir viel über die Kultur, die Pflanzen und Tiere der Region lernten.

Kurz bevor wir die Lodge wieder erreichten, hatten die Guides eine kleine Überraschung für uns vorbereitet: auf jeden von uns wartete ein mit Teeservice gedeckter Baumstumpf und es wurde uns Kaffee, Tee und Kuchen angeboten.

Das besondere an der Serena Mountain Lodge ist ihre Lage direkt an einem Wasserloch. Die Lodge ist auf Stelzen gebaut und ermöglicht den Tieren dadurch, sich frei zu bewegen. Man kann die Tiere auf Bodenhöhe durch eine Art Bunker, von oben von der Dachterrasse oder sogar noch bequemer vom eigenen Balkon aus beobachten. Zu regelmäßigen Besuchern am Wasserloch gehören unter anderem Büffel, Elefanten, Paviane, Hyänen und ab und zu auch mal der ein oder andere Leopard.

Da manche dieser Tiere nur nachts unterwegs sind, wenn man in der Regel gerade schläft, hat die Lodge sich einen besonderen Service ausgedacht. Während des Abendessens wird eine Liste herumgereicht, auf die man sich zimmerweise eintragen kann, welche Tiere für einen interessant sind. Erscheint eines dieser Tiere am Wasserloch, wird man durch ein Klopfen an der Zimmertür vom Lodge - Personal geweckt und kann die Tiere in Ruhe vom eigenen Balkon aus beobachten. Der von uns angekreuzte Leopard hat sich während unserer Nacht am Mount Kenya leider nicht am Wasserloch gezeigt.

Nachdem wir am frühen Morgen  typisch afrikanisch von schreienden Hyänen geweckt wurden, machten wir uns auf den Weg nach Norden in Richtung Samburu National Reserve.

Auf dem Weg überquerten wir den Äquator von der Süd - auf die Nordhalbkugel.

Samburu -, Buffalo Springs - & Shaba Nationalreservat

Obwohl wir nur knapp 200 Kilometer weiter nördlich waren, kam es uns fast so vor, als ob wir in einem anderen Land angekommen wären. Die Landschaft und das Klima waren ganz anders: der üppige und feuchte Wald um den Mount Kenya war trockenem Buschland und offenen Grasflächen gewichen.

Die Begrüßung im Ashnil Samburu Camp hätte nicht besser sein können: am angrenzenden Fluss hatte sich eine große Elefantenherde inklusive Jungtieren zum Trinken gesammelt! Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als kleinen tollpatschigen Elefanten beim Plantschen im Wasser zuzuschauen.

Nur ein paar Meter weiter lief außerdem eine kleine Gruppe Giraffen vorbei und direkt im Camp wurden wir aufmerksam von Pavianen und anderen kleinen Äffchen beäugt.

Nachdem wir unsere feststehenden Zelte bezogen hatten, machten wir uns auf zu unserem ersten richtigen Game Drive.

Das Besondere an Game Drives im östlichen Afrika ist die Art der Fahrzeuge. Wir waren die gesamte Reise über in einem Allrad Land Rover unterwegs. Bei diesen Fahrzeugen kann man das Dach hochklappen, so dass man auch während der Fahrt und wenn man für Beobachtungen anhält, aufstehen und einen uneingeschränkten Rundumblick genießen kann. Wenn man so klein ist wie ich, muss man zwar auf den Sitzen stehen, aber selbst das ist kein Problem, solange man sich während der rasanten Fahrt über die unebenen Straßen und Wege gut festhält.

So konnten wir während der Fahrt durch das Samburu Nationalreservat und das benachbarte Buffalo Springs National Reserve unter anderem Strauße, eine riesige Herde Zebras, verschiedene Antilopenarten, Paviane, Giraffen und Elefanten beobachten.

Das Highlight der Pirschfahrt kam am Ende, als wir schon wieder auf dem Rückweg zum Camp waren.

