Memphis Tours

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Mongolei Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten - Unsere Top 5

Endlos, weit und ungezähmt: In der Mongolei erwartet einen eine der letzten noch wirklich wilden, unberührten Landschaften Asiens. Sie ist durchzogen von endlosen Steppen, imposanten Bergen und riesigen Wüsten. In einem Land wie diesem kann man hunderte Kilometer zurücklegen ohne jeglicher Zivilisation zu begegnen – nur ungezähmte, unberührte Natur vom Feinsten. Und genau das macht den Reiz der Mongolei aus.

Auf meiner "Nomaden der Mongolei" erkundete ich zwei Wochen lang die zentrale Region des Landes und konnte deren Wildnis selber erleben. Nach nur einem Tag in der Hauptstadt Ulaanbaatar ließen wir die Zivilisation hinter uns und machten uns auf in das Hinterland, um die natürlichen Sehenswürdigkeiten der Mongolei zu erkunden – zunächst besuchten wir den Nationalpark Yolyn Am im Süden, dann die Wüste Gobi im Südwesten und schließlich die heißen Quellen von Tsenger im Norden.

Jeder Teil der Mongolei bot mir unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen. Hier sind fünf meiner Favoriten:

1. Camping mit einer Nomadenfamilie

Seit über 3.000 Jahren führen die Menschen in der Mongolei eine nomadische Lebensweise, auf der Suche nach besseren Weiden für ihr Vieh. Auch heute noch durchstreift die Hälfte von ihnen die weite Steppe und lebt genauso wie ihre Vorfahren. Während meiner Reise übernachteten wir bei einer Nomadenfamilie, von der wir mehr über deren Lebensweise erfuhren. Bei unserer Gastfamilie wurden wir mit Runden des traditionellen lokalen Feuerwassers, Airag (vergorene Stutenmilch), herzlich empfangen und in ihre lokalen Traditionen und Praktiken eingeweiht. Am Nachmittag kümmerten wir uns um ihr Vieh und spielten mit ihren Kindern. Anschließend kamen wir in den Genuss einer traditionellen mongolischen Grillmahlzeit und plauderten bis spät in die Nacht hinein. Diese Erfahrung erwies sich als der Höhepunkt meiner Reise und ich kann sie nur jedem empfehlen.

2. Mongolei Sehenswürdigkeiten: Sanddünenklettern und Kamelreiten in der Wüste Gobi

Im südlichen Teil der Mongolei dominiert die Wüste Gobi, die drittgrößte Wüste der Welt, die Landschaft. Wir hatten Gelegenheit dazu, die Sanddünden von Khongoriin Els zu besteigen, die auch als „Singender Sand” bekannt sind, da sie „Musik“ machen, wenn ihr Sand vom Wind bewegt wird. Sie zu erklimmen war nicht einfach, aber unsere Mühe wurde mit der atemberaubenden Aussicht vom Gipfel der Dünen belohnt. Von dort oben überblickt man die ganze Wüste sowie die strahlend grüne Oase an der Basis und die Berge in der Ferne. Zurück an der Basis der Dünen unternahmen wir einen Kamelritt durch die Oase und Lagunen, wo wir die Wüste Gobi von einer anderen Perspektive erlebten.

3. Wandern im Yolyn Am Canyon

Nach tagelangen Fahrten durch weite Steppe und Grasland war ich angenehm überrascht von Yolyn Am, einer engen Schlucht in den Gurvan Saikan Bergen. Übersetzt bedeutet Yolyn Am „Tal der Adler“, und es ist ein wirklich ausgezeichneter Ort, um Geier, wilde Argali - Schafe und Steinadler zu beobachten. Die Schlucht ist auch bekannt für das tiefe Eisfeld, das dort im Winter entsteht und bis weit in den Sommer über bestehen bleibt. (Als wir dort im August ankamen, war es jedoch geschmolzen.) Der Wanderweg, der sich durch die Schlucht schlängelt, ist auch im Sommer wunderschön, umgeben von bunten Blumen und Felsvorsprüngen.

