Donnerstag, 4. Juli 2024

Mehr als nur Machu Picchu - Unvergessliche Highlights am Inka - Trail

Reisebericht - Auf dem Inka - Trail nach Machu Picchu – Ein Abenteuer durch Zeit und Natur 

Das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ hat selten so viel Wahrheit in sich wie auf dem Weg nach Machu Picchu in Peru. Natürlich könntest du einfach mit der Eisenbahn von Cusco in weniger als einem Tag durchs Heilige Tal zur legendären Stadt fahren, doch dann würden dir all die einzigartigen Landschaften und die reiche Inka - Geschichte entgehen, die dich auf der mehrtägigen Wanderung auf dem Inka - Trail erwarten.

Vorbereitung ist alles 

Bevor du aufbrichst, solltest du einige Vorbereitungen treffen, um deine Wanderung so angenehm wie möglich zu gestalten. Bringe dich in Form! Du musst kein Ausdauersportler sein – glücklicherweise tragen die Träger den Großteil deines Gepäcks für dich – aber die Höhenluft und die Anstiege können durchaus eine Herausforderung für deine Fitness sein. Wenn du körperlich in Form bist, kannst du die Wanderung richtig genießen, anstatt nur das Ende herbeizusehnen. Pack das Richtige ein. 

Du brauchst für den Inka - Trail keine teure Spezialausrüstung, aber einige Dinge sind unerlässlich: 

Ein Erste - Hilfe - Kit, ein schnell trocknendes Handtuch und Badekleidung. Denk auch an deine elektrischen Geräte. Heutzutage haben die meisten von uns immer mindestens ein Gerät dabei, das früher oder später aufgeladen werden muss. Das Wetter auf dem Inka - Trail macht das Aufladen mit Solarenergie oft schwierig. Nimm also vielleicht Ersatzakkus für dein Smartphone oder deine Kamera mit, damit dir nicht im entscheidenden Moment der Saft ausgeht.

Der Beginn der Wanderung 

Wenn du erstmal losgegangen bist, wirst du schnell feststellen, dass nicht nur die körperliche Aktivität am Inka - Trail bereichernd ist, sondern auch die Geschichte, die auf dich wartet. Die ersten großen Ruinen auf der klassischen Inka - Trail - Wanderung – die 82 km von Cusco entfernt startet – gibt es bei Patallaqta. Dies ist ein Teil des Urubamba - Tals, wo der Fluss eine breite Biegung macht und vor langer Zeit zahlreiche terrassenförmige Felder an den Hängen angelegt wurden, um Ackerbau zu betreiben. Viele der Terrassen entlang des Trails wurden von den Inka ausgewählt, um ganz bestimmte Pflanzen anzubauen – genauso, wie auch heute in unterschiedlichen Regionen verschiedene Obst - und Gemüsearten kultiviert werden.

Geschichte auf Schritt und Tritt 

Die breiten Terrassenfelder von Patallaqta waren ideal für den Anbau von Getreide, da sie den Großteil des Jahres reichlich Sonne hatten. Die Terrassen von Patallaqta siehst du von anderen, weniger bekannten Ruinen aus. Die werden dir bei der Wanderung immer wieder begegnen. Manche dieser Orte sind so klein, dass sie nicht mal einen offiziellen Namen haben. Du wirst dich schnell daran gewöhnen, buchstäblich auf Schritt und Tritt von jeder Menge Geschichte umgeben zu sein. Die kleinen, namenlosen Gebäude entlang des Weges könnten einfache Kornspeicher gewesen sein, oder kleine Hütten für die Boten, die entlang des Trails Neuigkeiten in alle Ecken des Inka - Reichs verbreiteten.

Die Herausforderung des Warmi Wañusqa 

Am zweiten Tag auf dem Inka - Trail wirst du auf Stufen stoßen. Viele, viele Stufen. Sie führen auf den Gipfel des Warmi Wañusqa, auch Dead Woman‘s Pass genannt, auf 4200 m Höhe. Dies ist der höchste Punkt auf diesem Abschnitt des Trails. Du musst jedoch noch einen weiteren Pass überqueren, bevor du die wunderschönen und abgelegenen Ruinen von Sayaqmarka zu Gesicht bekommst. Sayaqmarka liegt auf einem Bergrücken und nur ein kleiner und tückischer Pfad führt in sein Labyrinth aus uralten Straßen und Häusern. Gelegentlich geht es hinauf durch kleine Tunnel, die einst von den Inka - Boten benutzt wurden. Oft ist der Trail jedoch breit und mit vor hunderten von Jahren verlegten Steinen gepflastert – über die seitdem tausende (wenn nicht mehr) Reisende gewandert sind.

Wiñay Wayna – Ein verstecktes Juwel 

Dann kommt vielleicht meine Lieblingssehenswürdigkeit am Inka - Trail: 

Wiñay Wayna. Die Mauern und Dachlinien dieser uralten Ruinen sind überraschend gut erhalten – ein paar neue Dächer drauf und sie wären fast immer noch bewohnbar. Vielleicht hat ihre Lage etwas abseits des Hauptweges geholfen, sie in all der Zeit vor Zerstörung zu schützen. Diese Ruinen wurden direkt in den Hang gebaut. Die Inka waren eine streng hierarchische Gesellschaft und das wird in Wiñay Wayna sehr deutlich. Der obere Teil der Ruinen befindet sich auf einem breiten Plateau, das aus dem Hügel geschlagen wurde und mehr Platz für die Anwesen der dort ansässigen Würdenträger oder Adeligen bot. Natürliche Quellen speisen einen gerade nicht zu sehenden Wasserfall, der im weiteren Verlauf Wasser für über ein Dutzend Becken und von Menschenhand geformte Wasserfälle im Dorfzentrum liefert. Das gewöhnliche Volk musste diese unteren Becken benutzen, während jene von Rang sich in den oberen gewaschen haben.

Ein unvergessliches Erlebnis 

Am Inka - Trail steigert sich die Vorfreude mit jedem Schritt. Dein Guide wird jede Menge Geschichten darüber erzählen, wie die Inka das Land genutzt haben, und dadurch wirst du viel besser verstehen, was du an den einzelnen Zwischenstopps zu sehen bekommst. Beim tagelangen Wandern auf dem Inka - Trail mit einem erfahrenen Guide bekommst du so Einblicke in tausende Jahre Menschheitsgeschichte. Der Inka - Trail ist eine wunderbare Erfahrung und lockt abenteuerlustige Reisende aus aller Welt an. Bist du bereit, für ein paar Tage auf ein wenig Komfort zu verzichten und dafür tief in die Kultur und Geschichte der Inka einzutauchen? Die Wanderung auf dem Inka - Trail wird dir einiges an Schweiß, Muskelkraft und Willen abverlangen, aber die Belohnung dafür ist ein Erlebnis, das du dein Leben lang nicht vergessen wirst.

Ein Reisebericht von Peter West Carey

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