Auf einem Erdhügel entdeckten wir fünf Löwen, wie sie ganz entspannt zusammengekuschelt den frühen Abend genossen. Auch wenn es nicht das erste Mal war, dass ich Löwen in freier Wildbahn gesehen habe, hat es mir wieder fast den Atem verschlagen. Diese majestätischen Katzen aus so geringer Entfernung zu sehen ist unbeschreiblich.

Am nächsten Morgen ging es nach einem frühen Frühstück direkt wieder los auf Pirsch. Die Müdigkeit war schnell vergessen, als wir in einem Baum, nicht weit vom Weg entfernt, eine Katze erspähten.

Zuerst dachten wir noch, es sei ein Leopard, da diese sehr gerne in Bäumen auf Ästen liegen. Als wir dann mit dem Fahrzeug angehalten hatten, wurde uns aber schnell klar, dass das Tier für einen Leoparden zu klein und zierlich war. Es handelte sich tatsächlich um einen Geparden! Diese Katzen auf einem Baum anzutreffen ist sehr ungewöhnlich.

Nachdem wir ihn eine Weile still beobachtet hatten, wurde ihm die Aufmerksamkeit anscheinend zu viel, so dass er sich umdrehte und wir nur noch sein Hinterteil und wedelnden Schwanz sehen konnten, bevor er schließlich vom Baum sprang und durch das hohe Gras davon trottete.

Als wir uns nach unserem Game Drive wieder in Richtung Lodge und unseren lang ersehnten Frühstück auf den Weg machen wollten, entdeckte eine Mitreisende durch ihr Fernglas plötzlich ein Löwenmännchen, das in ziemlicher Entfernung unter einem Busch lag und das tat, was Löwen am besten können: schlafen und nichts tun. Erkennen konnte sie ihn nur, weil er zufälliger Weise in diesem Moment den Kopf gehoben und sich umgeschaut hatte. Sonst hätten wir ihn vermutlich nie bemerkt. Sofort fuhren wir los in Richtung Löwe. Da wir aber natürlich mit dem Fahrzeug nur auf den angelegten Wegen bleiben durften, war es gar nicht so einfach, die Stelle ausfindig zu machen, wo wir den Löwen vermuteten. Nachdem wir eine halbe Stunde ergebnislos die ganze Gegend abgesucht hatten, beschlossen wir, dass es Zeit war umzukehren und zurück zu fahren. Wir sollten jedoch noch belohnt werden. Als wir gerade aufgegeben hatten, entdeckten wir den majestätischen König der Tiere doch noch, wie er zwischen Busch und hohem Gras ganz entspannt da lag und uns beobachtete.

Nach dem Frühstück fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum benachbarten Shaba Nationalreservat. Dieser Park ist mehr für seine Landschaft und weniger für Wildbeobachtungen bekannt. Trotzdem kann man Zebras, Giraffen, Elefanten, Antilopen und andere Tiere bestaunen.

Lake Nakuru

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den langen Weg zum Lake Nakuru weiter südwestlich.

Nachdem wir unterwegs einen Platten hatten, den Reifen wechseln mussten und endlich angekommen waren, war ich wieder erstaunt darüber, wie anders die Landschaft hier war. Von der Trockenheit im Norden war nichts übrig geblieben. Wir waren umgeben von grünem Wald und saftigen Wiesen. Das hatte natürlich auch viel damit zu tun, dass wir während der Regenzeit unterwegs waren und die Gegend die Tage zuvor viel Niederschlag erhalten hatte.

Unsere Lodge, die Lake Nakuru Sopa Lodge, lag wunderschön auf einer Klippe. So konnten wir von unseren privaten Balkonen, dem Restaurant und auch vom Infinity Pool aus atemberaubende Ausblicke auf den See und den umliegenden Park genießen.

Lake Nakuru ist weltweit bekannt für seine Flamingo Populationen und auch wenn die Zahlen aufgrund des steigenden Wasserstandes des Sees in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen sind, konnten wir noch viele der pinkfarbenen Vögel in Ufernähe beobachten.

Außerdem hatten wir das Glück, neben vielen Zebras, Büffeln, Giraffen, Warzenschweinen und Impalas, auch ein paar Nashörner zu sehen.