4. Sonnenuntergang an den „Brennenden Klippen“

In der Nähe von Yolyn Am befindet sich ein weiterer Ort, der einen Besuch Wert ist: Die Brennenden Klippen. Diese weitere Sehenswürdigkeit der Mongolei, die von den Einheimischen Bayanzag genannt wird, ist eine bedeutende paläontologische Fundstätte von Dinosauriereiern. Sie verdankt ihren Namen dem amerikanischen Paläontologen Roy Chapman Andrews, der in den 20er Jahren dorthin reiste. Neben der wissenschaftlichen Bedeutung bietet dieser Ort außerdem ein außergewöhnliches, atemberaubendes Spektakel bei Sonnenuntergang. Wie der Name schon sagt, sehen die Felsen, wenn der rote Sandstein dort von den Strahlen der Sonne am Abend in leuchtendes Orange getüncht wird, aus als ob sie in Flammen stehen.

5. Mongolische Geschichte und Kultur in Kharkorin

Kulturbegeisterte dürfen Kharkorin, die im 13. Jahrhundert von Dschingis Khan gegründete alte Hauptstadt der Mongolei, auf keinen Fall verpassen. Bei dieser weiteren Sehenswürdigkeit der Mongolei empfehle ich den Besuch im nahe gelegenen Erdene Zuu Chiid, dem ältesten erhaltenen buddhistischen Kloster in der Mongolei. Dieses ist nicht nur aufgrund seiner reichen Geschichte, sondern auch wegen seiner Architektur sehr beeindruckend – der große Komplex umfasst eine Reihe von Stupas, Tempeln und Gebetshallen, die mit chinesischen Porzellanfliesen und goldenen Buddhastatuen geschmückt sind. Das nebenan befindliche moderne und gut ausgestattete Karakorum - Museum umfasst eine große Auswahl an Artefakten aus der antiken Stadt.

EIN ABSOLUTES MUSS: Übernachtung in einem Ger Auf dieser Reise verbrachten wir die meisten Nächte in Gers, großen traditionellen mongolischen Zelten mit Holzrahmen, die mit Filzstoff - Schichten isoliert werden. Die Ger - Camps, in denen wir übernachteten, waren sehr komfortabel und mit Strom, Toiletten, Duschen und Öfen sowie richtigen Betten aus Holz ausgestattet. An den meisten Tagen erkundeten wir die Natur und erreichten nachmittags die Ger - Camps, wo wir Zeit zum Duschen hatten und uns dann das Abendessen serviert wurde. An den langen Abenden wurde mit den Mitreisenden geplaudert, mongolischer Wodka unter den Sternen getrunken und es entstand dort so manche Erinnerung, die zu den schönsten der ganzen Reise zählt.

Ein Reisebericht von Nellie Huang

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Burmas Beinruderer - Eine Tradition am Leben erhalten

Es ist 7 Uhr morgens und die Sonne ist gerade über dem ruhigen Wasser des Inle - Sees aufgegangen. Die Luft ist frisch und feucht, und das Echo der hypnotischen Klänge der Morgengebete klingt in der Ferne. An meinem Teakholzboot treiben Büsche aus Hyazinthen und lilanen Seerosen vorbei. Unter dem Boot wiegt sich dunkles Schilf hin und her, Libellen summen um mich herum und Wasserläufer gleiten waghalsig auf der Oberfläche des Wassers.

Auf dem offenen Wasser erscheint ein Fischer in der Ferne, der mit einem Bein rudert und mit dem anderen das Gleichgewicht hält. Staunend beobachte ich seine akrobatischen Bewegungen: Während er sich mit beiden Armen an einer Fischfalle festhält, windet der Mann sein linkes Bein um ein Ruder und navigiert so sein Boot mit kreisförmigen Bewegungen vorwärts. Seine Augen sind auf das Wasser fixiert, auf der Suche nach Fischen. Hin und wieder klopft er mit dem Ruder auf das Boot, um die Fische aufzuschrecken. Sobald er eine Bewegung im Wasser bemerkt, wirft er seine handgeflochtene Fischfalle in den See und öffnet die Falle, um die Fische im Korb zu fangen. In einer synchronisierten Bewegung zieht er dann die Fische auf das Boot, und das alles während er selbst auf nur einem Bein balanciert.

Eine Welt auf dem Wasser

Diese außergewöhnliche Tradition des Beinruderns ist einzigartig für den Inle - See und zieht viele Menschen – darunter auch mich – in diesen Teil von Burma (offiziell als Myanmar bekannt).