Mein persönliches Highlight war jedoch ein kleines Pavian - Baby, das an seine Mama gekuschelt am Straßenrand saß. Dieses kleine Äffchen hat mein Herz erobert.

Masai Mara

Am nächsten Morgen ging es los zum letzten Stopp der Reise: die Masai Mara.

Bereits unterwegs sahen wir viele Masai gekleidet in typisch bunten, meist roten, Tüchern, wie sie ihrem Alltag nachgingen.

Auch in der Masai Mara erwartete uns wieder eine völlig neue Landschaft. Dort sieht es so aus, wie man sich Afrika vorstellt: rundum Grassavannen, dazwischen vereinzelte Bäume oder Hügel, riesige Tierherden und endlose Weiten.

Aufgrund zahlreicher Dokumentationen im Fernsehen dachte ich zwar, dass ich weiß, was mich erwarten würde, aber die Realität hat mir dann trotzdem die Sprache verschlagen. Es war ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl, im Fahrzeug stehend, mit Wind in den Haaren, umgeben von Zebra - und blökenden Gnuherden durch diese einmalige und atemberaubende Landschaft zu fahren. Ein Erlebnis, das ich sicherlich nie wieder vergessen werde.

Was mir auch besonders in Erinnerung blieb, war, als wir fünf Löwen (zwei Löwinnen und drei Jungtiere) dabei beobachten konnten, wie sie ein erlegtes Gnu fraßen. Es haben sich zwei Hyänen angeschlichen, die auf einen Happen der Löwenbeute hofften. Während die Löwen damit beschäftigt waren, die Hyänen zu vertreiben, schlich sich ein kleiner Schakal an die Beute und schnappte sich ein Stück Gnu, das fast halb so groß war wie er selbst, bevor er schleunigst wieder das Weite suchte.

Wir verbrachten unsere letzten zwei Nächte in der Mara Engai Lodge ganz im Westen der Masai Mara auf einem Berg mit gigantischem Panoramablick. Am ersten Abend konnten wir beim Sundowner in der Nähe der Lodge einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen und am nächsten Morgen ging es mit einem Bush Breakfast genauso spektakulär weiter.

Unsere Zeit in der Masai Mara genossen wir mit ausgiebigen Game Drives während denen wir unter anderem viele Löwen, Nilpferde, Elefanten - Gnu - und Zebraherden und jede Menge anderer Tiere sahen. Sehr eindrucksvoll war auch, als wir weder vor noch zurück fahren konnten, weil vor und hinter uns unaufhörlich Gnus an uns vorbeiströmten.

So endete unsere Reise nach sieben unvergesslichen und eindrucksvollen Tagen wieder in Nairobi, von wo aus es wieder zurück nach Hause ging.

Mein Fazit: Kenia ist ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Reiseziel. Wer auf der Suche nach großartiger Tierwelt, beeindruckender Landschaft und wunderschönen Lodges ist, ist hier genau richtig.

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Samstag, 1. Juli 2023

Mit dem Zelt durch Botswana, Simbabwe & Südafrika

Als ich in den Flieger in Richtung Johannesburg stieg, wusste ich noch nicht so wirklich, was mich erwarten würde. Es war meine erste Reise nach Afrika und zugleich auch meine erste Reise, während der ich fast ausschließlich im Zelt schlafen würde. Daher hatte ich mich für eine geführte Kleingruppenreise entschieden.

Nachdem ich am ersten Tag Johannesburg im Hop - on / Hop - off - Bus erkundet hatte, ging es am frühen Abend ins Hotel zum Welcome Meeting. Dort konnten sich alle Teilnehmer kennenlernen und unsere vier Guides konnten uns alles Wichtige über die Reise und den Ablauf erklären.

Khama Rhino Sanctuary

Am nächsten Morgen ging es früh los, da wir bis zu unserem ersten Stopp, dem Khama Rhino Sanctuary, eine lange Strecke und den Grenzübergang von Südafrika nach Botswana vor uns hatten.

Wir waren die zweieinhalb Wochen in einem großen weißen Truck unterwegs, den wir schnell den „White Elephant“ tauften. Darin wurde unser Gepäck, die Zelte, die Ausrüstung, die Kochutensilien, bis zu Tischen und Camping - Stühlen verstaut und transportiert, was wir während der Reise brauchten.

An unserem ersten Etappenziel angekommen, wurde uns erst einmal erklärt und gezeigt, wie man unsere Zelte aufbaut. Was beim ersten Mal noch beschwerlich war und einige Zeit in Anspruch nahm, ging von Tag zu Tag besser und schneller. Am Ende der Tour waren wir regelrechte Profis und konnten unsere Zelte alleine auf - und abbauen.

Danach ging es direkt mit offenen Safarifahrzeugen los auf unsere erste Pirschfahrt. Auf der zweistündigen Fahrt wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass ich tatsächlich in Afrika bin, da wir bereits an diesem Abend einige Tiere sehen konnten: Giraffen, die sich um ein Wasserloch zum Trinken gesammelt hatten, Nashörner mit unglaublich langen Hörnern, Zebras, sogar mit einem Jungtier, Antilopen, Gnus, Geier, Warzenschweine, die von den meisten Afrikanern auch einfach „Pumba“ genannt  werden, und auch einen Schakal. Das Highlight war jedoch ein kleines Baby Nashorn, das sich aus lauter Neugierde ganz nah an unser Fahrzeug herantraute.

Auf dem Weg zurück zum Camp konnten wir dann noch drei Strauße beobachten, wie sie vor dem Hintergrund der leuchtend, orangen untergehenden Sonne an uns vorbei stolzierten. Ein genialer Abschluss für unseren ersten Tag auf Safari.

Maun und Okavango Delta

Nach einem frühen Frühstück und dem Abbau der Zelte ging es am nächsten Morgen um 7 Uhr weiter nach Maun, wo wir alles Nötige für die kommenden Tage einkauften. Denn am nächsten Morgen ging es vom Camp aus los in Richtung Okavango Delta, wo wir 3 Tage und 2 Nächte inmitten der afrikanischen Wildnis zelteten – ohne Zäune, ohne Strom, ohne fließend Wasser.

Das Okavango Delta ist das riesige Binnendelta des Okavango Flusses, eines der größten Feuchtgebiete Afrikas. Den Weg dorthin legten wir mit sogenannten „Mokoros“ (einfache Einbaum - Boote) zurück. Bewegt wurden die Boote von den Polern. Einheimische, die hinten in den Booten standen und uns mit langen Stöcken (engl. Poles) durch das seichte Wasser schoben.

So ging es circa eineinhalb Stunden durch die schmalen Wasserwege, umgeben von Wasserpflanzen und grüner Landschaft zu „unserer Insel“ mitten im Delta.

Bereits nach kurzer Zeit sind wir einigen Elefanten begegnet, die gemütlich durch die Landschaft spazierten. Diesen majestätischen Tieren so nah zu kommen, war ein ganz besonderes Erlebnis.

Nachdem wir unsere Insel erreicht und die Zelte aufgebaut hatten, machten wir uns am Abend auf, das Delta in kleinen Gruppen zu Fuß zu erkunden. Unter anderem konnten wir uns Zebras, Gnus und Giraffen bis auf unter 100 Meter nähern. Von der vorbeigaloppierenden Büffelherde haben wir dann doch etwas mehr Abstand gehalten.

Während unserer Tour konnten wir viele wunderschöne Sonnenuntergänge genießen. Aber der Sonnenuntergang am ersten Abend im Okavango Delta wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Es war einer der schönsten Sonnenuntergänge, den ich bisher gesehen habe.

An diesem Abend hatten wir noch überraschenden Besuch zweier Nilpferde, die direkt außerhalb unseres Camps anfingen zu kämpfen und dabei solchen Lärm und Geräusche machten, dass ich mir fest vornahm, mein Zelt nach dem Schlafengehen bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu verlassen.