Der im Herzen des Shan - Staats im Zentrum von Burma gelegene Inle - See ist gesäumt von aufragenden Bergen und grünen Hügeln. Aber dieser See ist wirklich außergewöhnlich; Inle ist eine magische Welt der schwimmenden Gärten, buddhistischen Stupas und auf Stelzen erbauten Dörfer.

Mit nur 22 km Länge und 11 km Breite ist Inle die Nahrungsquelle einer Bevölkerung von rund 70.000 Menschen, die im und um den See herum leben. Der Fischer ist einer der vielen Menschen des Intha - Volks, die hier auf dem Wasser leben.

Für das Leben der Intha steht der See im Mittelpunkt – sie leben in Stelzenhäusern, bauen Tomaten, Melonen und Papayas in schwimmenden Gärten an, essen Fisch als Grundnahrungsmittel – und beten sogar in buddhistischen Tempeln, die auf dem Wasser erbaut wurden.

Nicht zuletzt bedeutet Intha übersetzt „Söhne des Sees". Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Intha ohne das Wasser nicht existieren würden.

Eine langsam aussterbende, aber uralte Tradition

Wie mir hier erklärt wird, ist das Beinrudern vielmehr eine Intha - Tradition als lediglich eine Technik des Fischefangens. Diese Tradition stammt angeblich aus dem 12. Jahrhundert und wurde von Generation zu Generation überliefert. Thant, mein einheimischer Reiseführer, erklärt: „Meine Eltern sind Beinruderer. Genauso wie ihre Eltern und deren Vorfahren.“

Warum haben die Menschen hier eine solch interessante Art des Fischens erfunden?

Thant erklärt, dass das Beinrudern den Fischern einen besseren Überblick auf die Wasserstraßen ermöglicht. Wasserhyazinthen und Schilf bilden hier ein dichtes Unterwasser - Labyrinth, wodurch sich das Navigieren rund um den See ziemlich schwierig gestaltet. Indem sie mit ihren Beinen anstatt mit ihren Händen rudern, können sie die sich unter Wasser befindlichen Hindernisse erkennen und so eine freie Route hinaus auf den See finden.

Zudem hält diese Rudertechnik die Hände frei und ermöglicht den Umgang mit den Fischernetzen, die ziemlich sperrig und schwer werden, wenn große Fische gefangen werden. Aber ist es nicht schwer, ein Boot mit nur einem Bein zu balancieren? Thant lächelt und sagt: „Ja, aber, wenn man immer auf dem Wasser lebt, wird es eine Selbstverständlichkeit“.

Heutzutage verkaufen die Fischer ihren Fang an schwimmende Restaurants, die sich auf Touristen ausgerichtet haben. Seit der Öffnung Burmas für ausländische Besucher hat sich das Einkommen der lokalen Fischer gesteigert und auch ihre Lebensqualität hat sich verbessert. Die positiven Auswirkungen des Reisens auf die hier ansässige Bevölkerung zu sehen, und zu wissen, dass wir, als Reisende, unseren Beitrag leisten können, um ihre Lebensgrundlage zu erhalten, ist ein schönes Gefühl.

Ich frage Thant, ob die jüngere Generation es auch lernt, auf diese Art und Weise zu fischen. Er sagt: „Viele junge Burmesen ziehen weg in die Stadt, um bessere Arbeit zu finden. Leider sind die meisten traditionellen Fischer, die es hier noch gibt, alte Menschen."

Zum Glück wird die Tradition des Beinruderns jedes Jahr beim Fest der Phaung Daw U Pagode, einem der größten buddhistischen Feierlichkeiten im Land, am Leben erhalten. Während der 20 - tägigen Feier werden in einer Parade Buddha - Bilder aus der Pagode in einem Lastkahn von Hunderten von Beinruderern rund um den See gezogen. Es finden außerdem mehrere Beinruder - Wettbewerbe rund um den See statt. Laut Thant bereiten sich die Teilnehmer das ganze Jahr lang darauf vor, und die Parade ist ein spektakulärer Anblick.

Während das Beinrudern eine aussterbende Fischfangtechnik sein mag, wird es als eine Tradition von den Intha hoffentlich erhalten bleiben. Zumindest bis zum jetzigen Augenblick bleibt das Beinrudern ein wichtiger Teil des Intha - Tradition.

Ein Reisebericht von Nellie Huang

Sanatoriums - Vacabee - Oasis - Auras