Der nächste Morgen kam dann früher als erwünscht, da wir bereits vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren und uns zu unserem Morning Game Walk auf den Weg machten.

Während dieser fast fünfstündigen Wanderung konnten wir nicht nur einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen, sondern haben auch wieder viele Tiere gesehen. Darunter Zebras, Giraffen, Elefanten, Büffel, Gnus, verschieden Antilopenarten und auch ein paar Paviane. Als wir am sogenannten Hippo Pool angekommen waren, konnten wir die Störenfriede des vergangenen Abends tatsächlich auch sehen, wie sie völlig entspannt in ihrem Wasserloch den Morgen genossen.

Da es mittags zu heiß wäre, um zu Fuß im Delta unterwegs zu sein, verbrachten wir die heißesten Stunden des Tages mit Kartenspielen, Schwimmen und Entspannen. Die meisten von uns versuchten sich auch darin, selbst ein Mokoro zu steuern und fortzubewegen. Was bei den Einheimischen so mühelos und einfach aussah, entpuppte sich dann doch als sehr anstrengend und erforderte viel Geschick. Daher war es bei manchen von uns auch nur von mäßigem Erfolg gekrönt.

Und dann war es auch schon wieder Zeit, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Auf dem gleichen Weg wie zwei Tage zuvor machten wir uns in unseren Mokoros also wieder auf den Rückweg Richtung Zivilisation.

Kaum zurück in Maun ging es dann auch schon wieder weiter. Die meisten von uns hatten sich für einen Rundflug über das Delta in einem Kleinflugzeug entschieden.

Das Gebiet, dass wir nur gut 24 Stunden zuvor zu Fuß erkundet hatten aus der Luft mit dessen scheinbar unendliche Weite aus der Vogelperspektive zu sehen, zeigte uns allen nochmal, wie viel Glück wir auf unseren Walks gehabt hatten, dass wir so viele Tiere sehen konnten.

Die Tatsache, dass es in dem kleinen Sechs - Sitzer - Flugzeug ein ganz schön wackeliger Flug war, bemerkte man beim Bestaunen der Landschaft und der Tiere schon fast nicht mehr. Aber doch nur fast. Besonders beeindruckend war, als wir für kurze Zeit so tief über dem Boden flogen, dass wir den Giraffen fast schon in die Augen schauen konnten.

Nachdem wir am frühen Abend von unserer Sunset Mokoro Cruise zurück waren, veranstalteten unsere botswanischen Begleiter eine Art Abschiedsfeier für uns. Zu essen gab es traditionelle Gerichte (wie unser Koch all dies mitten im Nirgendwo zubereitete, ist mir immer noch ein Rätsel) und danach wurde gesungen und getanzt bis wir alle todmüde in unsere Schlafsäcke fielen.

Chobe Nationalpark

Nach einer Nacht in Nata und dem Besuch der Makgadikgadi Salzpfannen erreichten wir den Chobe Nationalpark, wo wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe Fluss am Abend unternahmen. Auf der Pirschfahrt am nächsten Morgen bekamen wir endlich die heiß ersehnten Löwen zu Gesicht.

Obwohl der Chobe Nationalpark für eine sehr hohe Elefantendichte bekannt ist, haben wir während unserer Zeit im Park keinen einzigen davon gesehen. Enttäuscht waren wir deshalb jedoch nicht, da wir unheimlich viele andere Tiere beobachten konnten.

Victoriafälle in Simbabwe

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten wir Victoria Falls in Simbabwe, nachdem wir über eineinhalb Stunden an der Grenze in der Schlange stehen mussten.

Nach einem kurzen Mittagessen in der Stadt machten wir uns auf zu den weltbekannten Victoria Fällen. Ich muss sagen, der Anblick wurde dem Ruf der Wasserfälle mehr als gerecht. Entlang des über 1,5 Kilometer langen Wegs parallel der Fälle kann man an 16 Aussichtspunkten viele verschiedene Blickwinkel auf die Fälle genießen. Wobei wir zur Jahreszeit mit dem höchsten Wasserstand des Sambesi Flusses dort waren und man daher nur die ersten drei Aussichtspunkte tatsächlich auch als solche bezeichnen konnte. Die restlichen Stopps waren aufgrund der Wassermassen eher „Freiluftduschen“. Dies führte wiederum dazu, dass wir einen wunderschönen Regenbogen über den Fällen bestaunen konnten.

Den folgenden Tag hatten wir in Victoria Falls komplett zur freien Verfügung. Ich nutze die Zeit mit einigen Mitreisenden für einen Helikopterflug über die Fälle, da man nur aus der Luft das ganze Ausmaß der über 1.700 Meter langen Wasserfälle zu sehen bekommt. Außerdem überquerten wir die Brücke zwischen Simbabwe und Sambia, um so noch einen weiteren Stempel im Pass zu sammeln.

Nashorn Tracking im Matobo Nationalpark

Die nächsten Tage ging es dann weiter über den Hwange Nationalpark zum Matobo Nationalpark, wo wir viel über die alte Bushmen Kultur lernten, spektakuläre Aussichten genießen konnten und zu Fuß auf Nashorn - Pirsch gingen. Dabei kamen wir einem Nashorn Dank unseres sehr erfahrenen Guides so nahe, dass ich es sogar kauen und atmen hören konnte.

Anschließend fuhren wir weiter über Moremi Gorge in Botswana und Blouberg in Südafrika bis wir den letzten Stopp, den Krüger Nationalpark, erreichten. Dort verbrachten wir die letzten beiden Nächte unserer Tour.

Krüger Nationalpark

Die erste Nacht übernachteten wir in einem Camp direkt außerhalb des Phalaborwa Gates, im mittleren Teil des Parks, bevor wir den kompletten, darauffolgenden Tag im Park verbrachten und über das Olifants Rest Camp bis zum Satara Rest Camp etwas weiter südlich fuhren.

Vom Satara Camp aus unternahmen wir dann auch einen von Rangern des Nationalparks durchgeführten Night Game Drive im offenen Safari Fahrzeug.

Da es abends, sobald es dunkel wird, immer sehr schnell sehr kalt wird und die Fahrt von 20:00 bis 22:00 Uhr dauerte, haben wir uns alle dick eingepackt und waren sehr gespannt, welche Tiere uns über den Weg laufen würden.

Bereits wenige Minuten nachdem wir das Gate des Rest Camps passiert hatten, kam uns eine ausgewachsene Hyäne entgegen. Als diese gerade im Busch verschwunden war, trauten wir unseren Augen kaum, als uns ein Leopard entgegenkam und direkt am Fahrzeug vorbei lief. Damit hatten wir auch das letzte Mitglied der sogenannten „Big 5“, bestehend aus Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn, gesehen.

Der krönende Abschluss kam auf dem Rückweg, kurz bevor wir das Camp wieder erreichten. Mitten auf der Straße lagen und standen sechs Löwen! Ein Männchen und fünf Weibchen. Die Weibchen liefen sogar ein Stückchen neben dem Fahrzeug her und kamen uns dabei so nah, dass ich sie, hätte ich die Hand ein wenig aus dem Fahrzeug gestreckt, streicheln hätte können.

Das Männchen war sich seiner Position als König der Tiere anscheinend sehr bewusst. Ihn schien es überhaupt nicht zu interessieren, dass wir mit unserem Auto weiter auf der Straße fahren wollten, denn er hat sich kein Stück bewegt und wir mussten somit durch das Gestrüpp ausweichen.

Nachdem wir am nächsten Morgen das letzte Mal unsere Zelte abgebaut hatten, ging es zurück nach Johannesburg, wo die Reise endete.

Unterwegs machten wir Halt am berühmten Blyde River Canyon, wo wir bei strahlendem Sonnenschein spektakuläre Aussichten über die Schlucht genießen konnten. Ein perfekter Abschluss für eine geniale Reise.

Einer Sache war ich mir hundert prozentig sicher. Dies war nicht meine letzte Reise in das südliche Afrika!

Ein Reisebericht von Franziska Teply

Xcaret MX